Wieviel % Wasserwechsel auf einmal möglich?

  • Hallo,
    meine Nährstoffwerte fangen allmählich an, aus dem Ruder zu laufen.
    Weiterhin habe ich noch immer das Problem, daß die Krusten erbärmlich aussehen.
    Für meine Teilwasserwechsel verwende ich inzwischen destilliertes Wasser, weil ich mir keinen anderen Rat mehr weiß, als daß möglicherweise irgendwelche Schwermetalle im Leitungswasser sein könnten. Ich möchte nun einen möglichst radikalen Wasserwechsel vornehmen. Daher meine Frage: Wieviel Wasser kann man denn auf einmal wechseln, ohne die Bewohner zu gefährden?
    Muß die angerührte Salzlösung "abstehen" und wenn ja, wie lange?


    Danke schonmal für jede Antwort.

  • Hallo Peter,


    destilliertes Wasser würde ich nicht verwenden, denn es enthält meist Unmengen an Silicat.
    Mit der Umkehrosmose entfernst du auch 95-99% der Schwermetalle aus dem Wasser,
    außerdem ist Trinkwasser wesentlich besser kontrolliert als destilliertes Wasser.
    Hier könnte allerhöchstens die Kombination weiches Wasser und Kupferleitungen Probleme bereiten.


    Wechseln kannst du bedenkenlos 50%, notfalls etwas mehr. Und verwenden kannst du das Wasser,
    sobald es völlig klar ist und sich keine Ablagerungen am Boden mehr zeigen.

  • Guten Abend Armin, schön das es noch andere "Nachteulen" außer meiner Wenigkeit gibt :smiling_face:


    Ich habe mein kleines 60l Becken bis jetzt immer mit dest. Wasser aus dem Baumarkt betrieben, wäre es besser auf Trinkwasser umzusteigen? Meinst du das aus der Leitung oder aus der Flasche?
    Finanziell wäre beides bei meinem kleinen Becken machbar :smiling_face:


    Grüße
    Alex

  • Moin Alex,


    wie Armin schon schrieb, Leitungswasser wird zwar besonders gut kontrolliert sollte aber unbedingt noch durch eine Osmoseanlage gereinigt werden.


    Hol Dir eine kleine Osmoseanlage mit nachgeschaltetem Harzfilter, kostet alles nicht die Welt, und du brauchst Dir um das Wasser keine Sorgen mehr zu machen.

  • Hol dir doch UO Wasser vom Händler oder natürliches Meerwasser. Beides mal probieren und schauen ob es Veränderungen gibt. Bei natürlichen Meerwasser kannst du glaube ich noch mehr auf einmal tauschen. 90%? Am besten hier mal fragen was möglich ist. Dann kannst du evtl deine Vermutungen ausschließen.


    Grüße Torben


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  • Hallo.


    Nach wie vor bin ich für Leitungswasser. Allerdings muss es gut sein, was ja manchmal nicht so ist. Daher empfehle ich immer, sich eine Wasser Analyse von örtlichen Wasserwerk zu besorgen. Das ist normalerweise auch kein Problem. Dann sieht man, wie es aussieht. Osmose ist zwar gut, hat aber auch Nachteile. ( genau genommen ist es eigentlich totes Wasser. ) Bei mir waren die Wasserwechsel eher die Ausnahme, habe aber trotzdem nie Probleme gehabt. Ich würde aber eher öfter und kleiner Wechsel durchführen, da ein großer Wechsel doch ein massiver Eingriff ist. Probleme mit Wasserwechsel zu lösen ist für mich eigentlich nur eine extreme Notlösung.


    Da ist meine Meinung und ich möchte damit nicht eine Diskussion über Osmose und Wasserwechsel lostreten.


    Grüße Dieter

  • Hallo Peter,


    ich habe bei mir die Erfahrung gemacht, dass so ab und an ein größerer Wasserwechsel (bis zu 20% des Nettoolumens) sich positiv auswirkt. Die Korallen stehen danach (subjektiv) besser da und haben die Polypen weiter geöffnet. Manchmal könnte ich meinen, man habe dem Salz irgendwelche Drogen beigemischt ....


    Das frisch angesetzte Meerwasser muss nicht länger stehen. Im Gegenteil, zumindest Red Sea empfiehlt, das Frisch angesetzte Meerwasser sofort zuzugeben, nachdem sich das Salz vollständig gelöst hat.


    Allerdings stimme ich Dietmar zu: Wenn Du Probleme mit der Stabilität oder dem Millieu in Deinem Becken hast, bringst Du möglicherweise noch mehr Instabilität rein, wenn Du einen großen Wasserwechsel vornimmst. Ich habe Eines in meinen bescheidenen fünf Jahren als Meerwassaquarianer und davor in 30 Jahren als Süßwasseraquarianer gelernt: Schnelle Veränderungen haben meistens negative Konsequenzen ...


    LG,
    Bernhard

  • Danke nochmal!


    Daß im destillierten Wasser viel Silikat enthalten ist, überrascht mich ziemlich. Bisher ging ich davon aus, daß beim Destilliervorgang eine sehr hohe Reinheit erreicht wird. Wie können da Salze mitkommen?
    Naja, das erklärt zumindest das leicht forcierte Braunalgenwachstum...


    Dann ist es wohl doch besser, ich mache einmal die Woche einen 20%igen Wasserwechsel mit Leitungswasser?
    Falls wer von den Experten mal drüberschauen mag: >Das hier< ist die offizielle Analyse unserer örtlichen Wasserwerke. In meinem Fall ist der Brunnen in Mirow.
    Ist irgendein Wert auffällig?
    Das gesamte Rohrnetz sowohl vom Wasserwerk als auch bei uns zu Hause ist aus PE.


    Leider sind alle Meerwasserläden recht weit weg, so daß ich nicht spontan losfahren und ein paar Kanister Osmosewasser holen kann.


    Wenn ich das große Becken in Angriff nehme, werde ich mir eine Osmoseanlage holen und zumindest teilweise Osmosewasser verwenden.


    Wie sieht es eigentlich mit Regenwasser oder Wasser aus dem sehr klaren (aber sauren) Teich aus? pH mit CaO anheben und verwenden oder besser bleiben lassen?

  • Hallo Peter,


    1.) die Wasseranalyse aus Mirow ist unvollständig. Es fehlen Phosphat und Silikat. Ohne die beiden Werte kann man nicht sagen, ob sich das Leitungswasser eignet.


    2.) Regenwasser kann auch stark verunreinigt sein und eignet sich keinesfalls. Auch Teichwasser würde ich nicht nehmen, allerhöchstens frisches Quellwasser aus einem Gebirgsbach ...


    LG,
    Bernhard

  • Hallo,


    ich würde niemals Leitungswasser verwenden egal was die Analyse der Stadtwerke sagt. Auf dem Weg von den Stadtwerken bis zum Hahn ist einen unbekannte Länge Strecke Rohrleitung von unterschiedlicher Qualität. Was sich da dem Wasser wieder zusetzt oder entzogen wird ist nicht kalkulierbar. Von Temperaturschwankungen zwischen den Jahreszeiten usw. ganz zu schweigen. Entweder selber Vollentsalzer oder Umkehrosmose mit nachgeschaltetem Harz einsetzen oder Osmosewasser vom Händler.
    Zur eigentlichen max. Menge an Teilwasserwechsel würd ich aus eigener Erfahrung sagen gehen 90% problemlos solange die Salinität und Temp. auf dem selben!! Niveau liegen.


    Lars

  • Daß im destillierten Wasser viel Silikat enthalten ist, überrascht mich ziemlich. Bisher ging ich davon aus, daß beim Destilliervorgang eine sehr hohe Reinheit erreicht wird. Wie können da Salze mitkommen?


    Hallo Peter,


    Wasser, das aus Destillation gewonnen wird, wäre für aquaristische Zwecke unbezahlbar. Das "destillierte" Wasser aus Supermarkt oder Baumarkt ist nur demineralisiert. Das heißt, es wird entweder über Osmose oder über Vollentsalzung gewonnen.


    Grüße
    Ingrid

  • Hallo Ingrid,


    was für ein Wasser als Ausgangsstoff für demineralisiertes Wasser
    verwendet wird, ist schwer zu ermitteln. Höchstwahrscheinlich war
    es ursprünglich Trinkwasser, welche Verunreinigungen aber bei
    der Weiterverarbeitung hineinkamen, ist unklar.
    Ich habe auch schon das Gerücht gehört, dass Kondenswasser
    aus Kühlanlagen als destilliertes Wasser verwendet wird.
    Jedenfalls sind die Vorschriften für Trinkwasser viel strenger als die DIN 43530.


    Peter: Bei der Verwendung von Leitungswasser würde ich dieses vorher
    auf Silicat testen, da es für Silicat keinen Grenzwert gibt und der Wert meist
    nicht von den Wasserversorgern angegeben wird. Außerdem ist bei hartem
    Wasser unbedingt der Carbonatgehalt (KH) zu beachten, da sich dieser
    zu den Carbonaten der Meersalzmischung addiert und viel zu hohe Werte ergeben kann.


    Eine gute Umkehrosmose ist eine sinnvolle Investition in die Meerwasseraquaristik.

  • Hallo,


    mein Wasserwerk hat mir auch eine Analyse geschickt, in der angeblich kein Silikat enthalten war, weil es angeblich nicht zugefügt wird. Auch die Anderen Werte waren super und ich dachte auch, ich könnte einfach Leitungswasser für den WW verwenden. Nach jedem WW hatte ich erstmal wieder braune Kieselalgen im Becken und auch sonst hatte ich Probleme, wie sie Armin angesprochen hat. Für das Verdunstungswasser wird auch Osmosewasser benötigt, also kommt man ohne Anlage eh nicht klar.


    Habe mir dann von JBL eine Osmoseanlage gekauft (90,-€) und der Drops war gelutscht. Keine Kieselalgen und auch sonst keine Probleme mehr und das obwohl ich keinen weiteren Harz-Filter einsetze.


    Meerwasseraquaristik ist so kostspielig, da kommt es nun wirklich auf diese ca. 100,-€ auch nicht mehr an. :grinning_squinting_face:


    Auf jeden Fall eine Investition die sich lohnt.


    Gruß Axel

  • Wie gesagt, eine Osmoseanlage werde ich mir auf jeden Fall zulegen. In den letzten Wochen habe ich des öfteren laut darüber nachgedacht und kann nicht ganz ausschließen, daß ich möglicherweise heute Abend darüber verfüge. :smiling_face_with_sunglasses:


    Das mit dem "Destillierten Wasser" ist eine Frechheit. Auf den Kanistern steht in großen Buchstaben "Destilliertes Wasser" und es wird explizit für Aquarien empfohlen.
    Ganz klein darunter steht "Chemisch rein" und "Demineralisiert gemäß VDE 0510-5"
    Also wohl doch bloß "gefiltert". Ist so eine irreführende Etikettierung überhaupt zulässig?

  • Naja, da steht ja nur "für Aquarien", nicht "speziell für MW-Aquarien".
    Goldfische und Guppys beschweren sich wahrscheinlich nicht über die Suppe...

    MfG
    Björn


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    Wisst ihr, was das tragische an Kanada ist?


    Die hätten französisches Essen, britische Kultur und amerikanische
    Technologie haben können, aber die haben französische Technologie,
    britisches Essen und amerikanische Kultur bekommen.

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