• Was ist Kalkwasser?

    Kalkwasser ist eine SEHR basische - und deshalb muss man die Sicherheitsmaßnahmen gut einhalten! - Lösung von Calciumhydroxid. Peter Wilkens, einer der großen Pioniere der Meerwasseraquaristik, entwickelte in den 70ern des letzten Jahrhunderts diese Methode, bei der Calciumhydroxid in Wasser aufgelöst und dem Aquarium langsam zudosiert wird. Calciumhydroxid zwar sehr schnell löslich, aber leider können nur geringe Mengen gelöst werden: Bei 25°C werden etwa 670 mg als Calcium pro Liter gelöst. An der Eintropfstelle wird gelöstes Calcium dem Aquarium zugeführt. Gleichzeitig kann durch den sehr hohen pH-Wert von 12-13 Phosphat mitgerissen und als Hydroxylapatit ausgefällt werden.


    Die manuelle Kalkwassermethode

    Man gibt ca. 4 g Calciumhydroxid in Umkehrosmosewasser* in einen verschließbaren 5-Liter-Behälter. Einmal gut schütteln und warten, bis sich das nicht gelöste Calciumhydroxid abgesetzt hat. An einem Ventilchen, das ca. 2 cm oberhalb des Kanisterbodens montiert werden sollte, kann nun das Kalkwasser tropfenweise in das Technikbecken (oder Aquarium) geführt werden. Der Kanister sollte ein sehr kleines Belüftungsloch im Deckel haben, damit das Wasser heraustropfen kann.


    Die automatische Kalkwassermethode

    In sogenannten Kalkwasserreaktoren wird eine größere Menge Calciumhydroxid als sogenannte Kalkmilch in Schwebe gehalten. Frisch zufließendes Umkehrosmosewasser* wird sofort mit Calciumhydroxid gesättigt und kann in das Aquarium dosiert werden. Vorteil: es wird wesentlich mehr Kalkwasser pro Calciumhydroxidfüllung hergestellt, als bei der manuellen Methode (bei AquaCare KWRs ca. 25mal mehr).

    Wichtig ist, dass der Kalkwasserreaktor nicht mit atmosphärischer Luft in Kontakt steht - er sollte gasdicht sein, um nicht aus der Umgebung CO2 herauszuziehen und die Kalklösung unbrauchbar zu machen. Ein Kalkwasserreaktor kann super mit einer automatischen Nachfüllung des Verdunstungswassers kombiniert werden.


    * Der CO2-Gehalt des Umkehrosmosewassers ist nicht oder nur mit Aufwand zu verhindern. Lediglich bei sehr hartem Ausgangswasser (Karbonathärte) kann die erhöhte CO2-Konzentration im Umkehrosmosewasser durch eine gute Belüftung reduziert werden. Wird ein Silikatfilter (Mischbettharz) verwendet, sollte die CO2-Konzentration des RO-Wassers vor dem Silikatfilter ebenfalls reduziert werden, um die Leistung des Mischbettharzes nicht allzu sehr zu vermindern.


    Wie viel Kalkwasser?

    Grundsätzlich muss man die Dosierung an das Aquarium anpassen. Mehr als das Verdunstungswasser ist nicht möglich. Es sollten folgende Werte beobachtet werden:

    Calcium: Steigt die Calciumkonzentration deutlich über 450 mg/l an, sollte die Kalkwasserdosierung reduziert oder gestoppt werden.

    KH: Es ist zwar selten, aber die Karbonathärte kann ebenfalls steigen. Ist das der Fall, sollte ebenfalls der Einsatz von Kalkwasser gedrosselt werden.
    pH-Wert: Steigt der pH-Wert des Aquariums über 8,4, sollte die Kalkwasserdosierung reduziert werden. Der durchschnittliche pH-Wert der tropischen Weltmeere (Oberflächenwasser) vor der Industrialisierung lag bei 8,2 und kann als idealer Wert für die Riffaquaristik angesehen werden.
    Phosphat: Sinkt die Phosphatkonzentration unter 0,02 mg/l, sollte ebenfalls weniger dosiert oder für einen höheren Phosphateintrag gesorgt werden.


    Wann Kalkwasser dosieren?

    Die smarteste Zeit, Kalkwasser zu dosieren, ist nachts. Denn dann ist der pH-Wert am niedrigsten und wird durch das Kalkwasser angehoben. Die günstigste Zeit für einen Kalkreaktor ist hingegen tagsüber, um den Anstieg des pH-Werts zu vermindern.

    Besteht die Möglichkeit einer pH-Wertregelung und einer automatischen Nachfüllanlage, dann sollte die Kalkwasserdosierung vom Ist-pH-Wert des Aquariumwassers abhängig gemacht werden. Über pH 8,4 sollte anstatt Kalkwasser nur Umkehrosmosewasser dosiert werden. Mit dieser Regelung werden die täglichen pH-Schwankungen minimiert.


    Kalkwasser und Kalkreaktor - passt das zusammen?

    Ein klares Ja, auch wenn es immer wieder gegenteilige Behauptungen gibt. In meinen Augen ergänzen sich beide Methode perfekt. Auch die Methoden nach Balling sind ohne weiteres ergänzbar.

    Es sind aber einige Einschränkungen zur Kombination zu machen:

    - Das Kalkwasser sollte nie an der gleichen Stelle dosiert werden, an der der Ausgang des Kalkreaktors eintropft. Sonst heben sich die Wirkungen beider Methode unter Umständen auf. Das gleiche gilt für Ausgänge von Dosierpumpen.

    - Eine zeitliche Trennung ist ebenfalls möglich: tagsüber Kalkreaktor, nachts Kalkwasserreaktor.

    - Die Eintropfstelle des Kalkwassers sollte nicht in der Nähe der Ansaugstelle der Rückförderpumpe oder anderer Pumpen sein. Die optimale Stelle ist vor einem Vliesfilter.


    Übrigens: Ein Kalkwasserreaktor kann auch mit der Hydrogencarbonatkomponente der Balling-Methode gefüllt werden. So entfallen sehr große Vorratsbehälter.

    Einiges zum Lesen:
    Methoden zur Kalkwasserdosierung
    Methoden zur Erhöhung von Calcium und Karbonathärte im Meerwasseraquarium
    Natriumhydrogencarbonat im KWR

    LG Burkhard

  • Der AquaCare KWR in der Größe 150 mm ist ab sofort lieferbar. Wie alle Acrylglasfilter von AquaCare gibt es ihn in drei Standardgrößen: KWR150-50 bis 1800 Liter-Aquarien, KWR150-70 bis 2900 Liter und der KWR150-100 bis 4400 Liter. Der Kalkwasserreaktor KWR ist vollständig zerlegbar, um ihn einfach reinigen zu können; ebenso kann er mit wenigen Bauteilen zu einem anderen Reaktor oder Filter umgebaut werden.
    Besonderes Kennzeichen des AquaCare KWRs ist die große Beladung mit 1,3 kg beim KWR150-100. Außerdem ist dieser Reaktor gasdicht: das bedeutet, dass die Kalkmilch nicht mit atmosphärischem CO2in Kontakt kommt und somit nicht altert.

    LG Burkhard

  • Hallo Dieter,

    alle KWRs können auch extern betrieben werden. Wie weit sie Druck vertragen, kann ich leider nicht exakt sagen, weil Eheim keinerlei Angaben über den zuslässigen Systemdruck macht - und auf Eheim sind wir bei Kalkmilch leider angewiesen; diese Pumpen sind im meinen Augen immer noch die robustesten Universalpumpen auf dem Mark (wenn der richtige Läufer verwendet wird!).
    Hier werden alle Reaktoren bei 0,3 bar Druck getestet - sollte für die allermeisten aquaristischen Anwendungen genügen.

    LG Burkhard

  • Hallo zusammen,

    ich bringe den Thread mal wieder hoch, zur allgemeinen Diskussion, gerade auch in Zusammenhang mit der Erhöhung des pH Wertes.

    Hierzu gibt es zwei aktuelle Videos. Kalkwasser erklärt mit Dr. Christoph Denk von Oceamo:

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    Unerwähnt lassen möchte ich nicht die Kritik von Claude Schumacher von Fauna Marin, ab Minute 8:55. Hier kritisiert Claude die Verwendung von Kalkwasser.

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    Ich habe Kalkwasser noch nie verwendet, daher habe ich keinerlei Erfahrungen. Kalkwasser ist kostengünstig und scheint sehr gut zu funktionieren. Eventuell ist es deswegen nicht so beliebt in Herstellerkreisen :winking_face: Dennoch gibt es vielleicht Erfahrungsberichte, die die kritische Sicht von Claude unterstützen.
    Happy discussion!

    Grüße

    Chris

    Grüße

    Chris

  • auf Eheim sind wir bei Kalkmilch leider angewiesen; diese Pumpen sind im meinen Augen immer noch die robustesten Universalpumpen auf dem Mark (wenn der richtige Läufer verwendet wird!).


    Hallo Burkhard

    Da muss ich dir widersprechen,
    an meinem Kalkreaktor werkelte eine Eheim 1250 bei der ich jedes Jahr
    die Keramikwelle wechseln musste.
    Vor ca drei Jahren hab ich eine AquaBee eingebaut, die Welle lebt bis jetzt noch.

    Gruß Ewald

    _______________________________________________________________________________________________________________________________

    Früher hatte ich Angst im Dunkeln.
    Wenn ich heute so meine Stromrechnung sehe,
    hab ich Angst vorm Licht. :loudly_crying_face:

  • So unterschiedlich können die Erfahrungen sein. Wir würden auch lieber aquabee einsetzen - weil nahezu alle Produkte von uns mit aquabee ausgestattet sind. Das würde die Lagerhaltung vereinfachen. Leider haben bei uns die aquabee Läufer nur einige Tage bis Wochen gehalten.

    LG Burkhard

  • Hallo Burkart,

    ich habe auch lange Kalkwasser über einen selbst gebastelten Mischer zusammen mit einem Kalkreaktor betrieben.
    Das Nachfüllwasser wurde dabei über den Kalkmischer zugeführt.
    Dabei habe ich die Pumpe (200 l/h; Noname)des Mischers über Zeitschaltuhrgesteuert nur für Minuten/Tag laufen lassen. Reicht völlig aus. Das nicht gelöste Ca(OH)2 setzte sich unten im Reaktorbehälter ab und der klare und gesättigte Überstand wurde ins Becken dosiert (auch über Zeitschaltuhr und automatische Dosieranlage gesteuert).
    Diese Noname Chinapumpe für 20 € lief ohne Wartung über Monate.

    Wie verhindert euer System, dass nicht gelöstes Ca(OH)2 ins Becken gelangt, falls die Umwälzpumpe permanent läuft (soweit ich das verstehe)?


    VG
    Pau

  • Hallo,

    ich betreibe - ganz ähnlich wie Paul - eine selbst gebaute Dosieranlage für Kalkwasser zum Nachfüllen des Verdunstungswassers prallel mit einem ebenfalls selbst gebastelten Kalkreaktor.

    Zum Aufrühren des Kalkwassers im Mischbehälter (ein 30 l Kunststofffass) verwende ich auch eine seit vielen Jahren störungsfrei und ohne besondere Wartung laufende kleine billige Chinapumpe direkt im Fass, ebenfalls nur mehrmals am Tag kurzfristig für wenige Minuten und mit Zeitschaltuhr gesteuert.

    Nach den Mischintervallen kann sich das nicht gelöste Calciumhydroxid in Ruhe absetzen. Anschließend schaltet sich für einige Zeit - ebenfalls zeitgesteuert - ein H-Tronic Wasserpegelgerät ein, welches die Menge des benötigten Kalkwassers für den Verdunstungsausgleich steuert. Zeitgleich wird mit einer kleinen Eheimpumpe aus einem großen Vorratsbehälter Osmosewasser in den Kalkwassermischbehälter nachgefüllt. Zu- und Ablauf verlaufen so langsam, dass dabei der Bodensatz im Mischbehälter nicht aufgewirbelt wird.

    Im Prinzip funktioniert alles wesentlich gleich wie in den im Handel angebotenen Kalkrührern ab, nur dass der Betrieb mit einer billigen innenliegenden Kleinstpumpe erfolgt. Bei den nur kurz notwendigen Betriebsintervallen ist keinerlei Verschleiß zu beobachten.

    Der Kalkreaktor läuft im Gegensatz zur Kalkwasserzugabe im Dauerbetrieb.
    Das Sytem hat sich seit zig Jahren bei ganz geringem Arbeistaufwand bestens bewährt.

    Die pauschalen, völlig unkonkreten, nebulösen und chemisch unbelegten Aussagen von Claude zu angeblich negativen Auswirkung von Kalkwasserzugaben halte ich für unbegründet. Meine Erfahrungen widersprechen dem total.

    Gruß

    Bernd

  • Diese pauschale Ablehnung gegen Kalkwasser ohne eine Nennung, was er als bessere Alternative anführt hat mich auch ziemlich irritiert. Ob er vielleicht Atemkalk in Verbindung mit Lanthan meint? Es bleibt Claudes Geheimnis...

    Viele Grüße

    Sandy

  • Mit Kalkwasser wird eben nur KH und in geringen Mengen Calcium zugeführt ohne andere Stoffe. Das ist zwar ein Vorteil, hat aber unter Umständen auch den Nachteil, dass keinerlei Verbrauchs- und Spurenelemente wie z.Bsp in Balling light und anderen Systemen anteillig mit zugeführt werden.
    Als Erganzung zum Kalkreaktor sicher sinnvoll. Dafür gibt es ja auch von TM Fm(Trace3), u. A. zussätzliche Spurenelementmischungen.
    Wer darüber genau Bescheid weiß, kann damit umgehen.

    Gruß
    Burkhart

  • Kalkwasser: pH steigernd, etwas Phosphat fällend, etwas Ca steigernd, mehr ist mir nicht bekannt. Ist also relativ gut abgrenzbar.

    Gerade bei Balling mit getrennter Ca-Dosierung sollte das kein Problem sein.
    Ich grüble immer noch, was Claude da negativ findet. Hauptaspekt ist immer noch die pH-Steigerung.

    Viele Grüße

    Sandy

  • Natürlich kann man immer und überall etwas falsch machen, wenn man etwa Dosierungen nicht einhält oder Anwendungsfehler macht. Dies gilt grundsätzlich für alle unsere Unternehmungen, ist aber absolut kein Grund, irgendein System pauschal abzulehnen.
    Klar, gute Geschäfte kann man mit einfachen Mitteln wie dem Kalkwasser natürlich nicht machen. Dies gilt für viele Produkte, die in der Aquaristik vom Handel angepriesen werden. Ein Schelm, der dabei Böses denkt. :winking_face:

    Gruß

    Bernd

  • Vielleicht meint Claude folgendes:

    Nach Armin Glaser und eigenen Erfahrungswerten " ......ist und bleibt Kalkwasser eine sinnvolle Grundlage der Calciumzuführung, die Menge des zuführbaren Calciums ist allerdings durch die starke Erhöhung des pH-Wertes limitiert.
    Ausserdem kann nicht mehr Kalkwasser zugegeben werden, als vorher Verdunstungswasser verbraucht wurde."

    Bei meinem grossen Becken wurde der gewünschte pH zwar stets erreicht, der Calciumwert hinkte aber hinterher.
    Bei den kleineren Aquarien gab es kein Problem.
    Für grosse Becken sind sicherlich andere Methoden vorteilhafter.
    Ich wechselte auf den Kalkreaktor.
    Viel später auf Oceamo Duo.

    Gruß
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)

    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo,

    bei Claude ging es ja um "wissenschaftliches" Arbeiten in der Aquaristik. Ein seeeeeehr weites Feld.
    Nebenbei erwähnt er die "alte" Kalkwassermethode, als wieder in Mode kommend, weil der pH-Wert wieder mehr im Focus der Riffaquaristik steht (wohl wegen Klima und "Versauerung" der Meere und gedöns ...).

    Bei der "alten" Kalkwassermethode wurde der Kalkhaushalt allein oder zumindest im Wesentlichen durch die Kalkwasserzugabe aufrecht erhalten. Das ging natürlich nur, wenn wenig Verbrauch durch Korallen-Karbonatisierung vorlag. Hier kam es zur Verarmung an Spurenelementen (insbesondere Eisen und Mangan) und Ausfällungen von Karbonaten. Z. B. war der ehemals sandige Bodengrund nach einiger Zeit oft steinhart. Ich nehme an, diese Dinge meinte Claude mit negativer Langzeitwirkungen der Kalkwassermethode.

    Bei Betrieb eine Kalkreaktors und des damit verbundenen niedrigen pH-Wertes sowie des hohen Gehaltes an CO2 ist die zusätzliche Zufuhr von Kalkwasser sehr sinnvoll. Das sieht m. W. auch Claude so.
    Auch bei Algenproblemen ist eine geringe Zugabe von Kalkwasser sicher eine gute Sache.

    Im übrigen halte ich es für nicht sinnvoll, den pH-Wert ständig nach oben zu korrigieren, wenn es keine Algen-Probleme im Becken gibt. Für mich völlig überschätzt, der pH-Wert in der Riffaquaristik. Aber das ist ein anderes Thema.

    VG
    Paul

  • wohl wegen Klima und "Versauerung" der Meere und gedöns ...

    Wenn ich sowas schon lesen bekomme ich wieder Puls...
    Was genau meinst du mit Gedöns? Willst du abstreiten, dass es eine Ozeanversauerung gibt? Willst du abstreiten, dass es einen Klimawandel gibt?

    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Hallo Rüdiger,
    warum soll ich was abstreiten, was es gibt?

    Die Verwendung des Wortes „Gedöns“ (sonstige derartige Dinge) in Zusammenhang mit Klima und Versauerung“ der Meere ist für dich wohl schon Blasphemie. Sonst würdest du mich ja nicht zum Widerruf nicht gemachter Aussagen auffordern.
    Na ja. Habe ja widerrufen. Kannst den Puls wieder senken.

    Der sonstige Inhalt meines langen postes scheint dich ja weniger zu interessieren.

    VG
    Paul

  • Hallo,

    es ist schon richtig, dass die alleinige Anwendung der Kalkwasserzugabe oft nicht eine ausreichende Calciumzufuhr gewährleisten kann. Armin Glaser regt diesbezüglich auch eine Kombination mit einem Kalkreaktor aufgrund der gegenteiligen Auswirkungen als sinnvoll an. Dies hat auch Burkhard Ramsch in seinem obigen Ausgangsbericht angeführt .

    Als Peter Wilkens Mitte der 70er Jahre mit seinem 1. Band "Niedere Tiere" Kalkwasserzugaben ins Spiel brachte, war m.W. der Kalkreaktor noch nicht erfunden. Er kam dann nach meiner Erinnerung in den 80er Jahre auf und damit auch bald das Wissen über den Vorteil des gemeinsamen Betriebes beider Techniken. Es geht hierbei ja nicht primär um eine Erhöhung des pH-Wertes, was auch Schumacher bei seinen fragwürdigen Ausführungen bekannt sein dürfte. Er spricht da unsinnigerweise von Behauptungen, die zu uns herübergeschwappt seien, Theologie (???) und imaginären Folgen.
    Wer die Kombination beider Techniken anwendet, dürfte in den meisten Fällen wohl auch über ausreichende Sachkenntnisse zu ihrer Bewertung verfügen. Dies betrifft vor allem auch die Frage der oftmals überschätzten Ausfällungen.

    Ich schätze Claude sehr, aber sein Beitrag erscheint mir in diesem Kontext weder als wissenschaftlich, wie von ihm besonders hervorgehoben, noch als besonders hilfreich.

    Gruß

    Bernd

  • Hallo,

    ich finde das auch etwas unglücklich in dem Video. Aber egal.

    Den pH Wert sollte man nicht unterschätzen. Es heißt immer, der KH Wert muss stabil sein, am besten wie festgenagelt. Der pH Wert wird dann gerne vergessen. Mal abgesehen davon, dass ein tendenziell höherer pH Wert, genauso wie ein höherer KH Wert, wachstumsfördernd ist, verändert sich CO2 Gehalt und auch der Anteil an Carbonaten und Bicarbonaten in Abhängigkeit vom pH Wert. Beispielsweise bedeutet eine Senkung des pH Werts um 0,3 eine Verdoppelung des CO2 Gehalts.

    Der folgenden Tabelle liegt ein stabiler KH Wert von 8 zugrunde.

    pH-WertHCO3- (dKH)CO3 – (dKH)CO2 (in „dKH“)
    7,607,540,280,1324
    7,657,520,310,1170
    7,707,490,350,1033
    7,757,460,390,0911
    7,807.420,440,0803
    7,857,370,490,0706
    7,907.310,540,0621
    7,957.250,610,0544
    8.007.180,670,0477
    8.057.100,750,0417
    8.107.010,830,0364
    8.156,920,920,0317
    8.206,811.010,0275
    8.256,701.120,0239
    8.306,571.230,0207
    8.356,441,350,0178
    8.406.291,480,0153
    8.456.131,620,0131
    8,505,971,770,0112
    8,555,791,930,0096
    8,605,602.090,0081


    Wie man sehen kann, hat der PH Wert trotz "festgenageltem" KH einen Einfluss auf einzelne Elemente. Ich glaube, die absolute Höhe des pH Werts ist gar nicht so entscheidend. Im Zweifel orientiert man sich an den natürlichen Gegebenheiten: 8.1-8,2. Viel interessanter und wahrscheinlich auch wichtiger wäre es, den pH Wert möglichst stabil zu halten.
    Ich habe das mal versucht, indem ich Atemkalk nur nachts zugeschaltet habe. Hat aber nicht so richtig funktioniert. Auch jetzt mit dem Refugium merkt man das kaum, ist wahrscheinlich zu klein.

    Jeder weiß, dass es auch mit den üblichen Schwankungen von 0,3-0,4 funktioniert, aber man sollte den pH Wert nicht komplett ignorieren. Nicht nur was die Optimierung des Wachstums anbelangt, sondern vor allem was die Stabilität des Beckens betrifft.

    Grüße

    Chris

    Grüße

    Chris

  • Hallo Chris,

    deine Tabelle ohne zusätzliche Erläuterung ist etwas schwierig zu verstehen.
    Ich gehe mal davon aus, dass mit KH-Wert 8 die Säurekapazität (Säuretitration bis pH von 4,3) gemeint ist. Die Protonierung von Carbonationen in Abhängigkeit des pH-Wert (Zahl für die Protonrnkonzentration) nennt man auch das Kalk/Kohlensäure-Verhältnis. Die Verschiebung dieses Verhältnisses machen die Korallen aktiv zur Bildung ihres Karbonatskelettes.

    Dass ein höherer pH-Wert die Karbonatisierung von Korallen fördert, ist ja wissenschaftlich nachgewiesen. Zumindest für schnellwachsende SPS, die Konkurrenzdruck durch Wachstum "leben". Ob ein schneller Wachstum für die Vitalität einer Koralle an sich (also ohne Konkurrenzdruck wie in unserem Aquarium) besser ist, weiß man nicht. Schnelleres Wachstum z. B. bedeutet auch brüchigeres Skelett.

    Ich sehe den pH-Wert in unseren Riffaquarien halt mehr als Indikator, ob die m. E. wirklich wichtigen Parameter stimmen. Diesen selbst anzugehen, nach Wunsch zu verändern und als Prämisse zu betrachten, würde ich nie machen. Zumal deine Tabelle auch zeigt, dass durch Veränderung des pH-Wettes immer andere (noch) wichtigre Parameter verändert werden.

    Nur weil ein pH-Wert "zu niedrig" liegt (wer legt das eigentlich fest?), diesen durch Zugabe von Laugen zu erhöhen, halte ich schlicht für falsch. Da schaue ich das Becken an, ob das Becken gut steht. Wenn die "wichtigen" Parameter alle o K. sind, ist mir der pH-Wert schlicht schnuppe.

    VG
    Paul

  • Warum wird hier schon wieder um sich geschlagen?
    Es gibt keine Methode, die alles kann. In meinen Augen sind Patentrezepte etwas für die Theorie - die Praxis zeigt uns oft das Gegenteil. Das Denken wird einem leider nicht abgenommen.

    Zurück zum Kalkwasserreaktor: der Verschleiß an den Pumpen ist natürlich EXTREM abhängig von der verwendeten Konzentration an Kalkmilch. Je mehr Calciumhydroxid in den Reaktor gepackt wird, desto höher ist der Verschleiß. Wenn ein 1,8 Liter fassender Reaktor (z.B. KWR70-70) mit 180 g Calciumhydroxid betrieben wird, hat die Mischpumpe erheblich mehr zu tun, als wenn nur 40 g benutzt werden. Irgendwo muss man sich entscheiden: hat die Pumpe viel zu tun oder fülle ich öfter nach. Da ich ein wartungsfauler Mensch bin, sorge ich dafür, dass die Wartungsintervalle so lang wie möglich sind.
    Und selbstverständlich kann die Mischpumpe zwischendurch ausgestellt werden. Aber bitte bedenken: Wenn eine Pumpe schon Verschleiß aufweist, dann wird sie im Zweifelsfalle nicht mehr anlaufen.

    LG Burkhard

  • Hallo Burkhard

    warum den Kalkwasserreaktor mit einer Pumpe und nicht mit einem Rührwerk ?

    Gruß Ewald

    _______________________________________________________________________________________________________________________________

    Früher hatte ich Angst im Dunkeln.
    Wenn ich heute so meine Stromrechnung sehe,
    hab ich Angst vorm Licht. :loudly_crying_face:

  • Hallo Paul,

    ich habe keine Ahnung, wie tief der pH Wert absinken kann, ohne dass sich das im Becken negativ auswirkt. Wie schon geschrieben, die Meere haben einen pH Wert von 8,1-8,2. In diesem Milieu leben die meisten Tiere und deswegen strebe ich es auch im Aquarium an.
    Ich wollte eigentlich nur darauf hinweisen, dass die Schwankung des pH Werts einige Veränderungen im Wasser bewirkt. MIr geht es gar nicht so sehr um Wachstum, sondern um Stabilität. Und wer weiß, wenn man es schafft, den pH Wert mehr oder weniger stabil zu halten, hat das u.U. positive Effekte.
    Ich probiere solche Sachen gerne aus, auch wenn es am Ende zu nichts führt oder keine wesentliche Änderung bewirkt.

    Grüße

    Chris

    Grüße

    Chris

  • Wenn ich den PH-Wert nur einmalig erhöhe( 7,9 auf 8.2) sehe ich in den nächsten 1-2 Tage schon mehr kleine Wachstumspitzen an Montipora SPS, sprich es bilden sich weitere winzige Ansätze von weiteren Verästellungen.

    Nur meine ersehnten Kalkalgen lassen áuf sich warten. Habe noch LG, welches ich noch nicht geschafft habe zu verbauen, seit längerem in einem beströmten und beleuchteten Eimer mit Deckel drauf gelegt. Es findet also kaum Gasaustauch statt , trotzdem wachsen dort Kalkalgen mittlerweile recht üppig.
    Es dringt durch den Deckel auch weniger Co2 ein

    Lege ich einen Stein davon ins Becken verschwinden Sie. Die Korallen fühlen sich zwar auch ohne Kalkrotalgen pudelwohl mich verärgert es aber.

  • ich habe keine Ahnung, wie tief der pH Wert absinken kann, ohne dass sich das im Becken negativ auswirkt. Wie schon geschrieben, die Meere haben einen pH Wert von 8,1-8,2. In diesem Milieu leben die meisten Tiere und deswegen strebe ich es auch im Aquarium an.


    Die Philosophie eines kaum zur Kenntnis nehmenden pH-Werts kann auch ich nicht nachvollziehen.
    Für alle mir bekannten Autoren aquaristischer Fachbücher und darüber hinaus hat der pH-Wert einen hohen Stellenwert.
    Beobachtungen zeigen schlechte Wuchseigenschaften bei einem ständigen Wert unterhalb von 8 PH. Unsere Becken kranken oft an einer Überversorgung von Kohlensäure, die einen wesentlichen Einfluss auf den pH haben.
    Ich will mich hier nicht echauffieren, weil bald in den Weltmeeren ähnliche Voraussetzungen herrschen werden, wie in den meisten unserer Aquarien.
    Es gibt dutzende Untersuchungen an Korallenriffen zu den Konsequenzen eines niedrigen pH-Werts.
    Die Vielfalt geht zurück, die Bakterienschleime degenerieren.
    Unterhalb von 7.7 PH wird´s unangenehm!
    Siehe Link!

    Gruß
    Hajo

    https://www.mpg.de/4444525/w005_e…ate_080-084.pdf

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    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)

    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • warum den Kalkwasserreaktor mit einer Pumpe und nicht mit einem Rührwerk ?

    Rührfischchen mit Magnetrührer: man benötigt einen sehr guten Rührer, damit er eine Zeit lang hält.
    Rührwerk: die Achse von Getriebmotor in den Reaktor ist bei den meisten Modellen nicht gasdicht. Die Folge ist, dass CO2 hineingelangt und das Kalkwasser langsam aber sicher unbrauchbar macht. Ein kleiner Effekt, aber ein Effekt.
    Pumpe: das System ist hermetisch geschlossen, so dass durch die Gasphase kein CO2 in das System gelangt. Wenn dann noch das RO-Wasser nicht zu viel CO2 enthält, kann das Kalkwasser theoretisch beliebig lange gelagert werden, ohne das es Schaden nimmt, bzw. bis die Kalkmilch vollständig aufgelöst ist.

    LG Burkhard

  • Hallo Bernd,
    sehr interessant was du da schreibst.
    Ich betreibe mein Becken (1000l.) auch mit ein Kalkreaktor und habe mit dem PH-Wert zu „kämpfen“.
    Trotz Kalkwasserzugabe habe ich morgens ein PH von 7,59-69 und am Abend liegt er bei 7,80-90.
    Folgender maßen:
    Ich habe einen 25Liter Behälter, auf diesen gebe ich 5 gestrichene Löffel (35g) vom Grotech Kalkwasserpulver.
    Diesen verschließe ich mit dem Deckel und schüttle den Kanister durch. Danach steht er über Nacht und am nächsten Morgen setze ich ihn an die Dosierpumpe von GHL. Die bekommt ein Signal von einem Schwimmer, dieser erfasst den Wasserstand im Technikbecken. Sollte er auf max.-Niveau ansteigen, dann schaltet die Dosierpumpe ab. Ebenso ist die Dosierpumpe PH geregelt, so dass sie bei PH 8,20 ausschaltet. (Wo sie bis jetzt nicht im Traum hinmessen kann)
    Ich denke ich mache da was falsch, daher meine Fragen an Dich:

    1. Ich vermute das über die lange Standzeit des Kanisters (oft 3-5Tage) kaum noch Lösung im Wasser ist. Wenn ich jetzt aber im Kanister eine Pumpe installiere, diese aber läuft während die Dosierpumpe fördert, so ist das ja nicht so optimal.
    Wie hast du das gelöst?

    2. Dann tropft bei mir das Kalkwasser und das Wasser vom Kalkreaktor direkt nebeneinander von oben in den Rollermat Compact 1. Das ist dann ja auch nicht optimal, dann werde ich den vom Kalkreaktor mal in die Vorkammer vor der Rücklaufpumpe hängen.

    3. Da das Kalkwasser in den Rollermat tropft, ist es dann egal bzgl. des Sud im Kanister vom Kalkwasser, oder würdest du es zeitlich steuern, dass erst die Pumpe angeht um das Kalkwasser zu rühren, währenddessen geht die Schlauchpumpe aus und dann für wie lange bis sie wieder anlaufen soll?

    4. welches Pulver nutzt du für das Kalkwasser?

    5. Wie oft gibst du eine Mischung in den Behälter mit frischen Osmosewasser bis du ihn kpl. entleerst?


    Ich weiß, viele Fragen. :grinning_squinting_face: Würde mich riesig über deine Meinung dazu freuen.

    Vielen Dank schon einmal und Grüße
    Charly :smiling_face:

  • Hallo Charly

    Ich arbeite auch mit einem Kalkreaktor mit zwei nachgeschalteten Säulen mit
    Muschelgrit.
    Mein PH-Wert liegt morgens bei 8,0 +/- 0,05 und abends bei 8,2
    von 8Uhr bis 21Uhr läuft der Reaktor mit 5Liter die Stunde und von 21-8Uhr mit nur 1 Liter
    und mit dem Kalkwasserrührer von 21Uhr 30 bis 7Uhr30 pro halbe Stunde 100ml
    Kalkwasser zugabe.

    Gruß Ewald

    _______________________________________________________________________________________________________________________________

    Früher hatte ich Angst im Dunkeln.
    Wenn ich heute so meine Stromrechnung sehe,
    hab ich Angst vorm Licht. :loudly_crying_face:

  • Hallo Charly,

    niedrige pH-Werte haben ihre Ursache meist entweder in zu hohen CO2-Konzentrationen in der Raumluft oder in erhöhten Abbauprozessen organischer Abfallstoffe (Futterreste z.B.) oder zu hohem Fischbesatz. Einen Rollermat habe ich noch nie benutzt. Vielleicht werden da auch Abbauprozesse gefördert ???
    ( Besonders problematisch scheinen mir die Werte bei dir aber noch nicht)

    Kalkwasser setze ich mit normalem Calciumhydroxid-Pulver an. Was Grotech beinhaltet weiß ich nicht, vermute aber auch nur Calciumhydroxid. Im geschlossenen Behälter bleibt die Lösung recht lange stabil. Der pH-Wert sollte da bei ca. 12,5 liegen. Das kannst du ja messen. Das Mischverhältnis ist eigentlich weniger wichtig, da sich immer nur Teile des Calciumhydroxids lösen, bei einem Restrückstand aber auch immer wieder mit Wasser nachgefüllt werden kann.

    Zeitlich kann man die Rühr- Absetz- und Zugabezeiten ja mit Zeitschaltuhren steuern. Wie oben geschrieben, steure ich die Rührzeiten (wenige Minuten) und lasse dann die Lösung sich absetzen (3 - 4 Std.). Während dieser Zeit ist bei mir der elektronische Niveauregler ausgeschaltet, somit kann die klare Lösung bei Bedarf erst nach dieser Pause ins Becken nachgefüllt werden.
    Du müsstest, wenn du nicht mehr mit Schütteln arbeiten möchtest, die Rührzeit (Pumpe im Mischbehälter) mit einer elektronischen Schaltuhr minutenzeitlich einstellen und Nachfüllzeiten der Dosierpumpe mit einer weiteren Schaltuhr nach entsprechenden Pausen begrenzen. Auf diese Weise kannst du 3 - 4 Zugabeintervalle im Verlauf von 24 Std. möglich machen (4 x 4 Std. Pausen, 4 x 2 Std. für mögliche Zugaben) .
    Der pH-Wert bleibt ja im Kalkwasserbehälter im hohen Bereich, sinkt aber im Becken nach der Zufuhr schnell wieder ab. Mehrmals verteilte Zugaben sind stabiler. Auch solltest du nicht gleich bei 8,2 wieder abschalten, denn dieser Wert wird im Becken nicht lange gehalten. Kurzzeitige Werte bis 8,5 oder 8,6 sind kein Problem (stelle ich bei der "Kalkwassermethode" beim Auftreten von Fadenalgen sogar für mehrere Wochen so ein).

    Den Zulauf des Kalkwassers sollte man vor eine Strömungspumpe installieren, damit es schnellstens im Becken verteilt wird. In den Rollermat würde ich es nicht geben.

    Viele Grüße

    Bernd

  • Dann tropft bei mir das Kalkwasser und das Wasser vom Kalkreaktor direkt nebeneinander von oben in den Rollermat Compact 1

    Kalkwasser und Kalkreaktorwasser müssen auf jeden Fall an unterschiedlichen Stellen oder zeitlich voneinander getrennt werden zugegeben werden. Ein zeitliche Trennung wäre z.B. nachts das Kalkwasser laufen zu lassen und tagsüber den Kalkreaktor (wenn dieser genügend Leistung hat, um nur 12 Stunden pro Tag laufen zu können). Je nach Kalkreaktormodell sollte auch eine Neutralisierung nachgeschaltet werden, um den CO2-Eintrag zu minimieren.
    Der Kalkwasserbehälter sollte verschließbar sein, um den CO2-Eintrag zu minimieren. Lediglich eine winzige Entlüftungsbohrung ist notwendig, damit das Kalkwasser abgepumpt werden kann.

    Einen Rollermat habe ich noch nie benutzt. Vielleicht werden da auch Abbauprozesse gefördert ???

    Das Gegenteil ist der Fall: viele Stoffe werden aus dem Wasser gezogen, bevor sie mikrobiologisch zerlegt werden.

    LG Burkhard

  • Hallo Charly,
    die Verunreinigung aus dem Hydroxide in den Rollermat zu dosieren würde ich auch vermeiden. Das bleibt sicherlich nicht alles hängen.
    Wenn du den behälter mit einer Zeitschaltuhr morgens kurz nach der letzten Dosierung neu mischt, ist er abends wieder einsatzbereit.

    Gruß Spooner

  • Guten Morgen liebes Forum,

    na hier bekommt man ja schnell Antworten, klasse

    Ich versuche mal auf alle so gut wie ich kann einzugehen.


    Hallo Ewald, vielen Dank für Deine Antwort.

    Zum Thema Kalkreaktor:

    Mein Reaktor läuft Zurzeit durchgehen gesteuert vom KH-Director.

    Steigt die KH über 7,9 schaltet er die GrotechSP4800 ab, die Wasser durch den Reaktor drückt.

    Gleichzeitig misst eine Sonde den PH-Wert im Reaktor und regelt diesen durch ein Magnetventil.

    Steigt die KH Richtung 7,9, regelt er den PH-Wert im Reaktor max. auf 6,9 hoch.

    Fällt diese ab, regelt er den PH-Wert im Rektor runter bis auf max. 6,2.

    So pendelt er immer irgendwo dazwischen und ich habe eine konstante KH von 7,5 – 8

    Ich könnte jetzt natürlich versuchen die Regelung über die Zeit von 21-8Uhr Morgens aussetzen zu lassen, da in dieser Zeit ja eh kaum KH verbraucht wird. Ich habe noch ein Ablegerbereich im Technikbecken, dieser läuft im Intervall zum Hauptbecken, aber selbst das sollte kaum Einfluss auf die KH haben.


    Zum Thema Kalkwasser:

    Also würdest du Tagsüber, wie der Burkhard ja auch schreibt, kein Kalkwasser zugeben, sondern nur im Intervall zum Kalkreaktor?


    Auch dir wünsche ich einen guten Morgen Bernd und vielen Dank für deine Antwort!

    Ich habe Momentan Baby Kaudernis, diese füttere ich 5mal am Tag und auch muß ich zugeben, war ich sehr spendabel mit Frostfutter für den Rest der Bande. Sicherlich spielt das dann auch noch zusätzlich negativ mit rein.


    Mein Behälter ist luftdicht verschlossen, während er über Nacht nach dem Schütteln steht.

    Ich transportiere ihn dann zum Becken, tausche den gegen den leeren aus wo ich einen Deckel habe in dem ich ein 2mm Loch gebohrt habe. Ansonsten ist eine 6mm Kunststoffrohr bis kurz vorm Boden eingeschoben, dieses Rohr sitzt so stramm im Deckel, da drüber sollte auch kaum Luft in den Behälter kommen.

    Ich werde den PH-Wert mal zum Wochenende messen und hier nachreichen.

    Bis jetzt habe ich es nie während der Standzeit verrührt, wie ich das dann mit der Pumpe mache und den Behälter annährend Luftdicht verschließe, wie hast Du das gemacht? (Kabeldurchführung)

    So wie Du das mit den 4x2 Zugabeintervalle beschreibst muß ich dann zusätzlich zur Nachtschaltung eine Programmierbare Logik setzen um das dann ausschließlich in der Nacht zu realisieren.


    Allerdings hat man ja Tagsüber die meiste Verdunstung, von daher macht das ausschließliche dosieren in der Nacht in diesem Fall wenig Sinn, denn dann ist ja der Schwimmer meist am Anschlag, der dann das dosieren verhindert. (Technikbecken Wasserhöchststand)


    Auch ein wichtiger Aspekt, also werde ich das Abschalten bei 8,2PH rausnehmen und dafür 8,6 einsetzen. Wobei ich, wenn ich 8,2 auf dem Display sehe schon meine Augen reiben werde. :winking_face:


    Ich habe den Auslauf vom Kalkwasser jetzt die Vorkammer der Rückförderpumpe gelegt und der Kalkreaktor tropft in den Rollermat, wo auch zusätzlich noch Lanthan stark verdünnt in einigen Zyklen seinen Weg ins Becken findet.


    Hallo Burkhard, auch dir einen schönen guten Tag und Danke für Dein Beitrag.

    Mein Kalkreaktor ist der Schuran Jetstream, an dem habe ich eine PH-Sonde installiert. Der Ausgang läuft über eine Säule mit CaribSea ARM extra coarse für downflow Reaktoren, welches ich mal aus Versehen falsch gekauft habe, keine Ahnung ob und wieviel das bringt. Was für ein Material würdest Du empfehlen? Ewald schreibt ja Muschelbruch, ich habe noch Korallenbruch im Keller, sollte ja auch gehen, oder?

    Was mir noch auffällt ist: mein Magnetventil schaltet sich oft ab und an. Das kommt durch die PH Sonde im Reaktor für Regelung vom KH-Director. Wenn er auf Durchgang schaltet, dann kommt ein richtiger strahl aus dem Ausgangschlauch, aber auch nur für 5Sekunden, danach tropft es wieder ganz normal, wie die Grotech SP4800 halt fördert, raus.

    Hast Du eine Idee wie man das verringern kann, oder ist das bei euch auch so und somit halt halb so wild?


    Was ich jetzt aus euren Beiträgen vernommen habe ist:

    • Kalkwasser und Kalkreaktorausgang an unterschiedlichen Stellen setzen.
    • Ist gut, dann werde ich das durchströmen vom Kalkreaktor zeitlich begrenzen und versuchen nur noch nachts zu dosieren. Allerdings: hat man ja Tagsüber die meiste Verdunstung, von daher macht das ausschließliche dosieren in der Nacht in diesem Fall wenig Sinn, denn dann ist ja der Schwimmer meist am Anschlag, der dann das dosieren verhindert. (Technikbecken Wasserhöchststand)
    • PH Wert Obergrenze auf 8,6 setzen
    • Pumpe in den Kalkwasserkanister installieren (welche habt Ihr da verwendet und wie installiert?)
    • Folgende Intervalle habe ich mir durch dein Bsp. Bernd überlegt:


    9 - 11Uhr dosieren

    11:05 – 11:08Uhr rühren

    11:08 – 13:00Uhr setzen lassen

    13:00 – 15:00Uhr dosieren

    15:05 – 15:08Uhr rühren

    15:08 – 20:30Uhr setzen lassen

    20:30 – 22:30 dosieren

    22:35- 22:38 rühren

    22:38 – 02:30 setzen lassen

    2:30 – 5:30 dosieren

    5:35 – 5:38 rühren

    5:38 – 9Uhr setzen lassen


    • Die 2 Sensoren der Verdunstungsautomatik stelle ich jetzt so knapp über die Rückförderpumpe das sie wirklich nur im äußersten Notfall anspringt.
    • Säule nach dem Kalkreaktor mit Korallenbruch befüllen

    Würdet ihr das auch so sehen?

    Viele Dank nochmal und Grüße für die vielen und tollen Antworten! Bin echt begeistert :thumbs_up:

  • Hallo Charly,

    die oberen Zeiten zum Setzen lassen sind vermutlich zu knapp. Ich würde jeweils 4 Std. lassen. Da es dir ja primär um die Aufrechterhaltung eines höheren pH-Wertes geht, kannst du beim 4- Std. Rythmus eine gleichmäßiger verteilte Zugabezeit erreichen. Tages- und Nachtschwankungen im Verbrauch oder der Verdunstungsrate sehe ich als sekundär. Meist sind sie doch recht minimal.

    Wo du das Pumpenkabel aus dem Mischbehälter herausführen kannst, kann ich aus der Ferne nicht beurteilen. Ich habe hierzu am oberen Rand meines Behälters eine kleine Rundung herausgeschnitten, in die genau das Kabel passt. Sie ist so tief, dass sie dann oberhalb des Kabels von dem Schraubdeckel abgedeckt wird.

    Die Empfehlung, die Einleitung des Reaktorwassers und des Kalkwassers an entfernten Stellen zu platzieren, teile ich nicht! Sie sollte nah beieinander erfolgen, um einen schnellen pH-Ausgleich zu erreichen. Ein paraller Betrieb beider Syteme ist ja gerade wegen deren gegenteiligen Auswirkungen besonders empfehlenswert ( so auch Armin Glaser, "Ratgeber Aquarienchemie" S. 64!!!). Daher würde ich auch beide Systeme im Dauerbetrieb laufen lassen.

    Gruß

    Bernd

  • Hi Bernd, ich habe jetzt nochmal die Zeiten geändert:

    12:05-12:08 Uhr rühren

    12:08-16Uhr setzen lassen

    16:00-18Uhr dosieren

    18:05 – 18:08 Uhr rühren

    18:08 – 22:00 Uhr setzen lassen

    22:00 – 24:00 Uhr dosieren

    00:05 – 00:08 Uhr rühren

    00:08 – 04:00 Uhr setzen lassen

    4:00 – 6:00 Uhr dosieren

    6:05 – 6:08 Uhr rühren

    6:08 – 10Uhr setzen lassen

    10:00 – 12:00 Uhr dosieren

    Ich denke ich werde so eine Pumpe nehmen die Tunze bei den Niveauausgleichsystemen beilegt.
    Dann werde Eine PG-Verschraubung nehmen und oben in den Deckel setzen.

    Das mit dem "gegeneinander" Gedanke, den hatte ich auch, weshalb ich die auch zusammen in einer Stelle tropfen lassen hab. Ich habe sogar das Kalkwasser über den Schlauch vom Kalkreaktor laufen lassen.

    Erstmal muss ich jetzt schauen das ich das mit der Pumpe realisiere.
    Endlich mal wieder Bastelzeit :thumbs_up:

    Ich melde mich auf alle Fälle nochmal zurück, wenn ich das am Wochenende fertig habe.

    Kann es denn sein das meine Mischung einen zu geringen PH Wert hat, weil ich eben genau das nicht gemacht habe mit dem "Rühren"?
    Heute Abend werde ich mal den PH Wert vom Wasser messen.
    Worauf man alles achten muss, immer wieder interessant und eine Herausforderung.

  • Mess einfach den pH-Wert des angesetzten Kalkwassers. Dann siehst du ob es in Ordnung ist. Wie schon geschrieben sollte er nach dem Rühren bei ca 12,5 liegen.
    Welche Pumpe du nimmst, ist eigentlich egal. Kleine billige Pumpen gibt es ja schon für 10 - 15 Euro. Erstaunlicherweise hält solch eine Pumpe bei mir schon jahrelang, obwohl sie immer direkt im Kalkschlamm arbeiten muss.

    Gruß

    Bernd

  • Hallo Charly
    mess mal den PH-Wert vom Auslasswasser deines Kalkreaktors.

    Gruß Ewald

    _______________________________________________________________________________________________________________________________

    Früher hatte ich Angst im Dunkeln.
    Wenn ich heute so meine Stromrechnung sehe,
    hab ich Angst vorm Licht. :loudly_crying_face:

  • Die Empfehlung, die Einleitung des Reaktorwassers und des Kalkwassers an entfernten Stellen zu platzieren, teile ich nicht! Sie sollte nah beieinander erfolgen, um einen schnellen pH-Ausgleich zu erreichen.

    Wenn beide Ausgänge - Kalkwasser und Kalkreaktor - zugleich dosiert werden, neutralisiert sich sehr schön der pH-Wert. Allerdings unter der Bildung von Kalk. So hat man neben CO2 und Calciumhydroxid eigentlich nur noch Energie verbraucht. In meinen Augen eher kontraproduktiv.
    Im Aquarium haben wir ein stetiges Auf und Ab des pH-Wertes. Nachts, wenn die Photosynthese nicht funktioniert, atmet alles was lebt CO2 aus - das Wasser wird sauerer, der pH-Wert sinkt. Sobald tagsüber wieder Licht vorhanden ist, beginnen die photosynthetisch aktiven Organismen (Korallen mit ihren Zooxanthellen, Algen, Cyanobakterien und einige andere) CO2 zu verbrauchen, das Wasser wird basischer, der pH-Wert steigt. Diese Tag-und-Nacht-Schwankungen sind verglichen mit denen in den Meeren in unseren Aquarien sehr stark, insbesondere bei KH-Mangel. Grund hierfür ist der sehr hohe Anteil an Tieren bei extrem geringen Wassermengen.
    So bietet sich eine zeitlich gesteuerte Zugabe von Kalkwasser (Lösung vom Calciumhydroxid, pH 12-13) und Kalkreaktorwasser (Karbonathärte mit CO2, pH-Wert ca. 6,5 bis 7,3 je nach Modell) geradezu an. Nachts, wenn der pH-Wert sinkt, kann Kalkwasser dosiert oder der CO2-Adsorber betrieben werden. Tagsüber, wenn der pH-Wert sowieso steigt, ist die ideale Zeit, um das mit zu viel CO2 angereicherte Wasser des Kalkreaktors einzuleiten.
    Der Effekt ist eine um ca. 0,2 pH-Stufen geringere pH-Wertschwankung und im allgemeinen ein etwas höherer Durchschnitts-pH-Wert.
    In Aquarien, in denen keine High-End-SPS gehalten werden, haben sich erhöhte KH-Wert bis ca. 10°dKH gewährt, weil dann die pH-Wert-Schwankungen niedriger ausfallen. In reinen Steinkorallenbecken würde ich den KH-Wert um 7 einstellen.

    LG Burkhard

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