Posts by hajo

    Hallo zusammen!


    Das Thema ist sehr komplex.
    Das sehen wir unter anderem an den unterschiedlichen pathologischen Einflüssen auf das Leben von Tridacna in der Natur, sowie auch im Aquarium.
    Wenn wir in etlichen Beiträgen den Analysen über einen (ungewollten) Überschuss von diversen chemischen Elementen folgen (aktuell im Nachbarthread), dann sollte auch klar sein, dass daraus negative Konsequenzen für die Gesundheit unserer Muschel erwachsen.
    Die Schieflage der Verhältnisse von chemischen Verbindungen in unserem Aquariumwasser ist noch relativ einfach überprüf- und korrigierbar.
    Wenn man es dann rechtzeitig bemerkt.....
    Dagegen nicht das Vorhandensein bakterieller, pathogener Keime oder Viren.
    Letzteres wird erst auffällig, wenn es bereits zu spät ist.

    Mancherorts wird eine Quarantäne mit chemischer Behandlung empfohlen.
    Das würde aber nur den Import betreffen und nicht bereits den Schutz vor vorhandenen Keimen im Aquarium.

    Stoffe, welche die Mikrobiologie in unseren Aquarien pampern sollen, beäuge ich misstrauisch, weil sie auch verschiedenen Bakterienstämme wachsen lassen, die möglicherweise in dieser Vielfalt dort nicht hingehören.
    Zusammenfassend ist zu sagen, dass ein optimales Wassermanagement die Gesundheit von Tridacna fördert.
    Gegen pathogene Keime sind wir relativ machtlos.
    Es sei denn, wir gehen den Weg einer chemischen Behandlung und können auch Krankheitskeime im eigenen Aquarium ausschließen.
    Ich habe schon mehrere Tridana-Arten pflegen dürfen.
    An eine langjährige Pflege von Tridacna squamosa kann ich mich noch gut erinnern. Innerhalb von einigen Jahren wuchs sie zu einer stattlichen Größe heran.
    Leider habe ich mich von ihr trennen müssen, da einige Grosskaiser Einzug ins Becken hielten.
    Im Zuge der notwendigen Umgestaltung gab ich sie an einen Bekannten ab, wo sie noch einige Jahre leben durfte, bis sie leider einem Pflegefehler zum Opfer fiel.

    Wir können am Verhalten der Muschel zwar ein mögliches Unwohlsein ablesen, aber die Rückschlüsse auf eine bestimmte Ursache wird schwer fallen, wenn man sich nicht explizit mit der Natur von Tridacna befasst.
    Einfach Augen zu, rein ins Becken und gut ist, wäre die geübte Praxis. Ist aber der falsche Weg!!
    An der äusseren Anatomie lässt sich oft ablesen, wie es um die Muschel steht.
    Es sind leider etliche Ignoranten unterwegs, die dem Ph-Wert keine oder nur wenig Bedeutung bemessen.
    Diese sollten die Finger von der Muschelhaltung lassen.
    Für die Muschelpflege ist der Ph-Wert essenziell.
    Die negativen Auswüchse können wir an den Schalen festmachen.
    Die Schalen, wie veränderte Schuppenreihen, können Hinweise auf eine Milieuveränderung geben.
    Sowie auf einen niedrigen Ph-Wert, gleich Übersäuerung des Wassers, der sich zumindestens am Schalenwachstum (unterschiedliche Wachstumsgeschwindigkeit) festmachen lässt.
    Der helle obere Rand der Schale deutet auf ein Wachstum hin.
    Fehlt dieser oder ist er nicht erkennbar, stimmt etwas nicht im Milieu.
    Das wäre ein erster Warnhinweis!


    Gruß

    Hajo

    Das Video kannte ich nicht. Die Info hatte ich schon.

    Man muss ja nicht alle Krankheiten auf den Prüfstand stellen.

    Es ist gut zu wissen, dass es noch weitere Stolpersteine (nicht nur in der Muschelhaltung) gibt.

    Man kann sie in Betracht ziehen.

    Soweit so gut.

    Aber was damit anfangen?


    Hier wird es genauer erklärt.

    Contagious cancers more common in nature than thought, can spread between species | CBC News
    Contagious cancers are a scary idea to begin with, but scientists have made some startling new discoveries about them – they are likely more common in nature…
    www.cbc.ca


    Gruß

    Hajo

    Hallo zusammen,

    mit folgender wissenschaftlichen Untersuchung möchte ich noch einmal den Blick auf die Infizierung mit pathogenen Keimen lenken.

    Gerade in Zuchtstationen und Aquarien werden diese Erkrankungen auffällig.

    Hier ein Auszug aus einem wissenschaftlichen Ergebnis:


    Abstract : Die Kultur von Tridacna ist stark von pathogenen Bakterien betroffen, einschließlich der von Vibrio Arten, die zu hohen Verlusten führen Die heutige Arbeit wurde entwickelt, um die häufigsten bakteriellen Infektionen der Indoor-Aquarium- und Offshore-Käfigekultur Tridacna maxima und Tridacna gigas in Hurghada, rotes Meeresgouvernement, Ägypten, zu untersuchen. Achtzig Exemplare des Standes Tridacna maxima und Tridacna gigas im Indoor-Aquarium und in Offshore-Käfigen wurden einer klinischen und bakteriologischen Untersuchung unterzogen. Die Bakterien wurden aus Kiemen, Darmmantel und Gonaden von gesammelten Tridacna-Proben geborgen. Der Rückgang der Bewegung und des Verlusts des attraktiven Farbmusters mit einer Sterblichkeitsrate von 25% bzw. 20% wurden in der Indoor-Kultivierten Tridacna maxima bzw. Tridacna-Nagigas nachgewiesen, während keine Änderungen im klinischen Bild oder postmortalen Befund in der Offshore-Käfigekultur Tridacna entdeckt wurden. 46 bakterielle Isolate wurden gewonnen und wurden durch phänotypische Charakterisierung und biochemische Tests als Vibrio logei, V harveyi und nicht identifizierte Vibrio-Arten identifiziert. Experimentelle Infektion mit V. logei bewies seine Pathogenität für Tridacna mit 30% Sterblichkeitsrate.



    Gruß

    Hajo

    Ich habe mal im englischsprachigen Raum gesucht, von Kupfer liest man praktisch nie. Die meisten betonen die Wichtigkeit von Calcium, Strontium und Jod. Man soll selbst kurzfristige Mangelsituationen vermeiden, sonst können Muscheln sehr schnell geschwächt werden und eingehen.

    Das ist die eine Seite.

    Weiter oben habe ich den schädlichen Einfluss von Metallen etc., inkl. dem Einfluss von Jod, auf Muscheln und Schnecken verlinkt. (Betzer und Yevich 1975)

    Eine Blockade physiologischen Vorgänge bei Unter- wie auch Überversorgung von bestimmten Spurenelementen, Metallen ist untersucht und die Konsequenzen beschrieben worden.

    In situ und ex situ.

    Mit Blick auf unsere aquaristischen Gepflogenheiten wird es noch komplizierter, da selbst ICP-Analysen nur Momentaufnahmen darstellen.

    Interaktionen zwischen den einzelnen Elementen sind möglich.

    Besonders auffällig ist der bekannte Einfluss von Adsorbern.

    Das vieler Orten praktizierte Wechselspiel von Adsorbern kontra Spurenelementen trägt auch nicht zu einer konstanten Versorgung bei.

    Ganz im Gegenteil.

    Das Ergebnis der eigenen Unsicherheit ist eine temporäre Erhöhung von Elementen, welche kurz danach direkt in eine Mangelsituation führt.

    Korallen werden sich wahrscheinlich an diese Schwankungen gewöhnen können.

    Muscheln dagegen sind gekniffen, da sie als Filtrierer gezwungen sind, alles aus ihrer Umwelt durch ihre Kiemen, Nieren zu leiten.

    Einige Stoffe sind auch in ihren Schalen nachweisbar, sodass hier Rückschlüsse auf diverse Umgebungseinflüsse möglich sind.

    Genaue Ergebnisse erfordern histologische Untersuchungen.

    Weil wir als Laien dazu nicht in der Lage sind, müssen wir stets jede Zufuhr von ADDITIVEN im Blick haben, genauso wie den oft schädlichen Einfluss von Adsorbern bei der Pflege von Filtrierern.

    Es reicht nicht lapidar zu sagen, bei mir war in der Vergangenheit alles in Ordnung, ohne diese Aussage zu begründen.

    Was schwer fallen wird, da es hier sicherlich einen grossen Unsicherheitsfaktor geben wird.


    Gruß

    Hajo

    N'Abend Muschelforscher,


    ich mache vierteljährlich ICP. Auch zur Zt. der vielen fruchtlosen Tridacna & Co. Einsätze lag Cu immer im grünen Bereich.

    Erhöhte Kupferkonzentrationen sind nur eine Ursache von vielen.

    Das kann man in Betracht ziehen und prüfen.

    Die Anreicherung von Schwermetallen, wie Cadmium und Zink, führen nachweislich ebenfalls zum Siechtum.

    Auch das Manko u. a. von Jod gehört dazu.

    Optische Schäden können manchmal Hinweise auf Ursachen geben, wie Verformung der Schalen oder Ausbleichung des Mantellappens.

    Das nächste Kapitel wären bakterielle Infektionen oder Viren.

    Hier stellt sich die Frage, ob erst im Aquarium infiziert oder bereits in der Zuchtanlage?

    Sind ausreichend Licht und Nährstoffe vorhanden?

    Es ist als Laie nicht einfach, die richtigen Schlüsse aus dem Siechtum einer Muschel zu ziehen.

    Wenn man sich nicht mit der Physiologie von Meeresmuscheln vertraut gemacht hat, ist die Suche nach der Ursache doppelt schwer.

    Persönlich denke ich nicht in Richtung Kupfer.

    Eher an eine bakterielle Infektion, so wie sie in Zuchtanlagen auftreten können.

    Juvenile Tridacnas sind bis zu einer Größe von ca. 6cm besonders stressanfällig.

    Hier ist die Mortaltätsrate im Aquarium besonders hoch.


    Gruß

    Hajo

    Ich hatte noch nie eine Tridacna Art. Kann man diese Art Muschel zb auch in die Gesellschaft von Euphyllia oder sonstigen Nesselmonstern stellen? Ist das der Muschel egal oder würde sie sich dann verschliessen ?

    Nur mal so Interesse halber.. :thinking_face:  :winking_face:

    Das sieht eine Tridacna völlig entspannt.

    Allerdings sind die Lichtansprüche einer Euphyllia und einer Tridacna grundverschieden.

    So gesehen, werden sie sich kaum ins Gehege kommen.

    Gruß

    Hajo

    Hallo Stefan,


    im Nachfolgenden möchte ich auf den schmalen Grat zwischen essenziell und toxisch hinweisen.


    Kupfer ist für Wirbellose essentiell, da es zur Herstellung von Hämocyanin verwendet wird, was dem Hämoglobin bei Säugetieren entspricht (Hassauer Sauerstoff im Blut).

    Überhöhtes Kupfer aber verändert jedoch die normale Funktion einiger essentieller Enzyme in ihrem System, beschädigt Zellen, was letztlich den Organismus abtötet.

    Kupfer verursacht bei den Muscheln irreversible Schäden (schon) in Konzentrationen knapp über den für das Wachstum und Fortpflanzung erforderlichen Konzentrationen.

    Bei Wirbellosen verursacht Kupfer in hohen Konzentrationen Kiemenschäden und bei Fischen stört es die Osmoseregulation (Hodson et al. 1979).

    Erhöhte Kupferkonzentrationen beeinträchtigen den Sauerstofftransport und den Energiestoffwechsel.

    Gewebehypoxie (Minderversorgung durch Sauerstoff) ist die Todesursache und geht mit einer Verringerung der Aktivitäten regulatorischer Enzyme der ATP-Synthesewege einher (Hansen et al. 1992b)

    Ausserdem ist daran zu denken, dass Muscheln über ihren Filtermechanismus Schwermetalle einlagern.

    So kann eine langsame Aufsummierung von Metallen auch irgendwann zu Störungen und ggf. zum Ableben führen.


    Wenn ich bedenke, was sich durch sinnlose menschliche Hyperaktivitäten in manchen Becken so anreichert....


    Gruß

    Hajo

    Kupfer (Cu), da bei Muscheln Hämocyanin als Sauerstofftransport dient und Hämocyanin auf Kupfer basiert. Hat er zumindest mal im Podcast oder nem YT-Video angedeutet, dass wohl ein zu niedriger Kupferwert für viele Ausfälle bei Muscheln verantwortlich ist.

    Ja, danke. Veröffentlicht (Betzer und Yevich 1975)


    Gruß

    Hajo

    Jörg erwähnte mal, dass ein zu niedriges Kupfer für viele Ausfälle bei Muscheln verantwortlich sein könnte.

    Interessant. In welcher Grössenordnung?


    Verwechselst du hier Kupfer mit Jod?

    Jod ist essentiell.



    Die toxischen Effekte von Kupfer, Vandium und Nickel sind bei Riesenmuscheln bekannt und auch untersucht worden.


    Gruß

    Hajo




    Comparative toxicities of trace metals on embryos of the giant clam Tridacna derasa | Health & Environmental Research Online (HERO) | US EPA


    Ecotoxicological studies on giant clams (Tridacnidae): Environmental problems and future concerns
    DiVA portal is a finding tool for research publications and student theses written at the following 50 universities and research institutions.
    www.diva-portal.org


    https://www.researchgate.net/publication/233138903_Responses_to_temperature_heavy_metal_and_sediment_stress_by_the_giant_clam_Tridacna_squamosa

    Moin,

    Hat jemand vielleicht schon mal beobachtet, dass Zwergkaiser mehrere Tage untergetaucht waren??

    Ja, das Theater hatte ich mal mit Genicanthus lamarck. Das Nachsetzen eines kleineren Fisches, Ersatz für das verstorbene Weibchen, endete mit einer aggressiven Hatz durch das Becken.

    Das Weibchen in spe verschwand für einige Tage im Riff.

    Danach schwammen beide eines Morgens zusammen, als wäre nichts gewesen.

    Das war auch der einzige Vorfall, der von der Dauer ungewöhnlich war.

    Alle anderen Annäherungen von z. B. Centropyge & Co verliefen deutlich kürzer.

    Bei einer längeren Abwesenheit (mehr als 5 Tage) eines Partners würde ich mir Sorgen machen.


    Gruß

    Hajo

    Ich gehe bei Stefan's Becken einmal von einer relativ stabilen Kalzium/Karbonat-Versorgung aus.

    Vorübergehende Schwankungen tragen kaum zur Mortalität bei.

    Dagegen führen dauerhafte Defizite zu Schäden.

    Auch ein Mangel an einigen Elementen der Meerwasserchemie führen zu ernsthaften Schäden.

    Von einer gesicherten Spurenelementeversorgung der Steinkorallen profitieren auch die Muscheln.

    Doch bei einer Monokultur von Weichkorallen kann es sein, dass man sich weniger in den Grenzen der üblichen Werte befindet. Die Weichen sind da etwas toleranter, was bei Steinkorallen und Muscheln nicht der Fall sein wird. Eine Steigerung von Metallen (Vergiftung) führt ebenfalls zum Verenden der Muschel.

    Es gibt deutliche Erscheinungsbilder für die meisten Erkrankungen der Muscheln.

    Hier würde ich "Riesenmuscheln, Arten und Pflege im Aquarium" von Daniel Knop wärmstens empfehlen.

    Dieses Werk ist die Investition wert.


    Gruß

    Hajo

    Hallo zusammen!


    Entgegen mancher Vorstellung benötigen Tridacna kaum zusätzliche Fütterung. Sie leben zu 95% von Licht.

    Eine Tridacna kann bei durchschnittlicher Lichtintensität deutlich mehr Energie produzieren, als sie für die Erhaltung ihrer Lebensfunktionen benötigt.

    Allerdings ist der Energiebedarf in der Wachstumsphase höher.

    Auch das Verhältnis zwischen Autotrophie ( Nahrungserwerb aus anorganischen Stoffen, Fotosynthese)

    und Heterotrophie (Nahrungserwerb durch Aufnahme organischer Substanzen) kann variieren.

    Ähnlich der Korallen kann in einem gewissen Rahmen der Prozentsatz der Gesamternährung gesteigert werden, um den Verlust aus einer geringeren Fotosyntheserate zu kompensieren.

    Organische Substanzen sind nicht dauerhaft nötig, sondern nur in bestimmten Lebensphasen, etwa in der Wachstumsphase.

    Anders soll es in Zuchtanlagen aussehen.

    Ein reines Steinkorallenbecken mit niedrigsten Nährstoffen ohne umsatzstarke Fische mit glasklar gefiltertem Wasser ist zumindest das Gegenteil, was Muscheln benötigen.

    Ein gut besetztes Riffbecken, moderat gefiltert und üppiger Fütterung der Fische beseitigt das Defizit.

    So Daniel Knop.

    Was man bei Joe :wink auch unten sehen kann.


    Gruß

    Hajo


    Ich bleib dabei, bis man mir es widerlegt: Die Schwächung der Muschel ist bereits in mancher Zuchtstation angelegt.

    Mit welchem Erreger auch immer.

    Jedes Becken ist zwar anders, hat einen unterschiedlichen Licht/Nährstoffhaushalt.

    Es ist aber seltsam, dass die Verluste aus allen Ecken berichtet werden.

    Darüber lohnt es sich nachzudenken.



    Hallo zusammen!


    Verluste hatte ich auch zu beklagen.

    Das hat dazu geführt, dass ich mich damals schon auf die Suche nach einer Antwort gemacht habe.

    Bei einer simplen Antwort ist es nicht geblieben.

    Es wurde von Massensterben von Tridacna in der Natur durch pathogene und nichtpathogene Bakterien und Viren berichtet.

    Bakterielle und virale Erkrankungen sind sehr schwer zu erkennen.

    Protozoen sorgen ebenfalls für Mortalitäten.

    Dagegen machen sich Schnecken (Pyramidellidea) spez. Tathrella iredalei, Pyrgiscus etc. besser bemerkbar.

    Abhängig von der Grösse können diese Schnecken innerhalb von Tagen bis Monaten zu Verlusten führen.

    PMD-Syndrom, Infiltration der Perkinsus-Infektion, diverse Vibrio-Infektionen sind bekannt.

    Die Antwort wäre das Durchlaufen einer prophylaktischen Behandlung mit keimtötender Wirkung.

    Wie es scheint, ist dieses Elend schon in den Zuchtanlagen angelegt.

    Von dort kommen auch einige Informationen.

    Last but not least trägt übermäßig starkes UV-Licht ebenfalls zur Mortalität bei.


    Gruß

    Hajo

    Hallo Reinhard,

    vielleicht ist es zu einfach erklärt.

    Kurzfassung:

    Die Ergebnisse fussen auf Untersuchungen innerhalb eines mittleren Jahrestemperaturbereichs von 23,2 - 28,5 Grad in einem saisonal schwankenden Zyklus (Sommer/Winter).

    Mit Erhöhungen bis zu +3 Grad wurden die Untersuchungen unter aquaristischen Bedingungen durchgeführt.

    Unter anderem, um auch zu verstehen, warum Fische abwandern weil sich im Riff deren Nahrungsangebot mit der Temperaturerhöhung auch ändert. Nicht nur deren Reproduktionsrate oder das Geschlecht.

    Die beiden verlinkten Artikel erklären alles weitere.


    Gruß

    Hajo

    Dieses "Problem" teilen einige Amphiprion-Freunde.

    Die einen aus mangelnder Erfahrung, die anderen sind Brüder in der Sonne des Leichtsinns.

    Wenn man partout unterschiedliche Arten zusammen pflegen möchte, ist es angeraten, sich über ihr Verhalten und das jeweilige Aggressionspotential VORHER zu informieren.

    Kai geht da den einzig richtigen Weg.

    Allerdings, wo Regen, ist auch Sonnenschein.

    In meinem 3000l-Becken lebten unten links ein Paar Clarkiis in einer Wirtsanemone.

    Schräg weiter oben ein Paar Sandaracinos, direkt unter der Wasseroberfläche, ebenfalls in einer grossen Anemone.

    Die Sandaracinos verließen ihre Anemone nie.

    Die Clarkiis beherrschten den unteren Teil des Beckens.

    Auffällig war, daß die Clarkiis nicht oder kaum über eine gewisse Grenze hinaus operierten.

    Sie kamen den Sandaracinos nicht ins Gehege.

    Dieses Verhalten ist für diese Art nicht symptomatisch.

    Ich möchte es der Anwesenheit einiger Grosskaiser zuschreiben.

    Grosse Fische üben eine beruhigende Wirkung auf kleinere Fische aus.

    Möglich wären sich daraus entwickelnde, regulierende Eigenschaften.

    Who knows?

    An eine Saulus/Paulus Geschichte glaube ich nicht. :ylol

    Allerdings wurde auch von einem seltenen Zusammenleben in der Natur von Clarkii und einer anderen Amphiprion-Art berichtet:


    Coexistence of two anemonefishes, Amphiprion clarkii and A. perideraion, which utilize the same host sea anemone - Environmental Biology of Fishes
    Social structure and interactions between the anemonefishes, Amphiprion clarkii and A. perideraion, which utilize the same host sea anemone Radianthus…
    link.springer.com


    Gruß

    Hajo

    Guckst du hier:



    Q1 2023
    issuu.com


    Sich durch alle Berichte durchzuarbeiten ist zu mühsam.

    Wenn ich meine A. clarkii mit meinen A. perideraion vergleiche, liegt der Beitrag voll im Trend.

    Gruß

    Hajo

    Hallo zusammen,



    entsprechend den Berichten rund um die Amphiprium-Familie wird die Aggressivität wie folgt gesehen (beginnend mit der höchsten Aggressivitätsstufe):


    Clarkii-Komplex: beeinhaltet A. bicinctus, A. crysopterus, A. akindynos, A. allardi, A. bicinctus, A. chagosensis, A. chrysogaster, A. clarkii, A. fuscocaudatus, A. latifasciatus, A. tricinctus

    Ephippium-Komplex: A. frenatus, A. ephippium, A. mccullochi, A. melanopus, A. rubrocinctus

    Polymnus-Komplex: A. sebae, A. Polymnus, A. latezonatus

    Percula-Komplex: A. ocellaris, A. percula,

    Akallopisos-Komplex: A. nigripes, A. akallopisos, A. sandaracinos, A. perideraion


    Keine Gewähr ob der Vollständigkeit.

    Premnas sind nicht dabei.


    Gruß

    Hajo

    Also ich hab die red sea ReefDose 4 und das Verhalten konnte ich bei mir nicht feststellen.

    Fakt ist, dass das Gerät Abweichungen ausgleicht.

    Das ist auch gut so.

    Verpasste Dosierungen werden nach dem autom. Dosierplan nachgeholt.

    Das war in meinem Fall keineswegs zu kritisieren.

    Ganz im Gegenteil.

    Was aber auch der Support nicht erklären konnte, war die Tatsache, dass

    das Gerät regelmässig nach 2-3 Tagen aus dem "Ready" fiel und neu gestartet

    werden musste.

    Das getauschte Gerät zeigte ebenfalls diese Macke.

    Erst das gab den Ausschlag sich von dem Gerät zu trennen.

    Nicht eventuelle Abweichungen vom Dosierplan.


    Gruß

    Hajo

    Hallo zusammen,

    bei drei Pseudochromis-Arten wurde schon nachgewiesen, das diese Geschlechtswechsler sind. Es dauert dann einfach seine Zeit.


    Viele Grüße

    Klaus

    Paarung bei Riffbarschen ist oft ein schwieriges Problem.

    Keine Art weist sexuellen Dichromatismus oder Dimorphismus auf.

    Etliche Individuen zeigen aggressives Verhalten gegenüber ihren Artgenossen.

    WENIG dominante Fische können gelegentlich die unterworfenen Fische jagen,

    aber abgesehen von leicht eingerissenen Flossen sind keine physischen Anzeichen

    von Aggressionen vorhanden.

    MITTEL-dominante Fische jagen häufig den Unterlegenen mit eingerissenen Flossen und

    Bisspuren am ganzen Körper.

    HOCH-dominante Fische jagen und beissen unaufhörlich die unterworfen Fische, was das

    Leben dieser unaufhörlich bedroht.

    Je nach Mass der Aggressivität der Barsche können die Fische im Becken verbleiben oder

    müssen getrennt werden.

    Das heisst aber auch, dass Versuche der Zusammenführung auch in die Hose gehen können.

    Es soll uns aber nicht davon abhalten, es immer wieder zu versuchen.


    Gruß

    Hajo

    hamburg_tt


    die RedSea ATO kannst man in der RedSea app einbinden und kalibrieren.

    hier wird dann der Zeitpunkt und die menge +/- des nachgefüllten Osmosewassers dokumentiert.

    dadurch ist aufgefallen, das nachts mehr nachgefüllt wird als Tagsüber, bzw, etwas überfüllt

    Ach? Dann war meine Frage in #8 wohl nicht ganz so unberechtigt?

    Apps funktionieren grundsätzlich über Wlan oder Bluetooth. Auch die von Red Sea.

    Siehe meine Kritik an der Red Sea ReefDose.

    Die Einstellungen, wie Kalibrierung, Nachfüllmenge und Tageszeiten etc. gehören auch dort zum Standard.

    Dosierungen, die nicht zu den exakten Zeiten gegeben wurden, aus welchen Gründen auch immer, werden automatisch nachgeholt. Meist nach Mitternacht.

    Das kann dazu führen, dass in einem bestimmten Zeitraum weniger, dafür in einem anderen Zeitraum mehr Supplement zugeführt wird.

    An diesen Zusammenhang hatte ich gedacht.


    Gruß

    Hajo

    Klar kann man sich auch über mangelhafte Produkte kritisch äußern.

    Aber erklärt mir dann bitte mal, warum die mangelhafte Technik von RS tagsüber wunderbar funktioniert aber nachts dann angeblich mangelhaft ?

    Ok, wahrscheinlich ist der Sensor nachtblind und demzufolge ist die Technik von RS dann doch mangelhaft, zumindest nachts.

    Es ist ja nicht so, dass man sich hier nicht bemüht hätte, der Sache auf den Grund zu gehen.

    Es wurde auch überwiegend neutral argumentiert.

    Wenn es noch nicht zu dem gewünschten Ergebnis gekommen ist, liegt das weder an der Kritik, noch an ihrem Gegenteil, sondern an fehlender Erfahrung mit dem speziellen Produkt.

    In solchen Fällen wende ich mich grundsätzlich an den zuständigen Support.

    Besser Fritz als Fritzchen.


    Gruß

    Hajo

    das will ich auch nicht bestreitet das anscheinend die Streuung leider schon sehr groß ist.

    jedoch finde ich es manchmal nicht objektiv besonders auf RS darauf rumzuhacken.

    Ein Forum ist auch dazu da, sich nicht nur über die Vorteile von technischen Produkten auszutauschen, sondern auch um daran Kritik zu üben. Das nennt man Erfahrungsaustausch.

    Egal, welchen Nutzen man daraus zieht, für den Käufer in spe wird es nicht uninteressant sein.

    Nicht sachgemässe Handhabung führt zumeist zu Fehlern, die in der eigenen Verantwortung liegen.

    Das hängt man aus bekannten Gründen nicht so hoch.

    Trägt aber der Hersteller dazu bei, ist es doppelt ärgerlich, da zur Instabilität auch noch der dafür entrichtete Obulus kommt.


    Gruß

    Hajo

    naja, selbe spiel hatte ich mit Tunze Osmolator, darum nervt das ständige Red Sea bashing schon ziemlich!

    es gibt auch genügend Leute die sehr zufrieden sind!


    ABER: das ist ein anderes Thema.

    Die Kritik speziell an diesem Produkt ist nicht ungewöhnlich oder gar aus der Luft gegriffen.

    Wenn man will, kann man diese Diskussionen sogar in den US-Foren verfolgen.

    Die Gebeutelten sind dann auf das Tunze Produkt ausgewichen, was für diese Zwecke auch dort hoch im Kurs steht.

    Wenn ich an das Red Sea Dosiersystem "ReefDose" denke, dann graut es mir immer noch.

    Es ist 2x ausgetauscht worden, was aber nichts gebracht hat, ausser Ärger und Verdruss plus einem schlechten Support.


    Gruß

    Hajo

    Moin,

    da schaue ich gerade mal wieder dem bunten Treiben in meinem Cube zu und traue meinen Augen kaum: Statt zwei fridmanni schwimmen auf einmal drei umeinander :astonished_face: . Zuerst hatte ich keine Erklärung dafür, doch dann fiel mir der Fisch ein, der vor Wochen " verschwunden " war. Da die anderen beiden charakteristische Merkmale haben ist die Identifikation eindeutig. Allerdings hat der " Neue " momentan keinen leichten Stand, der größere hat ihn schon etwas gerupft.

    Guten Morgen, Stefan


    dieses Erlebnis wirst du häufiger haben, wenn du es mit der Familie der Grammatidae zutun hast.

    Bei mir waren es G. melacara, wo der Partner für Wochen unauffindbar blieb.

    G.loreto hatten mir auch einen ähnlichen Streich gespielt.

    Jetzt betrachte ich das Treiben gelassener.


    Gruß

    Hajo

    Moin,

    da schaue ich gerade mal wieder dem bunten Treiben in meinem Cube zu und traue meinen Augen kaum: Statt zwei fridmanni schwimmen auf einmal drei umeinander :astonished_face: . Zuerst hatte ich keine Erklärung dafür, doch dann fiel mir der Fisch ein, der vor Wochen " verschwunden " war. Da die anderen beiden charakteristische Merkmale haben ist die Identifikation eindeutig. Allerdings hat der " Neue " momentan keinen leichten Stand, der größere hat ihn schon etwas gerupft.

    Damals hatte ich dir schon gesagt, dass ich es bei der unklaren Abwesenheit von Riffbarschen mit Karl Valentin halte:

    "Nichts Genaues weiß man nicht." :smiling_face:


    Gruss

    Hajo

    Was hat denn die nächtliche Nachfüllung mit WLAN oder Bluetooth zu tun ???

    Es ist ein Sensor in der Pumpenkammer, der den Wasserstand überwacht, siehe Bild.

    Ist der Wasserstand unterhalb, wird Wasser nachgefüllt. Das hat dann nix mit WLAN oder Bluetooth zu tun.


    Ich habe nicht an eine rein mechanische Mimik gedacht.

    Eher an eine smarte Steuerung, ähnlich der ReefDose von Red Sea.

    Daher meine Frage.


    Gruß

    Hajo

    Hallo Stefan,


    solange die Feilen im Becken sind, wird dich dein Optimismus nicht verlassen.

    Allerdings sollten irgendwann die Fische entfernt werden, kommt die Stunde der Wahrheit.

    Es kann durchaus sein, dass die Biester wie aus dem Nichts wieder auftauchen,

    Sollte es kein vorübergehender Besuch der Feilen werden, ist eine dauerhafte Untervermietung geraten.

    Wie man hört, werden freie Kost und Logis gern angenommen. :smiling_face:



    Gruß

    Hajo

    Das "Teilen" gehört zu deren Überlebensstrategie.

    Das ist richtig erkannt.

    Es gibt aber keinen eindeutigen wissenschaftlichen Beweis warum gerade diese Anemonen sich so rapide teilen (können).

    Es gibt allerdings auch Berichte über Methusaleme, die eine respektable Grösse erreicht und sich nie geteilt haben.

    Es gibt aber Vermutungen.

    Die einen sagen, dass Stress und schlechte Wasserqualität die Auslöser sind.

    Unter Stress werden auch Abweichungen von folgenden Parametern verstanden:

    Ph 8,1-8,4; Alkalität 8-10; Optimale Wasserströmung; Optimales Licht


    Die anderen beharren auf dem Gegenteil.


    Obwohl diese Art sich im Aquarium!! häufiger teilt, als in der Natur, finden wir auch dort recht ansehnliche Klonbänke.

    Wissenschaftliche Untersuchungen erbrachten folgendes:

    Die künstliche Teilung (Halbierung) brachte wenig Verluste und die Tiere wuchsen schneller.

    Das Vierteln hatte dagegen mehr Verluste.

    Obwohl die Überlebensrate geringer war, brachte gerade diese Behandlung die grössere Anzahl hervor!

    Das zeigt eigentlich dass äussere Stressoren den Hauptanteil am Teilungsgeschehen haben.

    Was sich auch darin zeigt, dass ein überdimensionierter Wasserwechsel zum vorzeitigen Klonen führen kann.

    Unsensiblen Reizen begegnen diese Anemonen mit einer übersteigerten Betriebsamkeit in Sachen Arterhaltung.


    Gruß

    Hajo

    Hallo Klaus,


    guckst du hier:


    Abstract

    Die Fortpflanzung in vielen Organismen kann durch Veränderungen der physischen Umgebung gestört werden, wie sie während des Klimawandels vorhergesagt werden. Meeresorganismen sehen sich mit der doppelten Klimabedrohung konfrontiert, die Temperatur und Ozeanversauerung zu erhöhen, aber keine Studien haben die möglichen interaktiven Auswirkungen dieser Stressoren auf die Fortpflanzung bei Meeresfischen untersucht. Wir nutzten ein langfristiges Experiment, um die interaktiven Auswirkungen erhöhter Temperatur und CO2 auf die Fortpflanzungsleistung des Anemonenfisches Amphiprion melanopus zu testen. Die Zuchtpaare für Erwachsene wurden 10 Monate bei drei Temperaturen (28.5°C [+0,0°C], 30.0°C [+1.5°C] und 31,5°C [+3,0°C]) mit drei CO2-Werten (einem Strom-Tages-Kontrolle [417 atm] und mäßig [644 .atm] und hohen CO2-Bestand mit dem CO2-Gesamtbereich von 2 °C) gehalten. Wir haben jede Eikupplung, die während der Brutzeit produziert wurde, die Anzahl der pro Kupplung gelegten Eier, die durchschnittliche Eigröße, den Befruchtungserfolg, das Ableben bis zum Schlüpfen, die Lukenlänge und die Eigelbversorgung aufzeichneten. Der Körperzustand für Erwachsene, der hepatosomatic Index, der gonadosomatic Index und die Plasma-17-estradiol-Konzentrationen wurden am Ende der Brutsaison gemessen, um die Auswirkungen einer längeren Exposition gegenüber erhöhter Temperatur und erhöhtem CO2 bei Erwachsenen zu bestimmen und mögliche physiologische Mechanismen für Veränderungen der Fortpflanzung zu untersuchen. Die Temperatur hatte bei weitem den stärkeren Einfluss auf die Fortpflanzung, mit deutlichen Rückgängen bei der Behandlung +1,5°C und einer ganzigen Abkehr in der +3,0°C-Behandlung. Im Gegensatz dazu wirkte sich CO2 minimal auf die meisten gemessenen Fortpflanzungsmerkmale aus, verursachte aber einen Rückgang der Qualität der Nachkommen in Kombination mit erhöhter Temperatur. Wir haben keine signifikante Wirkung von Temperatur oder CO2 auf den erwachsenen Körperzustand oder den hepatosomatic Index festgestellt. Die erhöhte Temperatur wirkte sich erheblich negativ auf die Plasma-17-Estradiol-Konzentrationen aus, was darauf hindeutet, dass die Verringerung der Fortpflanzung mit steigender Temperatur auf die thermische Empfindlichkeit der Fortpflanzungshormone zurückzuführen ist, anstatt auf eine Reduzierung der für die Fortpflanzung verfügbaren Energie. Unsere Ergebnisse zeigen, dass erhöhte Temperatur einen stärkeren Einfluss als CO2 auf die Fortpflanzung in A. Melanopus ausübt. Zu verstehen, wie diese beiden Umweltvariablen interagieren, um die Fortpflanzungsleistung von Meeresorganismen zu beeinflussen, wird wichtig sein, um die zukünftigen Auswirkungen des Klimawandels vorherzusagen.


    Gruß

    Hajo


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    Gruß

    Hajo