Hallo liebe Forenmitglieder,
seit ca. 3 Wochen bin ich Besitzerin meines ersten Meerwasseraquariums. Seit vielen Jahren träume ich davon und habe eigentlich vorgehabt einen 60 l Napf auf Meerwasser umzurüsten, ich hatte schon genaue Listen geführt, was ich dafür brauchen würde, wo ich es bekomme und wieviel es kostet. Es sollte alles durchgeplant sein. Und es sollte noch gar nicht so bald angeschafft werden, ich wollte noch so viel lesen und weitere Informationen zusammentragen...
Nun habe ich mir vor 3 Wochen einen Sera Marin 130 l LED Cube aufschwatzen lassen, ich war danach völlig überrumpelt und es war alles so, wie ich es nie wollte. Impulskauf, alles getan, was der Händler mir geraten hat, ohne nochmal alles nachzulesen, und mir auch Korallen aufschwatzen lassen, die ich eigentlich so früh nicht einsetzen wollte. Nun ja, das Kind ist nun eben in den Brunnen gefallen und der Cube steht da. Man sollte keinem Riffaquaristikhändler einen Besuch abstatten, wenn man "nur mal eben schauen" will.
Allgemeines zum Aquarium:
- Sera Marin 130 l Cube mit "Werks-Hardware", lediglich eine Beleuchtungssteuerung wurde integriert, sodass die weißen und blauen LEDs über WiFi getrennt voneinander gesteuert werden können und ich hab noch eine Tunze Turbelle Nanostream 6015 reingehängt. Ansonsten ist alles noch so, wie es vom Werk kam.
- angesetzt mit NSW
- ca. 8 kg Lebendgestein drin, drunter ist ein dreibeiniger Unterbau aus Riffkeramik, sodass quasi eine Höhle gebildet wird
- Bodengrund: Sand (wurde mir falsch geliefert, wollte eigentlich Korallenbruch 2-5 mm)
- Microbe-Lift Nite-Out und Special Blend wurden mir noch mitgegeben und habe ich auch verwendet
- beleuchtet wird derzeit noch 8 Stunden (erste und letzte Stunde nur mit den blauen LEDs - blöde Idee?)
- Bis vor einigen Tagen wuchsen nur Kieselalgen, jetzt auch Grünalgen
- Bis jetzt wurde noch kein Wasser gewechselt, nur verdunstetes durch Osmosewasser ersetzt, hätte ich schon früher einen TWW machen müssen? 10 % 2-wöchentlich?
Besatz:
Nach einigen Tagen Laufzeit habe ich eingesetzt:
- 3 rote Einsiedler
- 2 sandgrabende Schnecken (ich denke, es sind Nassarius coronatus)
- 1x Caulastrea furcata
- 1x rote Discosoma
- 1x Alveopora
Ca. eine Woche später kamen noch hinzu:
- 1x Sarcophyton (ehrenbergi)
- 1x Ricordea yuma (diese zieht sich abends - noch bei normaler Beleuchtung - immer zusammen und stößt braune Fäden, ich nehme an Zooxanthellen, aus - wie bedenklich ist das?)
Aktuelle Wasserwerte:
Temp.: 25,5 °C
Dichte: 1,024
KH: 6 (grenzwertig niedrig, oder?)
pH: 8,0
NH4: < 0,05
NO2: 0,1
NO3: <0,05
PO4: < 0,02
SiO2: <0,1
Ca: 400
Mg: 1400
Besatzüberlegungen:
Ich traue mich aktuell gar nicht weiter zu besetzen, aus Angst irgendwas falsch zu machen.
Geplant wären als Hauptbewohner eine Symbiosegrundel mit Knallkrebs. Da ich allerdings bei den Besatzüberlegungen immer von einem 60 l Becken ausgegangen bin, ist mir erst vor einigen Tagen klar geworden, dass ich jetzt ja mehr als 60 l zur Verfügung habe und vielleicht noch andere Bewohner einziehen können.
Aber gleich vorweg: Ich habe keinerlei Ambitionen mir eine bunte Fischsuppe zuzulegen, ich habe im Süßwasser stets Artbecken eingerichtet und dementsprechend möchte ich auch beim Meerwasser eher nach dem Leitgedanken "weniger ist mehr" leben.
Überlegt habe ich mir also noch folgendes:
- 2x Lysmata amboinensis oder
- 2x Pseudochromis fridmani
Gehen Fridmani überhaupt oder ist das sowieso die größte Schnapsidee? Von Lysmata habe ich jetzt schon Erfahrungsberichte gelesen, dass sie so aufdringlich putzen, dass man Grundeln gar nicht mehr zu Gesicht bekommt. Das möchte ich natürlich nicht. Für mich wären Grundel und Knallkrebs nach wie vor die "Stars". Gibt es sonst noch sinnvolle Besatzmöglichkeiten, die ich bisher nicht bedacht habe?
Sonstiges:
Ich weiß noch gar nicht, wie ich die Nährstoffversorgung händeln möchte. Langt einem bei einem kleinen Becken mit wenig Besatz die Versorgung durch Wasserwechsel (gekauft habe ich das Microbe-Lift Premium Reef Salt, das Wechselwasser läuft über eine UO-Anlage mit nachgeschaltetem Mischbettharzfilter),oder muss ich die Versorgung anderweitig sichern?
In den 15 Jahren, in denen ich Süßwasseraquaristik betreibe, war ich nicht einmal so verunsichert, wie ich es jetzt bin. Ich hab das Gefühl, ich sitze vor einem riesigen Chemiebaukasten und die Anleitung ist in einer Sprache geschrieben, die ich nur rudimentär beherrsche.
Tut mir leid, dass ich so einen langen Beitrag verfasst habe, aber ich habe das Gefühl, ihr könnt mir besser helfen, wenn ihr möglichst umfangreiche Informationen habt...
Danke schon mal im Voraus
LG,
Julia