Beiträge von Niederbayer

    Servus Zusammen!


    Eigentlich wollte ich hier aus bekannten Gründen ja nix mehr posten. Weil in dem Thread hier aber viel Falsches/Undifferenzierte steht und hier ja auch Anfänger/weniger technisch Informierte mitlesen, halte ich eine Aufklärung für wichtig.


    Zunächst - das haben die Vorschreiber ja schon angemerkt - ist PVC nicht gleich PVC und das unreflektierte zusammenwürfeln verschiedener PVC-Systeme in der Argumentation ist alleine schon unzulässig, da die Systeme alle verschiedene Eigenschaften haben. Hier ist der Hinweis von Bernd Kolberstaedt von gestern 16:00 Uhr m.M.n. am zielführendsten. PVC-U - der Werkstoff, der bei fachgerechtem Anlagenbau in der Meeresaquaristik üblicherweise für Verrohrungen zum Einsatz kommt - jedenfalls gibt keine Weichmacher ab ans Wasser ab, weil er eben keine enthält. Aber das ist ja eh Offensichtlich und nicht weiter spektakulär.


    Richtig ist, dass Rohrsysteme aus PVC-U nur eine Zulassung für sogenanntes Kaltwasser haben.


    Das hat auch einen guten Grund. Allerdings sind die zitierten Normen (DIN 1988-2) seit 2012 zurückgezogen, ebenfalls die Beuth Kommentare dazu gelten nicht mehr. Die "aRdT" sind heute die Grundlagennormen DIN EN 806-1 bis 5, DIN EN 1717 und die nationalen Ergänzungsnormen DIN 1988-100 bis 600. Und selbstverständlich wie Eingangs erwähnt die Leitlinien des Umweltbundesamtes (z.B. KTW Leitlinie) und des DVWG. Aber das nur zum Formalen, dass ändert nix an der Tatsache hinsichtlich PVC-U.


    Warum ist das also so?


    Man spricht im Trinkwasserumfeld von drei "Trinkwasserkategorien": Kaltwasser (je nach Norm/Leitlinie Zielhaftigkeit ist das <20°, <25° oder 23°+/- 3°), Warmwasser (30°-60° bzw, 60° +/-2°) und Heißwasser (>60° bzw. 85° +/-2°). Was man noch wissen muss/sollte um die Werte zu beurteilen: Die Werte haben alle Sinnhaftigkeit und sind selbstverständlich mit Fachkompetenz und Hintergrund entstanden aber gerade im Normenwesen (ich war selbst jahrelang in DIN Gremien gesessen) ist man mit Vorgaben immer mit einem relativ hohen Sicherheitsfaktor schnell in der Kategorie "Hosenträger und Gürtel". Mann kann also auch an den Grenzen der Bereiche bzw. bei einer leichten Überschreitung i.d.R. ein ruhiges Gewissen haben.


    PVC-U hat u.a. die Eigenschaft, dass es nicht dauerhaft Heißwasserbeständig (hydrolysefest) ist. Mit steigender Temperatur und ab einer gewissen Grenze (meist um die 45° rum) verlieren PVC-U Rohrsysteme ihre Fähigkeit üblichen Trinkwasserleitungsdrücken Stand zu halten, es können sich Leckage bilden, durch die das Trinkwasser verunreinigt wird oder Wasserschäden entstehen. Freilich werden bei den höheren Temperaturen und der einsetzenden Aufspaltung des PVC-U durch Reaktion mit Wasser dann auch Stoffe an das Wasser abgegeben - das ist klar und das will man selbstverständlich im Warm- und Heißtrinkwasser auch nicht haben.


    Die Zulassung/Nicht-Zulassung von PVC-U ist also zunächst eine Zulassung/Nicht-Zulassung für die Trinkwasserkategorien (Kalt/Warm/Heiß) und erst in zweiter Linie und das indirekt für einen Temperaturbereich. Der Umkehrschluss, aus den Intervallen der Trinkwasserkategorien auf Eignungsgrenzen zu schließen ist aber offensichtlich nicht zulässig. In der Regel wird für PVC-U Rohrsysteme eine Dauertemperaturbeständigkeit von bis zu 45° angegeben. PVC-U ist also in den Bereichen in denen wir unsere Aquarien betreiben völlig unbedenklich und kann guten Gewissens verendet werden. Als Rohrsysteme, als Abschäumer, als Filterboxen und und und....


    Genauer drauf schauen sollte man aber z.B. auf Kabel, die ggf. Kontakt mit dem Meerwasser haben. Hier ist ggf. zu prüfen ob in den Kablen nicht Weichmacher verwendet werden. Allerdings ist eine generelle Aussage zu Weichmachern ebenso wenig möglich wie allgemein zu Polyvenylchloriden - es gibt zu viele verschiedene Weichmacher :winking_face:


    Warum in manchen Bauobjekten während der Bauphase PVC-U Leitungssysteme zurückgebaut wurden kann viele Gründe haben. Wir haben z.B. Fragestellungen hinsichtlich der LEED Bewertung von Gebäuden. LEED ist eine System, das stark aus den Staaten kommt und Gebäude mit einem Punktesysteme hinsichtlich einer umweltfreundlichen, nachhaltigen Bauweise zertifiziert. Hier spielen selbstverständlich auch die verwendeten Materialen eine Rolle. Das geht ggf. vom Einbau über den gesamten Gebäudelebenszyklus bis hin zur Entsorgung. Ohne das ich es genau weiß, könnte es sein, dass im Punktesystem einer LEED Zertifizierung PVC in allen/einigen Varianten keine besonders gute Figur macht. Aber wie gesagt: Eine Umentscheidung/Rückbau kann viele Gründe haben.

    Sers Flo!


    Ich baue auch gerade mein erstes Meerwasser Becken und komme auch aus der Süßwasseraquaristik. Ich habe schon einige kleine Becken gesehen, die so waren wie du es beschreibst. Ist also m.E. vorstellbar. Was die Kosten der kleinen Becken angeht, keine Ahnung. Es gibt aber ne Faustformel, die sagt: Ein Meerwasseraquarium kostet ca. 10 EUR / Liter. Wahrscheinlich ist das bei nem kleinen Becken sogar noch mehr, weil es halt Dinge gibt, die du so oder so brauchst. Es gibt glaub ich schon Komplettangebote für ca. 250 EUR aber da kommt dann schon noch a bisserl was an Ausrüstung, Wassertests etc. dazu. Was die Sets taugen weiß ich nicht. Nach meiner Erfahrung aus dem Süßwasserbereich (da gibt es die ja auch): Null-komma-Null. Ich persönlich würde mir mal mind. 500 EUR eher nen 1.000er zur Seite legen. Wenn dann der eine oder andere Hunni übrig bleibt - gut. Nicht unterschätzen solltest du im Meerwasserbereich die laufenden Betriebskosten insb. Stromkosten. Licht und Strömung ist enorm wichtig. Dann noch die Abschäumung. Es werden gelegentlich zwar Becken auch ohne Abschäumer betrieben - da kenne ich mich aber nicht aus - das ist glaub ich eher "advanced". Der Rest (Wasserwechsel etc.) ist bei so kleinen Becken finanziell wohl eher vernachlässigbar, wenngleich Kleinvieh ja auch Mist macht. Übrigens: Was Geld kostet ist das Salz, meist nicht das Wasser.


    Informiere dich gründlich! Für nen Schnellschuss taugt die Meerwasseraquaristik nicht.


    Viel Erfolg!

    Sers!


    Riffkeramik wird ja in einem Parallel-Fred recht kontrovers bearbeitet. Ist mir zu risokobehaftet.
    Die Deko von Norbert D. kenne ich nicht. Da kommt ja auch eine neue Version.


    Setzt dich doch mal mit Norbert in Verbindung, der schick dir bestimmt das eine oder andere Bild. Was Riffkeramik betrifft: RK ist nicht gleich RK. In dem von dir genannten Thread geht es meiner persönlichen Meinung nach Hauptsächlich um Korallenwelt Keramik. Es gibt auch andere Hersteller, z.B. Riffsystem. Da höre ich z.B. nix Kontroverses. Mach nur nicht den Fehler und entscheide bei Keramik nach optischen Gesichtspunkten. Es geht dabei um Strömungseignung, Verstecke und Stellplätze.

    Sers!


    Aber:
    1.) Wenn Du Deine Lampe im Bypass angeschlossen hast, dann ist sie in der Wirksamkeit eingeschränkt. Besser wäre ein separater Kreislauf über eine kleine Umwälzpumpe (z.B. Eheim


    Bypass oder 2. Kreis ist egal. Es wird zu einem beliebigen Zeitpunkt immer nur ein Teil durch den Entkeimer laufen. Idealerweise gehört der Entkeimer gleich hinter die RFP in den Hauptstrang. Nur so wird wirklich immer alles durch den Entkeimer gefördert was ins Becken kommt.

    Sers!


    und die LED'S beim Vorbesitzer auf 100 % gelaufen sind.
    Ich pers- habe max 95 % und das auch nur für ca. 2 Stunden. Danach wird bereits gedimmt.


    Bevor sich da ein Denkfehler einschleicht: Dimmen ist zunächst nicht das Gleiche wie die LEDs mit niedrigerem Strom betreiben :winking_face:
    Hohe Betriebsströme im vergleich zu niedrigen Betriebsströmen ist das, was LEDs schneller altern lässt.

    Servus!


    Sag mal: Wie hoch ist dein Becken und wie dick ist das Glas? Sieht auf dem Bild so aus, als wären die oberen Zugstreben recht dünn? So wie es aussieht ist die Bodenscheibe in einem Stück? Gut ist, dass du Zugstreben unten hast.


    Es ist so dass es für Großbecken ein paar wichtige Faktoren gibt, die die Sicherheit erhöhen, dass nach Jahren nix ausläuft. Da gehört u.a. sicher ein waagrechter, stabiler Unterbau dazu. Das ist einer der Schlüssel. Ich würde es also auf jeden Fall g'scheit machen.

    Hi!


    Die Cree. UV habe ich mir diese hier empfehlen lassen: http://www.ledgroupbuy.com/exotic-hyper-violet-led-430nm/. Grün ist m,E. in weiß genug enthalten. Ich möchte die Crees wie oben geschrieben so niedrig wie möglich bestromen. Steht im Datenblatt, meist 700mA. Bringt längere Lebensdauer, besserer Wirkungsgrad und geringere Temperaturentwicklung. Dafür braucht's halt mehr LEDs. Hier sparen Hersteller oft, bestromen dafür höher. Mit den negativen Konsequenzen. Deshalb habe ich mich auch an der Lani orientiert. Ich plane für meine 230x80 Grundfläche im Moment 480 LEDs.

    Hi!


    Ich plane aktuell mit 4:4:2:1:1 w/b/rb/uv/r - inspiriert von der Lani LED. Ich denke ein Selbstbau mach Sinn, weil man die LEDs mit niedrigeren Strömen betreiben kann als die meisten Hersteller das tun. Man reduziert so Temperaturprobleme, erhöht die Lebensdauer und die PAR Leistung. Natürlich ist das zunächst teurer.

    Sers!


    Nächstes Problem: Resonanzgeräusche durch am Glas aufliegendes Pumpenkabel.


    Das ist m.E. in sehr vielen Fällen DER Grund für recht laute Streams. An der Stelle sieht man aber auch was da eigentlich vibrationsmäßig abgeht. Aus diesem und anderen Erfahrungen bin ich dazu übergegangen - wenn irgendwie möglich - keinerlei Technik ins Becken zu hängen. Wenn man recherchiert, findet man auch einiges zu Lärm in den Meeren (und Flüssen) durch menschliche Technik. So besonders geil ist das für die Tiere nicht. Sollte man m.E. nicht vernachlässigen. In diesem Threadhaben wir schon mal ergänzend darüber diskutiert, da gibt es auch Links zum Thema. Ist ab Beitrag 44 und Links z.B. in Beitrag 52 von Hans-Werner.

    @Klaus: Passt. Finde es nur wichtig, dass alle wissen was gemeint ist, sonst entstehen noch falsche Erwartungen :winking_face: Ich denke auch, dass so ne gleichmäßige, gleichgerichtete Strömung absolut machbar ist. Ich würde versuchen auf der Saugseite der Pumpe mit echt großen Durchmessern zu arbeiten. Und auf beiden Seiten das berücksichtigen was über die verschiedenen Durchmessern in verschiedenen Tiefen gesagt wurde - das halte ich für richtig und wichtig. Mir persönlich wären als erster Ansatz verschieden hohe Schlitze in verschiedenen Tiefen (unten schmäler, oben breiter) über de gesamte Breite sympatischer als die vielen kleinen Bohrungen. Aber mach mal ... ist jedenfalls interessant. Vergiss aber dabei bitte deine PNs nicht :grinning_squinting_face: :grinning_squinting_face:


    Übrigens: Das mit den verschieden großen Löchern ist wie bei den Konvektionsblechen in den Smokern - so werden auch die Ribs auf der anderen Seite der Sidefire-Box zum selben Zeitpunkt FOB :winking_face:


    LG N.

    Sers Harald!


    Die Lachsforelle war wirklich der Hammer schlecht hin. :thup


    Hat diese Unsitte bei Euch auch schon Einzug gehalten? Ich dachte immer nur wir hier im Süden werden vom Marketing verarscht. Bei uns verkaufen sie dir unter dem Namen "Lachsforelle" ja wirklich jegliche degenerierte Karotin gefütterte Regenbogenforelle aus völlig unzureichenden Hälterungsbedingungen. Ich möchte jeden bitten sowas nicht zu kaufen. Das ist ein Graus. Bei Euch oben sind das ja aber wohl wenigstens Meerforellen, oder? Werden die bei Euch oben auch gezüchtet und rot gefüttert oder sind die fangfrisch? Verzeih die dämlichen Fragen eines Nordösterreichers :winking_face:


    LG N.

    Servus Beieinander!


    Ich sondere jetzt auch mal etwas ab ...


    Also den Begriff laminar in diesem Zusammenhang so zu benutzen ist "vorsichtig richtig" ... bzw. falsch :winking_face: Mindestens aber erläuterungsbedürftig. Ich halte das nach wie vor ( @Klaus: Wir haben das bereits besprochen) für einen schlichten Übersetzungsirrtum aus dem englischen. "A laminar flow in a reef tank" meint eine mehr oder weniger geradlinige, gleichförmige Strömung ("direct from coast-to-coast") im Vergleich z.B. zu einer Kreisströmung. Laminar in der Strömungslehre ist das Gegenteil von turbulent - was das heißt, kann man heutzutage leicht nachlesen (Gleichgerichtete Bewegung von Teilchen etc.). Ich würde deshalb den begriff "Anlage für gleichgerichtete/gleichförmige Strömung" bevorzugen. Wohl wissend, dass der Begriff recht sperrig ist. Sorry - mir fällt nix besseres ein.


    In dem Video sieht man ein paar wichtige Dinge: Fließgeschwindigkeit ist langsam, d.h. Reynoldszahlen (Re-Zahlen) sind niedrig. Vor dem Körper ist die Strömung scheinbar laminar, am Körper, zumindest oberhalb der Grenzschicht auch. Hinter dem Körper ist die Strömung aber turbulent. Der Körper(Auto) ist aber recht "stromlinienförmig" - Korallen sind das nicht. In so nem Aquarium wird sich - wenn überhaupt - nur lokal eine laminare Strömung einstellen. Wichtig sind vor allem niedrige Re-Zahlen. Man muss wissen, dass in Rohrsystem die Strömung ab ca. Re 2300 nicht mehr laminar ist. Unsere RFP liegen da in der Regel deutlich drüber. Diese Ausdüsungen der hier vorgestellten gebohrten Seitenwände recht sicher auch.


    Mei, und zum Thema Sog. Ich verwende den Begriff schon auch - umgangssprachlich. Der impliziert aber ein Bild eines Vorgangs, der so in der Natur nicht passiert. Das "fatale" ist: Es gibt keine Sogwirkung im engeren Sinne bei fluidfördernden Kreiselpumpen (insgesamt gibt es keinen Sog in diesem Zusammenhang). Die Kräfte zwischen den Teilchen von Fluiden wie z.B. Wasser sind auch viel, viel zu gering um andere Teilchen zu beschleunigen, oder gar mit zu "saugen". Viel mehr wird das Wasser durch (im Grunde) den Luftdruck "saugseitig" in die Pumpe gedrückt (und/oder durch die Schwerkraft die auf das Wassers im Behälter - aka Aquarium - oberhalb der Pumpe wirkt) . Man muss sich nur mal vorstellen, so ein System würde man in der Schwerelosigkeit versuchen zu betreiben. Der Fluidstrom selbst einer gefüllten Kreiselpumpe würde sofort abreissen. Vielleicht hilft es einem auch, wenn man sich klar macht, dass unsere RFP nicht selbstansaugend sind. WEil das Wort gefallen ist: Selbstansaugende Pumpen sind in der Lage die Saugleitung "luftleer" zu pumpen, so dass ein Unterdruck entsteht. Man hat dann wieder ein Druckgefälle von Bereichen hohen Drucks hin zu Bereichen niedrigen Drucks. Wasser wird dann wieder rein "gedrückt". Es geht in der Natur immer um unterschiedliche (Energie)Potentiale und deren Ausgleich. Energie ist alles und die Natur strebt immer nach Gleichgewicht. Ist die Natur im energetischen Gleichgewicht bewegt sich meist recht wenig :winking_face:


    @Bohrungen: Hier sollte man ggf. die Wirkungsweise von Diffusoren studieren und damit klar kommen, dass hier recht wahrscheinlich ein sog. Stoßverlust entstgehen wird, d.h. die Strömung wird sofort turbulent und mit nichten laminar sein. Normal legt sich die Strömung dann aber nach einer gewissen Strecke wieder an ... dazu bräuchte man aber ein Rohr und weiter Druck. Im anderen Fall wäre das Verhalten von Düsen interessant. Hier wird Druck in Bewegung(senergie) umgewandelt, Wasser also beschleunigt. Weil die Kohäsionskräfte recht gering sind, wird auch nicht viel von der Beschleunigungsenergie an benachbarte Teilchen abgegeben und die eben nur sehr bedingt mitgerissen. Aus einer Düse einfach ins Freiwasser des Beckens gepustet (Sprunghafte Durchmesservergrößerung!) passiert ..... irgendwas ... Die ganze Konstruktion dürfte strömungstechnisch in einem besetzten Becken eher durch die Chaostheorie zu erfassen sein als durch Navier-Stokes et al. :winking_face:


    Just my 5 Cents


    LG Niederbayer

    Sers!


    Wir gehen immer davon aus, dass es am richtigen oder falschen Tun des Aquarianers liegt und/oder an Eigenschaften der Keramik per se. Wer sagt denn, dass die vielen unterschiedlichen Erfahrungen, teils mit und teils ohne sehr großer Geduld, teils mit und teils ohne Erfolg, teils mit langer und teils mit kurzer Einfahrphase, nicht daran liegen, dass die Qualität der Keramik schwankt. Hier sind zuerst die Hersteller gefragt, dass durch Analysen unabhängiger Institute zu belegen/widerlegen. Ähnlich dem, was die Hersteller von Aquariensilikon machen - z.B. Ottochemie mit dem S28. Solange das nicht klar ist, bringt jeglichen Diskussion m.M.n. eigentlich Null Punkte. Ich sehe allerdings im Moment nicht, dass da von den Herstellern was kommt, einzig Norbert hat was angekündigt.


    Just my 5 Cents.


    LG

    Sers Norbert!


    Interessant - danke für die Info.


    Zertifikate für die Rohstoffqualität ( Chargenweise), Unbedenklichkeitsbescheinigungen für Kleber etc. gehören dann natürlich auch dazu.


    Professionell. Respekt. Dazu noch ne Produktmusteranalyse und das Ding ist rund :winking_face:

    Habe die Ehre!


    den PVC-Teilen und Lebendgestein wachsen Kalkrotalgen und auf der Keramik nicht.


    hier wurde die Fragestellung auf den entscheidenden Punkt gebracht.


    Ja wohl eben gerade nicht, denn


    es geht mir vorrangig nicht um die Kalkrotalgen, es ist nur für mich ein Indiz das etwas klemmt.



    Zum Rest ... mei ... technisch ist das alles bestimmt recht gut gemacht mit der LED Leuchte und so... Aquaristisch hätte ich da aber schon Fragen, wie z.B. warum man von Anfang an ein Refugium mit Drahtalgen in einem Keramikbecken mitlaufen lässt, wo die doch wieder in Nährstoffkonkurenz zum Hauptbecken stehen und in Keramikbecken vom Tag Null an erstmal sicher kein Nährstoffüberschuss zu erwarten ist. Der komplette Satz aktuelle Wasserwerte fehlt und auch des Ausgangswassers. Ich hab danach gesucht - aber nix gefunden. Nur Beiträge in denen danach gefragt wurde aber nie eine Antwort kam. Well - wahrscheinlich habe ich mich einfach zu dämlich angestellt. Ne weitere wichtige Frage ist sicher, wie genau man sich an die Einfahranleitung des Hersteller gehalten hat. Wenn ich von Kroallenwelt ein Produkt kaufe, sollte ich es auch so benutzen wie Korallenwelt empfiehlt. Wenn es dann nicht funktioniert, kann ich auf die Kacke hauen, sonst aber eher nicht. Zumindest ist das meine Sicht der Dinge.


    Ich mag Thorstens Art, vor allem das Unterschwellige, auch nicht besonders - mehr noch, sie nervt mich meistens voll (er mag meine wahrscheinlich auch nicht und ist von mir auch genervt - well, ok & passt). Aber an der Stelle drängt sich mir schon auch der Verdacht auf, dass hier nicht nur einer alleine ursächlich ist, wenn ihr wisst was ich meine.


    Ich klinke mich hier dann auch aus, denn ohne Infos kommt man ja nicht weiter ... schade - war ne interessante Fragestellung.


    Schönen Tag ...

    Nein, nicht weil du einen persönlichen Eindruck schilderst, sondern weil du persönliche Integrität verspielst. Zumindest ich habe dir eine solche zugeschrieben und schreibe sie dir zu.
    Selbstmitleid und Zynismus bringen auch keinen weiter, ebenso nicht die Geringschätzung der Denkweise der Anderen über einen selbst. Vor allem dann nicht, wenn man Teil der Gruppe - in deinem Fall sogar geschätzter Teil der Gruppe - ist.


    @Markus: Kalkrotalgen wurden als Indiz angeführt. Das sachliche Problem ist auch, dass sich die Korallen nicht entwickeln und teils eingehen bzw. eingegangen sind.


    Aber scheinbar ist das Thema durch :frowning_face:

    Sers Ste!


    Stefan, wenn du erwartest, dass sich die Leute die Infos aus deinem Beckenthread zusammen suchen, solltest du deine Erwartungshaltung justieren das kannst du nicht verlangen. Nachdem du ja kategorisch festgestellt hast, dass da deiner Meinung nach was nicht stimmt und das uneindeutig/eindeutig auf die Riffkeramik geschoben hast, die was "Unbekanntes" abgibt, dass es zu verdünnen gilt (Beitrag 12) musst du schon aufpassen, wenn du da jetzt nich konstruktiver mit machst, dass man dir nicht unterstellt die Entwicklung dieses Threads absichtlich lanciert zu haben und du dich auf das Ergebnis von vornherein festgelegt hast: Die Keramik ist Schuld und noch konkreter: Der Luther.


    Sorry aber konstruktiv ist schon deutlich anders. Und du darfst nicht vergessen, du hast die ganze Zeit am Becken rumgebastelt. Von der Abyyzz im Schacht bis hin zum Abschäumer. Finger raus sieht auch anders aus. Also ich persönlich wäre da schon deutlich selbstkritischer...


    Es bleibt, dass es Becken mit Korallenwelt Keramik und im allgemeinen mit Keramik gibt die funktionieren. Die Frage ist nun, was hast du/die anders gemacht. Wenn du dich da nicht 110%konstruktiv und kritisch mit einbringst und mitmachst, bleibt das bestimmt unbeantwortet.


    So Long ...

    Sers Stefan!


    Halte ich auch nix davon. Ich finde es sowieso recht eigenartig, dass mehr über Technik und weniger über Biologie, Nieschen, Nahrungs- und Standortkonkurenz diskutiert wird. Darum geht es nämlich in einem Aquarium.


    Poste doch mal deine Wasserwerte. Dann könntest du das Ausgangswasser mal testen. Und: Etwas detaillierter beschreiben wie du das Becken eingefahren und besetzt hast. Du lieferst ja nicht gerade viele Infos. Das du immer noch verhältnismäßig viel unbesetzte, exponierte Substratfläch im Becken hast sollte auch genauer betrachtet werden. Auch die Auswirkung deines Regugiums. Mit so wenig Infos wird dir tatsächlich keiner helfen können.


    Grüße nach Berlin

    Habe die Ehre nach Köln :smiling_face:


    ... ich habe Keramiken geliefert bekommen, die waren fast schneeweiß und andere, die waren dunkel-ockerfarben + die ganzen farblichen Abstufungen dazwischen...


    Grundsätzlich muss eine andere Farbe nicht unbedingt veränderte Funktion bedeuten. Wir haben in unseren chemischen Erzeugnissen auch schon Rohstoffe zur ursprünglichen Rezeptur austauschen müssen (Rohstoff wurde abgekündigt) , was bei gleicher Funktion eine leicht andere Farbe des Endprodukts gab. Aufwendige, interne Test müssen aber trotzdem gemacht werden, meist sogar Langzeittests/Stabilitätstests.


    Das war halt drei oder vier Jahre dann mal etwas heller und jetzt ist es die nächsten paar Jahre halt etwas dunkler. Das wird dann in der QS her den Sollwerten der Sichtprüfung geändert, im technischen Datenblatt, ggf. im Sicherheitsdatenblatt, dann wird's den Kunden kommuniziert, dann erst ausgeliefert und gut ist's. Aber die Funktion muss gleich sein. Das ist das a und o.


    Aber: Die Farbe darf nicht permanent wechseln (es sei denn das ist Standard und steht irgendwo) und du darfst nicht einfach ein anderes Produkt kriegen ohne das du es vorher weißt. Du verarbeitest es ja weiter, bietest dem Kunden eigene Projekte/Produkte damit an, d.h. Du stehst auch dafür. Zumindest bei uns ist das so.


    So Long ...

    Sers Klaus!



    das wird nicht gehen. Das Material ist ja ein Naturprodukt und die Zusammensetzung kann sich jederzeit ändern.


    Die Riffkeramik von Korallenwelt (und von anderen) ist doch kein Naturprodukt, sondern ein vom Unternehmen in einem technischen Prozess gefertigtes Endprodukt in dem in der Natur vorkommende Rohstoffe verwendet werden. Getreide, Holz, Fische etc. ... das sind Naturprodukte.



    Ich zitiere mal von der Seite des Unternehmens:


    Zitat

    Die Steingutmassen werden genau nach unseren Vorgaben verarbeitet und mit Calcium und Magnesium angereichert. Erst nach erfolgter Laboranalyse und Probebrand wird die gesamte Charge angeliefert. Durch Großmengen von 30 Tonnen in einem Mischvorgang wird über Monate genau die gleiche Qualität sichergestellt. Nach Mischung der Steinmehle und restlichen Rohsubstanzen in unserem Hause erfolgt die Formung der verschiedenen Produkte [...]


    Das klingt für mich nach einem professionellen Ansatz und richtig gut. Wenn es nun für jede Charge noch ein Analysezertifikat gibt (absolut Standard sowas in der Prozessindustrie) ist das doch perfekt. Ich gehe auch davon aus, dass die Firma Korallenwelt den Einkaufs und Produktionsprozess soweit im Griff hat, dass ggf. Schwankungen die durch Rohstoffe entstehen im Bereich der Sollwerte der Laboranlyse sind. Das ist auch alles nicht besonders schwer, sondern nur ein "gewusst wie" und man muss es halt einfach machen. Ich unterstelle einfach mal das genau das passiert. Jetzt muss man das nur noch dem Kunden mitteilen/dokumentieren - dann ist alles gut.


    So long ...

    Sers!



    Stefan, mal unter uns Süßwasserpraktikern :): Unter der Prämisse dass deine WW alle passen ist meine These: Du hast für die Masse an RK zu wenig Korallen drin. So ein Becken ist ein Verdrängungswettbewerb. Das ist doch im Süßwasser auch nicht anders man sollte die Dinge nicht verkomplizieren. Knall es voll mit Korallen und sie werden wachsen. Ob die KRA dann wachsen, keine Ahnung, wahrscheinlich schon. Wahrscheinlich ist die poröse Keramik voll mit irgendwelchen Organismen, die in der selben Nährstoffnische wildern wie die KRA.


    Wenn dir so ein voll besetztes Becken nicht gefällt, schmeiß die Keramik raus und mach nen Neustart. Vor allem die Rückwand. Viel zu viel Keramikfläche für viel zu wenig Korallen. Mach auf jeden Fall diesem Frustrationszustand ein Ende ist ja nicht mit anzusehen. Ist doch ein Hobby, Mensch! :smiling_face:


    @Klaus: Danke für die Bilder eines sofort besetzten Beckens. Wie oben schon steht ist das auch ein Weg. Ich persönlich würde mich ebenfalls eher an die Empfehlungen von Jörg Kokott halten und sofort besetzen als zu warten und allem außer meinen Korallen eine Chance geben zu wachsen.


    @Thorsten, unter uns Unternehmern ;): Mach doch endlich auch du dem Theater ein Ende, nimm n paar 10.000 Euro in die Hand und lass deine Keramik auf Schadstoffabgaben in einem externen, unabhängigen Labor prüfen und dir Zertifkate ausstellen. Wir haben das für unsere Produkte in einer anderen Branche ja auch gemacht. Manches ist recht teuer, dauert auch ewig (Langzeittest), evtl. musst du die Stoffgruppen angeben aus deiner Rezeptur (mit NDA) aber am Ende des Tages bringt's das.


    Ich glaub halt, dass im Prinzip fast alles funktioniert, man muss nur wissen wie. Bei der Keramik ist es halt anders als bei LS ...


    So Long ...

    Servus!


    Das einzige was bei dieser Diskussion heraus gekommen ist, ist das Kleber, sofern ich das jetzt richtig verstanden habe, nicht gut für die Aquarienbiologie zu sein scheint


    Ja, das schon. Was auch rausgekommen ist (oder?) ist, das RK Becken einfach länger brauchen.


    Die drei von Thorsten genannten Hauptursachen für Kalkrotalgenmangel hat StefanR m.E. nicht - im Gegenteil. Aber: Was m.E. völlig ignoriert wird ist das, was Stefan mit der relativen Menge an RK gesagt hat und was Jörg Kokott als Gesamtdekorationsoberflöche beschreibt. Nämlich, dass jegliches Hartsubstrat von Organismen (Bakterien, Algen,...) besiedelt wird, die in Konkurrenz zu anderen Lebewesen im Becken um die im Wasser gelösten Nährstoffe (begrenzt!) treten. Mir fällt auf, dass Becken mit RK Problemen oft eine spärlich besetze Rückwand haben und das RK Becken, die gut da stehen bums-voll sind.


    Ich empfehle, den Artikel von Jörg Kokott zum Thema zu lesen. Aus meiner Sicht sehr interessant und möglicherweise zur Ursache hinführend: http://www.sangokai.org/fileup…NGOKAI_Infoblatt_Nr.2.pdf


    So long ...

    @Olaf: Das mit der Geduld ist schon richtig. Wahrscheinlich stimmt das auch, was Klaus schreibt. Ich kenne das ja nur aus den letzten 30-35 Jahren im Süßwasserbereich. Aber auch da is es so, dass sich die Sichten schon verändert haben, so is es auch wieder nicht. Früher hatte man auch immer ewig gewartet. Zuerst hat man nix gemacht. Dann hat man angefangen etwas Futter einzubringen, damit sich die Biologie entwickelt. Und jetzt: Das hat sich im Süßwasserbereich schon deutlich geändert. Du besetzt jetzt im Prinzip auch sofort - aber halt nicht voll und schrittweise. Aber halt sofort.


    Im Salzwasserbereich ist es wohl zumindest (wenn auch nicht nur) Jörg Kokott , der einen recht schnellen Besatz empfiehlt. Ein direkt Blinder ist das ja auch nicht - im Gegenteil. Ich denke, nur weil das eine richtig ist, muss das andere nicht falsch sein. Ich habe als Aquarianer schon Dinge funktionieren sehen, da hätte ich vorher gewettet, dass klappt nie. Und übrigens auch umgekehrt :grinning_squinting_face: Grundsätzlich ist es m.E. auch deutlich was anderes, ob man in der Lage ist, ein Becken mit "seinem Weg" zum Laufen zu bringen oder ein Konzept anzubieten, dass für alle adaptierbar ist.


    Was m. E. aber immer noch zutrifft: Finger raus und ein eingeschlagenes Konzept durchziehen und nicht wechseln. Oder halt dann mit aller Konsequenz und zurück auf los.


    Und: Eigentlich interessieren mich Beispiele von Becken nicht, die nicht mindestens drei Jahre alt sind. Früher gab es einen Spruch im Süßwasserbereich, der ging ungefähr so: Ein schönes Becken kann jeder auf die Beine stellen. Da selbe Becken aber in drei Jahren noch ohne Probleme betreiben können nur die Wenigsten. Da is was dran. Viele der hier vorgestellten Becken sind schlicht zu jung. Anyway ..


    Was StefanR über die relative Substratfläche (seins vs. Jens Becken) schreibt ist m.E. allerdings schon völlig logisch. Jörg Kokott diskutiert das auch und darüber hinaus auch noch die durch Tiere nicht genutzte Siedlungsfläche vor dem Hintergrund der Nahrungskonkurrenz/-nieschen.


    M.E. leiden heute viele Becken an einer "fatalen" Kombination: Sie sind relativ zum Budget zu groß, dann noch zu teure Technik und daraus resultiert, dass die Kohle ausgeht. Dann werden sie zu dünn besetzt. Den freien Siedlungsraum holen sich dann andere ...


    So long ... ich bin auf das Ergebnis mit meiner Keramik gespannt

    Sers!


    Vielleicht gibt es wirklich individuelle Unterschiede in den Eigenschaften der Keramik des selben Herstellers.


    Das ist gut möglich. Ich bin nicht sicher, ob allen Herstellern wirklich ein Labor zur Eingangs-QS der Rohstoffe bzw. zur Ausgang-QS der Fertigprodukte zur Verfügung steht. Was in unserem Labor in manchen (Gott sei Dank sehr wenigen) Fällen an Rohstoffen ankommt, ist teils schon hart. Mit den Analysezertifikaten der Rohstofflieferanten hat das in den Extremfällen nicht mehr viel zu tun :winking_face: Das geht halt dann wieder zurück. Wie gesagt: Das ist sehr selten aber kommt vor. Wir sind halt ne Chemiefirma und haben ein relativ gut ausgestattetes Labor und nen QS Prozess, da rutscht nix durch. Hat man kein QS Labor, würde ich nicht ausschließen, dass es da Schwankungen gibt.