Posts by Sandy Drobic

    Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, das Lithium, Aluminium, Zink und eventuell andere Metalle vom Mörtel herrühren. Wenn Deine Garnelen eingegangen sind, dann könnte dies tatsächlich auf Kupfer zurückzuführen sein. Ich würde einen größeren Teilwasserwechsel vornehmen von 30-40%, im Augenblick dürfte auch nichts empfindliches an Bewohnern eingesetzt sein (hoffe ich zumindest bei einem frischen Becken). Dann dürftest Du im sicheren Bereich sein.


    Bei FM etwa gilt Kupfer im Bereich 2-6 µg als in Ordnung und Schäden werden erst ab etwa 20µg als wahrscheinlich gesehen. Wenn es an Kupfer gelegen hat dürfte eine weitere spätere Analyse einen deutlichen Rückgang der erhöhten Werte anzeigen. Rückwärts betrachtet war der Wert dann vor dieser Analyse wohl deutlich über 20µg.


    Für Panik sehe ich aber keinen Anlaß.


    Die ICP-MS sehe ich eher als zu empfindlich an. Die Spuren von Lanthan und Wolfram etwa hast Du sicher nicht eingebracht oder mit Lanthan gegen zu hohe Phosphatwerte gekämpft. Das geht eher in die Richtung den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr zu sehen bei zu hoher Empfindlichkeit.

    Salinität ist etwas zu niedrig, ansonsten ist das meiste unauffällig. Der hohe Silikatwert bestätigt Deine Vermutung, dass das Harz erschöpft ist. Wenn Du gerade erst aufgesalzt hast dürften die enormen Eisen- und Manganwerte auf Rieselhilfen und zu schnelle Probeentnahme zurückzuführen sein. Generell empfiehlt FM deshalb, erst frühestens 3 Tage nach dem letzten Wasserwechsel eine Probe zu entnehmen.


    Erstaunlich ist der niedrige Wert für Zink wenn Du frisch aufgesalzt hast. Aluminium und einige andere Werte können auch vor allem durch den Mörtel auftreten, gerade Aluminium dürfte da herrühren. Beobachte das erst mal, ich würde da aber keine große Hektik machen.

    Meinen Pfaffenhut habe ich zuerst im 500l-Becken gehalten, wo er reichlich Algen fand, diese Caulerpa brachypus jedoch nicht fraß und deshalb schon zugefüttert wurde.

    Im 800l-Becken habe ich Norialgen zugefüttert, die ich auch für die Doktoren ohnehin reinhänge. Die gesamte Rückwand und die Seiten werden nicht geputzt, dort wachsen Algenflaum und Kalkalgen, die er immer wieder auch abraspelt und als Schnee ablässt. Wenn er nach vorne an die Scheibe und hochkletterte war das immer das Zeichen, dass er heftig Kohldampf hatte und dringend Norialgen brauchte.


    Da er mit 8cm Durchmesser (ohne Stacheln) schon recht groß und kräftig war, hat er zuletzt eine Menge Unsinn angerichtet, und er musste ausziehen. Jetzt treibt er bei Joe sein Unwesen und wird dort wohl von Becken zu Becken wandern, denn er braucht schon eine Menge Algen bei seiner Größe. Wer also einen dicken Pfaffenhut bei Joe sieht weiss wovon ich rede.

    Wenn es nicht von der Decke abgehangen werden soll hast Du zwei Möglichkeiten: entweder eine Wandhalterung oder eine Beckenaufstützung. Wandhalterungen sind immer DIY-Sachen, der Bedarf ist so gering, dass niemand dies anbietet. Frage ist also, wie gut bist Du handwerklich?


    Sonst bleibt Dir nur die beckengestützte Halterung. Unter "Tank Mount System" findest Du einige Möglichkeiten.

    Ich würde vorsichtig sein, wenn Du mehrere Abläufe planst, da Wasserstandsschwankungen hier schon fast vorprogrammiert sind. Ein 50er Ablauf ist mehr als ausreichend um auch 8000l pro Stunde und mehr durch den Kreislauf zu schicken. Allerdings würde ich dann auch den Notablauf mit 50 planen, da im Notfall dieser auch den gesamte Kreislaufdurchsatz schaffen muss. Breiter aber flacher Überlaufschacht, gerne auch als Rucksackablauf führt zu einem ruhigen aber gut beherrschbarem Kreislauf ohne wilde Wasserstandsschwankungen.


    Den Clarisea SK5000 Gen2 habe ich bei mir rausgeworfen, weil ich sehr unzufrieden war mit der Technik,der Fördermotor war schwach und deshalb nicht für größere Vliesrollen geeignet. Mit dem Originalvlies 40g/m² bestückt hat der Filter ab etwa 2000l/h Mikroblasen erzeugt, von einem Durchsatz von 5000l/h war er weit entfernt. Letztendlich bin ich bei einer RE Dreambox gelandet mit eingebautem Vlieser. Dieser schafft spielend den gewünschten Durchsatz und die 100m Rollen, die ich mir wünschte. Der Motor ist auch sehr kräftig und zuverlässig. Meine Version Dreambox 3.0 ist allerdings von der Vlieseinlegung eine Katastrophe, die Dreambox 4.0 ist hier deutlich besser, was auch notwendig war.


    Bei mir werkelt als RFP eine Speedy 100W mit im Augenblick 40W Leistung herum. Ich hatte mir auch überlegt, Filter und UVC im Bypass von der RFP zu gestalten, wollte aber aus Robustheitsgründen nicht so viel an der RFP verketten. Das bringt schnell Komplikationen, wenn Du "mal eben" etwas machen willst, was sich dann etwas länger herausstellt und dann vergisst Du, dass die UVC ebenfalls an der "mal eben" für Wartungsarbeiten abgeschalteten RFP hängt und vergisst, die UVC für diese Zeit abzuschalten. Folge: die UVC-Röhre brennt durch und Du merkst es erst an den Folgen, schlimmstenfalls durch nasse Füße.


    Ich würde nach einer gebrauchten Dreambox 4.0 in passender Größe Ausschau halten, da hast Du Medienfilter und Vlieser drin und eine saubere Gestaltung direkt dabei.

    Lebendgestein liefert meist einen deutlich einfacheren und stabileren Start, Du wirst aber mit Plagen, insbesondere Algen und Glasrosen rechnen müssen. Damit das Becken stabil läuft gehört mehr als nur richtiger und ausreichender Besatz dazu. Dazu gehört auch, dass man die Wasserwerte stabil hält. Bei einem auf Fische ausgerichteten Becken würde ich eine relativ einfache Versorgung nehmen und Wasserwechsel dazu machen.

    Weichkorallen sind schnell wachsend, verzeihen meist viele Fehler und können auch durchaus hübsch aussehen, sie bringen vor allem viel Biomasse ins Becken. Oft kann man sie auch relativ günstig von privat kaufen in größeren Exemplaren.


    Rechne einfach in Prozent Oberfläche mit Korallen besetzt. Wenn Du 30-40% der Oberfläche des Beckens mit Korallen besetzt bist Du auf einem guten Weg. Das ist mehr als Du denkst.

    Dann sollte zumindest der Besatz etwas günstiger sein, aber... Doktoren und ähnliche Fische sind eigentlich in noch größeren Becken zuhause. Ein 1,20m Becken ist da wirklich knapp bemessen. Da geht es bei 1,50m Länge erst los und darf auch gerne mehr sein. Wenn Du den Doktor streichst könnte was daraus werden.

    Anemonen sollten erst eingesetzt werden, wenn das Becken stabil läuft, was einige Monate dauern kann.


    Schau Dir am besten die Berichte im Meerwasser-Lexikon an und hole Dir unbedingt die App für das Handy, denn gerade im Geschäft des Händler brauchst Du nicht zu glauben, dass dieser Dir die richtigen Informationen zu einem Tier gibt. Wenn er den Namen wenigstens richtig kennt kannst Du nachschauen, was zu dem Tier im MeWaLex steht. Sinnvollerweise bevor das Tier im Beutel an der Kasse landet.

    So, nach dem Rudelmobbing von Red Sea jetzt mal eine Stellungnahme, die auch ein paar positive Aspekte hat. Es hat Probleme mit den Becken gegeben, wo Becken nach kurzer Zeit undicht wurden, und Red Sea hat dies nicht wirklich zufriedenstellend erklärt.

    Es gibt aber auch sehr viele Red Sea Besitzer, welche sehr zufrieden mit ihrem Becken sind und auch gerade mit der Technik gut zurecht kommen. Insbesondere die recht gut abgestimmte Technik der G2-Reihe von Vlieser, Nachfüllanlage, Abschäumer und Förderpumpe. Die Lampe allerdings ist nicht die beste und wird als erstes häufig ausgetauscht.


    Ein Punkt ist aber ganz richtig von den meisten geschildert worden: eine schnelle Aktion bei der Anschaffung geht in den meisten Fällen schief, nicht wegen der Anschaffung selbst, sondern weil es danach stockt. Dann reicht das Geld oft nicht mehr für die Einrichtung des Beckens und des Besatzes und es werden winzige Korallenableger und wenige gekauft und ein paar nette Fische in der Hoffnung, dass die Ableger kräftig wachsen und dann das Becken hübsch wird.

    Was hier übersehen wird ist, dass das Becken direkt nicht den richtigen Start bekommt und daher der Kampf gegen die Primärsiedler, welche die reichlich vorhandenen Siedlungsflächen im Aquarium schnell besetzen, nahezu von Beginn an meist losgeht. Deshalb ist es so wichtig, genügend erwünschte Biomasse von Korallen einzubringen, damit sich das richtige Milieu etablieren kann. Was nicht von Korallen besetzt wird, wird von Plagen besetzt kann man das Problem kurz gefasst beschreiben.


    Besatz ist inzwischen sehr teuer und die Kosten für den Betrieb des Beckens sind nahezu explodiert. Dies trifft auf den Strom zu, der reichlich fließt für ein größeres Becken als auch die Kosten für die Aufrechterhaltung der Wasserwerte. Es ist auch der Grund dafür, dass sehr viele ihr Becken aufgeben und daher immer wieder gebrauchte Becken mit Technik zum Verkauf angeboten werden. Gerade für Einsteiger in das Hobby würde ich eine gebrauchte Anlage empfehlen, es kostet nur einen Bruchteil des Neupreises und man hat erst einmal ein laufendes Becken zum Sammeln von Erfahrung. Von der zuerst angeschafften Technik bleibt oft nicht viel übrig, nach und nach wird dann wegen Unzufriedenheit immer wieder etwas ersetzt und so summieren sich die Kosten für die Technik auf erstaunliche Beträge.


    Mein Rat ist, erst mal eine Art Mentor zu organisieren, einen Aquarianer mit etwas Erfahrung, der bei Dimensionierung, Aufstellung, Einrichtung und Betrieb und den vielen Anfangsproblemen als Ansprechpartner hilft. In den meisten Fällen ist man nicht gut beraten, einen Händler dafür zu wählen, diese wollen nämlich verkaufen und nicht kostenlos beraten, davon haben sie nichts. In Düsseldorf und größerer Umgebung sollte das zu finden sein.


    Du brauchst auch eine Ahnung davon, was für eine Art von Becken Du betreiben möchtest. Soll dies in erster Linie ein auf Korallen ausgerichtetes Becken sein, ob SPS-Becken oder LPS-Becken mit vielen bunten Korallen oder ein Weichkorallenbecken, wo die Fische die entscheidenden Akzente sind?

    Welche Rolle spielt die Lautstärke des Beckens, die vielen Pumpen und Geräte können durchaus einen größeren Lärmpegel entwickeln, und leise Technik ist oft deutlich teurer als man sich zuerst erhofft hat und ein häufiger Grund für den Neukauf eines Gerätes oder die Wartung unerwartet mühsam.


    Insgesamt kannst Du damit rechnen, dass der Neuwert eines Becken mit 500l und mehr der Anschaffung es neuen Wagens ähnelt von der Budgetanforderung in den ersten zwei Jahren. Beim Betrieb dürfte das Becken sogar teurer sein als das Auto. Deshalb lasse Dir wirklich die Zeit und finde erst heraus, was genau Du möchtest, dann kannst Du auf ein passendes Angebot für Dein Wunschbecken suchen. Nichts ist teurer als ein Spontankauf.

    Die einfachste Erklärung ist eine Änderung der Oberflächenspannung des Wassers, diese hätte zur Folge, dass weniger Wasser vor dem Überlaufkamm angestaut wird und eventuell der Wasserstand im Überlaufschacht sinkt und so der Wasserstand im Technikbecken leicht steigt. Das wäre der Fall, wenn der Osmosevorrat nicht deutlich sinkt während der Nacht. Überprüfungsmethode: klemm die ATO mal ab über Nacht.


    Dies setzt natürlich voraus, dass nicht einfach Wasser aus dem Osmosevorrat heraussickert, weil das Schlauchende der ATO-Pumpe tiefer ist als der Wasserstand des Osmosevorrats. Ist mir leider auch schon passiert, wenn ich nicht richtig darauf geachtet hatte.

    Für die meisten gehören die Manjanos derart selbstverständlich zu den Plagen, dass eine Erklärung, was sie dazu macht, als reichlich überflüssig erachtet wird.


    Ich nehme Deine Frage, was sie zu einer Plage macht, einmal ernst und stelle einige Aspekte zusammen, weswegen sie korrekterweise als Plage eingeordnet ist.


    Ihr Vermehrungspotential allein macht sie nicht zur Plage, es ist lediglich einer der Faktoren. Zur Plage gehört deutlich mehr. Einer der ganz entscheidenden Faktoren ist die Beherrschbarkeit, und hier kommen wir der Sache deutlich näher. Unter Beherrschbarkeit verstehe ich die Möglichkeit, eine Koralle einzugrenzen, aus dem Becken zu entfernen oder sie in Nachbarschaft mit anderen Korallen zu halten.

    Diese Anemone kann wandern, sich lösen und kreuz und quer durch das Becken treiben und sich dort ansiedeln wo es ihr gefällt. Sie steckt dann hinter dem Riff, wo Du sie nicht siehst, siedelt sich auf der Unterseite von Montiplatten oder im Innern von astförmigen Korallen an. Wenn Du sie heute irgendwo siehst, kann sie morgen ganz woanders sein, und dies machte es praktisch unmöglich, ihren Standort zu begrenzen oder auch nur ihre Zahl korrekt einzuschätzen. Du siehst eine irgendwo und denkst nichts böses, aber die 150 auf der Rückseite des Riffes sind nicht in Deiner Betrachtung, wie die Lage ist. Das ist z.B. der Grund, warum Briareum (Affenhaar) noch als beherrschbar angesehen wird, weil es ein zusammenhängender Teppich ist, wo sich nicht einfach Stücke lösen und überall im Becken ansiedeln, Sandflächen fungieren als Barriere.


    Auch der Punkt Verträglichkeit ist nicht ganz harmlos. Als eine Anemone ist ihre Nesselkraft recht stark, nur wenige Korallen können ihr Paroli bieten. Die meisten werden von der Anemone niedergenesselt und verlieren den Kampf um den Siedlungsraum. Wenn jemand also sagt: "die will doch gar nichts böses, die ist ganz lieb" darf sich gerne anschauen, wie eine teure Acropora Stück für Stück niedergenesselt wird und sich auf dem Skelett dann weitere Anemonen niederlassen. Ihr Name "Feueranemone" im Meerwasserlexikon ist nicht ohne Grund so.


    Jetzt hast Du also alle Punkte zusammen, warum sie als Plage eingestuft wird:


    - vermehrungsfreudig

    - widerstandsfähig

    - nicht beherrschbar, verteilt sich quer durch das Becken

    - schwer zu entfernen

    - durchsetzungsstark gegen andere Korallen


    Wenn Du ein Artenbecken zu Ehren der Anemonia manjano einrichten möchtest darfst Du dies natürlich gerne machen. Eigentlich brauchst Du gar nichts machen, lasse einfach die Anemone machen, das reicht bereits.


    Der Zeitpunkt, wann weitere Ableger gebildet werden und sich still durch das Riff verteilen bestimmt die Anemone. Deshalb sagen die Aquarianer mit etwas Erfahrung, dass man direkt handeln sollte bevor es zu spät ist.


    In dieser Richtung gibt es einige Anemonen, die ähnliche Eigenschaften zeigen und deshalb alle unter Plagen eingeordnet werden. Glasrosen, Feueranemonen, Seeastern sind nur einige Beispiele. Viele haben schon die Segel gestreckt und das Becken komplett neu gestartet wegen solcher Plagen.


    Typisches Kennzeichen für die Manjano ist der konzentrische doppelte Tentakelkranz. Wenn Du diesen klar sehen kannst ist es eine Manjano. Eine Crassa hat eine andere Tentakelanordnung.

    Die andere Seite des Flippers ist eher ein weicher Filz, keine rauhe Seite, die hartnäckige Beläge abschabt, dafür hat der Flipper die Klingenseite. Diese ist in Ordnung, aber relativ klein und die Klingen sind sehr teuer.


    Verwende bei mir den Floaty II mit rauher Seite und wenn ich zu lange die Scheibe nicht geputzt habe (mehr als 3 Tage), dann hilft nur noch ein Klingenreiniger. Verwende dafür den JBL T-Triumph groß, die Klingen waren auch mal deutlich billiger. Die habe ich vor zwei Jahren für die Hälfte gesehen, da möchte sich jemand offenbar gesund stoßen.

    Wenn tot, dann Leben einbringen durch die Korallen, und das ausreichend. Ausnahme sind Becken, wo grundsätzlich alle Ablegersteine entfernt und die Korallen als Frag gekürzt werden, hier ist die biologische Vielfalt sehr gering und der Stickstoffkreislauf kann sich schlecht etablieren.

    Ich nehme an, dass hier auch ein gewisser Schwellenwert bei der Erregerdichte eine Rolle spielt. Wenn der Wasserwechsel in den üblichen 10 Prozent stattfand ist das immerhin nur ein Bruchteil der vollen Erreger-Last im Hauptbecken.


    Tatsächlich gibt auch häufiger den umgekehrten Fall, wo alteingesessene Fische, die seit Jahren keine Bestandsänderung hatten, als Folge ein geschwächtes Immunsystem haben, da es nicht mit "Auffrischungen" durch Neuzugänge aktiv gehalten wurde. Ähnlich wie bei Corona, wo die Schutzwirkung ja auch nur eine gewisse Zeit vorhält und dann durch eine Booster-Impfung reaktiviert werden muss.


    Vielleicht wäre ein langsamer Anpassungsvorgang mit langsam größer werdenden Wasserwechseln eine sinnvolle Maßnahme, um den Keimdruck langsam zu steigern und dem Neuzugang die Möglichkeit zu geben, sich anzupassen. Der Gedanke war mir vorher noch gar nicht gekommen, liegt aber eigentlich nahe.

    Es ist das, was ich als "Indianersyndrom" bezeichne. Ein weißer Zuwanderer niest und ein Indianer stirbt. Klingt etwas bösartig, hat aber leider den gleichen Hintergrund wie gerade unsere Nachzuchtfische: womit die in Quarantäne aufgewachsenen Fische nie in Berührung gekommen sind, dagegen haben diese Nachzuchtfische auch keine Resistenzen aufgebaut. Die Wildfänge sind von jeher einer niederschwelligen vielfältigen Keimlast ausgesetzt und deren Immunsystem hat daher sich an die ständige leichte Belastung adaptieren können.


    Daher sind die Fische im Aquarium auch oft ohne Symptome, auch wenn sie Träger der Auslöser sind und können mit den Erregern selbst fertig werden. Der Nachzuchtfisch kommt jetzt in das Becken, was eine deutlich höhere Erregerzahl hat wie im Riff und wird von Null auf 100 dieser Belastung ausgesetzt und hat dem Erregerdruck nichts entgegenzusetzen. Daher auch der schnelle Untergang, sobald er im Hauptbecken ist.


    Ähnliches ist mir auch passiert: ein Nachzuchtkaiser putzmunter eingesetzt, nach vier Tagen tot, alle anderen Bestandsfische unverändert und ohne Symptome. Solange ich bei mir Fische im Becken habe werde ich auch ständig die Erreger in leichter Zahl haben und ich kann nicht alle Fische durch eine langwierige Quarantäne gehen lassen, den Platz habe ich einfach nicht. Für mich ist die Konsequenz, dass ich keine Nachzuchtfische einsetzen kann in diesem Becken, nur Wildfänge, die eine gewisse Immunitätsstärke mitbringen.

    Prüfe am besten erst mal ob der Futtereintrag wirklich angemessen ist oder schlicht viel zu viel reingeworfen wird. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Du zu viel fütterst.

    Wenn Du 7 ausgewachsene Doktoren im Becken hast kann dies vielleicht sein, aber bei einem relativ neuem Becken sollten die Fische eigentlich noch ziemlich klein sein.


    Wenn der Abschäumer wirklich zu groß wäre würdest Du keine stabile Schaumsäule erhalten. Taste Dich lieber noch etwas weiter an eine feuchte Abschäumung ran, auch wenn in zwei Tagen der Pott voll ist und Du auf die Salinität achten musst.

    Zu 1: Silikonschlauch ist dehnbar, deshalb immer eine Spur kleiner als die Verrohrung.

    Silikonschlauch 30x5mm

    Zur Entkoppelung mehr als reichlich, wenn Du faul bist und einfach bequem den Schlauch bis nach oben ziehen möchtest ohne exakte Bögen und Rohrabmessungen bestelle entsprechend längere Stücke.


    Zu 2: Ich verwende einen Titanheizer ohne Regelung und stecke diesen bei einem Aqua Medic T-Controll Duo mit rein. Dies gibt eine laufende gute Temperaturanzeige (ja man braucht sie wirklich!) und einen Regelmechanismus, der deutlich sauberer reagiert als die meist sehr ungenau einstellbaren Heizer. Außerdem ist dort ein zweiter Anschluß zum Kühlen, wo im Sommer dann fast immer ein Lüfter angeschlossen werden muss, weil es im Becken heiß wird.

    Bei meinem 800l-Becken ist nur ein 300W Heizstab angeschlossen. Es steht im geheizten Wohnzimmer und der Heizstab ist nur für Eseleien wie wenn ich die Terassentür vergesse im Winter zuzumachen nach dem Lüften.


    Zu 3: Gutes Lebendgestein kann man inzwischen mit der Lupe suchen, nach meinen letzten Erfahrungen mit LS werde ich wenn noch einmal nur wenige kg ins Technikbecken legen, aber nicht mehr für den Riffaufbau vorsehen, es kamen fast nur noch Algen raus, nichts sonst, weder Kleingetier wie Copepoden oder Kleinkrebse noch Schnecken oder anderes Getier, von Korallen ganz zu schweigen. Deshalb durchströmt ins Technikbecken aber ohne Licht und nicht ins Schaubecken. Für die Deko habe ich EpoReef verwendet, was aber nicht vollständig meine Erwartungen erfüllt hat, insbesondere wurde ähnlich wie bei Kalkgestein am Anfang meine Menge Phosphat gezogen, hatte eigentlich gehofft, dass dieser Effekt nicht auftreten würde. Dafür gab es keine Schadstoffabgabe in irgendeiner Hinsicht. Das ist aber ähnlich mit normalem Kalkgestein, der Schadstoff kommt meist vom Mörtel für die Gestaltung.


    Deshalb würde wenn nötig normales Totgestein oder dieses fossile Gestein wie Arka oder Caribsea South Sea Rocks nehmen. Die ziehen am Anfang Phosphat wie irre, aber das Riffmodellieren klappt gut und es treten keine besonderen Probleme auf.


    Zu 4: Gibt es die im Augenblick überhaupt? Mir ist jedenfalls keine bekannt und LS ist zu teuer um Lotterie zu spielen. Die Wahrscheinlichkeit gutes LS zu erhalten ist ähnlich hoch. Lebendgestein ist ein Durchgangsartikel, die Qualität schwankt entsprechend je nach Anbieter und Sammelgebiet und ist mit jeder Lieferung anders.


    Zu 5: Als ich mein 800l-Becken vor einem Dutzen Jahren mit 100kg LS gestartet habe waren dort Krabben und Fangschreckenkrebse, viele Röhrenwürmer, Flohkrebse, ein paar Borstenwürmer und ein paar Schnecken drin. Alles aber recht harmlos. Später kamen ein paar unbekannte kleine Zoas raus, die sich aber nicht auf Dauer gehalten haben und ein halbes Jahr sogar verspätet noch eine kleine Koralle. Solch eine Erfahrung wirst Du inzwischen nicht mehr machen, tatsächlich wird sogar aktiv darauf hingearbeitet, dass nicht mehr diese "Wundertüte" an Überraschungen überleben kann in diesen Berieselungsanlagen. Nur Algen bekommst Du dann noch jede Menge. Meist aber nicht die Halimeda die bei mir rauskam, sondern eher völlig unerwünschte Sorten wie Derbesia, Bryopsis oder Dictyota.


    Dann kannst Du direkt auch eine große Weichkoralle auf einem Stein nehmen, das bietet direkt große biologische Masse zum günstigen Preis. Wenn Du Lotterie spielen möchtest nimm wenige Kilo und setze sie für ein paar Wochen in ein kleines Quarantänebecken mit Strömung und Licht, bevor sie ins Hauptbecken besser ins Technikbecken kommen. Ein Quarantänebecken ist ohnehin keine schlechte Idee bei so einem großen Becken.


    Nach den langen Ausführungen zu Deiner Frage: gutes LS erkennst Du nur im Nachhinein, dass nichts Unerwünschtes wie Bryopsis oder ein Kieferwurm herausgekommen ist und sie das biologische Gleichgewicht stabilisiert und nicht Chaos verursacht haben. Hinweise sind zumindest, wenn Kalkalgen vorhanden sind, die auf Licht und Strömung hindeuten, ohne Cyanos oder andere Schmieralgen. Höhere Algen oder Haaralgen solltest Du mit Vorsicht betrachten. Filtrierer wie Röhrenwürmer oder Schwämme oder viele kleine Röhren von Kleinkrebsen oder Würmern im Gestein sehe ich eher positiv. In den Berieselungsanlagen kannst Du kaum etwas riechen und sehr wenig sehen.


    Zu 6: warum die Hetze, wenn es nicht nötig ist? Es kann gut gehen muss aber nicht. Ich hatte auch mal Natürliches Meerwasser genommen, Lebende Steine reingeworfen und direkt ein paar Korallen reingesetzt. War ein kleines 60x30x30 Becken. Hat funktioniert, muss aber nicht unbedingt klappen. Zu der Zeit war das auch echtes Lebendgestein, nicht der Müll der heute als LS bezeichnet wird.

    Du brauchst keine Däumchen drehen und die Bartzwirbelmaschine anwerfen, aber nimm Dir die Zeit, in Ruhe das Becken einzurichten, die Deko trocken zusammenzumörteln und das Becken einmal gut zu spülen mit Leitungswasser und dabei die Technik wirklich zu überprüfen, dass alles so arbeitet wie es soll und die Wartung einfach klappt. Erst wenn Du mit der Technik wirklich zufrieden bist, alles wie gewünscht funktioniert würde ich mit dem Besatz anfangen, dem Einbringen von Lebendgestein und ersten robusten Korallen. Dann fängt der übliche Kampf mit den Nährstoffen an.

    Wenn Du den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr siehst hilft es meistens, erst nur die wirklich kritischen und grundlegenden Punkte abzuklopfen und zu prüfen.


    Prio1: Licht, Strömung, Temperatur, Meerwasser sauber ansetzen mit gutem Osmosewasser und richtiger Dichtemessung.

    Prio2: kH einigermaßen konstant halten, Nährstoffe Nitrat und Phosphat beide im messbaren Bereich, pH-Wert abends über 8,0.


    Erst wenn das funktioniert kannst Du Dich um Feinheiten kümmern wie Phosphat:Nitrat etwa im Verhältnis 1:100, Spurenelemente wie Jod, Fluor, Zink, Nickel usw.


    Bei Dinos und anderen Schmieralgen wie Cyanos kann UVC etwas helfen, ansonsten keine Panik, gehört am Anfang leider etwas dazu. Normal Wasserwechsel machen und die Cyanos/Dinos/Kieselalgen absaugen im Rahmen des Wasserwechsels.

    Chris hat es schon richtig gesehen, ein wesentlicher Aspekt bei der Rückbildung ist die Strömung. Ich habe dies ebenfalls erlebt bei einer Seriatopora, als ich eine Strömungspumpe austauschte aber zu wenig Leistung dort konfigurierte, als Reaktion ist das Innere der Koralle zum großen Teil abgestorben, wo vorher noch viel lebendiges Gewebe vorhanden war. Das Problem habe ich immer wieder bei mir, wenn ich für die SPS genügend Strömung reinbringe ist es für die LPS oft bereits zu viel.

    Es hilft zumindest beim Unterdrücken von Schmieralgen wie Cyanos und Dinos. Solange die Bakterien und Algen in der Wassersäule sind kann die UVC dort helfen. Die großen Beläge auf dem Boden oder an der Deko kann UVC nicht beeinflussen. Also wie gehabt Schmieralgen absaugen im Rahmen der Wasserwechsel und das Gleichgewicht fördern.

    Nimm diese Größenangaben nicht so ernst. Die Frage ist eher, was man ertragen kann. Man kann mit einem kleinen Schieberegler festlegen, wie viel Wasser angesaugt wird, und meiner ist ziemlich runtergeregelt, weil bei einem kleinen Aquarium sonst zu viel Schlürferei hörbar ist, was ich nicht mag. Bei mir kommt so auch nur eine kleine Säuselei heraus. Wichtig ist vor allem, dass die Wasseroberfläche abgesaugt wird.


    Wenn Du minimalistisch einrichten möchtest kannst Du auch ein paar LEDs auf einen Alukühlkörper kleben und diese mit Konstantstromquelle und Zeitschaltuhr regeln. Aber ob der Bastelaufwand ein paar Dutzend Euro wert ist musst Du selbst entscheiden. Meist sind die China-Teile noch billiger und bequemer und vor allem direkt verfügbar.

    Nimm einen Eheim Skim 350 für Oberflächenabsaugung und etwas Strömung, dann solltest Du schon fast versorgt sein für das kleine Becken. Mache gemessen am Volumen wöchentlich größere Wasserwechsel und Du kannst Dir außer Verdunstungswasser alles weitere sparen.

    So eine Chinaleuchte dürfte reichen, solange sie passiv ist.

    Die Einfahrphase ist die Zeit, wo das Mikroleben sich etabliert, die Biofilme sich aufbauen und der Stickstoffkreislauf sich stabilisiert.


    Grundsätzlich spricht nichts dagegen, in dieser Zeit Korallen einzusetzen, Du musst nur dafür sorgen, dass die notwendigen Rahmenbedingungen auch in der Zeit der schwankenden Wasserwerte einigermaßen im Rahmen bleiben.


    Häufiges Messen und rechtzeitige Korrekturmaßnahmen muss man in dieser Zeit schon machen, da die Bedingungen nicht stabil sind. Es ist aber leider doch etwas an Erfahrung notwendig zu beurteilen, wo man sinnvoll eingreifen solle und wann man lieber die Finger aus dem Becken lässt. Übung und Erfahrung macht hier den Meister, viele geben nach teuren Fehlschlägen dann auf.

    "Besser" ist die falsche Frage. Die Frage ist eher, was der UVC-Klärer bewirken soll. Wenn er Cryptocarion oder Oodinium und ähnliches unterdrücken soll brauchst Du eine sehr starke UV-Lampe. Diese findet man daher eher in Qurantänestationen aber nicht in normalen Aquarienanlagen. Sonst zahlst Du das gleiche an Strom für die UV-Lampe wie für die Korallenbeleuchtung.

    Was die Hersteller angeben sollte eher unter "Reklame und Werbung" laufen als unter nüchternen Gesichtspunkten.


    Hier habe ich einen Beitrag gefunden zur benötigten Strahlungsstärke:


    Wenn Du also 280mJ notwendige Strahlungsstärke für Crypto ansetzt kannst Du hier mal experimentieren, was an notwendiger UVC-Größe rauskommt:

    UVC


    Du landest dann bei etwa 50W, die gebräuchliche Größe ist 55W, und diese läuft dann 24/7/365 durch. Da kommst Du dann auf ähnliche Stromkosten wie für Deine Lampe. :winking_face_with_tongue:

    Da sind die wenigsten zu bereit, deshalb ist die UVC-Einrichtung meist ein Kompromiss "hilft etwas gegen Parasiten, schafft aber garantiert Schmieralgen".

    Grundsätzlich ja, es ist ein Parasit, der über ein Schwärmerstadium alle Fische befallen kann. Es ist sogar wahrscheinlich, dass noch weitere Fische sich anstecken werden. Viel machen kannst Du da nicht mehr in dem Stadium, vor allem nicht, wenn kein separates Becken vorhanden ist, wo eine Behandlung möglich wäre.


    Jetzt ist es wie die Scheunentor zu schließen, nachdem das Pferd weggelaufen ist.

    Das sieht nicht gut aus! In so fortgeschrittenem Stadium sind die Chancen nicht mehr gut. Meine Vermutung ist Oodinium, eventuell mit Crypto als Nebeninfektion.

    Oft sieht man gar nicht den Befall, da zuerst die Kiemen in Mitleidenschaft gezogen werden, aber hier ist es deutlich zu sehen.


    Die meisten UVC-Klärer sind nicht geeignet, gegen Parasiten wie Crytocarion und Co effektiv vorzugehen, meist reichen sie nur aus, um Schmieralgen zu unterdrücken. Für die Unterdrückung von den Parasiten ist ein Vielfaches der Leistung notwendig.

    Vielen Dank für die schnelle Rückmeldung, es ist also eine Art Halloween-Becken mit Korallen-Skeletten als Dekoration. Es ist ein erfrischend einzigartiger Stil.


    Für so ein Becken reicht auf jeden Fall eine effektive stromsparende Beleuchtung, dies verhindert auch die Bildung einer Kahmhaut und das Wachsen von Algen. :thup


    Ich fürchte nur, dass im Laufe der Zeit die Skelette zerbröseln, weil sie vom Mikroleben und sinkendem pH-Wert langsam zersetzt werden. Gerüchte, dass die Korallen-Skelette als Untote weiter aufblühen werden, würde ich keinen Glauben schenken, dies ist finsterster Aberglaube.


    Ich freue mich jedenfalls über weitere Updates Deines Beckens und werde der Entwicklung folgen.

    Ich fürchte auch, dass alle Korallen bereits vollständig gestorben sind.


    Nimm Dir am besten die Zeit, Dich zurückzulehnen und zu überlegen, woran es gelegen haben könnte. Viel kann ohnehin nicht mehr passieren, die Korallen haben es bereits hinter sich. Wenn Du Schnecken oder Einsiedler hast diese bitte weiter füttern.


    Bevor Du weitere teure Investitionen in Korallen setzt würde ich erst einmal die vorhandene Technik abklopfen, ob dort vielleicht das Problem ist. Eine Strömungspumpe sehe ich nicht, auch keinen Oberflächenabzug. Das allein könnte das Korallensterben eventuell schon erklären.


    Könntest Du mal auflisten, welche Technik (Beleuchtung, Strömung, Filterung) Du einsetzt und wie Du die Wartung des Beckens vornimmst (Wasserwechsel, Salzdichte und Wasserwerte messen usw.)? Da dürfte etwas massiv querliegen, wenn das Becken nach wenigen Wochen bereits tot ist.

    Meist wird ein Becken mit einem System betrieben, welches dazu dient, den Verbrauch der Korallen auszugleichen, weil ab einer gewissen Masse dies nicht mehr über Wasserwechsel möglich ist. Das sind halt Balling Light, Triton, Sangokai, Ati Essentials usw.

    Du hast leider nicht erwähnt, welches System Du verwendest. Sinnvoll ist es, das Jod mit in den Dosierbehälter zu geben, damit es täglich mit dosiert wird. Praktisch jedes System hat Jod und andere Spurenelemente zur Ergänzung verfügbar. Jod, Fluor und Brom sollen im richtigen Verhältnis zueinander sein, hier würde ich eine reine Jodlösung nehmen.


    Bei Phosphat würde ich zweigleisig fahren. Eine geringe Menge dosieren und den Rest über Fütterung mit Min S und Coral Sprint machen.


    Zu Deinem Bild mit dem sterbenden Schwan, äh... der sterbenden Koralle: die sieht wirklich traurig aus und dürfte nicht mehr zu retten sein, eventuel ein kleines Fragment davon noch. Der ICP nach sollte dies nicht geschehen, da ist wohl noch etwas mehr verkehrt. Oder die Koralle kommt aus einem nährstoffreichen Becken und verträgt dann die Phosphatlimitierung nicht.

    Schreibe bitte auch mal dazu, welche Tiere, insbesondere Fische Du im Augenblick im Becken hast.


    Denke wie gesagt auch an das Lüften, wenn die Koralle in erst in den letzten Wochen (Heizperiode) erst diese Probleme aufweist deutet dies dann in Richtung pH, da jetzt geheizt und deutlich weniger gelüftet wird. Hier sind die Stichworte Atemkalk und Kalkwasser zum Anheben des pH-Wertes.

    Grundsätzlich: nicht alle Probleme werden aus einer ICP-Analyse erklärbar, diese ist immer nur eine Momentaufnahme der Wasserwerte und berücksichtigt nicht einige der ganz wesentlichen Einflüsse wie Temperatur, Licht, Strömung und Schwankungen der Wasserwerte.


    Was hier jedenfalls heraussticht ist zum einen der Jodmangel, der tatsächlich behoben werden sollte. Denke bitte auch daran, dass Jod gerade nach einer Mangelsituation regelrecht aufgesaugt wird, weil die Tiere Nachholbedarf haben. Wenn Du also die Spurenelemente wie empfohlen zuführst darfst Du gerade bei Jod direkt die Spurenelement-Zufuhr anpassen. Wenn Du FM Balling Light verwendest kannst Du die Anpassung direkt zu den Dosierbehältern zukippen und es wird direkt mit dosiert.


    Ansonsten ist außer dem zu niedrigen Phosphat (Phosphat:Nitrat sollte etwa im Verhältnis 1:100 vorliegen) und dem zu niedrigen Jodwert wenig zu bemängeln.


    Achte bitte gerade jetzt beim anstehenden Winter darauf, dass genügend gelüftet wird, sonst siehst Du den Grund für die Meeresversauerung direkt im eigenen Becken, weil durch das ausgeatmete Kohlendioxid sich dies jetzt in der Wohnung anreichert und über den Gausaustausch mit dem Becken auch den pH-Wert des Beckens dann runterzieht. Ein pH-Wert unter 8 ist keine Katastrophe, wenn die Probe früh morgens gezogen wurde. Wenn es nach ein paar Stunden Beleuchtungsdauer war ist es dann allerdings ein Grund für Sorge, da der pH-Wert früh morgens am niedrigsten ist (während der Photosynthese wird Sauerstoff produziert und Kohlendioxid verbraucht) und am Ende der Beleuchtungsdauer am höchsten.


    Die häufigste Ursache für Cyanos sind Schwankungen/Ungleichgewichte bei den Nährstoffen Nitrat und Phosphat, dies ist bei Dir auch der Fall, in frischen Becken zieht die Deko wie Sand und Steine viel Phosphat am Anfang, bis eine Sättigung eintratt und dann "explodiert" plötzlich der Phosphatwert, ohne dass Du irgendetwas anders gemacht hast. Sand und Steine fungieren hier als ein Phosphatadsorber. Dieser Umschwung kommt ungefähr ein halbes Jahr nach dem Beckenstart. Du hast genügend Nitrat, aber Phosphat an der Nachweisgrenze, die Cyanos können Phosphat auch aus Detritus und anderen Quellen aufschließen und sind daher im Vorteil gegenüber anderen Organismen des Biofilms.


    Meine Empfehlung: keine Panik notwendig, es sieht ziemlich gut aus. Verwende für den Übergang lieber Korallenfutter, damit die Korallen nicht unter der Nährstofflimitierung beim Phosphat leiden. Empfehlen kann ich hier Min S und Coral Sprint von Fauna Marin, da gehen die Polypen direkt in Fangstellung bei mir. Stinkt zwar, aber den Korallen gefällt es. Reef Roids von Polyplab habe ich auch gute Erfahrungen mit gemacht, bei solchem Staubfutter solltest Du gerade bei frischen Becken am Anfang lieber deutlich geringer dosieren als die Empfehlung, sonst kommt es schnell zu einer Bakterienblüte. Oft kommt es auch zu einer Planktonblüte aus Copepoden oder Isopoden, was aber nicht so kritisch ist, meist freuen sich die Fische darüber. Weniger ist aber wie gesagt oft mehr, erst mit wenig anfangen und die Reaktion beobachten. Wenn Du einen UVC-Klärer zumindest für den Bedarfsfall hättest wäre dies nicht schlecht.


    Unterstütze die Bildung der normalen Biofilme indem Du die Cyanos im Rahmen der Wasserwechsel regelmäßig absaugst und störst, auch ein UVC-Filter hilft hier, weil er zumindest die Bakterien in der Wassersäule reduziert. Du kannst auch eine kleine schwache Strömungpumpe nehmen und die Deko sanft abpusten, um den dort abgelagerten Detritus zu entfernen, denn wenn Du genau hinschaust sind dies die Stellen wo bevorzugt Cyanos sich ansiedeln. Bitte nicht direkt die Korallen anpusten. Gerade LPS mögen das gar nicht.


    Und dann das wichtigste von allem: Geduld mitbringen und Beharrlichkeit, ein Lebensraum wie das Aquarium ist kein Gerät wo man einen Schalter umlegen kann, sondern nur allmählich und ohne große Rucke Veränderungen reinbringen kann. Rechne lieber mit Monaten als Wochen oder Tagen und ja, das ist normal und gehört zur Einfahrphase dazu.


    Viel Erfolg und ein salziges Händchen!

    Ich fürchte, das Spektrum hängt stark von den individuellen Fischen ab, da kann man nicht einmal ganze Klassen wie LPS oder SPS ausschließen. Meine Kaiser waren z.B. immer bei den Bäumchenkorallen am Nippen, da konnte man das gut sehen durch die Farbveränderung, wenn ein Kaiser ganz harmlos vorbeischwamm und sich nur durch den Farbwechsel der Koralle als Nipper enttarnte.

    Es ist einfacher zu sagen, welche Korallen vermutlich am wahrscheinlichsten auf der Speisekarte landen.


    Wenn die Kaiser etwas in der Nahrung vermissen werden sie mit hoher Wahrscheinlichkeit versuchen, das Defizit über Nippen an Wirbellosen auszugleichen. Deshalb ist es sehr ratsam, die Nahrung vielseitig zu gestalten mit Frost- und Algenfutter. Dies verhindert nicht das Nippen, aber es sollte zumindest den Eifer etwas reduzieren.


    Heute abend ab 20 Uhr gibt es von FM und Nautilus ein Video, wo es unter anderem über Kaiser geht, eventuell ist es für Dich interessant.

    www.twitch.tv/nautilusaquaristik

    Vor etwa 10 Jahren hatte ich so einen Seeigel bei mir im Becken, der ist wirklich nicht harmlos, insbesondere, wenn er nicht genügend Algen zu fressen bekommt. Einer allein war schon mehr als ausreichend in meinem 800l-Becken, der marodierte quer durch das Becken in erstaunlicher Geschwindigkeit, ein faustgroßes Algenbündel hat der in einem Tag niedergemampft. Deshalb habe ich gar nicht daran gedacht, mehr als einen ins Becken zu setzen.


    Ein superschönes Tier, meiner hatte relativ kurze Stacheln.

    2014-11-14roterdiademchsgx.jpg

    Die Nebenwirkungen waren beträchtlich, er hat sich quer durch alle Korallen gebissen, die ihm im Weg waren, von Fungia, die unten lagen bis zu Sinularia, die er gekonnt fragmentierte.


    Einmal hatte ich ihn auch auf frischer Tat ertappt, der fiese Möpp hatte sich regelrecht gebrüstet mit seiner Schandtat:

    2014-04-26-diademseeisci6x.jpg


    Meiner war etwa 8-9cm im Durchmesser ohne Stacheln, er war plötzlich verschwunden, nachdem er ein Plastiknetz zerbissen hatte. Wahrscheinlich hatte er das nicht vertragen, ich hatte ihn nur 15 Monate zu der Zeit.


    Ich würde ihn als Allesfresser einstufen mit Bevorzugung von Algen, aber er nimmt alles, was nicht schnell genug vor ihm weglaufen kann, und er ist gar nicht lahm und nachtaktiv.

    Hallo Thomas,


    ich kenne nur eine 75W-Pumpe von RE, und die ist eine Speedy aus der RD3-Serie. Sie ist schon etwas älter und war nur kurze Zeit auf dem Markt, bis sie von der 80W ersetzt wurde. Tatsächlich hatte ich sie bei mir im Betrieb gehabt und war sehr zufrieden mit Leistung, Regelbarkeit und Lautstärke. Nur hatte sie das kritische Problem vieler RD3-Pumpen, dass der Controller irgendwann versagte. Erst ab etwa 2020 sollen die Controller nicht mehr unter dem Problem leiden, und die 75W war deutlich vor dieser Zeit hergestellt worden.


    Ich gehe davon aus, dass Du die Pumpe gebraucht kaufen willst, denn neu wirst Du sie wohl nicht mehr bekommen. Mich haben die neuen Controller je etwa 170€ gekostet, und ich habe bei jedem Ausschalten der Pumpe für das Reinigen gebetet, dass sie auch wieder anspringen wird.


    Zur Zeit habe ich immer noch die Speedy laufen, allerdings relativ neue Pumpen, eine 100W als RFP und eine 50W Speedy für den Abschäumer. Diese haben die neuen Controller, deshalb hoffe ich, dass ich von der Ausfall-Problematik verschont bleibe.


    Letztes Jahr habe ich jedoch bereits gehört, dass die RD3-Reihe ausläuft und keine neuen Modelle mehr produziert werden, auch die Ersatzcontroller waren teils problematisch zu bekommen in dem Chaos der Logistik-Wirren während der Coronazeit. Schaue einfach auf die Webseite von RE, dann wirst Du sehen, dass nur noch eine Süßwasserpumpe in der Speedy-Serie als lieferbar deklariert ist, alle Abschäumer- oder meerwasserfähige CL- oder Förderpumpen sind nicht mehr lieferbar auf der Webseite.


    Wenn Du eine Pumpe mit aktuellen Controller bekommen kannst erfüllt die Pumpe alle Erwartungen: äußerst leise, fein regelbar (2-W-Stufen bei der 100W, fängt IMHO bei 20W an, also 40 Stufen gesamt), aber allein, weil sie ausläuft und problematisch bei Ersatzteilen sein könnte würde ich sie nicht mehr einsetzen, wenn ich ein neues Becken plane.


    Bei RE wirst Du also auf die RD5-Reihe oder die RDX-Reihe zurückgreifen müssen. Die RD5-Reihe scheint der direkte Nachfolger der RD3-Reihe zu sein, die Controller steuern ebenfalls in 2W-Schritten, allerdings ist ein Riesensprung von 25W nach 130W bei den Modellen in der Serie. Da soll wohl die RDX mit den zwei 40W und 85W Modellen als Lückenbüßer dienen. Diese beiden sind aber wohl nicht so fein regelbar, die Sprünge sind deutlich gröber und viel schwieriger zuzuordnen, da die Drehzahl angezeigt wird.

    Die RD5 hatte ich noch nicht selbst im Einsatz, kann also nichts aus eigener Erfahrung zusteuern, die RDX 40W läuft bei mir als UVC-Pumpe und nicht hörbar und ohne Auffälligkeiten seit einem guten halben Jahr. Sieht wie ein Spielzeug aus im Vergleich zur RD3, aber sie tut, was ich von ihr möchte.


    Die RD1 dürften für Dich nicht in Frage kommen, da sie zum einen nicht regelbar sind und zum anderen nicht wirklich lautlos, bei 220V hört man eben das typische 50Hz-Brummen. Nur sind sie eben nahezu unkaputtbar, perfekt für den Einsatz im Profibereich, wo es ohnehin meist lauter ist.

    Wie Rainer schon gezeigt hat, wenn der Atemkalkreaktor nicht Deinen Wünschen entspricht, nimm einfach den, der Deine Anforderungen erfüllt und dann ist gut. Wenn alle Stricke reissen nimm einfach eine Flasche Deiner Wahl und klebe oben und unten ein Röhrchen ein, wo Die Schläuche befestigt werden. Fertig. Im Prinzip ist jeder Behälter geeignet, wo die Luft zwangsweise durchgeführt (luftdicht) wird und der mit Granulat befüllt und geleert werden kann.