Neue Korallen sterben - alte stehen gut

  • Hallo in die Runde,


    ich habe in meinem Becken das Problem, dass neu eingesetzte Korallen nach 1-2 Wochen absterben.


    Die alten Bestände stehen alle gut und ich muss gerade bei den Weichkorallen des öfteren zurückschneiden.


    Eventuell könnte es an dem hohen Nitratwert liegen, den ich leider nicht runter bekomme.


    Habt Ihr eine Idee ?


    meine Wasserwerte:


    PH 7,5
    Dichte 1,024
    KH 9
    NO2 < 0,1
    NO3 80
    CA 410
    MG 1500


    Temp 25,6 Grad
    Beleuchtung aquasunLED 300W


    LG Thomas

  • Hallo Thomas,


    erst einmal möchte ich dich hier bei uns im Forum begrüßen und wünsche dir viel Spaß.


    Kannst du bitte mal ein Bild vom Becken machen? Deine Angaben sind etwas dürftig. :smiling_face:


    Des Weiteren sind wichtig: Beckengröße? Standzeit? Besatz (Fische und Korallen)? Welche Korallen sterben? PO4-Wert? Wasseraufbereitung und Wasserwechsel?


    Danach suchen wir weiter.


    Grüße Andreas

  • Hallo Andreas,


    Bilder liefere ich nach sobald das Licht an ist :winking_face:


    Hier mal mehr Details zum Becken:


    540 Liter


    Strömungspumpen 2x Tunze 6045, 1x Tunze 6025, 1x Tunze 6065
    Filterung Tunze Reefpack 500


    Das Becken steht jetzt zwei Jahre, das Lebensgestein kommt aus dem vorherigen 400 Liter Becken und ist ca 6 Jahre alt.


    Besatz: Palettendoktor, Segelflossendoktor, Sandanemonenfisch, SechsStreifen Lippfisch, Kanarien Lippfisch, Putzerlippfisch, Porphyr-Zwergbarsch, Arzur Riffbarsch, 2x Schwertträger Grundel, Sandseestern, 2x SeeIgel, Seehase, diverse Schnecken



    Wasserwechsel alle 2 Monate 10%
    Wasser nachfüllen und WW mit Osmosewasser



    PO4 kann ich leider nicht sagen. Dafür habe ich keinen Test



    LG Thomas

  • Sterben SPS LPS oder Weiche? Bei deinem hohen Nitratwert sollte der Phosphatwert auch sehr hoch sein. Aber messen musst du den unbedingt ist mit Nitrat der Wichtigste.


    Grüße Torben


    Gesendet von meinem Handy mit Tapatalk

  • Hallo Thomas,


    ja, liefere die Bilder bitte nach.


    Der hohe NO3-Wert ist mit dem Überbesatz und der dafür erforderlichen Menge Futter zu erklären. Ich denke, der PO4-Wert ist dann auch deutlich erhöht. Besorge dir dringend einen Test und eine Referenz. Du solltest dich mindestens vom Palettendoktor und damit auch vom Putzerlippfisch trennen.


    Mehrere große Wasserwechsel (2-3x >50%) und du näherst dich einem NO3-Wert von 20 mg/l. Zusätzlich ein paar neue Brocken Lebendgestein können auch hilfreich sein.


    Welchen Korallenbesatz hast du und welche Korallen sterben nach dem Einsetzen? Welchen Nitrattest verwendest du? Hast du ja bereits beantwortet.


    Grüße Andreas


    P.S: Vielleich ist die Umstellung auf den hohen N/P-Gehalt für die neuen Korallen einfach zu heftig. Die alten Korallen haben sich wahrscheinlich langsam angepasst. Bleibt die Frage, ob es für Weichkorallen auch zu hoch ist.

  • Hi Thomas


    Neben dem Nitrat würde ich auch die KH und Mg als zu hoch sehen
    Allerdings glaube ich auch, dass eher der Nitratwert daran schuld ist
    Mg und KH sind bei mir aktuell auch zu hoch und alle Korallen stehen super...die, die ich vor Kurzem eingesetzt habe, stehen auch super
    Ich würde erstmal öfters einen Wasserwechsel mit einem Salz machen, welches niedrige Werte hat.

  • Hallo Thomas,


    wie meine Vorredner schon geschrieben haben, ist Dein Nitratwert viel zu hoch und vermutlich auch Dein Phosphatwert. Deine Horn- und Lederkorallen haben sich daran gewöhnt. Generell macht den Weichkorallen ein hoher Nitratwert auch nicht so viel aus. An Deiner grünen Caulastrea (unteres Bild) läßt sich aber deutlich erkennen, dass Deine Werte für LPS/SPS nicht stimmen - und deshalb gehen Dir vermutlich die neuen Korallen ein.Außerdem sieht es auf den Fotos aus, als würden sich am Boden Cyanos breit machen.


    Wichtig ist jetzt allerdings, nicht zu abrupt zu ändern, denn offenbar ist für Deine alten Korallen "die Welt in Ordnung". Ich würde deshalb wie folgt vorgehen:


    1. Phosphattest kaufen. Meine Empfehlung wäre der von Reef Analytics.


    2. Für 2 Monate lange jede Woche 20% Wasserwechsel durchführen (oder alternativ 2 x pro Woche 10%). Neues Wasser über eine Osmoseanlage erzeugen. Du solltest kein Leitungswasser nehmen, denn laut Trinkwasserverordnung darf der Nitratgehalt dort bis zu 50mg/l sein -> das würde Dir bei Deinem ohnehin hohen Wert nicht helfen.


    3. Wenn Der NO3-Wert dann kleiner als 20mg/l und der PO4-Wert kleiner als 0,12 mg/l ist, kannst Du neue LPS zusetzen. Also auch eine Caulastrea könnte dann gehen.


    4. Und zu guter Letzt: Hast Du schoin mal nachdedacht, Dich eventuell von Deinem Paletten- und Deinem Segeldoktor zu trennen? Die sind zum Einen zu groß für Deine Becken und sind auch sehr wahrscheinlich die Ursache für den hohen Nährstoffeintrag und die damit verbundenen NO3-Werte. Vor allem der Paletti ist doch ein sehr unruhiger Schwimmer mit hohem Platzbedarf.


    Ansonsten sieht Dein Becken doch gut aus .... :thumbs_up:


    LG,
    Bernhard

  • Nachdem ihr meine Vermutung das NO3 und PO4 zu hoch sind bestätigt, habe ich mal ein wenig gegoogelt und werde jetzt mal folgendes versuchen.


    1. die schon recht lange diskutierte Wodkamethode anwenden


    2. mit Special Blend und Nite Out Bakterienstarter einsetzen.


    Um su sehen wie das wirkt, werde ich Wasserwechsel erstmal beim alten Rythmus belassen.


    Starten werde ich mit folgender Dosierung:


    Wodka 10ml täglich


    Special Blend und Nite Out 120ml wöchentlich.


    Ich halte euch auf dem laufenden, wie sich die Werte und das Becken entwickeln.


    Für heute kann ich schonmal sagen, dass Special Blend abartig stinkt :winking_face:


    Lg Thomas

  • Hallo Thomas,


    zu 2.) ich glaube nicht, dass Dir diese beiden Mittelchen helfen werden. Die sind dazu da, bei einem neuen Becken die Biologie in Gang zu bringen und den Abbau von Eiweißstoffen zum Endabbauprodukt NO3 zu beschleunigen. Deine Biologie funktioniert aber doch, wozu dann zusätzliche Bakterien einbringen?


    zu 1.) Wodkamethode wende ich auch seit gut einem Jahr an und sie hilft bei mir. Ich kenne aber auch Aquarianer, die ihr Becken damit an die Wand gefahren haben. Wichtig ist die gaaaaaanz langsame Steigerung der Dosierung. Es gibt von M. Mrutzek einen guten Artikel dazu:
    Wodkamethode nach Mrutzek
    Dein Becken hat 540 Liter. Ich würde max mit 0,2 ml/100Liter Beckenvolumen starten und dann alle 3 Tage um 0,2 ml/100Liter Beckenvolumen erhöhen. 10ml als Startwert sind bei Deiner Beckengröße vielleicht schon zu viel. Wenn Du zu schnell erhöhst. holst Du Dir nur eine Bakterienblüte. Du brauchst dann Geduld, bis Du eine Wirkung merken wirst. Bei mir trat diese bei 6ml/100Liter Beckenvolumen ein.


    Viel Erfolg damit!


    LG,
    Bernhard


    P.S.: Meiner Anischt nach wirst Du um große und häufige Wasserwechsel nicht herumkommen!

  • Hallo Bernhard,


    du hast eigentlich schon alles gesagt. Ich finde es echt schade, dass der TE unser bereits angesprochenes Problem völlig ignoriert und nun versucht, die Symptome zu bekämpfen. :thumbs_down:


    Ein Z. flavescens in 500l wird immer ein Streitthema bleiben, aber diese beiden Kandidaten sprengen den Rahmen jeder Diskussion.



    Frohe Weihnachten,


    Andreas



  • Hallo Thomas,


    Bernhard's Vorschläge gehen schon in die richtige Richtung. Zu allererst versichere Dich der Genauigkeit Deiner Produkte, die Du zur Überprüfung Deiner Wasserwerte verwendet hast. Auch die der Referenzen. Alte Produkte sind generell etwas für die Tonne. Ein verstärkter WW von 20% sollte sofort erfolgen. Danach alle 14 Tage mindestens 10%. Die Anwendung der "offenen" Wodka-Methode kann zwar bei sachgemäßer Anwendung! Abhilfe schaffen, hat aber keinen Vorteil gegenüber der "geschlossenen" Version. Hier verbleibt der gesamte Abbau in einem geschlossenen System und die bakteriellen Aktivitäten finden nicht unkontrolliert im Beckenraum statt (z. B. Verschleimung der wasserführenden Rohre oder bei unsachgemäßer Anwendung der Ausbruch einer Bakterienbluete, etc.). Das Ethanol wird in einem geschlossenen Behaelter effizienter für die Denitrifikation verwendet. Diese Methode begünstigt auch nicht das Wachstum aller heterotrophen Bakterien, egal ob es sich um nützliche Denitrifikanten oder um pathogene Arten handelt (Glaser, Der Meerwasseraquarianer, 2/2012, 1/2014 und Sellner/Ramsch April 2009). Vollstaendigkeitshalber mochte ich deswegen, neben der "offenen" Ethanol-Dosierung, auch auf diese Methode hinweisen. Die "offene" Dosierung ist einfacher in der Anwendung, aber wie die Artikel von Armin und Sellner zeigen, nicht unbedingt optimal und sicher. Wie so etwas funktioniert, kannst Du in den genannten Artikeln nachlesen oder im Internet nach "Nitratfiltern" googeln.
    Gruss
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hi Thomas


    Ich an Deiner Stelle würde einen Wirbelstromfilter mit Pellets benutzen, Du fährst Dein Becken damit nicht so schnell an die Wand, was mit Wodka bei Unwissenheit schnell passieren kann. :smiling_face_with_sunglasses:

    Gruß Ewald


    _______________________________________________________________________________________________________________________________


    Früher hatte ich Angst im Dunkeln.
    Wenn ich heute so meine Stromrechnung sehe,
    hab ich Angst vorm Licht. :loudly_crying_face:

  • Hallo in die Runde,


    ich habe mir heute, wie Bernhard empfohlen hat, neue Test bestellt.


    PO4 habe ich bisher noch gar nicht gemessen und mein NO3 Test scheint auch nicht so toll zu sein.


    Ich habe zum Vergleich mal Leitungswasser und Osmosewasser gemessen und folgende Werte bekommen.


    Leitungswasser 40 und Osmosewasser 30.


    Kann ja eigentlich nicht sein.


    Da NO3 der letzte JBL Test in meiner Sammlung war habe ich nun für NO3 und PO4 RedSea geordert.


    Das Thema mit den Doc´s und der Beckengröße ist natürlich auch ein Punkt, aber auch ein Thema was schon ewig mit unterschiedlichen Meinungen diskutiert wird.


    In meinem vorherigen Becken (nur 420 Liter) hatte ich auch schon einen Palettendoktor, dem es 11 Jahre gut bei mir ging. :smiling_face:


    Mein letzter Stand zum dem Thema - möglichst ein Weibchen nehmen, die bleiben kleiner


    Ob natürlich die Geschlechtsbestimmung an der Form der Schwanzflosse richtig oder falsch ist .......


    Für mich war dieser Fisch allerdings damals der Grund mit Meerwasser zu starten und ich bin da ein bisschen Beratungsresistent :face_with_rolling_eyes:


    Melde mich wieder wenn ich mit neuen Tests hoffentlich genauere Werte habe.


    Lg Thomas

  • So, heute sind die neuen Tests gekommen.


    Hier mal die aktuellen Werte.


    T 26,0
    PH 7,5
    Dichte 1,024
    KH 9
    NO3 >64 (mehr misst der Red Sea Test nicht)
    PO4 3,06
    CA 400
    MG 1480




    Mein nächster Schritt wäre nun neues Salz besorgen und einen Großen Wasserwechsel machen.



    Was meint Ihr wie viel ich wechseln sollte ? 50% ?



    Lg Thomas

  • Hallo Thomas,


    welche Einheit hat denn Dein Phosphatwert? 3,06 kann eigentlich nicht sein. Oder meinst Du 0,06 mg/l?


    Und eines würde mich natürlcih stark interessieren:

    Zitat

    In meinem vorherigen Becken (nur 420 Liter) hatte ich auch schon einen Palettendoktor, dem es 11 Jahre gut bei mir ging. :smiling_face:
    Mein letzter Stand zum dem Thema - möglichst ein Weibchen nehmen, die bleiben kleiner
    Ob natürlich die Geschlechtsbestimmung an der Form der Schwanzflosse richtig oder falsch ist


    Kläre mich doch mal bitte auf, wie man das Geschlecht eines Palettendoktors bestimmen kann und wie man sicherstellen kann, dass er dieses nicht wechselt ... :winking_face:


    LG,
    Bernhard

  • Hallo Bernhard,


    die Einheit vom Test ist ppm.


    Wenn ich richtig gegoogelt habe, ist ppm und mg/l gleich. Oder ??


    Für die Geschlechtsbestimmung bei Palettendoktoren soll die Schwanzflosse ausschlaggebend sein.


    Bogen nach innen = männlich
    Bogen nach außen = weiblich
    zusätzlich sollen Weibchen grauere Steifen haben


    Lg Thomas

  • Hallo Thomas,


    bei den Nitratwerten würde ich mal Nitrit gegen messen. Bei fast alles Nitrattests wird erst Nitrit in Nitrat umgewandelt, um Nitrat messen zu können. Wenn dein Phosphatwert stimmt, dann zügig Absorber verwenden.


    Rolf

  • So, kurzes Update


    folgendes habe ich bisher unternommen.


    2x wöchentlich 10% WW mit Osmosewasser
    1x wöchentlich 80ml Special Blend
    Siliphos von Dupla in den Filter
    Wodka auf aktuell 20ml gesteigert


    Phosphat steht aktuell auf 0,36 und Nitrat immer noch auf 64


    Seit gestern ist der Abschäumer wesentlich aktiver.


    Ich hoffe das nun auch der Nitratwert sinkt.


    Lg Thomas

  • Hallo


    Hab ich das richtig gelesen ?......Der Phosphatwert ist in wenigen Tagen von über 3 auf 0,3 gesunken ???
    Wenn das stimmt war das aber sehr schnell.
    Der Vorschlag mit den Pellets erscheint mir auch als sehr gut.
    Alternativ einen geschlossenen Nitratfilter.....diesen würde ich aber niemals ohne Redoxmessung betreiben.

  • Hallo Nils,


    ja das mit dem Phosphatwert ging super schnell.


    Ich habe mir letzten Freitag einen kleinen Tunze Comlinefilter geholt um das Granulat möglichst effektiv einzusetzen.


    Verwendet habe ich dann Dupla Siliphos in einem Strumpf.


    Das hat wirklich super funktioniert und ich kann den kleinen Filter so zukünftig bei Bedarf ins Becken hängen oder auch schnell wieder rausnehmen, ohne an der anderen Filteranlage zu fummeln. :smiling_face:


    In 4,5 Tagen um ca. 2,6 runter ist schon ordentlich.


    Ich hoffe nur das war nicht zu schnell für die Korallen!


    Meine Kupferanemonen sehen zur Zeit etwas schlaff aus.


    LG Thomas

  • Hallo


    Das war schon brutal schnell.....hoffen das die Korallen das nicht übel nehmen.
    Nitrat und Phosphat sollten im richtigen Verhältnis zueinander sein.( 10:1 z.B. Nitrat 5 und Phosphat 0,5 )
    Ich habe meine Werte hier auch noch nicht optimal aber schnelle Veränderungen sind nach meiner Erfahrung schlimmer als zu hohe Werte.

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