Posts by Burkhard Ramsch

    Leider immer der gleiche Fehler. Man schaut auf den Anschluss der Druckseite einer Pumpe und meint, das sei der richtige Durchmesser für die Rücklaufverrohrung. Durch ein 25er Rohr (DN20) passen bei schlappen Pumpen (Entschuldigung: energieoptimierten Pumpen) mit gutem Gewissen 1700 l/h durch. Winkel, Tüllen, andere "huckelige" Übergänge und lange Rohre geben dann dem Volumenstrom den Rest. Dusky, wenn Du die Pumpe voll auslasten möchtest, dann ist eine 32er-Verrohrung (DN25) zwingend notwendig.

    Zimmerklimatisierung ist im Hinblick auf die zukünftige Temperaturentwicklung wohl die einzige dauerhafte Lösung. Selbst wenn die Raumtemperatur nur auf 27°C reduziert wird, kann mit Aquarienlüftern dann die Temperatur unter 27°C gehalten werden. Die Klimaanlagen reduzieren nämlich auch gleichzeitig die Luftfeuchtigkeit. So können Aquarienlüfter die Wassertemperatur noch senken.

    Nun gibt es endlich wieder das Turbo-Magnesium-Granulat von AquaCare. Wir haben einen Hersteller gefunden, der das Material in Super-Qualität zum vernünftigen Preis herstellt. Den Preisvorteil haben wir natürlich an unsere Kunden weitergeben. Für Großverbraucher gibt es zusätzlich den 25-kg-Sack. Das neue Material ist verglichen mit dem gewohnten Typ ein wenig besser löslich. Das bedeutet, dass die Dosiermenge ein klein wenig heruntergesetzt werden kann. Der pH-Wert sollte auf jeden Fall beobachtet werden.

    Turbo-Magnesium-Granulat 2,5 kg
    Turbo-Magnesium-Granulat für Turbo-Kalkreaktoren, Magnesiumreaktoren, Magnesiumrohr und anderen Kalkreaktoren.
    aquacare-shop.de

    Wenn das Kalkreaktorwasser in den Abschäumer gelangt, wird es schlagartig extrem verdünnt (1000fach und mehr). Damit auch die Kohlendioxidkonzentration, so dass mit Strippen nicht mehr viel erreicht werden kann. (Nicht vor dem Aquarium die Klamotten ausziehen!; Strippen ist zufällig der Fachbegriff des forcierten Ausgasens.)

    Wie Jens schon angesprochen hat, kann Kalk an der Einleitstelle des Kalkreaktorwassers ausfallen und verstopft ruck zuck die Einleitstelle und schnell läuft etwas über.

    Effektiver ist eine Neutralisierung direkt hinter dem Kalkreaktor. Diese muss aber richtig dimensioniert und mit dem richtigen Material gefüllt werden, damit kein Kalk in der Neutralisierungstufe ausfällt und somit die Effektivität des Kalkreaktors senkt.

    keine Änderung im Redoxwert

    Bei solchen Effekten ist das ein Zeichen, dass die Redoxmessung nicht richtig galvanisch getrennt ist. Vergessen Chinesen schon mal gern :loudly_crying_face:

    Chris, eine einfache Erdung kann nur gegen einen gehörigen Kurzschluss helfen. Wenn z.B. die Phase von einem Gerät (Pumpe, Heizer) durch einen mechanischen Fehler mit dem Wasser in Kontakt gekommen ist. Wenn nur eine Sicherung installiert ist, dann müssen schon 16.000 mA fließen bis die Sicherung herausfliegt. Sollte weniger Strom fließen, passiert erst einmal gar nichts - mal von Elektrolyseeffekten = Vergiftung der Tiere und erhöhtem Stromverbrauch abgesehen. Sobald jemand in das Wasser fasst und der jemand ist einigermaßen geerdet (trägt z.B. keine Gummischuhe), dann fließt potentiell tödlicher Strom von mehreren 100 mA. Wenn Strom durch den Körper fließt, sind keine Bewegungen mehr möglich, weil alle Muskeln angespannt sind. Man muss also schon umkippen, damit die Hand wieder aus dem Wasser gelangt und der Stromkreis wieder unterbrochen wird.

    Der FI löst bereits bei 30 mA aus - normalerweise eine nicht tödliche Grenze. Dem FI ist es jedoch egal, ob der Fehlerstrom durch geerdetes Aquariumwasser oder durch einen menschlichen Körper fließt. Wenn also ein Gerät einen Fehlerstrom hat, ist es sinnvoll, dass dieser durch die Erdung fließt und der FI auslöst. Ohne Erdung kann eine hohe Spannung im Wasser anliegen (den Fischen vollkommen egal) und es triff den Menschen, der ins Wasser fasst. Einer Katze, die auf dem Aquarienrand steht und mit der Pfote ins Wasser langt, passiert gar nichts, weil sie nicht geerdet ist.

    Es gibt Steckerleisten mit eingebautem FI. Aber bitte nicht das billigste China-Model kaufen. Bei denen schmoren schon einmal gern die Steckerkontakte.

    trotz FI, dieser nutzt aber nichts, wenn das Becken nicht Geerdet ist

    Ein FI bedeutet nicht, dass man keinen Stromschlag abbekommt. Er begrenzt ihn - wenn er denn voll funktionsfähig ist - jedoch auf einen sehr kurzen Zeitraum, so dass ein tödlicher Unfall eher selten ist. Ein FI vergleicht den hineinfließenden Strom mit dem hinausfließenden. Wenn dieser um typischerweise 30 mA abweicht, löst er aus. Wenn das Aquarium geerdet ist, fließ der Strom über den Erdkontankt, wenn nicht fließt der Strom über denjenigen, der ins Wasser packt - aua.

    Ein FI in Kombination mit einem geerdeten Aquarium hat auch Nachteile: jedes Gerät hat einen minimalen Fehlerstrom. Wenn mehrere Geräte zusammen an dem Stromkreis sind, addieren sich die Fehlerströme und können den FI auslösen, obwohl jedes Gerät für sich die Grenze einhalten würde. Gerade alte 230-Volt-Pumpen und Heizer verschlechtern ihren Fehlerstrom mit der Zeit und irgendwann ist die Grenze erreicht, der FI löst aus und plötzlich ist alles dunkel.

    Geräte können getestet werden, dazu reicht aber kein normales Multimeter aus. Die Testgeräte fangen bei ca. 800 EUR an. Jeder gute Elektriker kann diese Test aber durchführen.

    Das ist immer das Problem, wenn eine Produktion nicht mehr wirtschaftlich ist, weil Billigkram den Markt flutet. Zunächst gibt es noch Ersatzteile. Wenn der Lagerbestand aufgebraucht ist, dann ist Schicht am Schacht. Glücklich sind die, die auf Standardteile zurückgreifen können.

    Man kann auch eine T5-Röhre in ein T8-Gehäuse packen. Normalerweise ist zwischen Röhre und Glaszylinder keine Abdichtung erforderlich. Wahrscheinlich muss zusätzlich ein neues T5-Vorschaltgerät gekauft werden.

    Bei Ersatz-O-Ringen kann man auch auf Originalteile verzichten. Wenn die Größe nicht in den technischen Unterlagen angegeben wird: die Größe wird in "Innendurchmesser" mal "Schnurdurchmesser" angegeben.

    Titan hat einen weiteren Vorteil: das Aquariumwasser ist mit ihnen geerdet. Das Aquarium ist also elektrisch wesentlich sicherer. Selbst, wenn ein FI-Schalter (sollte bei keinem Aquarium fehlen) verwendet wird, löst dieser unter Umständen erst aus, wenn man mit der Hand in das Wasser greift und der Strom über den Menschen abgeleitet wird. Bei einem geerdeten Aquarium fließt der Strom sofort bei einem defekten Gerät über die Erde ab und der FI oder die Sicherung lösen aus.

    Wenn das Aquarium nicht gerade in einem kühlen Schlafzimmer steht, ist eine zu niedrige Temperatur meist kein Thema. Die im Meerwasserbereich verwendeten Leuchten bringen so viel Wärme in das Aquarium, so das 23°C selten unterschritten werden. Im Sommer wird eher eine zu hohe Temperatur das Thema sein.

    Von Temperaturreglern kann auch eine Gefahr ausgehen: wenn diese beim Aufheizvorgang "stecken" bleiben, wird hemmungslos geheizt und das Aquarienbiotop nähert sich einer Bouillabaisse an. Deshalb die Heizleistung sehr genau dimensionieren oder einen zweiten Regler in Reihe schalten.

    Liebe Meerwassergemeinde,

    die Tage werden wieder länger, das Jahr geht zur Neige, unsere Jungs in der Werkstatt haben sich Ihren Urlaub redlich verdient. Beate und ich werden den ganzen Jahreswechsel-Bürokratieunsinn erledigen. Meine Aufgabe ist es, sämtliche Produkte im eShop mit Sicherheitshinweisen zu versehen, die sich garantiert kein Mensch durchlesen wird. Alle Steckergeräte müssen sicherheitstechnisch geprüft werden. Zusammengefasst: ein geruhsamer Jahreswechsel.

    Das Team von AquaCare wünscht Euch allen ein tolles Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue salzige Jahr 2025.

    Es gibt teilweise ja Mischharz was regeneriert werden kann und welches wo es nicht geht.

    Mischbettharze können grundsätzlich regeneriert werden. Ist nur eine Frage des Aufwandes. Es ist auch zu bedenken, dass regeneriertes Harz nicht die volle Leistung von fabrikneuem Harz hat. Gerade bei der Kieselsäureproblematik ein Faktor.

    Michbettharze haben auch eine leicht bessere Wirkung als bei beide Komponenten hintereinander geschaltet.

    Da muss definitiv etwas anderes den Tropfenzähler erreicht haben als CO2 und RO-Wasser. Meist sind es nicht mehr korrekt arbeitende Rückschlagventile, die dann zeitweise (keine CO2-Dosierung) Reaktorwasser rückwärts laufen lassen. In Meerwasser fällt ziehmlich schnell mal etwas aus. Oft werden für CO2 Rückschlagventile für Luft benutzt. Die taugen nichts. Nur RSV für CO2 haben einen gehörigen Gegendruck, um die Wasserrücklaufmöglichkeit zu reduzieren. Zum Beispiel die von Dennerle. Mit denen arbeiten wir seit Jahrzehnten. Aber auch die können mal ausfallen und müssen ersetzt werden.

    Auch die pH-Puffer spielen eine große Rolle. Gerade die Puffer pH 9 und 10 altern extrem schnell. Über Nacht ein offenes Pufferfläschchen reicht bereits, um vollkommen falsche Ergebnisse zu erzeugen.

    Eine Gegenmessung z.B. bei einem guten Händler würde Aufschluss geben. Probenfläschchen bitte randvoll, ohne Luft unter Wasser abfüllen.

    Ich dachte erst daran, mit zwei Dosierpumpen das Wasser aus dem Technikbecken ins zweite Becken zu pumpen und von dort wieder zurück ins Technikbecken. Wenn die Pumpen aber nicht 100% synchron arbeiten dann wird das Becken aber zwangsläufig leer- oder überlaufen.

    Diese Version ist nur durch eine aufwändige Regelung möglich. Pumpen laufen nie exakt gleich. Nicht einmal hochwertige Laborpumpen mit Durchflussüberwachung und Kalibriermöglichkeit.

    Maik, bist Du Dir sicher, dass überhaupt Ozon in den Abschäumer gelangt? Schalldämpfer haben keinen bis einen extrem niedrigen Widerstand; das Ozongerät hat aber auch einen. Mein Vermutung ist, dass das Ozon gar nicht oder minimal eingezogen wird und an der Lufteintrittsöffnung des Ozongerätes Ozon herausmüffen könnte.

    Test: 6mm Schlauch ein wenig mit Wasser füllen, dann das wasserfreie Ende kurz an die Ansaugöffnung halten und beobachten, ob das Wasser sich bewegt.
    Auf keinen Fall Wasser in das Ozongerät gelangen lassen!

    MF, was tatsächlich produziert wird - auf welcher Stufe auch immer - weiß keiner. Das Ganze ist abhängig vom Luftdurchsatz, von der Luftfeuchtigkeit und ob das Gerät blitzblank sauber ist oder nicht.

    Die Redoxmessung ist eine nicht wirklich zuverlässige Messung. Gerade wenn die Messkette ein wenig älter ist, kann es zu gehörigen Abweichungen kommen. In Redox-Pufferlösungen können diese Messketten jedoch wieder den richtigen Wert anzeigen. Also alles ein wenig tricky.

    Ab ca. 600 mV ist alles mausetot. Aber wirklich alles.

    Wie die Zeit doch rennt! Nun habe ich es am langen Wochenende endlich geschafft, dass Video über das BasicHangOn fertig zu bekommen. Beim Vertonen merkt man doch schnell, dass sehr viele Fusseln im Mund entstehen, wenn man sich auf das Sprechen konzentriert...

    Hochladen kann ich es hier im Forum leider nicht - ist mit 14 Minunten ein wenig länger geworden, als geplant. Aber der Sicherheitsaspekt bei Filtersystemen erscheint mir doch wichtig.

    https://aquacare.de/download/clips/BasicHangOn-2DE.mp4

    der Kern meiner Frage ist die Abhängigkeit der bakteriellen PO4 Reduzierung vom Nitrat-Gehalt des Wassers.

    Bakterien sind da sehr flexibel. Sie konkurrieren um das Ammoniak der Fische, sie können Nitrat verwerten, sie können Nitrit aufnehmen, organische N-haltige Verbindungen tun es auch, einige können sogar Stickstoff fixieren. Werner, um N mach Dir mal keine Gedanken. Da gibt es andere Mangelfaktoren, z.B. Eisen. Und selbst da haben viele Bakterien raffinierte Strategien entwickelt, um die kleinsten Restchen Eisen aus dem Wasser zu holen. Mit Siderophoren (biologisch produzierte Chelatoren) wird Eisen gebunden und eingeschleust - höhrere Organismen schauen da bereits in die Röhre. Bakterien haben es nach einigen Milliarden Jahren Entwicklung einfach drauf.

    Phosphat wird immer nur so viel aufgenommen, wie die Bakterien es gerade benötigen. Obwohl: da gibt es auch raffinierte Strategien, indem Phosphat als Polyphosphat eingelagert wird, sozusagen als eiserner Energienotvorrat.

    Das N:P-Verhältnis (molar) in Biomasse liegt ganz grob bei 16:1 (REDFIELD-Verhältnis). Umgerechnet auf unsere mg/l oder ppm wäre das Verhältnis ca. 10:1. Wenn also Organismen 10 mg/l Nitrat durch Wachstum (Assimilation) verbrauchen, müssten sie 1 mg/l Phosphat ebenfalls in ihre Biomasse einbauen. So die Theorie.

    Die Welt besteht allerdings nicht aus Assimilation allein. Nitrat kann denitrifiziert werden, die Vorstufe Ammonium wird sofort verbraucht, Phosphat ist nicht die einzige P-Verbindung im Aquarium, Phosphat kann im Wasser ausfallen, Phosphat kann sich in Pools verstecken, um nur einige Kandidaten zu nennen. - Wir haben mal ein lang betriebenes Aquarium mit 120 mg/l NO3 und 7 mg/l PO4 durch Fadenalgen "säubern" lassen. Am Ende des Versuchs war Nitrat nicht nachweisbar und 4 mg/l Phosphat blieben übrig. Rechnerisch hätten bei 120 mg/l NO3-Entfernung 12 mg/l PO4 eingebaut werden müssen.

    Werner, NO3 mit den NO-Pellets auf den gewünschten Wert halten und Phosphat mit entsprechenden anderen Methoden auf den Wunschwert drücken. Das kann man nur ganz pragmatisch angehen. Ein eingefahrenes Aquarium mit einem anderen Konzept zu versehen, kann ich nicht empfehlen.

    Chris, mit naturnahen Werten wäre ich vorsichtig. Eine der wichtigsten N+P-Quellen für natürliche Riffe ist Plankton, dass im Aquarium eher in die Richtung "nicht nachweisbar" tendiert. Ohne zusätzliche NP-Quelle muss man ganz gehörig aufpassen, dass das biologische Gleichgewicht nicht kippt. Diese Borderline-Aquarien können extreme Farbe aus den Tieren kitzeln. Man muss sich aber immer vergegenwärtigen, dass diese Aquarien mit extrem wenig PO4 und NO3 Hungertiere produziert, deren Resilienz (Streßfähigkeit) stark gemindert ist.

    Die tägliche pH-Schwankung ist der Unterschied zwischen pH morgens & pH abends. Auch delta-pH-Wert genannt. Sollte nicht höher als 0,3 sein.

    Auf welchem Niveau der pH-Wert schwankt, ist eine Funktion der CO2-Konzentration (neben anderen). Je tiefer der mittlere pH-Wert ist, desto mehr CO2 kann vermutet werden. CO2 ist ein perfekter Dünger nicht nur für Korallen sondern leider auch für Algen.

    Wenn der pH-Wert zwischen 7,7 und 7,9 täglich schwankt ist das ein niedrigeres Niveau als wenn der pH-Wert zwischen 8,1 und 8,3 schwankt - die Schwankung wäre bei beiden Systemen gleich, nämlich 0,2. Das Niveau oder Höhe unterscheidet sich um 0,4 pH-Stufen. Das erste System hat vermutlich mehr Probleme mit Algen als das zweite System.

    Wenn man Aussagen über die Schwankung machen will, muss man von morgen bis abends regelmäßig messen. Dann den tiefsten pH-Wert vom höchsten abziehen und schon hat man den delta-pH-Wert = pH-Schwankung. Dieser Wert sagt etwas über das Puffersystem aus. Bei zu hohen Schwankungen leiden einige Tiergruppen, z.B. Doktoren und Verwandte. Um die Schwankungen zu verringern, kann man z.B. den KH-Wert anheben.

    Wenn man Aussagen über die Höhe des pH-Wertes machen will, muss man an mehreren Tagen immer zur gleichen Uhrzeit (am besten mittags) die pH-Messungen durchführen. Hat man mehrere Werte zusammen, alle Werte addieren und durch die Anzahl der Werte teilen (Mittelwert). Das wäre dann das pH-Niveau. Liegt das zu tief, besteht die Gefahr eine Algenplage. Um das Niveau anzuheben, kann man z.B. die Einzugsluft des Abschäumers über CO2-Adsorber (Atemkalk) leiten.

    Ein fest eingebauter Überlauf (Standard oder Rucksack) ist IMMER besser, als eine Overflow Box. (Auch wenn wir die Dinger herstellen.) Die Überlaufboxen sollten immer nur als Notlösung gesehen werden, z.B. bei alten Aquarien, bei denen man nicht mehr ins Glas bohren sollte oder möchte.

    Beim oben aufgeführten USA-Produkt muss übrigens auch gebohrt werden, also keine "richtige" Überlaufbox sondern eine Ablaufbox.

    Wie Sandy schon angesprochen hat. Die Prozedur nach Kurztransporten (1-2 h) oder nach Langzeittransporten sollte unterschiedlich durchgeführt werden.

    Während der Transportzeit reichert sich Ammonium/Ammoniak an und der pH-Wert sinkt (wir haben schon einmal Werte um pH 5 gemessen). Der tiefe pH-Wert schützt die Tiere vor einer Ammoniakvergiftung. Wird also dieses Transportwasser angeglichen, beginnt die Katastrophe: mit steigendem pH-Wert erhöht sich logarithmisch die Giftigkeit des Ammoniaks, also plus 1 pH-Stufe = (fast) 10fache Giftigkeit. Nach Langzeittransporten ist es also sinnvoll, die Fische direkt in dem Transportbeutel angeglichenes Wasser (Temperatur, pH-Wert, Salinität) zu überführen und danach erst die Werte wieder langsam auf Aquarienbedingungen anzugleichen. Früher haben einige Exporteure Ammoniumadsorber dern Beutel zugegeben, um dieser potentiellen Giftigkeit zu entgehen. Ob das heute noch so gemacht wird, weiß ich nicht.

    Kurzzeittansporte sind ammoniaktechnisch unbedenklich. Neben weiteren Streßfaktoren ist die Resilienz gegenüber Salinitäts-, Temperatur- und pH-Schwankungen der eigentliche Faktor. Natürlich sind alle Parameter speziestypisch. Viele Meeresfische wandern sogar zeitweise ins Süßwasser, können also eine ganze Menge vertragen.
    Werner, man kann nur sehr pragmatisch an die Sache herangehen: die Schluckmethode oder Tropfenmethode über 1-2 Stunden. Für ganz penible Aquarianer sollte die Anfangsmenge des zugegebenen Wasser besonders wenig sein, da diese eine größere Änderung hervorruft als die letzten paar Milliliter.

    Bei der Atemkalkmethode kenne ich bis jetzt keinen Nachteile - von den Kosten einmal abgesehen.

    Bei Kalkwasser gibt es folgende Punkte, die eintreten können, aber nicht müssen:
    - Erhöhung von Ca (die rechnerische Zunahme wird meist nicht erreicht; in einigen Systemen bleibt Ca stabil)
    - Erhöhung von KH (wahrscheinlich nur bei sehr hohen CO2-Konzentrationen; in einigen Systemen bleibt KH stabil)
    - Ausfällen von Spurenelementen (zumindest theoretisch; systematische Untersuchungen kenne ich leider nicht)
    - Verblocken feiner Böden
    - Zusetzen von Pumpen, Filtern (Abschäumereinsaugdüse) und Rohren mit Kalk
    - Reduzierung von PO4, dass sich als Hydroxylapatit absetzt und im Bodengrund anreichert. Wahrscheinlich können einige Organismen dieses eigentlich nahezu unlösliche Mineral in den sauerstoffarmen Bodenschichten verwenden und PO4 wieder dem Aquariumsystem zuführen. Kann deswegen zu Algenplagen führen.

    Man muss also aufpassen, wenn man vereinfachte Aussagen wie "erhöht den pH-Wert" liest. Es kann eine Menge passieren - muss aber nicht.

    Ob etwas in oder out ist, sollte bei einer Entscheidung keine Rolle spielen. Ist die Methode sinnvoll für das relevante Aquarium? Wenn Ca, KH, Mg, PO4 o.k. sind und nur der pH-Wert zu niedrig ist, dann ist Atemkalk eine gute Möglichkeit, den pH-Wert zu erhöhen. Wenn die genannten Werte mehr oder weniger vom Optimalbereich entfernt sind, sollten sich tatsächlich über die Basisversorgung Gedanken gemacht werden.

    Im Meerwasser kann jede Menge CO2 gelöst enthalten sein. Die Wirkung ist ein zu niedriger pH-Wert durch die gebildete Kohlensäure. Die steigende CO2-Konzentration in der Atmosphäre und die immer besser isolierten Wohungen erhöhen zusätzlich die CO2-Konzentration im Aquariumwasser.

    Wenn der pH-Wert dauerhaft unter 8,0 liegen sollte, ist in meinen Augen dringender Handlungsbedarf gegeben.