DIY-LED 200W Max

  • Hallo miteinander,


    da mir die Teszlas das Becken nicht so gut ausgeleuchtet haben, wollte ich mal mit LEDs experimentieren und habe schließlich selbst eine Lampe gebaut.


    Eckdaten:


    Max Power: ca. 200W
    Angepeilte Betriebsleistung: 100W-150W


    Kanäle:


    20W mit 6xUV, 4xDeepRed
    60W mit White (Mix Kaltweiß/Warmweiß)
    60W mit Mix Blau (Normales Blau, Kaltweiß)
    60W mit RoyalBlue


    LEDs


    Mit der Lampe wollte ich ein Spektrum erreichen, das breiter angelegt ist, als das der Teszla oder der LED-Lampen mit nur 2-3 Lichtfarben. Beim Einlesen in die Thematik bin ich immer wieder darüber gestolpert, dass LEDs nur einen geringen Bereich des Spektrums abbilden und dass dies einer der entscheidenden Nachteile gegenüber T5 und HQI sei. Über einen Mix mehrerer LEDs sollte man also lückenloserers Spektrum erreichen. Wenn man schaut was Orphek oder Maxspect in ihren Lampen verbauen, sieht man, dass sie einen bunten Mix an LEDs verwenden um ebenfalls ein breites Spektrum bedienen zu können. Bei der Auswahl der Lichtfarben habe ich mich an diesen Lampen orientiert.


    Eine Liste der LEDs und der verwendeten Treiber habe ich unten angehängt.


    Betrachtet man das Licht von LED-Lampen, bei denen die LEDs mit großem Abstand auf dem Kühlkörper angepracht sind, fällt auf, dass sich unter Wasser bunte Abschattungen ergeben. Jede LED wirft ihren eigenen harten Schatten, der dann von den anderen Lichtfarben beleuchtet wird, die den Bereich erreichen. Willkommen in der Disco. Die neuen Lampen von Orphek & Co bilden Cluster von LEDs, um diesen Effekt zu verringern. Hier habe ich abgeguckt und vier Cluster aufgebaut. Die Planung dieser Cluster, welche LED neben welcher liegt, damit die Verteilung der Lichtfarben im Cluster passt und die Verkabelung möglichst einfach von statten geht, hat mir einige graue Haare beschert. Bitte sehr mir nach, dass der Verkabelung-Plan etwas wild ist Aber schlussendlich hat es sehr gut funktioniert.


    Zum Schalten der Treiber habe ich keinen Plan. Hier gibt es einen Stapel mit Handskizzen, die ich aber lieber nicht einscannen möchte .
    Hervorzugheben ist, dass man ein Niedervoltnetzteil an die Dimmkanäle anschließen kann, um die Kanäle zu testen. Über umschalter kann der Betrieb über Niedervolt oder Profilux umgestellt werden. Bei den 3 Kanälen mit Meanwell-Treibern funktioniert das wunderbar. Aber der Rot/UV-Kanal lässt sich nicht so richtig regeln. Vielleicht muss ich noch mal den Support von RapidLED bemühen.


    Gehäuse


    Das Gehäuse stellte eine besondere Herausforderung dar. Es sollten die beiden 150x600mm Kühlkörper sicher integriert werden. Beide wiegen zusammen etwa 4kg, was ein besonders stabiles Gehäuse erfordert. Dann sollte das Gehäuse möglichst flach sein. Damit fiel schon mal ein Zusägen von Holz aus dem Baumarkt aus, da hier erst ab 10x30cm zugesägt wird. Schließlich habe das gesamte Gehäuse aus 10x40mm Buchenleisten gebaut. Somit ist es stabil und ich habe alle Arbeiten mit Bordwerkzeug ausführen können: einer Gehrungssäge. Mit dem Ergebnis bin ich allerdings nicht ganz zufrieden. Wasserseitig wird noch eine 2mm Plexiglasplatte eingesetzt. Es passt zwar alles irgendwie, aber an Franks Perfektion reicht das bei Weitem nicht ran.


    Leider war nur eine RJ12-Buchse bei Conrad verfügbar. Die möchte ich heute Anschließen und schon mal zwei Kanäle in Betrieb nehmen. Dann werden ab Dienstag die Teszlas ersetzt



    Gruß,
    Thomas

  • Das Becken ist noch recht frisch, deswegen gibt es noch Algen und die Riffkeramik ist an den Stellen, an denen zuvor kein Licht war noch schneeweiß ... aber es ist alles auf dem Weg.

  • Hallo,


    nicht schlecht, aber das Rot-Bild ist erschreckend... :winking_face:
    Ich bin auch aufgrund meiner Beckengeometrie von der Teszla weggewechselt, und habe selbst was gebaut. Solltest Du alternativ mal ein anderes Gehäuse wollen, schau mal bei http://www.feld-eitorf.de , die biegen Alu etc. zu interessanten Gehäusebauteilen.
    Hast Du Lüfter montiert?
    Gruß und berichte mal weiter über die Lampe!
    Alex

  • Hallo Tom,


    tolles Projekt, das du da auf die Beine gestellt hast!


    Ich habe nach vielen Tests nur noch kleine Anmerkungen:
    - Dass die "UV"-LEDs zwischen den anderen untergehen, wirst du schon selbst bemerkt haben
    - Probiere mal rot mit 625 nm statt der von dir verwendeten 660 nm. Für mich war das ein Unterschied wie Tag und Nacht!
    Damit meine ich natürlich nicht die Helligkeit, sondern den Farbeindruck.
    - Und probier vielleicht noch ein bisschen grün im Bereich 500 - 530 nm. Das hat auch interessante Effekte.

  • Morgen Tom,


    das sind Projekte, die mich immer gut vom Tagesgeschäft abbringen, da ich mir dann wieder überlege von T5 auf LED umzusteigen. :grinning_squinting_face:


    Darf ich fragen, was sowas in Euros bedeutet? Ist ja bald Weihnachten! :]


    Mir gefällts! :thup



    VG Björn



    P.S.: Was meinst du mit "U in A". Vertippt oder kapier ich es nicht? :confused_face:

  • Hallo,


    zum ersten muß ich sagen die Lampe sieht wirklich gut aus.


    Bin ja ebenfalls bei der Planung einer Lampe und ich so richtig sicher welche Zusammenstellung ich nun wähle bin ich leider noch nicht. Ich frage mich ob die Farben rot und grün z.B wirklich notwendig sind oder ob es nur fürs Auge ist.


    Gibt es vielleicht Bilder als Vergleich, also einmal ohne rot und grün und einmal mit bzw. bei Dir Tom einmal mit und ohne rot ?


    Ich plane momentan mit 72 weiß zu 109 blau, wobei das blau auf 3 verschiedene Wellenlängenbereiche aufgeteilt ist. Kannst Du mir noch sagen welche Bereiche Du mit Deinen LED abdeckst ?


    Gruß


    Dennis

  • Hallo miteinander,
    erst einmal vielen Dank für euer Feedback!


    Alex: danke für den Link! Das Gehäuse aus Buche ist erst mal eine schnelle, günstige Lösung zum Ausprobieren. Die Buchenleisten haben in Summe 14€ gekostet. Wenn ich noch mal ein anderes LED-Projekt angehe, kommt evtl. ein Metallgehäuse in Frage.


    @Corinna: Wenn die Korallen nah am Glas stehen, geht das mit dem iPhone ganz gut :). Leider sogar besser als mit meiner Canon Sx210. Nur kann man den Weißabgleich nicht einstellen.


    Armin: Du hast recht, die UVs nimmt man nicht wahr, wenn alle Kanäle geschaltet sind, genau wie die roten LEDs, was auch die Frage von Beluga mit beantwortet. Das war mir auch von vorne herein klar, denn wie soll ein Mix aus 4xRot und 6xUV mit 25W gegen rechnerische 180W Blau/Weiß gegenhalten? Die LEDs habe ich für die Korallen mit eingebaut, um vermeintliche Lücken im Spektrum zu schließen. Allerdings ist das mehr aus dem Bauch heraus. Im Bayernforum wurden mal die Spektren der blauen und weißen LEDs mit T5 vergleichen. Und da fehlte etwas in dem Bereich. Deswegen wollte ich hier etwas auffüllen. Aber an einer Stelle nimmt man das Rot udn UV doch war: An der Ballanophyllia. Diese hat plakative Pigmente, sie fluoresziert also nicht. Hier kommt die Farbe mit Rotanteil im Licht besser.


    Grün wäre auch noch eine Idee gewesen. Hab's schlicht vergessen :winking_face: Bei den Lampen, bei denen ich abgeguckt habe, war keins verbaut.


    Nestor: Für die Elektronik habe ich ca:350€ inkl. Zoll ausgegeben. Dann kommen nochmal Gehäuse, Kable und Stecker mit etwa 70€ dazu.


    beluga: Leider lässt sich rot nicht abschalten. Das Netzteil soll zwar dimmbar sein, reagiert aber nicht so auf die Steuersignale wie die Meanwells. Da man das Rot eh kaum wahrnimmt ist das aber halb so wild.


    Heute kommen die RJ12-Buchsen für den profilux an, dann kann ich die Kanäle besser steuern als mit der jetzigen Testschaltung. Dann mache ich noch mal neue Fotos mit der Canon und fest eingestelltem Weißabgleich.


    Gruß,
    Thomas

  • Hallo Thomas,


    was im 1. Post nicht so rauskam: Das Gehäuse sieht topp aus! Der Link war wirklich nur als Tipp für das nächste Mal gedacht...


    Kannst Du eventuell mal über Deine Temperatur an den Kühlkörpern bei angelegter Wattzahl der LEDs berichten? Interessiert mich, da ich bei meinen 14x15 cm Kühlern mit einer 50W LED geschätzt 45-50 Grad bekomme ohne Lüfter (Thermometer ist bestellt). Da ich eventuell noch LEDs ergänzen will zwischen meinen 50W Trümmern:


    Siehst Du einzelne Lichtkegel bei den 10W LEDs? Ich überlege, ob ich 10W oder 3W LEDs zur Ergänzung verbaue.... Deine Idee der Clusterung wär ja auch ne Idee....
    Gruß
    Alex

  • Hallo Thomas,


    erst einmal Glückwunsch zu dieser Lampe...sehr gut! :thup


    Ich freue mich zu lesen, dass du dir über den Lichtbedarf Gedanken gemacht hast und dich deswegen für UV und deepred entschieden hast. :thup Sicher kann man vom optischen mit 625nm noch was bewirken, aber für den Bedarf der Korallen, hast du diesen Bereich im Weißbereich überall mit drin, mehr oder weniger!
    Ich hoffe, die UV ist eine mit mind. 400nm und keine, wie du geschrieben hast VIOLETTE aus rot und blau gemischt,...gibts auch, verfehlen aber den Gedanken des UVs... :face_with_rolling_eyes:


    Probiere selber mit unterschiedlichsten LED Variation, derzeit zwischen 20-200Watt und habe eine 1,1kW in Planung. Tiefes Rot, Extra Rot, Tiefes Blau und nahes UV bis UVA sind notwendig. Habe auch 520-540nm als grün mit drin.


    Falls es dein erster Versuch war, sehr gelungen, wirst erstaunt sein, über die plötzliche Wuchsfreudigkeit...Gehäuse finde ich persönlich immer am schwierigsten, hast du aber toll gelöst! Mich würden allerdings auch mal deine Temperaturen und Kühlraten interessieren. Hab ichs überlesen oder wie bereites du den Strom/Spannung für die LEDs?!


    Superprojekt, weiter so!


    LG
    Stefan

  • Hallo Alex, Stefan


    danke ;).


    Die Kühlkörper habe ich bei ebay geschossen und Glück gehabt. Sie waren bei ebay nicht weiter beschrieben, nur gute Fotos und ich habe 90€ Inkl. Versand gezahlt. Als sie hier waren habe ich gesehen, dass sie von Fischer Elektronik sind. Im Vorfeld habe ich mich natürlich schon etwas schlau gemacht und bei Fischer etc. recherchiert. Regulär hätte ein Kühlkörper in 250x25x600mm ca. 200€ gekostet.


    Die Lampe hat inzwischen drei Lüfter (aus der Kram-Schublade), die mit 9,5V langsam drehen. Aber das reicht vollkommen aus, um die Kühlelemente bei 50% Leistung auf handwarm runter zu kühlen. So bleibt die Lampe kalt und durch die geringe Drehzahl hört man wirklich nix.+


    Bestromt werden die LEDs über Meanwell-Treiber. Habe die Teileliste weiter oben gepostet.


    Und ja, die Lampe ist mein erstes LED-Projekt und ganz so tief bin ich nicht in die Materie eingestiegen. Aber man liest ja in den ganzen Foren mit und kann sich inzwischen bei einigen Herstellern abschauen, was so in den Lampen verbaut wurde.


    Das Licht der Teszlas scheint nicht so ganz unproblematisch zu sein. Der Händler, von dem ich meine Teszlas habe, hat sie mir abgegeben, weil die beleuchteten Korallen binnen kurzer Zeit ihre Zooxantellen abgestoßen haben. Das Gleiche konnte ich bei mir auch beobachten. Allerdings ist emin Bekcen noch recht frisch, da können auch noch andere Faktoren mit reinspielen. Unter T5 hatte ich aber egal bei was für Wasserwert-Schwankungen noch nie so ein generelles Abstoßen von Zooxantellen. Deswegen geht es den Korallen aber nicht unbedingt schlechter. Ich habe Scheibenanemonen, die sind quasi transparent mit grünen Spitzen, stehen aber dennoch voll geöffnet. Ebenso Euphyllias.


    Deswegen der Mix im Licht, weil ich diesen Effekt vermeiden wollte.


    Die UV-LEDs sind diese hier:
    http://www.rapidled.com/violet-uv-led/


    Werde euch auf dem Laufen halten. Und vielen Dank für das tolle Feedback!



    Gruß,
    Thomas

  • Hi Tom,


    sieht gut aus! Du musst wirklich mal vorbeikommen und dir meine LED-Baustelle angucken. Ich bin da für jeden Rat zu haben.
    Welche Steckverbindungen hast Du da verwendet? Ist das XLR? Wie lang sind die Kabel? Gibt es da Längenbegrenzungen?

  • Hi Nico,


    hey, ja. Ich habe Dich vollkommen vergessen, sorry gerade viel um die Ohren ...
    Also, so viel Ahnung von LEDs habe ich jetzt auch nicht, aber ich habe mehrfach gelesen, dass der Weg zwischen Netzteil und Lampe wegen Verlusten möglichst kurz gehalten werden sollte.


    Da ich ja 4 Kanäle ansteuern muss, wollte ich eine möglichst verpolungssichere Lösung. Da sind mir Speakon-Verbinder aufgefallen. Die werden in der PA-Technik zur Bestromung von Boxentürmen eingesetzt. Also robust, verpolungssicher und auf entsprechende Stromstärken ausgelegt. Keine Ahnung, wie lang so ein Kabel sein darf, aber da meine Kabel 2,5mm² pro Strang haben, sollten die 2m machbar sein.


    Gruß,
    Thomas

  • Zitat

    Original von Blaulichtheini
    Ich freue mich zu lesen, dass du dir über den Lichtbedarf Gedanken gemacht hast und dich deswegen für UV und deepred entschieden hast. :thup Sicher kann man vom optischen mit 625nm noch was bewirken, aber für den Bedarf der Korallen, hast du diesen Bereich im Weißbereich überall mit drin, mehr oder weniger!


    Und das von einem Blaulichtheini :smiling_face: Dir ist schon klar, dass deepred nicht so heisst, weil es besonders tief ins Wasser eindringt? In 10m Wassertiefe gibt es davon naemlich ziemlich genau gar nichts mehr. Mag zwar fuer die Photosynthese oder den Lichteindruck funktionieren, natuerlich ist es aber nicht.

  • Hallo Bendel,


    Klar, und das gerade von einem Blaulichtheini.... :grinning_squinting_face:


    Ja, mir ist klar, dass sich das tief in deepred nicht auf die Eindringtiefe im Wasser, sondern auf den optischen Effekt bezieht. Und ich weiß auch, dass nach gewissen physikalischen Gesetzen (LambertBeerschem Gesetz, wenn mich nicht alles täuscht), die Strahlungsintensität mit zunehmender Eindringtiefe abnimmt und das für rotes Licht im allgemeinen 5m als Grenze angegeben werden. Nun kommt aber das aber....


    Betrachten wir nun ein Korallenriff, so wirst du mir sicher recht geben, dass das nicht nur unterhalb von 5m liegt, sondern zum Teil, je nach Jahreszeit, sogar aus dem Wasser herauskuckt, je nach Art des Riffes, also absolut auch im Flachwasser mit zum Teil deutlich weniger als 5m Tiefe zu finden sind. Somit ist dieser Hype überall viel blaues Licht hinzubekommen etwas am Ziel vorbeigeschossen. Ja, blau ist wichtig, ja grün ist auch wichtig und ja auch gelb und rot sind wichtig und ja, auch nahes infrarot ist wichtig. Gleiches gilt ja auch für UVA, was schliesslich auch nur wenige Meter tief reicht...
    Naja, und ehrlich, wenn wir versuchen, einen natürlichen Lebensraum zu imitieren, warum versuchen wir es dann nicht auch mit naturnahem Licht, was schwer genug ist. Wenn du das Sonnenspektrum am Äquator mal zerlegst, wirst du weder das Spektrum einer 3500K noch das Spektrum einer 20000K LED haben und genau so, sieht es auch in 5 und 15m Tiefe aus. Der Grünverlust, den die weissen LEDs alle haben, entspricht nicht der Abnahme der Grünintensität in 5 oder 10 oder 20 Meter Tiefe. Und aufgrund der Bauart der LEDs ist es nicht möglich (bisher) ein komplettes Sonnenspektrum weder zu emitieren noch zu imitieren. Und da fehlt nun mal Grün, UVA (B/C) und nahes IR, mal von allem anderen abgesehen, was für uns als Leuchtspektrum zeichnet.


    Welche Beleuchtung hast du denn Bendel?! Was für ein Becken hast du und welche Erfahrungen hast du mit Licht gemacht? Hast du Vorschläge, was gar nicht geht oder etwas versucht, was keinen positiven Effekt brachte!?


    Thomas:
    Die UV ist schon ok, wichtig ist die Strahlungsleistung bei den UV (eigentlich bei allen LEDs) anhand derer sind sie vergleichbar. Und bzgl. der Kühlkörper, für das 1,1Kw Projekt habe ich einen gekauft bei ner Firma, die nur soetwas herstellt und einen 1000x400x25 Rippenkühlkörper mit einer Grundplatte von 6mm für 170€ gekauft! Die Firma heißt http://www.Alutronic.de

  • Zitat

    Original von toms_korallen


    Die Lampe hat inzwischen drei Lüfter (aus der Kram-Schublade), die mit 9,5V langsam drehen. Aber das reicht vollkommen aus, um die Kühlelemente bei 50% Leistung auf handwarm runter zu kühlen. So bleibt die Lampe kalt und durch die geringe Drehzahl hört man wirklich nix.+


    Hallo Thomas,


    hat mich heute auch gewundert, was ein niedrig drehender Lüfter ausmacht. Ich habe einen bequit SilentWings Pure (120 mm) mit 4,5 V laufen lassen, und das hat schon von knapp 45-50 Grad auf 33 Grad abgesenkt...
    Gruß
    Alex

  • Zitat

    Original von Blaulichtheini


    Welche Beleuchtung hast du denn Bendel?! Was für ein Becken hast du und welche Erfahrungen hast du mit Licht gemacht? Hast du Vorschläge, was gar nicht geht oder etwas versucht, was keinen positiven Effekt brachte!?


    Ueber dem alten Becken hatte ich HQI. Aber nach dem Umzug, ist das neue Becken noch nicht wieder aufgebaut. Momentan designe und programmiere auch an einer LED Lampe. Wird vermutlich erstmal etwas oversized, da ich ein bisschen damit testen will. Es ist geplant, das Spektrum sehr frei einstellen zu koennen. D.h. es wird als regelbare Kanaele geben: 400nm (fast UV), 420nm(artinic), 455nm(royal blue), 475nm(blau), 505nm(cyan), 530nm (gruen), 590 (gelb), 630(rot), 6500K weiss und nochmal Mondlicht. Gelb und Rot sind eigentlich eher nicht noetig, da man davon kaum was braucht und wenn das besser ueber die weissen zugemischt werden kann.
    Diese Royal-Blaulichtfanatiker kann ich auch nicht verstehen. Das ist nicht wirklich naturnah. Wenn man sich mal das Spektrum in sinnvoller Wassertiefe anschaut, dann ist da auch noch ne Menge gruen drin. Das macht zwar wohl fuer die Photosynthese nichts aus, gehoert fuer mich aber dazu.
    Wenn man ein sinnvolles Spektrum (was fuer Meerwasser in der Regel 420-550nm bedeutet) will, dann kann man entweder ein Kaltweiss nehmen, und mit blau/cyan und 420nm auffuellen, oder halt alle Farben einzeln machen. Habe beides mal aufgebaut und mit nem Spektrometer gemessen. Geht beides. Mit weiss ist eventuell etwas kostenguenstiger und effizienter, dafuer aber weniger flexibel. Werde bei der Lampe mir beide Moeglichkeiten offen halten.
    Das extra Mondlicht mache ich nur, weil ich die normalen Kanaele nicht weit genug runter dimmen kann (Theoretisch waere 1/10000tel moeglich, aber dann muss man die Konstantstromschaltungen so auslegen, dass sie peiffen). Vollmond hat ja nur 1/100000 der vollen Sonnenstrahlung. Und Mondphasen will ich ja auch noch.


    Gruss,
    Steffen

  • Blaulichtheini


    In deiner Argumentation gibt es aber schon einen Fehler. Korallen und speziell Zooxhanthellen verwerten nur einen bestimmten Bereich des Spektrums. Alle reiten immer so auf dem Blaulicht herum, weil es dort die effektivsten Spektralbereiche zur photosynthetischen Nutzung gibt. Korallen die oben im Riff wachsen, wachsen idR. auch weiter unten im Riff (unter 5m) und da kommen die roten, NIR, UVA usw.-Wellenlängen nicht mehr an. Farbig sind die Korallen dort übrigens auch. Freilich wachsen die lieber weiter oben am Licht, weil eben die Intensität der Einstrahlung mit wachsender Tiefe abnimmt.
    Was mit der Zuhilfenahme der farbigen LEDs gewollt ist, ist den Beckeninhalt in ein für uns Menschen "schönes" Szenario zu setzen. Den Korallen ist das aber ziemlich Wurscht.
    Man kann IMHO also die volle Farbpalette (rot, grün etc.) im Becken auf die Stunden begrenzen, wo man selbst auch reinguckt. Alles andere ist zwar recht schön, aber Stromverschwendung. Wenn die Hersteller sowas nicht vorsehen ist das Ihre Sache, beim DIY kann/sollte man das aber schon berücksichtigen.

  • Hallo miteinander,


    die Meinung von Nice teile ich in Teilen ;). Dass das Spektrum auch so gewählt ist, dass es auch gut aussieht, ist natürlich für den Betrachter wertvoller als für die Korallen.


    Kurz zur Entwicklung im Becken:
    Die Lampe ist jetzt seit Sonntag über dem Becken und die Netzteile laufen mit 4,5V Dimmspannung. Das sollte etwa 45% Leistung entsprechen. Zudem habe ich am Wochenende einen großen Wasserwechsel gemacht und alle WW mit Balling angepasst (Einfahrphase, CA war viel zu hoch ect.). Deswegen kann man die jetzt geschehenden Veränderungen nicht genau zuordnen, aber es sieht aus, als würde es sich auf dem richtigen Weg befinden. Die Korallen expandieren, die LPS pusten sich schön auf und die Kalkrotalgen, die unter der alten Beleuchtung ins Orange gegangen sind, beginnen wieder lila zu werden.


    Übrigens war die Lampe gestern Abend nicht einmal handwarm.


    Gruß,
    Thomas

  • Hallo....
    bendel:
    Hört sich sehr interessant an, wie du deine Spektren kreiierst! Auf alle Fälle hast du dir Gedanken gemacht und das finde ich gut! :thup Wo hast du die 420 und 475nm her? :O Ich schaue auch recht regelmäßig über den Markt, aber die habe ich bisher nicht gefunden! Warum hast du dich gerade für 6500K entschieden?! Mit welchem Spektrometer mißt du das Ganze denn und in welchem Abstand?! Was hälts du von lowcost LED für den Mondbereich, kannst du gut verteilen, haben nur wenig Helligkeit (photometrische Strahlung) und gibts in blau und weiß in jeder Schattierung?! :yidee


    nhauke:
    so ganz kann ich deine Meinung nicht teilen...will jetzt hier aber keine Beleuchtungsgrundsatzdiskussion vom Zaun brechen. Letztendlich geht es doch um die Absorbtionsspektren des Chlorophylls und die Fähigkeit der Korallen (bestimmte Arten) einfallendes Licht in bestimmten Spektren selbst in die Zooxanthellen zurück zu reflektieren, sodass die also sehr hohe Toleranzbreiten der, ich nenne es mal noch alt, Beleuchtungsintensität haben. Heute bezeichnet man das ja als Radiometrische Strahlung, wobei ich den Begriff schwieriger zu fassen finde, da schlecht nachvollziehbar,...aber egal, bleiben wir beim alten. Die Intensität am Äquator ist derart hoch, dass du in bis mehrere Meter Wassertiefe soviel Licht bekommst, wie hier nur wenige Meeresaquarianer und dann noch im richtigen Spektrum. Und da IR auch bei der Photosynthese eine Rolle spielt, zwar verhältnismäßig - und da gebe ich dir recht - zu blau und grün untergeordnet, ist bei eben Nichtvorhandensein in den weißen LEDs die Substitution durchaus gerechtfertigt.


    Meiner Meinung nach, sehen das Hersteller deswegen nicht vor, weil es die ohnehin schon deftigen Preise für adäquate Lampen nur massiv in die Höhe treibt, weil fähige UVA Strahler und fähige NIR Strahler echt Kohle kosten und nicht so einfach zu bekommen sind! :smiling_face_with_sunglasses:


    Aber ich bestehe nicht auf Alleingültigkeit meiner Aussagen, also nicht falsch verstehen....



    toms_korallen:
    Freut mich, dass es so gut läuft, die Bilder im anderen threat sind auch toll...und handwarm...man, da ist noch ganz viel Platz nach oben - super!


    @all:
    Habt ihr schon mal darüber nachgedacht, wie man eine Korallenblüte provozieren könnte!? Gerade mit solcher LED Beleuchtung, sollte es doch machbar sein. Vielleicht die Wassertemperatur innerhalb von 1Woche um 1-2Grad erhöhen und nach und nach die Beleuchtung hochfahren, bis man nach einer Woche mit der Temperatur ein Maximum hat, was man für 3Tage hält und das Ganze dann innerhalb von 1-2Wochen wieder zurückfährt...?!


    LG
    Stefan

  • @Stefan (Blaulichtheini)
    Wie schon gesagt ist ein Mischen der Wellenlängen nach meiner Meinung, aus Sicht auf die Korallen/Zooxanthellen nur sinnvoll, wenn man dadurch die PAR erhöht.


    Warum möchtest Du eine Korallenblüte provozieren? Du meinst ein Massenablaichen zur Vermehrung? Das macht aber nur bei ganz wenigen Arten Sinn. Bei den meisten wirst Du durch Fragmentierung leichter ans Ziel kommen. Wenn man die Berichte von Korallenableichen im Becken liest, sind das eher eklige Horrorszenarien als ein toller Erfolg. Die Becken stehen das ganz knapp vor dem Gau. Das kann man in einem separaten Becken sicher versuchen, aber im Hauptbecken sollte man das IMHO eher vermeiden.

  • Zitat

    Original von Blaulichtheini
    Hallo....
    bendel:
    Hört sich sehr interessant an, wie du deine Spektren kreiierst! Auf alle Fälle hast du dir Gedanken gemacht und das finde ich gut! :thup Wo hast du die 420 und 475nm her? :O Ich schaue auch recht regelmäßig über den Markt, aber die habe ich bisher nicht gefunden! Warum hast du dich gerade für 6500K entschieden?! Mit welchem Spektrometer mißt du das Ganze denn und in welchem Abstand?! Was hälts du von lowcost LED für den Mondbereich, kannst du gut verteilen, haben nur wenig Helligkeit (photometrische Strahlung) und gibts in blau und weiß in jeder Schattierung?! :yidee


    Die blauen 475nm sind Cree XPEBLU-L1-B50-M2 (>=39.8lm at 350mA) und XPEBLU-L1-B50-M3 (>=45lm at 350mA). Die sind 475-480nm. Geordert habe ich XpeBlU-l1-0000-00205, das ist 470-480nm mit >=39.8lm. Cree teilt halt sehr genau ein, und je nachdem was man ordert, kann man dann aus verschiedene Bins was bekommen bekommen. Je genauer man es haben will, desto teurer wird es (man kann aber auch bei guenstigen das richtige bekommen). Da die Lumenempfindlichkeit zu hoeheren Wellenlaengen zunimmt, ist es wohl recht wahrscheinlich, bei hoher Lumenleistung auch eher was am oberen Ende zu bekommen. Bei den Royal blau habe ich das was genommen mit 450-455nm und >=600mW at 350mA (das ist ca 60% Effiziens, viel Steigerungsmoeglichkeit gibt es da nicht mehr).
    420nm war schwer heraus zu finden. Hatte die bei RapidLed gesehen und nachgefragt. Sind SemiLEDs und irgendwie haben die ein Marketingproblem (haben wohl kaum Distributoren). Und zumindest die 420nm von denen scheinen auch wirklich gut zu sein. Gibt ne Version mit >=360mW at 350mA (bei Rapidled haben sie die 320mW Variante), das ist fuer den Spektralbereich top. Sind aber doppelt so teuer wie die blauen Top Bin Crees (zumindest in den Stueckzahlen, in denen ich ordere).
    6500K ist halt das obere Ende, von dem was man sinnvoll bei Cree ordern kann. Gibt zwar auch bis 8000K, das ist dann aber meist eine weite Gruppe, bei dem auch 5000K drin sein kann. Da nehme ich lieber etwas genaueres. Letztendlich unterscheiden sich die Sachen prinzipiell auch nicht mehr stark vom Spektrum (ausser zwischen warm und kaltweiss). Meist ist der Unterschied nur wie viel vom Blau (bei um die 450nm) in das Gruen-Rot Spektrum umgewandelt wird. Da kann man dann aber auch selber durch die Mischung eingreifen.

    Fuer Mondlicht habe ich einfach billige 5mA Typen genommen. Die muessen hat nicht koennen. Das passt dann von der Helligkeit.


    Spektormeter benutze ich ein Jaz von Ocean Optics. Hatte ich gebraucht gekauft. War mehr der Spieltrieb des Physikers. Ist aber recht nuetzlich. (Apropo Spieltrieb: Habe mich auf Kickstarter an einem Nanosattelitenprojekt beteiligt. Das hat auch ein guenstiges, weniger Leistungsstarkes Spektrometer. Habe ich aber noch nicht ausprobiert, keine Zeit. Wenn die naechstes Jahr starten, dann kann ich dort hoffentlich mal das Licht ueber dem Suedpazifik messen und das auf meinem Aquarium einstellen :smiling_face: )


    Gruss,
    Steffen

  • Zitat

    Original von nhauke
    @Stefan (Blaulichtheini)
    Wie schon gesagt ist ein Mischen der Wellenlängen nach meiner Meinung, aus Sicht auf die Korallen/Zooxanthellen nur sinnvoll, wenn man dadurch die PAR erhöht.


    PAR ist aber ziemlich irrefuehrend, da es einfach alles zwischen 400 und 700nm gleichgewichtet zeahlt. D.h. auch mit gruen kann man einen hohen PAR Wert erreichen, unter dem dann aber wohl kaum was waechst.

  • Hallo,


    ein wirklich sehr interessantes Thema!
    Nachdem ich seit ein paar Tagen Besitzer von zwei GHL Mitras bin, möchte ich mich auch etwas mit dem idealen Farbspektrum für die Korallen beschäftigen.
    In den Mitras sind folgende LED's verbaut die alle getrennt dimmbar sind:
    12 x Cree XP-E blue, 12 x Cree XT-E cool white, 12 x Cree XT-E royal blue, 6 x Cree XT-E neutral white, 6 x Osram Oslon SSL true green, 6 x Osram Oslon SSL yellow, 6 x Osram Oslon SSL red, 6 x Osram Oslon SSL hyperred, 6 x hyper violet 425 nm


    Ich habe mal das Absorptionsspektrum der Zooxanthelle angehängt. Eigentlich würde man ja genau mit diesem Farbspektrum das ideale Wachstum möglichst energiesparend fördern, oder? Da sieht man schon auch das der Rotanteil mit ca. 660 - 670 nm ebenfalls benötigt wird.

  • Zitat

    Original von Empire


    Ich habe mal das Absorptionsspektrum der Zooxanthelle angehängt. Eigentlich würde man ja genau mit diesem Farbspektrum das ideale Wachstum möglichst energiesparend fördern, oder? Da sieht man schon auch das der Rotanteil mit ca. 660 - 670 nm ebenfalls benötigt wird.


    Nein, das bedeutet, dass man am effizientesten dort einstrahlt, wo die Empfindlichkeit am hoechsten ist. Dann bleibt am meisten haengen. An allen anderen Stellen braucht man mehr Licht fuer den gleichen Effekt. Wobei das Absorptionsspektrum jetzt wie ne Ueberlagerung von Chlorophyll a und Chlorophyll b und eventuell noch einige Carotinoide aussieht. Ich bin nicht sicher wie sich das auf den Stoffwechsel auswirkt, wenn nur ein Teil davon angeregt wird.

  • Hi,


    ich habe da noch mal nach dem Beitrag von Jörg Kokott bei Korallenriff.de geforscht, aber einen eigentlich übersichtlicheren gefunden: http://archiv.korallenriff.de/Referat%20Beckum%20Pritzel.pdf


    Auf Seite 10 sieht man, das im 10m-Bereich unter der Wasseroberfläche das Rot keine Rolle mehr spielt. Also man kann sicher im Optimum die Lampe damit bestücken, aber wirklich nötig ist es nicht. Auch wenn ich mich wiederhole: Korallen unter 10m haben die Wellenlängen "rot" nicht zur Verfügung - wachsen aber trotzdem.


    Das Optimum ist sicher immer schön - aber ist es auch sinnvoll/wirtschaftlich? Der Artikel stammt aus der Anfangszeit der T5, wo es noch darum ging die HQI-Anhänger zu überzeugen. Aber er hat wohl in weiten Teilen noch Bestand.


    So und nochwas:
    Im Artikel: http://www.korallen-wiki.de/index.php?title=Zooxanthelle habe ich noch folgenden wichtigen Satz gefunden, den man bei allem Rumprobieren berücksichtigen sollte:


    Zitat

    Korallen vertragen keine sprunghaften Veränderungen der Lichtverhältnisse. Üblicherweise vertragen sie Anpassungen an stärkeres Licht schlechter als umgekehrt. Wenn eine Koralle an einem Standort also nicht richtig platziert ist, dann wird der Standort langsam (über Wochen) geändert, um auch eine Veränderung zu beobachten.

  • Hallo Daniel,


    wo hast du denn dieses Absorptionsspektrum her? Ich habe schon viele Zooxanthellenspektren gesehen,
    aber keines, das so aussah. Ich glaube bei dieser Grafik ist nicht nur die Rechtschreibung danebengegangen.


    Zum Thema "natürliches Lichtspektrum": In der Riffaquaristik verwenden wir seit Jahrzehnten kein "natürliches
    Lichtspektrum" mehr. Oder wer hat über seinem Becken Daylight-Brenner oder Röhren? Der Grund ist einfach,
    ein "natürliches Lichtspektrum" sieht nicht schön aus, die Farben der Korallen wirken im Aquarium dann gelblich-braun und stumpf.


    Dass Korallen auch unter unnatürlichen Spektren gut gedeihen, haben die letzten Jahrzehnte bewiesen.
    Die einzige aktuelle Gefahr kann eine Überdosis blau sein, da das für uns ziemlich dunkel und für die Korallen extrem hell wirkt.

  • Hallo Armin
    du schreibst: "Die einzige aktuelle Gefahr kann eine Überdosis blau sein, da das für uns ziemlich dunkel und für die Korallen extrem hell wirkt. "
    Frage, ab wann ist es eine Überdosis und woher nimmst du deine Erfahrung ???
    Gruß
    Peter

  • Hallo Peter,


    wir haben im Vivarium Karlsruhe verschieden Versuche mit blauen (450-460 nm) und weißen (10-12.000 K, Peak 450-460 nm) LEDs gemacht.
    Dabei hatten sich bei einzelnen Korallen Probleme ab 50% Blauanteil ergeben.


    Den physiologischen Grund hatte ich ja schon angegeben: Licht mit sehr hohem Blauanteil, das für uns angenehm
    hell aussieht, ist für Korallen extrem hell. Sie erleiden einen Lichtschock, ähnlich wie wenn ich einen
    250 W Brenner durch einen 400 W Brenner ersetzen würde.

  • Hallo Armin,
    natürlich musst du die Korallen grade an LED bzw. blaues Licht gewöhnen, nicht anders als beim Brennerwechsel.
    Aber nach wie vor bin ich der Meinung, dass grade das blaue Licht es ist welches die Korallen verwerten können.
    Im weißen Licht ist natürlich auch blau enthalten ( nebenbei gibt es kein weißes Licht ).
    Ich habe hier 10 Meter Korallenablegerbecken + mein Hauptbecken, in den 10 Meter fahre ich 50%, im Hauptbecken sogar 80% zu 50%weiß, läuft seit 3 Jahren sehr gut.
    Warum halten denn Extreme-Corals und White-Corals ihre Korallen fast unter reinem Blaulicht, dass gleiche tun die Amerikaner auch,
    ( hat mir jedenfalls Oliver Pritzel von ATI mal gesagt von den Amerikanern ).
    Gruß
    Peter

    3 Mal editiert, zuletzt von peterthalmann ()

  • Hallo Armin,


    da generell viel Licht ja nicht unbedingt schlecht für die Korallen ist... hast Du irgendeinen Tipp wie man die Korallen anpassen sollte?


    So wie ich das verstanden hatte, meinst Du das 50% LED-Leistung in Watt im Vergleich mit HQI/T5 reichen. Ist da weiss gemeint? Wenn wir dann 50% blau zu dem weiss mischen, müssten wir ja UNTER eigentlich 25% weiss und 25% blau im Vergleich zur bisherigen Beleuchtung ansetzen um gleichzuziehen oder?


    Wie lange würdest Du die Anpassungszeit setzen, wenn man diese Leistung verdoppeln möchte? Mit Dimmung ist ja alles möglich, nur wie soll man es einstellen?

  • Hallo Armin,
    jetzt muss ich noch mal nachfragen:
    "und weißen (10-12.000 K, Peak 450-460 nm) LEDs gemacht." da ist glaube ich ein kleiner Fehler drin ?
    " Licht mit sehr hohem Blauanteil, das für uns angenehm hell aussieht, ist für Korallen extrem hell."
    Ich denke, dass das reine blaue Licht für Menschen recht dunkel wirkt, da unsere Augen für ein anderes Spektrum ausgelegt ist.
    ( siehe Grafik )
    Deshalb wirkt unter Umständen eine LED-Beleuchtung bei stärkerer Leistung gemessen in PAR, dunkler als einer HQI-Beleuchtung.
    Dieses wird aber nur von unserem Auge so gesehen, da unser Auge eher in LUX misst, die Korallen sehen das ganz anders.


    @alle
    die Anpassung an das LED-Licht ist ähnlich dem der Anpassung eines neuen HQI-Brenners, es sei denn man hat die Lichtleistung erheblich gesteigert ( über 50% LED gegenüber alt HQI ), dann würde ich die Zeit verdoppeln.
    Gruß
    Peter

  • Hallo Peter,


    das mit dem sichtbaren Spektrum und dem blau hatte ich genau so aus Armins Aussagen interpretiert.


    Ich habe aber in Ermangelung von HQI so eine Anpassung nie vorgenommen. Bei T5 haben meine Korallen nie einen Aufstand gemacht, wenn ich gewechselt habe. Jetzt habe ich vor in etwa die gleiche Wattage meiner T5 ws/bl Kombi als LEDs mit der Mischung 1:1:1 weiss:blue:royalblue einzusetzen. Das alles mit Dimmung. Hierbei weiss mit 1,5A und die blauen mit je 700mA. Also in der Summe 1:1 weiss zu blau. Wenn ich die jetzt auf anfänglich 50% dimme und über eine Woche langsam auf erst mal 75% hochfahre sollte das passen oder soll ich den Korallen mehr Zeit geben? Ich mag da ja keine Suppe kochen...


    Wenn jetzt Armin aber argumentiert, das 50% LED etwa HQI/T5 entspricht, müsste ich mit der Dimmung bei 25% anfangen und habe am Ende durch die gleiche Wattage LED zu T5 die doppelte Leistung zu vorher?

  • @alle Armin
    ich möchte hier mal einen Denkanstoß geben, dem ich schon seit Jahren in der LED-Technik
    nachgehen. Noch ein Vorwort, habt ihr keinen zuverlässigen LED-Chip Lieferanten, ist die Angabe der K-Werte reine Spekulation
    bzw. Vertrauenssache.
    Deshalb bin ich immer den Weg gegangen und habe 50/50% weiß mit blau gemischt und dann über eine gute Dimmung das Verhältnis zwischen weiß und blau ( Lichtfarbe/Spektrum ) eingestellt, genauso wie die Gesamtleistung.
    Hält man die verbaute Leistung ( Gesamtleistung der Emitter ) über der theoretisch gebauchten Leistung, kann man die LED's / Emitter unter ihrer Nennleistung betreiben, dieses führt zu weniger Wärmeentwicklung bzw. einer längeren Lebensdauer.
    Gruß
    Peter

  • Hallo Nico
    das Verhältnis von 50% bezieht sich auf HQI, bei T5 schätze ich es auf 100 zu 80%.
    Wenn du nicht grade Korallen an der Wasseroberfläche hast, liegst du schon ganz gut mit deiner Einschätzung.
    Hast du welche an der Wasseroberfläche, solltest du die Lampe tatsächlich etwas höher hängen.
    Haben sich die Korallen umgestellt, wachsen sie bis zur Wasser-Oberfläche ohne Probleme.
    Auf den Riffdächer sind Lichtverhältnisse/Lichtstärke die ein Vielfaches unseres künstlichen Lichtes sind.
    Gruß
    Peter

    Einmal editiert, zuletzt von peterthalmann ()

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