Fluconazol - ja oder ja?

  • Moin,
    Ich habe derzeit in meinem Cube ein stark zunehmendes Algenwachstum. Als Ursache vermute ich ein Nährstoffüberschuß, wobei PO4 gestern bei 0,08 war. Aber NO3 ist dauerhaft > 5. Meine Algenkiller ( Schnecken, Einsiedler und Seeigel) kommen nicht mehr hinterher. Mittlerweile bleiben die Algenbüschel an Acros hängen und wachsen dann dort weiter. Da hier ja schon häufiger über den erfolgreichen und wenig gefährlichen Einsatz von Fluconazol berichtet wurde ziehe ich das so langsam in Betracht. Gibt es eine allgemein gültige Dosierungsempfehlung und wichtige Dinge zu beachten?

    " Und der Haifisch, der hat Tränen und die laufen vom Gesicht
    Doch der Haifisch lebt im Wasser so die Tränen sieht man nicht
    In der Tiefe ist es einsam und so manche Zähre fliesst
    Und so kommt es , dass das Wasser in den Meeren salzig ist "


    Beste Grüße


    Stefan

  • hi, fluconazol hilft aber nicht bei allen algen... daher stellt sich erst mal die frage, um welche algenes überhaupt geht.
    andere möglichkeit wäre die nahrungsgrundlage zu reduzieren. no3 runter und po4 halten.

  • Die einfache pauschale Ursache bei zuviel N und P zu suchen, hilft oft nicht weiter. Wir haben z.B. ein Becken mit derzeit 6,7 mg/l Phosphat und 123 mg/l Nitrat: nahezu keine Alge makroskopisch zu erkennen, selbst auf den "nicht-besiedelten" Flächen, Weichkorallen wachsen wie verrückt. Das Becken hatte allerdings mal Algen- und Cyanobakterienprobleme. Nachdem nach langen Jahren der Flammenzwergkaiser gestorben war, wuchsen sofort Glasrosen ohne Ende. Diese verdrängten nach Monaten die Algen. Nachdem die Glasrosen sichtbar auch die Weichkorallen bedrängten, wurden 10 Stück Aeolidiella stephanieae auf 635 Liter Volumen eingesetzt. Nach Wochen konnte eine deutliche Abnahme verzeichnet werden. Dann jedoch wucherten die Glasrosen erneut. Nachdem zwei Tangfeilenfische eingesetzt wurden, hat sich der Glasrosenspuk ruckzuck verabschiedet, Algen und Cyanos sind seitdem nicht mehr ein Problem. Die gemessenen Wasserwerte haben sich in der Zeit nicht großartig verändert.


    Unser Wissen, wann Algen und Cyanos zur Plage werden, ist äußerst begrenzt. Wasserwerte, Beleuchtung, Strömung, Organika, Besatz, Konkurrenz sind alles Verdächtige. Vor kurzen war ein Artikel in der KORALLE, indem die These von Cyano-"fressenden" Cyanophagen aufgestellt wurde. Phagen sind große Viren, die sich hochspezialisiert auf Bakterien (also auch Cyanos) stürzen.

  • Moin,
    also makroskopisch sieht ein Teil schon deutlich nach Bryopsis aus. Mal sehen ob ich am WE Zeit finde mein Mikroskop rauszukramen. Zeitlich im Zusammenhang stehen könnte die Umstellung auf Oceamo inkl. Regulator A und O. Wobei ich das sehr niedrig dosiere ( 0,3 ml/250l ) und das auch nicht jeden Tag. Vielleicht lasse ich das "O" erstmal weg und schaue ob es einen Effekt gibt? Fluconazol kann ich ja immer noch probieren. Interessanterweise hatte mein Becken vor dem Komplettausfall durch den defekten AS wenige bis keine Algen, bzw. die vorhandenen Algenfrsser hatten das im Griff.


    @nano48 Danke für den link, so etwas hatte ich gesucht :thumbs_up: .

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    Beste Grüße


    Stefan

  • Hallo Stefan,


    zumindest im Nachbarforum gibt es zwei Erfahrungsberichte, wonach der Einsatz von dem Mittel zu keinen Nebenwirkungen bei anderen Tieren geführt hat.
    Das was Burkhard geschrieben hat kann ich aus Erfahrung bestätigen. Selbst bei einem PO4 bis zu 0,23 hatte ich keinerlei Fadenalgen im Becken. Die tauchten irgendwann einfach auf und jetzt muss ich ab und an an verschiedenen Stellen die Büschel entfernen. PO4 und Nitrat liegen schon länger viel niedriger als damals, aktuell 0,04 PO4 und 8mg/l Nitrat.
    Eisen ist bei mir aktuell etwas erhöht und Eisen ist ja ein prima Dünger für Algen. Kann man auch mal testen, ob es daran (mit) liegen könnte.


    Grüße


    Chris

  • Moin,
    Nun einmal ein paar Bilder zu den vorhandenen Algen. Die buschigen scheinen Bryopsis zu sein, aber auch Schmieralgen scheinen dabei zu sein ( v.a. auf der Gorgonie ). Die Bläschen sollten nicht irritieren, der Abschäumer produziert mal wieder ordentlich Microbubbles ( seitlicher Spalt nicht richtig verschlossen ).

  • hallo stefan,


    sieht für mich aber nicht so richtig nach bryopsis aus. ich weiß, auch da gibts einige varianten, aber so wie hier: https://www.meerwasser-lexikon…e/1079_Bryopsis_sp_01.htm
    das wäre typischer. insgesammt kräftiger und satter... als einfacher test: kriegst du die fäden leicht abgezogen? dann ist es definitiv kein bryopsis.

  • Die Scheiben waren doch geputzt :loudly_crying_face: . Ich würde das ganze ja aussitzen wenn das Zeug nicht so schnell wachsen würde und auch in den Acroporen " rumhängen " würde.

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    Beste Grüße


    Stefan

  • moin.
    sie müssen halt auch von der rückwand weg. sonst breiten sie sich von da immer wieder aus. und vor allem, wenn sie mal die länge erreicht haben, dann frissts kaum noch einer. also immer schön kurz halten, dann werden sie weniger :winking_face:

  • nunja, dafür waren die ersten beiden bilder aber recht verschwommen.


    du hast eine negativen auswirkung von fadenalgen gut erkannt - die fäden lösen sich, bleiben an sps oder hornkorallen u. äh. hängen und stören sie auf mechanischem wege.


    aber auch die noch angewachsenen büschel stören mechanisch korallen bein näher heranwachsen.


    ist bei bryopsis zwar auch aber sie lösen sich nicht zum hängenbleiben.

  • Moin Joe
    Sind halt nur Handyfotos, da klappt es nicht immer so mit der Schärfe. Die Algen verdriften m. E. nicht von selbst, sondern es handelt sich um Reste von denen, die ich rausgerupft habe. Momentan wachsen recht viele kleine Büschel heran an freien Stellen am Gestein. Ich werde dann wohl regelmäßig " ernten " müssen und hoffen, dass das Wachstum irgendwann wieder nachlässt.

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    Beste Grüße


    Stefan

  • Es gibt auch Fadenalgen die bei wenig Nähstoffen wachsen und die niemand frisst.


    Was bei mir sehr nachvollziehbar geholfen hat war Co2 runter/Ph-Wert rauf. (Co2 Absorber am Abschäumer + Kalkwasser)

    Einmal editiert, zuletzt von SummerMountain7524 ()

  • Hallo,


    nach den Fotos zu schließen, handelt es sich tatsächlich nur um "normale" Fadenalgen. Deren Auftreten ist kaum von Nährstoffkonzentrationen abhängig.
    Mein Becken läuft immer mit sehr niedrigen Phosphat- und Nitratwerten. Trotzdem treten gelegentlich vermehrt Fadenalgen auf. Solange sie klein bleiben, werden sie vom Fuchsgesicht gefressen. Ohne klar erkennbare Ursache oder Veränderungen im Besatz nehmen sie dann manchmal schnell zu, ganz besonders in Bereichen mit stärkerer Strömung.
    Ein Zusammenhang besteht mit großer Wahrscheinlichkeit mit höheren CO 2-Konzentrationen im Beckenwasser. Da ich den pH-Wert allerdings nur bei auffälligen Veränderungen messe und die Lüftungsverhältnisse im Raum und die Alkalinität eigentlich recht gleichbleibend sind, habe ich bisher keine eindeutige Zuordnungen treffen können.


    Für mich aber auch kein größeres Problem, denn zuverlässig los werde ich die Fadenalgen bei Bedarf durch eine dann längerfristige Aufrechterhaltung untersättigter Kohlensäurekonzentrationen im Rahmen der bekannten Kalkwassermethode. Und dies ohne irgendwelche Beeinträchtigungen der Beckenbewohner!
    Im Schnitt dauert dies etwa 4 - 6 Wochen. Danach ist dann wieder für lange Zeit Ruhe. Es macht halt ein bisschen Arbeit und braucht etwas Ausdauer, lohnt sich aber immer.


    Gruß


    Bernd

  • Moin,
    nachdem sich die meisten Büschel ganz gut rauszupfen lassen habe ich damit angefangen, die größeren zu ernten. Die li. Seitenwand, die komplett zugewachsen war habe ich mit dem Klingenreiniger gereinigt. Morgen sind noch ein paar Büschel an der Rückseite dran und schaue ich mal, ob die Algenfresser mit dem Rest so fertig werden. Also erstmal keine Chemie, obwohl ich schon denke, dass die gefiederten Algen an der Vorderseite schon Bryopsis sein könnten.

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    Beste Grüße


    Stefan

  • Ich hatte flux rx eingesetzt um Kugel- und Fadenalgen zu bekämpfen. Bis auf die Kugelalgen starben alle anderen Algen ab.
    Für Kugelalgen müsste das Mittel mehrfach angewendet werden.
    Negative Effekte auf die Tiere konnte ich nicht beobachten.
    Größter Nachteil sind die freiwerdenden Nährstoffe, welche den po4 Wert nach oben schießen lassen. Dies hat leider 2 Acros gehimmelt.


    Grüße


    Ingo

  • Moin,
    Wenn ich richtig gelesen habe, dann ist auch hier der Wirkstoff hinter der Marke Fluconazol. Bliebe die Frage, warum es unter dem ( amerikanischen ) Markennamen Flux Rx offenbar online ohne Verschreibung erhältlich ist.

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    Beste Grüße


    Stefan

  • Moin,

    Ich hatte ja von der Verwendung von Fluconazol wegen meiner zunehmenden Algenplage zunächst mal Abstand genommen. Stattdessen habe ich manuell möglichst viel abgezupft. Interessanterweise sind an den geernteten Stellen kaum noch Algen nachgewachsen. Offenbar haben die sonstigen Algenfresser die Situation tatsächlich jetzt im Griff.

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    Beste Grüße


    Stefan

  • spätestens jetzt weißt du, das es tatsächlich keine bryopsis war. da hätte das nämlich nicht funktioniert :winking_face:

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