Und das Totschlag-Argument für die Deutsche Energiewende ist... ODER Strompreis der Zukunft

  • Hallo!


    Nur mal so für die, die es nicht wussten (denn ich wusste es auch nicht. Aber es stimmt wohl tatsächlich):


    Deutschland erhöht den globalen CO2-Gehalt um einen Anteil von 0,02684% pro Jahr!!!
    (Quelle: Wikipädia)


    Da frage ich mich ernsthaft: Ernsthaft? Ganze gerundete 0,03 Prozent (sogar gerundet zu Gunsten der Klimaerwärmung)???


    Na dann ist mir wenigstens jetzt klar, warum Deutschland die Vorreiterrolle übernehmen muss und die Deutsche Energiewende alternativlos ist.
    Ich weiß ja nicht, ob es mir dabei nur alleine so geht. Aber ich denke, dass die Energieentwicklung in diesem Land nichts mit Umwelt zu tun hat, sondern eher nur mit ein paar wenigen Nutznießern - zu denen ich wohl nicht dazu gehöre.


    Aber schön dabei gewesen zu sein, als der Strompreis sich deswegen in knappen zwei Jahrzehnten fast verdreifachte.... Ich fürchte nur, der Strompreis wird das niemals wieder rückwärts machen.


    Was glaubt Ihr, wenn wir heute von einem Strompreis von ca. 0,30 EUR / kWh ausgehen.


    Was schätzt Ihr (realistisch) für das Jahr 2020, 2025 und 2030. Wie wird da der Strompreis aussehen? Hat sich mal dazu Jemand mal Gedanken gemacht? Wie oft wird unser Hobby bezahlbar bleiben, ausser man möchte Nanos pflegen?


    Bevor es nämlich völlig unbezahlbar wird, würde ich wieder gerne noch ein paar Jahre etwas freude an einem Meerwasseraquarium im Wohnzimmer haben. So ein 2-3.000 Liter Tank im Wohnzimmer will normalerweise 8-12 Stunden pro Tag mit 2-3 kW an konventioneller Lichtleistung pro Stunde befeuert werden. Dank der nicht übermäßig sparsamen LED-Entwicklung ist man mit reiner LED-Beleutung auch mit min. 1-1,5 kW pro Stunde dabei.


    Man braucht also ca. 6.000 - 10.000 kWh pro Jahr, nur um das Aquarium zu beleuchten. Weitere 2.000 - 3.000 kWh gehen für Pumpen und Co. drauf. Allerdings für einen 2.000 - 3.000 Liter Aquarium gerechnet. Bei Meerwasseraquaristik ist das eine höhere durchschnittliche Größe. Nichts abartig Großes.


    Gruss
    Freeman


  • Hallo,


    Hauptanliegen ist, die voraussichtliche Strompreisentwicklung in den nächsten 5 bis 15 Jahren in DE. Hier gibt es sicher Spezialisten für, die wissen, was bereits alles in den aktuellen Preis eingepreist ist und was möglicherweise noch eingepreist werden könnte, etc. Also eine halbwegs belastbare Schätzung.


    Der Rest des Artikels soll lediglich den CO2-Story-Gläubigen den Wind aus den Segeln nehmen, bevor die Diskussion wieder mal zu einer CO2-Um-Jeden-Preis-Vermeiden-Diskussion mutiert.


    Gruss
    Freeman

  • Moin,


    Prognosen sind unmöglich. Mit diesem Rohölpreis hat auch niemand gerechnet.


    Und genau wie beim unseren Kraftstoffen ist der Löwenanteil Steuern. Ich glaube beim Diesel 67 Cent. Genau wie beim Strom. Der Strom ist auch günstiger geworden in den letzten Jahren. Nur die ganzen Steuern verteuern den zu zahlenden Preis. Auch wenn alle glauben die Stromkosten können nur in eine Richtung gehen - sicher ist gar nichts! Auch wenn Steuern nicht gesenkt werden kann Inflation den Preis reduzieren.


    Beim dem Erwerb eines neuen Aquariums sollte man sich trotzdem überlegen was wäre wenn...


    Grüße Torben


    Gesendet mit Tapatalk

  • Prognosen sind unmöglich. Mit diesem Rohölpreis hat auch niemand gerechnet.


    Irgendwie schon. Die Tatsache, dass der Markt aktuell mit Billigöl geflutet wird, dürfte in erster Linie geopolitische Interessen haben.


    Russland, Venezuela, die OPEC-Länder usw. .. (überall häufen sich die Probleme) und irgendwann platzt die künstliche aufgeblasene Fracking-Blase :frowning_face: . Spätestens dann sollte man allerdings energiesparende Technik haben :smiling_face_with_sunglasses: .


    LG
    Daniel

  • Hallo,


    mir ist der Beitrag auch völlig schleierhaft. Es besteht doch kein Zweifel, dass D zu den großen Industriestaaten zählt. Bei den KFZ pro Kopf dürften wir auf jeden Fall an der Weltspitze mitfahren. Der CO2-Ausstoß pro Kopf (alleine durch Heizung + Industrie +Kfz) ist auch gar nicht ohne, keinesfalls Mittelfeld sondern vorne dabei. Schau Dir diese Karte mal an, da liegen alle Industriestaaten höher als China. Die Sichtweise der westlichen, vom größten Pro-Kopf-CO2-Emittenten USA dominierten Industriestaaten, den CO2-Ausstoß nach Ländern (absurd!: Vergleich China - Litauen, China - Luxemburg!) herauszustellen, ist sich selbst was in die Taschen gemogelt. Außerdem sind wir ein reiches Land, dem es auch im europäischen Vergleich ziemlich gut geht. Wenn wir nichts tun wollen, wer dann?


    Außerdem, wenn man nicht nur bis zum nächsten Jahr denkt, dann sind 0,027% nicht wenig, wenn man das Prinzip von Zins und Zinseszins verstanden hat.


    Zugespitzt formuliert sagst Du, Riffesterben ist mir egal, Hauptsache meinem Aquarium und meinem Geldbeutel geht es gut. Ein etwas fragwürdiger Standpunkt.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Zitat

    Irgendwie schon. Die Tatsache, dass der Markt aktuell mit Billigöl geflutet wird, dürfte in erster Linie geopolitische Interessen haben.


    Dito


    Zitat

    Russland, Venezuela, die OPEC-Länder usw. .. (überall häufen sich die Probleme)


    Peak Oil haben wir ~2007 herum erreicht, die IEA schlägt seit Jahren Alarm, dass wir 2030-40 den Bedarf nicht mehr decken können, weil uns die Quellen versiegen.
    Wir leben von der Hand zum Mund und werden wenn es dumm läuft vor größte REALE Herausforderungen noch gestellt, unsere Generation danach sowieso. Wir alle wissen, dass die fossilen Träger endlich sind, wollen aber nicht war haben, dass wir es noch erleben!



    Zitat

    und irgendwann platzt die künstliche aufgeblasene Fracking-Blase :frowning_face: .


    Die Opec schmeißt auch u.A. deswegen das Öl so spottbillig auf dem Markt, weil Sie das Öl unter dem Deckungsbeitrag der Frackingindustrien anbieten kann und so die Frackingwirtschaft kaputt kämpft.
    Mit anderen Worten, es wird das Öl gekauft was billiger ist und diesen Kampf können die Frackingkonzerne so auf keinen Fall gewinnen. Erste Unternehmen sind deswegen schon in den Konkurs gegangen.... (was ich nicht unbedingt bedauere)


    Zitat

    Spätestens dann sollte man allerdings energiesparende Technik haben :smiling_face_with_sunglasses:


    oder Ölzertifikate, gerade war der Barrelpreis bei knapp unter 16€ (Mitte 2014 noch bei ~120€).....



    mfg Chris

  • Hallo Chris,


    das mit der Frackingindustrie ist nur das vorgeschobene Argument. Wer schmeißt derzeit das Öl so billig auf den Weltmarkt? Saudi-Arabien! Saudi-Arabien ist aber US-amerikanisch besetzt und ohne westliche Unterstützung hätte das saudische Königshaus wohl auch schon seinen "Frühling" erlebt. Außerdem ist es 1 : 1 die gleiche Masche, die bereits zum Fall der Sowjetunion geführt hat. Also, warum Bewährtes nicht wiederholen? Fracking war nur der Anfang um den Ölpreis zu drücken, die Ölschwemme aus Saudi-Arabien und, oh Wunder, dem von Sanktionen befreiten Iran ist die nächste Stufe des geostrategischen Spiels. Mit dem Fracking hätten die USA ohnehin nicht mehr lange durchgehalten, das Märchen vom weltgrößten Öl-Exporteur USA hat auch keiner geglaubt, und die bockigen Europäer wollten sich vom Fracking nicht überzeugen lassen. Also, dann jetzt so, mit Saudi-Arabien und Iran. So einfach. Iran als unbeabsichtiger Helfer und Verbündeter der USA, genial!


    Grüße


    Hans-Werner

  • Moin zusammen,


    in all dem Chaos muss man sich mittlerweile eine gesunde Ignoranz zulegen wenn man sich da zu sehr reinsteigert geht man vor die Hunde und Lösungen erwarte ich von der derzeitigen Polik-Kaste sowieso keine.


    Ich wechsle einmal im Jahr zum über diverse Vergleichsportale billigsten Stromanbieter der Ökostrom anbietet (das mag umstritten sein und viel Show aber was soll man als Otto-Normalverbraucher schon machen). Mir ist es mittlerweile aber völlig egal, ob der Ökostrom aus abgeschriebenen Wasserkraftwerken aus Österreich, Norwegen oder Deutschland kommt. Über Steuern zahle ich als dummer Michel schon genug für die Energiewende mit irgendwann reichts auch mal. Ich habe jahrelang nachhaltige Ökostromanbieter (EWS Schönau, Naturstrom, Greenpeace Energy) unterstützt. Ich zahle beim jetzigen Anbieter (grünstrom) 20,46 ct je Kilowatt/h bei 7,34 Euro Grundgebühr bin also von den hier angesprochenen 30 Cent noch ein Stück weg. Es ist ne einfache Rechnung. Wenn ichs mir nicht mehr leisten kann höre ich auf oder verkleinere. Pötte jenseits der 1000 Liter wären mir eh zuviel Arbeit selbst wenn der Strom nur 5 Cent kosten würde.

    Beleuchtung: ATI Sunpower 8x80 Watt T5,Strömung: 2x Tunze 6105, Abschäumer: RE Double Cone 180 mit RD3 speedy, Balling Zeo und blaue Flaschen nach Gusto
    Extra bavariam non est vita et si est vita non es ita




    Viele Grüße
    Stefan

  • Bei dem Thema würde mich interessieren warum die Geschichte mit den Klein Blockkraft-Heizwerken nicht weiter verfolgt wird. Die Idee ist doch gar nicht so schlecht. Jeder macht seinen eigenen Strom aus Gas und die Abwärme heizt die Hütte. Lastspitzen gehen ins öffentliche Netz, bei Mehrbedarf an Strom aber wenig Bedarf an Wärme (Sommer) holt man sich sein Strom im Gegenwert der abgegebenen KW/h wieder aus dem Netz.


    Wenn ich mir überlege wie viel Gas ich im Jahr durch den Schornstein schicke nur um das Haus zu beheizen, da könnte man nebenher ne Menge Strom mit machen. In Verbindung mit einer Photvoltaikanlage ist so ein BKHW sicherlich eine tolle Sache wenn der hohe Anschaffungspreis nicht wäre.

  • Hi,
    wenn man den Strompreis nur vom Endbetrag aus betrachtet und das Gros auf die beaufschlagten Steuern schiebt, muß man ein sehr trübes Auge haben. Auf jeder Rechnung ist sehr genau aufgeschlüsselt, aus welchen Posten sich die Summe addiert. Dividendenzahlungen an die Aktionäre der Stromversorger sind selbstverständlich aber nicht aufgeführt. :grinning_squinting_face:


    Das Deutschland immer sauberer werden will,-so macht es die Politik glauben-, andererseits aber neue Kohlekraftwerke neben nach wie vor betriebenen bewilligt, ist schizophren.
    Das sich die öffentlich subventionierten privathaushaltlichen Alternativerzeugeranlagen mit über Jahrzehnte abgesichertem Einspeisepreis am Ende durch die zur Abnahme des Stroms verpflichteten Energiekonzerne im Preis niederschlagen, dürfte mit gesundem Menschenverstand auch nachvollziehbar sein. Da E.ON, RWE u.a. hierzulande mittlerweile fast mehr Strom handeln als sie erzeugen, kehren sie Deutschland durch die vorgegebenen Rahmenbedingungen nach Kehrtwende in der AKW-Politik immer mehr den Rücken und verlagern ihre Aktivitäten zur gewinnbringenden Stromerzeugung ins Ausland.
    Es wird hierzulande politisch immer die Einheit Europas beschworen, -der Nationalstolz in Alleingängen wie der in der Energiebilanz am Ende (in unserem Breitengrad) sinnlosen Photovoltaik vorangetrieben. Vor Jahren hatte Finnland angeboten, seinen unerschöpflichen Vorrat an durch Wasserkraft erzeugten Strom billigst an Deutschland zu liefern; dies wurde von der deutschen Regierung dankend abgelehnt.
    Deutschland leidet nun die vergangenen Jahre besonders im Sommer an einem Stromüberangebot. Nicht nachvollziehbar ist es dann allerdings, das sich dann der Strompreis an der Strombörse nicht nach unten korrigiert, sondern an der Börse vorbei ins Ausland verschenkt wird,- oft sogar noch mittels Zuzahlung. Der Preis wird somit künstlich hoch gehalten.
    Das sich an dieser Energiepolitik etwas ändert, wage ich zu bezweifeln. Hegte ich noch leise Hoffnung mit der rot/grünen Vorgängerregierung, verpuffte das am Ende im Dosenpfand :loudly_crying_face: und im sauberen Trennen aller Recyclingmaterialien, die sich schlußendlich wieder gemeinsam im Brennofen zusammenfinden, und oft sogar zu Strom werden, -oh Wunder.


    Ach, wie gerne würde ich meinen selbst aus 'Bioerdgas' produzierten Strom verwenden, -ohne Subventionen hergestellt-, einige tsd kwh am Tag; aber nein, ich muß ihn ins öffentliche Netz einspeisen, um ihn 50m weiter für 3ct teurer wieder einzukaufen. Abgesehen davon, das ich nur einen Bruchteil der erzeugten Strommenge benötige... widersinnig, das Ganze.


    Weil das Öl mit in die Diskussion geworfen wird:
    Ich hatte die Ölkrise '73 und die autofreien Sonntage miterlebt; zum Ende meiner Schulzeit '78 hatte ich dann auch mitbekommen, dass die Ölkanne spätestens 2010-15 leer sein wird :loudly_crying_face: .
    Mit Einzug der unseeligen Amerikanismen wurde dann 'peak oil' das Schreckgespenst; und gerade jetzt erst schwingt sich China zum Ölexporteur auf.


    Quintessenz des Ganzen wäre für die hier anwesenden übermässig Öl und Strom vergeudenden/verschwendenden Nutzer des gemeinsamen Hobbys: Schluß mit der Aquaristik. Ende mit immer neuem Plastik, egal ob in Döschen, Pumpen und anderem raffiniertem technischen Krimskrams. Schluß mit immer effizienteren Beleuchtungslösungen, die am Ende auch nur im Container landen. Schluß mit Fischen und Korallen, die mittels resourcenfressender Logistik hier ankommen, um dann 'artgerecht' bis zu ihrem Ende 'gepflegt' zu werden. Wers ganz genau nimmt, verzichtet dann auch aufs Fliegen just for fun zum Fische aufstöbern und erschrecken in ihren Herkunftsländern.


    Das wäre alles konsequent, alles andere nur scheinheilig.


    OK, das ändert natürlich nix am Strompreis und es lässt sich auch nicht weissagen, wann 'peak Strom' :smiling_face_with_sunglasses: erreicht sein wird....,
    da jetzt gerade Elektroautos gehypt werden und es SUV-Panzer mittels Hybrid doch schon immerhin 30km Wegstrecke weit schaffen diese mit Strom zurückzulegen, wird der Strompreis weiter steigen :grinning_squinting_face:

  • Es ist aber immer wieder interessant, wie dievon der einschlägigen Presse verbreiteten Zahlen zur übermäßigen Förderung von Erneuerbaren Energien,fruchten.


    Hier mal eine interessante Studie Was Strom wirklich kostet. Sie stellt die gesamtgesellschaftlichen Kosten der verschiedenen Energiearten einmal gegenüber. Es wird zwar immer über die teure EEG Umlage geschimpft, aber welche Subventionen in die Stromerzeugung aus Braun- und Steinkohle fliessen, Atomenergie und unabsehbare Folgekosten mal aussen vorgelassen, wird selten diskutiert. Eine solche Diskussion können ein paar Unternehmen nämlich gar nicht gebrauchen. "Gott sei Dank" hatten Sie historisch ja genug Zeit zu lernen, wie man die politische Entwicklung lenkt :loudly_crying_face: ...
    Die oben verlinkte Studie ist auch nicht die einzige, die die effektiven Stromgestehungskosten einmal ggü. stellt. Hier noch eine Studie von Bloomberg, denen man bestimmt keine Voreingenommenheit vorwerfen kann. Bloombergstudie zu Stromgestehungskosten


    Das spiegelt sich übrigens auch an der Strompreisbörse EEX in Leipzig wieder. Seit Jahren fallen dort die Preise und sind auf Rekordtiefs. Dies führt allerdings auch dazu, dass sich z.B. Gaskraftwerke (oder GuD) nur selten wirtschaftlich betreiben lassen. Denn bei dieser noch verhältnismäßig klimafreundlichen fossilen Energieerzeugung gibt es leider keine effektive staatliche Förderung. Dabei sind gerade Gaskraftwerke häufig modern, effizient und vor allen Dingen sehr flexibel zur Netzregelung einsetzbar.
    Von den niedrigen Strompreisen an der Börse profitieren aber natürlich nur die, die dort direkt beziehen, sprich große Industriekonzerne und die Stromhändler. Bei uns Ottonormalverbrauchern kommt davon leider nichts an.


    Naja, man könnte seitenweise über dieses Thema diskutieren, denn auch was ich geschrieben habe ist natürlich stark verkürzt und polarisierend. Ein unglaublich facettenreiches Thema, welches aber gerade deshalb auch mal mit Verstand hinterfragt werden sollte. Nur weil die EEG Umlage gesondert auf der Stromrechnung ausgewiesen ist und ein paar große Zeitungen die teure Energiewende von den Dächern schreien, resultiert der hohe Strompreis nicht nur aus der Förderung erneuerbarer Energien!

  • Bei dem Thema würde mich interessieren warum die Geschichte mit den Klein Blockkraft-Heizwerken nicht weiter verfolgt wird. Die Idee ist doch gar nicht so schlecht. Jeder macht seinen eigenen Strom aus Gas und die Abwärme heizt die Hütte. Lastspitzen gehen ins öffentliche Netz, bei Mehrbedarf an Strom aber wenig Bedarf an Wärme (Sommer) holt man sich sein Strom im Gegenwert der abgegebenen KW/h wieder aus dem Netz.


    Wenn ich mir überlege wie viel Gas ich im Jahr durch den Schornstein schicke nur um das Haus zu beheizen, da könnte man nebenher ne Menge Strom mit machen. In Verbindung mit einer Photvoltaikanlage ist so ein BKHW sicherlich eine tolle Sache wenn der hohe Anschaffungspreis nicht wäre.

    Hi,
    so schön, wie du es dir vorstellst, funktioniert das in der
    Realtät nicht. Die sogenannte Insellösung zur autarken Versorgung
    funktioniert nur sehr selten.
    Aus meinen gemachten Erfahrungen mit
    einem größeren BHKW in meiner Firma habe ich den Plan für ein kleines
    zum Betrieb im Wohnhaus verworfen.
    mit einem BHKW wirst du um jeden kalten Tag froh sein, an dem auch keine Sonne scheint.
    Willst
    du ein BHKW mit normalem Gas betreiben, ist der Energieversorger nicht
    verpflichtet, dir den überschüssigen Strom abzunehmen; falls er ihn
    abnimmt, dann zu einem ihm genehmen Preis, welcher einem unteren
    Mittelwert des an der Strombörse gehandelten Preises entspricht;
    tatsächlich wird der Erlös in seltensten Fällen die Erzeugungskosten
    decken.
    Dann kommt das Bio ins Spiel. Beim sog. Bioerdgas ist der
    Energieversorger verpflichtet, den Strom zu einem nach EEG festgelegten
    Preis abzunehmen.
    Der Preisunterschied zwischen der Wahl von Bio oder
    konventionell macht einen Preisunterschied von ca. 4ct kwh/Gas je nach
    festgelegter Abnahmemenge aus, welcher in Summe und Einspeisevergütung
    über Sinn oder Unsinn eines BHKW-Einsatzes entscheidet.
    Im Prinzip
    ist in der Gasleitung ein und dasselbe Gas. Es wird heute prozentual
    immer Methan aus Biogasanlagen ins Erdgasnetz mit eingespeist.
    Klein-BHKWs
    mit normalem Gas rechnen sich nur, wenn neben dem erzeugten Strom auch
    die Wärme zu 100% genutzt wird. Man bleibt deshalb vernünftigerweise
    weit unter der tatsächlich veranschlagten benötigten Wärmemenge oder
    betreibt einen zusätzlichen Pufferspeicher (der garnicht groß genug sein
    kann), um die Laufzeit des BHKW zu verlängern . Tatsache ist aber auch,
    dass irgendwann ein BHKW stillsteht, wenn keine Wärmeabfuhr mehr
    möglich ist. Man kann natürlich mittels Technik die Wärme in Kälte
    umwandeln, was aber den Sinn einer solchen Kraft-Wärme-Kopplung in Frage
    stellt.
    Ich betreibe ein BHKW mit 6tsd kwh/el Leistung am Tag. Die erzeugte
    Wärme deckt zu 30% den Grundbedarf meines Betriebes. Dennoch ist an
    einem sonnigen Wintertag bei 5° Aussentemperatur der Pufferspeicher mit
    60m³ Inhalt innerhalb 24 Std. voll. Dann schaltet das BHKW durch
    Überhitzung ab.
    Keine Wärmeabfuhr, kein Strom... ; rechnet man alle
    Fixkosten zusammen, kommt man sehr schnell auf den Boden der Realität
    zurück.
    Man kommt man trotz aller technischen Machbarkeiten damit auf keinen grünen Zweig.
    Das ist schon so von der Politik gesteuert. Zumindest beruhigt es das ökologische Gewissen, soetwas zu betreiben.

  • Hallo zusammen,


    auf Arte ist noch für eine Weile "Die große Stromlüge" zu sehen. Alle, die bisher in Deutschland glaubten, der Anstieg des Strompreises sei der Umstellung auf erneuerbaren Energien geschuldet, wie das "interessierte Kreise" immer wieder behaupten, sollten sich spätestens jetzt verwundert die Augen reiben: Auch in europäischen Ländern, in der Umstieg auf erneuerbare Energien keine große Rolle spielt, steigen die Strompreise! Als Ursache sieht man die "Liberalisierung" und Privatisierung des Strommarktes.


    Irgendwie erscheint das ja auch logisch: Auf dem liberalisierten Strommarkt werden riesige Gewinne alleine durch die Spekulation mit Strom, mit billigem Einkauf und teurem Verkauf, gemacht. Es sind in meinen Augen parasitäre Elemente, die heutzutage auf die Abhängigkeit von Strom, Wasser, Lebensmittel und anderen essenziellen Dingen des täglichen Bedarfes setzen und mit dem Einsatz ihres (u. U. noch nicht einmal vorhandenen) Geldes noch mehr Geld machen. Klar, Strom, Wasser und Lebensmittel werden immer gekauft, die Verbraucher sind ja davon abhängig. Schöne neue Welt der Privatisierung!


    Das Beste aber ist, dass die Reichen dann noch Kraft ihrer Medienmacht die eigentlichen Opfer, die Zahlenden, für ihre Zwecke einspannen und wie Tanzbären auf dem Jahrmarkt ihren Tanz vorführen lassen, mit ihren immer gleichermaßen falschen und erlogenen Argumenten. Tollstes Beispiel und Auswuchs ist die AfD, die im Prinzip immer noch ein neoliberaler Verein ist, der sehr gut von und auf Kosten ihrer meist materiell minderbemittelten Wähler lebt. Die FDP, noch so ein neoliberaler Verein, will ihren Zug jetzt in die gleiche Richtung schicken. Ein weiteres gutes Beispiel ist der Start dieses Threads.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Zitat

    .... und Auswuchs ist die AfD, die im Prinzip immer noch ein neoliberaler Verein ist, der sehr gut von und auf Kosten ihrer meist materiell minderbemittelten Wähler lebt.....


    Hi Hans Werner ...


    wie kommst Du denn auf das schmale Brett ? Wenn ich mich nicht irre, steht in deren Parteiprogramm, 25 % Einkommenssteuer auf Spitzeneinkommen. Also ab 80.000.- Euro Jahresverdienst. Das heißt, dass bei dieser Partei überwiegend die Spitzenverdiener bevorzugt werden und nicht die *Minderbemittelten*...


    Grüße ... Klaus

  • Hallo Klaus,


    das ist exakt das, was ich oben geschrieben habe. Die Minderbemittelten werden von den Reichen (AfD) vorgeführt, wie die Tanzbären auf dem Jahrmarkt und tanzen nach dem Stöckchen der Reichen. Ziemlich schlau, gell!


    ... oder glaubst Du etwa, die AfD-Wähler wären alle Spitzenverdiener?


    Gruß


    Hans-Werner

  • Die wenigsten :smiling_face_with_sunglasses:

    Gruß Ewald


    _______________________________________________________________________________________________________________________________


    Früher hatte ich Angst im Dunkeln.
    Wenn ich heute so meine Stromrechnung sehe,
    hab ich Angst vorm Licht. :loudly_crying_face:

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