Hallo zusammen,
die Haarsterne sind häufige, interessante und schöne Bewohner der Riffe, die sich im Aquarium bislang nur relativ schwer pflegen lassen. Für mich ein Grund, sich einmal genauer mit der Biologie dieser Tiere zu befassen und im Aquarium fotografisch zu dokumentieren. Das Wissen über die Biologie der Tiere ist meiner Meinung nach die Voraussetzung für bessere Erfolge bei der Pflege.
Haarsterne sind Filtrierer, die sich vor allem nächtlich in der Strömung platzieren um Plankton und Detritus mit ihren Fangarmen aus dem Wasser zu filtern. Die Fangarme besitzen abwechselnd rechts und links abzweigende Fiederchen, eines je Armglied, auf denen die zu feinen Filterfüßchen ausgebildeten Ambulacrafüßchen sitzen. Wenn sich die Haarsterne wohl fühlen, sollen sie sehr standorttreu sein, was bei den von mir gepflegten 5 Exemplaren des Grünen Haarsterns Comanthina sp. 01 bislang zutrifft.
Haarsterne sind getrenntgeschlechtlich, es gibt männliche und weibliche Tiere. Die Geschlechtszellen reifen in speziellen Fiederchen nahe an der Basis der Fangarme heran. Zur Fortpflanzung geben zunächst die Männchen Sperma in das Wasser ab, woraufhin die eiertragenden Fiederchen der Weibchen aufplatzen und die Eier in das Wasser entlassen oder die angehefteten Eier zur Befruchtung durch die Spermien exponieren. Die Eier entwickeln sich zunächst zu Schwimmlarven, die sich innerhalb von Tagen festsetzen und zu einer gestielten Pentacrinoid-Larve heranwachsen. Diese ähneln einer kleinen Seelilie. Später löst sich der Kelch der "Seelilien-Larve" vom Stiel ab um als frei beweglicher Haarstern sein Leben fortzusetzen.
Grüße
Hans-Werner
Die Bilder zeigen:
Haarstern in teilweise abgestorbener Seriatopora
Kommensalische Haarstern-Garnele
Fangarm mit Fiederchen
Ambulacralfüßchen auf Fiederchen, die ihrerseits wieder abwechselnd rechts und links Fiederchen tragen
Geschlechts-Fiederchen mit der braun gefärbten Anschwellung, in der die Geschlechtszellen gespeichert werden