Kann mir bitte jemand erklären, was bremst Keramik so gewaltig aus?

  • Hallo,


    das mit der Porosität und den Bakterien im Innern von Lebendgestein war für mich nie ganz nachvollziehbar und wurde m. E. stark übertrieben. Lebendgestein sieht auch imm Inneren ungleichmäßig aus weil es gewachsen ist und unterschiedliche Organismen am Aufbau beteiligt waren und nicht unbedingt weil da unterschiedliche Organismen leben. Der Transport in Poren kann praktisch nur über Diffusion stattfinden. Diese Transportform ist nur im Submillimeter-Bereich wirklich effektiv. Im Bereich von Millimetern und Centimetern dauert der Molekültransport durch Diffusion Stunden, Tage, Wochen, Monate und sogar Jahre, abhängig von Molekülgröße und Distanz. Das ist auch der Grund, weshalb Biofilme aber einer bestimmten Dicke von unten her absterben und sich ablösen. Ein effektiver Austausch kann so nicht stattfinden.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo zusammen,


    es geht doch im Kern um das Phänomen der konkurrierenden (Ober)Flaechen. Ob die Korallen nun in Konkurrenz zur künstlichen Keramik oder LS stehen, ist nicht so interessant. Hauptsache sie gewinnen schnell flächendeckend die Oberhand. Ich habe das sowohl mit Fotos meines Keramik-Beckens, als auch mit den Abbildungen meines LS-Beckens dokumentiert. Bernd tat aehnliches. Mit welchen "Systemen" dieses Milieu erreicht wird, bleibt dem jeweiligen aufgeklärten Anwender über lassen. Das Ziel ist bekannt, nur über den Weg lässt sich vielleicht streiten.
    Gruss
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo Hans-Werner,


    die Begriff Porosität wird vielleicht etwas missverstanden. Dass sich in geschlossenen Poren etwas ansiedeln kann, dürfte tatsächlich weitgehend unwahrscheinlich sein. Darauf brauchen wir uns wohl nicht weiter zu kaprizieren; da wird manches überbewertet.
    Lebende Steine haben aber ein äußerst stark zerklüftete Struktur, oft auch tiefe Röhren etc., die bereits reichhaltig mit vielen Mikroorganismen und Kleingetier besiedelt sind. Deren Eintrag in das Aquarium dürfte der entscheidende Unterschied sein.
    Ob die durch die Struktur gegenüber glatten Gestein vergrößerte Oberfläche eine relevante biologische Wirkung hat, kann wohl eher dahin gestellt bleiben.


    Bei Keramikmaterial vermute ich eher eine anfängliche spurenmäßige Abgabe von die Besiedlung hemmenden anorganischen Stoffen, wahrscheinlich je nach Produkt einmal stärker, einmal weniger.


    Gruß


    Bernd

  • Hallo Bernd,


    in engen Röhren ist der Austausch auch weitestgehend diffusionskontrolliert, wenn kein Tier darin wohnt, das den Austausch über Borstenschlag, Schlängelbewegungen etc. fördert. Zudem können enge Röhren, Spalten und größere Poren von Partikeln, Biofilmen, Algenwachstum usw. blockiert werden.


    Die Bedeutung von Hohlräumen für Vorgänge wie Denitrifikation wird ohnehin oft überschätzt, die meiste Denitrifikation dürfte in tieferen Schichten von Biofilmen, Detritusflocken und im oberen Bodengrund stattfinden.


    Gruß


    Hans-Werner





  • Nicht zu vergessen: Das Kalkrotalgenwachstum! Diese Überzüge haben zwangsläufig betonierende Eigenschaften, die allerdings dann mit der ihr eigenen Oberflächenaktivität wesentlich zur biologischen Stabilität beitragen. :]


    Gruß
    Hajo

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  • Hi Hajo ....


    Zitat

    Diese Überzüge haben zwangsläufig betonierende Eigenschaften, die allerdings dann mit der ihr eigenen Oberflächenaktivität wesentlich zur biologischen Stabilität beitragen.



    Und womit idealerweise die Nitrifikationsketten unterbrochen werden, da versiegelt. Wir sollten uns nicht so sehr Gedanken machen, was sich *innerhalb* der Steine/Deko oder Sand abspielt, sondern viel mehr *auf* dem Gestein/Sand/Deko. Ich habe bereits vor vielen Jahren festgestellt, dass große bioaktive Oberflächen, sei es durch Gestein, Sand oder wie früher üblich, durch Rieselfilter, die Becken nach einer gewissen Zeit immer schlechter dastehen. Früher gab es ja keine Riffkeramik, sondern in den späten 80ern und Neunzigern, war Lebendgestein das Maß der Dinge. In Kombination von großen Rieselfiltern, liefen die so geführten Becken innerhalb kürzester Zeit super, um dann zw. dem 12-und 18 Monat komplett umzukippen. Ich bin früher dann nach und nach hingegangen, weitesgehenst die sog. biologisch aktiven Oberflächen zu verringern. Den größten Erfolg hatte ich, als ich Sansibar-Lochgestein mit 50 % LS kombiniert habe und auf Bodengrund verzichtete. Dieses Becken lief jahrelang ohne Probleme. Allerdings mit extremer Beleuchtung, viel Wasserwechsel und guter Abschäumng.
    Ich sehe daher nicht alleine die Riffkeramik als Ursache, dass einige Becken schlecht oder gar nicht laufen, sondern die enormen Flächen an Dekomaterial, die es ja schier unmöglich machen, alles sofort zu besetzen. Selbst wenn man sie komplett besetzt, wird immer noch genug Fläche vorhanden sein, um Denitrifikationsprozesse in Gang zu setzen, die ich aber unbedingt verhindern möchte.
    Mit dieser Methode hatte ich die letzten Jahre reproduzierbare Erfolge. Ich hab mal am Wochenende mir einige weitere Becken auf YouTube angeschaut und es kristallisiert sich immer mehr raus, dass Becken mit sehr wenig Deko, einfach am besten laufen. Warum auch immer. Möglicherweise liegt es gar nicht an der Riffkeramik selbst, sondern an unkontrollierbaren Prozessen auf dem Gestein, oder im, oder auf dem Sand.... wenn man an diesen Parametern schraubt, lassen sich möglicherweise Misserfolge verhindern.



    Hier noch mal so ein typisch spartanisch dekoriertes Becken.... schaut mal genau hin... keine Rückwand, sehr spärliche Deko, Sand nur so hoch, dass gerade mal so die Bodenscheibe bedeckt ist... in den Ecken sieht man Stellen, wo kein Sand mehr liegt...... aber kräftiger Fischbesatz und Korallen, die bald aus der Wasseroberfläche wachsen.....kann also durchaus sein, dass Norbert auch Recht hat, mit seinen Beobachtungen, dass man auch genügend *Dreckmacher* braucht um eine gewisse mineralische Versorgung der Korallen zu gewährleisten.......die Bakterien stehen möglicherweise in direkter Konkurrenz zu den Korallen. Gewinnen die Bakterien die Oberhand, kommt es eben zu den gefürchteten Plagen wie Cyano, niedere Algen oder ähnliches. Sterben diese Bakterienkulturen ab, weil der User an diversen Schrauben dreht, bleiben Bakterientoxine zurück, die ein übriges dazu beitragen, dass ein Becken schlecht steht.



    Grüße ... Klaus

  • Das ist ein hochinteressanter Aspekt, der hier gerade ins Blickfeld gerät.
    Ich habe den Eindruck, daß mein während des Urlaubs durch extreme Futtergaben in Jauche verwandeltes Becken jetzt (14 Tage später) besser denn je aussieht. Möglicherweise wurde durch diese Nährstoffeskalation irgendein wichtiger Prozess angestoßen?
    Während der frühen Einfahrphase habe ich peinlich darauf geachtet, so weinig Nährstoffe wie nur irgendwie möglich einzubringen...


    Weiterhin wäre noch interessant zu beleuchten, welche Rolle die im freien Wasser befindlichen Mikroorganismen spielen. Aufgrund einer beginnenden Pünktcheninfektion eines Fisches habe ich seit diesem Zeitraum auch dauerhaft UV-C und oft Ozon an.


    Die überlebenden SPS machen voll auf...

  • Hi Klaus


    Dieses Becken ist aber nicht die hohe Kunst der Riffaquaristik.
    Für den ersten Blick sieht es ja sehr schön aus, beim zweiten Blick stellt man fest, 4 Fische, dazu auch noch Doktoren, die keinerlei Fläche
    zum Algen abraspeln haben, da die ganze Deko aus 2 oder 3 Steinen besteht bewachsen mit SPS (nur SPS). ne ne ne. :loudly_crying_face:

    Gruß Ewald


    _______________________________________________________________________________________________________________________________


    Früher hatte ich Angst im Dunkeln.
    Wenn ich heute so meine Stromrechnung sehe,
    hab ich Angst vorm Licht. :loudly_crying_face:

  • Hallo zusammen,


    ich beobachte diese Diskussion schon einige Tage und bei mir stellt sich die Frage, warum hier noch keiner die Alternative zur Riffkeramik von Herrn L. erwähnt hat?


    Bei der Auswahl an Dekomaterial (von guten Herstellern) gibt es inzwischen so einiges auf dem Markt.


    http://www.riffkeramik.de/ http://www.riffkeramik.de/riffsystemriffkeramik.html



    http://realreefrock.com/



    https://www.youtube.com/watch?v=Mo9ApI55-tE



    http://aquaroche.fr/



    P.S. Auch ich hatte mit der in dieser Diskussion erwähnten Riffkeramik meinen Spass!


    Salzige Grüße
    Michael Reith

  • Zitat

    Dieses Becken ist aber nicht die hohe Kunst der Riffaquaristik.





    Hi Ewald,



    es geht hier nicht vorrangig um Ästhetik, sondern um die Ursachen zu finden, warum mit Riff-Keramik dekorierte Becken nicht in Schwung kommen...



    Und über Geschmack lässt sich trefflich streiten ... ich finde solche Aquascape-Becken heute viel interessanter, als mit der Schubkarre dekorierte Aquarien ... :grinning_squinting_face: :grinning_squinting_face:



    Grüße ..Klaus

  • Hallo Klaus,


    Naturnah ist aber weder das Eine, noch das Andere mir ist das Modell Kaimauer zu vollgestellt und das Blaue-Flaschen-Ding zu steril.


    Michael die neue Konkurrenz erklärt evtl die Dünnhäutigkeit des Herstellers *duckundweg*

    Beleuchtung: ATI Sunpower 8x80 Watt T5,Strömung: 2x Tunze 6105, Abschäumer: RE Double Cone 180 mit RD3 speedy, Balling Zeo und blaue Flaschen nach Gusto
    Extra bavariam non est vita et si est vita non es ita




    Viele Grüße
    Stefan

  • Ich interpretiere das nicht als Dünnhäutigkeit, sondern als Genervtheit darüber, daß in regelmäßigem Abstand über sein Produkt hergezogen wird, und das hauptsächlich von Leuten, die mutmaßlich deutlich weniger Sachkenntnis haben als er. Was er antwortet ist im Prinzip egal, da jede Aussage sowieso garantiert negativ interpretiert wird.
    Darüber, daß das Einfahren eines Keramikbeckens grundsätzlich nicht ganz trivial ist, dürfte hier wohl Einigkeit bestehen.
    Geht es in die Hose, ist das Material schuld. Wenn der nächste Versuch mit bspw. Lebendgestein oder anderer Keramik dann klappt, wird dies als Bestätigung betrachtet, obwohl vielleicht beim Einfahren alles anders gemacht worden ist. Beispiele gibt es genug. Auch dafür, daß dieser Schluß voreilig war. Ich erinnere mich da besonders an einen speziellen Beckenthread hier im Forum. Warum liest man nicht, wie es weiterging?
    Wenn es ein chemisches Problem mit Torstens Keramik gäbe, würde kein Becken damit laufen. Dem ist aber nicht so. Ich habe vor meiner Kaufentscheidung genug positive Beispiele gesehen.
    Schaue ich mir die Referenzen der anderen Keramikhersteller an, so sehe ich daß die auch nicht zaubern können.
    Ich vertraue nach wie vor auf Korallenweltkeramik. Ich habe Torsten oft genug persönlich besucht und er hat nie mit Tipps und Hilfe gespart. Dieses teilweise schon fast gezielt wirkende Lutherbashing hier fängt mir allmählich an echt auf den Zeiger zu gehen. :pinch:

  • ...und das hauptsächlich von Leuten, die mutmaßlich weniger Sachkenntnis haben als er.


    Gerade darauf spart er auch nicht hinzuweisen. Das der Hersteller besser Bescheid weiß ist eigentlich in fast jeder Verkäufer/Kundenbeziehung so und ganz normal. Allerdings müssen sich die meisten Kunden sowas nicht anhören nachdem sie eine hübsche Summe ausgegeben haben.
    Nur so als Hinweis, obwohl es hier ums Produkt und nicht die Person gehen sollte. Vielleicht ist das ja anders wenn man die Möglichkeit hat persönlich vorbei zu fahren. Ich hatte die nicht.
    Und "Lutherbashing" sehe ich hier auch keines. Ganz im Gegenteil muss man mit Kritik sehr vorsichtig sein, sonst wird das gleich als Sakrileg gesehen.


  • Gerade darauf spart er auch nicht hinzuweisen.(...) Allerdings müssen sich die meisten Kunden sowas nicht anhören nachdem sie eine hübsche Summe ausgegeben haben.


    Warum nicht?
    Und warum ignorieren so viele seine Anweisungen?


    btw:Das hier war 2008....

  • Also ich erkenne hier beim besten Willen auch kein Bashing. Im Gegenteil, so langsam verdichten sich doch die Hinweise, dass es explizit nicht an der Keramik liegt, sondern am Volumen des eingebrachten Materials. Und wenn hier regelmäßig von Kunden über ein Produkt hergezogen wird, dann sollte sich der Hersteller Gedanken machen was falsch läuft und nicht die Kunden als Deppen und Versager hinstellen.



    Grüße ... Klaus

  • Hey meister klaus


    Da hast du vollkommen recht die kunden als deppen hin stellen


    Wir haben ja auch ein keramik becken und die ersten 3 jahre ähnliche probleme wie uwe gehabt.
    Ob das nun am material oder der eingebrachten menge liegt weis ich nicht.


    Seitdem die keramik aber zu ist mit kalkrotalgen ist ruhe.
    Es wächst alles prima.


    Passt das denn in die theorie mit der eingebrachten menge ? Weil an der hat sich nichts geändert.



    Lg stephan

  • Schade wurde gerade so schön sachlich.


    Vielleicht solltet ihr nochmals post 63 lesen. Torsten stellt seine Kunden nicht als Deppen dar sondern zitiert hier Kollegen aus dem Forum, unter anderem dich Klaus...


    Olaf

  • Hallo Peter


    Das Produkt von Torsten wurde ja nicht als schlecht dargestellt es ging hauptsächlich darum das einem suggeriert wird, dass man das Becken sofort mit Korallen bestücken könnte. Es steht nirgends dass es 2 Jahre dauern kann bis man sps halten kann bzw dass die Werte stabil bleiben.
    Ich glaube wenn ein Anfänger diese Information vorab auf der homepage von korallenwelt lesen würde, hätte er die Möglichkeit abzuwegen ob er diese Geduld hat oder nicht.
    Aber so ist die Enttäuschung groß und fängt an wütend zu werden da kann ich es auch verstehen das manch einer sich im Forum auslässt.




    Vg erbul

  • Nabend zusammen,


    wir werden in diesem Zusammenhang einen ausgiebigen Test machen, indem wir untersuchen welche Stoffe die verschiedenen Deko (Keramik, Totgestein, künstliches Material, Sand etc.) an das Wasser abgeben. Bei diesem Test werden identische Becken mit je 100 Liter Inhalt und identischem Ausgangswasser (NSW) mit verschiedener Deko (ähnliches Gewicht/Volumen) bestückt. Das Wasser von jedem Becken wird dann auf über 40 Elemente über mehrere Monate untersucht. Wir werden die Ergebnisse (ohne Benennung von Hersteller) vermutlich bis Jahresende veröffentlichen. Uns geht es bei diesem Test zunächst um die chemische Betrachtung da dies bisher kaum genauer untersucht wurde.


    Biologisch sehen wir es aber ähnlich, wie es viele hier schon schreiben. Weniger ist häufig mehr. Ist weniger freie Besiedlungsfläche für Bakterien im Aquarium, bleiben auch mehr leicht verfügbare Nährstoffe (wie z.b. Ammonium) eher für Korallen übrig. Aber auch andere Vorteile ergeben sich bei weniger stark dekorierten Becken. Sei es ein besseres Strömungsbild oder aber auch eine geringere Selbstabschattung durch einen lockeren Riffaufbau.


    Gruß
    Oliver

  • Hallo,


    ich würde auch nicht davon ausgehen, dass die Keramik etwas abgibt, zumindest nichts, was nicht bekannt wäre und stören würde, sondern davon, dass sie etwas aufnimmt. Korrigiert mich, wenn ich falsch liege, aber chemisch ist Keramik einem Phosphat-Adsorber nicht unähnlich. Gerade Kalkrotalgen benötigen etwas Phosphat zum Wachsen, eher einen Tick mehr als SPS und die widerum mehr als LPS und Weiche. Hinzu kommt, dass die Kalkrotalgen direkt auf der Keramik wachsen sollen, also in dem Bereich, den man als "laminare Grenzschicht " bezeichnet. In der laminaren Grenzschicht ist der Wasseraustausch gering und Stoffaustausch findet vor allem über Diffusion statt. In diesem vermutlich durch die Adsorption an Phosphat verarmten Bereich tun sich Kalkrotalgen (und möglicherweise auch Bakterien) zunächst einmal schwer, zu wachsen. Das sollte sich bessern, sobald die Keramik ausreichend Phosphat aufgenommen hat und sich im Gleichgewicht mit dem Wasser befindet.


    Für die Theorie spricht, dass es scheinbar auch eine Abstufung bei den Problemen gibt Kalkrotalgen > SPS > LPS + Leder- + Weichkorallen. Das entspricht der Reihenfolge beim Phosphatbedarf.


    Es wäre also ganz interessant, wie es mit den Phosphatkonzentrationen in den Becken aussieht, die Erfolg haben und wie die Entwicklung der Phosphatkonzentrationen in Keramikbecken ist.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner,
    was im Umkehrschluss bedeuten würde, Keramik oder Tod-Gestein in einer wässrigen PO4-Lösung zu wässern.


    Also: Becken einrichten --> Wasser dazu geben --> definierte PO4-Konzentration dazu geben - Messen - PO4-Verlauf verfolgen


    Dieser müsste dann ja deiner Theorie nach abfallen und man müsste so lange PO4 zugeben, bis das Niveau konstant bleibt.


    Richtig so?


    Gruß,
    Peter

  • Hallo Hans Werner


    das bedeutet dann, nimmst du ein totes gereingtes Riffgestein (bestehend aus Kalk) und durchaus noch mit Restabgaben PO4 ans Wasser, wäre das einem System zuträglich. Jedenfalls in einem gewissen Maß und bis zu einem gewissen Zeitraum. Kommt mir bekannt vor.


    Später wird dann wieder der Besatz sowie die Wasserwerte und auch die angesprochene Fläche inkl. der Porösität mit eintscheiden.
    Von der Entwicklung unserer Deko weiß man ja, dort entstehen durchaus auch mal Fadenlagen etc. und relativ schnell Kalkalgen. Sicher ein Indiz für die Verfügbarkeit an restlichen organ. Stoffen etc. und deiner Theorie, oder?


    gruß Norbert

  • Hallo,


    ich würde auch nicht davon ausgehen, dass die Keramik etwas abgibt, zumindest nichts, was nicht bekannt wäre und stören würde, sondern davon, dass sie etwas aufnimmt. Korrigiert mich, wenn ich falsch liege, aber chemisch ist Keramik einem Phosphat-Adsorber nicht unähnlich. Gerade Kalkrotalgen benötigen etwas Phosphat zum Wachsen, eher einen Tick mehr als SPS und die widerum mehr als LPS und Weiche.

    wow, das ist doch eine interessante und mir neue Sichtweise...
    Was dann auch heißen würde, dass diejenigen die mit viel Keramik starten und peinlich darauf achten den Phosphatwert mit Absorbern usw. von Anfang an möglichst niedrig zu halten am längsten warten müssen bis sich alles einpegelt. Bei denjenigen dagegen, die in der Anfangsphase "Probleme" mit zu hohem Phosphat haben läuft das Becken im Endeffekt relativ gesehen schneller (d.h. etwa 1 Jahr warten und nicht 2 :winking_face: ). Ist das so ???


    Beste Grüße
    Bernhard




  • Hallo Hans-Werner,


    ich hatte ja schon berichtet, dass ich wenige, bis ueberhaupt keine Probleme, bei der Einfahrzeit von LS- und Keramik Becken hatte. Vielleicht ist das der Tatsache geschuldet, dass ich es nie so recht zur Verarmung von Nährstoffen habe kommen lassen. Nicht in der Startphase und auch nicht weiterhin. Es wurden auch nie Massnahmen ergriffen, die wesentlich zu einer Reduzierung beigetragen hätten. Das ergab sich erst viel später durch Adsorber und darauffolgend BactoBalance und zum grossen Teil durch die Korallen selbst. Trotzdem halte ich die Werte nicht niedrig, sie schwanken leicht zwischen PO4=0.03-0.06 und NO3=5-8, je nach Futterlage. Ich halte es auch nicht für besonders intelligent, dem Anfänger gleich naehrstoffreduzierende Mittel an die Hand zu geben. Nicht bevor sich das Becken entwickelt hat und der oder die Beginnende die Reaktionen seiner Tiere auf verschiedene Einflüsse verstanden hat. Wenn mich nicht alles täuscht, sind in der Mehrzahl solche Becken gegen die Wand gefahren worden, die sogleich mit irgendwelchen "Systemen" Bekanntschaft machen mussten. Vielleicht irre ich mich ja, aber es waere eine Rundumfrage wert.
    Gruss
    Hajo

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    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


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  • Hallo zusammen,


    die Sache mit der Phosphat-Zugabe ist nicht so einfach, kann man aber ausprobieren. Wenn das Phosphat von der Keramik gebunden wird, werden dann wieder unerwünschte Algen und Cyanos wachsen, bevor dann Kalkrotalgen wachsen, eigentlich ja die normale Einfahphase. Wenn man auf solche "Probleme" nicht panisch reagiert und die Sache mal objektiv verfolgt, könnte man sehen .... Wenn man Gesteine kombiniert, die Phosphat abgeben mit solchen die Phosphat aufnehmen, sollte das im Wasser neutral verlaufen und sich mit der Zeit bei beiden ein Gleichgewicht einstellen, theoretisch ... Theorie und Praxis, muss man halt sehen ... :confused_face: Ich würde aber mal von der oben gemachten Annahme ausgehen und das eben überprüfen. In unseren Anlagen ist stelle ich immer wieder fest, dass mit wenig Nährstoffen auch wenig Kalkrotalgen wachsen, eigentlich fast egal, auf welchem Untergrund.


    Ja, Hajo, ich bin mittlerweile auch ein Verfechter von etwas mehr Nährstoffen, speziell für Anfänger. Allerdings bin ich der Meinung, man muss eigentlich nur auf das Phosphat achten. Nitrat ist eine interessante Information über den Gesamtnährstoff-Haushalt und besonders bei der Nährstoffabsenkung sollte man Nitrat immer im Auge behalten, aber vor allem wegen der Wechselwirkungen mit dem Phosphat, damit Phosphat nicht zu stark abgesenkt wird. Extreme Ungleichgewichte sollte man vielleicht vermeiden, aber bei <0,06 mg/l Phosphat darf Nitrat ruhig n. n. sein. Andererseits wollen ja auch die Anfänger, oder vielleicht gerade die, SPS in den hellsten und leuchtendsten Farben ... :confused_face:


    Grüße


    Hans-Werner

  • Zitat

    zitiert hier Kollegen aus dem Forum, unter anderem dich Klaus..


    Hi Olaf,....



    ja, das ist schon richtig, allerdings stammen die Beiträge aus 2006 und 2008... also nicht mehr so ganz frisch. Meinungen und Ansichten ändern sich und ich habe ja auch schon darauf hingewiesen, dass ich früher ein Verfechter von Total-Deko aus Riffkeramik war. Und nach wie vor halte ich Riffkeramik mit die schönste Deko die es gibt. Allerdings würde ich es heute anders machen. Torsten hat ja auch Stelzendeko im Programm, die würde ich eher nehmen, als große Brocken. Und Keramik-Rückwände habe ich noch nie eingebaut....



    Grüße ... Klaus

  • Moin Moin :smiling_face:
    Ich bin zwar erst ein Jahr dabei und habe natürlich noch nicht so viele Erfahrungen, aber bei mir sind schon nach 2-3 Wochen Kalkrotalgen auf der Korallenwelt - Riffsäule gewachsen. Leider konnte ich die Magnesium Werte nicht halten und musste lange Zeit Magnesium nach dosieren, was mir auch einige Schwierigkeiten bereitet hat. Ich denke vielleicht auch, das die Keramik mein Magnesium gefressen hat. Aber jetzt nach circa 7 Monaten und konstanten Werten, legt meine Riffsäule richtig los. Stefan hat ja auch geschrieben, das seine Korallen, besonders seine SPS kein Wachstum zeigen und er hauptsächlich seine Keramik dafür verantwortlich macht. Ich denke aber, das er vielleicht auch mal über seine Beleuchtung nachdenken sollte und zu Probe mal eine gute T5 Beleuchtung probieren könnte. Was mir noch aufgefallen ist bei seinem Becken-Post, das er wirklich ziemlich viele verschiedene Korallen eingesetzt hat und da sagt mir schon mein Bauchgefühl, das sowas gerade am Anfang vielleicht zu viel war. Ich denke gerade wenn man SPS halten will, sollte man nicht zu viele andere Korallen einsetzen. Wenn man bei Youtube die reinen SPS Becken sieht, ist nicht viel Anderes drin. In meiner kurzen Zeit als Meerwasser-Suchti bin ich auch davon überzeugt, das Weniger "Meer" ist. Und das fängt schon beim Sand an. Wie gesagt, die Beleuchtung spielt für mich eine der Hauptrollen in der Meerwasser-Aquaristik und meistens sieht man ordentliche T5 - Lampen oder Hybrid - Lampen über Becken mit großen Sps - Stöcken. Und keine LED - Lampe auf dem Markt, eignet sich zur Zeit für solche Sps - Becken. Ich träume auch von solchen SPS - Becken und leider gefallen mir auch fast ausschließlich nur SPS - Korallen. Keine Ahnung warum das so ist, aber LPS und Weiche sind nicht so mein Ding. Leider :winking_face:


    LG Gunnar

  • Hallo zusammen


    Meine 5 Becken sind alle mit Korallenwelt-Keramik ausgestattet und laufen völlig problemlos. Ein sechstes Becken, resp. die Keramik-Rückwand dazu verlässt morgen Rostock. Bin also irgendwie im Fanclub. Somit wäre das dann schon mal klar deklariert... :grinning_squinting_face:


    Bei mir wachsen Kalkalgen, Weiche, LPS, Krusten und auch einige SPS (auch Acro's). Ich bin rundum zufrieden mit der Keramik. Diese Diskussion fand ich erst sehr unschön, weil schon wieder diverse Pauschalaussagen gemacht worden sind, das Keramik oft bis immer nicht funktioniert. Deshalb wollte ich auch zuerst meinen Senf dazu für mich behalten. Nun hat die Diskussion aber eine spannende Wendung genommen, dass ich als Anfänger mit erst 4 Jahren Meerwasser auf dem Buckel, doch auch noch einige Beobachtungen von mir mitteilen möchte.


    Mein erstes Becken hatte aus Unwissenheit gebrauchte LS drin. Katastrophal in Sachen Plagen, aber schnell stabil. Ein zweiter Versuch mit Totgestein-Eigenbau-Rückwand und -Riff (Neue Steine zwar, aber nicht von Atoll... :winking_face: ), Bakterienfläschen und nur wenig LS endete im Bryopsis Desaster.


    Dann mit der Vergrösserung kam der Keramik-Einstand. Beweggründe waren für mich die Machbarkeit der superschlanken Aufbauten und dem dadurch möglichen enormen Schwimmmraum für meine Docs. Die Verhinderung von Naturentnahmen und hoffentlich von Plagen waren weitere Gründe. Nebenbei war auch der attraktive Preis massgebend und die extrem stromsparende Strömungslösung mit 2 A100. Der intensive Mail und Telefonverkehr mit Torsten zwecks Dekofestlegung, Menge, Einfahren, Strömung usw. war für mich sehr vertrauenserweckend. Keine Ahnung woher der Mann seine Zeit dafür nimmt, so intensiv Kundenfragen beantworten zu können.


    Naja, habe mich soweit möglich an die Einfahranleitung gehalten und mich eigentlich aufgrund der toten Materialien auf eine lange Einfahrzeit eingestellt. Ganze 7 Kg LS auf 1200 Liter sind im Filterbecken eingezogen. Erste einfache Korallen nach einem Monat, wenig Licht, dann Korallen aufgestockt. Nach 3 Monaten vollbesetzt, da ich zu ungeduldig war leider auch SPS. PO4 und NO3 waren eigentlich lange nie messbar, und die SPS sind mir weggestorben. :loudly_crying_face:


    Logischerweise habe ich das auf fehlenden Nährstoffe zurückgeführt. Frostfutter fortan nicht mehr ausgespült und die Fische regelrecht gemästet. Vergeblich - die noch neue offenporige Keramik hat Nährstoffe gezogen wie ein Schwamm. Dann habe ich auf Leitungswasser zum Ausgleich der Verdunstung umgestellt. Praktisch sofort setzte das Korallenwachstum ein. Nochmals ein Versuch mit SPS und Bingo... :grinning_squinting_face:


    Problem waren einzig Cyanos die kamen irgendwie ab dem 4. oder 5. Monat und gingen ohne mein Zutun nach 1-2 Monaten wieder. Nur wenn diese auf Korallen übergriffen, habe ich diese dort abgesaugt. Biologie braucht eben Zeit.


    Becken 2,3,4 und 5 starteten ebenso. Befüllt habe ich diese alle mit "Abwasser" vom Grossen beim Wasserwechsel. Da hatte ich mittlerweile reichlich PO4 (0.1) und NO3 (5-10) drin. Becken 4 habe ich die sagenhafte Einlaufzeit von 7 Tagen gegönnt bis Fische und Korallen eingezogen sind. Es verging kein Monat bis die ersten Kalkalgen gewachsen sind. Alle Becken mussten die Cyano-Phase durchmachen und sind seitdem zu 99% frei von Cyanos.


    Ich habe keine Top-Becken, betreibe aber auch keinen grossen Aufwand (Nur Balling light nach Fauna Marin) im grossen Becken, Wassertests gibt's einmal im Monat, aber auch nur im grossen Becken. Die kleinen Becken leben vom Abwasser des Grossen und haben noch nie einen Wassertest mitgemacht (Ausnahme Salzgehalt). Ach ja, das Grosse 1200Liter erhält 200 Liter Frischwasser einmal im Monat welches ich mit Leitungswasser und immer mal wieder wechselnden Salzen aufbereite. Verdunstung wird auch mit Leitungswasser aufgefüllt. Zudem müssen die Becken auch mal bis zu 4 Wochen ohne mich klarkommen.


    Gruss


    Andi


    P.S. Fotos sind unbearbeitet vom Handy...

  • Hallo Andi


    Du sprichst mir aus der Seele, ich richte meine Becken schon immer mit dem oft hier so verächtlich angesehenen Wechselwasser, es gibt nichts besseres. :thumbs_up:

    Gruß Ewald


    _______________________________________________________________________________________________________________________________


    Früher hatte ich Angst im Dunkeln.
    Wenn ich heute so meine Stromrechnung sehe,
    hab ich Angst vorm Licht. :loudly_crying_face:

  • Gunnar mein Becken hat nicht so eine flächige Ausleuchtung wie Stefans. Ich habe auch LED und mein Becken hat 1.05 m Wasserstand. Also an Stefans Beleuchtung kann es nicht liegen.


    Grüße Torben


    Gesendet mit Tapatalk

  • Ich habe keine Top-Becken, betreibe aber auch keinen grossen Aufwand...

    Seeehr nett :smiling_face:
    Freut mich, das es noch andere Genieser gibt...
    Das letzte ist wild :smiling_face:


    Wann hast die Muschel gesetzt?


    Thomas

  • @ Ewald - Ja, zum wegschmeissen viel zu schade, unser Hobby ist auch so teuer genug.


    @ Torben - Ich weiss, ich spinne hochgradig. Meinem Sohn habe ich letztes Weekend ein Strandkrabbenaquarium aufgebaut. Natürlich auch mit Keramik. Samstag wird aufgesalzen. 9 jährig und schon Meerwasserer... :grinning_squinting_face:


    @ Thomas - Meinst du den Mini Xenien-Tempel? Wieso ist der wild? Die Muschel im grossen Becken ist im Dezember 2012 eingezogen, Standzeit des Beckens gerade mal 2 Monate, siehe Bild. Seitdem ordentlich gewachsen. Vermutlich muss sie bald ausziehen, denn momentan fehlen mir die Talerchen für die nächste Vergrösserung. :loudly_crying_face:


    Gruss


    Andi

  • @ Andi


    Wild und natürlich :grinning_face_with_smiling_eyes:
    Gefällt mir einfach... Xenien hab ich als einzige stur 5x versucht, und nie davongebracht. Ich sollt aber auch villt endlich mal Gesellschaft für meine 2 F.schwanzgrundeln finden... :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Nachdem ich eine ähnliche "Brachial-Methode" fahre, hab ich mich nicht recht über eine Muschel getraut....


    Thomas

  • Ich möchte ja niemanden zu nahe treten, aber das posten von glücklichen Keramikbeckenbesitzern hilft nicht weiter, solch ein Becken habe ich täglich vor Augen (siehe Anhang), viel Weiches.......
    Es ist aber nicht für jeden erstrebenswert und auch keine 2 Jahre Wartezeit, wenn es anders geht, dies sollte einfach mal in Betracht gezogen werden.



    So kann ein Becken nach sieben Monaten ausschauen, mit totem Gestein, aber schönen SPS.
    https://youtu.be/oMOvOYqwC1w


    Hier nach 12 Monaten , auch Weiche sind vorhanden und man kann den Verlauf dort auch sehen.

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