Vitaminzusätze richtig dosieren / bzw. gar nicht dosieren?

  • Hallo,


    in letzter Zeit ist das Thema "Richtige Ernährung" wieder öfters ein Thema im Forum gewesen. Was hier auch dazu gehört ist die Frage, wie bzw. ob man überhaupt Vitamine extra dosieren sollte beim Füttern.


    Ich tu mir hier extrem schwer, das richtig einzuschätzen. Tlw. bin ich mir nicht sicher, ob die Dosieranleitungen lt. Beilage nicht schon zu hoch sind.


    Vielleicht kann hier auch @muschelschubser etwas dazu beitragen - ich glaube in der Humanmedizin wird ja auch gerne überdosiert (nicht vom Arzt sondern vom Anwender der im Drogeriemarkt unterwegs ist).


    Dosiert ihr Vitamine extra zu? Wenn ja, welche und wie dosiert?


    Ich probiere eigentlich mit einer vielfältigen Fütterung das Thema zu vermeiden - aber wer weiß schon, was im Futter wirklich enthalten ist...


    Besonders schwierig ist es für mich gerade beim Aufziehen von Jungfischen - Lebendfutter anreichern/Vitamine zusetzen... aber was kommt beim bzw. im Fisch auch an?


    lg
    Andreas

  • Eigentlich nicht :smiling_face:


    Denn meine Frage zielt ja auf die Dosierung ab. Wie auch im Artikel beschrieben kann es unter gewissen Umständen dazu führen, dass Vitamine toxisch wirken - zb. bei Überdosierung.


    Wer weiß jetzt schon genau, welche und wieviel Vitamine die zugeführten Mysis haben? Wieviel und welche der Salat, die Gurke und das Nori?


    Sollte man jetzt extra zudosieren oder nicht - bzw. wieviel.


    Darum meine Frage- wie geht ihr das Thema an?


    lg

  • Ich reichere 1 bis 2 mal die Woche das Frostfutter mit Vitaminen und Knoblauchsaft an.
    Den Knoblauchsaft habe ich aus der Apotheke im 1 l Gebinde. Ich glaube das reicht für die nächsten 30 Jahre.
    Viel mehr halte ich für nicht notwendig.
    Da ist es wichtiger abwechslungsreich zu füttern und nicht nur Artemia.
    Ich gebe auch regelmäßig weiße mückenlaven, mysis, babykrill, Fisch- und lobstereier sowie gefrorene copoden.
    Manchmal auch Trockenfutter und das dürfte ja schon mit Vitaminen angereichert sein.


    Grüße


    Ingo

  • Gerade bei Vitaminen in Flüssigkeiten würde ich sehr vorsichtig sein, so große Vorratspackungen anzuschaffen. Die Haltbarkeit von ständig immer wieder geöffneten Packungen sehe ich sehr skeptisch. Nach dem ersten Öffnen tickt die Zersetzungsuhr. D brauchst Du nicht 30 Jahre zu warten, bevor die Packungen sich schlicht in Abfall verwandeln selbst bei guter Handhabung.


    Deshalb nehme ich lieber kleine Packungen die relativ schnell verbraucht werden und hole dann lieber frische neue Packungen. Ist deutlich teurer aber dies ist ein Gebiet, wo Vorratspackungen eher Verschwendung bedeuten.

  • Hallo,


    ich habe Fische im Becken, die teilweise schon über 20 Jahre alt sein dürften, kerngesund sind und nie mit irgendwelchen Vitaminzusätzen gefüttert wurden. Eine ausreichende Ernährung mit gutem Trockenfutter, abwechslungsreichem Frostfutter und Grünfutter für die Doktorfische hat sich bestens bewährt. Aber auch Überfütterung vermeiden, die in Aquarien schnell zur Leberverfettung führen kann und alles ist gut.


    Gruß


    Bernd

  • Hallo Bernd,


    welche Futtersorten haben sich bei Dir bewährt? Teilweise wird ja auch eine Auswahl durch die Fische schon vorgenommen wie ich bei dem Schleimfisch bemerkt hatte, dieser nimmt nur kleine Sorten Frostfutter und tut sich z.B. mit Mysis sehr schwer und bevorzugt kleine Artemia und weisse Mückenlarven allein von der Größe her.

  • Moin,
    da ich gezielt gefragt wurde: Vitamine sind in der Humanmedizin ein häufiges Thema. Im sog. dritten Medizinmarkt werden Mrd. € umgesetzt. Dazu gehört natürlich auch eine entsprechende Vermarktung. Im allgemeinen ist es so: Fettlösliche Vitamine ( EDEKA, sprich E, D, K, und A ) können im Fettgewebe eingelagert und somit auch überdosiert werden. Wasserlösliche Vitamine verlassen den Körper über die Nieren, somit ist keine Überdosierung möglich, es sei denn, man leidet an Niereninsuffizienz. Dann hat man aber andere Probleme als z.B. zu viel Vit. B. In der Humanmedizin dreht sich derzeit alles um Vit. D3 und B12. D3 zur Vorbeugung und Behandlung der Osteoporose und Vit. B12 zur Vorbeugung von Neuralrohrdefekten beim Embryo ( in Verbindung mit Folsäure ), und Substitution bei chron. Gastritis mit fehlender Resorption von B12 und konsekutiver Perniziöser Anämie. Allerdings gibt es für die genannten Vitamine auch Normwerttabellen und Nachweismöglichkeiten im Serum. Wenn mich also jemand in der Praxis fragt, ob dieses oder jenes Vitaminpräparat empfehlenswert sei, lautet die Antwort ( außer in den o.g. Fällen ) : Solange man nicht vor dem Bahnhof sitzt und sich ausschließlich flüssig ernährt ist bei halbwegs abwechslungsreicher Ernährung eine zusätzliche Vitamingabe nicht erforderlich, kann sich in bestimmten Fällen sogar schädlich auswirken.

    " Und der Haifisch, der hat Tränen und die laufen vom Gesicht
    Doch der Haifisch lebt im Wasser so die Tränen sieht man nicht
    In der Tiefe ist es einsam und so manche Zähre fliesst
    Und so kommt es , dass das Wasser in den Meeren salzig ist "


    Beste Grüße


    Stefan

  • Ich sehe das ähnlich, wie Bernd und Ingo.
    Normalerweise darf es nicht zu einem Defizit kommen, wenn abwechslungsreich gefüttert wird.
    Sollte das aus irgendeinem Grund nicht möglich sein, sollte man sein Management überdenken.
    Bei einer erkennbaren Unterversorgung kann ein kommerzielles Produkt Abhilfe schaffen. Die Dosierungen/Hinweise sind dem Beipackzettel zu entnehmen.
    Allerdings spricht nichts gegen eine einmalige Gabe pro Woche.
    Mehrmalige Zugaben pro Woche und ein langer Zeitraum können sich negativ auf das Wohlbefinden auswirken.
    Vitamine über Pellets verabreiche ich höchstens 1x im Monat, oder erst dann, wenn ich daran denke.


    Gruß


    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo Sandy,


    ich verwende gutes Flockenfutter (meist Tetra Marin), Granulatfutter, als Frostfutter Mysis, Artemia, Cyclops, rote, schwarze und weiße Mückenlarven, im Sommer gelegentlich lebende Artemia aus eigener Zucht, als Grünfutter je nach Jahreszeit vor allem junge Löwenzahnblätter und Feldsalat.
    Von Knoblauchgaben halte ich übrigens auch nicht viel, denn dessen Wirkstoff Alliin/ Allicin zerfällt sehr schnell und kommt in der natürlichen Nahrung der Fische gar nicht vor.


    Gruß


    Bernd

  • Hi Bernd,

    Von Knoblauchgaben halte ich übrigens auch nicht viel, denn dessen Wirkstoff Alliin/ Allicin zerfällt sehr schnell und kommt in der natürlichen Nahrung der Fische gar nicht vor.

    soweit ich weiß, regt Knoblauch lediglich die Fresslust an, hat aber sonst keine Eigenschaften, die für Fische nützlich wäre.


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Hallo miteinander,


    ich nutze seit über 30 Jahren "Fishtamin". Im Süßwasserbereich dosiere ich das etwa einmal pro Woche "nachts" direkt ins Wasser. Der Erfolg ist direkt sichtbar - am Folgetag fraßen die Fische erheblich gieriger als an den anderen Tagen.


    Im Salzwasserbereich reichere ich damit sehr zurückhaltend etwa zweimal/Woche A-Nauplien + -Adult und mein restliches Zooplankton sowie das Phytoplankton an. Nur die jeweilige Zugabemenge mit 1 Tr/250 ml etwa 15' vor Verzehr.
    Grund ist hier, weil ich fast ausschließlich selbstgemachtes Frostfutter verwende und durch die Tiefkühlung ein nicht geringer natürlicher Anteil der Vitamine verloren geht.

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


    Reefer 425, 2 x Hydra 32 + 40 Watt umlaufende LED-Leisten 13.000 K.+ 5 Spots
    5 Turbellen, Wellen im 0,3 Sekundentakt, "Ebbe - Flut" alle 3,5 h
    Deltec 600i, Fe-Adsorber (Ramsch-Perlen), Biopellets, Zeolith, Balling light
    15 % Wasserwechsel/Woche

    Täglich lebende Artemianauplien + 120 cm³ frisch gezapftes Phytoplankton

  • Hallo Werner,


    Rüdiger hat da absolut recht. Die Enzyme, die bei der Lagerung von organischen Stoffen, also Futter, die Vitamine abbauen, benötigen hierzu Wasser. Dieses ist im gefrorenen Zustand aber nicht nutzbar, daher findet kein Vitaminabbau statt.


    Gruß


    Bernd

  • Guten Tag Bernd & Rüdiger,


    danke für den wichtigen Hinweis, das ist natürlich gut zu wissen.


    Ich hatte dieses Wissen von einem TK-Hersteller, bei dem ich mir Fischreste für mein Futter hole. Die machen Essen für Kindergärten & Schulen, das mit -40 ° schockartig gefrostet wird. Und weil dadurch Vitamine verloren oder zerstört werden sollen, muß als Zusatzernährung immer ein Apfel o. ä. mitgeliefert werden.

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


    Reefer 425, 2 x Hydra 32 + 40 Watt umlaufende LED-Leisten 13.000 K.+ 5 Spots
    5 Turbellen, Wellen im 0,3 Sekundentakt, "Ebbe - Flut" alle 3,5 h
    Deltec 600i, Fe-Adsorber (Ramsch-Perlen), Biopellets, Zeolith, Balling light
    15 % Wasserwechsel/Woche

    Täglich lebende Artemianauplien + 120 cm³ frisch gezapftes Phytoplankton

  • Hallo Bernd,

    Rüdiger hat da absolut recht. Die Enzyme, die bei der Lagerung von organischen Stoffen, also Futter, die Vitamine abbauen, benötigen hierzu Wasser. Dieses ist im gefrorenen Zustand aber nicht nutzbar, daher findet kein Vitaminabbau statt.

    leider nicht. Auch im gefrorenen Zustand finden Abbauprozesse statt, wenn auch verlangsamt. Je nach Temperatur sollten daher gefrorene Lebensmittel nach etwa 12 Monaten nicht mehr verzehrt werden.


    Gruß, Thomas

  • Hallo Werner,

    Die machen Essen für Kindergärten & Schulen, das mit -40 ° schockartig gefrostet wird. Und weil dadurch Vitamine verloren oder zerstört werden sollen, muß als Zusatzernährung immer ein Apfel o. ä. mitgeliefert werden.

    "schockartiges" Gefrieren kann man sehr gut mit flüssigem Stickstoff ausprobieren. Dabei gehen weder Vitamine noch sonstige Nährstoffe verloren oder werden sie zerstört.
    Wo tatsächlich Vitamine und ein Teil der Nährstoffe zerstört werden ist beim Kochen / Erhitzen.


    Das Problem bei TK-Kost ist AFAIK die Fette, deren Zersetzung bis zu -30°C weitergeht und zum typisch ranzigen Geruch und Geschmacksverlust geht.

    Auch das ist falsch. Im Gegenteil, ab -20°C sind die meisten Moleküle stabil. Viele (Verdauungs-)Enzyme können ab ca. 0°C nicht mehr arbeiten.
    Der einzige Nachteil, der durch Einfrieren passiert: Zellen platzen oder werden durch Eiskristalle beschädigt. Deswegen ist vormals gefrorene Nahrung oftmals matschiger als frisch zubereitetes Essen.
    Dem kann man durch Gefriertrocknung entgegenwirken. Dabei wird der Nahrung mit Hilfe von Unterdruck / Vakuum jegliche Flüssigkeit entzogen. Das passiert so schnell und schonend, dass bei Rehydration die Nahrung ähnlich viele Vitamine / Nährstoffe enthält wie frische Lebensmittel.


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Es gibt aber ein Unterschied, ob die Lebensmittel langsam oder schnell eingefroren wird.
    Wenn man zuhause Lebensmittel von Zimmertemperatur in den Gefrierschrank legt, werden diese nur langsam, gefroren und nicht wie in der Industrie schnell durch sogenanntes "Schockfrosten".


    https://www.lebensmittelverban…nes-gemuese-schockfrosten


    Was das natürlich für ein Unterschied macht, an Prozentual enthaltener oder verlorener Vitamine, weiss ich nicht.
    Da müsste man mal Studien zu raussuchen, wenn es sie dann gibt.


    Aber allemal besser, als diese lange im Kühlschrank aufzubewahren...

    Viele Grüße
    Andre



    Fische sind statistisch gesehen, die am seltensten überfahrenen Tiere.

  • Hallo Andre,

    Was das natürlich für ein Unterschied macht, an Prozentual enthaltener oder verlorener Vitamine, weiss ich nicht.

    je schneller, desto besser!


    Wir haben mal im Labor eine Banane mit flüssigem Stickstoff gefroren und damit einen Nagel in die Wand gehauen. Nach dem Auftauen hat die Banane nach normaler Banane geschmeckt, war nur etwas weicher als vorher.


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Rutschen denn durch das Schlagen dann nicht alle Vitamine auf die eine Seite der Banane :grinning_squinting_face:
    Schmeckt die andere Seite dann anders? :winking_face:

    Viele Grüße
    Andre



    Fische sind statistisch gesehen, die am seltensten überfahrenen Tiere.

  • Hallo,


    um hier auch Haarspaltereien gerecht zu werden, im gefrorenen Zustand steht den für Abbauprozesse verantwortlichen Enzymen so gut wie kein Wasser zur Verfügung. Lediglich winzigste Reste im Mikrobereich sind dann noch vorhanden. Somit kann ein marginaler Vitaminverlust allenfalls nach sehr langer Aufbewahrungszeit eintreten, der aber für die Fragestellung hier so gut wie keine Bedeutung hat. Frostfutter enthält auch nach längerer Aufbewahrung noch ausreichend Vitamine. Nach jahrelanger Lagerung wird es wohl niemand verwenden wollen.
    Für zusätzliche Vitaminanreicherungen ergeben sich für mich in der Praxis somit keine Notwendigkeiten.


    Gruß


    Bernd

  • Hallo Bernd,

    Somit kann ein marginaler Vitaminverlust allenfalls nach sehr langer Aufbewahrungszeit eintreten

    der Vitaminverlust z.b. bei Gemüse kann nach 12 Monaten Lagerung bei - 18 Grad bereits gut 50 % betragen. Marginal finde ich das nicht. Oder würdest Du einen Gewichtsverlust von 50 % innerhalb eines Jahres marginal nennen?


    Wenn man allerdings wie der Rüdiger seine Banane in flüssigem Stickstoff frostet, anschließend einen Nagel damit einschlägt und dann ißt, mag der Vitaminverlust nur marginal sein.


    Gruß, Thomas

  • Hallo Bernd,
    der Vitaminverlust z.b. bei Gemüse kann nach 12 Monaten Lagerung bei - 18 Grad bereits gut 50 % betragen. Marginal finde ich das nicht. Oder würdest Du einen Gewichtsverlust von 50 % innerhalb eines Jahres marginal nennen?

    Jeder kann hier Lesen und die Problemstellung richtig einordnen. Es tut mir leid, aber ich habe aufgrund der bisherigen Erfahrungen hier im Forum grundsätzlich kein Interesse mit dir über irgendetwas zu diskutieren.


    Gruß


    Bernd

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