Kann mir bitte jemand erklären, was bremst Keramik so gewaltig aus?

  • Hallo Klaus,

    Also, ein neu eingerichtetes Meerwasserbecken sofort beim ersten Schuss, proppevoll zu besetzen, halte ich für einen Fehler.

    nicht gleich ins Extrem gehen, dass fordert doch niemand.

    Ich bin nach wie vor der Meinung, dass man um die Einfahphasen gar nicht umhin kommt.

    Man muss doch auch nicht um die Einfahrphase umhinkommen, wenn ich das richtig interpretiere, dann sollen Korallen rein (nicht voll machen), um Leben rein zu bekommen und den Kreislauf zu starten.
    Beim Einsatz von toter Deko, sollten so viel Nährstoffe vorhanden sein, um den Aufbau der Oberfläche (toter Deko) zu versorgen, aber auch die Korallen. Mit meinen einfachen Worten erklärt.


    Es spricht doch nichts gegen eine Einfahrphase, erhöhe ich den Korallenbestand, sollte die Nährstoffzufuhr mitwachsen, entweder mit Fischbesatz, oder eine Zufuhr von Nährstoffen.
    So würde ich das grob verstehen.

  • hier was zum gucken,wurde nur mit riffästen, fast freischwebend gebaut. :smiling_face:
    gruss vitus

    Wie schon geschrieben wurde, alles ist Geschmackssache. Wenn ich das frei ins Becken ragende Ofenrohr/ Strömungspumpe sehe, dann kann ich das Becken trotz toller Korallen nicht als gelungenes Gestaltungsbeispiel ansehen. Eines der typischen Beispiele, ansich schönes Riff und drum herum Laboratmosphäre.

  • Also, ein neu eingerichtetes Meerwasserbecken sofort beim ersten Schuss, proppevoll zu besetzen, halte ich für einen Fehler.

    Hallo Klaus,


    das zügige Besetzen heißt nicht gleich alles proppenvoll zu machen. Davon habe ich nicht gesprochen und das meine ich auch nicht.


    Da fängt es auch an, dass man qualitativ hochwertige Korallen kaufen muss, mit ordentlichem Wachstum, Basalscheibe und ohne Krankheiten und Schäden. Genauso wie Du z.B. auf erstklassige Filtertechnik setzt, muss man auch auf erstklassige Korallen setzen. Und das wird leider oft falsch gemacht, dann wird ein Einsteigerset im Internet gekauft für 100 Euro 20 Ableger, die am Abend vor dem Versand noch schnell gebrochen und mit einem Gelkleber schnell an einem frisch aus der Box und nicht Meerwasser-akklimatisierten und in Meerwasser gelagerten keramischen Ablegerstein angebappt wurden. Dann schwimmen die gebrochenen und geschädigten Ableger schonmal 12-16 Stunden in einer Aluminium-Silikat-Brühe im Beutel und kommen mit Gewebeschäden schon an und der Kunde ist total enttäuscht und lässt seinem Unmut in Foren und Facebook Gruppen aus. Aber das nur nebenbei, mal als Beispiel dafür, das man Verluste beim zügigen Besetzen genauso wenig der Methode anlasten kann, wie ein Scheitern mit einer Riffkeramik nicht grundsätzlich dem Material in die Schuhe geschoben werden kann!


    Es geht darum, kontrolliert den Besatz zu starten und anhand der Reaktion der Korallen das Becken zu steuern und weiter zu besetzen. Mit einem Glücksschuss soll das ganze nichts zu tun haben.


    Aber wenn die Wasserwerte nach 3-4 Tagen stimmen, was spricht dagegen, mit dem Korallenbesatz zu starten? Und wenn Dir die ersten 2-3 eingesetzten Korallen zeigen, dass es ihnen gut geht, dann ist das ein sehr gutes und beruhigendes Gefühl und das gibt v.a. dem Einsteiger mehr Vertrauen in das Becken. Das ist auch ein wichtiger Punkt.


    Ich kenne aus der Vergangenheit viele Einsteiger, die in den ersten drei bis vier Wochen super nervös waren, weil sie überhaupt nicht wussten, wie das Becken reagiert, wenn sie Korallen einsetzen. Und zugegebener Maßen weiß das keiner, solang bis nicht wirklich eine Koralle drin steht und zeigt, wie es ihr geht.


    Wenn man mit der entsprechenden Betreuung das Becken zügig besetzt, ist die Erfolgswahrscheinlichkeit erfahrungsgemäß deutlich höher als wenn man wochenlang zuschaut, wie das Becken auf sich alleine gestellt ist und irgendwelche Sachen macht, die man gar nicht will (Algen, Bakterien, was auch immer). Letztlich kann man auch vier Wochen das Becken "einfahren" und dann kommt der lang ersehnte Korallenbesatz, weil irgend jemand sagt, "so, jetzt kannst Du anfangen", und dann steht man u.U. vor der gleichen Herausforderung wie nach vier Tagen und muss diese auch lösen, unausgeglichener Kalkhaushalt, Nährstoffmangel, Nährstoffüberschuss, etc. Das hat alles nichts mit einer Einfahrzeit zu tun, sondern mit theoretischem Wissen und praktischem Können und wer einem das vermittelt. Du kaufst auch kein Auto, setzt Dich rein und merkst, dass Du gar keinen Führerschein hast...


    Und wenn das fehlt, dann setzt man Korallen so oder so in den Sand, egal was man tut und egal welcher "Einfahranleitung" man folgt.

  • Zitat

    Und sollte der Schuss nach hinten losgehen (so wie Klaus es erfahren hat) ist der Aquarianer der Taugenichts :confused_face: .


    Na ja,


    das klingt jetzt ein wenig so, als sei der Aquarianer stets ohne Fehl und Tadel und immer die Einrichtung, die Technik, der Händler oder wer auch immer schuld. Natürlich gibt es fehlerhafte Technik, ungeeignete Produkte und nicht vermeidbare Schicksalsschläge. Aber ich bin jetzt einige Jahrzehntchen dabei und so über den Daumen gepeilt sitzt der überwiegende Grund für Fehlentwicklungen immer noch vor dem Becken. Da nehme ich mich selbst auch nach so langer Zeit nicht aus. Tatsächlich frage ich mich immer zuerst, ob ich etwas falsch gemacht habe, bevor ich mit dem Finger auf andere zeige. Alles andere hielte ich für übersteigerte Selbsteinschätzung. Und ich gehe davon aus, dass das beim Themenstarter ebenso war, bevor er seine berechtigte Frage stellte.


    Das Thema ist Dank Hans-Werner, Hajo, Klaus, Jörg und anderer und deren Wissen und Erfahrung äußerst spannend und informativ geworden und ich hoffe sehr auf eine sachlich-fachliche Fortsetzung. Da braucht es keine Schuldzuweisungen oder ständigen Rückschritte ins Beleidigtsein. :winking_face:


    Nix für ungut!


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Aber ich verstehe so eine Einfahrmethode grundsätzlich nur für den fortgeschrittenen Aquarianer, oder einem der in ständiger Begleitung von einem solchem ist.

    Hi Stefan,


    das impliziert ja, das ein Einsteiger keine ständige Begleitung eines fortgeschrittenen Aquarianers braucht, wenn er es anders macht, das Becken nicht besetzt und sagen wir mal, der "klassischen Einfahrphase" folgt? Warum ist das so? Braucht nicht jeder Einsteiger jemanden an der Hand, egal wie er es macht?


    Gruß
    Jörg

  • Hi,


    also diese Mengen von Riffgestein bzw. Dekoration zu Korallen ist ja verständlich erklärt, nur wie passen die extra eingebrachten Zeolithfilter oder Pelletfilter die in den meisten Becken die Klaus gezeigt hat sicher
    verwendet werden dazu ?
    Dort wird extra Siedlungsfläche für Bakterien bereit gestellt, diese dann noch zusätzlich gefüttert um sich noch besser zu vermehren. Das Material ist noch poröser als Riffgestein oder sehe ich da etwas falsch?
    Da wird ja eigentlich genau das Gegenteil gemacht. Es ist zwar wenig Dekoration vorhanden aus welche Gründen auch immer, aber wahrscheinlich genug Bakterien im Becken die den Korallen die Nahrung streitig machen.


    Aus Erfahrung hat man einfach immer weniger Steine im Becken oder nimmt immer mehr raus je mehr die Korallen wachsen. Es ist einfach eine Platzfrage und ich halte lieber Korallen anstatt Steine zu wässern :grinning_squinting_face:
    In diesen Beispielbecken wurde das vielleicht einfach nur von Anfang an berücksichtigt oder die Leute stehen einfach auf minimalistische Einrichtungen.


  • Hallo Klaus,


    sicherlich wird z. B. in den Becken der Züchter so verfahren. Es sagt mir auch nichts ueber die weitere Bestaendigkeit aus. Nichts weiter, als eine verkaufsfoerdende Momentaufnahme. Das hat mit dem "Alltag" eines Meerwasserbeckens nicht viel gemein. Ich begreife Verkaufsbecken immer nur als Durchgang für schnell umzusetzende Ware. Die beiden anderen Becken entsprechen mehr einer gelebten Realitaet. Solche Becken, auch mit unterschiedlichen, biologischen Zonen, sind für mich von groesserem Interesse, als sterile Zuchtanstalten. Natürlich gibt es wundervolle Becken, die uns eine riesige Menge Korallen zeigen, oft auch bevoelkert durch eine ebenfalls grosse Anzahl von Fischen. Das sind alles Becken, welche bereits den Modus eines optimalen Gleichgewichts erreicht haben. Mit welchen Mitteln auch immer. Der Weg dorthin ist doch fuer uns interessant, nicht allein das "fertige Produkt". Oder sehe ich das falsch?


    Gruss
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Ich kann mir nicht helfen, aber ich komme mit den genannten Erkenntnissen nicht klar. So wenig Deko wie möglich heißt für mich, dass es ein super Korallenbecken wird, aber wenn ich mich im Geiste in einen Tauchgang versetze, fällt mir immer die Riffwand ein, die mit Korallen besetzt ist. An diese erinnert mich in erster Linie eine Rückwand - jetzt mal egal ob sie aus Keramik, Riffgestein oder PU-Schaum ist, jedoch nicht ein paar Riffäste oder Stative, die mit Kabelbindern verzurrt werden und mit bunten Korallen bestückt sind. Das eine ist die Nachbildung der Wirklichkeit und das andere ist - wie ich zugeben muss - ein von Menschenhand geschaffenes Kunstwertk.


    Das Becken z.B. von Steffi ist ein Traum. Es gefällt mir ausgesprochen gut und ich wünschte, dass ich auch solche Korallen hätte, jedoch nicht unter Verzicht auf meine Rückwand und üppige Deko. Schon deshalb nicht, weil ich meine Fische liebe und üppige Deko viele Verstecke bietet. Für mich hat es aber nichts mit der Wirklichkeit zu tun. Das hat auch nichts mit persönlichem Geschmack zu tun und auch nicht damit, dass ich es auf Grund meiner gefrässigen Fische nicht hinbekomme, sondern mal ganz nüchtern betrachtet mit meiner Erinnerung an das echte Meer.


    Die Erkenntnisse über Keramik finde ich sehr interessant, aber auch mit diesem Wissen wollte ich nicht auf meine Rückwand verzichten. Einmal finde ich den optischen Eindruck natürlicher als ein Aufbau aus einer Säule und drei Ästen mit Kabelbindern, zum anderen hätte ich auf Grund der Beckengröße arge Probleme mit der Reinigung der Rückscheibe. Bei einem Neustart würde ich mit den gemachten Erkenntnissen aber auf keinen Fall Riffkeramik wählen. Nicht weil es länger dauert, sondern weil mir das Handling anderer Materialien, wie z.B. Totgestein einfacher erscheint.


    Christian

  • Hallo Wolfgang,

    der überwiegende Grund für Fehlentwicklungen immer noch vor dem Becken

    dies wird auch tatsächlich der Hauptgrund bei Verlusten sein und auch ich habe sicher einige Fehler gemacht, keine Frage.
    Ich kann jetzt nur für mich sprechen, denke aber dies trifft für den größten Teil der Aquarianer zu, man kann doch recht gut durch sein eigenes Handeln und die daraus entstehenden Folgen beurteilen, ob das nun ein Fehlgriff war.


    Und hier ist halt der Unterschied, kleinere Eingriffe, wie Änderung von Strömung, Licht oder sogar ein größerer Wasserwechsel zeigen eine Reaktion, wenn sie negativ ist und im schlimmsten Fall eine oder mehrere Korallen kostet, dann weiß man das man wohl daneben gegriffen hat und wird den Verursacher sicher nicht woanders suchen, sondern daraus lernen was das eigene System mag oder nicht.


    Die von mir und anderen beschriebene Situation ist aber so, man kann es laufen lassen und zuschauen wie es stagniert oder sogar degeneriert. Klar sucht man nach Gründen, man kann das Licht ändern und beobachten, genau wie Strömung oder Wasserwerte. Und 8 Monate ist eine lange Zeit, da kann man sehr wohl dezente Änderungen vornehmen und die Reaktion vom System abwarten und beurteilen. Irgendwann kommt der Punkt, dass man sagt, okay nichts trägt zur Besserung bei, hier muss was Grundlegendes sein, nur was?

  • Die Erkenntnisse über Keramik finde ich sehr interessant, aber auch mit diesem Wissen wollte ich nicht auf meine Rückwand verzichten.

    Hallo Christian,


    es gibt nicht nur die Riffwand, sondern es gibt in Sandzonen 100erte freistehender Säulen und Plateaus, die nicht mit der Riffwand verbunden sind und genau dem entsprechen, was wir in lockeren Aufbauten nachbilden. Das ist nicht unnatürlich.


    Du musst nicht auf Deine Riffwand verzichten, das sagt keiner. Wenn Du eine solche Riffwand haben möchtest, stellen sich Dir einfach höhere Anforderungen an die Beströmung, an die Beleuchtung/Ausleuchtung sowie an die Nährstoffversorgung. Du kannst ein Riffbecken gestalten wie Du möchtest, aber musst Dir eben darüber klar sein, dass ein solches Becken anspruchsvoller in der Pflege und Versorgung ist. Niemand schreibt Dir vor, wie Du Dein Becken gestalten sollst.


    Bedenke bitte auch, wie viel Wasser vor der Riffwand in der Natur steht und welchen Wasseraustausch Dur dort hast. Und ganz ehrlich, ich habe auch schon an Riffwänden getaucht, die nicht wirklich hübsch waren... Das Vorbild Natur gibt es im für uns positiven, wie auch negativen Sinn!

  • Mich wunderts generell, wie vollgestopft hier fast alle Becken nach einem Jahr sind.
    Ich setz mir auch keine ausgewachsenen Bäume in den Garten. Aber ich seh auch lieber beim wachsen zu, als das ich ernte. Zumindest bei Dingen, die ich nicht futtern kann... :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Zu den "Giften".
    Nachdem ich schon vor sehr langer Zeit im Süßwasserbereich bemerkt habe, daß Widerstand gegen gewisse Dinge zwecklos ist, bzw einfach zu kritisch, um sie einmal übersehen zu können, weil jedes "Übersehen" einen Totalausfall bedeuten kann, genauso sinnlos ist es genaue Parameter zu bekommen (ohne sein ganzens Leben nur auf die Wasseranalyse zu setzen).
    Selbst wenn man endlich weiß, wie sein Kupfer-Ionen aufgeladenes Osmose-Leitungswasser mit Alu-Keramik reagiert, kann das Wasserwerk plötzlich die (Eisen-)Ortswasserleitung wegen Korrosionsschutz mit Zement ausspritzen und gleichzeitig eine Chlorspülung verabreichen...
    Und dann kommen erst die vielen Kunststoffe (Weichmacher) in den Pumpen, etc, Spannungen, und Magnetfelder die Einfluss haben (siehe Freilandversuche mit künstl. Riffen).
    Kein Filter bringt alles raus, und wie informierte Leute aus der Pharma wissen, reagieren schon kleinste Mengen verschiedener Stoffe anders zusammengesetzt wieder völlig anders (Nebenwirkungen...).
    Es hilft nichts, sich lang zu wundern, warum zb auf einer Pumpe KRA
    wachsen, aber an deren Ansaugrohr nur lästige Fadenalgen, oder
    garnichts(!). Bei "garnichts" würd ich mir Gedanken über die Giftigkeit
    machen, und sie rausschmeisen, und nicht lang über ein Gegengift
    nachgrübeln. Ohne Anhaltspunkte ist das schwer, aber wenn man
    offensichtliche Vergleichspunkte im Becken hat, sollte man seinen Augen
    vertrauen, und nicht lang herumzögern, weil das Teil so teuer war, weils
    sonst fast immer teurer wird.
    Steril halten geht nicht, bringt auch nichts, aber weil ich auch kein Dreckwasser reinkippe, nutz ich meine 10 Jahre alte, nie getauschte Osmoseanlage, vertrau auf eine Grobfilterung, und darauf, das meine in meinen Verhältnissen großwerdenden Bewohner gegen den "Restdreck" immun werden..
    Nachdem ich nur Setzlinge in den Garten bringe, halten sich eventuelle Verluste in Grenzen, weils dann eben kein rießiger sterbender Baumriese mit viel sterbender Masse ist.
    Und wenn eine Baumart in meinem Klima nicht übersteht, weil es ihr einmal im Jahr um 0,5 Grad zu heiß/kalt wird, oder ihr irgendein Spurenelement fehlt, kann ich halt nicht einfach stur drauf bestehn, und ein schönes, einfaches Gärtnerleben führen können wollen...
    Wie schwer verzichten fällt, sieht man an meinen 5 vergeblichen Versuche mit pumpenden Xenien, und das mich nach dem letzten Händlerbesuch wieder eine Geweihkoralle mit nach Hause begleitete.
    Aber die vermutlich 50 Euro Verlust helfen wieder ein Stück des Weges... :winking_face:


    Wissen macht Kopfweh :winking_face: - gibt wichtigere Dinge, das Meer sollte zum reintauchen bleiben :smiling_face:

  • Irgendwann kommt der Punkt, dass man sagt, okay nichts trägt zur Besserung bei, hier muss was Grundlegendes sein, nur was?

    Hallo zusammen,
    Hallo Stefan,


    zum Thema grundlegend :wink


    Nährstoffe :confused_face: Phosphat :confused_face: Stickstoff :confused_face: Wo felhlt es denn jetzt??


    passt doch alles bei Dir, oder? :wink
    Trotzdem klappt es leider nicht mit Deinem schnellen Besetzen mit allen Korallen.


    Eigentlich uneigentlich eigenartig.



    Gruß,
    Matthias


    Edit: Die Frage muss nicht unbedingt Stefan beantworten. Ist eher eine Expetertenfrage. :smiling_face:
    Stickstoff, PO4, Ortho-PO4, Organischer Phosphor, wo fehlt's hier??

  • Hi Matthias,


    es muss ja nicht "grundlegend" nur mit Nährstoffen zu tun haben. Du kannst den Beckenstart auch durch eine falsche Lichteinstellung oder eine mangelhafte Beströmung nachhaltig stören, oder durch einen Iodmangel. Zur Frage, ob das Material eine Ursache ist, kann ja heute die ICP-OES auch Ergebnisse liefern.


    Ich nutze mit meinem Nährstoffprodukt viele verschiedene Stickstoffformen um so schonmal zumindest eine breite Verfügbarkeit zu erreichen. Was dann nachher davon verbraucht wird, ist eine ganz andere Sache, die man für ein Becken auch so nicht beantworten kann, weil man den mikrobiellen "Besatz" nicht kennt. Ansonsten dosiere ich nur anorganisches (ortho-) Phosphat, organischer Phosphor kommt mit der Fischfütterung ins Becken.

  • Hallo Matthias und Jörg,


    auch wenn ich jetzt hier gefragt werde, ich kann es nicht wirklich beantworten.
    Ich setze seit Beginn und bis jetzt die Sagokai Basic, chem-iOF, nutricoral zx und Kai mineral nach Dosierplan ein.


    Gerade bei der Strömung habe ich viel optimiert und das nach besten Wissen und Gewissen, ich habe überall Bewegung und das auch nicht zu stark und auch keine toten Stellen, sogar das Refugium hat eigene Strömung.


    Das Licht ist eines der wenigen Komponenten, wo ich mir ziemlich sicher bin, dass es passt.
    Eingestellt ist es auch nach den vielen Infos die zu Lichteinstellungen zu finden sind 12h mit kurzem hoch und runter fahren und eher weniger Blauanteil als zu viel.


    Ich habe natürlich dort auch dezente Änderungen vorgenommen und beobachtet was passiert, zB auf 11h runter, oder Intensität gesenkt oder erhöht, man kann das auch gut am Polypenbild erkennen.


    Was einen wirklich negativen Einfluss hatte, sind die Wasserwechsel gewesen, die habe ich ja gemacht, weil ein erhöhter Silizium, Aluminium und leicht erhöhter Kupferwert in den Analysen festgestellt wurde, an den Werten hat sich durch den WW nicht wirklich was geändert, aber das Polypenbild, war nach diesen WW ca. 1 Woche schlechter.


    Auch der Ca-Wert ist seit Beginn viel zu hoch, dies soll ja bei Keramik normal sein, da bin ich erst nach 7 Monaten bei 430 angekommen.


    Ich sags mal so, so völlig falsch kann ich es nicht gemacht haben.

  • es gibt nicht nur die Riffwand, sondern es gibt in Sandzonen 100erte freistehender Säulen und Plateaus, die nicht mit der Riffwand verbunden sind und genau dem entsprechen, was wir in lockeren Aufbauten nachbilden. Das ist nicht unnatürlich.

    Hallo Jörg,


    Du solltest aber die Größenverhältnisse der freistehenden Säulen und Plateaus nicht vergessen! Im Verhältnis zu unseren Gestaltungsformen selbst in den größten Normalaquarien sind diese riesig. Die meisten Einrichtungsversuche gleichen daher eher einer Spielzeuglandschaft im Bonsaiformat, in der sich allerdings Fische und Co. in Realgröße tummeln.
    Filigrane Türmchen, an ihrer Spitze möglichst auch noch mit einer Koralle oder Anemone besetzt oder dünne Bögen, wie sie alle bevorzugt aus Riffkeramik gestaltet werden, haben mit dem natürlichen Habitat wirklich nichts gemeinsam. Diese würden so den Kräften des Wassers niemals widerstehen.
    Wer die Riffe vom Tauchen oder zumindest Schnorcheln her kennt, wird da eher eine andere Sichtweise haben als so mancher "Dekokünstler".


    Natürlich muss es letztlich den individuellen Vorstellungen überlassen bleiben, was man darstellen möchte. Es gibt fraglos auch jede Menge gärtnerische Gestaltungsformen, die nicht unbedingt die Natur abbilden. Nur sollte man sich dessen bewusst sein.


    Sicher geht es etwas über die Thematik dieses Threads etwas hinaus; was aber nach meinem Empfinden viel zu wenig beachtet wird, ist die schmückende Funktion des Aquariums im Rahmen der Wohnraumgestaltung. Da hapert es in oftmals gewaltig. Dies gilt verstärkt für Meeresaquarien. Was nützt ein schön eingerichtetes Aquarium, wenn Unmengen sichtbarer hässlicher Technik den Gesamteindruck verunstalten? Schon allein die inzwischen immer mehr verbreiteten Strömungspumpen in allen möglichen Sichtbereichen sind sehr fragwürdig. Bei einer luftigen Gestaltung wird deren verdeckte Unterbringung im Gegensatz zur heute oft geschmähten Riffwand äußerst schwierig.


    Deshalb bin ich persönlich daher eher bei Christian, lieber Kaimauer als Bonsai mit Laborrahmen, aber eben alles Geschmackssache.


    Gruß


    Bernd

  • Du solltest aber die Größenverhältnisse der freistehenden Säulen und Plateaus nicht vergessen! Im Verhältnis zu unseren Gestaltungsformen selbst in den größten Normalaquarien sind diese riesig.

    Hallo Bernd,


    hmm, also ich finde im Riff auch einzelne schön geformte Steine auf denen drei Korallen wachsen und ein kleiner Trupp Dascyllus drüber schwimmt und ich denke, dass ich mir das so gleich ins Becken stellen würde. Da teile ich Deine Meinung nicht. Und das Riff hat wirklich skurile Formen, die nicht mehr oder minder an Bonsais erinnern. Geschmacksache ist richtig, absolut, aber ich habe beim Tauchen auch schon jede Menge Bonsais gesehen...


  • Du solltest aber die Größenverhältnisse der freistehenden Säulen und Plateaus nicht vergessen! Im Verhältnis zu unseren Gestaltungsformen selbst in den größten Normalaquarien sind diese riesig. Die meisten Einrichtungsversuche gleichen daher eher einer Spielzeuglandschaft im Bonsaiformat, in der sich allerdings Fische und Co. in Realgröße tummeln.
    Filigrane Türmchen, an ihrer Spitze möglichst auch noch mit einer Koralle oder Anemone besetzt oder dünne Bögen, wie sie alle bevorzugt aus Riffkeramik gestaltet werden, haben mit dem natürlichen Habitat wirklich nichts gemeinsam. Diese würden so den Kräften des Wassers niemals widerstehen.
    Wer die Riffe vom Tauchen oder zumindest Schnorcheln her kennt, wird da eher eine andere Sichtweise haben als so mancher "Dekokünstler".


    Deshalb bin ich persönlich daher eher bei Christian, lieber Kaimauer als Bonsai mit Laborrahmen, aber eben alles Geschmackssache.

    moin bernd,


    nun, in der tat sollte ein aquarium eine verkleinerte version des natürlichen darstellen.


    wer jemals aquarien vom meterachtzig mit drei riesigen lederkorallen gesehen hat, weiss, was ich meine.


    aquarien dürfen diesen bonsai haben, allerdings sollte man dann auch auf eine passende größen der zu pflegenden fische achten.


    typ kaimauer hat auch nix natürliches, bzw ist auch nur ein bonsaigebilde zur wahren riffwand;-)

  • Hallo Joe,


    selbstverständlich können wir die Natur nur ansatzweise nachahmen, ein kleiner Riffabschnitt ist aber durchaus möglich. Viele Konstruktionen mit fingerdünnen Türmchen etc. gehen aber doch an der Realität vorbei. Ich kenne viele Riffe der Welt und habe mich gerade im Hinblick auf Gestaltungsmöglichkeiten intensiv mit dem Bild einzelner Abschnitte beschäftigt.
    Die hier gerade vorgestellte Fotomontage ist genau ein typisches Beispiel für unrealistische Vorstellungen, so wie sich der Unbedarfte die Natur erträumt. Natürlich kann man dies machen, es sieht auch sehr schön aus (wenn nicht technisches Gerümpel das Blickfeld dominiert), aber mit "natürlich" hat dies nichts zu tun.
    Bei eher kompakten Beckengestaltungen - Kaimauer ist da sicher eine abwertende Formulierung - lassen sich Strömungspumpen etc. eben leichter verstecken, als bei "freischwebenden" Einrichtungen.


    Gruß


    Bernd

  • Zitat von Joe


    nun, in der tat sollte ein aquarium eine verkleinerte version des natürlichen darstellen.


    Ganz ketzerisch gefragt: Warum "sollte" das so sein? Was spricht dagegen wenn das Aquarium nach optischen Gesichtspunkten eingerichtet wird? (Die Bedürfnisse der Tiere berücksichtigt, natürlich vorausgesetzt.) Warum muss es das Ziel sein Natur möglichst nachzubilden? Aquascaping im SW Bereich hat doch (optisch) auch nichts mit natürlichen Habitaten gemein.


    Und die Fotomontage betreffend: So oder so ähnlich kenn ich das aber schon von den Malediven. Natürlich nicht so viele Spezies auf einem Stein gemischt, aber da übertreibt man als Aquarianer natürlich ohnehin maßlos.

  • Was Du da zeigst ist aber eine Fotomontage!!!

    hi bernd,


    mag sein, aber solche gebilde gibts wirklich in den angrenzenden sandzonen und sind ein gutes beispiel für eine lockere riffgestaltung - wunderschön!


    wenn du z.b. im roten meer mal die "erks" - wahrscheinlich falsch geschrienen - betrachtest, die zugegebenerweise mehrere meter große teile sind und
    die gestaltung von atoll's pfeiler vergleichst, hast du miniturisierte abbildungen dieser.


    aber stop gezz;-) ist nicht das thema hier. :O

  • Hi Jörg ...


    Zitat

    Aber wenn die Wasserwerte nach 3-4 Tagen stimmen, was spricht dagegen, mit dem Korallenbesatz zu starten? Und wenn Dir die ersten 2-3 eingesetzten Korallen zeigen, dass es ihnen gut geht, dann ist das ein sehr gutes und beruhigendes Gefühl und das gibt v.a. dem Einsteiger mehr Vertrauen in das Becken. Das ist auch ein wichtiger Punkt.



    ... ich gebe Dir in vielen Punkten Recht. Aber ich habe selbst die Erfahrung machen müssen, wenn es dann beim *einfahren* nicht so richtig klappt und man sich gewisse gewisse Algenpopulationen eingefangen hat, es durchaus zu Totalverlusten kommen kann. Ich erinnere mich mit Schrecken, wo ich mein damaliges großen Becken eingefahren habe, also wo bereits nach 4 Wochen besetzt wurde und nach 3-4 Monaten eine heftige Blaualgenblüte auftrat, (Goldalgen) die aber nach weiteren 2 Monaten über Nacht sich anfingen aufzulösen. Nach 2-3 Tagen waren sämtliche Goldalgenbeläge verschwunden, mein kompletter Fisch-und Korallenbesatz allerdings auch, denn irgendwas haben die Algen freigesetzt beim Auflösungsprozess und ich konnte wieder bei Null starten. Die gleiche Beobachtungen konnte ich auch machen, wenn massive Cyano- oder Bryopsisbeläge sich aufgelöst haben.


    Somit versuche ich heute diese Algenphasen erst gar nicht entstehen zu lassen. Das ist der Grund, warum ich bei Neustart erst mal 4 Wochen nur mit etwas Blaulicht starte und nach und nach das Licht hochfahre.... so konnte ich fast immer diese Phasen abwenden... gleichzeitig lief aber immer eine starke Abschäumung mit.



    Zitat

    Was nützt ein schön eingerichtetes Aquarium, wenn Unmengen sichtbarer hässlicher Technik den Gesamteindruck verunstalten? Schon allein die inzwischen immer mehr verbreiteten Strömungspumpen in allen möglichen Sichtbereichen sind sehr fragwürdig.



    Da sind wir absolut einer Meinung .... aber ich bin dran an einem Aquarium ohne sichtbare Technik .... Unsere *Freunde* sind da auch schon dran. Das Becken ist ansich schon mal eine kleine Sensation, was keiner so richtig mitbekommen hat, denn hier gibt es keine Strömungspumpen innerhalb des Beckens... geht also doch.... nur meine Version sieht so aus, dass die Strömungskästen seitlich angebracht werden, damit man einen großflächigen Wechselintervall erzeugen kann...





    Grüße ... Klaus

  • Stefan,


    in Anlehnung an die von Dir genannte Gesamtansicht hier im Beitrag 279, würdest Du mir zustimmen, wenn ich sage, dass Deine Korallen im oberen Beckendrittel besser stehen als im unteren?
    Was ist das für ein Sand, den Du da hast? Und sind die Cyanos auch auf der Keramik, oder nur auf dem Sand?
    Jörg

  • in Anlehnung an die von Dir genannte Gesamtansicht hier im Beitrag 279, würdest Du mir zustimmen, wenn ich sage, dass Deine Korallen im oberen Beckendrittel besser stehen als im unteren?

    Mhhh, würde ich zwar jetzt nicht so sehen, aber ich denke das zielt in Richtung mehr Licht oder? Kann ich gerne erhöhen, ich habe mich bei der Einstellung der Intensität versucht an diesen Werten zu orientieren. Habe also unten ca. 250 PAR.



    Die Cyanos sind auch auf der Keramik und auf Lebendgestein, die kamen nach meinem letzten 40% Wasserwechsel. Das ist der ATI-Sand, aber nur 1,5cm, darunter ist der Boden gemörtelt.

  • Hallo Joe und Andreas,


    natürlich gibt es kleinere Gruppen ind Sandzonen, aber wie Du, Andreas, richtig angemerkt hast, nicht so artenreich und meist eben viel, viel größer, so wie Joe es schreibt. Wenn wir solche puristischen Gebilde umsetzen wollen, müssen wir aber auch akzeptieren, dass wir dann auf lange Zeit mit der Artenvielfalt gebunden sind. Man kann dann nicht schnell etwas nachkaufen, weil eine neue Koralle gefällt. Auch muss der Wuchs der Korallen bedacht sein; mir wäre dies auf Dauer zu langweilig.
    Ich kenne auch sehr schöne, eher minimalistisch gestaltete Becken. Im täglichen Betrieb kommen dann aber schnell Abstriche an den optischen Eindruck. Die - oft schwer erreichbaren - freien Rückseiten der Becken veralgen, blaue Folien hinter den Scheiben spiegel die Nase der Betrachter wieder, viele Fische haben Probleme mit dem wenig strukturierten Raum und schwimmen permanent an den Frontscheiben umher, freie Sandzonen bieten ideale Siedlungsräume für Cyanobakterien usw..


    Natürlich kann man auch im Meerwasser nach Aquascapingvorstellungen arbeiten, vor allem wenn man es richtig kann, aber ob man dann auch den natürlichen Ansprüchen der Beckenbewohner immer gerecht wird?


    Gruß


    Bernd

  • Hallo Klaus,


    Aquarien ohne sichtbare Technik zu entwickeln, ist ein hervorragender Ansatz. Da gibt es sicher auch noch viel Raum für gute Ingenieurkunst und ich bin gespannt. Häufig fehlt es da aber noch am breiteren Bewusstsein.


    Gruß


    Bernd

  • Hallo zusammen


    Das von Klaus gezeigte Aquarium mit der Strömungsbox sieht gut aus! Allerdings verstehe ich nicht ganz wie das funktionieren soll....
    ich plane gerade ein 130x80x65 cm Becken und möchte auch so gut wie keine Technik sehen, das mit der Strömungsbox finde ich sehr interessant.
    @Klaus : ist das bei euch nur ein Versuch oder soll das auch einmal in Serie gehen?


    Mag Christian

  • Hallo Stefan.... und Alle anderen


    Es ist einfach klasse was hier an Meinungsaustausch stattfindet.


    Für mich wahrscheinlich der lehrreichste Fred seit ich hier im Forum bin.


    Da sind ganz viele Dinge die mein LS Rückwandriff selber schon so oder ähnlich erlebt hat die ich aber nie verstanden habe.(bis jetzt)


    Und da der Trend offensichtlich zu den Aquarien mit wenig Material ,freier Rückwand und wenig Bodengrund geht...bin ich da wohl eher altmodisch unterwegs. :grinning_squinting_face:


    Macht bitte weiter so !

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