Stand der Meerwasseraquaristik 2022

  • Halo Zusammen,


    mich würde Eure Meinung zum Thema Meerwasseraquaristik 2022 interessieren. Hintergrund ist, dass zum einen immer mehr negative Nachrichten in Bezug auf das Hobby kommen, bspw. Exportverbote, steigende Stromkosten... Zum anderen habe ich das Gefühl, dass es immer mehr Firmen gibt, die in die Meerwasseraquaristik einsteigen bzw. die kleinen Geschäfte leider mehr und mehr verschwinden, es dafür mehr "Große" Anbieter gibt. Ggf. hat jemand auch Zahlen / Daten, wie groß der Gesamtmarkt ist bzw. sich entwickelt hat.


    Viele Grüße


    Fabian

  • Negative Nachrichten was unser Hobby betrifft, kenne ich seit den 80er Jahren. Tote Korallen-Importverbot, Kaiser-und Falterfisch-Importverbot, ( natürlich nur wieder die bekloppten Deutschen) man fuhr dann halt nach Holland und immer wieder mal irgendwelche andere Verbote, wie Sansibar-Lochgestein Exportverbot usw. usw. Das Hobby hat alles überlebt.
    Aktuell haben wir auch wieder ein paar Importverbote von bestimmten LPS Arten, die aber trotzdem alle verfügbar sind. Echter Korallensand ist derzeit auch nicht verfügbar. Wo früher das Eldorado für verbotene Fische war, ist heute Polen als Versorger eingesprungen.
    Eine wirklich reale Gefahr sehe ich derzeit nur in den Energiepreisen, die derzeit nur eine Richtung kennen : nach oben
    Mit den Geschäften ist es so, dass sich große Meerwasserläden, wie früher das Biotop in St. Augustin nicht halten können, da sorgt schon der ausufernde und preiszerstörende Onlinehandel und Amazon für. Aber es gibt immer wieder Neugründungen von kleinen Anbietern, besonders im Bereich der Korallenzucht, wo einige Züchter es schaffen vom Kelleryogi bis zum ersten kleinen Laden. Sind sie erfolgreich, werden sie später die Großen. Jonny Böttcher ist so ein klassischer Fall. Heute der größte Laden in und um Köln herum.


    Also, zusammenfassend kann ich sagen, dass es in unserem Hobby ein Kommen und Gehen gibt. Man wird nie den Handel und Tausch von Korallen verbieten können. Dafür wird schon zu erfolgreich nachgezüchtet. Und wenn tatsächlich die Meerwasseraquaristik komplett verboten werden sollte.... SellaVie`....... Süßwasser hat auch einiges zu bieten.




    in diesem Sinne .... Klaus

  • Für ein Forschungprojekt haben wir mal versucht, verlässliche Zahlen zu bekommen. Das scheint aufwändig bis unmöglich zu sein. Unsere Branche ist einfach zu unbedeutend, als das großartige Untersuchungen gemacht werden. Hat auch seine Vorteile: so fliegen wir unter dem Radar. Bis auf die jast jährlich wiederkommende Forderung, alles Tropische zu verbieten.

  • moin burkhard,


    "unbedeutend" kann auch nach hinten losgehen.


    für die gesetzgebung ist es einfacher, gesetze gegen unbedeutende zu erlassen - macht wenig aufwand - als gegen lobbyistengestütze industrien.


    und die politik kann sich gegenüber dem fordernden "umweltschützer" auf die schulter klopfen und das als erfolg verkaufen.

  • Hallo zusammen!


    Geschäfte des sogenannten zoologischen Bedarfs kommen und gehen.
    Großartige Gedanken würde ich mir da nicht machen.
    Einige habe ich kommen und wieder gehen gesehen. Andere sind geblieben.
    Auch unser wertgeschätzter MM hat in einem Keller angefangen.
    Mit ihm zu dieser Zeit auch andere, die aber irgendwann an ihrer eigenen Inkompetenz gescheitert sind.
    Bei manchen bedauere ich das nicht. Ganz im Gegenteil.
    Die Meerwasseraquaristik ist eine komplexe Angelegenheit, die nicht nur mit der Kaufabwicklung beim Händler endet.
    Je umfangreicher der Erfahrungsschatz des „Dealers of your choice“, desto zufriedener der Kunde.
    Bestenfalls wird das eine Win-win-Situation für´s Leben.
    Nicht nur von „alten Hasen“ werden quer durch die Republik bestimmte Händler angefahren.
    Das hat einen Grund, denn Qualität hat sich schon immer durchgesetzt.
    Zwar wird durch den Online-Handel dem bequemen Aquarianer manche Ware vor den Ars.. getragen, doch ohne jedwede Beratung und Vorbesichtigung empfindlicher Tiere.
    Das Prozedere ist nicht nur risikobehaftet, sondern es bietet auch keinerlei Nährwert Wissenschaft verständlich zu machen.
    Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung sollten uns stets auf dem eingeschlagenen Weg begleiten.
    Haben wir keinen Zugang zu diesen Informationen, bleiben wir auf dem Stand eines Verbrauchers und Konsumenten.
    Zum eigenen Frust und zum Schaden für die Tiere.


    Gruß
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Guten Abend!

    Zwar wird durch den Online-Handel dem bequemen Aquarianer manche Ware vor den Ars.. getragen

    Das selbe gilt besonders für den stationären Handel. Die meisten "Aquarianer" sind bequem, wollen ein Aquarium zum Reinglotzen mit Rundum-Sorglos-Paket, das vom Händler vor Ort montiert, eingerichtet und am besten auch noch gewartet wird. Die echten Aquarianer, die sich mit der Materie intensiv beschäftigen, sind die absolute Minderheit, mit der sich im stationären Handel kaum noch Geld verdienen lässt.


    So Leid mir das Aussterben der kleinen Fachgeschäfte in den letzten 20 Jahren auch tut, hab schöne Erinnerungen an diese Läden, vielmehr als Fische würde ich dort heute auch nicht mehr kaufen. Dafür ist das Online-Angebot einfach zu groß und attraktiv.


    Gruß, Thomas

  • Guten Abend!

    Das selbe gilt besonders für den stationären Handel. Die meisten "Aquarianer" sind bequem, wollen ein Aquarium zum Reinglotzen mit Rundum-Sorglos-Paket, das vom Händler vor Ort montiert, eingerichtet und am besten auch noch gewartet wird. Die echten Aquarianer, die sich mit der Materie intensiv beschäftigen, sind die absolute Minderheit, mit der sich im stationären Handel kaum noch Geld verdienen lässt.
    So Leid mir das Aussterben der kleinen Fachgeschäfte in den letzten 20 Jahren auch tut, hab schöne Erinnerungen an diese Läden, vielmehr als Fische würde ich dort heute auch nicht mehr kaufen. Dafür ist das Online-Angebot einfach zu groß und attraktiv.


    Gruß, Thomas

    Die Kritik verstehe ich nicht. Kann ich so nicht nachvollziehen.
    Jeder Händler ist an einem Wartungsvertrag interessiert.
    Das sehe ich auch zum Vorteil des Kunden und ebenso der zu pflegenden Tiere.
    Wenn der Kunde seine Griffel aus dem Pflegeauftrag heraushält, kann er sich, so er auch will, lange Zeit und jeden Tag an dem Inhalt (s)eines professionell betreuten Aquariums erfreuen.
    Es kostet halt nur.
    Wartungs- und Pflegeaufträge sind begehrt, da der Verdienst langzeitlich kalkulierbar bleibt und oft die wirtschaftliche Grundlage für die Existenz darstellt.
    Ein Aussterben der kleinen Fachgeschäfte sehe ich nicht. Eher ein Ausdünnen.
    Viele betreiben noch zusätzlich eine Süßwasserabteilung, um etwaige Verluste aus dem Meerwasserbereich zu kompensieren.
    Verdient wird da auch.
    In der Gartensaison kommen nicht selten als Zugewinn partiell Teichbau und der Verkauf von Bepflanzung und Teichfischen hinzu.
    Summa summarum sehe ich auch hier keine großartigen wirtschaftlichen Kollateralschäden.


    Gruß
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo zusammen,


    ich kaufe Strom über eine Einkaufs-Genossenschaft, war bisher sehr günstig. Jetzt kam die Abschlagsanpassung ab Oktober :tired_face: . 55 Cent/kwh, reiner Einkaufspreis ohne alle Umlagen, Netzentgelte usw. Da bin ich fast vom Stuhl gefallen.
    Ich bin kein Fan von Zukunftsprognosen, aber so wie es aussieht, kommt das dicke Ende noch. Das wird nicht nur Firmen betreffen, die das alles nicht mehr stemmen können, es wird auch deutlich spürbar auf die Kaufkraft der Konsumenten gehen.
    Vielleicht wird das Hobby dann noch elitärer :winking_face:
    Aussterben wird es natürlich nicht. Aber gerade was Energie anbelangt, unabhängig vom Krieg und der aktuellen Situation, könnte es schwieriger werden in Zukunft. Ich muss nicht aufs Geld schauen, aber irgendwann ist auch bei mir der Punkt erreicht, an dem ich das Becken aufgeben würde. Wenn diese Hitzeperioden die neue Normalität werden und mein Becken über Monate gekühlt werden muss und die Energiepreise grundsätzlich hoch bleiben, würde ich das Becken schweren Herzens aufgeben.
    Aber jetzt kommt erstmal ein 800 Wp "Balkonkraftwerk" und das sollte fürs Gewissen und den Geldbeutel erstmal helfen.


    Grüße


    Chris

  • Hallo Chris,


    dass D die höchsten Strompreise aller Industrienationen hat, ist ja kein Zufall. Auch die Stromknappheit hat einen Namen: Energiewende. Das ist politisch so gewollt.
    Ich kenne eine handvoll Meerwasser-Einzelhändler, die insbesondere wegen der Energiekosten aufhörten oder aufhören wollen.


    VG
    Paul

  • Die Kritik verstehe ich nicht. Kann ich so nicht nachvollziehen.
    Jeder Händler ist an einem Wartungsvertrag interessiert.

    Ist keine Kritik, sondern nur eine Feststellung, wie sich der Markt die letzten 20 Jahre verändert hat. Noch in den 90ern gab es viele dieser kleinen Läden, wo oft nur der Inhaber drinstand. Die haben meistens keine Wartungen angeboten, hatten auch gar nicht das Personal dafür, sondern lebten ausschließlich vom Verkauf. Diese Art von Läden gibt es heute kaum noch, wurden vom Online-Handel und den großen Ketten fast völlig verdrängt.


    Gruß, Thomas

  • Echter Korallensand ist derzeit auch nicht verfügbar.

    Hallo Klaus! Was ist deiner Meinung nach die beste verfügbare Alternative
    Grüße Torsten

    Schuran Acrylglasbecken 110x50x50
    AI Nero 5 , ledaquaristik powerbeam vollspektrum 125 Watt, Eheim ECO 300 Aussenfilter

  • Ist keine Kritik, sondern nur eine Feststellung, wie sich der Markt die letzten 20 Jahre verändert hat. Noch in den 90ern gab es viele dieser kleinen Läden, wo oft nur der Inhaber drinstand. Die haben meistens keine Wartungen angeboten, hatten auch gar nicht das Personal dafür, sondern lebten ausschließlich vom Verkauf. Diese Art von Läden gibt es heute kaum noch, wurden vom Online-Handel und den großen Ketten fast völlig verdrängt.
    Gruß, Thomas


    Wenn du die Tante-Emma-Läden des früheren zoologischen Bedarfs im Blick hast, gebe ich dir recht.
    In den Regalen befanden sich außer den gängigen Süßwasserfischen für Aquarium oder Teich ein breites Angebot an Futter für Vögel, Amphibien und Reptilien, Nagetieren und Fischen, inklusive der zugehörigen, lebenden Spezies.
    Wer niemals das Vogelfutter abgefüllt in Tüten gekauft hat, der hat auch nicht die Anfänge oder den Umbruch in dieser Zeit miterlebt. :grinning_face_with_smiling_eyes:
    Also, Aquarien- und Terrarienbedarf im weitesten Sinne.
    Man fand nicht selten in einigen dieser kleinen Läden einen Platz für die Meerwasseraquaristik.
    In einer dieser Ecken wurden bei mir die ersten Anreize geweckt.
    Es waren Brackwasserfische, die meine Blicke auf sich zogen.
    Scatophagus argus sind in der juvenilen Phase recht hübsch anzusehen.
    Hätte ich mich besser mit der adulten Erscheinung beschäftigt, wäre auch der spätere Frust nicht so groß geworden.....
    Allein vom Verkauf von Meerwassergetier zu leben, war damals kaum möglich.
    Mangels Nachfrage auch das stark begrenzte Angebot.
    Als zu einem späteren Zeitpunkt die Nachfrage stieg, stellten einige Händler komplett auf Meerwasser um.
    Andere fuhren einen Mix aus beidem.
    Je nach Angebot und örtlicher Nachfrage.
    Dabei gerieten natürlich auch jene ins Hintertreffen, die sich aus wirtschaftlichen Erwägungen oder auch aus Altersgründen nicht verändern konnten oder wollten.
    Reine Meerwasserfachgeschäfte gab es nicht an jeder Ecke.
    Interessenten fuhren oft hunderte von Kilometern.
    Die Entwicklung der Meerwasseraquaristik schritt voran, was man zum Teil an der Gründung von Vereinen oder ihrer neuen Sparten, und der Nachfrage nach spezieller Literatur ablesen konnte.
    In dieser Zeit ploppten die ersten reinen Geschäfte für den Seewasserfreak hoch.
    Einige von ihnen existieren heute noch.
    Andere verschwanden, auch mangels fehlender Geschäftsideen.
    Wenige von denen, die schon damals den Ausbau vorantrieben, sind an ihren Fähigkeiten gescheitert.
    Wenn es wirtschaftlich eng wurde, nahm man halt wieder die Angebote von Aqua- und Terrarientieren ins Programm.
    Vorausschauend sind jene, die es konnten, mit Online und Ladengeschäft zweigleisig gefahren.
    Außerdem sollten sich einige bei der Aufgabe mal fragen, ob die Fehler nicht doch hausgemacht sind.
    Auch hier gibt es genug Erfahrungswerte.
    In meiner näheren Umgebung haben mich Jahrzehnte einige Läden begleitet.
    Noch heute zelebriere ich die mir selbst anerzogenen Pflichttermine eines monatlichen Besuchs.
    Das vorausgesagte Dilemma ist vielerorts ausgeblieben, da gerade in diesen Geschäften in die Zukunft investiert wurde.
    Unter anderem mit dem zweiten Standbein des Online-Handels.
    Es wird auch gerne übersehen, dass wir in einigen Fällen mit einem Fachkräftemangel zu tun haben.
    Dem steht nicht selten ein „Pflegenotstand“ bei der Betreuung des Kundenaquariums vor Ort gegenüber.
    Was sich letztendlich auch negativ auf den eigentlichen Ladenverkauf auswirken kann.
    Oder man hat absichtlich auf das Zubrot verzichtet. Z. B. aus wirtschaftlichen Gründen.
    Was auch nicht geschadet hat.
    Beispiele sind bekannt.
    Sicherlich erfahren einige der Fachläden wegen höherer Preise einen Wettbewerbsnachteil.
    Dieser wird zum Vorteil des Kunden mit Qualität und Professionalität kompensiert.
    Man kennt sich.
    Das schafft Vertrauen.
    Auch das belegen Beispiele.
    Ladengeschäfte können auch einen besonderen Flair haben.
    Es sind Orte des Lernens.
    Bestenfalls auch kleine Bildungsorte.
    Sofern man manche Geschwätzigkeit und Selbstüberschätzung auch einordnen kann.
    Es soll auch Leute geben, die sich „ihre“ Verkäufer aussuchen.
    Auch das hat Gründe.
    Aus einer Styropor-Box kommen keinerlei Informationen.


    Wird das jetzt ein Thema fürs Sommerloch? :grinning_squinting_face:


    Gruß
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
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    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • In den Regalen befanden sich außer den gängigen Süßwasserfischen für Aquarium oder Teich ein breites Angebot an Futter für Vögel, Amphibien und Reptilien, Nagetieren und Fischen, inklusive der zugehörigen, lebenden Spezies.

    Oder schon mal eine vertrocknete Vogelspinne, so wie das im ehemaligen Zoogeschäft meines Heimatstädtchens der Fall war :grinning_squinting_face: Bereits vor dem Schaufenster hatte man den typischen Geruch von Zoogeschäft in der Nase, und wenn man reinwollte, musste man erst mal über den Hund des Inhabers steigen. Der ein gut genährter, etwas verschrobener Typ in Latzhosen war, und das Wechselgeld schon mal aus seiner Hosentasche rauskramte. Über "Wartungsservice" hat sich der gute Mann bestimmt nie Gedanken gemacht, eher darüber, wie er den Kanarienvogel einfangen kann, der ihm mal wieder entwischt ist.


    War damals Stammkunde in diesem Laden, hab fast mein ganzes Taschengeld dort gelassen - und viele schöne Erinnerungen mitgenommen. Auch wenn seine Pflanzenanlage nur aus einem 80er-Becken bestand, hab dort immer alles gekriegt, was ich brauchte. Besonders stolz war ich auf meine ersten drei Skalare, die ich dort für 19,50 Mark kaufte. Ins Meerwassergeschäft ist er auch mal kurz eingestiegen. Ich weiß noch, wie andächtig ich vor seiner 80er Meerwasseranlage stand - mit einem kleinen Rotfeuerfisch und einem Picasso-Drücker drin.


    Meerwasser war bis in die 90iger halt noch was für Spezialisten. Mein alter Geschichtslehrer stand bei mir hoch im Kurs, weil der damals schon ein 500-Liter-Riffbecken hatte. So haben sich die Zeiten geändert ..


    Weil's mir gerade einfällt, in Wien gab's auch mal ein hübsches Meerwasser-Lädchen - die "Koralle". Dort gab's ein tolles Schaubecken ..



    Gruß, Thomas

  • Hallo Klaus! Was ist deiner Meinung nach die beste verfügbare AlternativeGrüße Torsten


    Die beste Alternative ist die Becken ohne Sand zu fahren.
    Sand ist die Müllhalde im Meerwasseraquarium. Macht nur Probleme. Flächenwachsende Korallen einsetzen und den Boden zuwachsen lassen.
    Ich weiß, ist Geschmackssache. Ich finde mit Sand auch schöner, aber die Arbeit den Sand zu pflegen , die mache ich mir nicht.
    Das so genannte Old Tank Syndrom hat viel mit alten, hohen und ungepflegten Sandschichten zu tun.
    Ansonsten bleibt nur feinkörniges Calziumkarbonat oder warten bis Korallensand wieder verfügbar ist










  • Hallo,


    der Rückgang des Anteils kleiner Aquarienhändler vor Ort ist nahezu zwangsläufige Folge des gesellschaftlichen Wandels auch in der Aquaristik-Szene.
    Ursprünglich fand man viele Aquarianer - damals zunächst vor allem im Süßwasserbereich - besonders in eher einfacheren Gesellschaftsschichten. Das Hobby war erschwinglich und bot einen schönen Ausgleich zum Arbeitsalltag. Damit verbunden waren auch viele Gründungen von Aquarienvereinen mit Informationsaustausch, Tauschbörsen und gesellschaftlichem Leben. Bezugsquelle für Tiere und Gerätschaft war nahezu ausschließlich der Fachhändler vor Ort.


    Mit dem gesellschaftlichen Wandel infolge des breiten wirtschaftlichen Aufschwungs haben sich auch die Strukturen bei den Aquarianern deutlich verändert. Man hatte nach und nach mehr finanzielle Möglichkeiten. Nun standen nicht mehr nur gute Haltung und Nachzucht von Fischen im Vordergrund, es sollte jetzt auch vermehrt etwas Besonderes sein. Dies zeigte sich beispielsweise am Aufkommen der Diskuszucht mit immer neuen und teureren Varianten oder bei der Haltung von Koi-Karpfen.
    Das Hobby wurde verstärkt zum Statussymbol.


    Ähnlich verlief der Entwicklung der Meeresaquaristik. Die ursprünglichen Meeresaquarianer kamen auch aus dem Süßwasserbereich. Man versuchte etwas Neues, oftmals mit Tieren aus dem Mittelmeer. Zunächst standen fast ausschließlich Fische im Mittelpunkt; dekoriert wurden die Aquarien vorzugsweise mit toten Korallenskeletten und Gestein. Dann wurden auch Niedere Tiere, Algen und später Korallen immer wichtiger. Die damit verbundene Spezialisierung und das nötige tiefere Fachwissen konnten viele der ursprünglichen Zoofachhändler, die neben Fischen ja auch noch Vögel und sonstiges Getier anboten, nach und nach nicht mehr voll abdecken. Es kamen eher spezialisierte Geschäfte für Meeresaquaristik auf, teilweise höchst erfolgreich, viele inzwischen aber auch wieder verschwunden.


    Mit dem Aufkommen des Internets und des Online-Handels entstanden völlig neue Vertriebswege, bei denen viele der ursprünglichen Kleinhändler zwangsläufig nicht mehr mithalten können.
    Gleichzeitig gab es einen deutlichen Strukturwandel im Kreis der Meeresaquarianer. Viele kamen als Neueinsteiger ohne vorherige Praxis hinzu. Die bunte Meerwasserwelt machte neugierig, war optisch sehr reizvoll und verlockend, ständige technische Weiterentwicklungen lockte auch Technikfreaks heran, auch das Meeresaquarium wurde vielfach zum Statussymbol.
    Mit dem Internet kamen auch völlig neue Informationswege. Fachliteratur und fachliches Erfahrungswissen aus der unmittelbaren Gemeinschaft wurden als eher unbedeutend bewertet, die Aquaristik hat sich zunehmend Individualisiert.


    Nun bremst die angespannte wirtschaftliche und energiepolitische Situation die Entwicklung. Für viele Aquarianer, die sich finanziellen Grenzen gegenübersehen, wird dies Einschnitte bedeuten; die wirklich Eingefleischten werden aber notfalls Wege für Einschränkungen finden. Die ohnehin hohe Zahl der Eintagsfliegen wird sicher deutlich sinken. Das immer Mehr und immer Exklusiver, der Hype bei eher Überflüssigem und besonderen Raritäten findet Grenzen, auch manch finanzielle Hochgewinne werden weniger, die Spreu trennt sich vom Weizen.


    Ich persönlich sehe in der Entwicklung auch etwas Gutes, wobei ich natürlich - da finanziell unabhängig - sicher gut Reden habe. Für Manchen, der sein Hobby vielleicht aufgeben muss, tut es mir auch leid, aber eine Rückkehr zu echtem Interesse und eine Abkehr von manchem Konsumwahn kann der Sache sicher nicht schaden. Untergehen wird die Meeresaquaristik insgesamt damit keinesfalls.


    Gruß


    Bernd

  • Sehr gute Analyse der historischen Entwicklung, Bernd! Und auch deine Prognosen und Einschätzungen dazu teile ich.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Moin Klaus,
    das Läden verschwinden und auch wieder öffnen ist völlig normal, allerdings die Ursache bei mangelder Nachfrage oder steigenden Energiepreisen zu suchen stimmt nicht so ganz. Die heutige Klaviatur, die man in der digitalen Zeit beherrschen sollte, ist nicht jedenmanns/frau Sache, zeigt aber durchaus Erfolge. Kombinationen im Verbindung mit WhatsApp, Facebook, Instagramm sind Hilfreich und locken Kunden. Diejenigen die sich dem verweigern haben es in der Tat schwer. Die Zeiten sind heute halt andere.


    By the way ... das Biotop in Sankt Augustin hat die Pforten ja nicht geschlossen weil die Nachfrage gesunken ist, sondern es viel größeren Aufwand bedeutet die Ware an den Mann/Frau zu bringen. Als Inhaber eines gewinnorientierten Geschäft überlegt man es sich genau welchen Aufwand man hineinsteckt oder ob es besser ist einfach aufzuhören, oder wie Ingo Schleu dann die Reissleine zu ziehen.


    Prinzipiell bin ich bei Dir und es wird sich zeigen wie es weitergeht. Vielleicht aktuell wegen der Energiesituation etwas schleppender, aber auch das gibt sich wieder und dann wird es den nächsten Hype geben, da bin ich mir sicher.


    Viele Grüße


    Eric

  • moin,


    die entwicklungen in den jahren von beginn der mewaaquaristik bis ende der 90er hat großer fortschritte in der "optimierung" der pflegebedingungen hervor gebracht.


    was haben uns aber die letzten 10, 15 jahre an wichtigen fortschritten beschehrt?


    led - ok, nach einem knick nach unten werden die lampen immer brauchbarer.


    unzählige zusätze die "unbedingt notwendig" sind?


    ausufernder erfindungswahn in der "entwicklung" neuer produkte.


    witzigerweise klappe es vorher auch ohne diese.


    tote deco mit der schwierigkeit, leben ins becken zu bringen!?


    laboranalysen allgegenwertig - wie hat man das eigentlich zuvor hinbekommen?


    es bleibt spannend :winking_face:

  • Genauso wie auch viele heute arbeiten:
    großzügige regelmäßig Wasserwechsel mit einem guten Salz als Breitbandvorsorge und regelmäßige Kontrolle von pH, kH, Ca und Nährstoffen. Wie ich selbst feststelle sind regelmäßige Kontrollen und Pflegeeinsätze in den Becken die notwendige Voraussetzung für ein ordentlich laufendes Becken.
    Alles zusätzlich wie automatische Regelsysteme, ICP-Kontrolle kommt dann oben drauf als Kür, aber nicht als Ersatz.

  • moin,


    die entwicklungen in den jahren von beginn der mewaaquaristik bis ende der 90er hat großer fortschritte in der "optimierung" der pflegebedingungen hervor gebracht.

    Deine Wortwahl weckt Erinnerungen an die Meerwassersymposien damaliger Zeiten.
    Ich glaube, es hatte 1991 damit begonnen.
    Es gaben sich dort Hersteller und solche, die die Themen wissenschaftlich begleiteten, die Klinke in die Hand.
    Mit oder ohne kommerziellem Hintergrund.
    Die Vorträge waren, und einige sind es heute noch, eine Bereicherung.
    "Möglichkeiten und Grenzen der Umkehrosmose für die Wasseraufbereitung in der Meerwasseraquaristik".
    Na, Burkhard, dämmert dir da was? :grinning_squinting_face:


    Gruß
    Hajo

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    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hajo,


    jetzt kommen aber ganz alte Kamellen auf den Tisch. Habe mal nachgeschaut: 1993! Zu der Zeit habe ich noch nicht mal ein Meerwasseraquarium pflegen dürfen und musste bei der damaligen Firma Kunden beraten.

  • 1993! Zu der Zeit habe ich noch nicht mal ein Meerwasseraquarium pflegen dürfen und musste bei der damaligen Firma Kunden beraten.

    Kann ja so schlecht nicht gelaufen sein. :grinning_face_with_smiling_eyes:
    Also quasi ohne Netz und doppelten Boden und ohne sicherndes Seil in die Selbstständigkeit?
    Chapeau!


    Gruß
    Hajo

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    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Genau so war's. Ohne Ahnung von Tuten und Blasen zu haben (mal vom Fachlichen abgesehen) ins eiskalte Wasser gesprungen. Ohne meine Frau wäre das nicht möglich gewesen. Sie ist nämlich die treibende Kraft in der Firma. Und ja, es ist in den ersten 10 Jahre teilweise grottenschlecht gelaufen, so dass ich mir öfter gewünscht habe, bei McDonalds einen ordentlichen Job zu haben.

  • Also quasi ohne Netz und doppelten Boden und ohne sicherndes Seil in die Selbstständigkeit?
    Chapeau!


    Das ist meistens immer so, wenn man den Schritt in die Selbstständigkeit wagt. 1983, mit 23 Jahren habe ich einen Kredit aufgenommen, um die Meisterprüfung zu finanzieren. Damals gab es noch den Meisterzwang im Handwerk, ohne Titel dufte man sich im Handwerk nicht selbstständig machen.
    Im Nachhinein betrachtet, die beste Entscheidung im Leben gewesen. Besonders weil man sich früh um die eigene Altersvorsorge gekümmert hat, denn diese Tage erreicht mich ein Schreiben der Deutschen Rentenversicherung. 10 Jahre hatte ich als kleiner Angestellter in die staatliche Rente eingezahlt, dafür gibt es in 7 Jahren für mich 218.- Euro Rente. Hätte ich 40 Jahre geklebt, wäre unterm Strich keine 1000.- Euro Rente gezahlt worden. Dafür kann man hier in Köln keine 2-Zimmerwohnung mit 50 qm mieten, geschweige denn, davon leben. Jetzt möchte die DRV dass ich noch 7 Jahre, also bis ich 67 bin, monatlich 611,- Euro freiwillig einzahle, um pro Jahr, monatlich 36.- Euro mehr Rente zu bekommen.


    Wer also darüber nachdenkt, sich Selbstständig zu machen, bitte unbedingt frühzeitig sich um die private Altersvorsorge kümmern.


    Grüße ... Klaus



  • Hallo Klaus,


    schöne "Erfolgsstory", leider vergisst du jedes Mal, wenn du die Geschichte erzählst, dass
    A: ein Handwerksmeister in der Regel am Ende seines Lebens mindestens ein abbezahltes Haus besitzt in dem er mietfrei (nicht kostenfrei!) wohnen kann und
    B: dass sich das Gehalt im Laufe des Lebens stetig erhöht und somit auch die eingezahlte Summe und die Anzahl der Rentenpunkte.
    Auch als nicht-Selbständiger Angestellter kann ich problemlos privat vorsorgen und muss mich nicht gleichzeitig mit den Sorgen der Selbstständigkeit herumquälen.
    Ich habe bestimmt auch schon 1000x darüber nachgedacht, mich als IT-Security Manager selbstständig zu machen, jedoch hat das Leben als Angestellter auch Vorteile.
    Man wird nämlich im schlimmsten Fall (Krankheit, Arbeitslosigkeit, ...) vom Staat aufgefangen. Und die ersten Jahre, in denen man wenige Aufträge hat, sind die schlimmsten Jahre und gleichzeitig in der Regel die, wo man das Geld am dringendsten braucht.


    Nicht falsch verstehen, ich gönne dir deinen Erfolg und bewundere jeden, der den Mut hat, sich selbstständig zu machen. Nur leider ist die Gefahr, am Ende (des Lebens) völlig arm und verschuldet zu enden viel größer, als als Arbeitnehmer.


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Vielen Dank für die vielen Rückmeldungen! Schade, dass man keine Marktentwicklung hat.


    Da sehr oft das Thema neue Produkte genannt wurden, was ist aus Eurer Sicht die größte Neuerung die letzten 5-10 Jahre? Für mich sind es mehrere, die es vlt. schon länger gab, gefühlt sich aber die letzte Zeit durchgesetzt haben:


    - ICPs
    - LEDs (Wobei m.E. nicht unbedingt besser als vorher :winking_face:
    - Kalkreaktoren => Systeme (Triton, ATI...)


    Viele Grüße


    Fabian

  • Vor gut 10 Jahren waren es tatsächlich die ICP-Analyse für Endverbraucher und das Aufkommen von LED-Lampen, welche Änderungen brachten.
    Danach eher etwas unterschwellig das Aufkommen von Vliesfiltern.
    In den letzten Jahren die Automatisierung von Messwerten und Dosierungen, welche sich schleichend immer breiter entwickelt.
    Außerdem das fortschreitende Verknappen von aus dem Meer entnommenen Ressourcen wie Meersand, Lebende Steine, selbst Totgestein für die Herstellung von Riffkeramik bis hin zu Fischen und Korallen, die immer wieder von Export- oder Importverboten betroffen sind.

  • Hi,
    Pumpen haben sich deutlich verbessert, das stimmt wohl.
    Ob sich das Licht mit Led verbessert hat zu hqi ist Ansichtssache, meiner Meinung nach eher nicht aber das wurde ja schon oft diskutiert.
    ICP OK, macht viele auch eher verrückt und hat mit den Einzelelementen und wöchentlichen Tests einen neuen Markt für alle Hersteller gebracht.
    Es gibt sogar ein Video wo jemand mit einem sehr guten SPS Becken das schon vor einiger Zeit gut beschrieben hat das die letzten 10 Jahre nichts auch den Markt gekommen ist was für die SPS Haltung nötig ist und einen entscheidenden Vorteil zu früher gebracht hat.
    Die Auswahl der Tiere hat sich geändert was auch die Becken verändert, aber sonst kann ich nun auch nicht den großen Wurf erkennen.
    Sehr gute Becken gab es schon immer und auch nicht wenige, nur waren sie halt früher nicht online zu sehen für jeden und man musste die Leute kennen und persönlich hin fahren.
    Durch die ICPs und Pumpen hat sich die Standzeit der Becken auch nicht erhöht. Viele werde sehr schnell wieder ab gebaut oder neu gestartet nach ihrem Peak von 2-3 Jahren.

  • Hallo zusammen!


    Die wertvollsten Errungenschaften neben den technischen Innovationen, sofern überhaupt brauchbar, sind die über die Jahre zunehmenden Publikationen zu den verschiedensten meeresbiologischen Forschungen, das Aufzeigen ökologischer Zusammenhänge und im Speziellen die fortschreitende Kenntnis über die unterschiedlichen physiologischen Eigenschaften der Korallen in den Meeren, wie auch in der Pflege im Aquarium.
    Die zunehmende Aufklärungsarbeit der unterschiedlichen Fakultäten hat zu einem besseren Verständnis beigetragen, welches nicht zuletzt den elementaren Bereich der Meeresaquaristik für den Laien durchaus erfassbarer machte.
    So gesehen, sind die Erfolge eines jeden Einzelnen nicht unbedingt irgendeiner technischen Innovation zuzuschreiben, sondern dem gewachsenen biologischen Verständnis für die Zusammenhänge, insbesondere den Wechselbeziehungen zwischen den Organismen.
    Nicht zuletzt hat diese besondere Neugier dazu geführt, dass unser Hobby transparenter wurde und nicht, wie in früheren Tagen, abgeschottet vor vermeintlicher „Konkurrenz“, eigenbrötlerisch im eigenen Kämmerlein zelebriert.


    Gruß
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo hajo,


    tatsächlich ist es nicht die Forschung, welche sich so stark verändert hat, sondern vor allem der Zugriff auf die Informationen und Ergebnisse, welcher durch das Internet revolutioniert wurde.
    Wo früher Bücher und Publikationen gesammelt und gedruckt wurden und die Verbreitung so sehr langsam von sich ging, der Zugriff oft teuer und nicht einfach verfügbar war, verbreitete sich das Wissen deshalb sehr träge und oft nur in eingeschränktem Kreis. Mit dem zunehmenden Erfolg des Internets wurde das Auffinden von Informationen deutlich einfacher und für breite Teile der Aquarianer zugänglich und das Verbreiten von Wissen (und leider auch oft Unwissen) deutlich schneller. Inzwischen kann ein Buch es sich oft nicht mehr leisten, Jahre für die sorgfältige Recherche zu investieren, da es sonst überrollt wird von stets neuen Entwicklungen und dem aktuellen Stand des Wissens.


    Dazu gehört auch Facebook, Foren wie unseres und Whatsapp. Eine schnelle Frage im Internet bringt oft eine Vielzahl an Antworten, die Kunst ist heute, die Spreu vom Weizen zu trennen.
    Aber dies ist eine allgemeine Entwicklung, nichts, was für die Meerwasser-Szene spezifisch ist.

  • Hallo Sandy,


    ein lebendes biologisches System in eine bestimmte Richtung zu lenken, zeugt von einer gewissen Beherrschung der Materie.
    Skepsis und Wissbegier geben sich die Klinke in die Hand.
    Eine enge Verknüpfung von Theorie und Praxis zu sehen ist sicherlich kein Alleinstellungsmerkmal der Meerwasseraquaristik, dennoch hilfreich bei der Bewältigung diverser Aufgaben.
    Es kann auch nicht von den Problemen ablenken, zu erkennen, wie robust ein Tier ist, und ob es sich für das Aquarium eignet, oder nicht.
    Hier lag oft das Problem und es liegt leider noch immer dort.
    Man kann es nicht mehr mit mangelnder Information erklären, denn diese ist durch die Medien zugänglicher, transparenter geworden.
    Technische Entwicklung wird immer wieder vorne angestellt.
    Das Maß aller Dinge ist aber das naturwissenschaftliche Verständnis, das den Einstieg begleitet, und keine Gebrauchsanweisung.
    Das eigene Vermögen, seine Erfahrungskurve positiv zu steigern, oder auch nicht.
    Ein riesiges Angebot und Aufwand an technischen Geräten darf nicht davon abhalten, seinen Horizont permanent mit tiefergreifenden Informationen zu erweitern.
    Nur weil Forschungsarbeiten bez. wissenschaftliche Dokumentationen zugänglicher geworden sind, kann man es nur entfernt als Allgemeingut ansehen.
    Höchstens als spezielle Informationen für die kleine Klasse der Interessierten.
    Die Nische ist zu klein.
    Die Pflegeansprüche unserer Tiere werden transparenter.
    Daraus kann sich ein vermehrtes Interesse an unserem Hobby, sowie in gewisser Weise eine Nachfrage nach Tier und geeigneter Technik ergeben.
    Informationen sind nur so gut, wie sie hirnmässig verarbeitet werden.
    Dafür bedarf es keinerlei intellektueller Allwissenheit, sondern praxisnaher Antworten.
    Gerade dies Antworten haben in den letzten Jahren (Jahrzehnt) den Zugang zur Meeresaquaristik erweitert und verbessert.
    Das sehe ich als Erfolg.
    Für den Pfleger und die Tiere.
    Allgemeine Entwicklung hin oder her.


    Gruß
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • moin hajo,


    mann, ganz schön viel süßholzraspelei. :face_with_rolling_eyes:


    pflegeansprüche werden transparenter :confused_face:


    eher das gegenteil.


    traut sich überhaupt noch jemand, ohne icp n scheibenanemone ins frische 30-liter-pöttchen zu setzen?


    allein der schwachsinn unzähliger - "individuell" einstellbarer - möglichkeiten im led, um seine korallenpfleglinge zu killen.


    "schöne neue welt" schrieb doch mal einer....


    :sheep

  • Hallo Joe,


    Du bist ein Komiker. :face_with_tongue:
    Süssholzraspeln? Ich neige da eher zum Gegenteil.
    Der "Schwachsinn" der Nutzung von steuerbare LED- Leuchten liegt nicht in der verfügbaren Technik.
    Der Schwachsinn liegt eher in dem Glauben, sie kann die Kenntnis über die Lichteigenschaften der Leuchte, respektive die Verwertbarkeit des Spektrums an der Koralle ersetzen.
    Somit kann die "moderne" LED ein Fluch für den Unbedarften und ein Segen für den sein, der entweder bestens mit der Materie vertraut, oder sich auf dem Weg dorthin befindet.
    Ausserdem hängen viele Leuchten nicht nur über dem Meerwasserbecken.
    Die Hersteller haben mit ihren Produkten nicht nur diesen Sektor im Blick.


    Gruß
    Hajo

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  • "schöne neue welt" schrieb doch mal einer....

    Aldous Leonard Huxley :grinning_squinting_face:

    " Und der Haifisch, der hat Tränen und die laufen vom Gesicht
    Doch der Haifisch lebt im Wasser so die Tränen sieht man nicht
    In der Tiefe ist es einsam und so manche Zähre fliesst
    Und so kommt es , dass das Wasser in den Meeren salzig ist "


    Beste Grüße


    Stefan


  • Die Hersteller haben mit ihren Produkten nicht nur diesen Sektor im Blick.

    hi hajo,


    und darin liegt der hund begraben.


    unkenntnis in der pflege von korallen gepaart mit bestem marketing.


    der aquarianer hörte nur 60% weniger verbrauch und nie mehr röhren wechseln und die teile wurden wie geschnitten brot verkauft.


    später kamen dann viele spielerein mit dazu, um den kunden bei laune zu halten, da das llcht oder besser die korallen nicht auf theoretische überlegungen ansprachen.


    es gibt in sachen technik kaum etwas vergleichbares in form der ausnutzung von hobbyisten zum testen der tauglichkeit von lampen.


    zugegebenerweise, in eigenverantwortung hätten die hesteller das wahrscheinlich auch kaum stemmen können.


    nunja, so langsam scheint die versuchsphase zum ende zu kommen.


    ein fluch für den unbedarften - selber schuld, wenn die korallen abrauchen?


    ist das wirklich so einfach?

  • ein fluch für den unbedarften - selber schuld, wenn die korallen abrauchen?


    ist das wirklich so einfach?

    Ich erwarte definitiv von jedem Anwender einige Vorkenntnisse über seinen zu pflegenden Besatz. Nicht nur im Umgang mit Chemie und Technik.
    Learning by doing ist nicht der richtige Ansatz im Umgang mit lebender Materie.
    Jede komplexe Technik birgt die Gefahr einer falschen Anwendung.
    Aus diesem Grund bieten manche "modernen" Leuchten eine oder mehrere Voreinstellungen entsprechend den individuellen Lichtansprüchen gemäß den Minimalanforderungen der lichtabhängigen Tiere.
    Als zusätzliche Information können bei einigen der "modernen" Leuchten auch die eingestellten Spektren als optische Hilfe dargestellt werden.
    Mehr geht nicht.
    Es sei denn, es gibt noch eine Alexa-Version. :grinning_squinting_face:
    Es gibt sicherlich eine Reihe von Fragen, warum auch diese Sicherheiten nicht immer ausreichen, die Korallen vor dem ungezügelten Tatendrang der Anwender zu schützen.
    Gruß
    Hajo

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    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


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