Hippocampus zosterae

  • Hallo Knut


    Daumen sind fest gedrückt!
    Immer schön weiter berichten, das ist sehr spannend und wird von mir aufmerksam verfolgt. Leider weiß ich auch keinen sicheren Rat und würde es auch einfach mal auf gut Glück versuchen. Nur wer gar nichts macht, bleibt stehen.


    MFG Torsten

  • Hallo,


    auch am gestrigen Morgen fand ich 2 unselbständige Neonate am Beckenboden.
    Sie kamen ebenfalls in die " Intensivstation".


    Die anderen Pfleglinge entwickeln sich sehr unterschiedlich ( siehe Bilder ).
    2 Exemplare können in Kürze umgesiedelt werden.
    Ob sie stark genug sind, um selbständig Futter zu fangen, muss sich zeigen.


    MfG


    Knut

  • Am heutigen Tag gab es keine weiteren Geburten.


    Bevor später Bilder des aktuellen Standes folgen, hier einmal


    Bildes des " Hallodri ", dessen Brutbeutel sich bereits zurück gebildet hat.



    Aber wer könnte bei dieser Schönheit ( Bild 2 ) schon widerstehen?

  • Bei einem Großteil der Neonate hat sich der Greifreflex ausgebildet.


    Sie halten sich an allem Erreichbarem fest. Bevorzugt an den Geschwistern.
    Ob es auch im Brutbeutel des Vaters derart chaotisch zugeht?


    Morgen werde ich erstmals separieren.
    Die größten Exemplare und solche, die sich offensichtlich gut festhalten können, werden umgesetzt.
    In der neuen Box werden sie erstmals mit Futter versorgt werden.


    Leider sind mir in allen Boxen gleichzeitig die Tisbe Kulturen auf ein Minimum gekippt, nachdem sie vor ca. 2 Wochen offensichtlich einen Populationshöhepunkt erreicht hatten.
    Das habe ich leider nicht erkannt und keine weitere Aufteilung vorgenommen, sodass die Besatzdichte zu groß wurde. mit den oben genannten Folgen.


    So muss ich es halt mit Artemia Nauplien 430 versuchen.
    Ich denke, hier wird sich die Aktion zwischen Erfolg und Misserfolg entscheiden.
    Der hier beschriebene Versuch war halt total ungeplant und ich musste alle Maßnahmen improvisieren.


    MfG


    Knut

  • Leider sind mir in allen Boxen gleichzeitig die Tisbe Kulturen auf ein Minimum gekippt, nachdem sie vor ca. 2 Wochen offensichtlich einen Populationshöhepunkt erreicht hatten.
    Das habe ich leider nicht erkannt und keine weitere Aufteilung vorgenommen, sodass die Besatzdichte zu groß wurde. mit den oben genannten Folgen.


    Hallo Knut,


    das sind die Leiden der jungen (und weniger jungen :)) SeegrasponyhalterInnen. Es wär fein, wenn du den Youngsters wenigstens ein paar Tisbe-Nauplien kredenzen kannst. Ich glaub nicht, dass sie die 430µ Artemien schon aufnehmen können.


    Aber so wie du es geschafft hast, die Frühchen bis jetzt durchzubringen, wär's kein Wunder, wenn ich mich auch da irre.


    Schön, dass mit deinen Beiträgen und Fotos das Interesse der Community am Monsterthread wieder zunimmt :smiling_face:


    Auf weitere Fortsetzungen freut sich
    Linda

  • Hallo Knut


    wirklich toll, wie Du Dich für die Zwerge" reinhängst...weiter so!


    Ich würde auch versuchen, auf jeden Fall eher Copepoden anzubieten. Die Artemia scheinen ja auch irgendwelche Verdauungsprobleme zu bereiten, wie ich bei den Reidis immer wieder erlebt habe.


    Aber in der Zucht sollte man immer wieder einfach mal probieren und auch andere Wege gehen...ich drück Dir die Daumen!


    Viele Grüße


    Kathrin

  • Hallo Linda und Karin,


    vielen Dank für eure moralische Unterstützung und eure Tips.


    Unglücklicherweise stehen meine Bemühungen, einen gangbaren Weg zur Aufzucht der Frühchen zu finden,
    auch noch unter einem enormen Zeitdruck. Für den 14.01. habe ich vor einiger Zeit bereits einen Urlaubsflug gebucht.
    Bis dahin sollten die Neonate so selbständig sein, dass mein weniger erfahrener und biologisch interessierter Vertreter die Arbeiten fortführen kann.



    Und da wir gerade über amerikanische Ureinwohner sprechen, bleibe ich bei der amerikanischen Umgangssprache und möchte bemerken:


    " When shit comes to shit " , dann produzieren die Akteure auch noch eine Fehlübergabe und die wertvollen Eier für die nächste Generation landen auf dem Behälterboden.


    MfG


    Knut

  • Hallo Knut,
    das ist wirklich sehr interessant !!! Knut Du machst wirklich tolle Bilder !!!
    Möchte meine Erfahrungen auch mal beisteuern . Von meinen 10 Wildfängen haben leider nur 5 überlebt,da sie in einem schlechten zustand angekommen sind.
    Habe die 5 mit Artemia 430 , Tiesbe, Moina Salina gefüttert. Konnte aber nie Balzverhalten oder änliches beobachten,das änderte sich erst nachdem ich anfing Tigriopus californicus zu füttern.
    Zu meiner überraschung kam es dann nach 3 Tagen zu einer Eiübergabe und die Pferdchen waren viel lebhafter.
    Seitem besteht die Hauptnahrung bei mir aus Tigriopus californicus und frisch geschlüpfzen Artemia 430.
    Es kam seitdem zu keinen ausfällen mehr und die anzahl meiner Tiere ist jetzt auf ca 40 Tiere angestiegen. Der Vorteil bei den Tigriopus ist das man sie in großer zahl züchten kann und Sie sehr wiederstandsfähig sind.

    Gruß
    Andi

  • Ich klinke mich auch mal hier ein. Ich habe vor, in noch ferner Zukunft ebenfalls die kleinen Pferdchen zu pflegen und auch nachzuziehen. Diese gehören zu den wenigen "Fischen", die mich Bereich Meerwasser interessieren. Wie in meinem Vorstellungsthread zu lesen, werde ich grundsätzlich nur auf Nachzuchten zurück greifen. Deshalb bin ich natürlich auch an den erfreulichen Berichten Nachzuchten betreffend sehr interessiert. Sowohl im Internet als auch in der Literatur liest man ja recht unterschiedliche Haltungs- und Aufzuchtbedingungen. Aber alle scheinen ja annehmbar erfolgreich zu sein. Ich hatte dahingehend auch einmal mit Daniel Knop eine Konversation bezüglich einiger dieser Aspekte in Hinsicht auf sein Buch. Mich würde natürlich sehr interessieren, was die erfolgreichen Züchter im Vorder- und im Hintergrund dieses Forums für Erfahrungen gemacht haben. Ich schreibe einfach mal meinen Plan auf und freue mich auf eure Meinungen und Rückmeldungen dazu.

    • Als Futter würde ich wenn möglich auf Artemien verzichten, da diese erstens keinen guten Nährwert haben wenn sie nicht extra angereichert werden und zweitens Hydroiden einbringen so sie denn nciht sorgfältig entkapselt werden, die dann wieder aufwendig entfernt oder durch Fressfeinde wie Tenellia fuscata eingedämmt werden müssen. Auch können Artemien schlechter von den Pferdchen verwertet werden.
    • Bei den Temperaturen liest man ganz unterschiedliche Angaben, die zwischen 20 und 26 pendeln. Niedrigere Temperaturen werden empfohlen, da dies eine Prophylaxe gegen Krankheiten darstellt und auch den Metabolismus der Tiere etwas herunter fährt. Ich würde 22 Grad anpeilen.
    • Die Salinität kann von 1.015-1.025 reichen. Knop schlägt 1.019 vor. Seahorsebredder.co.uk nennt 1.022 als optimalen Wert. Auch dort gibt es noch weitere unterschiedliche Optimalwerte. Wie sind eure Erfahrungen dahingehend? Es gibt ja auch Leute, die halten halocoridina rubra mit den Seepferdchen zusammen, diese haben ja wieder einen anderen Optimalbereich der Dichte, der mit 1.010 angegeben wird, auch wenn die Tiere aufgrund ihres natürlichen Habitats sehr große Dichteschwankungen tolerieren, was wäre das Optimum? Ich persönlich würde lieber die GGvJ halten, so sie denn wieder irgendwann verfügbar sein werden :-).
    • Als Becken dachte ich an ein 30l Becken, in dem dann zwei kleine umgedrehte Fischfallen wie bei Knop eingebracht werden. So können die Zuchtpaare von den Jungtieren getrennt gehalten werden. Auch braucht man dann nur einen Heizer und hat ein größeres Wasservolumen. Der Auslass in den Einhängebecken wäre so beschaffen, dass er eine austauschbare Membran hat. Im Normalfall ist die Maschenweite so, dass keine Futtertiere aus den Einhängebecken entkommen können. Wird die Membran getauscht, werden durch größere Maschenweite die Futtertiere ausgespült und auch Futterreste ins große Becken übertragen. Im großen Becken sind dann der Heizer, Bodengrund, Totgestein und Makroalgen untergebracht. In den Einhängebecken sind nur Haltestrukturen. So hat man eine Kombination aus der Sterilität und einfachen Kontrolle der Einhängebecken und dem natürlichen Hauptbecken. Im Hauptbecken ist dann entweder die Wasserzufuhr in die Einhängebecken mit einem Luftheber oder mit einer normalen kleinen Pumpe mit T-Stück realisiert. Das Hauptbecken kann zusätzlich zur Futterzucht genutzt werden.


    Ich bin gespannt auf eure Meinungen.

  • Hallo Christian,


    deinen Vorstellungspost hab ich gelesen und finde deine Absicht, auf Naturentnahmen zu verzichten, durchaus zeitgemäß und gerade in Bezug auf H. zosterae auch sinnvoll im Hinblick darauf, dass du ohne Lebendgestein die Einschleppung unerwünschter Mitbewohner vermeiden kannst. Übrigens: Auch deinen Vornamen habe ich dort gefunden - eine Anrede und eine Grußfloskel wirken doch freundlicher.


    Zu den von dir aufgelisteten Punkten:


    Als Futter würde ich wenn möglich auf Artemien verzichten, da diese erstens keinen guten Nährwert haben wenn sie nicht extra angereichert werden und zweitens Hydroiden einbringen so sie denn nciht sorgfältig entkapselt werden, die dann wieder aufwendig entfernt oder durch Fressfeinde wie Tenellia fuscata eingedämmt werden müssen. Auch können Artemien schlechter von den Pferdchen verwertet werden.


    Dass Artemiazysten Hydroiden einbringen wurde schon oft behauptet. Ich kann mich aber nicht erinnern, dass dafür ein zweifelsfreier Nachweis erbracht wurde. Tatsache ist, dass einzelne Hydroidpolypen schnell mal den Weg ins Aquarium finden, etwa als Aufwuchs auf Schneckenhäuschen, auf Algen oder sogar auf den Pferdchen selbst. Klar ist auch, dass mit einer hohen Futterdichte für die rasche Ausbreitung gesorgt ist. Und bei Temperaturen über 25°, wenn sich die Geschlechtstiere abschnüren, explodiert die Hydroidenpopulation mitunter geradezu. Nichtsdestoweniger können sie auch ohne den Einsatz von Nudibranchien limitiert werden.


    Zum kompletten Verzicht auf die Artemien selbst: Das geht nach meiner Erfahrung nur mit umfangreichen Futterkulturen und einer überschaubaren Anzahl von Ponies. Auf Dauer halt ich's für eine Utopie.


    Zitat

    Bei den Temperaturen liest man ganz unterschiedliche Angaben, die zwischen 20 und 26 pendeln. Niedrigere Temperaturen werden empfohlen, da dies eine Prophylaxe gegen Krankheiten darstellt und auch den Metabolismus der Tiere etwas herunter fährt. Ich würde 22 Grad anpeilen.


    Die Salinität kann von 1.015-1.025 reichen. Knop schlägt 1.019 vor. Seahorsebredder.co.uk nennt 1.022 als optimalen Wert. Auch dort gibt es noch weitere unterschiedliche Optimalwerte. Wie sind eure Erfahrungen dahingehend? Es gibt ja auch Leute, die halten halocoridina rubra mit den Seepferdchen zusammen, diese haben ja wieder einen anderen Optimalbereich der Dichte, der mit 1.010 angegeben wird, auch wenn die Tiere aufgrund ihres natürlichen Habitats sehr große Dichteschwankungen tolerieren, was wäre das Optimum? Ich persönlich würde lieber die GGvJ halten, so sie denn wieder irgendwann verfügbar sein werden :-).

    In Bezug auf die Umweltparameter reicht ein Blick auf den natürlichen Lebensraum von H. zosterae um zu erkennen, dass 'optimal' hinsichtlich Salinität und Temperatur eine gewisse Schwankungsbreite im Jahresverlauf ist. Leider ist das Monitoring-Tool des Smithonian Marine Institute seit mittlererweile mehr als einem Jahr vom Netz genommen - das war für mich ein Paradigmenwechsel.


    Niedrige Temperaturen um die 20° schränken meiner Erfahrung nach jedenfalls die Vermehrungsfreude ein und sind so günstig als Erholungsphase für die Hengste. Obendrein wird - wie von dir angesprochen - der Stoffwechsel gedämpft und verlängert so das ohnehin nicht sehr lange Leben der Zwergseepferdchen.


    Halocaridina rubra ist hinsichtlich der Umweltfaktoren noch um einiges toleranter als H. zosterae. Ihr Nutzen als Restevertilger ist meiner Ansicht nach aber gering, weil sie sich hauptsächlich von Algen- und Bakterienaufwuchs ernähren. GGvJ halt auch ich für die bessere Wahl.


    Zitat

    Als Becken dachte ich an ein 30l Becken, in dem dann zwei kleine umgedrehte Fischfallen wie bei Knop eingebracht werden. So können die Zuchtpaare von den Jungtieren getrennt gehalten werden. Auch braucht man dann nur einen Heizer und hat ein größeres Wasservolumen. Der Auslass in den Einhängebecken wäre so beschaffen, dass er eine austauschbare Membran hat. Im Normalfall ist die Maschenweite so, dass keine Futtertiere aus den Einhängebecken entkommen können. Wird die Membran getauscht, werden durch größere Maschenweite die Futtertiere ausgespült und auch Futterreste ins große Becken übertragen. Im großen Becken sind dann der Heizer, Bodengrund, Totgestein und Makroalgen untergebracht. In den Einhängebecken sind nur Haltestrukturen. So hat man eine Kombination aus der Sterilität und einfachen Kontrolle der Einhängebecken und dem natürlichen Hauptbecken. Im Hauptbecken ist dann entweder die Wasserzufuhr in die Einhängebecken mit einem Luftheber oder mit einer normalen kleinen Pumpe mit T-Stück realisiert. Das Hauptbecken kann zusätzlich zur Futterzucht genutzt werden.

    Die Trennung der Fohlen von den erwachsenen Tieren halt ich nicht für notwendig. Ich mach das nur, wenn ich sicherstellen möchte, dass nahezu alle Fohlen eines Wurfs durchkommen. Aber das scheint ohnehin nicht der Hauptgrund der Konzeption zu sein. Das größere Wasservolumen hat mit Sicherheit einen günstigen Einfluss auf die Stabilität der Wassergüte.


    Wenn im großen Becken genügend Restvertilger wohnen, die die gelegentlich ausgespülten Futtertiere verwerten, dann wird das schon eine gute Lösung sein.


    Edit: Hab's erst nach dem Absenden des Beitrags mitbekommen: 30 Liter sind kein 'großes' Becken, auf das die genannten Vorzüge zutreffen.


    Ich denk, Knut wird dazu auch eine Stellungnahme abgeben. Vielleicht auch Andi.


    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo zusammen,
    Danke Linda für deine rasche und ausführliche Stellungnahme. Hier noch ein paar Anmerkungen meinerseits.

    Dass Artemiazysten Hydroiden einbringen wurde schon oft behauptet. Ich kann mich aber nicht erinnern, dass dafür ein zweifelsfreier Nachweis erbracht wurde.

    Ich habe das bei Knop und beim Artikel von Karin Helwig in der Koralle gelesen. In welcher Art und Weise das nun verifiziert wurde, kann ich nicht sagen. Ich halte die Behauptung allerdings für durchaus plausibel und dass keine Hydroidpolypen mit Artemienzysten eingebracht werden ist ja ebensowenig zweifelsfrei. Wenn es eine mögliche Quelle darstellt, neben den Arten Nachteilen der Artemienernährung, dann ist es zumindest den Versuch wert, auf alternative Futtterquellen zu schwenken. Dass Hydroidpolypen natürlich auch auf andere Weise ins Aquarium gelangen können, ist ebenso unbestritten.
    Ich weiß, dass du die Hydroiden mit Hilfe von Aterinas in Zaum hältst. Diese haben, wie ebenfalls im Thread beschreiben aber evtl. auch schädigendes Potential auf die Pferdchen. Auch wenn du das bei der von dir eingebrachten Art und den bei dir lebenden Tieren noch nicht beobachten konntest, es aber auch nicht ausgeschlossen hast, da du nicht immer die Kontrolle über die Pferdchenanzahl im Caulerpadschugle hattest. Da dachte ich eine der Vielen hydroidvernichtenden Schneckenarten, die hier empfohlen wurden, wären eine gute und sichere Alternative. Vor allem wenn, wie du ja auch beschreibst, deine Koppel nie hydroidfrei ist. Damit wäre ja immer Futter für den Schneckerich und seine Famile vorhanden. Aber am Ende hat man vielleicht das gleiche Problem wie mit Glasrosen fressenden Schnecken und muss dann noch eine Hydroidzucht bewerkstelligen.

    Edit: Hab's erst nach dem Absenden des Beitrags mitbekommen: 30 Liter sind kein 'großes' Becken, auf das die genannten Vorzüge zutreffen.

    30L sind natürlich ein großes Becken im Vergleich zu einem 5L Aufzuchtbehälter und haben demgegenüber die genannten Vorteile. Ein 60L oder 600L Becken hätte natürlich diese Vorteile in größerem Maße. Wenn aber andere Züchter ein Becken von 10L für H. Zosterae empfehlen ist ein Wasservolumen von 30L im direkten Vergleich eben groß. Die von mir genannten Vorteile, dass man dann zwei getrennte Hälterungsbecken für die Zuchttiere und den Nachwuchs zur Verfügung hat und eben das Hauptbecken ist doch dann trotzdem vorhanden, genauso wie der Vorteil nur eines Heizers, eines Thermometers, des größeresn Wasservolumens im Vergleich zu den Hälterungsbecken, dass im größeren Becken auch Bodengrund, Gestein, weitere Makroalgen, Resteverwerter usw. sein können trifft doch ebenso zu. Welcher der von mir genannten Vorzüge fällt denn weg wenn das Becken 30 statt 130L hat? Was würdest du als eine angemessene Beckengröße für das Hauptbecken empfinden, in das dann zwei Hälterungsbecken eingebracht werden?
    Die Trennung der Jungen von den Elterntieren würde ich genau aus dem von dir genannten Grund durchführen, um die Überlensrate zu erhöhen. Der Aufwand im von mir angepeilten System wäre ja der gleiche und wenn dadurch mehr der kleinen Pferdchen überleben, ist es das in meinen Augen auf jeden Fall wert.


    Ist man denn was Temperatur und Dichte angeht so frei, wie die von mir genannten Spielräume? Wären 22 Grad eine angemessene Temperatur, da diese sich ja grob in der Mitte des Temperaturbereichs befindet? Wäre eine Dichte von 1.019 oder 1.020 angemessen, da sich dies ebenfalls im mittleren Toleranzbereich befindet? Im Thread wurden ja auch Vorteile und Konsequenzen von bewusst herbeigeführten Temperatur- und Salinitätsschwankungen genannt, die im natürlichen Habitat ja auch vorkommen. Haltet ihr eure Pfleglinge bei einem konstanten Wert oder variiert ihr bewusst die Werte? Da bin ich noch gespannt, was eure Ansichten sind.


    Viele Grüße


    Chris

  • Hallo Chris,


    zur Beckengröße: Ideal erscheint mir ein Volumen, das bei gegebener Pferdchenanzahl den Bestand an harpaticoiden Copepoden sichert. Das ist natürlich Illusion, denn nach den ersten paar geglückten Aufzuchten sind 40 Ponies (wie jetzt bei Andi) ein Bestand, der unter diesen Voraussetzungen ein paar hundert Liter erforderte. Zur Sicherung des eigenen Ponybestands ist es aber auch nicht opportun, das Vermehrungspotenzial der Pferdchen nicht zu nützen - zumindest nicht unterhalb dieser Indíviduenanzahl.


    Was die Stabilität der Wasserwerte angeht tu ich mir schwer mit einer Volumsempfehlung. Nur soviel: Ein paar Fohlen vom Herbst hab ich separiert und halte die derzeit 6 Ponies gemeinsam mit 5 Wurmgrundeln, meinen letzten 2 GGvJ sowie ein paar Columbellas und Borstenwürmern in einem 25 Liter-Aufzuchtbecken ohne Bodengrund, mit Caulerpa serrulata als Nährstoffverbraucher. Dort sind die Nährstoffwerte trotz täglich zweimaliger Fütterung bis vor kurzem im nicht nachweisbaren Bereich gewesen. Dann hat die Caulerpa geblüht und sich in der Folge aufgelöst. Als Sofortmaßnahme habe ich die abgestorbenen Algen entfernt und einen großzügigen Wasserwechsel durchgeführt. Dennoch ist eine Gorgoniengrundel, die zuvor auch in diesem Aquarium gewohnt hat, im Zuge der Ereignisse gestorben. Ein neuer Algenbuschen hat die Situation schnell wieder beruhigt, alle anderen Bewohner haben den Vorfall ohne Schaden überstanden. Auf die Bestimmung der Nährstoffwerte habe ich dann verzichtet, weil sie mehrere Stunden nach dem Ereignis soweiso nicht mehr aussagekräftig gewesen wären.


    Zum Vergleich: In meinem Wohnzimmerrifferl (Mischbecken, ohne Abschäumer, Eheim 2213-Außenfilter mit Korallenbruch und Schwammaufsatz auf der Ansaugseite, Strömungspumpe zur Hinterspülung) mit 54 Liter hat zum selben Zeitpunkt eine Algenblüte stattgefunden. Dort hab ich lediglich die abgestorbenen Algen rausgefischt und sonst nix getan. Am Abend war das Wasser wieder klar, Verluste jedwelcher Art gab es keine.


    Als weiteren Vergleich möcht ich meine Ponykoppel mit ebenfalls 54 Liter anführen: Sie ist naturnah eingerichtet, mit Seegras als Nährstoffverbraucher. Das hat leider unter der vorüberhehenden Anwesenheit von 2 Krabbenaugengrundeln mehr gelitten als erwartet und erfüllt seine biologische Funktion derzeit nur in geringem Maß. Dazu kommt, dass der Bestand an Ponies durch den Tod von mehrerer Methusalems in den letzten Monaten deutlich gesunken ist. Wegen des schwächelnden Seegrases ist die Etablierung eines ausreichenden Tisbebestands für die derzeit 8 adulten Pferdchen nicht möglich, sodass ich Artemien und calanoide Copepoden zufüttern muss. Die Biologie in diesem Aquarium ist derzeit alles Andere als zufriedenstellend. Erst der Einsatz von ein paar halbwüchsigen Guppies und der Anschluss eines kleinen Algenrefugiums mit 12 Litern hat augenscheinlich eine Verbesserung gebracht.


    Was ich damit sagen möchte? Das Volumen allein ist nicht die Ausschlag gebende Größe, aber je geringer es ausfällt, desto unmittelbarer wirken sich Entgleisungen der Beckenbiologie aus. Das ist an sich ja keine besondere Neuigkeit, aber die Unterschiede sind so wie ich's jetzt erlebt hab gravierend.


    Anderes Thema, Hydroidenlimitierung:

    Zitat

    Aber am Ende hat man vielleicht das gleiche Problem wie mit Glasrosen fressenden Schnecken und muss dann noch eine Hydroidzucht bewerkstelligen.

    Also abgesehen davon, dass es mir seinerzeit nicht gelungen ist, eine auf Cladonema californicum spezialisierte Fadenschnecke zu bekommen, wär das das Letzte, das ich mir (und den Schneckerln) antun wollte. Die Futter-Glasrosenbeschaffung für die gelegentlich notwendige Wischmopzucht, wenn der Aiptasienbestand in den kleinen Aquarien das gesunde Maß überschreitet, reicht mir bei weitem :smiling_face:


    Die von Torsten und Karin beschriebenen Schädigungen von Pferdchen (durch Gänsefußseesterne und Gorgonien) betrafen entweder nicht H. zosterae, oder sie waren die Folge von Attacken einer anderen Asterinaart als die, die ich als unproblematisch kenne.


    Zur Dichte und der Temperatur: Lange Zeit habe ich mich an den Empfehlungen etwa von Martin Reith orientiert und eine Dichte von maximal 1.020 gehalten. Bis ich von Knut auf das Umweltmonitoring des SMI aufmerksam gemacht wurde: Im Indian River gab es meiner Erinnerung nach Schwankungen von etwa 1.020 bis 1.035. Genau kann ich's nimmer sagen, und aufgeschrieben hab ich's mir auch nicht. Aber jedenfalls ist die Salinität das geringste Problem bei der Seegrasponyhaltung. Und ich halt Klimareize generell für förderlich wenn's um die Widerstandskraft der Tiere geht.


    Was die Temperatur betrifft reicht bei 'normalen' Wohnzimmerverhältnissen meiner Erfahrung nach ein unheiztes Aquarium. Damit können die jahreszeitlichen Schwankungen recht gut nachgestellt werden. Im Winter hatte ich früher nachts etwa 22°, im Sommer tagsüber mitunter mehr als 30°. Das hat den Pferdchen keine Probleme bereitet. Erst seit ich Hochlandchamäleons pflege und für die die Temperatur im Winter nachts auf 17-18° bringen soll, habe ich nach längerer Überlegung einen Regelheizer installiert, der die Temperatur im Pferdchenbecken nicht unter 20° sinken lässt.


    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo Linda,
    Danke für deine weiteren Erläuterungen und Erfahrungsberichte. Da stimme ich natürlich absolut zu, dass ein becken zur Stabilisierung der Werte gar nicht groß genug sein kann. Für die Zucht der Copepoden hatte ich auch nicht primär das Hauptbecken vorgesehen. Das würde da nur einen Teil des Bestandes als Aufenthaltsort dienen. Die Zucht würde in externen Behältern stattfinden. Die Vermehrungsfreudigkeit der Pferdchen sollte man natürlich, auch da gebe ich dir recht, nicht aus den Augen verlieren und nicht versuchen zu bremsen. Deshalb wäre es sicher nicht verkehrt eine größeres Behältnis als Hauptbecken zu nehmen, in das man dann evtl. auch noch weitere kleine Appartments für die Herde einbringen könnte :-). Wenn das dann ebenfalls aus den Nähten platzen sollte, muss ein weiteres Becken her, man kennt das ja :-). Ich peile dann wohl eher auch 54L oder gar 125 ein, um auf Nummer Sicher zu gehen.
    Was Temperatur und Salinität angeht werde ich dann auch versuchen Schwankungen nicht auf Gedeih und Verderb zu vermeiden und einen Mittelwert anzupeilen, sondern ruhig um diesen pendeln. Das ist ja auch ohne vil Zutun zu bewerkstelligen :-).
    Zur Kontrolle des Hydroidproblems, das evtl. auftauchen könnte werde ich dann evtl. zur genauen Idenifikation hier erhältlicher Asterinas noch einmal auf dich zurück kommen, um möglichst freundliche und unproblematische Mitbewohner einziehen zu lassen :-).
    Als Alge dachte ich eher an Chaetomorpha linum, um das von dir geschilderte Problem gar nicht erst auftauchen zu lassen. Das entspicht natürlich optisch dann nicht exakt dem natürlichen Habitat, erfüllt aber doch die Funktion der Haltestruktur und ist im Hauptteil des Beckens ein sehr sicherer Nährstoffausträger. Hat diese Alge irgendeinen Nachteil?
    Betreibt ihr oder betreibst du eigentlich auch einen kleinen UV Steri, wie beispielsweise diesen hier oder ist so etwas nicht nötig?


    Viele Grüße


    Chris

  • Hallo zusammen,
    neben den in meinem letzten Post gestellten Fragen sind leider noch ein paar dazugekommen :-). Als passende Alternative zu Chaetomotpha, sollte diese irgendwelche Nachteile beispielsweise durch ihre Wuchsform haben, bin ich auch auf Graciliara gestoßen, die die gleiche Vorteile von Chaetomorpha gegenüber Caulerpa bietet. Als dritter möglicher Nährstoffexporteur im Hauptbereich des Beckens, aber dann nicht als Haltestruktur geeignet, bietet sich Ulva an. Was wäre da euer Favorit als Haltestruktur und als Nährstoffexporteur?
    Ist was die Beleuchtung angeht auch ein abgetrennter Bereich mit umgekehrten Beleuchtungszeiten, um nachts den PH stabil zu halten und die Sauerstoffversorgung zu sichern, sinnvoll oder wäre das unnötig?. Das könnte ich dann ja evtl. so realisieren, dass ich zwei 54er Becken aufstelle, die miteinander verbunden sind, nur eben mit umgekehrter Beleuchtungszeit.
    Bezüglich eines UV Filters, wie des oben genannten habe ich jetzt auch ganz unterschiedliche Meinungen von unbedingt sinnvoll bis absolut unnötig und sogar das Immunsystem schwächend gelesen. Da bin ich auch auf eure Erfahrungen gespannt.
    Wo kauft ihr eure Copepoden und füttert ihr tisbe/nitokra oder eher tigriopus oder gar eine calanoide Art wie arcatia. Für die eigene Zucht scheinen calanoide wie nitokra ja wegen des größeren Aufwands und geringeren Ergiebigkeit nicht wirklich sinnvoll, wenn die Pferdchen auch tisbe/nitokra erbeuten können. Da tigriopus ohnehin auch in der Wassersäule unterwegs ist oder auf den Algen zu finden ist, stehen diese den Pferdchen ja ebensogut zur Verfügung. WIe sieht es eigentlich mit mysis, wie americamysis bahia aus was Zucht und Futterqualität für die Pferdchen angeht? Sie sind ja recht gut nachzuziehen, wenn auch nicht so schrecklich ergiebig. Hier im Thread habe ich auch gelesen, dass die Jungtiere anderer Garlenenarten ebenfalls als Futter dienen können.
    Wie wäre eigentlich diese Schnecke als Fressfeind für die Hydroiden geeignet? Sie ernährt sich ja nicht ausschließlich von diesen und wäre daher deutlich besser haltbar. Leider habe ich nirgendwo einen Hinweis entdeckt, wer diese Tiere hält. Im MeWaLex steht auch, sie sei für Heimaquarien nicht geeignet. Sie scheint wohl auch eher in kälteren Gewässern vorzukommen.


    Viele Grüße


    Chris

  • Hallo Chris,


    zu den Algen: Geeignet ist grundsätzlich alles was schnell wächst und mit den Bedingungen in der Pferdekoppel gut zurecht kommt. In erster Linie geht's ja um die Nährstoffaufnahme.


    Chaetomporpha linum ist in der Tat optisch nicht mein Favorit, obendrein ist sie brüchig und deshalb nicht einfach zu entfernen, wenn man sie loshaben will. Ihr Vorteil ist, dass sie keine Haltestrukturen in den Boden ausbildet, was bei den verschiedenen Caulerpas mitunter zu einer empfindlichen Störung der Biologie beim Gärtnern führt, wenn ausgedehnte Partien des Bodensubstrats 'umgedreht' werden.


    Gracillaria (ich habe Erfahrung mit G. curtissae) ist für meinen Geschmack optisch ansprechender als Drahtalgen, bietet aber wegen ihres dichten Wuchses ideale Versteckmöglichkweiten für unerwünschte Gäste wie Flohkrebse und Schlangensterne. Ohne gründliche Spülung mit Süßwasser würde ich sie nicht einsetzen.


    Was Caulerpa angeht ist mein Favorit wie schon erwähnt C. serrulata. Für recht gut geeignet halt ich auch C. sertularioides, nur ist die nach meiner Erfahrung heikler als serrulata. Die Federcaulerpaemp find ich halt als die hübscheste Vertreterin der Kriechsprossalgen. Seit kurzem hab ich auch die Allerweltsalge C. prolifera im Pferdchenbecken, weil ich von den anderen Algen keine ausreichend großen Reserven für die Neubepflanzung eines 54 Liter-Beckens hatte, und die gefällt sowohl mir als auch den Ponies. Haltestrukturen finden die auch bei dieser Art problemlos.


    Was Ulva angeht hatte ich ein paar Jahre eine schmalblättrige Art in den Outdoor-Boxen, die dort sehr gut gediehen ist und jedes Jahr nach dem Winter wiedergekommen ist. Im Aquarium hat sie sich leider nicht gehalten.


    Zur UV-Anlage: Eine ständige Entkeimung halt ich für überflüssig. Freilich ist die richtige Futtermenge dabei ein Thema, aber selbst in der Anfangszeit mit den hier im Thread dokumentierten Cyanoinvasionen sind die Ponies ohne UVC ausgekommen.


    Angeschafft hab ich mir erst eine kleine Entkeimungsanlage, als die Dinoflagellatenpopulation explodiert ist und sich herausgestellt hat, dass die für die Ponies ungesund sind. Sie läuft im Bypass bei der 'großen' Koppel ständig mit, eingeschaltet ist die Röhre aber nur sehr selten, eben wenn wieder Dinos verstärkt auftreten oder die fädigen Gebilde im freien Wasser, die ich für Oscillatoria halte. Nch 2 Tagen ist die Sache dann in der Regel vorbei.


    Mit Americamysis bahia hab ich selber keine Erfahrung, ein befreundeter Aquarianer in D ist davon aber sehr angetan. Die Art ist halt wie die meisten Schwebegarnelen kannibalisch veranlagt, eine produktive Futterzucht ist also nicht drin.


    Copepoden: Die calanoiden Cops in den Portionsbeuteln bekomm ich alle 14 Tage beim Händler meines Vertrauens hier in Wien. Gelegentlich bestell ich auch welche bei bei Poseidon.


    Tisbe sind im Handel eher schwer zu bekommen, und wenn, sind sie wegen des hohen Preises höchstens als Zuchtansatz leistbar. Ich züchte sie für die Aufzucht der Fohlen oder - so wie jetzt, wenn die Population bezogen auf das Beckenvolumen niedrig ist - auch für die adulten Pferdchen. Als Alleinfutter wären harpaticoide Copepoden ideal (weil artgerecht).


    Zu der von dir gezeigten Schnecke kann ich nix sagen (außer, dass sie hübsch ist :)).


    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo Linda,
    wieder einmal Danke für deine ausführliche Stellungnahme. Schade, dass sich das hier zum Zwiegespräch entwickelt. Ich hätte erwartet, dass es viel mehr Pferdchenhalter und damit auch viel mehr aktiven Austausch gibt. Aber vielleicht liegt es ja auch an meinen Anfänger-/Planungsfragen :-).
    Ja die Schnecke finde ich auch sehr hübsch und von der Nahrung und den im MeWaLex genannten Umweltparametern weiß ich auch nicht, warum sie in einem Aquarium nicht haltbar sein sollte. Sie könnte ja wirklich ein toller Mitpflegling für die Pferdchen sein.
    Wenn bei mir dann in der Zukunft irgendwann einmal Pferdchen einziehen sollten, werde ich natürlich berichten. Aber das liegt noch in der Ferne :-). Zumindest theoretisch fühle ich mich jedoch jetzt gerüstet. Als erstes werde ich mich dann in näherer Zukunft an die Futterzucht machen und wenn da der Ablauf reibungslos ist, kann ich ein Pferdchenbecken zusammenstellen. Ich hoffe, dass es dann immer noch eifrige Pferdchenpfleger gibt, von denen man Nachzuchten aufnehmen kann. Ich werde den Thread hier jedenfalls sehr aufmerksam weiter verfolgen und warte schon auf neue Infos von der Frühchenstation :-).


    Viele Grüße


    Chris

  • Schade, dass sich das hier zum Zwiegespräch entwickelt. Ich hätte erwartet, dass es viel mehr Pferdchenhalter und damit auch viel mehr aktiven Austausch gibt.


    Hallo Chris,


    es kommt leider häufig vor, dass selbst erfahrene Aquarianer den Beobachtungsaufwand einer Seegrasponykoppel unterschätzen. Auf Veränderungen muss rasch reagiert werden, sonst drohen rätselhafte Sterbefälle, die etwa im Fall einer Vibrioinfektion binnen weniger Tage den gesamten Bestand vernichten.


    Das mag - neben der bekannten 'Futterproblematik' - einer der Gründe sein, warum die Ponyhalter-Community bisher überschaubar geblieben ist.


    Wieder andere Pferdchenhalter sind zwar durchaus erfolgreich unterwegs, aber lang nicht so mitteilsam wie die Linda (oder der Knut :)). Ihre Erfahrungen publizieren sie nicht in Foren.


    Und dann gibt's noch ein paar, die diesen Thread hier am Leben halten (und gelegentlich auch neue Themen im Zusammenhang mit der Seegrasponyhaltung eröffnen), sich von Zeit zu Zeit aber fragen, ob das überhaupt noch jemand interessiert :smiling_face:


    Gottlob hat Knut mit seiner Dokumentation über den natürlichen Lebensraum der Ponies oder zuletzt mit seinen Posts über die Frühchen das Interesse wieder geweckt.


    Die Haltung der kleinen Pferdchen wird auf absehbare Zeit - trotz der mittlererweile besseren Versorgung mit leistbarem Lebendfutter - ein Minderheitenprogramm bleiben, aber über nette Kommentare und die Ausweitung des Interessentenkreises freut sich niemand mehr als die


    Linda :smiling_face:

  • Hallo Linda,
    na dann werde ich die kleine Interessengruppe zu verstärken versuchen :-). Meine Vorstellungen, was die Pflege von Meeresbewohnern angeht, sind ohnehin eher untypisch. Da mich Fische normalerweise gar nicht interessieren und von den Lebewesen, die mich interessieren, die kleinen Seepferdchen noch die am weitest verbreiteten Mitbewohner darstellen, bin ich ja schon froh, überhaupt Gleichgesinnte anzutreffen, mit denen man sich austauschen kann. :smiling_face:
    Da bin ich froh, dass es die mitteilsame Linda gibt, von der ich jetzt schon sehr viele Informationen bekommen habe.


    Viele Grüße


    Chris

  • Da bin ich froh, dass es die mitteilsame Linda gibt, von der ich jetzt schon sehr viele Informationen bekommen habe.


    Viele Grüße


    Chris

    Hallo Chris


    Da schliesse ich mich voll und ganz an und vielleicht erweitere ich ja auch noch den Kreis der Gleichgesinnten. Gell Linda !


    Lg Marco

  • ich lese immer fleißig mit, mich interessieren die Ponies sehr, ich könnte ihnen aber nicht gerecht werden und ich hätte niemanden, der sich im Fall der Fälle aufopferungsvoll drum kümmern könnte.
    Deswegen bleibe ich bei meinen Garnelen :grinning_face_with_smiling_eyes:

  • Vielleicht nicht ganz passend, im Zweifelsfall bitte löschen:
    Ich habe aktuell bei deJong auf der Preisliste zosterae gesehen, als "T.R." (tank-raised, NZ).
    Vielleicht kann ja der eine oder andere, der auf diese Tiere heiß ist, mit dem Händler seines Vertrauens reden.


    Grüße vom Deich!
    Sven Vogler

  • Hallo zusammen,
    da ist natürlich die Frage was tank raised heißt. Nach meinem Dafürhalten ist tank raised nämlich keine Nachzucht. Wenn ich Tiere im Becken nur aufziehe ist das ja etwas anderes, als wenn diese Tiere im Becken geboren werden, also captive bred sind. Man kann natürlich jedes Tier als tank raised bezeichnen, sobald es einige Zeit als Jungtier in einem Becken gelebt hat. Da gibt es ja auch keine Definition, die eindeutig festlegt, ab wann ein Tier als tank raised bezeichnet werden darf. Der einzige Vorteil, den ich sehe, das hängt natürlich auch von der Verweildauer im Becken ab, ist, dass die Tiere dann schon eingewöhnt sind, auf Parasiten und Krankheiten untersucht wurden und sich vom Stress des Transports erholen konnten. Da ich in meinem speziellen Falle jedoch nur echte Nachzuchten pflegen möchte, wären für mich die Tiere von DeJong genauso wie die beim Hippozoo noch angebotenen Tiere, die mittlerweile ja auch als tank raised bezeichnet werden könnten, keine Alternative.
    Da warte ich, bis wieder GgvJ erhältlich sind und gehe dann auf die Suche nach Nachzuchten der kleinen Pferdchen, die dann möglichst schon in meiner näheren Umgebung wohnen und damit nicht einmal versendet werden müssten. Das ist aber wie gesagt nur meine spezielle Meinung.


    Viele Grüße


    Chris

  • Hallo Sven und Chris,


    im Oktober 2012 hab ich über einen Bekannten 3 Stuten von de Jong bekommen. Das waren sehr große adulte Tiere. Ich dachte, es wären Wildfänge, irgendwer hat mir aber später gesagt, dass es kommerzielle Nachzuchten aus Frankreich oder Spanien gewesen sein sollen.


    Die Kategorie captive bred gibt's bei de Jong soviel ich weiß gar nicht.


    Knut weiß vermutlich auch da mehr.


    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo Linda,
    na wenn tank raised = captive bred ist, sieht die Sache natürlich anders aus. Aber genau das meinte ich ja damit, dass es da keine festgelegte Klassifizierung gibt. Mein Verständnis der Begriffe sieht da eben anders aus ;-). Aber umso erfreulicher, dass sie dann eine große Gruppe nachgezogener Tiere anbieten. Was haben dich die Tiere damals gekostet?


    Viele Grüße


    Chris

  • Hallo Chris,


    die Infos über die Herkunft der Tiere hab ich ja nur gerüchteweise erhalten. Sicher ist da nix.


    Und was deine Vermutung betrifft, dass Nachzuchten weniger anfällig sind für Krankheitserreger, muss ich dich leider enttäuschen. Weitere Gerüchte im Vorfeld sprachen davon, dass es beim Großhändler zahlreiche Ausfälle gegeben haben soll, weil die Becken im Kreislauf mit anderen stünden und so eine Infektion mit Keimen erfolgt sein könnte, gegen die die Ponies noch keine Antikörper besaßen. (Dasselbe kann dir bei privaten Nachzuchten passieren, selbst wenn die neue Umgebung nur gering kontaminiert ist.) Vermutlich wird auch die Fütterung beim Großhändler nicht so individuell dem jeweiligen Bestand angepasst sein. Geht auch gar nicht, aber damit tut sich ein weiteres Risiko auf.


    Egal: Die Tiere, die ich damals bei de Jong gekauft habe, waren bei der Ankunft in augenscheinlich gutem Zustand, aufgrund der Warnungen hab ich sie trotzdem mehrere Wochen in Quarantäne gehalten und präventiv mit Preis Carely behandelt. Ausfall hatte ich damals keinen, aber weil die Tiere schon sehr groß gewesen sind (und wohl dem entsprechend alt waren) sind sie ein paar Monate später der Reihe nach gestorben. (Nachzulesen ist die ganze Geschichte übrigens hier in diesem Thread, ab Oktober 2012.)


    Was sie gekostet haben möcht ich nicht sagen, aber sie waren bedeutend günstiger als bei der von dir genannten Quelle, bei der ich ursprünglich bestellt hatte, die aber zum vereinbarten Zeitpunkt nicht liefern konnte oder wollte.


    Zusammengefasst: Mit entsprechender Sorgfalt bei der Eingewöhnung und ein wenig Glück sind preiswerte H. zosterae von de Jong durchaus eine Option. Ob es besser ist, sie möglichst bald nach Einlangen beim Großhändler zu kaufen oder zuzuwarten, bis sie sich von den Strapazen der Reise erholt haben, ist angesichts der geschilderten Umstände eine schwierige Entscheidung.


    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo Linda,
    unter den von dir genannten Umständen, ist ein "Eingewöhnen" natürlich durchaus auch ein Risikofaktor. Ich bin eben in meiner naiven Art von bestmöglichen und auf das Tier angepassten Bedingungen ausgegangen. Das ist aber ja natürlich nicht gegeben.
    Wenn es bei mir so weit ist und ich Pferdchen aufnehme, würde ich all diese Unwägbarkeiten der Herkunft, Eingewöhnungsbedingungen und und und ausschließen und eben versuchen, lokal von jemandem Nachzuchten zu erwerben, von deren Haltungsbedingungen ich mich eben vor Ort auch überzeugen kann. Ich stehe da ja nicht unter Zeitdruck. Für andere mag die Option DeJong, gerade auch auf Grund des günstigen Preises interessant sein. Wahrscheinlich liegt dieser gar unter dem, was hier so für Nachzuchten verlangt wird.
    Offensichtlich ist es aber ja schwieriger, GgvJ oder Tiere mit den gleichen Eigenschaften zu finden, als an die Pferdchen zu kommen :-). Deshalb ist diese Hürde mein erstes Ziel.


    Viele Grüße


    Christian

  • Offensichtlich ist es aber ja schwieriger, GgvJ oder Tiere mit den gleichen Eigenschaften zu finden, als an die Pferdchen zu kommen :-).


    Hallo Chris,


    ja, im Augenblick sieht es ganz danach aus. Wobei ich Wolfgang S's Palaemon debelius ja auch ansprechend finde und mir gut vorstellen kann, dass sie angesichts ihrer geringen Größe ähnliche Eigenschaften besitzen wie GGvJ - wenn es nicht eh sogar ein und dieselbe Art ist.


    Die Frage bleibt auch in diesem Fall: Woher bekommen?


    Was die GGvJ angeht müsste der nächste Zuchtversuch des bisher einzigen bekannten 'Retters der Glasgarnelen' in den nächsten Tagen stattfinden. Wenn der erfolgreich ist und ähnlich groß wie mein letzter Wurf mit 80 Nelchen nach der Adulthäutung, dann ist die Chance ja am Leben, dass es binnen weniger Monate wieder GGvJ in ausreichender Zahl zu kaufen gibt. Vermutlich will sie dann keiner haben :frowning_face:


    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo Linda,
    wenn es eine Alternative mit gleichen Eigenschaften geben sollte, ist es mir persönlich egal, wie diese aussieht. Die darf auch ruhig extrem hässlich sein :-). Das Problem ist eben, eine zu finden und diese dann auch greifbar zu haben. Wenn die Zucht der GgvJ erfolgreich ist, dann reihe ich mich gerne ein in die Gruppe der Retter der GgvJ :-). Ich hoffe, dass dies dann auch weitere Leute in Angriff nehmen und so den Bestand sichern und nicht wieder einen derart knappen Exitus in unseren Aquarien zu erleben. Die Garnelen sind ja nicht bloß für Halter von Seepferdchen interessant. Ihre Eigenschaften und einfache Züchtbarkeit bieten sich ja in vielerlei Hinsicht an.
    Man müsste eben was Zucht und Erhaltung von Beständen angeht viel mehr zusammen arbeiten und viel besser kommunizieren. Dann könnte man ganz andere Erfolge feiern, als dies jetzt der Fall ist.


    Viele Grüße


    Chris

  • Hallo Freunde der Seegrasponies!


    Zur Abwechslung wieder mal ein - nicht so tolles - Update von meiner Pferdchenkoppel ...


    Für die, die nicht den ganzen Thread verfolgt haben, eine kurze Zusammenfassung von den Ereignissen der letzten Zeit: Im Sommer des vergangenen Jahres habe ich versucht, meinen Traum von einer Seegraswiese, also dem natürlichen Habitat von H. zosterae, in diesem Becken zu verwirklichen. In dem Zusammenhang habe ich alle Höheren Algen aus dem Aquarium entfernt und verschiedene Seegrasarten (Halodule uninervis, Halodule pinifolia, Cymodocea nodosa) gepflanzt so viel ich kriegen konnte.


    In den folgenden Wochen hatte sich das Gras auch gut entwickelt, und ich habe gehofft, dass die Seegraswiese nach mehreren Fehlschlägen in der Vergangenheit endlich Realität werden würde.


    Leider hab ich dann ein paar folgenschwere Fehler gemacht, die ich euch nicht vorenthalten möchte und die schlussendlich auch ein Hinweis darauf sein können, warum die Ponyhaltung in Aquarien ohne ausreichende Beckenbiologie ungleich schwieriger ist als in einem naturnahen Becken (allerdings mit funktioniernder Biologie! :face_with_rolling_eyes: ).


    Zunächst also hatte ich mich in ein Paar Krabbenaugengrundeln verliebt. Die Fische gefallen mir außerordentlich gut, und die beiden sollten die übermäßige Vermehrung der Spaghettiwürmer bremsen. Da sie nur sehr kleines Futter aufnehmen hatte ich auch keine Sorge, dass Pony-Neonate auf ihrem Speisezettel stehen würden. Das hat so auch gestimmt. Womit ich allerdings nicht gerechnet hatte war die Gestaltungsfreude der Grundeln. Schon am nächsten Tag haben sie begonnen, das Aquarium umzugraben. Dabei haben sie die Seegraspflanzen zum Teil völlig verschüttet bzw. an anderer Stelle die Rhizome freigelegt. Beides hat dem Seegras nicht gefallen, aber als ich die Grundeln schweren Herzens wieder dem Händler zurückbrachte, war der Schaden schon angerichtet.


    In den folgenden Wochen starb nahezu der gesamte Seegrasbestand, mit Ausnahme von ein paar wenigen Pflanzen, die am Rand wachsen und so von den Grabungsarbeiten der Grundeln kaum betroffen waren.


    Weil der kausale Zusammenhang mit den Grundeln auch aufgrund der zeitlichen Verzögerung nicht eindeutig sicher war habe ich auch hier im Forum nach möglichen anderen Gründen gesucht und bin auf eine extrem hohe Salinität von bis zu 18,5° aufmerksam geworden, die ich mit dem Substrat im Außenfilter, Korallenbruch, in Verbindung gebracht habe. Also habe ich den Korallenbruch schnellstens entfernt. Das war leider auch ein Schnellschuss, da dieses Substrat einen hervorragenden biologischen Filter abgibt und ich mit der Entfernung offenbar die Biologie empfindlich gestört habe.


    Dazu kam, dass sich mein doch etwas überalterter Ponybestand in dieser Zeit auf die Hälfte reduziert hat und ich die Reste der verstorbenen Tiere erst fand als sich ein Haufen Schnecken und Borstenwürmer auffällig daran zu schaffen machten. Die Auswirkungen auf die Nährstoffwerte waren massiv. Der PO4-Spitzenwert lag am 21.12.14 bei 0,86 mg/l. Mit der wieder einmal entgleisten Beckenbiologie sind dann auch noch 4 Pferdchen gestorben, die noch nicht älter waren als 1 Jahr, also noch lang nicht am Ende ihrer Lebenserwartung.


    Daraufhin hab ich die Notbremse gezogen und folgende Maßnahmen gesetzt:


    1) Etablierung eines 12 Liter Algenrefugiums mit Caulerpa serrulata und einem Sackerl PO4-Adsorber
    2) Erhöhung der WW-Frequenz
    3) Reduktion des Artemiaanteils und der freischwimmenden Copepoden, um angesichts des geringen Pferdchenbestands eine zusätzliche Wasserbelastung durch abgestorbene Futtertiere zu vermeiden
    4) Aufstockung der Tisbekulturen, um den derzeit 6 adulten Ponies und den 6 Halbwüchsigen in der Aufzuchtbox dieses am Besten geeignete Futter in ausreichender Menge anbieten zu können
    5) Schließlich habe ich mich noch dazu durchringen können, ein paar Triebe Caulerpa prolifera direkt in der Pferdekoppel zu pflanzen, um den Bestand an pflanzlichem Leben zu erhöhen. Im Gegensatz zu C. serrulata scheint diese Kriechsprossalge nicht so dichte Haftstrukturen im Bodensubstrat zu bilden, die beim Gärtnern zu ungewollten Effekten (H2S-Freisetzung) führen


    In den letzten Tagen konnte ich endlich eine Trendumkehr bemerken: Die Pferdchen wirken wieder vitaler, auch der Rest der Seegraspflanzen zeigt ansatzweise wieder Wachstumsenergie, v.a. H. pinifolia.


    Die Nährstoffwerte sind deutlich zurückgegangen (NO3 <1 mg/l, PO4 0,42 mg/l) auch die Alkalinität ist gesunken auf 13,5° (scheinbar findet sehr wohl auch eine biogene Entkalkung durch die pflanzlichen Lebewesen statt).


    Auch wenn dieser Post jetzt kein Ruhmesblatt ist für mich, so denk ich doch, dass er für andere Ponyfreunde (gottlob interessieren sich ja jetzt wieder mehr Leute für die Seezwergerln) den einen oder anderen Ansatzpunkt bietet für die künftige Gestaltung der eigenen Pferdchenkoppel.


    Liebe Grüße
    Linda


    PS: Über's Seegras schreib ich demnächst einen eigenen Bericht in einem der spezifischen Threads. Die Fotos häng ich aber auch gleich hier an. Sie zeigen das traurige Bild der Gräser in der Seepferdchenkoppel und zum Vergleich die 'neue' Seegraswiese, die ich am 18.10.14 gestartet habe. Sie entwickelt sich vielversprechend. Der Unterschied besteht v.a. im Fischbestand: Die Guppies lassen keine Futterreste übrig. Welche Schlüsse daraus gezogen werden können, möcht ich im Seegrasthread zur Diskussion stellen.

  • Hi Linda,
    das ist schade zu hören....
    Daumen Drück!!!
    Lassen wir den Samstag aber trotzdem als Fototermin stehen, hoffe ich...


    LG,
    Wolfgang

  • Hallo Linda,
    das sind ja wahrlich keine guten Nachrichten :-(.
    Was ich nicht ganz verstehe, ist dein folgender Satz.

    warum die Ponyhaltung in Aquarien ohne ausreichende Beckenbiologie ungleich schwieriger ist als in einem naturnahen Becken (allerdings mit funktioniernder Biologie! :face_with_rolling_eyes: ).

    Mit Becken ohne ausreichende Beckenbiologie meinst du sterile Becken? Denn du setzt dies ja gegen naturnahe Becken. Aber in deinem Post schreibst du dann gar nichts zu sterilen Becken oder warum dort die Haltung schwieriger ist. Die Probleme bei dir sind ja gerade durch die Naturnähe und eine Verkettung ungünstiger Handlungen entstanden.



    Viele Grüße


    Chris

  • Hallo Linda


    Nicht schön was du da schreibst. Aber du kriegst das sicherlich wieder hin. Ich bin auch schon sehr gespannt auf deinen Seegras Beitrag !


    Lg Marco

  • Hallo Marco, Chris & Wolfgang!


    Ich fang bei Wolfgang an: Ehrlich gesagt hab ich den Zeitpunkt des Posts mit Rücksicht auf unsere Fotosession gewählt - damit du ein bissl vorbereitet bist :smiling_face:


    Marco: Ja, jetzt bin ich eh wieder zuversichtlich, dass es bald wieder aufwärts geht. Eine Option wär auch gewesen, die 6 adulten Ponies zu den Youngsters in die Aufzuchtbox zu setzen. Aber das hätte gegen das bewährte Backupprinzip verstoßen, und wegen der zuletzt gestorbenen Tiere wollte ich kein Risiko eingehen. Die letzte Variante wäre die Übersiedlung der Oldies in ein Quarantänebecken gewesen, aber das scheint jetzt nicht mehr nötig.


    Chris: Im naturnahen Becken mit funktionierender Biologie (die umfasst natürlich auch eine ordentliche Botanik) sind Futterreste kein Problem. Die werden von der Cleaning Crew entsorgt, und die Nährstoffe werden von den Pflanzen aufgenommen.


    In steril gehaltenen Becken (allenfalls auch noch ohne Bepflanzung) ist das Problem, das jetzt in meiner Koppel aufgetreten ist, noch evidenter. So wie es aussieht sind die Ursache vor allem Futtertiere, die im freien Wasser von den Ponies nicht so leicht erwischt werden und im Aquarium mangels geeigneten Futters nicht lang leben. Verbunden mit einer hohen Futterdichte (die etwa bei Fütterung mit Artemianauplien schnell mal gegeben ist) erscheint mir die folgliche Wasserbelastung der Hauptgrund dafür zu sein, dass doch mehrere Ponyhalter von recht rasch eintretenden hohen Verlusten berichten. Von Knut weiß ich, dass er bei seinen Ponybecken mehrmals täglich Wasser wechselt, um das Problem zu umgehen.


    Ich hab selbst in den bodengrundlosen Aufzuchtboxen noch nie auf pflanzliche Lebewesen (Caulerpa serrulata, C. sertularioides) verzichtet und damit gute Erfahrungen gemacht. Allerdings ist etwa im Fall einer Caulerpablüte rasch ein großzügiger Wasserwechsel angebracht, weil die freigesetzten Nährstoffe vom System nicht verarbeitet werden können.


    Das naturnahe Becken besitzt da einen besseren Puffer. Die wesentlichen Aspekte sind aber auch da ausreichende Bepflanzung und die Wahl des Futters unter Berücksichtigung der Besatzdichte. Sprich: Geringe Besatzdichte -> substratgebundene Copepoden, hohe Besatzdichte -> (zusätzlich) Artemianauplien und calanoide Copepoden.


    Dass bei mir jetzt mehrere ungünstige Faktoren zusammengekommen sind ist einerseits unerfreulich, andererseits bietet es aber die Chance, weitere Erfahrungen zu sammeln.


    Liebe Grüße
    Linda

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!