Wer hat recht ? Was ist richtig?

  • Hallo,


    ich habe zeitgleich Wasserproben genommen und diese an zwei Labore geschickt. Der Grund warum ich das gemacht hatte war, das beide Labore nicht alles messen.


    Labor 1 - Gilbers Umwelttechnik
    Labor 2 - Triton
    Bei dem Rückläufer allerdgings haben sich zwei Werte doch stark unterschieden.
    PO4 und Strontium
    PO4 bei Labor 1 -> 0.002 mg/l
    PO4 bei Labor 2 -> 0.105 mg/l
    SR bei Labor 1 -> 4,43 mg/l
    SR bei Labor 2 -> 8.59 mg/l


    Gemessen hatte ich selbst den Wert am Entnahmetag dummerweise nicht. Aber tut auch eigentlich nichts zur Sache.


    Beide Labore sagen.. Wir haben alles richtig gemacht..... aber was nun ? oder gilt... wer viel messen lässt erhält viel Mist ??? :loudly_crying_face: :loudly_crying_face:


    Gruß Thorsten

  • Hallo Thorsten,


    bei der Phosphatmessung von Peter Gilbers ist eine Null zu viel, denke ich. Ich denke, Peter kann 0,02 mg/l messen aber nicht 0,002 mg/l. Dann sieht es schonmal ganz anders aus.


    Hinzu kommt, dass Peter reaktives Phosphat misst und Triton Gesamtphosphat und dann sind die beiden Werte gar nicht mehr so unrealistisch, beide können stimmen, nur eben unterschiedliche Messmethoden, unterschiedliche Werte, die zusammengenommen noch weitere Rückschlüsse zulassen.


    Wenn ich reaktives Phosphat und Gesamtphosphat messe, können die beiden Werte durchaus in diesen Bereichen liegen, auch vom gleichen Wasser aus dem selben Aquarium.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner,


    vielen Dank für die Info. Aber das geht aus den Berichten nicht hervor.
    Da steht Phosphat (PO4) Ebenso bei Triton. Weiter habe ich Beiden die entsprechenden Berichte zugesandt. Beide habe ihre Messungen bestätigt.
    Bei der einen Messung müßte ich mein PO4 reduzieren und bei der Anderen mein PO4 erhöhen. Ebenso beim Strontium. Bei einem kann es bleiben, beim Anderen muß ich es erhöhen.
    Peter gibt in seinem Bericht entsprechende Richtwerte (was auch gut ist) und Triton hat das Ampelsystem. Wenn bei Peter eine 0 zuviel wäre... würde das Ergbenis ja auch passen.
    Ach ja, vielleicht noch als Ergäzung von Schlußfolgerungen. Peter hat Nitrat mit 0,27mg/l und Nitrit mit 0,015mg/l gemessen. Diese Werte gibt es ja bekanntlich in der Triton Auswertung nicht.


    Aber was ist den für mich nun die Schlußfolgerung daraus???
    Klar kommen jetzt die Fragen / Aussagen.... Wie sehen deine Korallen aus etc.? Die sehen nach meiner Meinung gut aus. Stelle mal später Bilder ein.

  • Hallo,


    die Schlussfolgerung hat die Hans-Werner schon gesagt.


    man muss sich mit beiden Messungen einzeln auseinandersetzen, was wurde gemessen, und vor allen Dingen wie wurde gemessen.
    Die ICP-OES von der Triton kann meines Wissens nur Phosphor messen, aber nicht Phosphat. Dann relativieren sich die Abweichungen eventuell schon erheblich.


    Wenn du dich für die ICP-OES interessierst, kannst du dich hier einlesen: viel Spaß :).



    LG
    Daniel

  • Hallo Thorsten,


    das ist ein interessanter Vergleich, den du da angestellt hast,
    mit einem Ergebnis, das mich negativ überrascht.


    Ich sehe es wie Hans-Werner. Der PO4-Wert von Gilbers scheint
    mir extrem niedrig, realistischer fände ich eine Null weniger.


    Triton misst Phosphor und rechnet es in PO4 um. Allerdings
    steht auf der Triton-Homepage ein Hinweis, dass es zeitweise
    ein Umrechnungsproblem gab. Wie hoch ist dein P-Wert?


    Das alles erklärt aber nicht die deutlich unterschiedlichen Sr-Werte.


    Eines kannst du aus diesen Werten aber entnehmen:
    so lange dein Becken gut läuft, ist alles oK. Wenn sich Probleme zeigen würden,
    wäre ein Nährstoffmangel (N oder P) eine mögliche Ursache.

  • Hallo Thorsten,
    mal angenommen die Messung von Gilbers ist richtig. Ich kanns es nicht überprüfen, aber hatte von Gilbers bisher plausible Meßwerte erhalten.
    Dann wäre für mich die naheliegenste Erklärung, das die Probe bzw. der Behälter von Triton irgendwann verunreinigt wurde. Das ist jetzt nicht mehr zu überprüfen, aber würde die Fehlmessung erklären.
    Andernfalls könnten auch Schwebeteilechen im Wasser bei Triton mitgemessen worden sein. Bei der geringen Probengröße kann da der Zufall reinspielen. Bei Gilbers fallen die Schwebeteilchen evt. nicht so ins Gewicht weil die Probenmenge größer ist und das Verfahren anders.

  • Hallo Thorsten,


    normalerweise sollte in Deinen Testberichten jeweils die Methodik angegeben sein, ich vermute mal, bei Peter Gilbers ist es Photometer, und bei Triton ist es ICP-OES, wie schon geschrieben wurde.


    Ein Photometer misst ohne Aufschluß immer reaktives Phosphat. Es funktioniert im Prinzip wie ein normaler Tröpfchentest, nur dass das Ergebnis von einer Photozelle ausgewertet wird. Mit einem Photometer kann man keine 0,002 mg/l Phosphat messen.


    Bei ICP-OES wird das Licht, das die Elemente/Ionen in einem heißen Plasma abstrahlen, gemessen. Dabei werden organische Verbindungen zerstört und Phosphor gemessen. Da in unserem Bereich praktisch der gesamte Phosphor als Phosphat vorliegt, kann das Ergebnis in Gesamt-Phosphat umgerechnet werden.


    Falls es oben nicht deutlich wurde, möchte ich nochmal nachfragen, steht beim Ergebnis von Peter Gilbers wirklich 0,002 mg/l Phosphat?


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner, Fischegucker und Armin,


    @ P- Wert bei Triton liegt bei 34.32 mikrogramm/l
    @ Wenn es eine Verunreinigung gegeben hat, wäre das doch mit der zweiten Probe aufgefallen, oder nicht?
    Ich habe Triton und auch Peter die beiden Berichte zukommen lassen. Die Aussage von Triton ersparre ich euch hier mal... schicke Sie aber gerne per pn.
    @ Hans-Werner, ja im Bericht steht 0,002 mg/l und wurde auch nochmals bestätigt. Und im Gegensatz zu Triton hat Peter sich zu den Meßergebnissen geäußert. Wo nichts ist kann auch nichts angezeigt werden und wenn das Triton Ergebniss stimmen würde, hätte man am Photometer schon eine bläuliche Färbung sehen müssen.


    Falls Interesse besteht kann ich die Ergebnisse auch zur Verfügung stellen.


    Ich möchte hier auch weder Triton noch Gilbers schlecht machen oder so. Aber würde schon gerne wissen was eigentlich richtig wäre!?


    Vorallem aus dem Grund... einmal müßte ich PO4 zu dosieren und bei dem anderem müßte ich PO4 reduzieren......


    Naja....

  • Hallo,
    also bei so großen Abweichungen der Po4-Messungen müßte man auch an den Korallen ablesen können was realistischer ist. Könntest du Bilder von einigen SPS einstellen?
    Ich habe mal meinen alten Meßbericht von Gilbers (genau 1 Jahr her) rausgekramt. Damals war bei mir das Photometer Hach-Lange DR 3800 mit einer Bestimmungsgrenze von 0,01mg/l angegeben. Die Nachweisgrenze steht da nicht ist aber sicher kleiner.
    Ich meine aber das Hr. Gilbers seit kurzem andere Verfahren einsetzt, daß steht sicher im Meßbericht.

  • Hallo,
    so wie die Korallen aussehen würde ich weder Po4 reduzieren noch erhöhen. Aber bei 240px-Auflösung der Bilder ist das nur ein erster Eindruck. Die Korallen sehen schon etwas hell aus, deswegen glaube ich der Wert liegt mehr im niedrigen Bereich. Aber bei der Bildqualität ist es auch schon Kaffesatzleserei.

  • Hallo,
    bei PO4 geben ich nur den Wert an, damit man sehen kann, wie weit der Wert von der BG entfernt ist.
    Meine Bestimmungsgrenze "BG" liegt bei 0,01 mg/l.
    Eigentlich müsste ich "<BG" als Ergebnis angeben, aber das geht nicht mit der selbtgebauten Software, bzw. der EDV-Mensch hat im Moment keine Zeit mehr.


    Den Rest haben HW und Armin ja schon erklärt. Photometer-PO4 ist nicht gleich ICP-PO4


    Gruß,
    Peter

  • Hallo,


    als Laie ist man nun genauso schlau wie vorher. Anstatt dass Messungen schlüssige Hinweise geben, wird der Anwender verunsichert.


    Der Verdacht entsteht, dass bei Analysen in diesen Tiefstbereichen häufig Fehler entstehen können; dies dürfte noch häufiger im Bereich der Spurenelemente vorkommen. Dass Vergleichsmessungen parallel bei verschiedenen Labors erfolgen, ist sicher die Ausnahme; Abweichungen werden daher wohl kaum publik. Aus solchen Analysen, vor allem in Grenzbereichen, konkrete Handlungsanweisungen abzuleiten, sehe ich immer noch als fragwürdig. Die Beobachtung und Beurteilung der Korallen bleibt wohl auch weiterhin der beste Weg.


    Gruß


    Bernd

  • Hallo Bernd,
    manchmal möchte man meinen, dass bestimmte Personen nur auf so einen Fall warten :smiling_face:
    Ich denke, dass man mit der Analytik mehr helfen als verunsichern kann.
    Dieser Fall ist jetzt nicht so schön und man kann nur das Wasser analysieren, was man bekommt.


    Zitat

    Die Beobachtung und Beurteilung der Korallen bleibt wohl auch weiterhin der beste Weg.

    Mag sein. Wer es kann.


    Gruß,
    Peter

  • Wer es kann!


    Genau das ist der springende Punkt. Wenn man jahrelang dabei ist und nicht gerade ein neues Becken startet können begabte Aquarianer mit dieser Methode evtl erfolgreich sein.


    Nach eineinhalb Jahren erkenne ich hier und da Unterschiede bin aber noch meilenweit entfernt mir dieses zuzutrauen. Gerade das Messen und Dokumentieren dieser Ergebnisse und die Überprüfung dieser Ergebnisse bei Peter geben mir Sicherheit.


    Triton gefällt mir momentan nicht so gut da weder PO4 noch NO3 und NO2 für mich persönlich aussagekräftig ermittelt wird. Gerade diese Ergebnisse sind für mich wichtig. Weder möchte ich in eine Limitierung laufen noch zu stark erhöhte Werte erzielen damit Korallen weder weiß noch braun werden. Soll das mit einen grünen Daumen gehen?


    Grüße Torben


    Gesendet mit Tapatalk

  • Hallo,
    ich bin da auch der Meinung von Bernd. Dem Laien verwirrt das massiv. Der eine misst Phosphat photometrisch (also wirklich nur Phosphat) und der andere mittels ICP und rechnet den Phosphor um...meiner Meinung nach können diese Werte nicht zusammenpassen. Da bei der ICP Methode mittels Aufschluss alle P haltigen Verbindungen (auch organische) "freigesetzt" werde und bestimmt werden. Somit muss der Wert höher sein, weil eben auch andere Verbindung im Meerwasser Phosphor enthalten und dann fälschlicher Weise als Phosphat angegeben werden.
    Ich bin mir sicher, dass für aquaristische Zwecke, ganz normale "Hobbytests" vollkomend ausreichend sind, vorallem sind die Ergebnisse immer vergleichbar.

  • Hallo Ronny, hallo zusammen


    es ist völlig egal, ob man das mittels ICP-OES ermittelte Phosphor als Phosphat umrechnet oder Phosphat misst. Praktisch liegt der gesamte Phosphor als Phosphat vor, im biologischen Bereich oder unter den Umweltbedingungen, von denen wir sprechen. Es gibt hier keinen elementaren Phosphor.


    Beide Werte können gleich richtig sein und auch weitere Schlüsse zulassen. Der Unterschied ist, dass reaktives Phosphat nur HPO4-- und H2PO4- (und ggf. PO4---) umfasst. Gesamtphosphat (oder das aus dem Phosphor errechnete Gesamtphosphat) enthält auch Polyphosphate und organische Phosphate, das sind aber ebenfalls Phosphate. Kann man auch mal hier nachlesen.


    Ein weites Verhältnis von reaktivem Phosphat zu Gesamtphosphat von z. B. 1 : 5 kann bedeuten, dass Phosphat schnell verbraucht wird und von Lebewesen ständig Polyphosphate und organische Phosphate "nachgeliefert" werden. Da ständig auch Phosphate von Lebewesen aufgenommen und so dem Wasser entzogen werden, reichert sich kein reaktives Phosphat im Wasser an. Es kann ein Indikator sein, wie lebhaft der Phosphatumsatz und der Wettbewerb um Phosphat ist.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo Peter,


    ich warte nicht auf Probleme und bin auch ganz bestimmt kein Gegner von Dir, zumal ja für mich bisher nicht erkennbar ist, wer oder was da Unklarheiten produziert hat. Da störe ich mich schon eher daran, wenn Anbieter mit Ampeln und Co. fragwürdige Notwenigkeiten zum Handeln vorgegauckeln.
    Aber nicht jeder Aquarianer ist ein Chemiker und schon gar nicht die meisten Einsteiger. Wenn also Analysen angeboten werden, dann sollten die Ergenisse schon zuverlässig interpretierbar sein oder auf mögliche Abweichungsmöglichkeiten hingewiesen werden.


    Am Wasser kann es wohl nicht gelegen haben, oder? Signifikante Abweichungen gab es ja auch bei Sr!


    Gruß


    Bernd

  • Hallo Reinhard,
    streng genommen dürfte ich das auch nicht, weil man so das Analysenergebnis nicht präsentiert.
    Aber ich möchte den Aquarianern dann trotzdem zeigen, wie weit sie wirklich unten sind.
    Das soll sich zukünftig aber ändern.
    Gruß,
    Peter


    @Bernd: das war nicht so ernst gemeint. Ich verstehe dich schon.


    Den Rest hat Hans-Werner ja erklärt. Eigentlich sind beide Werte brauchbar, nur leider nicht von einem Labor. Dann wäre vieles einfacher.

  • Wollte hier auch kein böses Blut verursachen.... Aber für mich ist das trotz allem nicht verständlich....
    Ich mache einen Test um zu wissen ob irgendwas stimmt oder nicht.
    Der eine Test gibt an der Wert ist zu hoch und der Andere es ist zu nierdrig.


    Und das soll dann mal einer verstehen.... vorallem bei 100facher Abweichung und entschuldigung ... für einen wie mich ist die Angabe PO4 = PO4 und egal wie gemessen wurde! :face_with_open_mouth: :face_with_open_mouth: :winking_face_with_tongue: :winking_face_with_tongue: :confused_face: :confused_face: :confused_face:
    Wiel 1 Pfennig ist auch 1Pfennig oder 1Kilo ist auch 1 Kilo ... :loudly_crying_face: :loudly_crying_face: :loudly_crying_face: :loudly_crying_face:

  • toto


    Zitat

    Wiel 1 Pfennig ist auch 1Pfennig oder 1Kilo ist auch 1 Kilo ... :loudly_crying_face: :loudly_crying_face: :loudly_crying_face: :loudly_crying_face:

    Das eine ist 1 Pfennig und das andere 1 Pfennig mit Anhang :grinning_squinting_face:


    Von mir bekommst du den Pfennig :smiling_face: , den man verwerten kann bzw. für das Aquarium wichtig ist.


    Der Rest ist Lametta und auch nicht uninteressant.

  • Hallo zusammen,



    möglicherweise treibt Toto etwas anderes um. Er bekommt das Ergebnis als Werte unterschiedlicher Messverfahren, die ihm im Endergebnis Aufschluss über seinen PO4-Wert geben sollen. Erwartet hatte er etwas anderes. So weit so gut. Wenn es für ihn jetzt zwischen den ermittelten Werten der unterschiedlichen Verfahren auch noch eine Verhältnismäßigkeit gäbe, wäre ein Faktor zur Umrechnung die Lösung seiner Probleme. Ähnlich der Brennwertanalytik Kcal vs Kjoule. Das Beispiel hinkt entsetzlich, mir fällt aber im Moment kein anderer plastischer Vergleich ein. Für einen Anfänger ist es bestimmt nicht leicht, zwischen dem einen und dem anderen Verfahren zu unterscheiden, geschweige denn es korrekt zu interpretieren und es dann ins richtige Verhältnis zu setzen. Wenn dann noch der (für mich) notwendige Hinweis auf die Methode des Verfahrens fehlt, ist eine große Verwirrung das Ergebnis und kann zu völlig falschen Rückschlüssen führen.
    So ist es ja auch gewesen.
    Peter hat den Unterschied mit dem Hinweis auf das „Lametta“ sehr schön auf den Punkt gebracht. :grinning_squinting_face:


    Gruß


    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Mir hat das mal jemand versucht zu erklären :


    Ein Blatt fällt ins Wasser. Damit verändert sich der PO4 Wert im Becken nicht da es sich erst zersetzen müßte. Also würde bei einer Probe bei Peter der PO4 Wert gemessen werden ohne Blatt sondern nur PO4 welches auch verfügbar ist.


    Bei Triton wird die Probe auf ich glaube 4000 Grad Celsius erhitzt und damit verbrennt das Blatt und ist sofort als PO4 messbar.


    Also ist für uns nur wichtig was für die Organismen verfügbar ist denn Schwebstoffe können vom Abschäumer, Vliesfilter, Filtersocken, etc aus dem System entfernt werden bevor es zu PO4 zersetzt wird.


    Ist das ungefähr richtig?


    Grüße Torben


    Gesendet mit Tapatalk

  • Hallo Hans-Werner,


    ich bin ja kein Umweltchemiker aber eines verstehe ich nicht. Mit einem photom. Phosphattest bestimme ich doch PO43- (je nach pH Wert wieder die protonierten Formen Hydrogenphosphat, dihydrogenphospat und Phosphorsäure). Die Tests arbeitet im stark sauren, dh. es wir o-Phosphorsäure komplexiert und vermessen und der PO43- Wert angegeben. Das keine Elementarer Phosphor im Meerwasser vorliegt kann ich nachvollziehen, aber sicher doch organische Strukturen, die Phosphor enthalten und die werden bei einen Aufschluss anschließend mit vermessen und als Phosphat interpretiert. Oder liege ich da falsch, bzw. sind organische Phosporverb. zu vernachlässigen, da sehr gering?
    lg

  • Wenn es für ihn jetzt zwischen den ermittelten Werten der unterschiedlichen Verfahren auch noch eine Verhältnismäßigkeit gäbe, wäre ein Faktor zur Umrechnung die Lösung seiner Probleme.

    Hallo Hajo,
    Hallo zusammen,


    im verlinkten Beitrag von Hans-Werner steht drin:


    Zitat
    "Der Gesamtphosphat (im Wasser) liegt als pauschaler Erfahrungswert etwa 0,1 mg/l höher als PO4."


    Das kommt ja dann ganz gut hin mit 0,002 mg/l (Peter) bzw 0,10 mg/l (Triton).


    @ Peter
    Wie muss ich mir das vorstellen?
    Dein Photometer hat eine BG von 0,01 mg/l für reaktives Phosphat.
    Wenn Du 0,002 mg/l angibst, dann hat die Wasserprobe also weniger als 0,01 mg/l, richtig?
    Also als Signal ohne "Ampel" sozusagen? :winking_face:


    Gruß,
    Matthias



  • Genauso würde ich das nun verstehen.
    Wenn man also zum photometrisch bestimmten Wert 0,1mg/l addiert sollte man ca. den Gesamtphosphatwert erhalten und sollte mit dem ICP Wert vergleichbar sein. Nur wird das in der Praxis nie genau übereinstimmen, da die 0,1 mg/l Pauschale mit Sicherheit nie genau diesen Wert haben wird...der wird je nach Aquarium etwas schwanken.
    Ich bin immer der Meinung, dass handelsübliche Schnelltest vollkommend ausrechend an Genauigkeit sind und vor allem stellen sich solche Fragen überhaupt nicht.

  • Hallo Ronny,


    beim Gesamtphosphat wird alles erfasst, auch partikuläres Phosphat, Bakterien- und Algenzellen, es sei denn, man filtriert sie vorher ab. Ich habe das mit dem Filter (0,2 µm) mal probiert und es hat nichts gebracht.


    Viele Organismen können, zumindest unter Phosphatmangel, organischen Phosphate und Polyphosphate zu Orthophosphat hydrolysieren und dann aufnehmen.


    Prinzipiell könnten Korallen auch Bakterioplankton nutzen, in unseren Aquarien scheint aber das Vorkommen von Bakterioplanktion minimal (um mindesten eine Größenordnung unter dem natürlichen Vorkommen) zu sein, wie eine Auszählung sowie der Vergleich der filtrierten und unfiltrierten Proben gezeigt hat. Wenn es trotzdem Hinweise gibt, dass die Korallen auf Maßnahmen, die die Bakterien ernähren, positiv im Sinne von einem scheinbaren Nährstoffgewinn reagieren, wird das wohl auf die symbiotischen Bakterien zurückzuführen sein, die Teil des Korallenholobionten sind.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo zusammen,


    auch wenn mich die extrem großen Unterschiede der beiden Phosphatwerte sehr überraschen,
    hat das Ganze doch eine gewisse Logik: wenn nur das von Peter gemessene Phosphat vorhanden wäre,
    hätten sich wahrscheinlich schon Probleme gezeigt. Daher ist es sehr wahrscheinlich, dass recht große Mengen
    anderer Phosphorverbindungen in Totos Wasser vorhanden sind, die, wie es Hans-Werner schon angedeutet hat,
    als Reserve verwendet werden. Das Phosphat ist hier sozusagen "gepuffert" bzw. es sind Depots im freien
    Wasser vorhanden.


    Ich halte das für eine möglicherweise instabile Situation, die genaue Beobachtung der Korallen erfordert.
    Insofern sind die auf den ersten Blick verwirrenden Ergebnisse doch nützlich.


    Die unterschiedlichen Strontiumwerte könnten übrigens auf das Vorhandensein von partikulären
    Strontiumverbindungen hinweisen, z.B. ausgefälltes Strontiumphosphat. Eine Filtration der Probe vor
    der Messung mit der ICP-OES könnte dies beweisen.

  • Daher ist es sehr wahrscheinlich, dass recht große Mengen
    anderer Phosphorverbindungen in Totos Wasser vorhanden sind, die, wie es Hans-Werner schon angedeutet hat,
    als Reserve verwendet werden. Das Phosphat ist hier sozusagen "gepuffert" bzw. es sind Depots im freien
    Wasser vorhanden.

    moin armin,


    ....denen ggfls. infolge des "höheren" wertes nun mit adsorbern zu leibe gerückt wird und es erst dann zu entsprechenden schäden kommt.


    (ps: die angabe von "po4" ohne gleichzeitige ermittlung von no3 ist auch nicht so das wahre...)

  • Hallo,


    interessant wären aber die Schlussfolgerungen für uns unbedarfte und nunmehr restlos verunsicherte (weil fachunkundige) Anwender, da offensichtlich beide Tests richtig durchgeführt und die Ergebnisse für sich gesehen stimmen.


    Die ICP-OES ist eine feine Sache, sollte aber immer um gewisse Tests wie PO4, NO3 ergänzt , und das Ganze dann einem Experten vorgelegt werden :smiling_face: .


    Zum Glück habe wir hier Hans-Werner, Armin, Ingrid, Matthias, Joe, Hajo und ein paar andere Experten :D.


    ....denen ggfls. infolge des "höheren" wertes nun mit adsorbern zu leibe gerückt wird und es erst dann zu entsprechenden schäden kommt.


    Das wäre dann der "Worst Case" nach einen an sich richtigen aber leider falsch interpretierten Test.



    Verunsicherte Grüße :wink
    Daniel

  • Hallo zusammen,


    ich messe immer das Phosphat mit dem Hanna-Checker für Phosphor und rechne es dann auf Phosphat um.


    Auch ich schickte mal eine Wasserprobe zu Peter Gilbers und bekam 0,002 PO4 und bei Triton kam so ca. 0,1 PO4 raus.
    Lange Zeit davor schickte ich jedoch die Wasserprobe nur zu Triton. Hier war die Ampel dann immer gelb oder rot und ich entfernte mit Phosphatabsorber das Phosphat und alle SPS starben von unten her komplett ab. Ich war schon total am Verzweifeln, da trotz angeblich normalem PO4-Wert die Korallen abstarben.
    Ich hatte also das gleiche Problem wie beim Themenersteller. Jetzt fahre ich im Moment mit dem Hanna-Checker mit 0,08 und die Korallen stehen viel besser da.
    Ich hatte auch mal darüber einen Threat geschrieben (Umrechnung Phosphor zu Phosphat), leider wurde mir das erst vor einem Monat klar.
    In Zukunft werde ich Wassertests nur noch bei Gilbers machen lassen.


    P.S. Ich finde diesen Threat den besten seit langem hier im Forum, da endlich mal Licht ins Dunkel kommt


    LG Michael

  • Hallo Michael,


    vielen Dank für deine Meldung, die ja die schlimmsten Befürchtungen von Joe bestätigt.
    Mir gibt das arg zu denken, gut das Thorsten gleichzeitig zwei Test hat machen lassen, die sind ja nicht ganz billig.


    Vielleicht hilft das ja den einen oder anderem weiter. Michael, was hast du den für einen Hanna-Checker, den HI736?, der heute schon einmal empfohlen wurde.


    LG
    Daniel

  • Hallo Daniel,


    ja ich denke den 736. Bin gerade im Urlaub, kann also nicht schauen.Rechne immer mit 3,066/1000 zu PO4 um.
    Ich machte dann auch 2 Tests (mit einer Woche) bei beiden Laboren und es kam das Ergebis wie bei Thorsten raus. Jörg Kokott hat mir auch mal so was von Differenz Phosphor zu verfügbaren PO4 geschrieben (oder so was ähnliches), verstanden habe ich das aber nicht. Aber jetzt ist es mir klarer geworden.Ich nehme jetzt sangokai nutricoral zx liquid I HED. Vorher hatte ich immer von Mrutzket das Phosphor verwendet um PO4 zu erhöhen. In Wirklichkeit hat sich jedoch wohl nur Phosphor und nicht PO4 erhöht.Komisch. Dachte immer das sei das Gleiche.


    LG Michael

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