UVC gegen Pünktchen?

  • Hallo ihr Lieben,


    ich weiss zwar nicht ob das in den Bereich Fischkrankheiten müsste...aber ich schreib jetzt erst mal hier...falls es hier falsch ist bitte ein Admin verschieben...Danke


    Ich habe immer wieder mal mehr mal weniger mit Pünktchen zu tun, sowohl bei meinem kleinen Paletti, als auch bei meinem Cyanosoma und ich glaube sogar auch bei dem Mandarin und dem Zwergfeuerfisch...


    Ja ich werde jetzt wieder mehr Knoblauch füttern...aber mine Überlegung war nun, ob eine UVC Sinn machen würde?


    Hilft eine UVC bei Pünktchen?


    Danke für eure Unterstützung
    Daniela

  • Du wirst natürlich zwei verschiedene Meinungen bekommen, meine ist aber eindeutig die folgende: Ja. Begründung: in 4 Jahren hatten wir nie Pünktchen - eine UV lief die ganze Zeit. Seit April lief das neue Becken ohne UV, da bekamen wir nach einiger Zeit plötzlich die Pest und unser Chelmon musste dran glauben. Ich habe danach eine neue UV Anlage installiert, 3 Wochen später war die Pest verschwunden und ist seitdem, auch nach dem Einsetzen neuer Fische nicht wieder aufgetreten.

    Tatsachen schafft man nicht aus der Welt, indem man sie ignoriert.

  • Hi Daniela,


    meine Empfehlung hier UVC.



    Grüße aus der Voreifel....Ralf :wink


    189*104*75 Frontscheibe Opti White, Beleuchtung ATI Hybrid-Powermodule 8*80 Watt T5 + 4*75 Watt Led Wifi, IKS (pH, Temperatur), DaStaCo II Xtrema A3, RFP RD3 230 Watt Druck, BK DeLuxe 250 intern mit regelbarer RD3, RE Vlieser Box 3.0, CL 2*Abyzz A400+ACS, Aufbau komplett Atoll-Riff Deko, System Oceamo , TB und Ablegerbecken im Keller

  • Ich nutze eine Deltec 39W - weil die Kontaktstrecke sehr lang ist. Im Gegensatz zu den kürzeren Anlagen mit vergleichbarer Leistung denke ich einfach, das eine längere Kontaktzeit mehr bringt. Als Pumpe hängt eine Aquabee 2000/1 dran, also 2000l Durchfluss.

    Tatsachen schafft man nicht aus der Welt, indem man sie ignoriert.

  • Hallo Daniela,


    das Thema ist hier schon richtig !
    Eine permanente UV-Bestrahlung des Aquarienwassers im Bypass reduziert, wenn es richtig gemacht wird, die sich neuentwickelnden Schwärmerstadien von C. irritans (Weißpünktchenkrankheit). Ebenso verhält es sich mit anderen Parasiten, die frei im Wasser schwimmende Stadien ausbilden. Auf lange Sicht ist es durchaus auch möglich, die Krankheitserreger aus einer Kombination von UVC und einer turbulenten Wasserströmung im Becken soweit auszudünnen, dass irgendwann eine Infektion vollständig erlischt. Wer häufig Fische nachsetzt ohne vorgeschaltete Quarantäne sollte unbedingt eine UVC-Anlage betreiben. Sonst spielt man schnell russisches Roulett mit seinem Fischbestand, da man nie weiß, ob nicht auch Parasiten mit eingekauft wurden. Nur bei Brooklynella hostilis (Anemonenfischkrankheit) ist UVC relativ unwirksam, da sich der Erreger direkt auf der Schleimhaut vermehrt und nur in sehr geringer Anzahl im freien Wasserr vorkommt.


    Wichtig ist eine möglichst lange Kontaktzeit der UVC-Strahlung mit dem Parasiten. Es reicht, wenn ca. 50% -100% des Beckenvolumens / Stunde umgewälzt werden. Bakterien sterben relativ schnell ab, Parasiten sind allerdings wesentlich resistenter gegenüber UVC-Strahlung. Es macht auch durchaus Sinn, die UV-Anlage etwas größer zu nehmen, als vom Hersteller angegeben. Die UV-Röhren altern und manche haben eine Halbwertzeit von nur 6 Monaten bei Dauerbetrieb. Hier sollte man also unbedingt die Röhren nach Herstellerangabe rechtzeitig wechseln. Gute und bekannte Herstellersind z.B. Deltec und HW.

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
    E.P. Odum 1980 - Grundlagen der Ökologie

  • Hallo,


    ...das hört sich ja zumindest sehr ermutigend an...damit ich das in den Griff bekomme...


    Nun ist für mich noch die Frage wie könnte ich denn das gute Stük als Bypass betreiben...


    HAbe einen Ablauf direkt inst Becken...und pumpe dann mittels einer Aquabee 3000 zurück, wobei ich die wieder gegen die 2000/1 tauschen werde die ich vorher drin hatte...auf der Auqabee steckt nur so ein grüner Schlauch..


    Da soll jetzt eh schon ein T-Stück mit Hahn rein, weil ich noch den Phosphatfilter damit speisen will...gibt es eine Möglichkeit das so zu machen, dass ich UV und Phaosphatfilter damit betreiben kann?
    Oder muss eins von beiden an eine extra Pumpe?


    Was ist von de bary zu halten?


    P.S. ...sind nur 240l brutto...



    Danke für eure Hilfe
    Daniela

  • Hallo Daniela,


    ich habe eine Phosphatfilter im Bypass an der Rückförderpumpe (natürlich mit Absperrhahn) und im Anschluss
    direkt dahinter meine UV-Lampe im Dauerbetrieb. Also ohne extra Pumpe.
    Das funktioniert tadellos.


    Gruß, Franz-Josef

  • Hallo Fanz Josef...


    Das hört sich ja gut an...hast DU auch nur nen Schlauch...oder hast Du ne PVC Verrohrung?


    Und vor dem UV Filter keinen Hanh, sondern alles fließt durch?
    Rein theoretisch wenn man die Lampe abschaltet ist dasja auch kein Problem...das Wasser kann ja ruhig weiter durchlaufen...


    Aber läuft dass mit der Geschwindigkeit nicht zu schnell durch?


    Lg
    Daniela

  • Hi!


    Bei mir läuft die UVC auch über Bypass: TB --> über Tunze Master (RFP) nach oben zum T-Stück --> links geht direkt Richtung Becken, rechts macht den Umweg über die UVC --> weiteres T-Stück führt beide Teile wieder zusammen.
    Der Bypass besitzt nach dem ersten T-Stück noch einen Kugelhahn, um den Durchfluss für die UVC schön gering zu halten. Ich habe übrigens 36Watt laufen bei 300l Bruttovolumen + 50l TB. Meine UV-Anlange ist die Aqua Medic HeliMax. Die führt das Wasser im Inneren in Spiralen und ermöglicht so eine lange Kontaktzeit bei relativ kompakter Größe :smiling_face:


    Seit die UVC läuft, hatten nur zwei neu eingesetzte Fisch noch mal ein paar Pünktchen; nach ein paar Tagen war die Sache erledigt, außerdem tauchten bei keinen weiteren Fischen Pünktchen auf.


    Eine Frage zu diesem Thema habe ich allerdings selbst: Mein Händler hat mir empfohlen, die UV-C mind. 2 Wochen vor und nach dem Einsetzen neuer Fische laufen zu lassen, danach könne ich sie wieder abschalten, sofern alle Tiere gesund sind natürlich. Was haltet ihr davon? Ich weiß natürlich, dass die Erregerdichte schnell wieder ansteigen kann, wenn die UV abgeschaltet wird, aber die Idee ist wohl, dass die Erreger mehr oder weniger alle eliminiert worden sind oder die Dichte so gering ist, dass ohne kranke Fische als "Wirte" nichts weiter passieren kann.
    Aus Energiespargründen und um die Lebensdauer der UV-C zu verlängern, wäre das natürlich eine interessante Idee. Ich traue mich aber nicht abzuschalten... :winking_face:


    Viele Grüße,
    Christiane

  • Moin,


    ich hatte eine heftigen Befall mit C. irritans und noch weiteren Infektionen. Ich habe mir dann eine Anlage mit hoher Leistung geholt und diese 4 Monate permanent laufen lassen. insgesamt 100 watt sind aber im Dauerbetrieb nicht zu verachten. Vorher lief das Becken problemlos, ohne Erkrankung.
    Mittlerweile habe ich die UVC wieder vom Becken genommen, gesäubert und in greifbarer Nähe eingelagert...seit fünf Monaten ist alles stabil, kerngesund und unauffällig!
    Ich habe die UV für Notfälle liegen und sie daher sehr stark ausgelegt...da braucht es dann keine 2 Wochen bis es wirkt!


    Ich hatte die UV aber auch direkt und nicht irgendwo im Bypass oder TB angeschlossen! Bei aufgetretenem Befall würde ich die UV mindestens noch 6 Wochen weiterlaufen lassen...zwei Wochen erscheinen mir zu wenig!

    M.f.G


    Markus

    Einmal editiert, zuletzt von Fischsuppe ()

  • Hi!


    Die zwei Wochen waren, glaube ich, für den Normal-/Idealfall gedacht, dass kein Tier beim Einsetzen erkrankt ist. Wenn Pünktchen da waren, sollte die UV natürlich noch länger laufen, das sehe ich auch so.


    Gruß,
    Christiane

  • Hallo Daniela,


    ich habe nur Schläuche verarbeitet. Ich habe einen Absperrhahn gleich am Anfang des Bypass und einen direkt vor meinem Phosphatfilter. Mit dem ersten habe ich die Fließgeschwindigkeit eingestellt (schön langsam) und der zweite ist einfach wenn ich was an der Anlage arbeiten muss z.B. Filter reinigen oder auffrischen, dann kann ich dort komplett absperren und nachher wieder öffnen, ohne das ich die Fließgeschwindigkeit immer wieder neu einstellen muss. :thup
    Funktioniert einwandfrei


    Gruß, Franz-Josef

  • Zitat

    Original von Azalee


    Eine Frage zu diesem Thema habe ich allerdings selbst: Mein Händler hat mir empfohlen, die UV-C mind. 2 Wochen vor und nach dem Einsetzen neuer Fische laufen zu lassen, danach könne ich sie wieder abschalten, sofern alle Tiere gesund sind natürlich. Was haltet ihr davon?


    Zitat

    Original von Fischsuppe
    Ich hatte die UV aber auch direkt und nicht irgendwo im Bypass oder TB angeschlossen! Bei aufgetretenem Befall würde ich die UV mindestens noch 6 Wochen weiterlaufen lassen...zwei Wochen erscheinen mir zu wenig!


    Hallo Christiane,


    die Empfehlung deines Händlers kann man so machen, allerdings sind die 2 Wochen, wie Markus schreibt, sicher zu kurz, um die nötige Sicherheit zu haben. Gerade bei der Strategie, den Parasiten über eine UV-Abreicherung "auszudünnen", bis keine aktiven Schwärmerphasen mehr auftauchen, kann es bei nur 2 Wochen zu Rückschlägen kommen. Also lieber 6 Wochen durchlaufen lassen. Das heißt, noch mal 6 Wochen nach dem Auftreten des letzten weißen Pünktchens. Tritt zwischenzeitlich wieder etwas auf, verlängert sich die Frist entsprechend. Bei anstehenden Urlaubsreisen/ Abwesenheiten und zurückliegendem Fischbesatz würde ich die Anlage auch über die 6 Wochen hinaus durchlaufen lassen.


    Warum die Anlage 2 Wochen vor dem Fischbesatz laufen soll, ist mir allerdings schleierhaft. Das würde nur Sinn machen, wenn bereits eine Cryptocaryon-Infektion im Becken besteht. Dann sollte man aber nicht noch unbedingt weitere Fische dazu setzen, sondern diese Erkrankungen erst einmal sanieren! Erreger, die mit den neu gekauften Fischen ins Becken kommen, benötigen einige Stunden/Tage, bis sich die Infektion ausbreiten kann. Daher reicht es aus, die Anlage dann zu starten, wenn die Fische eingesetzt werden.

    Danach kann man allerdings den Bypass der Anlage nicht einfach nur per Kugelhahn abschalten und solange dort belassen, bis der nächste Fischeinkauf geplant ist. Es würden sich mit der Zeit unschöne Beläge auf den Glasröhren bilden, die später die Effizienz beeinträchtigen. Evtl. kann man die Anlage über Schnellkupplungen anhängen und in der Ruhezeit einfach ein entsprechendes Schlauchstück mit Kupplungen anstatt des UV-Brenners reinhängen.


    Wie zuvor schon geschrieben, ist es bei dieser Methode besonders effizient, wenn die Anlage überdimensioniert ist. Das hohe Vernichtungspotential einer solchen Anlage schafft schnell wieder pünktchenfreie Verhältnisse und da sie nicht ständig mitläuft, ist die Sache auch sehr wirtschaftlich.

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
    E.P. Odum 1980 - Grundlagen der Ökologie

  • Hallo alle zusammen,


    das sind ja wirklich jede Menge guter Tips...auch das mit der Schlauchkupplung finde ich eine sehr gute Idee...


    Nun nochmal die Frage...wie genau konstruiere ich jetzt von der Rückföderpumpe weg...mache ich erst mal ein Stück Schlauch und dann? Weil wenn ich hier einen Kugelhahn setze, dann würde ich ja wenn ich den zudrehe die Pumpe quasi abwürgen...


    Danke nochmal für eure Hilfe...


    Daniela

  • zum Becken
    ¦
    T-------KH
    ¦.........¦
    ¦........SK
    ¦.........¦
    ¦........UV
    ¦.........¦
    ¦........SK
    ¦.........¦
    KH.......¦
    T-------KH
    ¦
    P


    T = Abzweigung
    KH = Kugelhahn oder ähnliches
    SK = Schnellkupplung
    UV = UV :winking_face:
    P = Rückförderpumpe


    ps.: die hellblauen Punkte sind nur Distanzhalter, da Pausen zusammengestossen werden beim Speichern

    Gruss Ruedi


    Seit 23.2.2007 / Seit August 2017 stillgelegt
    AQ: L300,B150,H80 / CL Abyzz 4xA400 / Rückförderung A200 / LED AI HYDRA 52/ Genisis Bandfilter / Diakat B+ / JNS Abschäumer

    2 Mal editiert, zuletzt von Ruedi ()

  • zum Becken
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    T---------------
    ¦.........¦.........¦
    ¦........KH........KH
    ¦.........¦.........¦
    ¦........SK........SK
    ¦.........¦.........¦
    ¦........UV........PO
    ¦.........¦.........¦
    ¦........SK........SK
    ¦.........¦.........¦
    KH......KH.......KH
    ¦.........¦.........¦
    T---------------
    ¦
    P


    T = Abzweigung
    KH = Kugelhahn oder ähnliches
    SK = Schnellkupplung
    UV = UV :winking_face:
    PO = Phosphatadsorber
    P = Rückförderpumpe


    ps.: die hellblauen Punkte sind nur Distanzhalter, da Pausen zusammengestossen werden beim Speichern

    Gruss Ruedi


    Seit 23.2.2007 / Seit August 2017 stillgelegt
    AQ: L300,B150,H80 / CL Abyzz 4xA400 / Rückförderung A200 / LED AI HYDRA 52/ Genisis Bandfilter / Diakat B+ / JNS Abschäumer

  • Hallo Ruedi,


    jetzt noch mal (eine vielleicht blöde Frage):


    Müsste dann nicht jeweils noch ein T -Stück rein wenn es zur Anlage bzw. Filter (hier wohl eher eine Art Verbinder)geht?
    Wenn ich es richtig verstanden habe sind --- das ja die Stücke aus Schlauch?


    zum Becken
    ¦
    T---------------
    ¦.........¦.........¦
    ¦........KH........KH
    ¦.........¦.........¦
    ¦........SK........SK
    ¦.........¦.........¦
    ¦........UV........PO
    ¦.........¦.........¦
    ¦........SK........SK
    ¦.........¦.........¦
    KH......KH.......KH
    ¦.........¦.........¦
    T------T--------
    ¦
    P


    T = Abzweigung
    KH = Kugelhahn oder ähnliches
    SK = Schnellkupplung
    UV = UV
    PO = Phosphatadsorber
    P = Rückförderpumpe


    Und noch ne Frage...der Schlauch von der Rückförderpumpe ist ja so ein dicker grüner Schlauch...und der an dem Uv und am Filter wird ja sicher deutlich dünner sein...kann ich dieses Problem quasi an der Schlauchkupplung lösen, das an dem einen Ende der dicke Schlauch dran ist und am anderen Ende dann der passende zur Anlage weiter geht...?


    Danke für Deine Geduld und Deine Unterstützung...
    Daniela


    P.S. Der Cyanosoma hat es nicht geschafft er ist vorhin gestorben :loudly_crying_face:

  • Nochmal an Alle oder Ruedi,


    ...wenn ich mir so überlege was das fürne Bastelei ist wird mir ganz schwindelig...ausserdem sind die Teile in Summe auch nciht wirklich günstig...


    Spricht irgendwas dagegen jeweils ne kleine Eheim compact 300 dran zu machen haben jeweils ja nur 5 W...dann kann ich die noch einfacher rein und rausnehmen wie ich es brauche...


    Danke nochmal
    Daniela

  • An dieser Stelle will ich mich erstmal vorstellen,


    Mein Name ist Christian und ich verdiene Meine Brötchen, mein Auto, meine Urlaube an die ich mich leider schon arnicht mehr erinnern kann und so weiter mit dem Bau von Teichen und den Umbau/Sanieren von bestehenden Teichen. Ein Großes Thema ist natürlich immer der Koiteich.
    Gerade bei Kois gibt es immer ein paar besondere Fälle unter den Koiliebhabern und so ist in diesem Bereich in vielen Fällen die Technik sehr auf die Spitze getrieben worden.
    Ich muss sagen das geht es hier in der Aquaristik echt harmlos zu :smiling_face:
    So zurück zu meiner Vorstellung. Seit je her bin ich fasziniert von der Salzwasseraquristik!! Schon als kleiner Junge bin ich regelmäßig vor dem Aquarienfachgeschäft auf meinem Schulweg stehen geblieben und habe dem bunten Treiben zugesehen!
    Vor zwei Jahren war ich bereits kurz davor mir mein erstes Becken zuzulegen leider wegen Umzug ist dies auf der Strecke geblieben. Heute weiß ich wieder nicht wie lang ich noch in meiner jetzigen Wohnung in der Stadt bleiben will oder ob ich nicht doch wieder raus auf's "Land" ziehen soll wo auch mein "Arbeitsplatz" (Lager Schowteich etc.) ist.
    Wie auch immer ein Aquarium kommt her so oder so!!! Nur weiß ich noch nicht genau wie groß denn das hängt von der Wohnsituation ab - hier in der Stadt bin ich in einer Wohnung im ersten Stock ja größenmäßig beschränkt... In meiner eigenen Bude bin ich ebenerdig und hier setze ich mir die Grenze dann in so fern, dass ich ohne mich zu quälen am Becken arbeiten können will.
    So viel zu mir und nun zum eigentlichen Thema...


    Also das Thema UVC ist im Teichbereich weniger Streitpunkt als in der Aquaristik. Hier ist kaum ein Teich ohne UVC-ausgestattet. Die entkeimende Wirkung von UVC ist im Vergleich zu Ozon allerdings relativ gering - dafür natürlich für die Tiere WESENTLICH ungefährlicher! Da Ozon jetzt hier nicht her gehört und eine wesentlich tiefgreifendere Meinungsfrage ist werde ich hier nicht weiter drauf eingehen.
    Für eine wirkungsvolle Entkeimung wird in der Trinkwassertechnik folgendes gerechnet:
    Niederdruck UVC-Lampen: ca. 3.000l pro 100W (elektrische Eingangsspannung)
    Amalgam UVC-Lampen: ca. 5.000l pro 100W (elektrische Eingangsspannung)
    nachzulesen ist dies Alles im Detail hier:
    Technical Handbook Ultraviolet Light for Water Treatment



    Zum Thema UVC kann man wirklich zu 100% sagen, dass es eine entkeimende Wirkung hat! Die DNA der frei im Wasser schwebenden Keime etc. wird geschädigt und der Organismus stirbt ab und kann sich nciht mehr weiter teilen.
    Für die genaue Berechnung (im Teich oder Aquarium) sind folgende Faktoren zu berücksichtigen:
    -Die erforderliche Strahlendosis (gemessen in Ws/m[h]2[/h]) (je nach keim unterschiedlich)
    -Die im System herrschende Temperatur und die daraus resultierende Teilungsrate
    Jedoch spielen auch andere Faktoren eine entscheidende Rolle (die ich im kommenden Beispiel aber außer Acht lassen will):
    -Die Reinheit des Wasser grobe Partikel wie auch eine Trübung sind hier entscheidend (wird die UVC vor der Feinfilterung verbaut werfen im Wasser schwebende Partikel einen Schatten auf das dahinterliegende Wasser was die Entkeimung stark beeinträchtigen kann!)


    In der Trinkwasserversorgung kann man davon ausgehen, dass das Wasser was am Ende der Leitung raus kommt einmal durch den UVC-Filter gegangen ist. Nur unter dieser Ausgangssituation kann man hier die oben genannte genaue Aussage treffen. Da dies in einem Aquarium oder Teich aber leider nicht der Fall ist müssen wir das Wasser in Abhängigkeit der Teilungsdauer mehrmals durch den Filter schicken um der Großteil der Keime vor der Teilung zu erwischen. Je nach dem wie oft das Wasser durch den Filter geht muss die UVC-Stärke angepasst werden!!!


    Angenommen der Fall ich besitze ein 2.500l Becken und habe ein 2*75W Amalgam UVC Anlage in Betrieb (diese Anlage würde bei Trinkwasserentkeimung für 7.500l/h reichen). Und betreibe diese mit einer Pumpe die Pro Stunde nur 500l fördert ergibt sich folgendes Problem. Die Erreger der Pünktchen Krankheit vermehren sich bei 25°C-28°C alle 10-12 Stunden. Da das komplette Becken alle fünf Stunden einmal durch die UV-Filterung gepumpt wird sollte Alles im Grünen Bereich liegen - da aber leider ein Teil des Wassers mehr mal entkeimt wurde und andere Ecken des Wassers garnicht findet hier weiter eine Teilung statt.


    Für die Verwendung und Dimensionierung einer UVC-Anlage ist es also nicht wichtig wie viel Watt verwende ich sondern passt die verwendete Wattzahl zu meiner Pumpenleistung (in diesem Beispiel viel zu viel Leistung bei zu wenig Durchfluss) und befördere ich prozentual genug Wasser an der Entkeimungsanlage vorbei!


    Eine Teilung in 10-12 Stunden ist nicht sehr viel was leider ein schlechtes Beispiel war aber das war ja die Grundlage dieses Threads. Bei Teilungsraten von. z.B. e.coli (bei 37°C alle 25 Minuten) wäre dies wenn es im Aquarium so gegeben wäre ein anderes Problem da hier das Wasser meines Erachtens nach je nach Aufbau der Verrohrung (Platzierung des Vor- und Rücklaufes) sicher 7 Mal die Stunde durch den Filter müsste um sinnvoll zu entkeimen. Man muss also in erster Linie wissen was will ich mit meiner UVC-Anlage abtöten!


    Im Koibereich haben Sich die in der Aquaristik gängigen Einbau-UVCs nicht durchgesetzt. Dies liegt zum einem an dem erhöhten Gegendruck (weil das Wasser durch den Kanal gedrückt werden muss und hier im Normalfall auch noch an Eingang und Ausgang ein "90°-Winkel" zu bewältigen ist aber vor Allem weil der Wirkungsgrad wesentlich geringer ist als bei einer Tauchlampe in einem Sammelbecken. Auch Innenverspiegelte UVC-Lampen Wie JumboKoi, BIO UV und Delta UV können hier einfach nicht mithalten. Natürlich ist das Salzwasser in diesem Fall ein großes Hindernis da die Verschraubungen der Tauch UVCs aus Edelstahl dies wohl nicht lang mit machen würden.
    Ebenso hat sich wie oben schon angeschnitten die UVC als Waffe gegen Keime und Co. nicht durchsetzen könne da wir hier Wassvolumen von 15.000l bis 200.000L kaum viele Male pro Stunde durch den UVC-Klärer schicken können (gut bei 15.000l wäre dies mit einer ordentlichen Rohrpumpe machbar). In Innenhälterungen wird bei starkem Besatz im Normalfall mit Ozon und nachfolgender Aktivkohlefilterung gearbeitet.


    So genug Romane geschrieben - wünsche Euch noch einen schönen Abend! Chris


    PS: bitte verzeiht mir falls mein Text etwas durcheinander ist und sich der eine oder andere Tippfehler eingeschlichen hat!! Aber jetzt muss ich ins Fitness und will den ganzen Text nicht vorher nochmals durch schmökern :winking_face:

  • Achso was ich etwas außen vor gelassen habe ist natürlich je nach Keim, Alge oder wie auch immer die nötige Bestrahlungsintensität unterschiedlich...
    In dem Beispiel bin ich ja von einer Keimvernichtung von 99,9% ausgegangen. Was so viel heißen will wie 99,9% der Keime werden am anderen Ende der UVC nicht unbeschadet raus kommen.
    Wenn ich es allgemein nur auf wenig resistente Schädlinge abgesehen habe kann ich natürlich bei gleicher Lampenleistung mehr Durchfluss wählen bzw. eine schwächere Lampe für die nötige Umwälzung wählen :winking_face:


    Gruß Chris

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