Vernachlässigtes Aquarium wieder in Ordnung bringen

  • Eigentlich wollte ich die Meerwasseraquaristik aufgeben.


    Ob für mich aber ein Leben ohne Meerwasseraquarium sinnvoll ist, möchte ich bezweifeln. :smiling_face: Möglich wäre es sicherlich. :neutral_face:


    Ich habe seit 2018 außer ein paar unregelmäßigen Wasserwechseln, Abschäumer reinigen, Umkehrosmosewasser nachfüllen Scheiben Und Filtersäckchen und Pumpen reinigen sowie Füttern nicht viel am Aquarium gemacht.


    Die Weichkorallen und die Heliopora sowie die karibische Gorgonie sehen eigentlich gut aus und wachsen. Den Fischen fehlt soweit wie ich es beurteilen kann auch nichts. Das System ist seit über einem Jahr soweit stabil.


    Jetzt habe ich 11,5 mg/l PO4 und zwischen 50 und 100 mg/l NO3 im Wasser. Das ergab eine ICP und eigene Messungen.


    Mit meiner Frau bin ich übereingekommen, dass wir das Aquarium, sofern das irgendwie möglich ist, die nächsten paar Jahre behalten werden. Sie möchte es auch nicht missen obwohl es manchmal brummt und plätschert und nervt :winking_face: .


    Hier im Forum habe ich nun wieder soviel Motivation erhalten, dass ich gerne eine bessere Wasserqualität für die Pfleglinge herstellen würde. Vielen herzlichen Dank für die bereits erhaltenen Ratschläge und die konstruktive Kritik an alle Beteiligten!


    Ich habe vor mit 5 Wasserwechseln zu je 300 Litern und einem zu 200 Liter, der bereits nach der ICP Analyse erfolgte, die Nährstoffe auf ein allgemein als gut befundenes Niveau zu bringen.


    Das ganze soll über sechs Wochen vonstatten gehen und danach mit einer neuen ICP Analyse überprüft werden.


    Der Wasserinhalt meines Beckens beträgt nach neuester Schätzung ca. 750 Liter.


    PO4 Depots wird es reichlich geben. Mit Algen- und Cyano-Wachstum rechne ich. Aber ein kompletter Neustart kommt schon aus finanziellen Gründen nicht in Frage.


    Ausstattung:
    Zwei Aqua Light Galaxy 120 w LED Leuchten sind ca. 12 Stunden in Betrieb.
    ein Schuran 50 cm Abschäumer mit einer passenden Abschäumerpumpe von Tunze arbeiten im Technikbecken.
    Von dort werden mit einer Aquabee 3000 ca. 1500l Wasser pro Stunde hoch ins Hauptbecken gepumpt. Dort sorgen zwei Tunze Turbelle Stream 6105 für Strömung. Diese sind wegen der Lautstärke auf ca. 30% heruntergeregelt.


    Wartung und Plege:
    wöchentliches leeren und reinigen des Abschäumertopfes. Bei Bedarf öfter.
    Ca. alle zwei Tage die drei Filtersäckchen reinigen.
    sonstige Reinigungsarbeiten bei Bedarf.


    Nährstoffeintrag:
    Seit ich nur noch wenige kleinere Fische halte füttere ich täglich zwei mal soviel Mysis und Artemien, wie innerhalb von drei bis fünf Minuten verschwinden. ab und zu gibt es noch Granulatfutter von Dr Basleer oder mal was zur Abwechslung.
    Ich kann nicht ausschließen, das über das Trinkwasser, dass ich für den Wasserwechsel verwende auch PO4 eingetragen wird. Zum Auffüllen des verdunsteten Wassers verwende ich Umkehrosmosewasser.


    Verbraucher:
    Es befinden sich viele Copepoden, Mysidae, Borstenwürmer, kleine Röhrenwürmer, kleine Seesterne, Schlangensterne und viele Schwämme sowie Miesmuscheln im System.
    Sacophytonn, Xenien, Heliopora coerulea, Kupferanemonen, und die Pseudoplexaurella wachsen und vermehren sich.


    Beim Wasserwechsel entferne ich in der Regel ca. zwei bis fünf Liter Blasenalgen.
    Darum dachte ich, dass eher Nähstoffe aus dem System entfernt werden.


    Ob mein Vorhaben geling werden die nächsten Wochen zeigen.


    Für Tipps und Hilfe sowie konstruktive Kritik bin ich immer Dankbar.


    Vile Grüße und einen schönen Retsonntag
    Robert

  • Das Becken hat sich über lange Zeit auf dieses Niveau eingespielt, da würde ich nicht in sechs Wochen, sondern lieber innerhalb von sechs Monaten eine Zielmarke von 0,1-0,15mg/l Phosphat anpeilen.


    Die Vernachlässigung fängt immer mit der Vernachlässigung der Wartungsarbeiten wie regelmäßige Wasserwechsel, Scheibenreinigung, Beckenpflege und Messen der wichtigen Wasserwerte an. Es ist lästig und man muss sich dazu aufraffen. Oft kommen die Entschuldigungen, die man sich selbst erzählt, dass man gerade keine Zeit hat und das nachholt, sobald man etwas mehr Zeit hat. Das kann ein oder zwei Mal passieren, aber bei Vernachlässigung wird dies zur Regel, das kenne ich leider nur zu gut von mir selbst.


    Ansonsten wäre nämlich ein derartiges Entgleiten der Parameter gar nicht möglich. Und deshalb ist diese Bekämpfung des Inneren Schweinehundes bei den regelmäßig anfallenden Arbeiten der erste enorm wichtige Schritt für die Wiederherstellung eines gut geführten Beckens. Setze Dir ein Arbeitspensum, was Du wirklich realisieren kannst und überlege Dir, was tatsächlich sinnvoll ist. Je mehr Du automatisieren kannst, desto weniger musst Du manuell machen und Dich als Sklave des Beckens fühlen.


    Deshalb sind diese regelmäßigen und wirklich stattfindenden Arbeiten so wichtig, weil sie Dir die Kontrolle über das Becken zurückgeben. Du weisst, was los ist und wie es sich entwickelt.


    Wenn ich richtig verstanden habe verwendest Du für die Wasserwechsel einfach Leitungswasser, das aufgesalzt wird? Das könnte erkären, wie Nitrat und Phosphat derart hoch sich aufschaukeln können. Viele Wasserwerke veröffentlichen eine Analyse des Trinkwassers von ihren Werten, wie hart das Wasser ist und wieviel Nitrat und Phosphat das Wasser enthält.


    Erschrecken Dich nicht, im Wasser sind bis zu 50mg/l Nitrat erlaubt, und häufig werden auch diese Werte noch überschritten, auch hier in Düsseldorf haben wir über 10mg/l Nitrat. Phosphat wurde inzwischen gesenkt, vorher wurde für den Schutz der Leitungen sogar 1mg/l Phosphat und ebenfalls Silikat dem Wasser hinzugefügt. Es sind aber auch deutlich höhere Werte schon im Trinkwasser gemessen worden.


    Deshalb ist ein Wasserwechsel unbedingt nur mit Osmosewasser, nicht Leitungswasser dringend empfohlen.

  • Hallo,


    ich kann dir keine guten Ratschläge geben was diese hohen Werte betrifft - da habe ich zum Glück keine Erfahrung :smiling_face:
    Was ich dir aber raten würde wäre, kein Leitungswasser für die großen Wasserwechsel die jetzt geplant sind zu verwenden. Nimm dafür UO Wasser - sonst wäre es schade um den Aufwand.


    Deine Werte werden durch die Wasserwechsel ziemlich sicher nicht wie gedacht sinken, denn die Phosphatdepots gehen sofort in Lösung und werden dich noch länger beschäftigen. Den Tipp mit dem Bodengrund tauschen würde ich mir an deiner Stelle zu Herzen nehmen. Dort findet sich nach so langer Zeit und dem Pflegeaufwand sicher jede Menge Schmudder. Nur auf keinen Fall zu schnell hier den Austausch vornehmen - das ist doch ein gewaltiger Eingriff.


    Nachdem deine Korallen ja das "Klima" gewohnt sind würde ich hier auch langsam vorgehen.


    Ich bin mir auf jeden Fall sicher, dass dein Becken aufblühen wird - schon alleine durch die Wasserwechsel.


    Alles Gute für deine Pläne,
    lg
    Andreas

  • Ich würde die wasserwechsel auf 10 % beschränken. Und das dann 1 max 2 mal die Woche. Eventuell eine leichte kohlenstoffdosierung in Betracht ziehen. Ein Becken i dem Zustand kann man nicht in 6 Wochen perfektionieren. Da hat sandy schon ganz recht. Wir reden hier über 6 Monate.
    Absorber setze ich gar nicht ein, da diese oftmals da po4/no3 Gleichgewicht stören.
    Zu schnelle Änderungen sind allen Tieren eh abträglich.


    Grüße


    Ingo

  • Hi Robert,


    ich finde es gut, dass du so ehrlich von deinen Problemen berichtest, den Mut haben nicht viele Menschen.
    Viel eher ist es doch so, dass die Leute mit den knallbunten Bonbonkorallen ihre Becken zeigen und alle anderen sich nicht trauen, ihre Becken zu zeigen, weil die eben nicht so aussehen.


    Das mit den verschluderten Wasserwechseln kenne ich nur zu gut, ich nehme es mir auch oft für das Wochenende vor und dann kommt doch wieder etwas dazwischen oder man hat keine Lust oder ... irgendwas ist immer!
    Ich stand auch schon mehrmal kurz davor, das Becken leer zu machen und das Hobby an den Nagel zu hängen. Aktuell macht es jedoch wieder Spaß.
    Dank Homeoffice bekomme ich die täglichen Pflegemaßnahmen ganz gut in den Griff.
    Abschäumer ausleeren, Algen entfernen und Wasserwechsel durchführen steht trotzdem ganz unten auf meiner Liste...


    Ich habe vor mit 5 Wasserwechseln zu je 300 Litern und einem zu 200 Liter, der bereits nach der ICP Analyse erfolgte, die Nährstoffe auf ein allgemein als gut befundenes Niveau zu bringen.

    Das würde ich mir wirklich gut überlegen. Mach lieber kleinere Wasserwechsel von maximal 10% des Beckenvolumens und sauge jedes Mal ein wenig Bodengrund mit ab.
    Dafür machst du die wöchentlich (5%) oder zweiwöchentlich (10%).
    Das dauert zwar insgesamt länger bis du rechnerisch einen Komplettwechsel gemacht hast, aber deine Tiere werden es dir danken!
    Zu viel Wasserwechsel auf einen Schlag kann auch böse schief gehen.


    Ich würde auch nach jedem zweiten Wasserwechsel eine kleine Menge frischen Bodengrund einbringen, damit deine Boden lebenden Tiere den neuen Bodengrund besiedeln können.


    Wie hoch ist dein Bodengrund?


    Was du noch versuchen könntest wäre neues Lebendgestein einzubringen. Einen Teil davon ins Technikbecken legen und einen Teil ins Riff um die Biodiversität zu vergrößern.
    Es wäre möglich, dass deine Bakterienfauna einfach verarmt ist und deshalb der Nährstoffabbau nicht mehr so gut funktioniert wie früher.


    Vielleicht wäre sowas auch etwas für dein Technikbecken:
    https://www.brightwellaquatics…ducts/xport_bio_brick.php


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Hallo Robert, noch ein Tipp für die Bekämpfung des Inneren Schweinehundes: schau Dir an, wie Du die Wartungsarbeiten und Beckenpflege optimieren kannst.


    Ich habe z.B. vor kurzem gemerkt, dass die Scheibenputzerei lästiger ist als ich angenommen hatte. Ursache war der relativ kleine Wischer, der Zeitaufwand und Mühe unnötig erhöht hatte. Nachdem ich einfach einen deutlich größeren Scheibenputzer rangeholt habe war das eine Sache von einem Bruchteil der Zeit und Mühe. Das jetzt täglich zu machen ist wirklich ein Aufwand, der nur zwei Minuten "mal eben" erfordert.


    Ebenso bei der Technik: werfe einen Blick da drauf und überlege, ob sie wirklich in optimaler Konfiguration ist und vielleicht nicht durch einen relativ kleinen Eingriff deutlich verbessert werden kann, etwa durch Einbau eines Vliesers, damit das Technikbecken sauberer ist und so ein Bio_brick wie oben angeführt auch vernünftig arbeiten kann und nicht direkt die Poren verstopft hat.
    Ganz zu schweigen davon, dass es verhindert, dass durch Fütterung und vergammelndes Futter die Nährstoffe hochgehen.


    Mache Dir die Arbeiten so bequem wie möglich, ich habe da z.B. sämtliche Kabel aus dem Weg geräumt gerade im Technikschrank, so dass ich nicht mehr darauf aufpassen muss, wann immer ich da arbeite. Es entlastet deutlich. Viele kleine Ärgernisse lassen das Fass überlaufen. Wenn die Lampe sich z.B. nur mühsamm weghängen lässt für Arbeiten, überlege Dir, wie sich das ändern lässt.


    Teilweise reicht es dafür, ein Handtuch zum Trocknen der Hände und Wegwischen von Tropfen immer in Reichweite hängen zu haben. Nichts ist ärgerlicher als Laufen zu müssen für jeden kleinen Handschlag.

  • Das, was Sandy hier schreibt, mag ich gleich zweimal loben. Der Mensch ist bequem und einmal ausgelassen und gutgegangen führt zum Schludern.


    Ja, exakt jede Umständlichkeit verführt zum Vorherschieben. War und ist auch bei mir nicht anders.


    Daher habe ich mit recht hohem Aufwand all die üblich anfallenden Arbeiten optimiert. 65 Liter Faß für Salzwasser, ausgestattet mit Heizung und Strömungspumpe. Exakt ausgetüftelter Salzbecher, um nicht wiegen zu müssen. Leistungsfähige Osmoseanlage mit Druckpumpe. 40 Liter Fass für Osmosewasser, etc.


    Das ist - neben den vielen weiteren Verbesserungen - ein nicht geringer Platz- und $$$-Aufwand, hat sich aber zu 99 % bewährt: Wöchentlicher 24l Wasserwechsel <12 Minuten, Abschäumer per Rundbürste 5 Minuten, Scheiben 5 Minuten, ...


    Meine konsequenten WW und die tagtäglichen Ph. + Z.-Planktonzugaben ergeben ein tolles Korallenwachstum, keine Algenplage, keine Cyanos, brutpflegende Fische. Der Erfolg spornt dann wiederum an ...

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


    Reefer 425, 2 x Hydra 32 + 40 Watt umlaufende LED-Leisten 13.000 K.+ 5 Spots
    5 Turbellen, Wellen im 0,3 Sekundentakt, "Ebbe - Flut" alle 3,5 h
    Deltec 600i, Fe-Adsorber (Ramsch-Perlen), Biopellets, Zeolith, Balling light
    15 % Wasserwechsel/Woche

    Täglich lebende Artemianauplien + 120 cm³ frisch gezapftes Phytoplankton

  • Ja, exakt jede Umständlichkeit verführt zum Vorherschieben. War und ist auch bei mir nicht anders.

    Genau so ist es leider. Da ich gerade mein großes Becken neu gestalte und vor allem diese Probleme dabei ausräume habe ich z.B. meine Lampe an einen Rolladenmotor gesetzt, der die Lampe per Knopfdruck hoch und runterfahren lässt.
    Eine 35kg-Lampe kann man leider nicht so einfach verstellen, deshalb war das notwendig, damit kleine Arbeiten tatsächlich mit kleinem Aufwand und schnell möglich sind. Die Lampe deckt nämlich das ganze 2m-Becken ab und ist entsprechend schwer. Ohne den Motor wäre es so lästig, die Lampe zu verstellen, dass mit Sicherheit jede Wartung im Becken verschoben würde.


    Koralle umgefallen? Ach kann ich doch morgen mit xx vornehmen, dann lohnt es sich.
    Morgen: habe gerade keine Zeit, mache ich am Wochenende.
    Am Wochenende: Mensch ist das wieder viel Arbeit am Becken, da wird man ja nur noch zum Sklaven des Beckens! Wo ist eigentlich die Koralle, die war doch hier umgefallen?!? Inzwischen hat die Grundel die Koralle längst verbuddelt und sie ist gestorben.

  • Hi Robert,


    ich habe das mal ausgerechnet. Um von 11,5mg/l PO4 auf 0,1mg/l PO4 zu kommen, benötigst du 44 Wochen wenn du einen wöchentlichen Wasserwechsel von 10% machst! Dabei ist nicht berücksichtigt, dass sich PO4 aus Gestein und Sand wieder zurück löst.


    Bei deinem Vorhaben von 5x300 Liter landest du rein rechnerisch bei 0,89mg/l PO4.


    Ich würde mal behaupten, dass es eine Ewigkeit dauert, die Werte auf Normalmaße zu reduzieren über 10%ige Wasserwechsel. Es ist ja sicher noch einiges im Gestein gespeichert, zudem fütterst du ja weiter.


    Letztlich hängt das aber immer vom Zustand des Beckens ab. Ich habe nirgends gelesen, dass du Probleme hast. Wenn die Tiere gut stehen und du keine Probleme mit Algen hast, würde ich einmal einen größeren Wasserwechsel machen und dann wöchentlich 10% wechseln.
    Letztlich ist immer die Frage um was es geht. Will man nur die Werte anpassen, weil man irgendwelche Zielmarken erreichen möchte oder passt man die Werte an, weil Probleme vorhanden sind. Davon würde ich es eher abhängig machen.


    Du schreibst, du möchtest eine ICP machen nach den Wasserwechseln. Den Sinn darin sehe ich nicht. Wenn du mit gutem Salz die Wasserwechsel machst, brauchst du dir um Spurenelemente keine Sorgen machen. Den Phosphat und Nitratwert kann man gut mit Heimtests überwachen.
    Investiere lieber in so arbeitserleichternde Geräte wie den Reeffloat:



    Mit der 88 Liter Variante sind es etwas mehr als 10% Wasserwechsel bei deinen 750 Litern. Ich habe selbst auch so ein Ding und es erleichtert den Wasserwechsel sehr.


    Grüße


    Chris

  • Hallo Robert,


    ich sehe es eher so wie Rüdiger. Ein größerer Wasserwechsel bedeutet eine, wenn auch nur zeitweilige, plötzliche Veränderung der Phosphatkonzentration. Das mögen Korallen gar nicht; schon gar nicht solche, die über lange Zeit an höhere Werte gewöhnt sind.


    In meinem nun schon viele Jahre stehenden Becken hatten sich im Lauf der Jahre auch die Phosphatdepots vermehrt, weshalb es immer schwieriger wurde, trotz regelmäßiger kleiner Wasserwechsel die gewollten niedrigen Konzentrationen zu halten.
    Ich habe dann zu Lanthan (ElimiPhos rapid) gegriffen. Dabei gab es zunächst einen "Unfall", denn eine falsche Programmierung einer neuen Dosierpumpe hatte auf einmal eine große Menge Lanthan ins Becken gepumpt. Das ganze Wasser war milchig weiß. Passiert ist zu meiner großen Überraschung gar nichts! Allerdings waren die Ausgangswerte beim Phosphat zu diesem Zeitpunkt auch nicht so hoch; es gab also keinen plötzlichen Absturz.


    Ich habe aber daraus gelernt. Lanthan immer nur in äußerst hohen Verdünnungen und diese dann in geringen täglichen Dosierungen verwenden. Für die Sanierung deines Beckens würde ich auch so vorgehen. Die kleineren Wasserwechsel wären dann auch effektiver, ohne radikale Eingriffe.


    Gruß


    Bernd

  • Hallo Robert,


    zum Wasserwechsel wurde ja schon einiges geschrieben. Große Wasserwechsel machen bei akuten Problemen wie Vergiftungen Sinn. In Deinem Fall handelt es sich um eine langfristige Verwahrlosung. Ob die Tiere die diese überlebt haben auch eine schnelle Verbesserung und Verschiebung von Nährstoffen überleben weis man nicht. Es gibt die Meinung, dass ein Ungleichgewicht von NO3 zu PO4 schlimmer ist als die absolute Höhe. NO3 wird mit Wasserwechsel effektiv reduziert, PO4 nicht. Das hat sich auch bei unserer Beckeneinrichtung gezeigt. Im ersten Schritt hatten wir 1000l im Becken mit ca. 50% des alten Gesteins, PO4 ist auf 0,35 mg/l und NO3 auf 40 mg/l gestiegen. Mit Inbetriebnahme des Technikbeckens und Auffüllen des Hauptbeckens kamen weiter 1000l dazu. PO4 ist trotz 30 ml/d ElimniPhos in etwas gleich geblieben, NO3 hat sich halbiert. Es hat ca. 10 Wochen gedauert, bis PO4 wieder auf 0,1 mg/l war.


    Ich würde von den 300l = 40% Wasserwechsel absehen und 100-150l pro Woche wechseln. Gleichzeitig würde ich mit Lanthandosierung und Pelletsfilter anfangen. Jetzt ruft Sabine zu eigenen Wartungsarbeiten, später zu diesen Punkten mehr.


    LG Ralf

  • Hallo zusammen,


    interessant wäre halt auch die Frage, ob eine plötzliche PO4 Absenkung bei so hohen Werten ähnlich schädlich ist wie im niedrigen Bereich. Es heißt ja, man soll pro Tag nicht mehr als 0,1 absenken, um die Korallen daran zu gewöhnen. Aber gilt das auch wenn so viel PO4 im Wasser ist?
    Selbst ein 10% Wasserwechsel verringert die PO4 Konzentration von 11,5 auf 10,35, also um 1,15 PO4mg/l!
    Ich habe mit 20%igen Wechseln nie Probleme gehabt. Wenn man einen langen Atem hat und sich für die Absenkung 1-2 Jahre Zeit nimmt, dann geht das sicher schonender mit den üblichen 5-10% an wöchentlichen Wasserwechseln.
    Und wie Ralf schon schreibt, würde ich sehr darauf achten, PO4 und Nitrat gleichmäßig zu senken.


    Grüße


    Chris

  • wow! Das sind ja echt hilfreiche Infos
    Jaja der innere Schweinehund…


    Wasserwechsel habe ich mir schon lange erleichtert. Ich. setze das Wasser in einem alten 300l Becken im Keller an. Mit einem Überlaufschlauch, mit Absperrhähnen leite ich das alte Aquarieenwasser über einen Ablaufschlauch in den Ausguss im Keller. Wenn das frische Wasser fertig belüftet und temperiert ist ist wird es mit einer Eheim 1060 hoch ins Becken gepumpt.


    Unser Leitungswasser enthält kein messbares NO3. PO4 habe ich mal mit 0,1 mg/l gemessen. Aber da frage ich mal nochmal nach.


    Zu der hohen Wasserwechselrate.


    Ich habe ja auch Bedenken. Die Schwämme könnten z.B. Schaden nehmen.
    Das würde mir garnicht gefallen.


    Ich habe ja schon 200 Liter nach der Analyse gewechselt.Außer mehr Kieselalgen ist nichts erkennbares passiert.


    Jetzt habe ich wieder für Dienstag 200 Liter angesetzt. Für 300 Liter müsste ich noch zusätzlich ein Fass mit frischem Meerwasser ansetzen. Aber nach all eueren Ratschlägen werde ich wohl davon absehen. Das kommt mir sehr gelegen :winking_face:


    Ab der darauffolgenden Woche werde ich dann mit 150 Liter pro Woche weiter machen.


    Das Verhältnis von Nitrat zu PO4 sollte doch gleich bleiben. Abgesehen von dem PO4 was aus den Depots kommt.


    Ich werde auch vorsichtig immer einen Teil Bodengrund absaugen.


    Und jetzt aktuelle Bilder:


    Das Wasser ist nicht gelb und riecht auch gut.
    Die Lampen sind vielleicht auch nicht optimal aber da werde ich wahrscheinlich nichtsmehr ändern.


    Mit dem Lanthan und dem Absorber werde ich jedenfalls noch warten.


    Zu der ICP: Wenn ich mir je einen Heimtest für PO4, NO3 pH und Karbonathärte kaufe kann ich für das gleiche Geld auch eine ICP bei ATI machen lassen.
    Und ich habe genauere Werte.


    Vielen Dank nochmal an euch alle. So macht das im Forum Spaß!
    Habe auch wieder was gelernt.


    Ich berichte weiter.


    Schönen Sonntag

  • Hi Robert,


    schönes Becken, mal was anderes!
    Die Sandschicht ist ziemlich mächtig, da wird viel PO4 gespeichert sein...


    Zu den Tests vs. ICP. Also ehrlich gesagt traue ich mich nicht, keinen Phosphat und KH Test zu Hause zu haben. Kommt natürlich darauf an, wie oft man misst, aber die Tests reichen recht lange und sie sind dann in jedem Fall wirtschaftlicher.
    Verstehe mich nicht falsch, aber die Situation die du jetzt hast liegt sicher auch daran, dass kaum gemessen wurde. Wenn du wenigstens einmal pro Woche den Phosphatwert misst, dann siehst du recht schnell wohin die Reise geht und kannst schon frühzeitig entgegen wirken.


    Grüße und viel Erfolg!


    Chris

  • achso, noch vergessen. In den meisten Labors wird der Gesamtphosphorgehalt gemessen und rechnerisch in Phosphat umgerechnet. Den Wert, den du zu Hause mit den Tests misst, betrifft das Phosphat, das auch Korallen verwerten. Die Umrechnung der Labore kann, muss aber nicht stimmen. Da gibt es oft große Abweichungen, je nach Becken. Wobei das bei dir relativ egal sein dürfte bei den hohen Werten...


    Die Phosphatkonzentration im Leitungswasser schwankt manchmal, ich hatte da schon Werte über 1. Gerade hier ist es so, dass man mit den Heimtests oft sehr viel weniger misst, weil die Tests nur auf das Ortho-Phosphat anschlagen. Im Labor kam dann ein viel höherer Wert heraus. Wenn du bei ATI die ICP machen lässt, dann kannst du mal Leitungswasser statt Osmosewasser testen. Das ist bei denen ja inklusive...


    Grüße


    Chris

  • In dem Zusammenhang denke ich, dass es keinen großen Unterschied macht ob Nitrat und Phosphat um das Hundertfache erhöht sind oder um das Fünfzigfache. Beides ist sehr viel. Die Tiere sind an den stark überhöhten Nährstoffgehalt gewöhnt. Daher dachte ich, dass ein verringern um ein Drittel bis zur Hälfte bei diesen hohen Werten nicht gleich zur Katastrophe führen würde. Aber ich mache dann lieber keine Experimente.


    Ja, das mit den Tests stimmt natürlich.
    Und ja, ich habe nicht oft gemessen. Bei mir lagen die Testsets dann herum bis sie zu alt waren.


    Erst will ich mal mit dem Werten herunterkommen und dann sehen wir weiter.


    Grüße,
    Robert
    :krabbe:

  • Hallo Robert,


    wie ich aus deinen Fotos entnehme, hast du wohl gar keine Steinkorallen im Becken. Somit haben deine hohen PO4- und NO3-Konzentrationen auch keine großen Auswirkungen gehabt und du kannst in aller Ruhe die Werte senken.


    Gruß


    Bernd

  • Hallo Robert,


    du hast vergleichsweise große Korallen, die wenig bis gar nicht mehr wachsen. Das erklärt auch, warum deine Nährstoffe im Laufe der Zeit immer weiter gestiegen sind.


    Das eigentliche Problem hier ist aber der Bodengrund. Es ist zu wenig Sand für ein Deep Sand Bed (automatischer Abbau von Nitrat) und zu viel Sand für einen normalen Nährstoffhaushalt.


    Ich würde zügig bei jedem Wasserwechsel den Bodengrund absaugen und am Ende, wenn du den gesamten Bodengrund entfernt hast, ca. 1cm hoch neuen Bodengrund einbringen.
    Außerdem könntest du darüber nachdenken, dir ein bisschen frisches Lebendgestein zu besorgen.
    Außerdem schlage ich vor, dass du deine alten Weichkorallen ordentlich stutzt und ein paar zusätzliche Ableger einsetzt.
    Das regt das Wachstum der Korallen an und führt dadurch zwangsläufig zum Verbrauch von Nährstoffen.


    Ansonsten scheint bei dir der Fokus mehr auf den Fischen als auf Korallen zu liegen. Den Fischen machen diese Nährstoffwerte nichts aus.


    Ein Kommentar zu den Anemonen: Diese kannst du - sofern du sie ohne Verletzungen ablösen kannst - gut verkaufen. Blasenanemonen bringen je nach Größe 20-50 EUR auf diversen Korallenbörsen.


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Es heißt ja, man soll pro Tag nicht mehr als 0,1 absenken, um die Korallen daran zu gewöhnen. Aber gilt das auch wenn so viel PO4 im Wasser ist?

    Ich gehe davon aus (reine Theorie, keine sichere Erkenntnis!), dass ordentliche Änderungen im hohen Bereich keinen großen Effekt auf die Anpassung der Tiere hat. Da die meisten Reaktionskinetiken bei Änderungen im niedrigen Bereich großen Einfluss haben, im hohen Bereich aber nur nur sehr geringen, wird es erst im unteren PO4-Bereich erst richtig interessant. Im ultraniedrigen Bereich (<0,5 mg/l) halte ich eine Senkungen von 0,1 mg/l schon für sehr viel. Aber das ist reines Bauchgefühl.
    Ein regelmäßiger Wasserwechsel entspricht automatisch dieser These. Im hohen PO4-Bereich wird viel gesenkt, im unteren Bereich wird wenig gesenkt - bei gleicher WW-Rate.
    Mit PO4-Adsorbern oder Fällmitteln kann auch im niedrigen Bereich sehr schnell gesenkt werden und damit sind diese Methoden sehr, sehr vorsichtig anzuwenden.

  • Hallo Robert,


    ich habe ja auch durch Faulheit sehr hohe Nährstoffe. Bei der ersten ICP kam PO4 mit 2,2 raus. Habe dann große Wasserwechsel mit 500 bzw. 400 und dann nochmal mehreren zwischen 100 und 200 Litern gemacht in relativ kurzer Zeit. Einen Monat später war PO4 laut ICP noch bei 1,6. Zu dem Zeitpunkt schätze ich, hatte ich schätzungsweise ca. 1.500 Liter gewechselt, also mehr als das Beckenvolumen (mit Technikbecken vermutlich 1.300 Liter). Hat den Korallen nix ausgemacht, obwohl die sehr lange an die hohen Werte gewohnt waren. War ja immer noch genug drin.


    Kann natürlich nur aus meiner eigene Erfahrung aktuell berichten, aber da gab es keine Probleme. Allerdings scheine ich auch einfach etwas Glück zu haben. Habe trotz dieser Werte neulich Korallen bei Joe bestellt und diese dann meinen vergleichweise katastrophalen Werten ausgesetzt und sie wachsen einfach munter weiter (auch wenn die Farben nicht mehr so schön sind wie beim Erhalt).


    Ich werde mal wieder berichten über meine Anstrengungen die Werte zu senken, komme nur atuell nicht dazu. Wollte dir hier aber auch kurz meine Erfahrung mitteilen, da gefühlt hier kaum noch jemand mit hohen Werten zu kämpfen hat :grinning_squinting_face:


    Viele Grüße

    Viele Grüße
    Christoph


    Mischbecken 230x80x60, RE DC 250 Speedy, , RE Speedy 65 RüFöJebao 10000, 3 x Orphek Atlantic V3 und 1 x Compact alle Upgrade auf V4 im Frühjhar 2021 sowie 5 x Orphek OR3, Balling Light, Strömung Vortech MP60, Vortech MP40, Tunze Stream 3, Maxspect Gyre 350 doppelt, Rollermat, Korallentreff MagneticSystem mit Zeolith, Ozon über AS

  • Hallo Rüdiger,


    morgen beim Wasserwechsel werde ich auch einen Teil der Xenien herausnehmen. Die vermehren sich ja gut. Damit kommt dann ja wieder Biomasse aus dem Becken und es entsteht Raum für Ableger.


    Von der Pseudoplexaurella werde ich an Strömungsgünstigen Stellen mit gutem Licht auch mal ein paar Ableger platzieren.


    Mal sehen ob ich noch ein paar Anemonen raus nehmen kann. Danke für deinen Tipp bezülich der Anemonen. Ich habe schon ein paar weggeben. Meine sind immer die schöneren. :smiling_face:


    Die Sarcophyton Ableger kommen dann auch ins Licht damit sie wachsen und Nährstoffe verbrauchen. Die Große hat noch Potential zum wachsen. ich hatte mal eine, die doppelt so groß war.


    Welche Weich- oder Lederkorallen würdest Du den empfehlen um den Verbrauch zu erhöhen?
    Oder würdest Du Montipora, Stylopora oder Seriatopora bei diesen Wasserwerten wagen?


    Viele Grüße,
    Robert

  • Hallo Robert,

    Welche Weich- oder Lederkorallen würdest Du den empfehlen um den Verbrauch zu erhöhen?
    Oder würdest Du Montipora, Stylopora oder Seriatopora bei diesen Wasserwerten wagen?

    Weichkorallen kann ich dir Sarcophyton, Sinularia und Capnella empfehlen. Außerdem Briareum, das wächst wie Hölle und anhand der Farbe kannst du gut beobachten, wie sich deine Nährstoffe entwickeln. Je weniger Nährstoffe, desto knalliger grün werden sie.
    Hornkorallen könntest du auch versuchen, da sind Eunicea sehr robust.


    Montis kannst du auf jeden Fall probieren, die sind bei mir im alten Becken sogar an der Scheibe im Dunkeln gewachsen.
    Stylopora kann ich nichts zu sagen. Seriatopora werden eher nicht gehen, die sind recht sensibel was KH / pH angeht. Da musst du schauen wie deine Werte sind.


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Hallo Robert,


    sehe ich es richtig, daß Deine 3. Leuchte nicht brennt?


    In meinem Becken habe ich beobachtet, daß erst mit einer besseren Beleuchtung die Nährstoffwerte herunter gingen. Licht ist nicht zu unterschätzen.



    VG


    Elisabeth

  • Guten Morgen Elisabeth.


    ja, die mittlere Lampe ist aus. Die ist defekt.


    Das war mal so, dass morgens die rechte Lampe als erste anging, mittags alle drei von 11 bis 16:00 Uhr an waren und abends gingen sie nacheinander wieder aus. So eine Simulation des Tagesverlaufs.


    Aber in der Mitte ist eh nicht soviel. Ich möchte auch nur die zwei Pfeler links und rechts mit Korallen haben und in der Mitte freien Schwimmraum. - So war der Plan.


    @ Rüdiger: und desto mehr Stromkosten. :smiling_face:

  • da stimme ich Elisabeth 100% zu, je mehr Licht, desto mehr Wachstum, desto mehr Verbrauch!

    Aber bitte nicht übertreiben. Irgendwo gibt es eine Lichtsättigung und spätestens, wenn Verbrennungserscheinungen bei den Tieren auftauchen, war es zu viel. Gerade mit tief hängenden HQIs und Cluster-LEDs kann man das schaffen.
    Der Tendenz stimme ich aber voll und ganz zu.

  • Hi,
    hier ein Update nach dem 4. Wasserwechsel zu je 200 Litern.
    PO4 gemessen mit einem neuen Salifert Test. weil ich geglaubt habe, das ich jetzt im Messbereich des Tests sei.


    1. Messergebnis nach Vorschrift: 3 mg/l - mehr zeigt der Test nicht an.
    2. Probe verdünnt 1:10. abgelesen; 1 mg/l. => 10 mg/l
    hm


    Das ist so gut wie kein Ergebnis. Zuviel halt.


    Wahrscheinlich ist auch noch viel Po4 aus den Depots gelöst worden.


    NO3: mit Tetra Indikatorstäbchen: 50 mg/l - ziemlich genau der Farton.


    Den nächsten Test mache ich erst in 14 tagen, wenn ich alle 6 Wasserwechsel gemacht habe.


    Mittlerweile habe ich 18 Anemonen und einige Xenien sowie Valonia Algen. entfernt.
    Der Salarias ist verschwunden. Ich denke er ist tot und wurde von den Borstenwürmern verwertet.


    Sonst sieht alles gut aus.



    Da ich die Ableger von der Eunicea (keine Pseudoplexaurella, wie ich oben geschrieben hatte) nicht los werde, verteile ich die im Becken. Die wächst ja schön schnell. Ich habe auch noch einen kleinen Bestand an Briareum. Mal sehen ob ich davon wieder was an Stellen ansiedeln kann wo ich Anemonen
    entfernt habe. Eine neuen lebenden Stein habe ich auch eingebracht.


    Unser Trinkwasser hat nach Angaben der Stadtwerke jetzt 12 mg/l Nitrat. Das nichts nachweisbar sei ist Schnee von Vorvorgestern. Den PO4 Gehalt geben die nicht an.


    Beim nächsten Ww werde ich einen Teil des Bodengrundes herausnehmen.


    Grüße,
    Robert

  • Hi.
    Habe dann heute doch mal gemessen. Gestern einen frischen Salifert NO3 Test gekauft.


    Gestern habe ich 125ml Lanthanclorid-lösung von TM in 1000ml verdünnt langsam in das Technikbecken tropfen lassen.
    Es gab eine Trübung. Die habe ich mit einem Schnellfilter schnell beseitigen können.


    Nachdem ich das Vlies und die Filterwatte und den Socken ausgetauscht hatte habe ich heute wieder 100 ml Lanthanlösung in 1000 ml Umkehrosmosewasser gestartet.


    Der Schnellfilter läuft jetzt mit frischer Watte und verhindert die Trübung scheinbar ganz gut.


    gemessene Werte:


    Salifert
    NO3: 25 mg/l
    PO4: 2 mg/l. (Farbton ziemlich genau zwischen 3 und 1)


    NO3 mit Tetra Meßstäbchen: 25 mg/l


    Das Stäbchen zeigt einen lustigen Wert für die Karbonathärte an. Aber das Wasser ist durch die Wasserwechsel sicher ausreichend gepuffert.
    Der PH Wert ist über 8 und somit auch ok.

    KH von bis oder wie ?



    Der Schnellfilter zur Verhinderung einer Trübung - nimmt das Lanthanphosphat zum großen Teil aus dem System.
    Der Abschäumer zusammen mit 3 Filtersäckchen, gefüllt mit Watte, schaffen es nicht.


    Viele Grüße,
    Robert

  • Stimmt Reinhard. Danke für den Hinweis.


    Ich wollte hoch anfangen und dann beim nächsten Mal nochmal um das zehnfache verdünnen.


    Wie oben beschrieben: Wenn ich von 10 mg/l auf 3 mg/l senke, sollte es sich nicht so stark auswirken, wie wenn ich z.B. von 0,1 mg/l auf 0,03 mg/l reduziere.


    Im ersten Fall ist, absolut gesehen, immer noch viel übrig.


    Ab morgen mache ich langsamer.


    Wenn ich mal unter 1 mg/l bin, werde ich das so wie Klaus es beschreibt machen.


    Im Moment wäre ja das ideale NO3:PO4 - Verhältnis 25:0,25


    Aber das ist kein kurzfristiges Ziel.


    Grüße,
    Robert

  • Hallo Meerwasserfreunde,
    gestern habe ich den letzten von den sechs geplanten, großen Wasserwechsel gemacht. 150l, so wie Dienstag zuvor.


    Habe auch Nitrat und Phosphat gemessen.


    NO3 50 mg/l
    PO4 eher 5 als 3 mg/l


    Das Becken sieht viel besser aus und allen geht es offensichtlich gut.
    Heute habe ich wieder mit Lanthanchlorid angefangen.


    Um das richtige Verhältnis zu NO3 zu bekommen muss ich ja auf 0,5 mg/l runter.


    Ich habe die Konzentration im Zulauf halbiert.
    Die Dosierung erfolgt in ein Filtersäckchen mit Watten in das das auslaufende Wasser vom Abschäumer läuft.


    Hier ein Bild von meiner Dosieranlage:



    Werde jetzt mit kleineren Wasserwechseln weiter machen.


    Einige Anemonen konnte ich schon an nette Aquarianer/innen abgeben.


    Wenn jemand in der Nähe von Saarbrücken Interesse hat… Es sind noch welche da.


    Viele Grüße,
    Robert

  • Hey Robert,


    schön, dass es mit deinem Becken bergauf geht!
    Sag mal, wo hast du das Kent Marine AquaDose Delivery System her? Ich suche schon seit einer Weile nach einer Möglichkeit, Kalkwasser über den Tag verteilt in mein Aquarium einzutropfen und das AquaDose Delivery System wäre perfekt dafür.
    Ich hatte schon in verschiedenen Apotheken nach wiederbefüllbaren Infusionsbeuteln gesucht, dafür aber bestenfalls unverständliche, schlimmstenfalls schräge Blicke geerntet.
    (Klar, 3-Tage-Bart, blass, fragt nach Infusionsbeuteln = Junkie)


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Guten Morgen Rüdiger,
    danke. Ja, es geht scheinbar aufwärts. Ich konnte auch noch ein paar Anemonen los werden.


    Das Kent AquaDose Teil habe ich schon ewig. Späte 90er vielleicht. Wo ich das gekauft hatte oder ob es den Händler noch gibt weiß ich beim besten Willen nicht mehr.


    Das lag bei mir rum mit einem ca. 2m langen Schlauch, bei dem ich mich bisher nicht getraut hatte ihn zu kürzen. Jetzt habe ich es einfach mal gemacht und es läuft.


    :smiling_face:
    Viele Grüße,
    Robert

  • ...
    Ich hatte schon in verschiedenen Apotheken nach wiederbefüllbaren Infusionsbeuteln gesucht, ...

    GuMo Rüdiger,


    ich denke dass Urinbeutel gut für diese Zwecke geeignet sind.
    Gibt es z. B. für 500, 2000, 5000 ml mit konischem Schlauchstutzen. Hat Rückschlagventil.


    z. B. Asid Bonz, Uro Sid, ...

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


    Reefer 425, 2 x Hydra 32 + 40 Watt umlaufende LED-Leisten 13.000 K.+ 5 Spots
    5 Turbellen, Wellen im 0,3 Sekundentakt, "Ebbe - Flut" alle 3,5 h
    Deltec 600i, Fe-Adsorber (Ramsch-Perlen), Biopellets, Zeolith, Balling light
    15 % Wasserwechsel/Woche

    Täglich lebende Artemianauplien + 120 cm³ frisch gezapftes Phytoplankton

  • GuMo Rüdiger,
    ich denke dass Urinbeutel gut für diese Zwecke geeignet sind.
    Gibt es z. B. für 500, 2000, 5000 ml mit konischem Schlauchstutzen. Hat Rückschlagventil.


    z. B. Asid Bonz, Uro Sid, ...

    Urinbeutel sind in diesem Fall für Rüdiger unauffälliger.
    Sonst steht beim Kauf wieder der Verdacht im Raum: Junkie oder Vampir?
    Für einen müsste der Apotheker sich dann entscheiden....
    Und das noch rezeptfrei!


    Gruß
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

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