Algenwachstum PO4-0 No3-1,0

  • Hallo Zusammen, ich will mich kurz vorstellen. Mein Name ist Ralph, komme aus Niederösterreich und bin am 1.09.2023 in die MW-Aquaristik eingestiegen. Mein ~400L AQ habe ich vorher mit Süßwasser betrieben. Leider habe ich das ein oder andere Problem mit meinen Becken, vielleicht finde ich hier in diesem Forum Hilfe gegen meinen Algenbefall (Fadenalgen?) 😊 Ich habe auch Glasrosen, diese bekämpfe ich momentan mit Fressfeinde und Calciumhydroxid.


    Ich habe das Becken mit den PlanktonPlus Starterbakterien gestartet und bis vor 6 Wochen war alles OK. Am 14.11.2023 habe ich eine ICP gemacht und daraufhin hat mir ein Berater im Fachhandel zu Zeopure und Phos-Out 4 geraten. Diese habe ich auch sofort in das Technikbecken gehängt. (PH wert wurde auch erhöht) Im Nachhinein kommt mir die Zugabe von Zeopure und Phos-Out 4 aber etwas seltsam vor, ich denke ich habe zu wenig PO4 (nicht nachweisbar) und NO3 (ca 1,0). Kann es sein das dieser Algenbefall durch eine Limitierung von PO4 und No3 kommt? Maßnahmen bis jetzt waren Beleuchtung um 20% gesenkt und um eine Stunde verkürzt und Jod Dosierung eingestellt. Momentan dosiere ich bis auf Jod, nichts. Ist es normal das ich bis jetzt keinen großen verbrauch an CA und MA habe? Korallenwachstum ist auch eher nicht vorhanden, Po4 zu niedrig? WW mache ich ca alle 3 Wochen 40L.


    Habe ich durch die frühe Zugabe von Zeopure und Phos-Out, den Stickstoffkreislauf und somit die vielleicht späte, Einlaufphase gestört?

    Ein Neuer ICP ist unterwegs.


    Danke im Voraus für euren Input 😊



    Wasserwerte:

    Gemessen mit SALIFERT

    KH: 7,5

    Ca: 425

    MA: 1290

    NO2: 0,1

    N3: 1,0

    PH: 8,1

    PO4: Nicht nachweisbar

    Salzgehalt: 1,023


    Becken:

    Hauptbecken ~400L 120x70x50

    Technikbecken (100) 22x50x50


    Technik:

    Licht: Giesemann AURORA Hybrid 1200 (10h am Tag)

    Abschäumer: Bubble Magus C7 Abschäumer

    RFP: Aqua Medic DC runner 3,3

    Strömungspumpen: 2x tunze Turbeller 6055 (je 1.000 bis ca. 5.500 l/h)

    Filter: ClariSea SK Gen3 Filtersystem

    UVC: Aqua Medic Helix Max 2.0 - 36 Watt

    Heizung: Aqua Medic Heat Controller Duo II + Heizstab

    Nachfüllautomatik


    Wasser:

    Salz: FAUNA MARIN Professional Sea Salt

    Osmose: Osmotech + ARKA Reinstwasserfilter mit Mischbettharz


    Besatz Korallen:

    4x Pilzlederkoralle

    1x Clavularia sp. "tricolor" Röhrenkoralle

    1x Micromussa lordhowensis

    1x Goniastrea Dragon Soul

    2x Acanthastrea orange

    1x Discosoma

    1x Caulastraea furcata Flötenkoralle, Fingerkoralle

    3x Capnella Keniabäumchen

    1x Kupferanemone

    2x Euphyllia Glabrescens

    1x Euphyllia Ancora (Hammerkoralle)

    Einige Zoanthus

    Briareum hamrum


    Besatz cleaning crew:

    10x Einsiedler

    4x Turboschnecken

    3x Grabender Seestern (Archaster typicus)

    2x Kardinalsgarnele (Lysmata debelius)

    2x Wurdemanni

    2x Mithraculus sculptus


    Besatz Fische:

    5x Juwelen Fahnenbarsch (Pseudanthias squamipinnis)

    2x Clownfisch

    1x Sechsstreifen-Lippfisch (Pseudocheilinus hexataenia)

    1x Kleins Falterfisch (Chaetodon kleinii) Kommt wieder weg, Glasrosen.


    Futter:

    2x täglich – Trockenfutter (Ocean Nutrition Prime Reef Flakes)

    1x täglich - Frostfutter


    Aufbau:

    Real reef rocks

    Sand (CaribSea Arag-Alive Bahamas Oolite)

    Etwas Kies wegen der Strömung

  • Auch die Mikrofauna benötigt Nährstoffe zum Überleben, wenn kein Wachstum vorhanden ist, überleben die Korallen vll nur so mit den vorhandenen Nährstoffe. Wäre mir persönlich zu riskant. Und mit Nährstoffe dosieren profitieren Erstbesiedler.


    Was mir auffällt, für 400 Liter zu wenige Aufwuchsfresser. Ich nehme immer 10-12 substratgebunde Schnecken pro 100 Liter und habe keine Probleme mit Fadenalgen.

  • Einzellösung wie all in one richtet sich immer nach der KH, Paar einfache SPS die gut wachsen und wenn die restlichen Parameter passen, hast du auch KH Verbrauch und somit Versorgung am Start


    Bzgl Glasrosen, einmal Glasrosen immer Glasrosen, meist wird ein ständiger Fressfeind benötigt, da nie 100% alle Glasrosen aufgefressen werden.


    Ich persönlich würde Aufwuchsfresser ordentlich aufstocken, Licht ordentlich einstellen und schauen, das Nährstoffe auch fürs Wachstum vorhanden ist d.h. zumindest den Tagesverbrauch an Nährstoffen mit Fisch und/oder Dosierung gewährleisten. Stein, Erstbesiedler und Algen werden einen Teil verbrauchen, aber mit ordentlich CC klein gehalten. Gern auch nen kleinen Seeigel für längere Fadenalgen klein zu halten oder Fisch die Aufwuchs abweiden. Außer du willst ein high End SPS Becken mit niedrigen Nährstoffwerten.


    Zur CC würde ich sogar noch nen paar Korallen mit ordern 😅

  • Hi Ralph,


    wie Linkstein schreibt, vielleicht ein paar Schnecken mehr, allerdings sehe ich deine 10 Einsiedler als größte Gefahr für deine Schnecken an. Ist aber auch nur meine Meinung. Die Einsiedler benötigen immer wieder neue Schneckenhäuser und da bieten sich deine Schnecken gut an.


    Viele Grüße

    Klaus

  • Hi Klaus,


    da hast du vermutlich recht, ich habe aber jede menge leere Schneckenhäuser im Becken, hoffentlich geht das gut. :smiling_face:

    Ich werde vielleicht noch ca 20 Schnecken besorgen. Ich denke es werden Turboschnecken werden.


    Lg Ralph

  • Ich persönlich würde eher 40 nehmen, Neritas, Turbos, histrio, etc oder 30 und ein kleinen Seeigel 😅


    Die Art der Einsiedler ist ja auch noch offen, je größer desto größere Terroristen. Die ganz kleinen sind überwiegend friedlich.

  • Genau deswegen habe ich bis jetzt nichts dosiert. Der KH ist jetzt erst in einen Normalen bereich gesunken, bei einer dosierung würde er ja wieder steigen. Oder?

    Du brauchst keine Ballingflüssigkeiten zuführen, wenn kein Verbrauch vorhanden ist. Was Du tun musst ist den Verbrauch und damit das Wachstum zu fördern. Die alte ICP ist bereits zu lange her und hat nur noch wenig Aussagekraft. Einzig ein paar Störfaktoren wären interessant: ein paar Elemente wie Aluminium waren sehr hoch, ein paar größere Wasserwechsel wären dafür sinnvoll gewesen. pH-Wert niedrig, Kohlendioxid hoch ist eine Einladung für Algen und ein Hemmschuh für Korallen.


    Wie die Situation jetzt aussieht werden wir ja nach der kommenden ICP sehen. Vorher macht es wenig Sinn, viele detaillierte Ratschläge zu geben.


    Deshalb eher allgemeine Ratschläge für den Betrieb des Beckens:

    • an Stelle von 10% Wasserwechsel alle drei Wochen lieber jede Woche Wasserwechsel machen, dies ist gerade für frische Becken, wo gemörtelt wurde, eine gute Empfehlung. Der hohe Aluminiumwert dürfte da herkommen. Es sorgt auch dafür, dass ein Minimum an Spurenelementen vorhanden ist
    • mit den niedrigen Nährstoffen wirst Du wahrscheinlich eine Nährstofflimitierung bei den Korallen haben, für Wachstum werden Nährstoffe benötigt. Meine Empfehlung hier wäre regelmäßige Fütterung 1-2 mal pro Woche mit Staubfutter und gezielter Fütterung der LPS mit Frostfutter/LPS Grow und ähnlichem.
    • pH-Wert im Winter ist wegen mangelnder Lüftung oft zu niedrig, hier würde ich im Winter wirklich Atemkalk anschließen, oder die Luftansaugung des Abschäumers nach außen verlängern.

    Normalerweise würde ich bei so einem Fall eine Art "Reset" des Beckenwassers empfehlen, also mehrere große Wasserwechel von 20-50% oder so, um gute Wasserwerte gesichert zu etablieren. Das macht aber nicht viel Sinn, wenn Du gerade eine ICP am Laufen hast.


    Dann die obrigen Punkte beachten und etwas die Cleaning Crew aufstocken, am besten mit einem Seeigel, der auch an längere Algen geht. Größere mexikanische Turbo fluctuosus gehen auch an längere Algen und räumen gewaltig auf, diese wären ebenfalls eine gute Ergänzung.

  • Hallo Ralph,


    was die Algen anbelangt kann man aus der ICP nicht wirklich was ablesen. Hast du mal eine Nahaufnahme gemacht?

    Ich würde die Algen regelmäßig mechanisch entfernen. Hast du die Cleaning Crew erweitert, fressen die den Algenaufwuchs?

    Es gibt verschiedene Algenarten und nicht immer sind die Wasserwerte die Ursache. Bryopsis ist es ziemlich egal ob viele oder wenig Nährstoffe im Becken sind. Auch die häufig vorkommenden Derbesia Fadenalgen gedeihen in nährstoffreichem- wie armen Wasser.

    Manchmal reicht halt eine Spore, die man von einem Ableger mit ins Becken bekommt. Findet diese Alge gute Wachstumsbedindungen, d.h. Nährstoffe, wenig Konkurrenz, breitet sie sich aus. Normalerweise gehen diese Phasen auch wieder vorbei, allerdings hängt es auch von der Algensorte ab.

    Ich würde auf mechanisches Entfernen, Cleaning Crew und weitere Konkurrenz in Form von Korallen setzen. Am Wasser liegt es nicht.

  • Sieht seltsam aus, sind die Algen mit Dinos überzogen?

    Ich kann da gar nicht hinschauen, wenn Korallen so drumherum mit Algen zuwachsen. Rupf sie raus! Du bist der Chef der Cleaning Crew, vielleicht schauen die Schnecken sich was ab :winking_face:

  • Die meisten Schnecken gehen nicht an diese langen Algen dran, die nehmen nur die feinen Aufwuchsalgen, die frisch nachwachsen. Die einzige Schnecke, die bei mir auch längere Algen vernichtet hatte war die große Turbo fluctuosus. Die Hat auch längere Fadenalgen niedergemacht.


    Diese Analyse zeigt einige wichtige Parameter wie pH-Wert nicht an, Algen profitieren z.B. sehr von einem niedrigen pH-Wert, wie sie im Winter oft im Zimmer sind bei wenig Lüften. Hole Dir den ARKA myAQUA pH, der ist sehr billig und kann Dir einigermaßen anzeigen, wie der pH-Wert ist. Preis-Leistungsverhältnis ist nicht zu schlagen. Wenn Du ständig unter 8 bist brauchst Du Atemkalk, wenigstens im Winter, um den pH-Wert in die richtige Höhe zu liften.

  • Hallo Ralph,


    helfe deinen Schnecken, sie mögen lieber frische Blättchen, auf Stroh stehen sie nicht.


    Evtl. zusätzlich einen https://www.meerwasser-lexikon…726_Mespilia_globulus.htm, gerade habe ich zwei, die schon gut angefangen haben ähnliche Algen zu fressen.


    Setze deine Schnecken einfach öfter in den Aufbau.


    Viel Erfolg!


    Elisabeth

  • Ob Algen wachsen oder nicht, hängt auch von der Konkurrenz auf den Oberflächen ab. Da kann ich von einem vollkommen missglücktem Versuch berichten:

    1165-Liter-System, vollkommen eutrophiert (PO4 um 7 mg/l, Nitrat um 120 mg/l), Lebendgestein, nur Weichkorallen. Keinerlei Fadenalgen zu erkennen, auch nicht auf den freien Flächen. Als Algen-Crew dienten neben zwei Zebrasoma flavescens lediglich eine Handvoll Asterina-Seesternchen.

    Das System wurde um 1110 Liter erweitert mit lebenden Steinen, die im Dunklen schon jahrelang am 1. System gekoppelt waren, also "eingefahrene" Steine: In den neuen Systemen konnten man zusehen, wie Fadenalgen explodierten. Die wenigen eingesetzen Korallen hatten derbe Schwierigkeiten, sich durchzusetzen. Im ursprünglichen System gab es wochenlang keine Algenprobleme. Danach kippte jedoch das Gesamtmilleu in Richtung Algen, auch im 1. Aquarium. Nun ist angesagt, die Algen zu entfernen. In unterschiedlichen Aquarien werden unterschiedliche Methoden ausprobiert: Seeigel (Mespilia gobulus), Konkurrenz durch viele Korallen, weniger Beleuchtung. Um es gleich vorwegzusagen: ohne zusätzliche mechanische Hilfe (Algenzupfen) geht es nicht. Und das würde ich Dir, Ralph, auch empfehlen: Das, was man zupfen kann, entfernen. Den Rest müssen die Algenkonkurrenten machen. -

    Als Nebeneffekt in unserem System ist der Nitratwert unter die Nachweisgrenze gefallen und Phosphat ca. halbiert - allein durch den Austrag der abgezupften Algen.

  • Servus Ralph,

    ich hatte ähnliche Probleme im ersten Jahr meines Beckens - mit konsequenter mechanischer Entfernung und einem zusätzlichen, vom Händler ausgeborgten, Schnellfilter im Becken, wo ich alle 2 Tage die Filterwatte ausgetauscht habe, bekam ich das ganze (unter Mithilfe und Zuspruch meines Händlers) in den Griff.


    Viele Grüße aus Wien,

    Wolfgang

  • .....Und vielleicht einen Seehasen einsetzen? Ich hatte dieses Problem auch anfangs. Es kam durch eine falsche Beleuchtung.. der Hase hat binnen 1Woche die ganzen 4m abrasiert. Als er fast nahe der Stream 3 war, war es mir zu gefährlich für ihn und ich habe ihn weitergegeben an den nächsten Aquarianer. Das Becken stabilisierte sich darauf fix und es gab nie wieder Probleme mit Algen. (Außer hübsch sprießende Kalkrotalgen, die sind aber sehr gerne gesehen,weil sie einfach Optisch mit dem Knallpink der Hingucker sind)

  • Wenn man in die Bilder reinzoomt, sieht man teilweise einen bräunlichen Überzug, Luftblasen und so lange Fäden, die sehr an Dinos erinnern.

    Ich habs mal vergrößert:



    Ändert aber nichts, es sollte entfernt werden.

  • Für mich sehen die Algen nicht mehr so gesund aus.


    Ich könnte mir vorstellen, dass sie, wenn sie einmal ganz kurz vom Riffgestein entfernt werden, nicht so schnell wieder nachwachsen.

    Auch Meerwasseraquarianer sind Gärtner - leider nicht nur "Korallengärtner".


    Mit Hilfe der Algenfresser, dann langsam Geschichte werden.


    Viel Erfolg!


    Elisabeth

  • Du könntest versuchen Kalkwasser zuzugeben. Die meisten Algen können das gar nicht ab. Gern auch per Pipette direkt in die Algenbüschel

    Danke für den Tipp mit dem Kalkwasser, funktioniert sehr gut. Ich werde den Ph- Wert im Auge behalten, habe Angst das dieser steigt :smiling_face:

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