Fragen zur ersten ICP Analyse

  • Hallo zusammen,


    ich habe letzte Woche meine erste ICP Analyse gemacht. Eigentlich wollte ich erst eine machen, wenn sich das Becken ein wenig eingependelt hat, aber bei der FaunaMarin Bestellung war quasi einer umsaonst dabei, also hab ich es jetzt schon gemacht.


    - Becken steht seit 10.08. (EpoReef und LiveSand, Tropic Marin Pro Reef)
    - Erste Korallen am 13.08. und seit dem immer wieder aufgestockt.
    - NP dosiert seit 15.08. weil nicht nachweisbar.



    Hier nun die Ergebnisse:


    https://lab.faunamarin.de/de/share/analysis/83796


    Und dazu meine Fragen/Beobachtungen:


    - Ca und Mg deckt sich fast genau mit mein gemessenen Werten (Salifert)
    - P04 hab ich anscheinend fast zuviel obwohl mein Test bisher nicht einmal was angzeigt hat (Salifert P04)
    - Mangang und Alluminium kann ich mir überhaupt nicht erklären...


    Wie würdet ihr auf die Ergebnisse reagieren?

  • Wie würdet ihr auf die Ergebnisse reagieren?

    Moin,
    Es scheint sich um die "Free ICP " von FM zu handeln, eine sehr abgespeckte Version der ICP Total. Wesentliche Werte fehlen. So früh würde ich den Werten wenig bis keine Bedeutung beimessen. Das System ist erst am Anfang der Entwicklung. Der PO4 Gehalt sinkt wenn mehr Verbraucher hinzukommen, ebenso Mangan. Aluminium findet sich in einigen Becken, wobei die Herkunft im Dunkeln bleiben kann, es sei denn, man verwendet einen alubasierten Phosphatadsorber. In meiner letzten ICP war auch Aluminium nachgewiesen, woher es kommt weiß ich nicht. Ich würde jetzt erstmal nicht in wilden Aktionismus verfallen sondern dem Becken Zeit geben sich zu entwickeln. Wenn Probleme auftreten reichen meist die Werte, die man selber messen kann für eine erste Fehlersuche ( ph, KH, NO3, PO4, Ca., Mg )

    " Und der Haifisch, der hat Tränen und die laufen vom Gesicht
    Doch der Haifisch lebt im Wasser so die Tränen sieht man nicht
    In der Tiefe ist es einsam und so manche Zähre fliesst
    Und so kommt es , dass das Wasser in den Meeren salzig ist "


    Beste Grüße


    Stefan

  • Du kannst gelassen auf die ICP reagieren, die meisten Ergebnisse sind Übergangswerte, die Du nicht tragisch nehmen musst. Aluminium kommt am Anfang typischerweise vom Mörtel, mit dem das Riff zusammengesetzt ist, ähnlich wie Lithium. Dies kann je nach Mörtel auch andere Metalle enthalten. Mit regelmäßigen Wasserwechseln werden diese Werte sich im Luafe der Zeit deutlich verringern. Normalerweise kommt ein Manganpeak durch einen großen Wasserwechsel, der kurz vor der Analyse gemacht wurde, da Mangansalze als Rieselhilfe beim Salz verwendet werden.


    Der Phosphatwert dürfte auf das NP Bacto Balance zurückzuführen sein. Was Du misst mit den normalen Tröpfchentests oder Hanna Checker ist Orthophosphat, was für die Korallen direkt zur Verfügung steht. Dieses NP Bacto Balance hingegen ist nicht direkt verfügbar und muss erst von Bakterien aufgeschlossen werden. Wenn diese gar nicht da sind, weil gerade erst im Aufbau und das Eporeef ohnehin als künstliche 'Deko keine Bakterien mitbringt dauert die Verarbeitung deutlich länger als in einem Becken mit Lebendgestein. Der Lifesand sollte etwas mitbringen, aber den meisten angeblichen lebenden Sänden traue ich nicht über den Weg.


    Der Nutzen der kleinen Analyse am Anfang ist sehr eingeschränkt, da die interessanten Werte wie Orthophosphat und Nitrat nicht gemessen werden, ebenso nicht pH-Wert oder kH-Wert, die zur Überprüfung eigener Messungen dienen können. Der ICP-Total bietet zusätzlich noch die Analyse des Osmosewassers mit an, die am Anfang interessant sein könnte.


    Die etwas erhöhten Werte der Massenelemente deuten auf eine leicht erhöhte Dichte hin, ansonsten ist das relativ normal. Deshalb würde ich mich um die einzelnen Ausreisser nicht so verrückt machen, weiter Wasserwechsel machen, nicht so viel NP Bacto Balance mehr reingeben und einfach warten, bis die Nährstoffe mit dem Einzug der Fische sich dann langsam erhöhen. Bei mir hat es mit ähnlicher Startbasis etwa zwei Monate nach Übersiedeln der Fische gedauert, dann kam ein dicker Phosphatpegel, der jetzt endlich abklingt. Also schluckt auch die EpoReef Deko etwas Phosphat am Anfang, ist aber relativ schnell abgesättigt.


    Rechne also damit dass demnächst dann ein schneller Phosphatpeak kommt, den Du abpassen musst.

  • Hallo Reinhard,


    schaut für mich gut aus! Das was du mit Phosphat daheim misst, ist Orthophosphat. Das wird in dieser Analyse nicht gemessen. Gesamtphosphor ist alles Phosphor, das enthalten ist, aber nicht immer den Korallen zur Verfügung steht. Meist ist dieser Wert viel höher als Orthophosphat. Orthophosphat ist der Wert, der für uns interessant ist. Geht der gegen 0, können Korallen ganz schnell ausbleichen.
    Aluminium wird ab 100 grenzwertig, aber noch ist das kein Grund zur Sorge. Mit Mangan kenne ich mich nicht aus, sieht aber schon sehr hoch aus. Würde ich regelmäßig Wasserwechsel machen und nach ein paar Wochen nochmal testen. Immer entscheidend bei der Interpretation der Werte: wie sehen die Korallen aus? Wenn es denen gut geht, muss man nichts krampfhaft ändern.


    Grüße


    Chris

  • Hallo Reinhard


    Salifert für KH, CA und Mg ist gut für Po4 aber kaum zu gebrauchen.

    Gruß Ewald


    _______________________________________________________________________________________________________________________________


    Früher hatte ich Angst im Dunkeln.
    Wenn ich heute so meine Stromrechnung sehe,
    hab ich Angst vorm Licht. :loudly_crying_face:

  • für Po4 aber kaum zu gebrauchen.

    Da empfiehlt sich ein Hanna Checker. Kostet nicht viel und liefert hinreichend genaue Werte.

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    Beste Grüße


    Stefan

  • Moin,
    Ich finde die Tropftests gerade im niedrigen Bereich ( betrifft v.a. PO4 und auch NO3) manchmal etwas schwer abzulesen. Wenn Du z.B. einen PO4 Test in der Nähe des Beckens machst kann der Blauanteil der Beleuchtung schon das korrekte Ablesen des Tests erschweren. Alles, was fotometrisch funktioniert, eliminiert diese Fehlerquelle schon mal.

    " Und der Haifisch, der hat Tränen und die laufen vom Gesicht
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    Beste Grüße


    Stefan

  • Denke ich werde mir noch den Hanna Checker für p04 und no3 besorgen, aber im Moment reicht vermutlich Salifert aus, weil keinerlei Färbung ist zu erkennen und definitiv zu wenig.


    Seit zwei, drei Tagen werden die paar SPS dich schon im Becken habe leider weiß (zwei sind definitv schon tot :frowning_face: ). Ich hab PN Dosierung nun ein wenig erhöht. Alle anderen Korallen sind aktuell eingezogen, egal ob Leder, Zoa oder LPS.. hoffe das gibt sich wieder.

  • Laut Analyse hast Du nicht zu wenig, sondern zu viel Phosphat. Ich kenne das nur von einigen Phosphatlösungen, wo ich viel weniger messen kann als tatsächlich dosiert wurde. Meine Korallen fanden das damals auch nicht lustig.


    Wenn in einem relativ neu aufgesetzten Becken die Korallen so schnell sterben ist etwas deutlich verkehrt. Ich sehe aber in der kleinen Analyse nicht so tödliche Werte, dass es sich daraus erklären würde. Der 10fach überhöhte Bariumwert ist nicht gut, sollte aber nicht so schnell zum Sterben der Korallen führen. Licht schließe ich auch als Faktor aus, der in wenigen Tagen zum Tod der Korallen führt. Bleibt für mich eigentlich nur ein Wert übrig, der nicht in der ICP direkt sichtbar ist. Wie etwa ph-Wert oder kH-Wert.


    Wie sind pH-Wert, kH-Wert und Nitrat?
    Sind die Wassertests mit einer Referenz abgeglichen?

  • Temperatur könnte hier ebenfalls reinspielen. Ich empfehle jedem eine laufende Temperaturanzeige, wo man immer sofort die Temperatur des Beckens sehen kann. Temperatur kann ich den Aqua Medic T-Controller Twin empfehlen, die Genauigkeit ist recht gut und die Anzeige gut ablesbar. Steuermöglichkeiten für Lüfter oder so wirst Du wahrscheinlich ohnehin brauchen für heiße Tage. Wenn der Raum nicht gerade klimatisiert ist.


    Von Hanna kann ich zumindest die Eier für kH(HI-772) und Phosphor ULR (HI-736) empfehlen. Sie sind sehr einfach und bei sauberer Bedienung zuverlässig. Nitrat ist weniger genau, Nitrat LR ist schlecht bedienbar und ich verwende ihn praktisch nie.


    Da aber fast keine Informationen über Dein Becken und den Werdegang verfügbar sind ist es schwierig gute Ratschläge zu geben. Zuerst würde ich empfehlen keine weiteren Mittel reinzukippen und alles zu verschlimmbessern. Dann lieber einen großen Wasserwechsel machen, der definitiv nicht schadet.

  • Da wäre ich vorsichtig was PO4 anbelangt. Das wurde auch schon zig Mal diskutiert, auch mit Beteiligung von Triton und ATI. Das Problem ist, das reaktive PO4 (Orthophosphat), das wir mit den Tröpfchentests messen, ist definitiv für Korallen verfügbares Phosphat. Hat man davon genug im Becken, braucht man sich darum nicht zu kümmern. Das Gesamtphosphat beinhaltet organische Phosphate (z.B. in Form von Plankton) und Polyphosphate. Die KÖNNEN, müssen aber nicht, für Korallen verfügbar sein. Somit gibt es Becken, da ist der PO4 Wert praktisch nicht nachweisbar, trotzdem wachsen und Gedeihen die Korallen, da andere Formen vorhanden und verwertbar sind. Und es gibt Becken, wo der Gesamphosphatgehalt eigentlich darauf schließen lässt, dass genügend Phosphat vorhanden sein müsste, die Korallen sterben aber trotzdem an Phosphatmangel.
    Da mir das alles zu ungewiss ist, verlasse ich mich stets auf den gemessenen PO4 Wert mit dem Hanna Checker oder Tröpfchentest.
    Ich finde es halt merkwürdig, dass der Salifert Test keinerlei Verfärbung zeigt. Ich würde auf jeden Fall erstmal sicher abklären, ob genügend PO4 im Becken ist.
    Auch Schwankungen werden sehr schlecht vertragen, vor allem wenn es nach unten geht.


    Wie werden die Korallen weiß, von unten her?


    Wenn es den Tieren nicht gut geht würde ich auf jeden Fall zu größeren Wasserwechseln raten - aber hier muss man stets die Nährstoffe im Augen behalten, nicht dass die durch große Wasserwechsel extrem absacken. Ich habe es selbst noch nicht verwendet, aber das natürliche Meerwasser, das man überall kaufen kann, enthält in der Regel gut Phosphat und das könnte etwas milder sein als frisch angesetztes, phosphatfreies Meerwasser. Kommt natürlich auch auf die Beckengröße an, sonst wird das schnell sehr teuer.



    Grüße


    Chris

  • Hier meine übrigen Werte mal im Überblick, alle von Gestern Abend:


    PSU: 35
    KH 8,1
    Ca 429
    Mg 1323
    NO3 0
    PO4 0
    PH 8,4


    Temperatur ist konstant 25° (+/- 0,5 Grad) elektronisch überwacht


    Alles mit Salifert gemessen. Alle tests doppelt mit Referencelösung abgeglichen und ich rechne die Messwerte jeweils um.



    Ich denke inzwischen, dass es am Phosphat liegt. Durch die ständige nicht nachweisbarkeit habe ich die NP dosierung erhöht, von anfänglich 0,5ml auf 100l bzw. 3,5ml Tagesdosis auf zuletzt 8ml Tagesdosis. Zusätzlich sind ja auch Fische eingezogen und ich habe diese natürlich gefüttert. Ich kann zwar immer noch kein PO4 nachweisen aber die aufgeührten Werte vom Gesamtphosphat im Becken zeigen wohl, dass was da ist und ich fürchte durch meine Dosierung ich das Korallensterben ausgelöst habe anstatt es aufzuhalten. Aber die Thematik ist deutlich komplexer als ich bis jetzt verstanden habe. Ich werde die NP Dosierung nun wieder zurück drehen und hoffen, dass zumindest die LPS sich erholen.




    Wie werden die Korallen weiß, von unten her?

    SPS habe ich nur einzelne kleine Ableger, die sind quasi komplett weiß geworden. Ein Ableger ist innerhlab von 24 Stunden von normales Polypenbild und Färbung zu komplett Weiß gegangen.

  • Ich denke inzwischen, dass es am Phosphat liegt. Durch die ständige nicht nachweisbarkeit habe ich die NP dosierung erhöht, von anfänglich 0,5ml auf 100l bzw. 3,5ml Tagesdosis auf zuletzt 8ml Tagesdosis. Zusätzlich sind ja auch Fische eingezogen und ich habe diese natürlich gefüttert. Ich kann zwar immer noch kein PO4 nachweisen

    Das Phosphat wird bei Dir vermutlich durch den Sand und das Gestein gebunden, diese reagieren oft wie ein Phosphatadsorber, bis sie gesättigt sind und dann explodiert plötzlich der Phosphatwert. Nimm einen Aluminiumphosphatadsorber wie den Al99 oder ähnliche, die ziehen direkt auch das Barium aus dem Wasser. Für die Nährstoffversorgung der Korallen würde ich eher auf Staubfutter wie Reefroids, Min S oder ähnliches gehen. Dies bitte nur sehr spärlich füttern, besonders, wenn kein UVC-Klärer am Laufen ist, da gerade bei frischen Becken es noch zu Bakterienblüten kommen kann, wenn das Becken noch labil ist.


    pH 8,4 geht eigentlich nur, wenn Du Atemkalk einsetzt,sonst ist das unmöglich.

  • Sorry, aber da stimmt doch was nicht. Du dosierst NP in größeren Mengen und misst trotzdem bei NO3 und PO4 nichts. Von etwas zu viel Nährstoffen sterben Korallen nicht. Wenn du beim Händler Korallen kaufst, die in 0,05 PO4 leben und du packst sie in dein Becken mit 0,15 PO4, dann juckt das die nicht. Ich hatte selbst 0,24 in der Spitze, da gedeiht alles prächtig.


    Wenn die Salifert Tests gegen Referenz geprüft sind und du misst nichts, ist nichts im Becken.


    Grüße


    Chris

  • sehe ich genauso...
    das sicherste anzeichen ist das ausbleichen der sps quasi über nacht. hat ziemlich sicher auch unten angefangen, geht halt bei den kleinen stöpseln wie mit dem finger schnippen.


    das problem bei den kombipräparaten ist, dass du da mitunter keine nährstoffe misst. ist mir mit sangokai passiert. die aussage ist dann aber, das ist ok... wenn die korallen aber weiß werden ist es zu wenig. aber halt auch zu spät.
    gerade am anfang mit frisch gestarteten becken (vor allem wenn mit künstlichem gestein gestartet wird), ist es besser no3 und po4 in separaten stammlösungen zu dosieren. nur dann kannst du auch messen, ob was ankommt und entsprechend gegensteuern.

  • Wie dosierst du N und P? Hoffentlich mit Einzellösungen?


    Kombiprodukte wie zB TM NP Plus kriegst nicht gemessen und man ist schnell in einer Überdosierung

    EasyReef NP von Bartelt, was meinst du mit, das kriegt man nicht gemessen?




    Wenn die Salifert Tests gegen Referenz geprüft sind und du misst nichts, ist nichts im Becken.

    Ich versteh es ja auch nicht...


    Hab noch nen ICP Total bestellt, wenn der da ist, werd ich den auch noch abschicken, evtl. bin ich schlauer, wenn alle Werte gemessen sind.

  • in den kombiprodukten sind zumeist die vorstufen von nitrat (häufig aminosäuren) sowie organische phosphate enthalten. beides misst du nicht mit unseren tröpfchentests. diese haben damit keine aussagekraft mehr.
    du kannst damit nicht sehen, ob ausreichend nährstoffe dosiert werden. da musst du dem hersteller vertrauen.
    kann aber halt auch schief gehen.
    meine zwei erfahrungen mit sangokai:
    ein sehr ungepflegtes und limitiertes becken mit sangokai gerettet.
    ein neu gestartetes becken mit sangokai allein konnte versorgt werden.


    unterschied bei den becken: das erste war zu 100% mit ls eingerichtet. das zweite wurde mit 95% künstlichem und totem gestein gestartet.


    ps: die icp total brauchst jetzt aber nicht machen. du hast ja alle werte. dein problem sind aktuell fehlende nährstoffe.
    die schwermetalle kommen vermutlich durch das verkleben der steine (war ein riffmörtel, oder?) das gibt sich wieder mit ein paar wasserwechseln.
    allerdings ist der hohe barium meiner erfahrung nach auf dauer ein killer.

  • Die Frage wäre hier: Womit beleuchtest du?
    Ich vermute eine Kombination aus Ultra-High-Power LED mit 12 oder mehr Stunden volle Power in Kombination mit super niedrigen oder nicht nachweisbaren Nährstoffen.
    Die Korallen werden innerhalb von 12 Stunden mit reaktiven Sauerstoffspezies nur so geflutet und haben keine Möglichkeit mehr, die dadurch entstehenden Zellschäden irgendwie zu reparieren.


    Das ist in etwa so, als wenn du ein paar Briten auf Malle oder Teneriffa in die Sonne legst ohne Sonnencreme. Die sind nach spätestens 6 Stunden krebsrot.
    Das Gleiche passiert deinen Korallen, nur dass die Briten im Gegensatz zu deinen Korallen etwas auf den Rippen haben und außerdem reichlich Nahrung aufnehmen und dadurch ihre Zellschäden im Laufe der Zeit regenerieren können.
    Die gehen aber auch spätestens am zweiten Tag aus der Sonne, was deine Korallen leider nicht können.


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Ich kann auch hier die Bildung durch fundierte Information nur wärmstens empfehlen.
    Die Sangokai-SEAZ und auch die entsprechenden Podcasts von Jörg haben auch mir 'altem Hasen' noch ungemein auf die Sprünge geholfen.
    Man lernt nie aus, aber wichtig ist am Anfang die Bereitschaft zum Lernen.
    Besser ist es, zuerst die trockene Theorie und dann die nasse Praxis, die zu oft am Anfang durch Tränen noch feuchter werden kann.
    Mir tun nur immer wieder die Tiere leid.

  • naja, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und ich möchte den Meerwasseraquarianer sehen, der noch keine Tiere verloren hat.
    Ich glaube, Reinhard macht schon viel richtig. Es ist halt alles auch nicht so einfach und vor allem auch nicht immer auf einen Faktor zurückzuführen. Wenn Korallen geschwächt sind, z.B. durch Strahlungsstress, durch schwankende Werte, durch zu hohe Schadstoffe, zu hohe Temperaturen usw., dann reicht es halt schon, wenn der PO4 mal auf 0 geht und die werden ratzfatz weiß.
    Ich würde mir einen verlässlichen PO4 Test kaufen und wenn man tot startet, kommt man meist nicht umhin, P und N separat zu dosieren. Schau dir mal den Rechner von ATI an, da wird Beckengröße, Beckenalter, Korallenanzahl abgefragt und dann gibt es eine Dosierempfehlung. Ich musste über ein Jahr relativ viel dosieren. Das ist auch kein Drama.
    Wenn du noch etwas Platz hast, würde ich einen Lebenden Stein dazugeben. Macht es meist viel einfacher.


    Aus der Entfernung ist es oft sehr schwierig, so etwas zu beurteilen. Es muss nicht zwingend am Phosphat liegen, auch wenn einiges darauf hindeutet.


    Grüße


    Chris

  • Hallo


    Das Korallen von unten her weis werden, hängt nicht immer am Po4, Licht usw
    es kann auch in Bakterien oder Viren hängen, wie bei mir derzeit, einige
    Korallen waren innerhalb 4 Tage komplett weis, andere ca bis zur hälfte,
    das Weise abgeschnitten und wieder ins Becken, bis jetzt keine Ausfälle mehr.

    Gruß Ewald


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    Früher hatte ich Angst im Dunkeln.
    Wenn ich heute so meine Stromrechnung sehe,
    hab ich Angst vorm Licht. :loudly_crying_face:

  • die schwermetalle kommen vermutlich durch das verkleben der steine (war ein riffmörtel, oder?) das gibt sich wieder mit ein paar wasserwechseln.


    allerdings ist der hohe barium meiner erfahrung nach auf dauer ein killer.

    Ja genau, hab das eporeef mit reefbond verklebt. Dabei hatte ich noch eine alte Charge (ca. 10 Jahre alte) die ich mit benutzt habe, evtl. hat die noch mehr zusätzte gehabt als das neue


    Ich kann auch hier die Bildung durch fundierte Information nur wärmstens empfehlen.
    Die Sangokai-SEAZ und auch die entsprechenden Podcasts von Jörg haben auch mir 'altem Hasen' noch ungemein auf die Sprünge geholfen.
    Man lernt nie aus, aber wichtig ist am Anfang die Bereitschaft zum Lernen.
    Besser ist es, zuerst die trockene Theorie und dann die nasse Praxis, die zu oft am Anfang durch Tränen noch feuchter werden kann.
    Mir tun nur immer wieder die Tiere leid.

    Geb ich dir vollkommen recht, nur hilft es nicht, wenn die Praxis von der Theorie so weit abweicht und mann in Bereiche kommt, die man vorher noch nicht gelesen/gesehen odre sonst wie mitbekommen hat. Mir tun die Tiere auch leid daher versuche ich ja etwas zu tun ohne in Aktionismus zu verfallen. Aber ich bin auch schon lange genug in Foren unterwegs um zu wissen, dass es, gerade in der Aquaristik, viele Meinungen gibt. Da die passende zu finden, ist halt extrem schwer.



    Die Frage wäre hier: Womit beleuchtest du?

    Ich habe 3 Coral Care Gen2 auf 180x70 Becken und 60 Tiefe - Die laufen im Standard Programm auf 80% max und einer Aklimatisierung von 7 Tagen, die ist aber inzwischen um.


    Ich würde mir einen verlässlichen PO4 Test kaufen und wenn man tot startet, kommt man meist nicht umhin, P und N separat zu dosieren. Schau dir mal den Rechner von ATI an, da wird Beckengröße, Beckenalter, Korallenanzahl abgefragt und dann gibt es eine Dosierempfehlung. Ich musste über ein Jahr relativ viel dosieren. Das ist auch kein Drama.


    Wenn du noch etwas Platz hast, würde ich einen Lebenden Stein dazugeben. Macht es meist viel einfacher.

    PO4 Test werde ich austauschen, oben waren ja auch Empfehlungen.
    Den ATI Rechner schau ich mir gleich mal an.
    Über den LS denk ich noch mal nach, platz zum legen hätte ich noch.


    Eine Frage die mich aktuell noch beschäftig, Wasserwechsel zum jetzten Zeitpunkt hilfreich oder eher schädlich?

  • Eine Frage die mich aktuell noch beschäftig, Wasserwechsel zum jetzten Zeitpunkt hilfreich oder eher schädlich?

    Kommt darauf an und auf die Menge. Wenn du keine oder wenig verfügbare Nährstoffe im Becken hast, verschlimmerst du das Problem, vor allem wenn die Wasserwechsel groß sind.
    Bevor du den tatsächlichen Orthophosphat Gehalt nicht zuverlässig messen kannst, würde ich nichts machen was über die üblichen 5-10% hinausgeht.
    Wenn du einen neuen Test hast und feststellt, dass wirklich nichts oder sehr wenig Phosphat enthalten ist, kannst du größere Wasserwechsel machen, sofern du gleichzeitig P dosierst. Kannste ja ins Wechselwasser geben und da nochmal messen.


    Grüße


    Chris

  • genau so würde ich auch vorgehen. wenn du kannst gleich mal 50%. und drei tage später nochmal 50%. das sollte den dreck schon ordentlich rausholen. und natürlich ls.

  • Wenn du beim Händler Korallen kaufst, die in 0,05 PO4 leben und du packst sie in dein Becken mit 0,15 PO4, dann juckt das die nicht.

    Moin, Chris
    Etwas OT, aber wie wäre es im umgekehrten Fall? D.h. Du kaufst beim Händler Korallen aus einem Becken mit PO4 0,3 ( selbst erlebt) und setzt die in Dein Becken mit einem Becken mit PO4 von 0,06. Das entspricht ja der rapiden PO4-Absenkung vor der hier ( zurecht ) ja immer gewarnt wird. Als ich damals die Messwerte des Händlerwassers gepostet hatte wurde das von anderen ( auch Händlern ) direkt mal vom Tisch gewischt. Nach dem Motto: Was interessiert mich denn das Wasser von anderen Händlern? Richtigerweise müsste man natürlich auch nach der Konsequenz fragen. Ich kann ja nicht mein Becken von 0,06 auf 0,3 fahren, nur weil ich eine " nährstoffverwöhnte " Koralle gekauft habe. Vielleicht ist es aber tröstlich, wenn die Ursache des Verlustes einer Neuanschaffung nicht auf eigenes Unvermögen zurück zu führen ist.

    " Und der Haifisch, der hat Tränen und die laufen vom Gesicht
    Doch der Haifisch lebt im Wasser so die Tränen sieht man nicht
    In der Tiefe ist es einsam und so manche Zähre fliesst
    Und so kommt es , dass das Wasser in den Meeren salzig ist "


    Beste Grüße


    Stefan

  • Hallo Stefan,


    gute Frage. Ich habe selbst immer mal wieder das Wasser von Händler gemessen und es war immer unter 0,1, meist so zwischen 0,05-0,08. Da sollte relativ safe sein, selbst wenn das eigene Beckenwasser etwas tiefer liegt.
    0,3 ist natürlich schon krass. Bei so großen Unterschieden kann es schon sein, dass die eine oder andere Koralle Probleme hat, hängt sicher aber auch von der Art ab.
    Ich habe auch den Eindruck, dass eine einmalige Änderung besser vertragen wird als ständige Schwankungen. Wenn im Becken ausreichend Phosphat enthalten ist, wenn auch nicht so hoch, sollte es meiner Ansicht nach in der Regel keine Probleme geben. Vielleicht kann Joe was dazu sagen.
    Da müssten ja Leute, die Zeobecken betreiben oder ultra niedere Nährstoffe im Becken haben, große Probleme haben, wenn die Korallen an viel höhere Werte gewöhnt sind.


    Grüße


    Chris

  • Moin Stefan, das was du schreibst habe ich auch schon oft erlebt. Auf jeden fall hilft ein vorheriges messen des ausgangswassers daheim um zu verstehen, warum das tier dann einging... wenn du vor Ort fragst wirst du immer "normaler po4 wert" hören...
    Was auch immer normal für manche ist...

  • Wenn du einen neuen Test hast und feststellt, dass wirklich nichts oder sehr wenig Phosphat enthalten ist, kannst du größere Wasserwechsel machen, sofern du gleichzeitig P dosierst. Kannste ja ins Wechselwasser geben und da nochmal messen.

    Das erscheint mir ein sinnvolles Vorgehen zu sein, ich werde weiter berichten.

  • Verwende aber bitte eine Lösung, die nicht erst in Zeitlupe aktiv wird. Die Mrutzek-Lösung ist brauchbar nach meinen Erfahrungen.
    Allerdings entmischt sie sich immer wieder, vor jeder Dosierung also bitte kräftig schütteln und shakern.

  • Moin Stefan, das was du schreibst habe ich auch schon oft erlebt. wenn du vor Ort fragst wirst du immer "normaler po4 wert" hören...
    Was auch immer normal für manche ist...

    Moin,
    Das glaube ich gerne. Zumindest wenn Du öfter mal in Pinneberg einkaufst. :grinning_squinting_face: :grinning_squinting_face: Von dort stammt nämlich der von mir genannte Wert.

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    Beste Grüße


    Stefan

  • Verwende aber bitte eine Lösung, die nicht erst in Zeitlupe aktiv wird.

    Falls es damit Unklarheiten gibt: es gibt Hersteller, wie Sangokai, TM?, die haben eine etwas andere Philosophie. Deren Produkten sind nicht dafür gedacht, den PO4 Wert messbar zu erhöhen, sie stellen eher eine Grundversorgung von verschiedenen Nährstoffen zur Verfügung.
    Es gibt von Mrutzek, ATI und anderen Herstellern P Lösungen, die direkt zur Erhöhung von PO4 gedacht sind und das kann man auch messen.


    Grüße


    Chris

  • Eigene Erfahrung mal nur so - nix angeleses oder empfohlenes.
    Kann je nach Becken etwas abweichen.


    Thema PO4:
    Ich stelle den PO4-Wert in der Regel auf etwa 0,06-0,1 ein. Das hilft bei mir, die Cyanos in Schach zu halten.
    Verwendet werden PO4-Lösungen hauptsächlich von ATI. Habe aber auch schon Mrutzek und White corals verwendet. ATI ist am ergiebigsten.


    Thema Stickstoff:
    Trotz NO3 bis zu 15mg/L verwende ich ganz geringe Mengen N von ATI (Amino-Stickstoff). Ich achte allerdings darauf, das NO3 nicht unter 3-4mg/L fällt - mit NO3 von Mrutzek.


    Bis jetzt hat es allen Korallen von Weichen über LPS bis hin zu SPS (Tenuis u.a.Acros) gefallen. Ich bin kein Anhänger der Niedrig-Nährstoff-Aquaristik.
    Korallen Lügen nicht!

  • Falls es damit Unklarheiten gibt: es gibt Hersteller, wie Sangokai, TM?, die haben eine etwas andere Philosophie. Deren Produkten sind nicht dafür gedacht, den PO4 Wert messbar zu erhöhen, sie stellen eher eine Grundversorgung von verschiedenen Nährstoffen zur Verfügung.

    Mehr oder weniger erfolgreich. Wie ich bei mir feststellte, eher weniger erfolgreich. Beispiel etwa TM mit Phos-Start und Co, welches das Phosphor in partikulärer Form direkt für die Korallen zur Verfügung stellen soll. PHosphat soll dabei auch moderat steigen, die Dosierung bis Phosphat 0,05 mg/l weiterführen, was ich jedoch nie messen konnte. Tückischer sind Phosphatlösungen, die nicht über Bakterien aufgeschlossen werden sollen, aber trotzdem nicht richtig messbar sind. Auch dies habe ich erlebt.
    Angesichts der vielen Probleme mit Phosphatlösungen habe ich mich letztendlich dafür entschieden, über Korallenfutter die Nährstoffe zu steigern und gleichzeitig die Korallen zu versorgen. Am Ende war das Füttern der Fische die am besten und stabilsten funktionierende Lösung.


    Von den Phosphatlösungen selbst hat die Mrutzek-Lösung noch am besten funktioniert, solange man wie ein Irrer die Lösung kräftig durchrührt vor jedem Dosieren. Oder eben ein Rührwerk hat, was dies für einen automatisch erledigt.

  • Von den Phosphatlösungen selbst hat die Mrutzek-Lösung noch am besten funktioniert, solange man wie ein Irrer die Lösung kräftig durchrührt vor jedem Dosieren. Oder eben ein Rührwerk hat, was dies für einen automatisch erledigt.

    Hallo Sandy, kann ich nicht bestätigen.
    Aber 1ml Mrutzek-Phosphat oder Nyos erhöhen den Phosphatgehalt von 100L Meerwasser um 0,01mg/L.
    1ml ATI-Phosphat erhöht um 0,015mg/L, also das 1,5 fache.
    Wer Wert auf Ergiebigkeit legt, ist bei ATI besser aufgehoben.
    (Nein, ich bekomme von ATI keine Provision :weinen: :!: ).

  • Hallo Burkhart,


    ich freue mich, dass es bei Dir so gut funktioniert zu haben scheint, aber meine Erfahrungen haben definitiv eine sehr ungleichmäßige Verteilung des Phosphatgehalts in der Flasche gezeigt, sprich, eine Entmischung. Es führte dazu, dass ich zuerst einen heftigen Phosphatpeak hatte, den wieder mit Adsorber gesenkt hatte, um dann wieder viel zu wenig bei der Dosierung zu erhalten. Dieses Verhalten habe ich bei zwei verschiedenen Flaschen gehabt, bei mir war dies somit nicht nur ein Einzelfall gewesen.


    Ergiebigkeit ist nett, aber Zuverlässigkeit für die Dosierung ist deutlich wertvoller und würde ich als allererste Eigenschaft ansetzen.

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