Nachfüllautomatik für Osmosewasser und Salzwasser

  • Hallo Zusammen,


    seit ein paar Tagen grübel ich nach, wie ich eine Nachfüllautomatik zusammenstellen kann, die sowohl das Verdunstungswasser durch Osmoserwasser ersetzt, aber auch gleichzeitig, in Abhängigkeit vom Leitwert, Salzwasser nachdosiert, statt Osmosewasser.


    Der Hintergrund ist der, dass ich für mein neues Becken 2 Stück IBC-Container in 300 Liter anschaffe. Einer wird direkt mit der Osmoseanlage verbunden und füllt diesen über einen Schwimmerschalter automatisch nach, damit ich immer ausreichend Osmosewasser als Vorrat habe. Durch einen Notüberlauf wird der Container gegen Überfüllung bzw. Überschwemmung bei einer Fehlfunktion der Schwimmerautomatik abgesichert. Über eine Nachfüllautomatik im Becken, wird bei Bedarf Osmosewasser ins Becken gepumpt. Dieser Container steht oben.


    Darunter steht der Container, den ich für den Ansatz von Salzwasser verwenden will. Ich kann so sehr leicht das Osmosewasser in diesen zweiten Container füllen und Salz zugeben. Mit einer Strömungspumpe sorge ich für Umwälzung und Auflösung des Salzes.


    Über die Strömungspumpe kann ich das Salzwasser dann sehr leicht ins Becken, z.B. beim Wasserwechsel pumpen. Soweit so gut - bis hierhin alles Easy.


    Die Krönung wäre jetzt aber noch, dass eine Automatik entscheidet, ob Salzwasser oder Osmosewasser nachgefüllt werden muss.


    Da mein Becken und die Technik in verschiedenen Räumen stehen, könnt ich so z.B. im Becken Wasser absaugen - z.B. für Reinigungsarbeiten und die Automatik füllt das entnommene Meerwasser wieder auf.


    Meinen Salzgehalt messe ich ja über einen Profilux. Natürlich unterliegt diese Messung einer gewissen Trägheit - daher hatte ich schon überlegt, ob bei Unterschreitung eines unteren Sollwertes nicht automatisch Salzwasser über eine Dosierpumpe in sehr kleinen Mengen nachdosiert wird und die Anpassung so ggf. mehrere Stunden benötigt - also fehlendes Wasser wird immer mit Osmose aufgefüllt, aber wenn der Leitwert nicht stimmt, wird Salzwasser in solchen Mengen dosiert, die kleiner sind, als die übliche Verdunstungsrate.


    Hat jemand eine solche Konstruktion in Betrieb und kann mir ein paar Tipps geben?



    Schöne Grüße


    Ralf

  • da du ja den GHL im Einsatz hast, könnte es doch über die programmierbare Logik funktionieren.


    Ob du dich damit, da GHL, auseinandersetzen willst, bzw. ob du diese Krönung brauchst - willst, bleibt dir überlassen......

  • Hallo Ralf,


    du könntest mit ATI absolute Ocean arbeiten, da hast du zwei hochkonzentrierte Einzellösungen, die du zusammen mit Osmosewasser zu Meerwasser mischt.
    Ob das im Becken klappt, musst du ATI fragen.
    Vielleicht, wenn du für die Anmischzeit die Rückförderpumpe ausschaltest.


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • da du ja den GHL im Einsatz hast, könnte es doch über die programmierbare Logik funktionieren.


    Das ist schon mal eine gute Idee auf die Du mich gebracht hast.... Danke!



    du könntest mit ATI absolute Ocean arbeiten


    Das kannte ich überhaupt nicht - könnte auch ein Ansatz sein - Danke Dir!

  • vielleicht über zwei unabhängige nachfüllsysteme.
    Die normale verdunstung ist relativ träge. Messung im tb. Wenn die auslöst, wird osmosewasser nachgefüllt.


    Die wasserentnahme bei wasserwechsel passiert ja relaiv schnell. Messung daher im aquarium. Im zweifel könntest du bei wasserentnahme aus dem aquarium vorher auch den kreislauf zum tb schliessen bis du fertig bist.


    Das dürfte die einfachste möglichkeit sein. Im normalfall ist der wasserstand im aquarium immer gleich. Verdunstung wird im tb ausgeglichen. Wenn sich der wasserstand im aquarium ändert, müsste die nachfüllung für das salzwasser so schnell erfolgen, dass der sensor im tb das nicht mitbekommt. Eine ordentliche pumpe wäre dafür erforderlich.


    In meinem kopf funktioniert das...ob das tatsächlich so ist müsste man versuchen.
    Risiko sehe ich vor allem beim sensor im aquarium wegen veralgen und bei der nachfüllpumpe im salzwasser=nachfülltank. Wenn die läger ohne nutzung da drin liegt, kann sie vielleicht fest gehen.

  • vielleicht über zwei unabhängige nachfüllsysteme.


    So hatte ich das auch gedacht.


    Wenn der eingestellte Leitwert unterschritten wird, wird automatisch Salzwasser über eine Dosierpumpe in kleiner Menge nachdosiert - so lange bis der gewünschte Leitwert erreicht wird. Die Wassermenge die nachgefüllt wird, sollte so klein eingestellt sein, dass Sie unterhalb der üblichen Verdunstungsrate liegt - bei mir etwa 200ml pro Stunde. Der Ausgleich mit Salz würde also immer etwas Zeit in Anspruch nehmen, aber das wäre ja nicht schlimm.

  • Hallo Ralf,


    mit der GHL Steckdose geht das sehr einfach. Pumpe dort einstecken, über "Schaltkanal" die Steckdose wählen und dann bei "Funktion" den Leitwert einstellen. Daneben kann man noch einstellen, was passieren soll (Leitwert heben/senken = Steckdose an/aus).
    Ich würde mir das wirklich gut überlegen. Wenn der Sensor mal defekt geht oder irgendwas schief läuft, pumpt dir GHL den ganzen Tankinhalt ins Becken.
    Ich habe nicht so richtig verstanden, wofür das gut sein soll. In welcher Situation musst du die Salinität erhöhen? Passiert doch so gut wie nie...


    Grüße


    Chris

  • Ich habe nicht so richtig verstanden, wofür das gut sein soll.


    Hi Chris,


    das Aquarium steht bei mir im Büro und die Technik steht im Nebenraum.


    Ich würde gerne im Technikraum eine Pumpe installieren, die den Ablauf direkt in den Abfluß hat und auf der Ansaugseite einen Schlauch installieren, den ich mir irgendwo im Griffbereich des Aquariums hänge. Eine Fernbedienung für die Steckdose dazu und schon kann ich bei Bedarf Kleinigkeiten aus dem Wasser absaugen, ohne dafür immer mit Wassereimern und dem ganzen Gedöns vor dem Becken zu hantieren.


    Wenn ich dann z.B. 2 Liter Aquarienwasser absauge um z.B. Cyanos (die ich hoffentlich im neuen Becken nicht mehr habe!!!) zu entfernen, muss ich ja eigentlich wieder Salzwasser auffüllen.


    Das ist mein eigentlicher Ansatzpunkt bzw. die Zielsetzung.


    Danke noch für den Hinweis mit der GHL Steckdose - das wäre ja schon die technische Lösung für mich.



    Schöne Grüße


    Ralf

  • Ich habe bei eine weitgehend automatische Anmischung von Wechselwasser installiert und einen automatischen Wasserwechsel installiert. Kann ich bei bedarf genauer ausführen.


    Einen extra Osmosetank brauchst du nicht, wenn du den Osmosetank automatisch nachfüllst gibt dir das keine zusätzliche Sicherheit. Du kannst von der Osmoseanlage direkt ins Becken und auch in den Ansatztank laufen lassen.


    Ein automatischen Angleichen der Dichte würde ich nicht machen, da man dann schleichende Fehler nicht bemerkt. Besser ist es eine Warnung (per SMS im besten Fall) abzusetzen wenn die Dichte zu hoch oder zu niedrig wird. Damit hast du dann auch gleichzeitig eine Absicherung gegen eine Fehlfunktion der Nachfüllung für verdunstetes Wasser.


    Wenn die Dichte zu hoch wird kann ich per Knopfdruck ein paar Liter Wasser abpumpen die dann mit Osmosewasser nachgefüllt werden.


    Um bei Absaugarbeiten Salzwasser nachzufüllen mach ich das nicht über die Dichtemessung sondern ich lege dann einen Schalter um das temporär Salswasser nachgefüllt wird statt Osmosewasser.

  • Einen extra Osmosetank brauchst du nicht, wenn du den Osmosetank automatisch nachfüllst gibt dir das keine zusätzliche Sicherheit. Du kannst von der Osmoseanlage direkt ins Becken und auch in den Ansatztank laufen lassen.


    Das stimmt schon, aber mit Tank, hat man natürlich größere Mengen sofort verfügbar. Das find ich von Vorteil.

  • Hallo Ralf,


    jetzt habe ich es verstanden. Ich mache das auch, aber über denselben Wasserstandsensor, den ich auch für den Osmosetank verwende. Ich habe einen 80 Liter Osmosewassertank. Sobald der Wasserstand fällt, wird durch eine kleine Pumpe das Osmosewasser nachgefüllt. Wenn ich Wasserwechsel machen möchte, mische ich das Salzwasser in einem separaten Tank und und tausche einfach nur die Pumpe vom Osmosetank in den Salzwassertank. Ist bei mir ein Handgriff von 10 Sekunden.
    Was bei dir sehr komfortabel gehen wird durch den separaten Raum, muss bei mir dann händisch gemacht werden. Ich lege einen Schlauch vom Aquarium bis in den Abfluss. Nun kann es losgehen mit dem Absaugen. Der Wasserstand im Technikbecken sinkt und die Pumpe springt an und füllt Salzwasser nach. Mache ich nichts, passiert auch nichts, da der Wasserstand nicht fällt. Wenn ich keine Lust habe auf Absaugen, lasse ich es einfach so ablaufen, bis der Salzwassertank leer ist = Wasserwechsel abgeschlossen.
    So kann ich in Ruhe absaugen und im Hintergrund wird aufgefüllt. Klappt sehr gut, am Ende muss man halt darauf achten, wann der Tank leer geht. Aber ich schaffe das mittlerweile bis auf ein paar Hundert Milliliter +-. Sehr komfortabel.
    Ich verwende für den Wasserstand folgenden Pegelschalter: H-Tronic


    Bei dir könnte ich mir vorstellen, dass man das über zwei Ventile regelt. Osmosetank und Salzwassertank führen zu einer Leitung, die ins Aquarium geht. Wenn Osmosewasser nachgefüllt werden soll, machst du das Ventil auf und beim Salzwassertank zu (und anders herum). Du müsstest dann halt noch die Pumpe für den Salzwassertank umstecken, sobald Salzwasser nachgefüllt werden soll.


    Eventuell wäre das eine Idee!


    Grüße


    Chris


    Nachtrag: es gibt von H-Tronic auch eine Plus Version, wie ich eben gesehen habe. Du kannst dann auch einen weiteren Sensor einbauen, falls mal ein Unglück passieren sollte, schaltet der Pegelschalter das angeschlossene Gerät ab, wenn der Wasserstand zu HOCH ist.

  • Hi Erwin,


    das ist schon klar, aber die Automatik füllt ja automatisch Osmosewasser nach und damit verändert sich die Dichte....


    Schöne Grüße


    Ralf

  • Hallo Ralf


    an meiner Nachfüllautomatik hängen zwei Pumpen, eine am Osmosetank und eine am Salzwassertank, und beide sind
    mit je einem Schalter von der Nachfüllanlage trennbar.
    Normal ist Pumpe für Osmosetank an, beim Wasserwechsel schalte ich sie aus und Salzwasser nach vollenden vom Wasserablassen ein.


    Mein Abschäumertopf ist über einen Absperrhahn direkt an den Abfluss angeschlossen, wenn mich die Faulheit überkommt,
    lass ich einfach den Abschäumer überkochen, und die Salzwasserpumpe eingeschaltet.

    Gruß Ewald


    _______________________________________________________________________________________________________________________________


    Früher hatte ich Angst im Dunkeln.
    Wenn ich heute so meine Stromrechnung sehe,
    hab ich Angst vorm Licht. :loudly_crying_face:

  • Das würde mich sehr interessieren.


    Salzwasser ansetzen und Wasserwechsel hab ich so weit wie möglich automatisiert.





    Ich habe auch ein 300L container für Salzwasser. Auf Knopfdruck wird der bis auf ungefähr 3/4 höhe mit Osmosewasser gefüllt. Die Abschaltung erfolgt über einen induktiven Sensor.
    Der Salzgehalt wird mit einem Jumo CTI 750 gemessen.
    Ich kippe dann grob Salz rein bis der Salzgehalt zwischen 35 und 40 liegt. Kein abwiegen, kein warten da es nicht auf die genaue Menge ankommt. Dann wird automatisch Osmosewasser nachgefüllt bis der Salzgehalt bei genau 35 liegt. Ein extra Osmosetank wird nicht gebraucht.


    Ich brauch also nur Knopf 1 drücken. Grob Salz reinpfeffern. Dann Knopf 2 drücken. Arbeitsaufwand 2 Minuten. Ich glaube weniger geht nicht.


    Der eigentliche Wasserwechsel ist auch vollautomatisch. 1 Knopf drücken, dann wird zuerst Wasser Abgepumpt und anschließend Salzwasser nachgefüllt.


    Um das Umzusetzen braucht man 2 Füllstandssensoren im Osmosetank (am einfachsten Induktive) und einen im Technikbecken (am besten Optisch, ist genauer). Dann den Salzgehaltsensor im Anmischtank. Den Jumo CTI 750 findet man ab und zu gebraucht recht günstig bei Ebay. Ist ein Industrieteil und absolut zuverlässig und mega genau.
    Dann 3 Magnetventile für die Osmose.
    2 Pumpen und eine Umwälzpumpe ansteuerbar.


    Die Steuerung ist natürlich etwas aufwendiger. Ich habe das über einen Raspberry gemacht. Eine SPS geht auch. Oder vielleicht ein reef-pi.

  • Einen extra Osmosetank brauchst du nicht, wenn du den Osmosetank automatisch nachfüllst gibt dir das keine zusätzliche Sicherheit. Du kannst von der Osmoseanlage direkt ins Becken und auch in den Ansatztank laufen lassen.

    Das klappt aber nur, wenn genügend RO-Wasser auf einmal produziert wird. Die ersten paar Liter sind von minderer Qualität. Eine RO-Anlage sollte mindestens 1/2 h am Stück laufen, damit die Technik ihre vollen Stärken ausspielen kann.
    Das bedeutet, dass die RO-Anlage so klein wie möglich dimensioniert werden sollte. Das hat zur Folge, dass nicht mal eben schnell Wasser produziert werden kann, wenn es mal eng geworden ist.
    Mit Tank kann schnell eine größere Menge produziert werden, um Reserve zu haben. Und die RO-Anlage kann längere Zeit am Stück in Betrieb sein. Nachteil: im RO-Tank können sich Bakterien bilden (meist nicht schlimm; pathogene sind normalerweise nicht dabei) und es wird Platz benötigt.
    Wie immer: die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht.

  • Wenn man den Osmosetank über einen Schwimmer nachfüllt hat man ja das selbe Problem, kann man also eigentlich auch nicht machen. Bzw. man muss den Vorgang erst manuell starten wenn der Tank leer ist.


    Ich habe das so gelöst, deswegen die 3 Magnetventile :
    -> Aquarium
    -> Wassertank
    -> Abfluss


    Die ersten 2 Minuten Osmosewasserproduktion gehen automatisch in den Abfluss, danach hat sich der Leitwert stabilisiert. Falls dann noch irgendwas drin ist wird es vom nachgeschalteten Mischbettharzfilter rausgesammelt.


    Das dritte Magnetventil hatte ich anfangs nicht, dann wird der Mischbettfilter wahnsinnig schnell aufgebraucht wie ich gemerkt hatte. Mit dieser Umschaltung hält er sehr lange.
    Fast die Eierlegende Wollmischsau, man verschwendet immer ein wenig Wasser jedes mal wenn die Osmose startet. Deswegen muss die Nachfüllung so eingestellt sein das es nicht zu viele Zyklen gibt. Das geht aber leicht über eine Mindestlaufzeit. Die Menge verschwendetes Wasser liegt bei gerade bei 2,5% (meine Steuerung loggt das mit). Dafür ist es aber maximal bequem und man braucht den extra Tank nicht.


    Ich habe sogar noch ein viertes Magnetventil. Damit kann ich einen externen Behälter füllen falls ich Osmosewasser für irgendwas anderes brauche. Dafür gibt es dann einen Schlauch mit einem weiteren induktiven Füllstandsensor. Schlauch in den Behälter, Sensor drauflegen und auf Knopfdruck wird der Behälter genau bis voll gefüllt.

  • Kannst Du mal ein paar Bilder Deiner Anlage einstellen?

    Tja, viel zu sehen gibts da nicht. Ein knubbel Kabel mit einem Raspberry in der Mitte.



    So sieht das Webinterface der Steuerung aus :
    ( Wenn ich was für mich selber baue ist der eher funktionell als hübsch....)


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