Wer will mitplanen? Große Korallenriffanlage

Ich suche Besatz - Ideen für eine Korallenriffanlage mit 7 Becken, das größte davon 8000 Liter. Technik ist vorhanden und die Deko wird zu 100% aus Riffkeramik gemacht. Wer das nicht verträgt oder Werbung vermutet, sollte hier nicht weiterlesen =).

Das Meeresmuseum Stralsund hat bereits viele Riffbecken mit diversen Korallenriffbewohnern, allerdings für meinen Geschmack etwas wild durcheinander.

Ziel der Anlage ist es, den Besuchern die Vielfalt des Meeres anhand von gut ausgesuchten Beispieltieren sein und einzelne Themen nahe zu bringen. Die Größe der Becken ist aus der Zeichnung ersichtlich, die Höhe beträgt jeweils 110cm, das große Becken hat 2m Wasserstand.

Thema des großen Beckens sollte, wie schon aus der Zeichnung erkennbar, ein Riffpfeiler sein. Dazu gehören m.E. immer Anthias und für die Kinder ein Schwarm gelber Doktoren also etwa 40 -60 Tiere. A. squammipinnis gefallen mir aber nicht, ich habe im Berliner Zoo jetzt A. dispar gesehen und war hellauf begeistert. Die Tiere sehen toll aus, waren schon älter als 1 Jahr und standen sehr gut im Futter.
200 blaue Riffbarsche und ein Schwarm Preußenfische könnten das Gesamtbild abrunden.

Ein Becken könnte Tarnen und Täuschen zum Thema haben, ich stelle mir Zwergfeuerfische, Seetangfeilenfische und Krokodilseenadeln vor.

Ein anderes Thema könnte "Krebse - Insekten der Meere" sein: einfach nur Weißbandputzer, Kardinals- und Tanzgarnelen in ein Becken und nichts weiter dazu, kann auch sehr spannend sein.

Aber vergeßt nicht: Es geht zu 99% um absolute Laien, kaum ein Besucher ist wirklich Aquarianer. Geldmittel sind wie immer im öffentlichen Dienst begrenzt....

Nein Micha, das Ozeaneum hat damit nichts zu tun, es sind, die Becken, die durch das Ozeaneum frei werden und genauso im Raum stehen, wie ich es aufgezeichnet habe. Der Besucher geht in der Mitte durch und kann quasi alle Becken zur gleichen Zeit sehen.

Jens: Ein Anthias Mix Becken mit pleurotaenia gibt es schon, aber danke für den Vorschlag, diverse squammipinnis schwimmen auch schon herum. Daher die A. dispar, sicherlich auch eine der schönsten Arten.
AnemonenBecken und Anemonenfischbecken natürlich auch.
Filtrierer scheiden aus: Die pflegt keiner im öffentlichen Dienst, ein Becken mit Röhrenwürmern wäre noch machbar, ein paar Gogonien dazu 1 Wavebox rein, das sieht schon toll aus - Danke für die Idee

Matze: Künstliche Korallen????????? Wir kennen uns noch nicht persönlich oder????

Hera: Wie gesagt: Korallenriffbecken! Rest ist schon vorhanden!

Ich sehe schon, leicht ist es nicht.

Peter Schmiedel hat mich noch auf die Idee mit Rotalgen und zwei Rhinopias frondosa gebracht, muß toll sein, ich werde drüber nachdenken. Danke Peter!

Für alle, die mit philosophieren möchten: Denkt daran, die kleinste Scheibe ist 1 x 1,1m, das sind keine kleinen Becken!

Was wäre mit Mandarinfischen in Gruppenhaltung, hat das schon mal einer probiert? Bei mir blieben immer nur zwei übrig!

Jungs sowas haben die alles schon!

Mit den Mandarin meine ich vielleicht 20 + 20 splendidus & picturatus, das wäre mal was in einem Becken mit 100 x 110 Frontscheibe (Becken ist nur 60 tief.

Mir schweben eher so Art- oder Gruppenbecken vor und dazu jeweils eine kleine Geschichte für den Besucher.
Röhrenaale wären auch toll, aber die Becken haben ja nicht viele Bodenflächen.

Iris: Vielleicht ein Mirakelbarschbecken...

Also es gibt schon:
Ca 20 Mischbecken in denen man versucht hat, einige Biotope darzustellen (z.B.Karibik), dann Rotfeuerfischbecken (häßliche volitans), Anemonenbecken, Muränenbecken, Schnepfenmesserfische, Rootmeer

Ein Becken mit 6 Nasenmuränen halte ich noch für sehr reizvoll, aber alle sagen, mehr als 2 geht nicht!

Klaus: Symbiosebecken haben die schon, immer so kleine Einzelaquarien.

Ein Becken mit 30 Feuerschläfergrundeln ist in Planung, finde ich persönlich auch sehr reizvoll.

Die Zwergfeuerfische bekommen zusammen mit den Seegrasfeilenfischen und den Krokonadeln das Becken Tarnen und Täuschen.

Ein kleineres Karibikbecken mit vielen Gramma, Blennies und Hornkorallen wird es auch geben.

Die Idee sit gut Norbert, aber natürlich haben die sowas auch schon. Ist zwar ein Nordseebecken, aber steht nur 7m entfernt...
Danke trotzdem!

So, wir haben heute mal Hand angelegt!

Zunächst mal die Deko.

Das Prinzip war ja klar:
Alles werden normale Riffbecken, die sehr unterschiedliche und interessante, vor allem aber bunte Bewohner zeigen sollen.
Man glaubt gar nicht, was für ein Mist an Fischen und sonstigem Getier sich in solch einem öffentlichen Schauaquarium in ein paar Jahren ansammeln kann.....

Hier mal der Ausgangszustand:

Eine Languste und zwei Paddelbarsche sind noch zu haben, natürlich ausgewachsen, war ja klar!

Wer´s besonders heavy mag: Ein paar Tarpune gäbe es auch noch!

Ich habe jetzt wenigstens durchsetzen können, daß die ganzen Silberlinge und Fischfresser in EINEM 30.000 Liter Becken gesammelt werden. Vorher saß irgendwie in jeder Anlage einer drin....

Im Großen und Ganzen wird es folgende Becken geben:

Garnelen (evtl gepaart mit Röhrenwürmern
Zwergkaiser
Lippfische
Schmetterlingsfische
Flourescensbecken als Homage an Erwin Kerkenberg
und das große im Bild wird ein Riffpfeilerbecken
Das letzte wird eine Vergesellschaftung aus Gramma loreto, Pseudochromis fridmanni und Acessor flavissimus. Vom Verhalten sehr ähnliche Fische, aber aus völlig unterschiedlichen Erdteilen.

Tarpun Indoor Angeln: Sowas hat noch keiner!

Endlich gehts aufwärts in Mac Pom!

Wenn Du Dich mal gruseln willst? Sehr gern!

Peter: In "Klein" habe ich das jahrelang ausprobiert und es hat wunderbar funktioniert. Man muß es natürlich ähnlich den Buntbarschleuten handhaben:

So viele Fische einsetzen, daß sich die Aggressivität verteilt. Groß genug sind die Becken ja und ein paar Höhlen gibt´s auch. Hier mal ein Zwischenstand:

Ich könnte ja auch mal berichten, aber wahrscheinlich werde ich dann verhaftet....

Wahrscheinlich bleiben bei Eröffnung 50% der Ausstellungsflächen geschlossen und das trotz 3 Monaten Bauverzug und Verschiebung des Eröffnungstermins...

Oh, da habt Ihr alle, wie wahrscheinlich 99% der Besucher von Stralsund später auch, etwas gehörig mißverstanden:

In einer 70.000 Einwohner Stadt gibt es jetzt 2 Aquarien, vollkommen unterschiedliche Betriebe mit verschiedenen Standorten. Wie das funktionieren soll, noch dazu bei 14 € Eintritt für das neue Ozeaneum, bleibt das Geheimnis der Planer.

Wir arbeiten ja immer mal wieder dort, aber die Arbeit im neuen Ozeaneum, beschränkte sich im Wesentlichen auf moralische Unterstützung und die Lieferung der Strömungspumpen. Robert Baur hatte früher über unsere Entwicklung berichtet.
Die großen Typen haben eine Leistung von 600.000 Liter je Stunde bei 1800 Watt. Das entspricht bei 10 Pumpen in etwa einem Äquivalent von installierten 550kW herkömmlicher Kreiselpumpen oder falls das besser verständlich ist: 990.000 Euro Stromkosten PRO JAHR !
Da die von uns gelieferten computergesteuert sind und höchstens 0,5 bis 0,7 der angegebenen Leistung benötigen (z.B. durch Wellensimulation und Nachtabsenkung) beläuft sich der Stromverbrauch auf gerade mal 10kW, also etwa 18.000 Euro pro Jahr.
Wer etwas von Installationstechnik und Stromverträgen versteht, der ahnt bereits, welch gigantische Kosten eingespart wurden. Eine 550kW Einspeisung installiert man ja nicht mal so mit einem Taschengeld. Allein die Bereitstellung dieser Leistung verschlingt irrsinnige Summen.

Aber wir wollen mal nicht vorgreifen, ich werde in Kürze einen eigenen Fred über das Ozeaneum einstellen.
Gestern war erstmal tolle Party, irgendwie hat doch noch fast alles geklappt, nur das "ein paar" Ausstellungsstücke fehlten und die ganze Nordseeabteilung (das Haus hat nur jeweils eine Nordsee und eine Ostseeabteilung!) geschlossen blieb.....

Aber zurück zum Fred: Unsere Aufgabe jetzt besteht darin, die im alten Haus durch den Umzug der Ostseetiere frei gewordenen Becken in attraktive Korallenriffaquarien zu verwandeln und zwar innerhalb kürzester Zeit. Keine leichte Aufgabe:

Geil, so einen schönen roten Teppich hatte ich noch in keiner Stadt

Genau darum geht es Dirk, Du hast schon recht. Fehler solchen Ausmaßes könnten wir uns bei mehreren tausend Besuchern täglich nicht leisten.
Aber es gibt hier eben auch Aquarianer, die HANDELN wenn Algen auftauchen und nicht jammern und etwas mit Wundermittelchen probieren. Natürlich können immer Algenplagen kommen, keine Frage, das weiß man auch, aber rechtzeitig für gute Bedingungen sorgen und reagieren statt lamentieren und zwar mit ganz einfachen Mitteln, das müssen die Jungs können, es ist ihr Beruf!

Hier nun mal die ersten drei Becken mit Süßwasser befüllt.
Großes Problem: Das zentrale Becken in der Mitte kann nicht vom Kreislauf abgekoppelt werden und läuft noch als Störbecken (von Stör nicht von Stören =)) weiter. Somit ist es nicht möglich den gesamten Wasserkreislauf einfach mit Süßwasser zu betreiben und mit Silicarbon zu behandeln.
Ein vorheriges Spülen war aufgrundd er Menge Riffkeramik (ca 6 Kubikmeter!) gar nicht möglich, außerdem wurden noch etwa 200 Liter "flüssiger Keramik" verarbeitet. Nun wurde jedes Becken einzeln mit Süßwasser befüllt und mit einem Ausströmer umgewälzt.

Hier mal erste Ansichten: