Beiträge von Burkhard Ramsch

    Rüdiger, alles eine Frage der Dosierung. Wenn zu viel der Kalkmilch in das Aquarium fließt - ist mir einmal passiert - dann kann das Becken am nächsten Tag weiß sein und vieles der Kleintiere hat sich verabschiedet. Fisch- oder Korallenverlust hatte ich nicht. Aber der gesamt Borstenwurmbestand war hie.


    Ewald, interessante Anwendung. Was da chemisch alles passieren kann, ist mir noch nicht ganz klar. Diese Methode müsste mal mit allem drum und dran - gerade auf der Spurenelementseite - getestet werden... Wenn mal Zeit ist.

    Das Verbacken der Sedimente kann beobachtet werden. Früher wurde jedoch meist bei höheren KH-Werten gearbeitet und ich weiß nicht, ob das Verbacken tatsächlich ausschließlich durch das Kalkwasser verursacht wird. Auf jeden Fall sollte der Boden regelmäßig bearbeitet werden, auch wenn nicht mit Kalkwasser gearbeitet wird. Der Mulm muss raus! Grabende Tiere helfen dabei ungemein.

    Das ausgefällte Phosphat, zumeist zu Hydroxylapatit umgewandelt, ist praktisch unlöslich unter Aquarienbedingungen und damit SOLLTE es unschädlich sein. Was jedoch die Biologie - das ganze Kleinzeug inkl. Bakterien - mit dem Hydroxylapatit anfangen kann, ist ungewiss. Die Mikrobiologie kann ihre eigenen Umweltbedingungen rund um sich schaffen. Gerade im Porenraum des Sediments können die eigenartigsten Reaktionen ablaufen.

    Bei Kalkwasser gibt es eine Regel: es gibt keine Regel. Wie weit der pH-Wert ansteigt, ist ungewiss. Er wird jedenfalls ansteigen. Eine gleichmäßige Dosierung ist vorteilhaft - am besten nachts, wenn der pH sowieso fällt.

    Calcium ist genauso ungewiss. Wie Rüdiger schon ansprochen hat, passieren viele chemische Vorgänge: u.a. Ausfällen von Kalk und Calciumphosphat (Hydroxylapatit).

    Karbonathärte: wenn nicht zu viel CO2 im Wasser (wer weiß das schon) ist, wird die KH nicht beeinflusst. In den heutigen Zeiten ist eher zu viel CO2 im Wasser und somit kann die KH drastisch steigen.

    Doch noch eine Regel: pH, KH, Ca, PO4 regelmäßig prüfen.

    Die DirectFlow-Anlagen werden meist durch den Permeatdruck gesteuert. Steigt der Druck, schaltet die Anlage ab - deshalb Chris' Version vom Druckaufbau in der Reinwasserleitung. Chris, hast alles richtig gemacht. Mit dem Druckminderer ist das eine tragbare Lösung. Alternativ funktionieren natürlich auch druckfeste MB-Säulen aus VA oder GFK. Da kann man dann ohne Druckminderer arbeiten.

    Der einzige Nachteil ist die nicht optimale Reinwasserqualität - ich gehe mal davon aus, dass die Anlage keinen Permeatverwurf hat. Deshalb solltest Du die Anlage so lange wie möglich am Stück laufen lassen und nicht nur ein paar Liter abzapfen, die gerade benötigt werden. Die Standzeit des MB-Harzes wird es Dir danken. Für den Trinkwasseranteil ist das nicht so schlimm.

    Somit kann ich die Säule nicht direkt nach der Osmoseanlage anschließen.

    Das Wasser aus einer RO-Anlage kommt prinzipiell ohne Druck heraus. Also kein Problem, wenn das MB direkt am Reinwasserausgang installiert wird. Nur eins darfst Du nicht machen: den Ablauf des MB verschließen. Dann baut sich tatsächlich der gleiche Druck auf, der vor der RO-Anlage liegt. Der Druckminderer nimmt eventuell ein wenig Arbeitsdruck (Arbeitsdruck = Wasserleitungsdruck minus Reinwasserdruck) von der RO weg - den würde ich einfach rausschmeißen.

    Das Wasser aus dem MB darf auch ein wenig nach oben geleitet werden. Bei 0,5 bar sind das 5 Meter Wassersäule, gemessen an Unterkante vom MB-Behälter.

    Das eine oder andere kann bei ganz speziellen Pfleglingen nützlich sein - das würde ich aber von den Tieren abhängig machen.

    Kein Wert liegt bei Deiner ICP vollkommen außer dem Bereich. Außerdem liegen viele Spurenelemente ganz nah an der Nachweisgrenze (die natürlich nicht angeben ist) und die gedruckten Zahlen sind keine absolute Gewissheit.

    Iod: da gibt es mehrere Möglichkeiten.

    Iodid-Lösungen (klare Lösung): man kann (fast) nichts falsch machen.

    Iod-Iodkalium (das braune Zeugs): sehr effektiv, aber bei Fehldosierung geht es schnell in den giftigen Bereich. Würde ich auf keinen Fall automatisch dosieren.

    Organisches Iod: Doktoren und ähnliches lieben z.B. Nori-Algen. Ganz nebenbei wird Iod dosiert.

    Selber machen ist immer billiger. Fast immer, wenn man sich durch DIY nicht den ganzen Bestand himmelt. Meiner Erfahrung nach können viele Aquarianer mit den unterschiedlichen Konzentrationsangabe nicht umgehen, ein Waage abzulesen ist manchmal auch ein Problem, der gute alte Dreisatz gibt dann den Rest und vom Umgang mit teilweise Gefahrenstoffen will ich erst gar nicht reden. Wenn man selber mischt, sollte man sich schon gut auskennen.

    Mit allen Systemen kann man mehr oder weniger gut arbeiten. Die Herausforderung ist, das passende System für sein Aquarium zu finden.

    Ich gehe davon aus, dass jeder Hersteller seine eigenen Daten hat. Wichtig ist die Art des Vorschaltgerätes: Die elektronischen sind erheblich röhrenschonender als die alten, die immer flackernd anspringen. Die Temperatur ist auch ein nicht zu vernachlässigener Faktor.

    Auf jeden Fall gilt, die Röhren nicht nach dem Lebensende zu tauschen, sondern spätestens nach 12 Monaten. Bei einem akuten Krankheitsausbruch würde ich schon nach 6 Monaten tauschen. - Und immer schön das Quarzrohr sauber halten.

    Ob Algen wachsen oder nicht, hängt auch von der Konkurrenz auf den Oberflächen ab. Da kann ich von einem vollkommen missglücktem Versuch berichten:

    1165-Liter-System, vollkommen eutrophiert (PO4 um 7 mg/l, Nitrat um 120 mg/l), Lebendgestein, nur Weichkorallen. Keinerlei Fadenalgen zu erkennen, auch nicht auf den freien Flächen. Als Algen-Crew dienten neben zwei Zebrasoma flavescens lediglich eine Handvoll Asterina-Seesternchen.

    Das System wurde um 1110 Liter erweitert mit lebenden Steinen, die im Dunklen schon jahrelang am 1. System gekoppelt waren, also "eingefahrene" Steine: In den neuen Systemen konnten man zusehen, wie Fadenalgen explodierten. Die wenigen eingesetzen Korallen hatten derbe Schwierigkeiten, sich durchzusetzen. Im ursprünglichen System gab es wochenlang keine Algenprobleme. Danach kippte jedoch das Gesamtmilleu in Richtung Algen, auch im 1. Aquarium. Nun ist angesagt, die Algen zu entfernen. In unterschiedlichen Aquarien werden unterschiedliche Methoden ausprobiert: Seeigel (Mespilia gobulus), Konkurrenz durch viele Korallen, weniger Beleuchtung. Um es gleich vorwegzusagen: ohne zusätzliche mechanische Hilfe (Algenzupfen) geht es nicht. Und das würde ich Dir, Ralph, auch empfehlen: Das, was man zupfen kann, entfernen. Den Rest müssen die Algenkonkurrenten machen. -

    Als Nebeneffekt in unserem System ist der Nitratwert unter die Nachweisgrenze gefallen und Phosphat ca. halbiert - allein durch den Austrag der abgezupften Algen.

    Peter: um den "Wasserhammer" zu dämpfen gibt es Membranausgleichsgefäße (wie bei der Heizung).


    Malte: eine hoher Abwasserwiderstand kann eine Ursache sein. Sollte die Abwasserleitung länger als 5 m sein, würde ich einen Durchmesser größer wählen. Ob das Spülventil einen weg hat, kannst Du ganz einfach testen: Abwasser direkt an der Anlage in einen Eimer laufen lassen. Wenn Du das Spülventil ein- und ausschaltest, solltest Du einen deutlichen Unterschied beim Wasserdurchsatz erkennen können.

    Bei länger nachlaufenden Pumpen kann entweder eine verstopfte Membran die Ursache sein oder der Abwasserschlauch hat einen zu hohen Widerstand. Ich müsste wissen, wie die Anlage aufgebaut ist: Fließbild.

    Kaum Wirkungsgrad, wenn anstatt direkt vom Aquarium dem TB das Schmutzwasser entnommen wird.

    Gilt nur bei extrem wenig Wasservolumenstrom zwischen Technikbecken und Aquarium.


    Rücklaufwasser muß vor dem AS geführt werden, damit die getöteten Keime etc. aufgenommen werden, da die Totkeime Sauerstoff zehren.

    Im Prinzip richtig. Wenn jedoch so viele Keime getötet werden, dass diese bereits eine messbare Sauerstoffzehrung verursachen, dann hilft UV auch nichts mehr - das Becken ist dann nämlich so gut wie tot.



    Die Strömrichtung immer von oben nach unten, weil ansonsten wegen der Thermik die Kontaktzeit gering ist.

    Welche Thermik? Wir sind nicht beim Segelfliegen. Die Temperaturunterschiede zwischen Einlauf- und Auslaufwasser können vernachlässigt werden.
    Ein UV-Rohr besteht hauptsächlich aus einem hydraulischen Kurzschluss. Da kann nichts mehr noch kürzer geschlossen werden. Totzonen im Hauptteil des Rohres entstehen nicht.
    Strömung von oben nach unten müsste so stark sein, dass eingeschlossene Luftblasen turbulent nach unten ausgetrieben werden müssen. Erforderliche Geschwindigkeiten von 0,6 bis 0,8 m/s sind da Minimum. Bei einem 23 mm Quarzrohr und einem Innendurchmesser von 61 mm (75 mm Gehäuserohr) sind das mindestens 5,5 m3/h. - Also immer von unten nach oben durchströmen lassen.


    Möglichst hoher Durchsatz. Den Durchsatz sehr gering halten

    Bei geringen Durchsatz erhöht sich die Eliminierungsrate (Prozentzahl der abgetöteten Bakterien) aber die Effizienz sinkt (die absolute Zahl der getöteten Bakterien sinkt).

    Bei hohem Durchsatz sinkt die Eliminierungsrate aber die Effizienz steigt. Beim Abbau von Farbstoffen funktioniert das hervorragend. In wie weit das auch für Algen gilt, werden unsere nächsten Versuche zeigen.

    Die kleinen Niedervoltdruckpumpen haben eine Laufzeit von ca. 10.000 Stunden - einige schaffen es, andere nicht. Pumpen, die kochendheiß werden, sind schon einmal minderwertig. Gut warm ist o.k.. Von außen sehen die Pumpen leider alle gleich aus; im Inneren gilt: gute Teile, schlechte Teile. Wie immer in der Aquaristik.

    RO-Anlagen sollten so lange wie möglich am Stück laufen, um beste Qualität zu erzeugen. Also, takten ist schon einmal suboptimal.

    Eheim UV-Klärern

    Sind die überhaupt meerwasserfest? Wenn ich Aluminium höre, wird es mir ganz schwummerig.

    In einer vernünftigen UVC-Lampe wird die Wasserführung: Rotierend durch die Röhre geschoben,

    Verweilzeit gut 3x so lang

    Ob das Wasser rotiert oder nicht, verlängert nicht die Aufenthaltszeit. Diese ist nur gegeben durch das verfügbare bestrahlte Volumen und dem Wasserdurchsatz. Da die Röhren radial strahlen, gibt es auch keine Stelle, an der besonders viel Wirkung ist (mal von der radial abnehmenden Strahlungsstärke abgesehen). Siehe Sandy.


    Ich denke, dass die Röhre der Kostenfaktor ist.

    Es gibt tatsächlich Hochleistungs-UV-Systeme. Nur die Ersatzröhre ist teuerer als alles, was es auf dem aquaristischem UV-Klärer-Markt gibt. Ein Gehäuse zu bauen, ist in meinen Augen der Kostentreiber. Wir sind seit einigen Jahren dabei, dass passende Material zu finden.

    - Es muss meerwasserfest sein: So fallen Metalle schon einmal aus, von Duplex, Super-Duplex und Titan einmal abgesehen. Preise dieser Materialien: utopisch.

    - Es muss UV-beständig sein: nahezu alle Kunststoffe sind nicht UVC-beständig. Auch Kunststoffe, die eigentlich UVC-beständig sind, büßen größtenteils ihre Eigenschaft im Meerwasser wieder ein, z.B. PET. Material wird abgebaut und wo anders wieder angelagert oder der Kunststoff wird derart von inneren Spannungen durchrissen, so dass er hunderte Risse bildet, wenn er aus dem Wasser genommen wird.

    - Es muss UV-dicht sein: UV-Strahlen dürfen nicht aus dem Gehäuse treten. Zum Beispiel ist das opake Tefon UVC-durchlässig und müsste so dick gewählt werden, dass die Kosten explodieren. Ähnliches gilt für PVDF. So bleiben das UVC-unbeständige PVC und PE. Dunkel eingefärbt und mit dicken Wandungen ausgerüstet, halten sie eine Weile. Ohne Kompromisse geht es in der Aquaristik nicht.

    - Eine Reflexionsschicht hätte Vorteile, dass die nicht genutzen UVC-Strahlen - das Wasser ist ja einigermaßen sauber - wieder zurück in den Reaktorraum geworfen werden und neue Opfer suchen.



    Plexiglas wird gern mal als UV-beständig angeboten - gilt aber nur für Sonnenlicht. Bei UVC hört der Spaß auf.

    Da steht man ungläubig daneben, wenn man aus dem glasklaren Reaktor das Wasser ablässt und innerhalb weniger Minuten sich eine Vielzahl von Rissen bildet. Die innere Oberfläche hat sich aufgrund millionenfacher Mikrorisse weiß gefärbt. Zumindest ist Plexiglas UV-undurchlässig.



    Nach wenigen Monaten Laufzeit, hat sich Material von einer Stelle zur anderen "verschoben". Man sieht das Loch (das ursprünglich 3 mm starke Material war nur noch hauchdünn und konnte mit dem Finger eingedrückt werden.) und einige dunkle Stellen mit erheblich mehr Material als 3 mm. Über diesen Effekt habe ich nichts gefunden. Vielleicht haben wir einen Materialforscher hier in unseren Reihen...



    Das war die Idee - wäre schön geworden... Nur hätten wir die Garantiezeit auf wenige Wochen beschränken müssen. :face_with_tongue:

    Wenn ich mich nicht irren, müssen Entladungsröhren eine bestimmte Temperatur haben, um eine optimale Leistung zu erzielen. Die hw-Röhren werden direkt auf Aquarienwassertemperatur gekühlt. Andere Systeme mit Quarzschutzglas haben eine erheblich höhere Betriebstemperatur, weil der Zwischenraum Quarzglas-UV-Röhre mit Luft gefüllt und somit isolierend wirkt.


    Sandy: bei den Durchflussraten und den Röhrenleistungen wirst Du mit einfachen Mitteln keine Temperatursteigerung am Ausgang des UV-Klärers messen können. Bei einem Leuchtenvolumen von angenommen 400 ml, einer Aufenthaltszeit von 4 s und einer UV-Lampenleistung von 40 W sind das gerade mal 0,1°C. Also für die Lampe vollkommen irrelevant.


    Bei der UV-Desinfektion wird immer die aus dem Trinkwasserbereich angegebene Bestrahlungsstärke von 400 J/m2 benutzt. Bei dieser Bestrahlungsstärke werden soundsoviel Prozent eines Vergleichsorganismusses sicher entfernt. Natürlich nur bei superklarem Wasser und bestimmter Temperatur. Alles trifft auf die Aquaristik nicht zu. Das Wasser ist erheblich trüber, die Temperatur ist erheblich höher, es handelt sich um vollkommen andere Organismengruppen und der wichtigste Punkt: das Aquarium ist ein Kreislaufsystem und kein Durchlaufsystem. D.h. im Aquarium läuft das Wasser immer wieder durch die UV-Leuchte. Plankton (Bakterien, Algen, Parasitenschwärmer), das im ersten Durchgang nur geschädigt und nicht getötet wurde, bekommt in den folgenden Durchgängen immer wieder eins "über den Schädel". So können auch Elimierungsraten unterhalb des heiligen Grals von 400 J/m2 erzielt werden.


    Hajo: ob die Bakterienzahl im Tank reduziert wird oder nicht, hängt natürlich stark von den Versuchsbedingungen ab. Viele Aquarianer können eine Bakterienblüte locker mit UV-Bestrahlung eindämmen (fehlen natürlich die Vergleichsversuche, um das Ergebnis auch verifizieren zu können).


    Zusammengefasst: nichts Genaues weiß man nicht, aber wir machen trotzdem weiter.

    Natürlich gibt es im Laufe der Zeit durch die "ewige" Nachdosiererei eine Ionenverschiebung. Mit nur kleinen regelmäßigen Wasserwechseln werden diese Verschiebungen jedoch gut kompensiert. Oder eine regelmäßige ICP-Überprüfung mit einer GUTEN Auswertung und dementsprechend gezielter Nachdosierung der Mangelelemente.

    In Aquarien mit sehr hohem Gelöstkalkverbrauch (Ca, KH) ist die Ionenverschiebung bei Benutzung eines Kalkreaktors erheblich niedriger verglichen mit der Dosierung von anorganischen Ca- und KH-Lösungen.

    Nitrit ist im MW ebenfalls giftig, aber durch den hohen Salzgehalt ohne Relevanz.

    Der Salzgehalt wie auch Temperatur spielen nur eine untergeordnete Rolle bei der Giftigkeit von Nitrit, bzw. Salpetriger Säure. Der pH-Wert ist ausschlaggebend. Im Süßwasser bei pH-Werten von deutlich unter 7 gibt es schnell Nitritprobleme. Im Meerwasser sind 10 mg/l kein Problem.

    Du solltest jedoch auf Ammoniak achten. Sobald Ammoniak gemessen wird (die Tests zeigen die Summe von Ammoniak + Ammonium an), kann es schon schnell kritisch werden. Es sollte während der Einfahrphase mit Fischen immer ein Ammoniakadsorber zurhand sein, damit man schnell eingreifen kann und nicht erst den nächsten Laden sucht und das meist am Sonntag.

    UV-LED: die Technik ist lange noch nicht so weit forgeschritten, dass LEDs eine ernstzunehmende Alternative sind. Die abgebene UVC-Leistung ist sehr gering. Der große Durchbruch lässt noch auf sich warten. Für Nanobecken sind LEDs o.k..


    Plankton: UVC zerstört Plankton, dass durch die UV-Leuchte fließt. Wird ja auch gegen grünes Wasser eingesetzt, was nichts anderes ist als Unmengen von Mikroalgen. In ultra-low-N-P-Aquarien wäre ich mit dauerhafter UV-Bestrahlung sehr vorsichtig, wenn mit Lebendplanktonfütterung gearbeitet wird. Totes Ersatzfutter sollte nicht großartig durch UV beschädigt werden.


    Abwehrkräfte: da wird es kompliziert. Auch Fische, die sehr lange Zeit in einem nicht-UV-Aquarium schwimmen, haben nur schlechte Chancen, wenn z.B. mit einem Neuzugang neue Parasiten einziehen. Ohne Quarantäne würde ich nie einen neuen Fisch mehr einsetzen.


    Leistung: da gehen die Meinungen sehr weit auseinander. Bei einem aktuen Parasitenbefall gilt jedoch die Regel: je mehr desto besser.

    Die kleinen Schisserchen müssen das erst einmal lernen. Am besten nicht gleich mit "Killerblattgröße" anfangen, sondern nur ganz kleine Stückchen. Sobald der erste Fisch beginnt, am Blatt zu nagen, siegt der Futterneid bei den anderen.

    Entscheidend ist nicht, einen Wert bei Phosphat zu bekommen, sondern die Korallen gut zu versorgen.

    Das ist für mich so der wichtigste Satz in der Meerwasseraquaristik. Gilt genauso für Stickstoff.

    Werden diese Stoffe nachgewiesen, besteht kein Mangel. Werden Sie nicht nachgewiesen, ist es längst nicht bewiesen, dass ein Mangel vorliegt. Es könnte nur sein. Werden die Korallen direkt oder indirekt gefüttert, kann man eher davon ausgehen, dass kein Mangel vorliegt. - Schaut Euch die Tiere an.

    Seit über 25 Jahren schäume ich manchmal vor Wut meist jedoch mittels Abschäumer ab. Wenn der Abschäumer sich anders verhält, ist meist auch etwas passiert. Manchmal findet man die Ursache jedoch nicht. Werner, in Deinem Aquarium ist definitiv etwas passiert, das bis in die tiefsten Vorgänge der Mikrobiologie durchgeschlagen ist. Nachzuvollziehen, welche Ursache Dein jetzigen Schaumbild verursacht, halte ich für unmöglich.

    Definitiv verhalten sich unterschiedliche Substanzen im Wasser sehr unterschiedlich auf das Abschäumverhalten des Abschäumers aus: vom totalen Schaumzusammenbruch bis hin zum extremen Überschäumen.

    Wer zuhört bekommt schon mit, dass die Großpolyper selten gefüttert werden müssen/sollten. Aber Elisabeth, du hast schon recht: man kann es gar nicht oft genug sagen: bei LPS ist weniger mehr. Ansonsten finde ich, dass das ein tolles Video ist und jeder, der seine Korallen füttern möchte, sollte sich das einmal oder besser mehrmals anschauen.

    Beim Nitrit ist Einiges durcheinander geraten. Wie beim Ammonium-Ammoniak-Gleichgewicht liegt Nitrit als Ion und als Säure vor - in diesem Fall Salpetrige Säure. Je tiefer der pH-Wert desto mehr Salpetrige Säure liegt vor, desto giftiger ist die Geschichte.


    Transportbeutelproblem: bei langen Transporten fällt - wie Sandy schon aufgeführt hat - der pH-Wert und Nitrit bildet sich immer weiter zur giftiger Salpetrigen Säure um. Nur in Transportbeuteln ist mehr oder weniger kein Nitrit, da die Nitrifikation dort nicht vorhanden ist. Fische bilden kein Nitrit. Also KEIN Nitrit-Salpetrige-Säure-Problem. Mir sind schon Fischanlagen mit 10 mg/l Nitrit (genauer Summe Nitrit + Salpetrige Säure) vorgekommen, in den sich die Fische putzmunter verhielten - der pH-Wert stimmte.

    Ammonium-Ammoniak hingegen wird in Transportbeuteln sofort zum Problem, wenn der pH-Wert von ca. 6 nach LANGEN Transporten auf 8 angehoben wird (z.B. Tröpfenchenmethode). Bei Kurzzeittransporten ist das kein Problem, weil sich einfach zu wenig Ammonium-Ammoniak angesammelt hat. Die richtigen Akklimatisierungsmaßnahmen sind als extrem davon abhängig, wie lange die Transporte dauern.


    Aquariumproblem: wenn der pH-Wert o.k., aber die Mikrobiologie zusammengebrochen ist, dann entsteht wieder in stark belasteten Aquarien schnell zu viel Ammoniak, das Probleme bereitet. Nitrit ist wieder unwichtig.
    In Aquarien kann es auch eine Konstellation geben, dass bei niedrigen pH-Werten Nitrit vorhanden ist. Dann gibt es wirklich ein Nitritproblem. Und zwar jede pH-Stufe verschlimmert die Folgen um den Faktor von fast 10. Also sinkt der pH-Wert von 8 auf 6, sind die Auswirkungen bereits um den Faktor 100 schlimmer.


    Temperatur und Salzgehalt (auch wird manchmal die Chlorinität angegeben) spielen nur eine untergeordnete Rolle bei den Gleichgewichten Ammonium/Ammoniak und Nitrit/Salpetrige Säure und letztendlich Nitrat/Salpetersäure. Und auch die Phosphorsäure könnte rein theoretisch Probleme machen - aber dann ist alles sowieso schon hinüber.

    Hallo Paul, ob das Vorhandensein von Calciumcarbonat die Löslichkeit von Calciumhydroxid dramatisch ändert, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Löslichkeitsproduktangaben findet man immer nur für reine Chemikalien. Bei Gemischen fängt das Raten an.


    Ich sehen den Hauptübeltäter im CO2. Dieses Gas kann auf zwei Arten in den Kalkmischer gelangen.

    1. Gaslecks oder ein sehr undicht gebautes Gerät. Der hohe pH-Wert zieht geradezu das CO2 aus der Luft und neutralisiert teilweise die Kalkwasserlösung. Der gleiche Effekt funktioniert auch gern bei pH-Puffern jenseits von 9. Ein pH10-Puffer-Fläschchen über nacht aufgestanden, hat alles, nur nicht mehr einen pH-Wert von 10. Selber ausprobiert - ist wirklich drastisch.

    2. CO2 befindet sich im Zulaufwasser des Kalkmischers. DOCH LEIDER: Umkehrosmosemembranen sind fast vollständig "undicht" gegenüber Gasen. Das heißt, dass die Kohlensäure zwar zurückgehalten wird, das CO2 jedoch nicht. Das meiste an der Summe Kohlensäure+CO2 ist leider CO2. Im Reinwasser befindet sich also viel CO2, dass sich dann teilweise wieder zu Kohlensäure umwandelt. Deshalb ist der pH-Wert von RO-Wasser immer saurer und die Leitfähigkeit des RO-Wassers ist immer geringfügig im Lagerbehälter höher, als es direkt aus dem Reinwasserausgang der RO-Anlage kommt.
    Die Konzentration von CO2 im Reinwasser ist direkt abhängig vom Karbonathärtegrad (exakt Säurebindungsvermögen oder Alkalinität) des Trinkwassers. Also je höher die Karbonathärte im Trinkwasser desto mehr CO2 ist im Reinwasser gelöst. Das kann so weit gehen, dass bei extrem harten Wasser so viel CO2 im Reinwasser ist, dass die Leistungsfähigkeit von nachgeschalteten Vollentsalzern drastisch in die Knie geht. Auch der Kalkwasserreaktor ist von den hohen CO2-Werten betroffen. Das hinzugegebene Calciumhydroxid kann sich deshalb NIE vollständig auflösen. Wenn also der pH-Wert des Kalkwassers messbar abfällt, sollte die Füllung ersetzt werden. Der Fauheit halber fülle ich zweimal das Calciumhydroxid nach und beim dritten Mal wird alles vorher sauber gemacht.

    Werner, Du bist nicht allein. Ich kenne keinen, der nicht einmal ein Desaster im Aquarium hatte. Mal von Jungaquarianern abgesehen.


    Ammoniak ist im Meerwasserbereich wichtiger zu messen. Bei Nitrit interessieren 10 mg/l überhaupt nicht.


    Wie schon Sandy aufgeführt hat: die RFP immer laufen lassen. Zusätzlich würde ich nie RFP und Strömungspumpen über eine Sicherung / Fi laufen lassen. Irgendwann gibt jede Pumpe einmal auf und reißt oft genug den ganzen Stromkreis ins Verderben.

    Redundanz und/oder ein Frühwarnsystem sind angesagt. Für jeden Depp (nicht persönlich gemeint) gibt's 'ne App.

    pH11 oder pH12, da liegen schon Welten zwischen. Eine pH-Stufe höher oder niedriger bedeutet eine Konzentrationsänderung um den Faktor 10 (fast)! Senken kann Kalkwasser den pH nicht, so lange der pH-Wert des Kalkwassers bzw. verbrauchten Kalkwassers über dem Aquarium-pH liegt. Aber der tägliche Anstieg kann schon sichtbar weniger werden.

    Die pH-Messketten arbeiten im hohen Bereich nicht supergenau, weil kaum mit pH10 und pH14 kalibriert wird. Theoretisch hast Du natürlich recht. Je mehr CO2 in die Kalklösung diffundiert, desto niedriger der pH-Wert.

    Ein Produkt "Puffer" müsste eigentlich immer das im Meerwasseraquarium wichtigsten Puffersystem "Karbonat-Hydrogencarbonat" beinhalten - in welchem Mischungsverhältnis auch immer. Ich hoffe nicht, dass es Produkte auf Phosphat-Basis gibt - puffert auch ganz toll...

    Der pH-Wert wird durch die Zugabe von Puffer immer beeinflusst, mal mehr mal weniger. Allein schon die CO2-Konzentration und damit der Kohlensäurekonzentration führt zu Veränderungen. Zusätzlich schwankt das ganze System im Tag-Nacht-Rhythmus, so dass Messungen IMMER zur gleichen Tageszeit vorgenommen werden sollten, um überhaupt Aussagen treffen zu können.

    Die Definition der "Karbonathärte" ist - wie Christian-W. bemerkte - für unser Hobby tatsächlich wenig hilfreich. Da sind die internationalen Aquarianer schon weiter und sprechen von Alkalinität oder Säurebindungsvermögen. Im deutschsprachigem Raum sei es der Gewohnheit geschuldet, dass von Karbonathärte gesprochen aber die Alkalinität gemeint ist - natürlich haben beide Größe unterschiedliche Einheiten, was die Verwirrung noch vergrößert: Alkalinität in mmol/l und Karbonathärte in °dKH, °fKH, °eKH und ich glaube, die °rKH gibt es auch noch.