Hallo zusammen,
ich bin neulich auf ein Experiment gestoßen, das Ryan Batcheller von BRS (großer amerikanischer Händler für Meerwasseraquaristik) 2022 über mehrere Monate durchgeführt hat.
Unter Zuhilfenahme von Aquabiomics Analysen wurden 12 Becken mit identischer Größe und Beleuchtung jeweils anders gestartet und dann geschaut, wie sich die Becken in Hinsicht der Stabilität und Entwicklung unerwünschter Organismen entwickeln.
Ich habe lange überlegt, ob ich das überhaupt posten soll, aus verschiedenen Gründen, aber insgesamt finde ich das Experiment doch recht interessant und jeder kann sich daraus ableiten, was er oder sie möchte!
Das Experiment wurde in zwei Phasen eingeteilt.
Phase 1:
Woche 1 - 4: Kein Licht
Woche 5 - 10: Mäßige Beleuchtung, die für LPS-Korallen geeignet ist
Woche 11 - 15: Hochleistungsbeleuchtung, geeignet für SPS-Korallen
Phase 2: Es wird eine Mixtur aus unterschiedlichen nicht erwünschten Organismen hinzugefügt: Cyanobakterien, Goldalgen, Grünalgen, Kieselalgen und Dinoflagellaten. Nun wird beobachtet, wie welches Becken auf diese Zugabe reagiert.
Während des Experiments wurden immer wieder für jedes Becken Aquabiomics Analysen gemacht zu zwei Kriterien:
Artenvielfalt: Hier wird die Anzahl unterschiedlicher Arten von Organismen bestimmt im Vergleich zu etablierten gesunden Becken.
Gleichgewicht: Aquabiomics hat in etablierten und gesunden Becken 5 Mikrobenfamilien identifiziert, die in einer bestimmten Verteilung typischerweise vorliegen. Sie bestehen aus
Vibreonaceae
Kommen in den meisten etablierten Riffaquarien vor, aber selten in neuen Becken. Sie ernähren sich von dem Schleim auf der Haut von Fischen und Korallen sowie von verwesenden wirbellosen Tieren. In Aquarien mit hoher Biolast dominieren sie, sind aber fast nicht vorhanden, bevor Fische und Korallen hinzugefügt werden.
Rhodobacteraceae
Dies sind die Mikroben, die den Biofilm bilden, der die Steine und andere Oberflächen in den Becken bedeckt. Natürlich kommen sie in nährstoffreicheren Lagunen vor, im Gegensatz zu nährstoffärmeren Offshore-Riffen, weshalb sie wahrscheinlich die Bedingungen in unseren Becken bevorzugen, die den nährstoffreichen Lagunen eher ähneln.
Plagibactraceae
Dies ist die Familie, die den offenen Ozean dominiert und in nährstoffarmen Korallenriffen gedeiht. Sie bleiben in der Wassersäule schwebend und befinden sich nicht auf dem Substrat des Beckens. Durch DNA-Tests ist festgestellt worden, dass dieses Bakterium selten in neuen Becken auftaucht und sich langsam zu besiedeln beginnt, wenn ein Becken reift. In der Wassersäule schwebend bedeutet, dass dieses Bakterium anfällig für UV-Sterilisation ist.
Ozeanopirillaceae
Dieses Bakterium kommt in den meisten etablierten Aquarien vor und ist ein weiteres frei schwebendes Bakterium, aber es bevorzugt Umgebungen mit hohem Nährstoffgehalt anstelle von Situationen mit niedrigem Nährstoffgehalt wie Pelagibacteraceae. Dieses Bakterium bevorzugt organische Säuren wie Aminosäuren oder Acetat und blüht oft als Reaktion auf Kohlenstoffdosierung oder Probiotika, die oft Essig enthalten.
Alteromonadaceae
Diese Familie gedeiht in Situationen mit höherem Nährstoffgehalt, toleriert jedoch eine Reihe von Nährstoffgehalten. Sie wächst meistens zusammen mit lästigen Algen, weil sie die Kohlenhydrate bevorzugen, die von photosynthetischen Algen freigesetzt werden und dominiert oft in Becken mit einer starken Bedeckung mit lästigen Algen oder einem Refugium voller Makroalgen.
Das Vorkommen und die typische Verteilung dieser Organismen ist in gut ausbalancierten Riffbecken mit gesundem Biom gemessen worden. Je größer die Abweichung davon ist, desto schlechter schneidet ein Vergleichsbecken ab.
Hier ist allerdings anzumerken, dass das postuliert wird. Ob das tatsächlich so ist und ob diese Daten überhaupt etwas aussagen, dazu später mehr.
Nun zu den Becken:
Becken 1: Totgestein und Toter Sand
Becken 2: Totgestein, toter Sand, Korallen
Becken 3: Totgestein, Ocean Direct Live Sand
Becken 5: Totgestein, toter Sand. Lebendgestein im dunklen Technikbereich
Becken 6: Gestein und Sand von einem etablierten Becken
Becken 7: Totgestein, toter Sand, 2 Tassen Sand von einem etablierten Becken
Becken 8: Lebendgestein aus Indonesien, toter Sand
Becken 9: Lebendgestein, nass transportiert aus der Golf Region
Becken 10: Totgestein, toter Sand, Life Mud von AF
Becken 11:
Bilder auf 10 Stück pro Post begrenzt, daher nur so:
Totgestein, toter Sand, Wasser komplett aus etablierter Anlage
Becken 12:
Totgestein, Toter Sand, Produkt "Marine Pure Brick"