Posts by Burkhard Ramsch

    Ein typischer Fall von KI = künstlicher Id (entschhuldigt die Schreibweise; Zensur) iot.

    Von Kondeswasser ohne weitergehender Behandlung würde ich abraten. Da kann ganz schön Dreck drin sein. Jeder der einen Wassertank bei seinem Trockner hat, weiß wie schnell der verdreckt mit Bakterienschleim.

    "Helico" und "Manta" düften Kieselalgen sein. Wenn sie nicht in rauhen Mengen vorkommen, sind sie absolut nützlich und ein wichtiger Bestandteil der Nahrungskette. Den "Wurm" tippe ich auf Nematode. Kommen überall vor. Würde ich erst einmal nicht als schädlich einstufen (A...loch-Nematoden gibt es natürlich auch).

    Alles sehr eigenartig!

    Gegen die Pumpentheorie spricht: Bei Synchronpumpen (die einfachen Aquaristkpumpen) dürfte es nur bei Frequenzschwankungen unterschiedliche Leistung geben. Fällt die Spannung, zieht die Pumpe einfach mehr Strom, um die gleiche Leistung zu bringen. Frequenzschwankungen sind aber sehr gering und werden extrem gut geregelt - ansonsten gibt es Chaos im Stromnetz.

    Bei DC-Pumpen sind meist Netzteile mitgeliefert, die einen großen Spannungsbereich abdecken: z.B. 100-240V. Da spielt die Spannung keine Rolle. Wohl gibt es aber sehr unterschiedliche Regelung an den Pumpentreibern, so dass einige Pumpen nicht wirkliich konstante Fördermenge produzieren. Das gibt wangsläufig Probleme am Aquariumablauf mit dem Drosselventil.

    Schöne Größe.

    Bitte nicht weniger als 6 m3/h durch den Kreislauf jagen. Über einem Turn Over von 0,5 Stunden kann es in dieser Größenordnung schnell zu Problemen kommen.

    Den Vliesfilter würde ich im Bypass direkt aus dem Aquariumablauf beschicken.

    UV im Bypass an die Druckseite direkt zurück in das Aquarium - muss man abhängig machen vom empfohlenen Durchsatz der UV.

    Zusatzfilter können super als Bypass in die Druckseite der Pumpe eingebaut werden. So spart man sich die Extrapumpen.

    Ich würde mir auf jede Fall eine Ersatz-Rückförderpumpe zulegen. Es muss nicht gleich die RD sein. Da reicht eine ganz einfache Pumpe aus, die aber sofort mit den gleichen Fittings ausgestattet werden sollte, um ganz schnell einen Pumpenwechsel vornehmen zu können. Pumpen krepieren grundsätzlich, wenn man auf Urlauf oder Dienstreise ist. :loudly_crying_face:

    Schwarzer Freitag


    Wir haben zwar nicht vor, am Black Friday die New Yorker Börse zu crashen. Wohl aber fallen die Preise unserer Abschäumer von Freitag bis Sonntag (24.-26.11.2023) um 10%. Wer schon immer einen AquaCare-Abschäumer, ob Injektor-, Nadelrad- oder Luftausströmertyp, haben wollte: diese drei Tage sind der richtige Zeitraum. Einfach diesen Gutschein-Code eingeben: JU0G5S0KZDAX18HW55KKNDYR

    Viel Spaß beim Shoppen.

    Nur noch eine kleine Ergänzung zu Sandy. Ob Cyanos (und Grünalgen) wachsen oder nicht, hängt nicht nur von den Wasserwerten ab, sondern auch von der Gesamtheit aller Lebewesen im Aquarium. Wachsen zu wenig der "guten" Tiere, sprich Korallen, leben gerade die nicht gewollten auf, wie Grünalgen, Cyanos und viele mehr. Oft hat man in frischen Aquarien ein paar winzige Korallenfragmente, die eigenlich keine Chance gegen den Rest haben. Deshalb am Anfang eines Aquariumlebens ein paar schnell wachsende Korallen (Weich-, Lederkorallen) einsetzen, die eine ernstzunehmende Konkurrenz zu den "schlechten" Organismen bilden. - Wenn man mehr Gestein und Sand sieht als Korallen, dann wird sich das gewünschte Gleichgewicht nur sehr schwer einstellen lassen.

    Umkehrosmoseanlage testen: 15 min laufen lassen, Wasser testen (am besten mit einem Leitfähigkeitsmessgerät) VOR der Harzkartusche. Die Rückhaltung sollte bei mindestens 95% liegen. Wenn das nicht der Fall ist, neue Membran. Wenn die RO-Stufe o.k. ist, dann auf jeden Fall das MB-Harz wechseln und regelmäßig mit einem Leitfähgikeitsmessgerät überprüfen. Der Wert muss gegen 0 µS/cm laufen.

    Unsere "entwickelten" Probleme sind deutlich auf einem anderen Niveau (nicht wertend gemeint), so dass sich Fischerfamilien in den "unterentwickelten" Ländern nicht die gleichen Fragen stellen: "Nachhaltigkeit" versus "bekomme ich heute abend etwas in den Kochtopf". Erst wenn durch Nachhaltigkeit der Inhalt des Kochtopfs regelmäßig und einigermaßen sicher füllt, wird ein Schuh daraus.

    Vor Jahren habe ich mal eine Doku gesehen über einen Südseestaat - Namen habe ich leider nicht mehr parat. Nach wirtschaftlich katastrophalen Jahren (Überfischung) konnte der Inselchef überzeugt werden, einen radikalen Plan durchzusetzen. Die Fischereirechte von Nicht-Inselbewohnern wurden gekündigt, 1/3 des Riffs wurde gesperrt, 1/3 für Tauchtourismus freigegeben und 1/3 für die einheimische Fischerei genutzt. Das Meutern war gewaltig. Nach wenigen Jahren setzte sich der Trend durch, dass in den Schutzzonen so viele Fische nachwuchsen, dass sie in die anderen Gebiete wandern mussten. Tourismus und einheimische Fischerei waren ab da gesichert. Wie es heute dort aussieht nach den verheerenden Korallenbleichen der letzten Jahre, weiß ich leider nicht.

    Unterschätze die kleinen Spitzmäulchen nicht. Ich habe mich nur gewundert, wie schnell meinen beiden Jungfeilen (3 cm) auch großen Glasrosen den Garaus gemacht haben und wie schnell die beiden gewachsen sind.
    Ich würde jetzt schon einmal über eine Alternative nachdenken: Feilen raus oder einige Korallen raus. Wenn sie auf den Geschmack gekommen sind, muss es schnell gehen.

    Natronlauge erhöht nicht die Karbonathärte - nur den pH-Wert.
    Natronlauge ist selbst mit nur 4% nicht ohne. Wenn man damit umgeht, sollte man schon wissen, was man tut. Schutzmaßenahmen sind absolut notwendig: Schutzbrille, Handschuhe, Kittel. Und natürlich von Kindern fern halten.

    Umkehrosmoseanlage mit sehr hoher Rückhaltung: 2stufiges System


    Bei sehr hohen Kieselsäurekonzentrationen im Trinkwasser reicht eine einfache Umkehrosmoseanlage nicht aus, um im Reinwasser eine nicht kritische Konzentration zu unterschreiten. Ein nachgeschalteter Vollentsalzer mit einem stark sauren, stark basischen Harz ist erforderlich, auch Mischbettharz genannt. Bei sehr hohem Wasserverbrauch müssen selbst großzügig dimensionierte Vollentsalzerbehälter öfter mit frischem Harz bestückt werden. Um diese Kosten zu senken, ist es möglich, die Umkehrosmoseanlage mit einer zweiten Stufe auszurüsten. Das Reinwasser der ersten Stufe wird in der nachfolgenden Membranstufe weiter gereinigt. Die Rückhalteraten von einstufigen Umkehrosmoseanlagen liegen bei ca. 95-97%. Anlagen mit einer zweiten Stufe erreichen Rückhalteraten von 99%. Für die Kapazität des Reinwasserharzes bedeutet das ungefähr eine Vervierfachung oder von den Harzkosten gesehen nur ein Viertel. Oft genug wird eine Harzstufe nicht mehr benötigt.


    Grundsätzlich halte ich jede Schwankung - vom Tag-Nacht-Rhythmus mal abgesehen - für einen Stressfaktor. Und die Summe der Stressoren beeinflusst das Überleben der Tiere.
    Bei +50 bis +100 mV über dem "Normalwert" liegt man meist auf der sicheren Seite. Andere Faktoren sollten auf jeden Fall auch beobachtet werden:
    - Gelbstich
    - Klarheit des Wasser
    - Verhalten der Tiere (Fisch und NT).
    Auf keinen Fall dem Redoxmessgerät vertrauen.


    Ozongerät auf niedrigste Stufe schalten und dann beobachten und evtl. messen. Nach einigen Tagen eventuell die Dosis erhöhen. Sobald negative Effekte auftreten, die Dosis wieder reduzieren. Es ist durchaus möglich, dass zu Beginn mehr Ozon benötigt wird, als später, wenn sich das komplette System angepasst hat. Früher sprach man gern einmal vom "Sauberbrennen des Beckens".

    Die einfache pauschale Ursache bei zuviel N und P zu suchen, hilft oft nicht weiter. Wir haben z.B. ein Becken mit derzeit 6,7 mg/l Phosphat und 123 mg/l Nitrat: nahezu keine Alge makroskopisch zu erkennen, selbst auf den "nicht-besiedelten" Flächen, Weichkorallen wachsen wie verrückt. Das Becken hatte allerdings mal Algen- und Cyanobakterienprobleme. Nachdem nach langen Jahren der Flammenzwergkaiser gestorben war, wuchsen sofort Glasrosen ohne Ende. Diese verdrängten nach Monaten die Algen. Nachdem die Glasrosen sichtbar auch die Weichkorallen bedrängten, wurden 10 Stück Aeolidiella stephanieae auf 635 Liter Volumen eingesetzt. Nach Wochen konnte eine deutliche Abnahme verzeichnet werden. Dann jedoch wucherten die Glasrosen erneut. Nachdem zwei Tangfeilenfische eingesetzt wurden, hat sich der Glasrosenspuk ruckzuck verabschiedet, Algen und Cyanos sind seitdem nicht mehr ein Problem. Die gemessenen Wasserwerte haben sich in der Zeit nicht großartig verändert.


    Unser Wissen, wann Algen und Cyanos zur Plage werden, ist äußerst begrenzt. Wasserwerte, Beleuchtung, Strömung, Organika, Besatz, Konkurrenz sind alles Verdächtige. Vor kurzen war ein Artikel in der KORALLE, indem die These von Cyano-"fressenden" Cyanophagen aufgestellt wurde. Phagen sind große Viren, die sich hochspezialisiert auf Bakterien (also auch Cyanos) stürzen.

    - Ozongerät sollte nicht immer ein- und ausgeschaltet werden. Das Redoxpotential schwankt sonst erheblich.
    - Wenn es nach Ozon stinkt, ist bereits zu viel dosiert worden. Das Hauptproblem ist nämlich nicht, das Ozon aus dem Wasser, sondern es in das Wasser hinein zu bekommen. Immer mit der untersten empfohlenen Ozondosierung beginnen.
    - Den idealen Redoxwert gibt es nicht. Je nach Messkette und Gerät werden sehr unterschiedliche Werte angezeigt. Eigentlich ist nur die Redoxwertänderung ausschlaggebend: Wert nach oben bedeutet "saubereres" Wasser, Werte nach unten bedeutet erhöhte organische Belastung.
    - Der Redoxwert schwankt umgekehrt proportional zum pH-Wert. D.h. wenn der pH fällt steigt das Redoxpotential. Also zwischen morgens und abends sind unterschiedliche Werte feststellbar, obwohl die organische Konzentration z.B. konstant bleiben kann.
    - Aktivkohle im Bezug Ozon erschöpft sich nicht. Das Ozon zerstört die Aktivkohle - ob Pellet oder Bruch ist nach meinen Informationen irrelevant. Wenn AK im Einsatz ist, merkt man, dass nach langer Zeit die Struktur sich auflöst und irgendwann nur noch AK-Schlamm übrigbleibt.
    - Zur Dimensionierung: Die Kontaktzeit "ozonhaltiges Wasser - Aktivkohle" sollte bei ca. 3 Sekunden liegen, wenn man auf der absolut sicheren Seite sein will. Wenn z.B. ein Abschäumer 2000 l/h fördert, sollte dann das AK-Volumen bei 2000/3600*3 also 1,7 Liter liegen. In der Praxis reicht weniger aus, weil bei den niedrigen Ozondosen das meiste Ozon bereits im Abschäumer durch organische Substanzen verbraucht wird - der AK-Filter ist somit nur ein reiner "Polizeifilter". Aufgrund der geringeren Wasserdurchlässigkeit muss das Volumen bei Bruchkohle größer sein.
    - Wechsel der AK: wenn die Oberfläche verdreckt ist oder die Struktur sichtlich zusammengebrochen ist.

    Dea, dann kannst Du davon ausgehen, dass es wirklich Halbblindfische sind. Da kannst Du nur hoffen, dass sie sich eingewöhnen und sich ausschließlich mit dem Seitenlinienorgan orientieren. Ich sehe keine Möglichkeit, ihnen den Dunkelstress zu nehmen.
    Einen Tiefseeangler mit in das Becken zu setzen, der ihnen heimleuchtet, ist leider auch kein Weg. :loudly_crying_face:

    Der Ursachen gibt es wohl einige.
    Die Lösung würde ich pragmatisch angehen: ein Nachtlicht installieren, dass gerade ausreicht, dass sich die Tiere orientieren können. Der Blindheitsstress wird kaum förderlich für das weitere Leben der Tiere sein.
    Kann ich auch für alle anderen Aquarien empfehlen: wenn der Raum nachts wirklich stockdunkel ist, hilft ein Nachtlichtlein. Weniger Springen und weniger Streß für Neuankömmlinge.

    Was ich sagen kann ist das der CO2 Gehalt im Wasser laut ICP Total erheblich gesungen ist (FM ICP Total), Das Kalkwasser tut also das, was es bei mir soll.

    Eine ICP kann leider kein CO2 messen. Es wird bei einigen Analysen die CO2-Konzentration REIN RECHNERISCH ermittelt. Diese Rechnung hat in meinen Augen rein gar nichts mit der Realität zu tun und verwirrt die Aquarianer nur. Um wirklich das CO2 rechnerisch ermitteln zu können, müssen mehrere Faktoren exakt bestimmbar sein:
    - die Bestimmung des pH-Wertes: ist die Probe morgens oder abends gezogen worden? Wie hat er sich während des Transportes der Probe verändert?
    - Die Bestimmung der Karbonathärte: durch einfache Säuretitration wird nur die Säurekapazität ermittelt. Das Karbonatsystem ist zwar der wichtigste Puffer im Aquarium,
    - doch können organische Säuren den pH-Wert erniedrigen
    - und auch anorganische Säure wie Phosphorverbindungen.
    Wenn man wirklich eine CO2-Konzentration ermitten will, ist nur eine direkte Messung (Titration oder Sensor) sinnvoll. Wenn dieses Ergebnis mit dem rechnerisch ermittelten Wert verglichen wird, sind eventuell sinnvolle Aussagen über zum Beispiel das Vorhandensein von organischen Säuren möglich. Daraus könnten man sinnvolle Maßnahmen wie CO2-Adsorber, Veränderung des Filterssystems, Adsorber für organische Substanzen besser planen.
    Allein, wenn man die vollkommen unterschiedlichen Erfolge bei CO2-Adsorbern (Atemkalk) sieht, von "pH-Wert um 0,4 Punkte gestiegen" bis "Atemkalk half bei mir nicht", macht klar, dass wir mit unseren Analysen nur recht schwache Krücken haben, um den Chemismus des Aquariums beschreiben zu können.

    Hallo Bernd,


    es ging um die Karbonathärte. Nämlich, dass eine Erhöhung der KH keinen Einfluss auf den Durchschnitts-pH hätte. So habe ich Dich verstanden.
    Bei konstantem CO2-Wert im Aquarium (theoretisch mit der Luft-CO2-Konzentration im Gleichgewicht) und steigender KH, bleibt dem Gleichgewicht nichts anderes übrig, als den pH-Wert anzuheben. - Das sieht man auch in der Grafik, wenn man den Durchschitts-pH-Wert vor der KH-Erhöhung und nachher vergleicht.


    Plazierung der Ausläufe: das Aquariumwasser und die oberen Riffregionen sind grundsätzlich übersättigt an Calcium und Karbonathärte. Unsere Zugaben an Calcium und Karbonathärte können also nur mit Schwierigkeiten zudosiert werden und wir können hoffen, dass sie auch länger im Wasser verweilen.
    Wenn beide konzentrierten Lösungen vor der eigentlichen Dosierung zusammen kommen, bildet sich sofort unlöslicher Kalk, der den Tieren nicht mehr zur Verfügung stehen kann. Ob nun Kalkreaktorwasser plus Kalkwasser oder Balling 1 und Balling 2. Der Effekt ist der Gleiche. Das kann jeder einfach selbst ausprobieren.

    Die Empfehlung, die Einleitung des Reaktorwassers und des Kalkwassers an entfernten Stellen zu platzieren, teile ich nicht! Sie sollte nah beieinander erfolgen, um einen schnellen pH-Ausgleich zu erreichen.

    Wenn beide Ausgänge - Kalkwasser und Kalkreaktor - zugleich dosiert werden, neutralisiert sich sehr schön der pH-Wert. Allerdings unter der Bildung von Kalk. So hat man neben CO2 und Calciumhydroxid eigentlich nur noch Energie verbraucht. In meinen Augen eher kontraproduktiv.
    Im Aquarium haben wir ein stetiges Auf und Ab des pH-Wertes. Nachts, wenn die Photosynthese nicht funktioniert, atmet alles was lebt CO2 aus - das Wasser wird sauerer, der pH-Wert sinkt. Sobald tagsüber wieder Licht vorhanden ist, beginnen die photosynthetisch aktiven Organismen (Korallen mit ihren Zooxanthellen, Algen, Cyanobakterien und einige andere) CO2 zu verbrauchen, das Wasser wird basischer, der pH-Wert steigt. Diese Tag-und-Nacht-Schwankungen sind verglichen mit denen in den Meeren in unseren Aquarien sehr stark, insbesondere bei KH-Mangel. Grund hierfür ist der sehr hohe Anteil an Tieren bei extrem geringen Wassermengen.
    So bietet sich eine zeitlich gesteuerte Zugabe von Kalkwasser (Lösung vom Calciumhydroxid, pH 12-13) und Kalkreaktorwasser (Karbonathärte mit CO2, pH-Wert ca. 6,5 bis 7,3 je nach Modell) geradezu an. Nachts, wenn der pH-Wert sinkt, kann Kalkwasser dosiert oder der CO2-Adsorber betrieben werden. Tagsüber, wenn der pH-Wert sowieso steigt, ist die ideale Zeit, um das mit zu viel CO2 angereicherte Wasser des Kalkreaktors einzuleiten.
    Der Effekt ist eine um ca. 0,2 pH-Stufen geringere pH-Wertschwankung und im allgemeinen ein etwas höherer Durchschnitts-pH-Wert.
    In Aquarien, in denen keine High-End-SPS gehalten werden, haben sich erhöhte KH-Wert bis ca. 10°dKH gewährt, weil dann die pH-Wert-Schwankungen niedriger ausfallen. In reinen Steinkorallenbecken würde ich den KH-Wert um 7 einstellen.

    Vorteil Leitwertmessung: Kurzmessung, wie auch Dauermessung möglich,

    Bei Dauermessung der Leitfähigkeit bitte darauf achten, dass die Messflächen nicht zuwachsen. Das verfälscht den Wert beträchtlich. Nur 4-Elektroden-Systeme (aufwendig und deshalb in der Aquaristik nicht wirklich oft zu finden) kompensieren teilweise die Verschmutzungen. MIt Aquaristikgeräten würde ich nie über die Leitfähigkeit regeln - messen ja.

    Dann tropft bei mir das Kalkwasser und das Wasser vom Kalkreaktor direkt nebeneinander von oben in den Rollermat Compact 1

    Kalkwasser und Kalkreaktorwasser müssen auf jeden Fall an unterschiedlichen Stellen oder zeitlich voneinander getrennt werden zugegeben werden. Ein zeitliche Trennung wäre z.B. nachts das Kalkwasser laufen zu lassen und tagsüber den Kalkreaktor (wenn dieser genügend Leistung hat, um nur 12 Stunden pro Tag laufen zu können). Je nach Kalkreaktormodell sollte auch eine Neutralisierung nachgeschaltet werden, um den CO2-Eintrag zu minimieren.
    Der Kalkwasserbehälter sollte verschließbar sein, um den CO2-Eintrag zu minimieren. Lediglich eine winzige Entlüftungsbohrung ist notwendig, damit das Kalkwasser abgepumpt werden kann.

    Einen Rollermat habe ich noch nie benutzt. Vielleicht werden da auch Abbauprozesse gefördert ???

    Das Gegenteil ist der Fall: viele Stoffe werden aus dem Wasser gezogen, bevor sie mikrobiologisch zerlegt werden.

    warum den Kalkwasserreaktor mit einer Pumpe und nicht mit einem Rührwerk ?

    Rührfischchen mit Magnetrührer: man benötigt einen sehr guten Rührer, damit er eine Zeit lang hält.
    Rührwerk: die Achse von Getriebmotor in den Reaktor ist bei den meisten Modellen nicht gasdicht. Die Folge ist, dass CO2 hineingelangt und das Kalkwasser langsam aber sicher unbrauchbar macht. Ein kleiner Effekt, aber ein Effekt.
    Pumpe: das System ist hermetisch geschlossen, so dass durch die Gasphase kein CO2 in das System gelangt. Wenn dann noch das RO-Wasser nicht zu viel CO2 enthält, kann das Kalkwasser theoretisch beliebig lange gelagert werden, ohne das es Schaden nimmt, bzw. bis die Kalkmilch vollständig aufgelöst ist.

    Warum wird hier schon wieder um sich geschlagen?
    Es gibt keine Methode, die alles kann. In meinen Augen sind Patentrezepte etwas für die Theorie - die Praxis zeigt uns oft das Gegenteil. Das Denken wird einem leider nicht abgenommen.


    Zurück zum Kalkwasserreaktor: der Verschleiß an den Pumpen ist natürlich EXTREM abhängig von der verwendeten Konzentration an Kalkmilch. Je mehr Calciumhydroxid in den Reaktor gepackt wird, desto höher ist der Verschleiß. Wenn ein 1,8 Liter fassender Reaktor (z.B. KWR70-70) mit 180 g Calciumhydroxid betrieben wird, hat die Mischpumpe erheblich mehr zu tun, als wenn nur 40 g benutzt werden. Irgendwo muss man sich entscheiden: hat die Pumpe viel zu tun oder fülle ich öfter nach. Da ich ein wartungsfauler Mensch bin, sorge ich dafür, dass die Wartungsintervalle so lang wie möglich sind.
    Und selbstverständlich kann die Mischpumpe zwischendurch ausgestellt werden. Aber bitte bedenken: Wenn eine Pumpe schon Verschleiß aufweist, dann wird sie im Zweifelsfalle nicht mehr anlaufen.

    So unterschiedlich können die Erfahrungen sein. Wir würden auch lieber aquabee einsetzen - weil nahezu alle Produkte von uns mit aquabee ausgestattet sind. Das würde die Lagerhaltung vereinfachen. Leider haben bei uns die aquabee Läufer nur einige Tage bis Wochen gehalten.

    Calciumchlorid-Dosierung ist eigentlich die Standardmethode, um Ca wieder anzuheben. Warum es keine Wirkung zeigt - zumal bei genügend Magnesium und keinem utopisch hohen pH-Wert - ist die große Frage. Da stehe ich auch auf dem Schlauch.
    50%-Teilwasserwechsel ist natürlich eine große Änderung. Deine Tiere werden es Dir sagen, ob das o.k. ist. Frisches Meerwasser auf jeden Fall auf Ca-Konzentration überprüfen!

    Die Aktivkohle wird nicht mit dem Chlor beladen sondern das Chlor wird umgewandelt.
    Daher ist ein Filterwechsel nicht nötig.

    Soviel zur Theorie. In der Praxix kann sich die Oberfläche der Aktivkohle mit allem Möglichen zusetzen: Dreck, Eisen, Mangan, Kalk, Bakterien. Dann wirkt die AK nicht mehr, weil das Chlor die AK erst gar nicht erreicht. Der regelmäßige AK-Wechsel ist nicht nur eine Möglichkeit, den Umsatz der RO-Industrie anzukurbeln, sondern ist wirklich notwendig (wenn Chlor im Wasser vorhanden ist).

    ICP geschaut: CO² bei 257% des Idealwertes

    Das kann eine ICP leider überhaupt nicht messen. Ich finde es traurig, dass einige ICP-Anbieter nicht bei jedem Wert angeben, wie der Wert ermittelt und ob er überhaupt ermittelt wurde und nicht nur errechnet. Wenn man davon ausgeht, dass keine z.B. organischen Säure oder Phosphat im Wasser vorhanden sind, dann kann man tatsächlich vom pH-Wert auf die Kohlendioxidkonzentration schließen. Aber auch nur wenn Hydrogencarbonat/Carbonat ermittelt wurde (was auch nicht mit einer ICP machbar ist) und das Puffersystem im Gleichgewicht ist. Ist es aber nicht, weil das Kohlendioxid-Kohlensäure-Hydrogencarbonat-Carbonat-System extrem lahm ist. Bei so vielen "Wenns" ist die obige Angabe illusorisch und verunsichert nur den Aquarianer. Und wenn der obige Wert tatsächlich irgend etwas mit der Realität zu tun hat: ist es der morgendliche pH-Wert? Oder der Wert gegen Abend? Am morgen sehe ich keine Probleme mit 257% des Idealwertes - gegen abend gemessen hat dieser Wert schon eine ganz andere Aussagekraft. Die Kohlendioxidkonzentration in einem realen System (= Aquarium) kann nur direkt gemessen und nicht errechnet werden.
    Der Kohlenstoff ist sehr variabel und andauernd werden Kohlenstoffarten in andere Arten umgewandelt:



    Wenn die Strömung geändert oder verstärkt wird, bitte darauf achten, dass auch ein Teilstrom von unten nach oben (oder andersherum) geführt wird. Alles nur im Kreise herumrühren bringt nicht den optimalen Effekt, nämlich bestmöglichen Austausch.