Tm Np-bacto-balance

  • Hallo Andreas,


    ich sehe jetzt da keine blassen Farben, aber wenn Du das Gefühl hast, die Korallen sind Dir zu hell, wo liegt denn die Phosphat-Konzentration? Ein solches Steinkorallen-Wachstum zieht ja auch einiges an Phosphat. Alles, was das Korallenwachstum anregt, z. B. Spurenelemente, NP-BACTO-BALANCE etc., erhöht den Phosphat-Verbrauch.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Po4 ist nn.
    Momentan dosiere ich bb 1,5 ml.
    A und k elements jeweils 5 ml
    Im pelletfilter sind ca 250 ml pellets von dir drinnen.
    Kalkversorgung über kalki.
    2 mal in der woche einen halben löfel reefaktiv.
    Gruss



    Mfg
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    wenn Phosphat n. n. ist, denke ich am ehesten an eine Phosphat-Limitierung. Welchen Phosphat-Tests hast Du benutzt?


    Viele Aquarianer wollen etwas aufgehellte Farben der Korallen, die "Pastell-Farben". Sind Dir die Korallen schon zu hell? Auf den Bildern sehen sie eigentlich nicht zu hell aus, vielleicht etwas aufgehellt, ist aber sicher Geschmackssache.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Po4 mit gilbers gemesen. Ich merke das auch an meine lps. Ich finde seid ein paar wochen dass die farben mehr so stumpf werden. Deshalb dachte ich es könnte an zuwenig spuris liegen. Limitierung glaube ich weniger da ich viele scheisser im becken habe und sehr viel füttere. 3-4 würfel frostfutter und in der früh granulat. Ausserdem regelmässig staubfutter von euch.
    Gruss



    Mfg
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    die Verdoppelung der Spurenelemente-Dosierung sollte da Abhilfe schaffen, ich denke, das ist die richtige Maßnahme.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo,


    hab nun den ganzen Fred gelesen und finde es gut, dass Du Hans-Werner allen hier so Rede und Antwort stehst. Trotz der vielen Schreiberei, sind mir einige Sachen noch nicht klar:


    Wie verhält sich Dosierung von Bactobalance in einem LPS lastigen Becken? Die LPS mögen, soweit mir bekannt doch höhere Nährstoffkonzentrationen oder? Kommen die zB eine Wunderkoralle mit niedrigen Werten nicht an ihre Grenzen?


    Was ist mit Phytoplanktonfütterung? Ich ziehe mein Phytoplankton selbst, es wird mit Walnes-Medium gedüngt. Und so kommt es auch in Becken. Also neben dem Phytoplankton selbst noch etwas Nährstoffe. Ich habe das Gefühl, dass die LPS und Gorgonien, die ich halte diese Phytoplanktonfütterung mögen. Ganz gewiss mag sie aber mein Scooter-Blenny, so fett und dick wie er ist. Also möchte ich das weiter beibehalten.


    Das Bacto Balance beinhaltet:


    "Mischung von ausgewählten organischen Verbindungen und geeigneten anorganischen Nährstoffen"
    daraus verstehe ich:eine oder mehrere Kohlenstoffquellen als Bakteriennahrung, die durch den Aufbau von Biomasse Nitrate und Phosphate binden. Nitrate zB in Form von Proteinen und Phosphate zB als DNA. Daneben gibts anorganisch Stoffe, das können verschiedene Metallionen und deren Gegenspieler sein. Vitamine oder auch selbst Nitrat und Phosphat.


    Liege ich da richtig?


    Biomasse, die wächst bildet Biofilme, weil so wachsen Bakterien, meist im Verbund. Diese Biofilmmatrix beherbergt unterschiedliche Bakterien, denn was die einen als "Endprodukt" ausscheiden, dient den anderen wieder als Nährstoff. Wenn die Biofilme zu dick werden, reißen sie ab und sind dann so zu sagen als Bakterienplankton im Wasser unterwegs. Dieses wird dann von den Korallen aufgenommen. Weiter richtig? Damit nimmt die Koralle alles was sie braucht, das ist so, wie wir, wenn wir nen Steak mit Gemüsebeilage essen.


    Die Pellets dienen als Siedlungssubstrat und auch Nährstoff?


    Wenn die Annahmen alle richtig sind, was ist dann der Vorteil der Produkte gegenüber zB Vodka Dosierung, guter Fischfütterung, Planktonzugabe und auch Algenrefugium.


    Und es steht irgendwo, dass das Produkt auch einem zu starken Absinken der Phosphate vorbeugt? Wie denn das? Indem es selbst Phosphorverbindungen enthält? Warum sollten die nicht genauso in Bakterienmasse eingebaut werden? Und irgendwie mag ich nicht glauben, dass eine Dosierung von irgendwas 1mL pro 100L Wasser pro Tag ausreicht um viele Korallen mit eben den darin enthaltenen Phosphorverbindungen zu versorgen. Über welche von der aquaristischen Tests nicht nachweisbare Mengen reden wir denn?


    Was mir auch nicht in den Kopf will, ist, dass Du zwar immer wieder betonst, dass im AQ niemals eine Phosphorlimitierung vorliegt, selbst wenn Phosphat nn ist, aber gleichzeitig rätst Du Leuten, bei denen der Wert ins nicht nachweisbare gefallen ist, doch den Wert zu erhöhen. Kommen nun Korallen mit Werten unter nn aus oder nicht? Das ist mir alles irgendwie nicht schlüssig.


    Das ist hier kein Angriff, bitte nicht so verstehen.


    Und wie eigentlich verhällt es sich mit der Dosierung von Bacto Balance und einem Algenrefugium? Wenn Werte sehr fallen, dann stehen Bakterien, Algen und Korallen als Konkurrenten um die Nährstoffe. Ist es also bei einer angestrebten BB Dosierung vielleicht am Besten, man hat gar kein Algenrefugium?


    Ich würde das BB eher verwenden, um mehr Plankton im Becken zu haben. Das würd meinen Azoogorgonien sicher gefallen, hab aber Angst dass mir tatsächlich die Werte abhauen im Hinblick auf LPS.


    Auf Antworten bin ich gespannt :smiling_face:

  • Hallo Orcafan,


    da es sich um sachliche Fragen handelt, sehe ich Dein Posting nicht als Angriff.


    LPS reagieren nicht ganz einheitlich auf niedrige Nährstoffe und/durch NP-BACTO-BALANCE. Die Arten mit geringem Skelettanteil wie Wunderkoralle, Blasenkoralle, Euphyllia-Arten etc. haben eher die Neigung, sich bei sehr niedrigen Nährstoffkonzentrationen zusammenzuziehen und weniger aufzumachen.


    Alle LPS mit massivem Skelett reagieren nach meinen bisherigen Beobachtungen durchweg positiv auf NP-BACTO-BALANCE, auch bei sehr niedrigen Nährstoffkonzentrationen, und zeigen ein erheblich verstärktes Wachstum. Diese Korallen tolerieren niedrige Nährstoffkonzentrationen sogar deutlich besser als SPS. Zu diesen Korallen gehören die Hirnkorallen (Faviidae), die Mussidae (Acanthastrea, Blastomussa, Symphyllia usw.), Trachyphyllia und andere.


    Zitat: "Wenn die Annahmen alle richtig sind, was ist dann ... "


    Deine Annahmen sind soweit weitestgehend richtig.


    Gegenüber anderen flüssigen Kohlenstoff-Dosierung hat es m. E. den Vorteil, dass es wirksamer ist und auf die meisten Korallen positiver wirkt. Planktonzugabe könnte ähnlich wirken, Fischfütterung erhöht die Nährstoffe, während NP-BACTO-BALANCE sie auf ein Minimum absenkt, und von Algen oder einem Algenrefugium konnte ich noch keine solche Wirkung auf Polypenbild und Farben beobachten.


    Das NP-BACTO-BALANCE enthält selbst Phosphate, was ich, glaube ich, schon mehrfach geschrieben habe. Somit sinkt das Fliesgleichgewicht aus Zugabe und Abbau nicht unter ein Minimum ab. Gerade viele SPS reagieren auf eine Phosphatabsenkung aber auch dann negativ, wenn es zu keiner Phosphatlimitierung kommt. M. E. sind im Skelett eingelagerte Phosphate die Ursache. Diese scheinen ein weiteres Wachstum unter phosphatarmen Bedingungen zu verhindern, was zu einer fetzigen Gewebsablösung führen kann. Deshalb kann es sinnvoll sein, die Phosphatkonzentrationen auf einem Niveau weit über der Phosphatlimitierung zu halten. Die gleiche Korallenart, unter phosphatarmen Bedingungen herangewachsen, fühlt sich unter den gleichen Bedingungen wohl, was zeigt, dass es keine Phosphatlimitierung sein kann.


    Die Phosphatkonzentration im NP-BACTO-BALANCE ist nicht sooo gering, sie baut sich aber im Becken nicht auf, da sie durch den organischen Kohlenstoff auch wieder abgebaut wird.


    Bei dem NP-Verhältnis, das ich im NP-BACTO-BALANCE eingestellt habe, sollten eigentlich Algen kaum noch wachsen, da diese bei N-limitierten Bedingungen gegenüber den Korallen einen Nachteil haben. Bei uns sind aber nach ein paar Wochen die Caulerpa doch wieder gewachsen. Daraus und aus dem Aussehen der Korallen habe ich die Schlussfolgerung gezogen, dass NP-BACTO-BALANCE eine sehr gute Kohlenstoffquelle für heterotrophe N2-fixierende Bakterien ist, da ich es anders nicht erklären kann. Wo soll sonst der Stickstoff für das kräftige Caulerpa-Wachstum herkommen. Die Drahtalge Chaetomorpha will meiner Erfahrung nach aber noch etwas höhere Nitrat-Konzentrationen. Es hängt also davon ab, wie und mit welchen Algen man den Algenfilter betreibt. Ob man den Algenfilter noch braucht, ist eine andere Frage, als Refugium kann er aber sicher Sinn machen.


    Wie das NP-BACTO-BALANCE speziell auf Deine LPS wirkt, kann ich nicht vorhersagen. Speziell bei den erwähnten Arten mit leichtem Skelett und geringem Skelettanteil sollte man darauf achten, dass Licht und Nährstoffe in einem günstigen Verhältnis angeboten werden, alle anderen LPS sollten stark vom NP-BACTO-BALANCE profitieren.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner,


    deine unterschiedlichen Beobachtungen der Korallen, nach dem Skelettanteil sind interessant. Was meinst du, woran das liegt?


    Den sehr positiven Reaktionen von Acanthastrea kann ich nur zustimmen. Wie würdest du den Skelettanteil bei Duncanopsammia axifuga und Moseleya latistellata einordnen? Auch die Bartkoralle zeigt im Moment sehr gutes Wachstum.


    Wegen der Caulerpa, konnte ich nach dem erhöhen von 1 ml auf 1,5 ml NP-BACTO-BALANCE, ähnliche Beobachtungen machen. Als ich die Dosierung erhöhte, schoss aus einem Brocken Lebendgestein, ein Büschel Caulerpa (vermutlich racemosa) und ich habe diese in meinem Becken vorher nie eingesetzt und nie gesehen.


    Grüße Andreas

  • Hallo Andreas,


    Moseleya gehört zu den Faviidae, die bei mir durchweg positiv auf NP-BACTO-BALANCE reagiert haben, mit einem Wachstum, das man den massiven Hirnkorallen eher nicht zutraut.


    Duncanopsammia wie auch Turbinaria, beide Dendrophylliidae, reagieren mit schönen großen Polypen und gutem Wachstum auf NP-BACTO-BALANCE, evtl. nach einer Anpassungszeit mit eingezogenen Polypen.


    Die unterschiedlichen Reaktionen könnten mit dem natürlichen Lebensraum begründet sein oder einfach mit der sehr großen Fläche, die voll expandierte Polypen von Blasenkorallen, Wunderkorallen und Euphyllia-Arten einnehmen. Damit bekommen sie mehr Licht ab, wodurch des Verhältnis von Nährstoffen zu Licht mehr Bedeutung bekommt.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner,


    vielen Dank für Deine Antwort. Ich finde die Beobachtung bezüglich LPS auch sehr interessant. In meinem Becken leben derzeit 3 Duncans, wovon eine echt riesig ist (schätzungsweise 200-300 riesige Polypen) einige Euphyllias (ancora, paraancora), Blastomusas, Echinophylias, Physogyra lichtensteini, Micromusa, Cathalaphyllia, Alveopora und Goniopora. Daneben paar Gorgonien unter anderen Azoos wie Diodogorgia und Leptogorgia virgulata, paar Tubastreas, dann Zoanthus, paar Scheiben, Sinularia dura, Röhrenkorallen und auch SPS aber lediglich 4 Korallen, von nicht allzugroßen Ausmaßen, Montis, Seriatopora caliendrum und eine Acropora in grün aus einer Auflösung. Also recht gemischt, was zumindest das Skelettanteil angeht. An bunten Farben mangelt es bei mir nicht, alle Korallen haben kräftige Farben, da kann ich nicht klagen. Allerdings explodierten die Polypen fast aller Korallen, als ich mit meinem Phytoplankton so richtig anfing. Ich betreibe 2 Becken miteinander verbunden. Fische sind relativ wenige vorhanden, was damit zusammenhängt, dass ich meine Fische nur aus Auflösungen habe, weil ich nicht im Geschäft Fische kaufe, aber das ist ein ganz anderes Thema.


    Nachdem ich aber mal ne Großbestellung an zooxanthellen Gorgonien gemacht habe und leider einige Azoos ankamen, war ich gezwungen Unmengen von Futter: Fisch-, Krebs- Lobstereier, "Zooplankton" Artemien usw zu füttern. Danach natürlich auch einen Mix aus diversen Staubfuttersorten verschiedener Hersteller, denn was frisst eine Leptogorgia? Und eben noch Phytoplankton. Das scheint den Korallen echt zu passen, aber weil der Phosphatwert anstieg, gleichzeitig aber Nitrat nn war, habe ich Phosphatabsorber reingetan, so dass ich auch diesen Wert nicht messen kann. Vor diesen Megafütterungen waren beide Werte in nicht nachweisbaren Bereich (Phosphat mit Gilbers und Photometer und Nitrat mit Marchery und Nagel). Das hat mich ehrlich etwas verunsichert, weil Wasser und Liebe kann ja nicht zum Wachsen ausreichen. Trotzdem lief das Becken 2 Jahre lang bei nn Werten, ohne große Fütterungen, mit eben den besagten LPS eigentlich sehr gut.


    Algenrefugium möchte ich eigentlich aus 2 Gründen betreiben: erstens möchte ich ein "verkrautetes" Becken für Seenadeln und einige Scooter-Blennys (ich liebe diese Fische :)) und 2tens baue ich drauf, dass die Algen Stoffe, zb Vitamine und andere, sagen wir mal nicht näher definierte Verbindungen abgeben, die dann wiederum den Korallen zugute kommen. Nitrat und Phosphatabbau (bzw umwandeln in Biomasse) ist dabei eigentlich für mich nicht wichtig, auch wenns verständlicherweise passiert. Algen im Algenrefugium sind Chaetomorpha linum (die "echte von Daniel Knop), Chaetomorpha sp. (eine recht grobe),
    Caulerpa prolifera. Diese Algen wollen bei den nn Werten nicht so recht wachsen. Irgendwie auch kein Wunder.


    Aber jetzt kommt das etwas kuriose: Beide Becken (+ das Algenrefugium im Technikbecken) verfügen über den gleichen Wasserkreislauf, 2 gleiche Lampen hängen darüber. Während das eine Becken (sagen wir mal das Hauptbecken, weil da die schöneren Korallen sind) nahezu algenfrei ist (Kalkrotalgen mal ausgenommen) wuchern im anderen Becken Valonias und vermutlich Bryopsis. Und in meinem Algenrefugium sehe ich kaum Wachstum.
    Vodka dosiere ich nicht, denn offenbar habe ich eh zu viele Verbraucher. Ich überlege hin und her, mit dem BB. Auf gar keine Falll möchte ich riskieren, dass die Korallen schlechter stehen, denn wie gesagt, an deren Aussehen habe ich nichts auszusetzen. Lediglich die Wunderkoralle, die ich riesig bekommen habe, wurd in meinem Becken immer kleiner, was jetzt zu verstehen ist, nachdem Du es geschrieben hast. Seit der Phytofütterung habe ich ein Gefühl als ob sie größer werden würde. Wenn sie Nährstoffe in komplexer Form aus dem Wasser aufnimmt, dann müssen die "Endprodukte" des Abbaus nicht zwingend vorhanden sein, damit sie sich "wohl fühlt". Vorher waren die komplexen Stoffe bei mir nicht übermäßig vorhanden, so ohne Phytoplankton.


    Sorry, dass ich soviel schreibe, aber vielleicht hast Du jetzt alle Infos um für oder gegen BB -Einsatz in meinem Becken zu sein.
    Aber nochwas:
    Zitat: "Gegenüber anderen flüssigen Kohlenstoff-Dosierung hat es m. E. den
    Vorteil, dass es wirksamer ist und auf die meisten Korallen positiver
    wirkt."
    Also gehst Du davon aus, dass auch Korallen direkt die Kohlenstoffquelle nutzen, nicht nur über dem Umweg Bakterien? Gibt es dafür ausser Annahmen irgendwelche wissenschaftlich fundierten Anhaltspunkte?


    Zitat: "Die Phosphatkonzentration im NP-BACTO-BALANCE ist nicht sooo gering, sie
    baut sich aber im Becken nicht auf, da sie durch den organischen
    Kohlenstoff auch wieder abgebaut wird."
    Ok, wenn ich aber ne C-Quelle zB Vodka dosiere, dann ist der Effekt doch der gleiche. Bakis ist es relativ egal, was da als Zucker bzw C-Quelle kommt (abhängig natürlich ein wenig von der Art). Sobald was da ist, wird es umgesetzt und damit auch Biomasse aufgebaut und damit auch N un P darin eingebaut. Also Vodka + viel Fischfutter müsste doch auch den gleichen Effekt haben. Übrigens denke ich dass Du mit "wieder abgebaut" eher meinst, dass es in Biomasse eingebaut wird und nicht zu elementarem Stoffen, oder?


    Und noch eine letzte Frage: Zur Zeit nutze ich Spurenelemente der Konkurrezn, welche ich in kleiner Menge einmal pro Woche dosieren soll. Änderung der Korallen kann ich nicht sehen, aber wie gesagt, ich bin hier wirklich zufrieden. Bei Deinem Produkt wäre es ja täglich, was auch irgendwie nachvollziehbar wäre. Aber je stärker das Wachstum, desto mehr an Spurenelementen wird auch benötigt, kommt es da nicht zwangsweise zu irgendeiner Limitierung, da doch jedes Becken anders ist und über andere Biomasse verfügt, so dass es kaum ausreicht Aussagen zu machen wie x mL pro 100L Wasser. Hasst Du je ein Becken an die Grenzen gefahren, so dass zwangsläufig eigend eine Limitierung vorliegen musste, weil der Mensch kaum in der Lage ist alle Verhältnisse zu kennen und wirklich passgenaue Konzentrationen zu erhalten. Verstehst Du was ich damit meine? Könnte das auch mal eine Erklärung dafür sein, die User machen, die auf höhere Mengen des BB gegangen sind? Mal die Geschichte mit Nitrat und Phosphat ganz ausser Acht lassend?


    viele Grüße
    orcafan

  • Hallo Orcafan,


    in der Wissenschaft trennt man mittlerweile die symbiontischen Bakterien nicht mehr von den Korallen sondern bezeichnet das ganze, das Korallentier, die Zooxanthellen und die symbiontischen Bakterien als Korallen-Holobiont, also als Korallen-Gesamtorganismus. Insofern ist es schwierig zu sagen, dass Korallen etwas direkt ohne Umweg über die Bakterien nutzen, wenn man die Bakterien als vielleicht lebensnotwendigen, integralen Bestandteil der Koralle ansieht. Es gibt auch kaum wissenschaftliche Methoden beispielsweise die Aufnahme von radioaktiv markierten Kohlenstoff in die Korallen zwischen Korallentier und symbiontischen Bakterien auseinanderzudividieren.


    Wenn Du nur Wodka dosierst, hat dieser nicht die Eigenschaft, dem Becken ein mindestmaß an Stickstoff und Phosphat und dazu noch Vitamine und Spurenelemente zuzuführen, es könnte also leichter zu einer einseitigen Limitierung kommen. Außerdem reagieren insbesondere die Bakterien auf unterschiedliche C-Quellen unterschiedlich, je nach Art und Stamm, den vorhandenen Aufnahmesystemen usw.. Also wird sich ein Becken mit unterschiedlichen C-Quellen unterschiedlich entwickeln. Abbau von Phosphat bedeutet hier Einbau in Biomasse, das ist richtig.


    Meines Erachtens sind fast alle Korallenbecken durch etwas limitiert, entweder durch Licht, Makronährstoffe (N, P, C) oder Spurenelemente, das ist auch völlig natürlich. Man muss nur einseitige Limitierungen durch wichtige Nährstoffe verhindern, weshalb NP-BACTO-BALANCE von allen Nährstoffen etwas mitbringt.


    Leider kann ich aber trotz Deiner genauen Schilderung nicht vorhersagen, wie Dein Becken auf NP-BACTO-BALANCE reagieren wird, da ich die Korallen nicht sehe und mir somit in keiner Weise auch nur annähernd ein Urteil über die Vorgeschichte machen kann. Ein Foto wäre also ganz gut oder Du probierst es einfach mal mit der Anfangsdosierung.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo,


    so positiv meine Meinung am Anfang von BB war umso mehr bin ich inzwischen enttäuscht was für ein unerprobtes Produkt hier auf den Markt geworfen wurde bei dem die Käufer als Versuchspersonen herhalten müssen.....dachte immer sowas gibts bei TM nicht......


    Ich für meinen Teil breche nun den 2. Versuch mit diesem "Wundermittel" ab...habe genug Korallen absterben sehen in meinem Becken und Mulmeckecken herangezüchtet....


    Bernd

  • Hallo Hans-Werner,


    nochmals danke für die Antwort.


    Zitat: " in der Wissenschaft trennt man mittlerweile die symbiontischen Bakterien nicht mehr von den Korallen", ja, allerdings meinte ich den Umweg über Bakterien: dass nicht symbiontische MOs diese Stoffe aufbauen und wenn sie selbst zu frei treibendem Zooplankton werden, die Korallen eben diese MOs aufnehmen. Also nur ein kleines Missverständniss.


    Zitat: "Wenn Du nur Wodka dosierst, hat dieser nicht die Eigenschaft, dem Becken
    ein mindestmaß an Stickstoff und Phosphat und dazu noch Vitamine und
    Spurenelemente zuzuführen, es könnte also leichter zu einer einseitigen
    Limitierung kommen." Das ist korrekt, allerdings wird neben Vodka ja auch Fischfutter, Staubfutter Phytoplankton zudosiert. Speziell bei Phytoplankton gedüngt mit f/2 Dünger sind neben Vitaminen auch Phosphat und Nitrat, und die ganze Palette an Spurenelementen vorhanden. Bei einer Zudosierung von ca 400 mL pro Tag dürfte das für eine geschätzte Wassermenge von 600L einiges mehr sein als in 6 mL von BB. Dazu kommen noch diverse Staubfuttersorten... Vorausgesetzt die Korallen nehmen Bakterien und Einzeller aller Art als partikuläre Nahrung auf, braucht es ja nicht als "Einzelstoffe" gelöst im Wasser vorkommen.


    Es ist auch vollkommen richtig, dass:
    Zitat: reagieren insbesondere die Bakterien auf unterschiedliche C-Quellen
    unterschiedlich, je nach Art und Stamm, den vorhandenen Aufnahmesystemen
    usw.."


    Allerdings hat man in einem Aquarium mit Mischpopulationen zu tun, wo so zu sagen immer die einen durch eine C-Quelle besonders begünstigt werden, aber wg der Mischpopulation würde ich nicht wagen zu behaupten, die eine C-Quelle sei viel besser als die andere. Bei Reinkulturen ist das so, keine Frage, aber davon sind wir zum Glück sehr weit entfernt. Einen gewissen Vorteil hätte BB, wenn mehrere unterschiedliche C-Quellen enthalten sein würden. Vielleicht ist genu das der Fall. Und MOs sind verdammt anpassungsfähig, was die C-Quelle angeht. Binnen Minuten kann die Enzymausstattung der Zelle an neue Gegebenheiten angepasst werden. Steht die bevorzugte Quelle nicht zur Verfügung, wird eben ne andere genutzt. Einige führen nur schneller zum ATP als andere, was aber im Langzeitversuch im Aquarium vielleicht nicht relevant ist.


    Insgesamt bin ich tatsächlich froh, dass Du selbst auch keine klare Empfehlung für oder wider für mein Becken geben kannst. Das gibt mir nämlich Recht, dass die Sache sehr komplex ist und verdammt gut überlegt sein muss. Das heißt nichts schlechtes für Dein Produkt und ich mache es auch nicht schlecht, kann ich ja nicht, denn ich habs ja nicht getestet.


    Ein Bild der Korallen ist nur eine kurze Momentaufnahme, das Aussehen und der Expansionsgrad der Polypen ändert sich im Laufe des Tages. Welche Momentaufnahme sollte ich da nehmen? Ich kann die Korallen wie gesagt mit kräftigen Farben (nicht pastell, nicht durchscheinend) wirklich knalle bunt sehen, wobei sie die häuftigste Zeit voll expandiert sind. Abends fahren sie alle die Fangtentakel heraus, das ist mal ein Bild :smiling_face: Im Übrigen glaube ich nicht wirklich, dass sich anhand von Bildern bei gut stehenden LPS irgendwelche Aussagen bezüglich Verbesserungen oder vorliegenden Limitierungen treffen lassen. Wenn mans live beobachten kann dann schon eher.



    Alles in allem ein spannendes Thema. Die Diskussion finde ich gut :smiling_face:


    lg
    orcafan

  • Hallo.

    bin ich inzwischen enttäuscht was für ein unerprobtes Produkt hier auf den Markt geworfen wurde bei dem die Käufer als Versuchspersonen herhalten müssen

    Das hat nichts mit diesem Hersteller zu tun trifft aber, meiner Meinung nach, auf geschätzt 98% aller auf dem Markt befindlichen Aquarien-Produkte zu.
    Solange es noch nicht mal eine Deklaration-Pflicht der Inhaltstoffe gibt...

  • Hallo.

    Das hat nichts mit diesem Hersteller zu tun trifft aber, meiner Meinung nach, auf geschätzt 98% aller auf dem Markt befindlichen Aquarien-Produkte zu.
    Solange es noch nicht mal eine Deklaration-Pflicht der Inhaltstoffe gibt...


    Hallo,


    Du hättest das Zitat schon komplett übernehmen sollen....ich bin enttäuscht das TM nun auch diesen Weg geht (zumindest bei diesem Produkt)....


    Ansonsten habe ich von Hans Werner eine sehr gute Meinung weil er auch sehr viel gutes zur Gestaltung unseres Hobbys beigetragen hat/trägt und auch einen entsprechenden Suport bietet...


    Gruß


    Bernd

  • Hi Benny,


    Gegenfrage, ab wann ist denn ein Produkt ausreichend erprobt? Für welchen Anwenderkreis? Für eine akkreditierte Testung bräuchte es meiner Meinung nach Normen. Was nimmt man als Normbecken? Das geht doch hier nur statistisch, weil alles total heterogen ist und man nur einen Bruchteil der Variablen kennt und der geneigte Anwender noch viel weniger bestimmen kann. Also was wäre eine Verbesserung?


    VG Björn

  • Dann möchte ich hier auch meine Erfahrungen mit bb-Balance und den a und k-Elementen schildern:
    Vorausschicken muß ich, daß meine Wasserwerte nicht optimal sind - haha - d.h. PO4 > 0,1, gemessen mit Salifert und NO3 < 25, ebenfalls mit Salifert gemessen. Eben um diese Werte in die richtige Richtun zu verschieben, habe ich die TM-Produkte eingesetzt und zwar mit der auf den Flaschen angegebenen Minimaldosierung für ein 1000l Becken. Der Erfolg war erschreckend, die Acroporas haben sich fast alle nach und nach aufgelöst, Scheibenanemonen mickern vor sich hin, nur die Lederkorallen und die Blasenanemonen scheinen das Zeug zu mögen. Nach vier Wochen bin ich - um die noch nicht toten Korallen zu retten - zu Wodka zurückgekehrt. Frage : habe ich was verkehrt gemacht oder sind meine Korallen so speziell, daß sie die Produkte nicht mögen ?
    Was mache ich jetzt weiter ? Wodka ? Nochmal TM probieren mit anderer Dosierung ?
    Viele Grüße Golo :confused_face:

  • Hallo Björn,


    dann gebe ich Dir mal ein Beispiel.
    In der Werbung der Hersteller wird doch immer von "Abschäum-Leistung" geschrieben.
    Es gibt durchaus Methoden das "vergleichbar" und "nachvollziehbar" darzustellen.
    Der Aufwand muss nur betrieben werden!


    http://www.advancedaquarist.com/2009/1/aafeature2/
    http://www.advancedaquarist.com/2010/1/aafeature


    Ich glaube, wir als Kunden können so etwas verlangen.

  • Hi Benny,


    Gegenfrage, ab wann ist denn ein Produkt ausreichend erprobt? Für welchen Anwenderkreis? Für eine akkreditierte Testung bräuchte es meiner Meinung nach Normen. Was nimmt man als Normbecken? Das geht doch hier nur statistisch, weil alles total heterogen ist und man nur einen Bruchteil der Variablen kennt und der geneigte Anwender noch viel weniger bestimmen kann. Also was wäre eine Verbesserung?


    VG Björn


    Hi,


    sicher ist nicht jedes Becken gleich und jedes reagiert anderst....


    Aber an der Vielzahl der Fälle kannst Du schon einsehen das ich kein Einzelfall bin....im Gegenteil....


    Und - warum keine Testphase mit Forenmitgliedern die sich freiwillig melden....machen andere doch auch...nur mal so als Vorschlag...



    Gruß


    Bernd

  • Hallo Bernd,


    Ich habe meinen korallenbesatz auch während des Einsatzes von BB verloren und das Becken läuft bis heute noch nicht richtig! Das ist jetzt ca. 8 Monate her und ich verliere immer noch Neu eingesetzte Korallen. Die Tiere stehen ca. 1 Woche gut und dann beginnen sie von den Spitzen an das Gewebe zu verlieren.
    Was es genau ist kann ich nicht sagen, vielleicht hat die Dosierung irgendetwas in meinem Becken ausgelöst was bis heute anhält. Ich habe versucht das Problem über große Wasserwechsel in den Griff zu bekommen, hat aber leider auch nicht geholfen.


    Ich stehe jetzt kurz davor das Becken leer zu Räume, das gesamte Gestein und den Sand zu entsorgen und neu zu starten.


    Trotzdem bin ich mir sicher, das das Produkt vorher getestet wurde, nur haben sich vielleicht diese Symptome bei den Testern nicht gezeigt!


    Mich würde interessieren, wie die Becken der anderen Nutzer, welche Probleme hatten jetzt stehen und ob sie auch noch mit den "Nachwehen" zu kämpfen haben, wenn es denn wirklich "Nachwehen" sind?!


    Gruß Andreas

  • Hi Andreas,


    ich brauch doch nur Deine Post-Historie durchlesen...O-Ton-Teile "noch wenige Verbraucher und empfohlene Max-Dosierung probiert, nach paar Wochen hohe Phosphat- und Nitrat-Werte, Korallen gehen ein".
    Die zu schnelle Max-Dosierung (den Beobachtungsteil vergessen) mit einer der nährstoffreicheren Anfangsversion von BB und wenige Verbraucher - ein individuelles Problem was man sicher mit besseren Warnungen und einer angepassten Formel vermeiden könnte, was ja auch durch den Hersteller passiert ist. Ähnliche Probleme passieren siher auch mit Wodka etc., manche haben tolle Erfolge damit, andere vergessen den Teil mit dem "langsam erhöhen und beobachten, adaptieren" und verfluchen die Methode.


    Man sollte nun echt nicht pauschalisieren. Ich setze BB und Elements zusammen seit Monaten ein und habe keine Probleme. Ich habe ziemlich viel Ablagerungen, das stimmt...Feinsiebe und Watte wirkt dem entgegen.



    Viele Grüße,
    André

  • Es gibt eben auch viele die keine Ahnung haben was sie überhaupt tun, wenn man dann noch Mittel ohne Plan reinkippt kann das nicht gut gehen.
    Ich benutze seit 7 Monaten das BB und kann nur gutes Berichten.

  • Es gibt eben auch viele die keine Ahnung haben was sie überhaupt tun, wenn man dann noch Mittel ohne Plan reinkippt kann das nicht gut gehen.
    Ich benutze seit 7 Monaten das BB und kann nur gutes Berichten.


    Glückwunsch...ich dummerchen hab 1ml auf 400l dosiert....Schmodder ohne Ende und tote Tiere dazu...kann pasieren wenn man dumm ist...

  • Hi Bernd,


    das sagt ja keiner, es ist nur so dass manche halt auch BB erfolgreich verwenden und nicht alle bei denen BB nicht klappt ist BB unbedingt alleine Schuld.
    Es fing hier nur grad an ziemlich pauschalisierend zu werden, was so einfach nicht gerechtfertigt ist.


    Wenn ich Deine Historie so anschau mit Nährstoffungleichgewicht, gingst Du da schon deutlich vorsichtiger ans Werk.
    Woran es nun genau lag ist ja schwer erkennbar, allein diese weißen schwer wegzubekommenden Ablagerungen und tote Fische(?), daran sollen nun 1ml auf 400 l BB Schuld sein? Das glaubst Du doch selbst nicht als alleinige Ursache?!
    Dagegen in 2 Wochen von 0,15 auf 0,08 PO4 runter mit diesem Absorber klingt schon nach Stress für Korallen?!


    Irgendwas ist nicht in Balance und auch wenn der Titel von BB es impliziert, ein allgemeines Wundermittel um Ungleichgewichte zu entfernen ist es nun auch nicht *g*
    Mulm habe ich auch recht viel, wobei ich halt keinen Vergleich habe wieviel ich ohne BB hätte. Jedes Becken ist halt auch anders.


    Viele Grüße,
    André

  • Hi,


    wieso tote Fische...hab ich nie behauptet......mit toten Tieren meine ich Korallen...


    Mulm und absterbende Acros werden von HansWerner ja selbst in seiner modifizierten Anleitung bestätigt....was soll ich da noch beweisen müssen ...


    Das es bei anderen auch funktioniert habe ich nie abgestritten - lediglich das ich kein Einzelfall bin.....nicht mehr und nicht weniger..


    Gruß


    Bernd

  • Hi,


    den Beobachtungsteil habe ich nicht vergessen! Jedoch kamen die Gewebeablösungen fast über Nacht und danach stiegen die Nährstoffwerte an, was wohl auf das Absterben der Korallen zurückzuführen ist. Ich will ja auch gar nicht abstreiten, dass es in gewissem Masse meine Schuld ist trotzdem muss ich sagen, dass ich mich an die Dosieranleitung des Herstellers gehalten habe. Diese hat Hans Werner ja auch nach vermehrt auftretenden Fällen geändert.


    Ich möchte einfach auch nur wissen, wie die Becken anderer Leute stehen, welche diese Probleme hatten.


    Gruss Andreas

  • Hallo,


    also ich verwende BB nun seit fast 9 Monaten und hatte auch am Anfang als ich für mein sehr junges Becken überdosiert hatte (8ml auf 800 Liter) keine Probleme mit Gewebsauflösung etc.


    Ich hatte ein Dinoflagelaten "Plage" weswegen ich BB und die Elements abgesetzt habe, jetzt hab ich vor ~ 1 Monat wieder mit BB und den Elements begonnen und das Becken rennt grandios.
    Habe z.B.: 3 Acro Ableger die mir abgebrochen sind und wo am Ablegerstein noch 4 Polypen waren, sogar diese Tiere erholen sich und Wachsen!


    Und eines möchte ich noch loswerden, WIR (um keinem zu nahe zu treten) schütten teilweise Mittelchen ins Wasser wo wir KEINE Ahnung haben was genau passiert und dann sind die Hersteller dieser Produkte Schuld, das aber vielleicht Wechselwirkung zwischen den Produkten etc. stattfinden bedenkt keiner und die "anderen" Produkte die dann noch ins Wasser geschüttet werden, werden erst gar nicht erwähnt. Dennoch finde ich das Hans Werner auch immer sehr bemüht ist Fragen etc. zu beantworten (von wie vielen Herstellen kann man so ein "Service" erwarten, denn eigentlich müsste er hier im Forum nicht rede und Antwort stehen, dennoch tut er es).


    Und zum Thema "Das Produkt wurde nicht ausreichend getestet", nehmen wir z.B.: ein Medikament aus der Humanmedizin, das wurde "vermutlich" lange genug getestet bevor es auf den Markt geworfen wird, dennoch haben fast alle Nebenwirkungen und bei manchen Menschen Wirkungen die man nicht vorgesehen hat welche dann zu Problemen führen, eben weil diese Materie so komplex ist.


    Oder nehmen wir Software, nach unzähligen Beta Tests wird das Produkt verkauft und es gibt wieder Probleme mit denen keiner gerechnet hat (und das obwohl das Programm von uns Menschen kommt und wir eigentlich wissen sollten was es denn genau macht) und dann haben wir da ein System namens Aquarium wo wir noch immer nicht genau wissen wie gewisse dinge GENAU funktionieren, wie soll man da an alles denken was passieren kann, wenn wir das nicht mal bei von uns entwickelten Systemen schaffen ?


    Lg Alexander

  • Hallo Orcafan,

    Zitat: " in der Wissenschaft trennt man mittlerweile die symbiontischen Bakterien nicht mehr von den Korallen", ja, allerdings meinte ich den Umweg über Bakterien: dass nicht symbiontische MOs diese Stoffe aufbauen und wenn sie selbst zu frei treibendem Zooplankton werden, die Korallen eben diese MOs aufnehmen. Also nur ein kleines Missverständniss.

    symbiontische Bakterien bedeutet, die leben mit der Koralle zusammen, auf der Oberfläche und im Gastralraum. Symbiontische Bakterien bedeutet nicht Bakterioplankton, das die Korallen aus dem Wasser einfangen. Die symbiontischen Bakterien der Korallen werden allenfalls durch die Schleimbsonderung der Korallen zu Bakterioplankton, das wieder von Korallen und anderen Tieren genutzt wird, dann sind es aber keine symbiontischen Bakterien mehr, da sie nicht mehr in Symbiose leben, sondern eben Bakterioplankton.


    Welche Bakterien sich besonders vermehren, wird mit darüber entscheiden, wie Dein Riffaquarium läuft. Ich bin mittlerweile der Ansicht, dass man nicht unbedingt die Bakterien in den Biofilmen im Aquarium besonders fördern sollte, sondern so gezielt wie möglich die symbiontischen Bakterien der Korallen. Insofern ist es doch wieder nichts mit der Mischpopulation, die mit organischem Kohlenstoff versorgt wird. Die symbiontischen Bakterien werden sich schon auf eine bestimmte Ernährung eingestellt haben und keine Generalisten sein. Zumindest würde ich diese Schlüsse aus meinen Erfahrungen ziehen.


    Was die Polypenexpansion angeht, nimmt man natürlich nicht die Stunde, wo die Koralle nach Einschalten des Lichtes gerade zusammengezogen ist, sondern einen Moment während des Tages, an dem sie gut expandiert ist.
    Das mit dem transparenten Gewebe gilt vor allem für Acroporas. Bei LPS sind es eher die Farben, die variieren. Bei Acroporas sieht man es aber am leichtesten, was für Nährstoffverhältnisse im Becken herrschen.


    Hallo Bernd,


    wie kommst Du darauf, dass das NP-BACTO-BALANCE nicht getestet wurde? Zum einen haben wir selbst 3 unabhängige Anlagen mit unterschiedlicher Beleuchtung und bauen diese gerade von ca. 1100 l auf ca. 1500 l um. Das ist zunächst schonmal ausreichend, um ein Produkt zu testen.


    Da wir aber auch noch externe Tester wollten, habe ich einige Tester persönlich angeschrieben. Ich denke, ob wir das öffentlich machen oder nicht, bleibt uns als Hersteller überlassen. Wir ziehen es vor, die Produkte dann vorzustellen, wenn wir die Gelegenheit dafür für passend halten und nicht schon anlässlich einer Testphase.
    Dass die Dosierung von organischen Kohlenstoff-Verbindungen generell sehr komplex und nicht mit einer simplen Balling- oder Spurenelemente-Dosierung zu vergleichen ist, ist klar, das ist keine Besonderheit von NP-BACTO-BALANCE.
    Soviel ich weiß, hast Du auch gleichzeitig NP-BACTO-PELLETS eingesetzt. Woraus schließt Du, was genau die Mulmablagerungen bei Dir verursacht hat?


    Woran machst Du "die Vielzahl der Fälle fest"? Kennst Du so viele Geschädigte persönlich? Ich kenne keinen einzigen außerhalb von Foren, keine E-Mail etc., die bislang bei uns eingetroffen ist. Alle oder fast alle, die ihre schlechten Erfahrungen publik gemacht haben, haben sich hier auf unserem Herstellerboard gemeldet, soweit ich das überblicke. Woher nimmst Du also die "Vielzahl der Fälle". Gut, ich weiß, viel ist relativ. Ich vermute aber, Du schreibst das bei Deinem Namensvetter in einem anderen Forum ab.


    Ein alter Bekannter ist z. B. Andreas A.. Da NP-BACTO-BALANCE spätestens nach ein paar Tagen abgebaut ist, müssen hier wohl auch andere Ursachen für die Probleme mitverantwortlich sein. Da eine organische Kohlenstoff-Dosierung Nährstoffungleichgewichte zuspitzen kann, wird diese Kohlenstoff-Dosierung als Auslöser angesehen und sie ist ja auch der Auslöser der offensichtlichen Probleme. Korallenverluste an einer 8 Monaten zurückliegenden Dosierung von organischem Kohlenstoff festmachen zu wollen, ist schon etwas sonderbar, da von diesem organischen Kohlenstoff längst nicht das geringste mehr im Becken zu finden ist. Das sind wohl eher andere Probleme, die vorher existiert haben und nicht behoben wurden, da man ja jetzt "weiß", woran es liegt. Ich würde mal nach der eigentlichen Ursache der Probleme suchen.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo,


    fast vergessen: Golo, mach lieber wieder Wodka, wegen der hohen Nährstoffe, an die Deine Korallen vermutlich schon gewöhnt sind. Scheibenanemonen machen bei uns übrigens ganz prima mit NP-BACTO-BALANCE, Größe, Farben, da gibt es bei uns keine Probleme, Bilder kommen bei Gelegenheit.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo,



    richtig Hans Werner - in Versuch 1 habe ich auch die Pellets eingetzt.....also BB und Pellets.....hier waren die Mulmablagerungen noch extremer....mein TB war voll davon - ich konnte zum Schluß alle 2 Wochen die Rückförderpumpen reinigen...habe das dann aufgegeben...


    Habe dann noch mal angefangen mit BB allein.....weil ich glaubte das die Mulmablagerungen von den Pellets waren...aber wie schon geschrieben habe ich in beidenFällen mehrere Korallen verloren und auch die Mulmablagerungen haben wieder angefangen - im Becken muss ich die Schutzmatten, die um die Stremas gewickelt sind (wegen Anemonen) alle 2 Wochen reinigen....total vermulmt....auch unter den Steinen alles voll...und ich habe genug Strömung im Becken.......


    Versuchphase : Du schreibst das ich es Dir/Euch überlassen muss ob Ihr solche Tests öffentlich macht oder nicht......sicher ist so - aber dann darfst oder musst auch damit leben das das als Kritik mal auf den Tisch komm weil ich ja nicht wissen kann das es anderst ist....


    Ich schreibe davon das ich nicht der einzige bin der solche Probleme hat - und das ist laut diesem Beitrag auch so....natürlich kenne ich die anderen Foren User nicht - aber ich gehe doch davon aus das niemand etwas berichtet was nicht stimmt - oder an den Haaren herbei gezogen...aber vielleicht bin ich ja zu gutgläubig :smiling_face:



    Trotz diesem negativen Erlebniss mit BB habe ich nach wie vor eine sehr gute Meinung von Dir HansWerner......allein den Support den Du hier bietest würde ich mir von anderen Herstellern auch mal wünschen und zeugt auch davon das Du hinter euren Produkten stehst ....


    Bei mir hat es leider nicht funktioniert- warum auch immer - schade - aber ich finde das ich das auch dann hier schreiben darf....


    Denen die zufrieden sind mit BB wünsche ich weiter viel Erfolg und gelingen.....


    Damit beende ich meinen Teil zur Diskusion hier.......wenn noch jemand fragen an mich hat diesbzüglich dann bitte nur noch per PN.....


    Gruß


    Bernd

  • Hallo Hans Werner,


    ich bin mir sicher dass, das BB nicht Schuld am Korallensterben war, sondern nur der Auslöser für dieses. Ich vermute, dass durch die Dosierung sich etwas in den Steinen gelöst hat und immer noch abgegeben wird. Nach der Absetzung von BB habe ich dann große WW gemacht, im Februar habe ich die Beleuchtung auf LED - Vertex SR360 - umgestellt und hatte erst die Beleuchtungsintensität für das weitere Absterben im Verdacht. ich habe verschiedene Lichtszenarien durchgespielt und immer wieder Testkorallen eingesetzt, welche dann nach ca. 1 Woche begonnen haben an den Spitzen abzusterben, zur Zeit läuft die Lampe nur noch auf 55%weiß und 80% blau und die Spitzen der neuen Korallen sterben wieder ab.


    Deswegen ja auch meine Frage nach den anderen Becken welche diese Probleme hatten, wie diese jetzt laufen und was unternommen wurde.


    Ich werde wohl nicht darum herumkommen das Becken neu zu starten, da ich keinen andere Lösung mehr sehe.


    Gruss Andreas

  • Hallo Andreas,


    zu Deiner Lampe: Ich habe die Vertex SR260, d.h. Deine ist um knapp 40% stärker als meine. Meine läuft mit 40% blau, und 60% weiss bei einer Beckenhöhe von 65 cm; trotzdem kann ich einige Korallen nur in den Schatten stellen ...
    D.h. Deine Einstellung könnte immer noch zu stark sein ...


    Gruß


    Naif

  • Hallo Bernd,


    da hast Du etwas missverstanden. Ich gehe nicht davon aus, dass jemand etwas behauptet, was nicht stimmt, negative Erfahrungen usw.. Sicher gibt es einige negative Erfahrungen, aber meist handelt es sich um Probleme mit einzelnen Korallen, leider vor allem Pocilloporidae und Acropora-Arten, denen offenbar die Umstellung von höheren Nährstoffkonzentrationen auf niedrigere schwerfällt, andere Korallen im gleichen Becken stehen meist gut, oft besser als vorher. Andere Anwender haben nur gute Erfahrungen. Deshalb würde ich bei der überschaubaren Anzahl von Problemen, die mir bisher bekannt sind, nicht von einer Vielzahl sprechen.


    Hallo Andreas,


    m. E. ist auch der Blauanteil viel zu hoch. Bei unverändertem Licht sind bisher die typischen Probleme mit NP-BACTO-BALANCE durch die Nährstoffabsenkung bei Acropora und Pocilloporidae von der Basis ausgegangen, nicht von den Spitzen. Nach meinen Beobachtungen hat NP-BACTO-BALANCE die Anpassungsfähigkeit von Korallen an LED-Licht sogar verbessert.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo Andreas,


    ich habe mich verschrieben, mein Blauanteil beträgt 80%, aber auf Deine Stärke 'runtergerechnet wären es ca. 58%.


    Gruß


    Naif

  • Hallo,


    eine Frage an die Leute welche durch Pellets und/oder Bacto Balance vermehrt Mulm/Detrius hatten, ihr habt nur Pellets oder BB dosiert keine A und K Elements oder ?



    @Hans Werner
    Bei mir ist der Mulm ja relativ schnell verschwunden als ich wieder A und K Elements dosiert hatte (wenn ich mir nicht irre hattets du mir das empfohlen), kann das nicht auch bei anderen das Problem sein das eventuell Spurenelemnte fehlen welche Bacs, etc. zur Mulmverwertung benötigen ?


    Lg Alex

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