Phosphatmangel im Keramik-Nano

  • Moin zusammen...
    Ich frage mal hier nach, weil hier doch einige Keramik-Besitzer vorhanden sind.


    In meinem 25-Liter-Nano habe ich eine Korallenwelt-Säule:
    Kleiner Keramikwürfel


    Bis jetzt läuft alles problemlos, nur ich habe mittlerweile kein Phosphat mehr.
    Nitrat ist noch gut vorhanden mit ca. 5-10mg/l (ich hatte beim Start des Nanos die Hälfte des Wasser aus meinem anderen Nano entnommen, das über sehr reichlich Nährstoffe verfügt).
    Der Würfel läuft jetzt 6 Wochen, heute mache ich den ersten Wasserwechsel.


    Am Nano hängt noch eine Breedingbox mit Algen (u.a. Botryocladia, Codium, Erythroglossum, C. prolifera).


    Ich führe seit einer Woche Phosphat in Form einer Natriumdihydrogenphosphat-Lösung zu. Vom Aquacalculator habe ich mir ausrechnen lassen, welche Menge nötig wäre. Ich hebe täglich den Phosphatwert auf 0,03 an (ist auch kurzfristig meßbar), dann isses wech...


    In dem elend langen Korallenwelt-Fred habe ich gelesen, daß es sein kann, daß die Keramik Phosphat adsorbiert. Zusätzlich habe ich noch Algen, die sicher auch einiges an Nährstoffen verbrauchen.


    Hans-Werner schrieb dort zum Thema Phosphatmangel (Beitrag 929):

    Zitat

    grunsätzlich ja, ich bin mir nur nicht sicher, ob anorganisches Orthophosphat die optimale Form für eine Dosierung ist. Meines Erachtens werden durch das Dosieren von anorganischem Orthophosphat schwankende Konzentrationen erzeugt, die stark gebunden werden, und man pumpt somit erst einmal Phosphat in diverse Adsorber und leere Puffer, was sich dann u. U. wieder negativ bemerkbar macht. Deshalb bin ich immer eher dafür, Phosphat durch Fütterung zuzuführen. Auch ein Korallenkalk-Reaktor könnte in so einem Fall vorteilhaft sein. Das Phosphat aus diesen langsam fließenden Phosphatquellen wird nicht so stark gebunden.

    Ich habe momentan nur ein paar Schnecken drin plus 3 Einsiedler und es kommen noch 6 Thor dazu. Ist jetzt nicht wirklich weltbewegend, was die an Futter verbrauchen.
    Zudem steigt dann ja auch das Nitrat weiter an (ich füttere auch jetzt schon zu, da die Einsiedler Hunger schieben würden).


    Was würdet ihr machen?

  • wahrscheinlich wird dein Phosphat sofort wieder verbraucht und ist nur kurzzeitig nachweisbar, hast du mal versucht langsam die Menge an Natriumdihydrogenphosphat zu erhöhen ?
    Gruß Kai

  • Hallo Steffi,


    macht sich der niedrige phosphatwert denn sichtlich bemerkbar ?


    solange er dies nicht tut , mag es denn doch noch genug sein,selbst wenn sich nichts messen lässt


    sollte es augenscheinliche probleme geben,hast du ja keine andere wahl als zu dosieren - man könnte die dosierung dabei jedoch zeitlich verteilen,indem man die


    lösung weitmöglichst verdünnt , und tropfenweise zugibt,ähnlich wie bei der kalkwassermethode


    mfg thomas

  • Hallo Steffi,


    damit wären wir wieder beim alten Thread über die Riffkeramik, der leider nicht mehr zur Verfügung steht, was mich ziemlich sauer macht. Das nur nebenbei....


    Ich hatte in meinem RK-Becken am Anfang weder PO4 noch NO3 im nachweisbaren Bereich, was ich mit Multireferenz auch überprüft habe. Ich habe große Mengen Futter ins Becken gegeben, sogar bevor die ersten Fische eingezogen sind. Ich habe Granulat rein geworfen, aber auch viel ungespültes Frostfutter. PO4 blieb in einer Region nahe null.


    Nach ca. einem dreiviertel Jahr hat sich das Blatt gewendet. Plötzlich schoß PO4 und NO3 in die Höhe und damit kämpfe ich bis heute, also seit 1,5 Jahren. Aktuell habe ich mein PO4 wieder nahe 0,1 durch den Einsatz von 4!!! Litern Diakat B PLUS.


    Was ich machen würde??? Es folgt eine Antwort völlig frei von Emotionen: Die Riffkeramiksäule auf die Fensterbank stellen und mit Sukkulenten bepflanzen. Zum Entsorgen war sie zu teuer. Um sie im Becken zu lassen wird es zu teuer. Hol dir eine schöne Säule aus LS und Dein Problem ist gelöst.



    Liebe Grüße


    Christian

  • Hallo Christian,


    naja,wäre natürlich 'ne möglichkeit , aber bei solchen problemen ist man mit einem nano ja klar im vorteil - bei 25 l werden sich die kosten für ev. absorber in grenzen halten (bei 2700 l ist es klar anders)


    die säule kann ja zu jeder zeit ruckzuck rausfliegen, wenn es mal wirklich problematisch werden würde ...


    mfg thomas

  • Oh Leute nicht schon wieder!!!!!


    Christian ich zitiere dich mal vom Dezember aus deinem eigenen fred, völlig emotionslos....:
    Vermutlich ist NO3 und PO4 in dieser Konzentration aber auch ein Resultat aus schlechter Abschäumung und viel zu wenig Korallen.


    Olaf

  • Oh Leute nicht schon wieder!!!!!


    Darf ich daraus schließen dass Threads bzw. Kommentare, die "Riffkeramik" und/oder "Korallenwelt" enthalten, ausschließlich Lob bzw. Hinweise wie problemlos alles ist aussprechen dürfen? Sonst stoßt dir das auf? Das alle kritischen Threads direkt zu dem Thema, wurscht ob hilfreich oder nicht, abgedreht werden reicht dir noch nicht?


    Außer natürlich man kommt gleich direkt mit einer Theorie warums an einem selbst, dem Schäumer, dem Ausgangswasser, Anzahl der Korallen, Namen der Fische, Farbe des Unterschranks, etc. liegt, dann darf es auch Keramikbecken geben die nicht perfekt laufen.

  • Vermutlich ist NO3 und PO4 in dieser Konzentration aber auch ein Resultat aus schlechter Abschäumung und viel zu wenig Korallen.


    Das ist des Rätsels Lösung. Der Schuran AQ 250 aus der Professional Serie ist nicht für Becken bis 5.000 Liter, sondern nur bis 500. Da hat sich Schuran einfach um eine Null vertan... Es war damals eine Vermutung/Gedanke. Fakt ist aber, dass die Beobachtung der anfänglichen und länger andauernden PO4 Limitierung von den meisten RK-Besitzern gemacht wurde. Keine Ahnung mit was die abschäumen...


    Interessant wäre jetzt was passieren würde, wenn Steffi tatsächlich die Säule tauschen würde.

  • Ich nehme an Steffi wird die Säule nicht rausnehmen wollen. Mit der Dosierung sollte es bei dem kleinen Volumen ja gehen.
    Aber bitte aufpassen: Auch bei mir war fast ein Jahr lang kein PO4 nachweisbar und dann ging es binnen kürzester Zeit durch die Decke und ist nur mit Diakat Einsatz haltbar.

  • Hallo Steffi, hast Du denn Probleme mit dem Becken wenn Phosphat bei nn liegt? Du erwähnst keine Probleme in deinem Posting.
    Grüße
    Jens

    Von all den Dingen, die ich in meinem Leben bisher verloren habe vermisse ich meinen Verstand am meisten (Ozzy Osbourne)

  • Hi Zusammen,


    der RK-Thread ist geschlossen, bleibt geschlossen und ist nach wie vor einsehbar. Wenn jeder halbwegs sachlich diskutieren und beim Thema bleiben würde und man sich nicht im Hintergrund beharken würde, wäre er nie geschlossen worden.


    Wir wollen hier keinen Krawall, wir wollen eine sachliche und belegbare Analyse des Problems. Wir sind die ständigen Stänkereien leid - egal ob pro oder contra RK.
    Diskutiert bitte sachlich - oder lasst es.


    Steffi braucht eure Unterstützung und keinen Streit untereinander.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Naja, jedes Becken ist anders. Anfangs hatte ich auch kein PO4 in den Keramikbecken. bis es relativ schnell auf bis zu 0.3 !!! angestiegen ist, und ein paar SPS abgetreten sind.


    Aktuell liegt PO4 bei 0.0x und NO3 dosiere ich zu wenn es unter 2 fällt. Wieso wieder so tief weiss ich eigentlich nicht...


    Mein Kreislauf aus Haupt-, Zweit-, Ableger und Technikbecken fasst netto 1850 Liter. Ein MBK200 schäumt ab (mit wenig Ozon nachts). Filterfluss ist bei ca. 4000l/h, davon 2/3 durch den Rollermat mit Teichvlies. Im technikbecken habe ich ein Algenrefugium. Dann noch 1/4 Liter Pellets. WW 300 Liter pro Monat, ausschliesslich mit Leitungswasser.


    Gruss
    Andi

  • Steffi, ich habe ja vor kurzem ein Fangi-Becken mit 100% Keramik gestartet. Das Becken ist fast nur mit allen möglichen Krusten bepflanzt. Befüllt wurde das Becken nur mit Altwasser vom grossen Kreislauf. Ich gehe davon aus, dass das PO4 auch hier rasch verbraucht wird, denn 2-3 Wochen nach dem Wasserwechsel öffnen die Krusten jeweils nicht mehr alle. Kurz etwas Wasser wechseln und am nächsten Tag sind sie wieder offen...


    Das Wasser in dem Becken habe ich allerdings aus Faulheit noch nie getestet. Ist mittlerweile mein 6. Keramikbecken und es lief bei allen gleich ab. Wenn es weiter nach dem von mir erkennbaren Muster weiterläuft, dann kommen nun bald Cyanos welche ohne zutun, nach 2-3 Monaten einfach so wieder verschwinden werden. Mal schauen, ich liebe die Keramik jedenfalls sehr!


    Gruss
    Andi

  • Moin zusammen,
    erstmal: Die Säule bleibt, es zieht kein Lebendgestein ein, weil dort meine kleinen Shrimps untergebracht werden sollen und die Säule dafür ideal ist, da ich sie komplett entnehmen kann, um so zum Verkaufszeitpunkt die kleinen Shrimps gut abfischen zu können. Ich mag die kleinen Shrimps nicht in einem nackten Aquarium heranwachsen lassen, sie sollen schon Korallen von Anfang an kennen.


    Den Phosphatmangel (oder ggf. auch Nitratmangel) sehe ich durch die blassen Blasen meiner "roten Blasenalge" (Botryocladia sp.), die im angehängten Refugium sitzt, das Problem hatte ich auch schon mal in meinem kleinen Algenbecken (mit Lebendgestein). Seit der Phosphatzufuhr sind die Blasen wieder gut gefärbt.


    Meine Frage zielte nicht auf "Riffkeramik ist doof" ab, sondern lediglich darauf, wie ich Phosphat sinnvoll zuführen kann, ohne Nitrat noch viel höher zu jubeln. Hätte ja sein können, daß es noch eine andere Möglichkeit gibt, außer eine Natriumdihydrogenphosphat-Lösung.


    Für meine Phosphat-Lösung habe ich die Konzentration 1/10 so konzentriert -wie vom Aquacalculator vorgeschlagen- angesetzt. Dosis dieser verdünnten Lösung wäre 0,01ml um auf 0,03mg/l PO4 zu kommen. Das sind 2 Tropfen, wovon ich morgens und abends einen zugebe.
    Der Aquacalculator schlägt für die Stammlösung 126g NaH2PO4/l vor, ich habe 12,6g/l angesetzt (allerdings als Dihydrat, habe es aber korrekt über das Molgewicht umgerechnet).


    Fazit: Ich dosiere jetzt erst mal weiter Phosphat zu, behalte den Phosphatwert aber im Auge :winking_face:


    Matthias,
    das habe ich gelesen, steht ja auch oben in meinem Beitrag drin...

  • Hallo Steffi,


    Hans-Werners von dir weiter vorn zitierte Aussage, dass die laufende Zufuhr von organischem Phosphat über das Futter der Dosierung von anorganischem Phosphat vorzuziehen ist, erscheint mir nachvollziehbar. Das Problem ist ja offensichtlich, dass nicht vorhergesagt werden kann, wohin das PO4 verschwindet. Wenn es nicht von den Organismen benötigt wird, dann wird es wohl in Depots gelagert werden. Das halt ich für ein Risko, weil du dann auch wieder nicht weißt, zu welchem Zeitpunkt das gebundene PO4 wieder freigesetzt wird.


    Es stimmt schon, dass mit dem Futter auch Stickstoff eingebracht wird, aber der hat zumindest die Chance, auch im Weg der Denitrifikation wieder zu verschwinden. Vom Gefühl her ist da die Biologie besser einzuschätzen.


    Der Umstand, dass deine Botryocladia blasse Blasen (klingt poetisch) hatten, lässt auf einen reduzierten Stoffwechsel schließen, der seine Ursache schon in einem PO4-Mangel haben wird. Unter diesen Umständen wird aber auch weniger Nitrat verbraucht. Cyanobakterien, hast du irgendwann einmal geschrieben, plagen dich in diesem Aquarium nicht. Die wären ansonsten als Konkurrenz auch zu beobachten, mit ihrem hohen Wachstumspotenzial brauchen sie viel Phoshat.


    Ich denk, mit mehr Futter wird sich das schon einpendeln, allenfalls würd ich den Tierbesatz aufstocken (sofern sich das halt mit dem Konzept der Thor-Kinderstube vereinbaren lässt).


    Btw: Gibt es irgendwo eine Liste der Nährstoffzusammensetzung verschiedener Futterarten?


    Liebe Grüße
    Linda

  • Moin Linda,
    ich habe jetzt mal probeweise meine komplette "Zuchtgruppe" an Großscheren drin. Die wollen eh nur fressen und keine Larven basteln (haben sie aber in gut 2 Jahren immerhin einmal geschafft).
    Die Korallen im Cube kennen die 9 schon, Trampeleien machen ihnen wenig.


    Es gab heute Frostfutter (war schon gespült, angereichert und wieder eingefroren), Krill und Mysis. Mal gucken. Ich füttere jetzt mal eine Woche reichlich (an Algen ist eh nix mehr im Cube drin) und messe dann mal wieder Phosphat und beobachte meine Botryocladia. Sie ist was Nährstoffmängel angeht die empfindlichste, bzw. sieht man das bei den beleuchteten Blasen einfach am besten.


    Die Großscheren könnten auch drin bleiben, für sie sind die Nachwuchs-Shrimps absolut uninteressant.

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