Nitrat bei über 80, Phosphat bei 11! Richtig gelesen, bei 11!

  • Hallo,


    wie nun schon mehrfach geschrieben wurde, sind wir hier in einem Diskussionsforum. Da kann und soll jeder seine Erfahrungen posten. Allerdings steht es auch jedem Teilnehmer zu, dem zu widersprechen!
    Man kann - mit Rücksicht auf Leute, die in der Meeresaquaristik noch nicht sehr bewandert sind, hier im Fachforum aber zuverlässige Informationen suchen - klar erkennbar fachlich mehr als fragwürdige Dinge nicht immer einfach ignorieren.
    Klar gibt es auch unter Erfahreneren unterschiedliche Ansichten und Bewertungen. Da muss der Leser dann selbst entscheiden, wer oder was ihn fachlich mehr überzeugt.
    Wenn jemand aber regelmäßig Dinge postet, die meilenweit von den breiten Erfahrungen ausgewiesen erfolgreicher Aquarianer und Fachleuten abweichen, wissenschaftliche Erkenntnisse mit wiederholt Wortspielereien in Frage zu stellen versucht, wenig glaubhaft über angeblich eigene Erfahrungen berichtet, sich dabei manchmal - was dem sorgsamen Leser im Lauf der Zeit auffällt - gravierend selbst widerspricht, liegt es auf der Hand, dass da auch Akzeptanz verloren geht und Widersprüche deutlicher werden.
    Es ist vollkommen richtig, dass wir hier vermeiden sollten persönlich zu werden. Dies gilt auch für manche Wortwahl oder aggressiv provozierende Formulierungen. Geduld ist aber nicht unendlich, und wenn begründet der Eindruck entsteht, dass es häufig gar nicht um die eigentliche Sache geht, kann auch irgendwann die Toleranzschwelle überschritten sein.


    Gruß


    Bernd

  • Hallo zusammen,


    ich streite mich auch nicht um die Frage, ob jemand 0,4 oder 0,04 mg pro Liter Phosphat im Becken hat. Auch der Nitratwert ist mir ziemlich egal.


    Aber wenn jemand behauptet, bei PO4 Werten von über 1! mg pro Liter ein signifikantes Wachstum bei STEINkorallen (SPS!) gesehen zu haben, dann nehme ich mir heraus, das anzuzweifeln und auf eigene wissenschaftliche Experimente zu verweisen (an Acropora, Stylopora, Millepora, Montipora, Seriatopora, Porites und Heliopora).


    Wir haben die Korallen im 3D-Scanner vermessen und gewogen. Bis 0,4 mg pro Liter Phosphat kann man ein Wachstum nachweisen und auch eine signifikante Gewichtszunahme. Dabei fällt aber auf, dass die Korallen bei höheren Phosphatwerten immer filigraner werden. Zum Teil so filigran, dass sie bei der geringsten Berührung abbrechen.


    Es ist auch nachgewiesen, dass das Wachstum kalzifizierender Algen (Halimeda, Gruppe Corallinales) durch hohe Phosphorwerte gehemmt wird.


    Daraus lässt sich ableiten, dass der Kalzifizierungsprozess bei PO4-Werten über einen bestimmten Schwellenwert sichtbar gestört wird.


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Hallo Rüdiger,


    Deine Ergebnisse stimmen mit anderen Laboruntersuchen und auch Feldversuchen überein. Unser erstes Buch 2009 war DAS RIFFAQUARIUM Praxis für Neueinsteiger von Rüdiger Lanka. Dort wird von vergleichbaren Ergebnissen bei Versuchen im GBR berichtet mit beginnendem Korallensterben bei 0,48 mg/l.


    Weiter oben habe ich bereits einen Artikel verlinkt in dem ein anerkannter Wissenschaftler bestätigt, dass es gutlaufende Aquarien mit 2 mg/l gibt, die Randbedingungen aber nicht verstanden sind. In amerikanischen Foren wird hierzu auf Einhaltung des Redfield Verhältnisses, einer KH von 10-11 und Kontinuität spekuliert, Beweise gibt es aber nicht.


    Hierzu brauchen wir jetzt engagierte Meerwasseraquarianer wie Zanclus, die hierzu schon Erfahrungen sammeln konnten. Unser Forenkollege hat ja schon vielfach auf seine langjährige Erfahrung verweisen ohne uns wirklich daran teilhaben zu lassen. Vielleicht ist er zu schüchtern und wartet auf eine Aufforderung. Dies will ich gerne machen.


    Zanclus, berichte uns doch mal über Deinen aquarianischen Werdegang. Welche Becken hast Du wie betrieben und speziell bei welchen Acroporen hast Du bei deutlich erhöhten PO4 Werten noch ein signifikantes Wachstum erzielen können. Wie waren die sonstigen Wasserparameter und gab es Algenplagen? Wichtig wäre auch zu wissen, wie getestet wurde und ob die Ergebnisse reproduzierbar waren.


    Schön wäre es, wenn sich weiter Mitglieder hier melden mit ähnlichen Erfahrungen, dann können einzelne Wasserparameter eventuell eingegrenzt werden.


    LG Ralf

  • Hallo Ralf,

    Dort wird von vergleichbaren Ergebnissen bei Versuchen im GBR berichtet mit beginnendem Korallensterben bei 0,48 mg/l.

    dazu möchte ich aber noch einwerfen, dass es nicht bei allen SPS zum Absterben kommt. Selbst bei Werten um 1 mg pro Liter Phosphat gab es Korallen, die augenscheinlich nur das Wachstum eingestellt hatten.


    Ein weiteres Problem war der verstärkte Algenaufwuchs auf allen Oberflächen (Korallen ausgenommen). Die Algen sind innerhalb von wenigen Tagen zu richtigen Zottelbergen herangewachsen. Zum Glück gibt es für solche Aufgaben Doktoranden :winking_face:


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Hallo zusammen!


    Wir sitzen doch alle im selben Boot.
    Nicht zwangsweise, denn wir haben uns den Acker ja selbst ausgesucht.
    Was für Erwartungen habe ich eigentlich an das Forum, an meine Liebhaberei?
    Die Diskussionen über farbgetunte Korallen wabern durch alle Foren.
    Vielleicht ist dieses überzogene Tuning mit dem Schlankheitswahn vergleichbar.
    Das Abgleiten in die Magersucht ist hier nur eines der Probleme.
    Schäden an Körper und Geist sind die Folgen, wenn die rote Linie überschritten wird.
    Dennoch kann ein gesundes Äußeres vorübergehend über innere Schäden hinwegtäuschen.
    So auch bei den Korallen.
    Vielleicht sogar bei diesem Thema?
    Je höher der PO4, desto spröder die Skelettdichte der Korallen.
    Außen optisch gut, innen marode.
    Außen hui, innen pfui.
    Früher hätte man das auf den Mangel an Strontium geschoben.
    Man hat es halt nicht besser gewusst.
    Es hat schon immer besondere Menschen mit einem besonderen Geschmack gegeben.
    Oder besser gesagt, Menschen mit einem feinen Händchen fürs Ungewöhnliche.
    Das ist auch gut so.
    Wir sollten uns diese Spezies nicht als Vorbilder nehmen, ohne auch deren Erfolg/Methode zu hinterfragen.
    Vielleicht korreliert dieser doch nicht so mit den Empfehlungen der vielen Produktwerbungen?
    „Highend-Becken“ und deren Abbildungen sind uns allen wohlbekannt.
    Mir sind einige solcher Becken auch geläufig.
    Manche Abstürze allerdings auch.
    Erst wurde schwadroniert. Danach kam Schweigen.
    Eigentlich war das Schweigen stellenweise schon vorher vorhanden.
    Denn das "Geheimnis" eines gut aufgestellten Beckens zu teilen, war nicht jedermanns Ding.
    Dass man irgendwann und irgendwo falsch abgebogen war, wurde unter den Teppich gekehrt.
    Experte ist bei mir nicht jemand, der in Nullkommanix die Neonfarben herauskitzelt, sondern einer, der diesen Zustand auch über viele Jahre aufrechterhalten kann.
    Hier liegt die wahre Begabung.
    Dabei geht es mir nicht in erster Linie um die Farbe der Koralle, sondern um ein gesundes Wachstum.
    Wobei eigentlich letzteres die Grundlage für ersteres sein sollte.
    Es ist zu verstehen, dass alle bestrebt sind, sich an den Erfolgen der Wenigen zu messen.
    Schwierig wird es nur, wenn die Selbstüberschätzung Oberhand gewinnt, chemische und biologische Gesetze ignoriert oder gar der gesunde Menschenverstand aussetzt.
    Auch krankhafter Ehrgeiz gehört nicht hier hin.
    Wie bei der Pflege der Fische wird man auch die Pflege von Korallen ein Stück weit katalogisieren können.
    Von Anfängerfischen bis hin zu den Futterspezialisten, von den robusten Korallen bis zu den empfindsamen Mimosen.
    Wer sich den Futterspezialisten, wie auch den Mimosen zuwendet, dem sollte bereits vorher klar werden, dass vorerst nicht irgendein System die Basis sein kann, sondern erst einmal die eigenen persönlichen Resourcen.
    Das auch ruhig als Gradmesser für weitere Ziele.
    Apropos Gradmesser....
    Auch in den amerikanischen Foren gibt es Fragen ohne Ende. Ebenso Diskussionen mit unterschiedlichem Ausgang und differierenden Qualitäten.
    Manche sagen, die besten Arbeiten fand und findet man auf dem amerikanischen Markt.
    Mag sein, da hier die Pioniere der Meerwasserzunft zu Hause (sind) waren.
    Jedenfalls noch ein Teil von ihnen.
    Wer damals (1970er) weitergehende Informationen suchte, der orientierte sich an der amerikanischen Literatur. Zumindest an wissenschaftlichen Beiträgen in englischer Sprache.
    Auch die Japaner haben schöne Töchter...
    Die Referenzliste der Granden ist lang.
    Foren sind nur so gut, wie die Qualität ihrer Gemeinschaft.
    Daran sollten wir arbeiten.
    Der Austausch hobbymäßig ausgeübter Leidenschaft ist ein wichtiger Baustein unserer Gemeinschaft.
    Unerheblich ist, ob als Vorlage ein eigenes oder ein fremdes Thema verwendet wird.


    In diesem Sinne


    Gruß
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Wichtig wären vor allem auch ein paar Fotos zur Dokumentation. Auf konkrete Fragen wurde ja bisher nie reagiert.

  • Hi,
    das einige SPS hohe po4 Werte akzeptieren und darunter auch noch wachsen ist ja bekannt. Hoch ist für mich schon alles über 0,1. Wie lange sie unter Werten wie z.b. 0,3 wachsen wäre interessant. Es ist ja auch bekannt das erhöhte po4 Werte das Wachstum von Bohralgen fördert. Alleine das dürfte nach einiger Zeit der Koralle massiv Probleme machen und man wird kaum gesunde Kolonien darunter langfristig halten können. Das behaupte ich einfach Mal so weil es vor etlichen Jahren als die Technik noch nicht so gut war bei fast jedem im Becken damit Probleme gab und viele Ableger die man bekommen hat schon damit Probleme hatten.
    Diese Ableger sind eigentlich nie richtig in Gang gekommen und sind bei mir eher gestorben als das sie in meinem Becken mit Wachstum losgelegt haben.


    Was mit Farben bei po4 über 0,1 los ist, ist immer Ansichtssache. Mir persönlich sind meine Korallen darunter einfach zu dunkel.
    Zum Glück hatte ich die letzten Jahre damit gar keine Probleme mehr.


    Ich habe gesehen das jemand von mehreren Jahren eine Auswertung der Becken von Reef central gemacht hat. Von den Becken " tank of the month ". Das Ergebnis von ca. 90 Becken war das die meisten davon mit po4 Werten bis ca. 0,03 betrieben wurden und niedrigen no3 Werten. Sehr wenige davon hatten po4 0,05 oder mehr.
    Diese Becken sind meist gewachsen, länger in Betrieb und wurden nicht gewählt weil sie schlecht stehen.


    Mit Sicherheit gibt es sehr gute Becken mit höheren Werten, aber was SPS an geht wird eine vielzahl der Besitzer eher tiefe Werte einstellen um Probleme wie Algenwuchs, Bohralgen, dunkle Farben zu vermeiden.

  • Hallo Spooner,


    im Großen und Ganzen stimme ich dir zu, lediglich ein Punkt ist nicht mehr 100% zeitgemäß:
    Die Farben der Korallen:
    Früher unter HQI und T5 wurden die Farben hauptsächlich von den Nährstoffverhältnissen und der Verfügbarkeit von Spurenelementen bestimmt.
    Das hat Herr Pohl sehr gut perfektioniert.
    Heutzutage hängen die Farben aber auch zum Großteil von der Beleuchtung, insbesondere von der Strahlungsintensität ab. Diese ist nämlich deutlich höher als früher. Vor allem der Anteil an hochenergetischer Blaustrahlung ist viel größer als noch vor 10 Jahren.
    Die Korallen legen sich aus diesem Grund stark reflektierende Pigmente zu, um sich einerseits vor der starken Strahlung zu schützen und andererseits um das blaue Licht in einen anderen Spektralbereich zu verschieben.


    Das hat Vorteile für den Betrachter, aber auch Nachteile für die Korallen: Nährstofflimitierung auf Grund höherer Verbräuche und Strahlungsschäden.


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Hallo Rüdiger,
    also die Zeo Becken werden meist sehr stark beleuchtet , nur nicht so blau und nur Nährstoffe n.n. und mäßiges Licht ist nicht genug.


    Aktuell habe ich über dem Hauptbecken 12x80W t5
    Und im selben Kreislauf ein Ablegerbecken wo Röhren und die Hydra 52 drüber hängt. Wenn der po4 Wert sich ändert im System, dunkeln die Korallen unter den T5 sowie auch unter der Led ein.


    Nicht nur unter den "schwachen" t5 ist eine Änderung zu sehen sondern auch unter der LED. Es macht gar keinen Unterschied, alle Korallen sind gleich schlecht oder gut im Verhältnis zu vorher bzw bevor sich die Werte verändert haben.


    Der gesamte Rücklauf vom Hauptbecken geht komplett durch das Ablegerabteil. Das selbe passiert bei Dosierungen von spuris xy.
    Selbe Reaktion unter beiden Beleuchtungen kann man sagen.


    Ich hab z.b. vor über 15 Jahren ein 400l Becken mit 2x400w hqi 20k mit einer Giesemann spectra beleuchtet. Das war eine Sonderbauform die beide Brenner auf 90cm hatte. Leider kann ich natürlich nicht sagen welchen Strahlungsstress die SPS damals hatten, aber da war wirklich was anderes los mit dem Korallenwachstum


    Auch die Farben waren sehr gut unter dem Licht. Aber vielleicht behält man sich auch nur die guten Erinnerungen :grinning_squinting_face:

  • Hallo Chris,

    Und ich kann mich hier an keinen Thread erinnern, wo jemand angegangen wäre wegen höherer Nährstoffwerte. Eher anders herum, die ganzen Sorgenkinder mit Problemen haben fast alle 0 Phosphat im Becken

    ganz genau, darum wären höhere Werte vielleicht mal eine Überlegung wert. Ich kann damit natürlich auch auf dem Holzweg sein. Nur weiß ich von Aquaristik selbst nach Jahren noch so wenig, dass ich es einfach ausprobieren muss.

    Welche Becken hast Du wie betrieben und speziell bei welchen Acroporen hast Du bei deutlich erhöhten PO4 Werten noch ein signifikantes Wachstum erzielen können. Wie waren die sonstigen Wasserparameter und gab es Algenplagen? Wichtig wäre auch zu wissen, wie getestet wurde und ob die Ergebnisse reproduzierbar waren.

    Mal zum Pflegebecken, denn nur das war wirklich interessant .. Starkes Wachstum aller Acros (blue staghorn, valida, enzmann u.a.) nach den ersten Wasserwechseln und Einsatz von Kohle. Zu dem Zeitpunkt Nitrat ca. 100 mg ( Tröpfchentest) und PO4 1mg (ICP). Restliche Werte laut IPC im grünen Bereich. Außer KH, die schon mal auf 4 abgestürzt ist, wenn ich zu wenig dosiert habe. Hat die Korallen aber auch nicht groß gestört, nur dass ihre Wachstumsspitzen aufgrund Kalkmangels dann wie Bläschen aussahen. Hab ich nachdosiert, ging das Wachstum munter weiter. Algenplagen (Cyanos) gab es erst nach dem Wachstumsstopp nach etwa einem Jahr. Zu dem Zeitpunkt war PO4 auf 0,1 (ICP) und Nitrat mit Tröpfchentests nicht mehr nachweisbar.

    Wichtig wären vor allem auch ein paar Fotos zur Dokumentation. Auf konkrete Fragen wurde ja bisher nie reagiert.

    Tja Berndchen, hab ich leider keine gemacht, ärgere mich noch heute darüber. Musst Dich wohl auf meine Glaubwürdigkeit verlassen.


    Hallo Rüdiger,

    Heutzutage hängen die Farben aber auch zum Großteil von der Beleuchtung, insbesondere von der Strahlungsintensität ab. Diese ist nämlich deutlich höher als früher. Vor allem der Anteil an hochenergetischer Blaustrahlung ist viel größer als noch vor 10 Jahren.
    Die Korallen legen sich aus diesem Grund stark reflektierende Pigmente zu, um sich einerseits vor der starken Strahlung zu schützen und andererseits um das blaue Licht in einen anderen Spektralbereich zu verschieben.


    Das hat Vorteile für den Betrachter, aber auch Nachteile für die Korallen: Nährstofflimitierung auf Grund höherer Verbräuche und Strahlungsschäden.

    diese Aussage leuchtet mir nicht ein. Mehr Strahlungsschäden / Strahlungsstress führt eher zu weniger als zu mehr Wachstum. Wodurch auch der Verbrauch / Nährstofflimitierungen eher geringer als höher ist. Genau das ist es auch, was viele Switcher von T5 auf LED berichten.


    Gruß, Thomas

  • Mal zum Pflegebecken, denn nur das war wirklich interessant

    D.h. Deine eigenen Becken hast Du alle nährstoffarm betrieben. Wie war denn da das Wachstum im Vergleich zum Pflegebecken?

    PO4 1mg (ICP)

    ICP ist für PO4 suboptimal, da organische Phosphorverbindung mitgemessen werden.


    PO4 bei 1, NO3 bei 100 und stark schwankende KH bis auf 4, Korallen denen das alles nichts ausmacht und keine Algenplagen, klinkt abenteuerlich.


    LG Ralf

  • D.h. Deine eigenen Becken hast Du alle nährstoffarm betrieben. Wie war denn da das Wachstum im Vergleich zum Pflegebecken?

    Ja, nährstoffarm, so wie man das damals gelernt hat. Das Wachstum war unterschiedlich, mit Zeovit ziemlich gut, aber auch das war kein Vergleich zum Pflegebecken.

    PO4 bei 1, NO3 bei 100 und stark schwankende KH bis auf 4, Korallen denen das alles nichts ausmacht und keine Algenplagen, klinkt abenteuerlich.

    Ja, ein Abenteuer war es auch. Meine Theorie ist, dass die Korallen durch ihr jahrelanges Siechtum in dieser gelben Brühe abgehärtet waren. Und als dann die Wasserwechsel kamen und die Kohle das Wasser entgiftete, muss das für die Korallen wie der Regen für die Wüste gewesen sein. Wer weiß, vielleicht verhätscheln wir unsere Korallen zu sehr, und züchten uns damit Mimöschen heran.


    Gruß, Thomas

  • Also, ich kann nur sagen, wenn mein PO4-Wert jenseits mehr nach oben als 0,1 abgerauscht ist, gab es Probleme. SPS wurden weiß und Algenwuchs stellte sich ein und zwar in allen Variationen, von Meersalat bis Büschelalgen. Cyanos kamen auch. Erst wo ich die Werte wieder deutlich unter 0,1 halte mit Abschäumer, Vliesfilter und Wasserwechsel, steht das Becken gut. Viele SPS Leute die ich kenne, bestätigen mir dass man SPS am besten zwischen 0,02 und 0,05 P04 pflegt. Nitrat bis max 15. Allerdings setzt das immer eine gute Versorgung voraus. Ich füttere zum Beispiel jeden 3. Tag ReefRoids von Polylab, das zieht zwar immer ein PO4-Sprung um 0,01-0,02 nach sich, ist aber am 3. Tag dann wieder abgesackt um den gleichen Wert. Was mir zeigt, dass Phosphat aktiv von den Korallen verbraucht wird.
    Das Thema Versorgung und Korallenfütterung, Aminosäuren und Elemente, ist ein außerordentlich wichtiger Beitrag Korallen ans wachsen zu bringen, kommt m.e. in Foren immer zu kurz.
    Sehr gute Erfahrung habe ich mit Reef Energy AB+ von Red Sea gemacht. Täglich 1 ml auf 100 Liter Wasser und die Korallen zeigten nach nur 4 Wochen einen deutlichen Wachstumsschub, teilweise Acropora mit bis zu 1 cm im Monat.
    Im Nebenbecken verwende ich die Balling Methode mit ATI Essentials Pro 1+2,
    Im Hauptbecken DaStaco Kalkreaktor kombiniert mit Fauna Marin Multielements A+B


    In beiden Systemen verwende ich täglich Reef Energy AB+ von Red Sea.


    Zusammenfassend kann ich sagen, erst seit ich die Werte mit guter Technik, und dem richtigen Licht, konstant halte, regelmäßig Wasser wechsle, zuverlässig die Korallen füttere und versorge, geht richtig die Post ab.


    Meerwasseraquaristik ist kein Hobby was man mal so eben nebenher mitlaufen lassen kann, es ist eine Wissenschaft für sich und jeder muss für sich selber rausfinden, welches System für sich selber am besten passt.
    Eine Erfolgsformel gibt es nicht, selbst dann nicht, wenn man die beste Technik sich gleistet hat. Einen salzigen Daumen kann man sich nicht kaufen.


  • Wahnsinn! Danke Hajo!

  • also die Zeo Becken werden meist sehr stark beleuchtet , nur nicht so blau und nur Nährstoffe n.n. und mäßiges Licht ist nicht genug.

    hi,


    so war und ist es.


    dabei darf beachtet werden, dass in der regel übliche 12k brenner genutzt wurden, ggfls mit t5 ergänzt.


    nicht nur die farben auch das wachstum war bemerkenswert.


    korallen, die etwas abseits des starklicht positioniert waren, zeigten die üblichen farbtöne "durchschnittlicher" aquarien.


    hab keine ahnung, wie das zeosystem mit den einschlägigen led's der heutigen zeit zurecht kommt.


    wer weis was?

  • Hallo Thomas,

    Tja Berndchen, hab ich leider keine gemacht, ärgere mich noch heute darüber. Musst Dich wohl auf meine Glaubwürdigkeit verlassen.

    ach komm, der Besitzer des Aquariums muss dir doch auf ewig dankbar sein, dass du seine gelbe Brühe in ein absolutes Traumbecken verwandelt hast. Da wird er sicherlich noch ein oder zwei Bilder gemacht haben und sie dir zur Verfügung stellen können.


    Oder solltest du kleiner Schlingel etwa geschwindelt haben?


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Hallo Joe und Spooner,

    korallen, die etwas abseits des starklicht positioniert waren, zeigten die üblichen farbtöne "durchschnittlicher" aquarien.

    genau das meine ich. Ohne die starke Beleuchtung gibt es auch keine knalligen Farben.
    Um das nochmal allgemeinverständlich zu erklären:


    Die (zum Teil) fluoreszierenden Pigmente dienen der Koralle zum Einen als Strahlungsschutz (Sonnencreme / braune Haut) und zum Anderen wird energiereiche, blaue Strahlung umgewandelt in weniger energiereiche Strahlung (gelb, grün, rot, orange...). Korallen nutzen NICHT nur den Blauanteil des Lichts sondern das gesamte Spektrum des Lichts! Deshalb sind Vollspektrum-Leuchten (HQI, Plasma) auch besser zur Pflege der Korallen geeignet.


    Pauschal kann man sagen: Je stärker die Strahlung, desto bunter die Koralle. Korallen werden halt nicht braun wie wir Menschen sondern bunt. Der Grund ist der Gleiche!


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Hallo Rüdiger,


    wo kann man deine Aussagen nachlesen?


    Gesendet von meinem Mi 9T mit Tapatalk

  • Moin,
    vor ca. 15 jahren hatte ich mal eine HQI und das licht war Extrem Stark. Was die PAR seinerzeit war weiß ich nicht. Jedenfalls hat die Lampe Ordentlich geballert. Die Korallen waren hell, pastellfarben, sehr farbig. Auch da hatte ich nie Verluste zu beklagen, trotz Zeofilter und weniger Nährstoffe wie jetzt.


    viele Grüße, René

  • Wie alt ist die Aussage im Spektrum, die für mich recht fragwürdig ist? Es gibt auch andere Meinungen dazu.
    Der Zweite Artikel deckt sich mit Jörgs Erläuterung in der SEAZ, was für mich dann wesentlich fundierter und glaubwürdiger ist, hat aber mit Sonnenschutz gar nichts zu tun.

  • Moin BurkhardDanke für den Hinweis. Ich habe inzwischen den Artikel von Jörg Kokott mal überflogen. Er kommt am Ende zu dem Schluss, dass es mehr oder weniger egal sei, ob man Ammoniumchlorid oder Calciumnitrat als N-Quelle benutzt. Da Ammonium mit den gängigen Tests ja nur ziemlich schwer nachweisbar ist ( ich habe einen von Red Sea ), scheint Calcium-Nitrat die bessere Lösung zu sein, da ich NO3 und PO4 photometrisch und damit ziemlich genau messen kann. Oder gibt es dazu andere Vorschläge?

    Moin,
    wäre es evtl. möglich, das Hauen und Stechen für einen Augenblick zu unterbrechen und mir vielleicht die eine oder andere Antwort zu o.g. Frage aus # 75 zukommen zu lassen? Danke im voraus.

    " Und der Haifisch, der hat Tränen und die laufen vom Gesicht
    Doch der Haifisch lebt im Wasser so die Tränen sieht man nicht
    In der Tiefe ist es einsam und so manche Zähre fliesst
    Und so kommt es , dass das Wasser in den Meeren salzig ist "


    Beste Grüße


    Stefan

  • Hallo Rüdiger,


    wenn dir die Original Paper in die Hände fallen, wäre ich daran interessiert. Danke für die Links





    Gesendet von meinem Mi 9T mit Tapatalk

  • Hallo Thomas,

    ach komm, der Besitzer des Aquariums muss dir doch auf ewig dankbar sein, dass du seine gelbe Brühe in ein absolutes Traumbecken verwandelt hast. Da wird er sicherlich noch ein oder zwei Bilder gemacht haben und sie dir zur Verfügung stellen können.
    Oder solltest du kleiner Schlingel etwa geschwindelt haben?


    Viele Grüße,
    Rüdiger

    Hallo Zanclus,


    um den hier entstandenen Vermutungen entgegenzutreten, dass du gar kein echter Meeresaquarianer bist und hier - aus welchen seltsamen Gründen auch immer - nur auf der Basis aufgeschnappter Fakten fabulierst, solltest du doch wenigstens einmal ein Paar Bilder von deinen angeblichen Becken posten!


    Zwar hast du hier schon behauptet, deine "Karriere als Meerwasseraquarianer vor Jahren gestartet zu haben". Auch willst du mit "Glasbecken gute Erfahrungen gemacht haben" und hast angeblich ein großes "800 l-Becken mit 80 cm Höhe betrieben, in dem alles gut wuchs und schöne Farben hatte", aber Bilder oder sonstige Beläge hierfür fehlen bisher. Hast du da auch keinerlei Fotos mehr???


    Dafür beziehst du dich häufig auf Erfahrungen irgendwelcher "Bekannten" oder ein angebliches "Pflegeaquarium", hier allerdings auch mit widersprüchlichen Aussagen. Zunächst hatte das angeblich "versiffte" und von dir dann im Lauf eines Jahres so grandios gerettete Aquarium "Nitratwerte von 60 und Phosphat 0,9", am letzten Sonntag waren es in deinen Ausführungen dann "Nitratwerte bei 100 und Phosphat über 1".
    Angeblich hast du damals Labortests machen lassen. Da müsstest du, wenn schon keine Fotos, doch auch ein paar Unterlagen haben. Oder ist da auch alles verschwunden?


    Im vergangenen Jahr hast du hier von einem "neuen Aquarium" und deinen angeblich "guten Erfahrungen mit Kupfer" im Wasser geschrieben und im Dezember von deinem "nächsten Meerwasseraquarium". Was ist damit oder existiert hier alles nur in deiner Phantasie und dem Bestreben hier aus irgendwelchen Gründen Mitzureden?


    Gruß


    Bernd

  • Moin,

    wäre es evtl. möglich, das Hauen und Stechen für einen Augenblick zu
    unterbrechen und mir vielleicht die eine oder andere Antwort zu o.g.
    Frage aus # 75 zukommen zu lassen? Danke im voraus.


    moin stefan,


    nun, ammonium wird besser aufgenommen, ist aber um etliches "gefährlicher" als nitratlösungen zu dosieren.


    harnstoff geht auch, ist allerdings mit gleicher vorsicht zu geniessen.


    wir nutzen auch nur popeliges calziumnitrat, um "unfällen" vorzubeugen.


    völlig wurst, ob die korallen ammonium schneller nutzen können, sicherheit geht vor!

  • Moin Joe
    Das ist doch mal eine Aussage mit der ich etwas anfangen kann. Ich hatte so etwas schon geahnt, weil im Artikel von Jörg Kokott auch drin steht, dass Ammonium schlechter nachweisbar ist, eine Überdosierung mithin schlechter zu erkennen ist, meistens wenn es zu spät ist. Habt Ihr Eure Nitratlösung selber angesetzt oder gibt es dazu ein fertiges Präparat?

    " Und der Haifisch, der hat Tränen und die laufen vom Gesicht
    Doch der Haifisch lebt im Wasser so die Tränen sieht man nicht
    In der Tiefe ist es einsam und so manche Zähre fliesst
    Und so kommt es , dass das Wasser in den Meeren salzig ist "


    Beste Grüße


    Stefan

  • Hi Bernd,


    ich würde vorschlagen, wir lassen es auf sich beruhen. Ob Thomas nun praktizierender oder "theoretischer" Meerwassaquarianer ist, spielt insofern keine Rolle, da es jedem grundsätzlich frei steht, seine Meinung kundzutun. Die Integrität eines Menschen öffentlich anzuzweifeln kann eigentlich nur in Streit enden.


    Wie beim Klimathread verweise ich darauf, dass selbst die abwegigsten Beiträge manchmal Diskussionen anstoßen, die im Verlauf dann doch recht interessant werden. Hier sind genügend Leute unterwegs, die viel Erfahrung und ein solides Wissen haben, insofern wird das alles ins rechte Licht gerückt.


    Mein persönliches Fazit zum Thema Nährstoffe ist recht banal: bei Werten zwischen 0,03 und 0,15 Phosphat und 2-10 Nitrat kann man sich in aller Regel über bunte, gut wachsende Korallen freuen, bei gleichzeitig wenig Gefahr von Algenplagen und Cynos. In dieser Bandbreite bewegen sich die meisten von uns mit Erfolg.
    Alles andere kann man machen, mir drängt sich da aber kein gesonderter Nutzen auf. Klar, wer Pastelltöne mag und gerne Zeo Korallen möchte, der geht einen anderen Weg. Und wer meint, dass seine Tiere im Dünger stehen sollen, der kann sich daran auch versuchen :winking_face:


    Love, :peace: and happiness


    Grüße


    Chris

  • Moin, Bernd
    Mir ist nur nicht klar, ob es sich bei den kommerziell erhältlichen Präparaten um Calciumnitrat oder eine andere N-Quelle handelt.

    " Und der Haifisch, der hat Tränen und die laufen vom Gesicht
    Doch der Haifisch lebt im Wasser so die Tränen sieht man nicht
    In der Tiefe ist es einsam und so manche Zähre fliesst
    Und so kommt es , dass das Wasser in den Meeren salzig ist "


    Beste Grüße


    Stefan

    Einmal editiert, zuletzt von muschelschubser ()

  • Hallo Chris,


    tut mir leid, aber ich bin hier ja nicht der Einzige, der beurteilen möchte, ob behauptete Erfahrungen auf realen Erkenntnissen oder bloßen Phantasie beruhen!, Schließlich muss man sie auch entsprechend bewerten können. Auf Friede, Freude, Eierkuchen allein kann ein qualifiziertes Fachforum sicher nicht basieren.
    Eine Klarstellung dürfte für Zanclus kein Problem sein, weshalb ich meine entsprechende Bitte ausdrücklich aufrecht erhalte.


    Hallo Stefan,


    genau kann ich dir dies nicht sagen. Da müsste man vielleicht auf den Etiketten nachsehen, sofern die Hersteller dies dort vermerken. Sicher ist es bei vielen Angeboten leider nicht, denn man möchte nicht immer gleich darlegen, dass man "nur einfache" Chemikalien anbietet.
    Ich vermute aber recht stark, dass es sich um Natriumnitrat wegen der sicheren Handhabung handelt. Bei 137 g NaNO3 in 1 Liter H2O gelöst, erhöht 1 ml Stammlösung den Nitratwert von 100 Liter Aquariumwasser um 1 mg/l.


    Gruß


    Bernd

  • Hallo Stefan,


    Zur Ergänzung:
    Auf dem Etikett von Stickstoff + (Mrutzek) steht "Nitratlösung", also nicht etwa Ammonium oder Harnstoff.
    Dosierung:10 ml pro 100 Liter Wasser erhöhen den Nitratgehalt um 20 mg/l.


    Gruß


    Bernd

  • Sehr gute Erfahrung habe ich mit Reef Energy AB+ von Red Sea gemacht.

    Moin Klaus,
    das AB+ von Red Sea habe ich auch in Benutzung, allerdings nur hin und wieder einmal. Hast Du Erfahrung mit der Anwendung davon mit einer Dosierpumpe, mithin ohne Kühlung?

    " Und der Haifisch, der hat Tränen und die laufen vom Gesicht
    Doch der Haifisch lebt im Wasser so die Tränen sieht man nicht
    In der Tiefe ist es einsam und so manche Zähre fliesst
    Und so kommt es , dass das Wasser in den Meeren salzig ist "


    Beste Grüße


    Stefan

  • Red Sea betont extra dass es kühl gelagert werden muss. Das wird seine Gründe haben. Ich dosiere zur Zeit händisch jeden Abend kurz bevor das Licht ausgeht.
    Mit Dosierpumpen automatisieren wäre klasse.


    Grüße Klaus

  • Hallo Bernd,

    Auf Friede, Freude, Eierkuchen allein kann ein qualifiziertes Fachforum sicher nicht basieren.

    welche fachlichen Qualifikationen hast Du denn vorzuweisen? Okay, Du hast ein paar Fotos eines Aquariums hochgeladen. Doch woher wissen wir denn, dass das Dein Aquarium ist? Kannst Du die Rechnung posten und eine notarielle Beglaubigung, dass Du auch der Pfleger dieses Aquariums bist? Könnte ja sein, dass Du Dein Aquarium von einer Aquariumfirma pflegen lässt, um hier als "echter Meerwasseraquarianer" durchzugehen.


    Von mir aus kannst Du Dir das alles aber auch sparen. Und falls Du meiner Geschichte mit dem Pflegebecken nicht glauben willst, oder dem Tim Hunt aus dem von mir eingestellten Link, ist das auch völlig okay.


    Gruß, Thomas

  • Und wieder erreicht der Thread Kindergarten Niveau!
    Es wäre schön Sachlich zu bleiben!

    Ja dann schreib doch mal was sachdienliches.


    Auch Armin Glaser hat wohl sein Aquarium mal mit extrem hohen Werten gefahren. Hier eine Unterhaltung aus dem Jahre 2005 ..

    Ich selber hatte auch bei Nitrat 25mg und Phosphat 1,5mg ein gutes
    Polypenbild und gutes Wachstum bei SPS-Korallen gehabt.
    Scheint kein Einzelfall zu sein,da ich am WE gehört habe,das einige mit
    Werten von über 50mg Nitrat und 2mg Phoshat ihr Becken mit Erfolg fahren.
    (ich glaub der Armin Glaser hat selber diese hohen Werte)

    Gruß, Thomas

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