Haarsterne - Biologie in Bildern

  • Hallo zusammen,


    die Haarsterne sind häufige, interessante und schöne Bewohner der Riffe, die sich im Aquarium bislang nur relativ schwer pflegen lassen. Für mich ein Grund, sich einmal genauer mit der Biologie dieser Tiere zu befassen und im Aquarium fotografisch zu dokumentieren. Das Wissen über die Biologie der Tiere ist meiner Meinung nach die Voraussetzung für bessere Erfolge bei der Pflege.


    Haarsterne sind Filtrierer, die sich vor allem nächtlich in der Strömung platzieren um Plankton und Detritus mit ihren Fangarmen aus dem Wasser zu filtern. Die Fangarme besitzen abwechselnd rechts und links abzweigende Fiederchen, eines je Armglied, auf denen die zu feinen Filterfüßchen ausgebildeten Ambulacrafüßchen sitzen. Wenn sich die Haarsterne wohl fühlen, sollen sie sehr standorttreu sein, was bei den von mir gepflegten 5 Exemplaren des Grünen Haarsterns Comanthina sp. 01 bislang zutrifft.


    Haarsterne sind getrenntgeschlechtlich, es gibt männliche und weibliche Tiere. Die Geschlechtszellen reifen in speziellen Fiederchen nahe an der Basis der Fangarme heran. Zur Fortpflanzung geben zunächst die Männchen Sperma in das Wasser ab, woraufhin die eiertragenden Fiederchen der Weibchen aufplatzen und die Eier in das Wasser entlassen oder die angehefteten Eier zur Befruchtung durch die Spermien exponieren. Die Eier entwickeln sich zunächst zu Schwimmlarven, die sich innerhalb von Tagen festsetzen und zu einer gestielten Pentacrinoid-Larve heranwachsen. Diese ähneln einer kleinen Seelilie. Später löst sich der Kelch der "Seelilien-Larve" vom Stiel ab um als frei beweglicher Haarstern sein Leben fortzusetzen.


    Grüße


    Hans-Werner


    Die Bilder zeigen:


    Haarstern in teilweise abgestorbener Seriatopora


    Kommensalische Haarstern-Garnele


    Fangarm mit Fiederchen


    Ambulacralfüßchen auf Fiederchen, die ihrerseits wieder abwechselnd rechts und links Fiederchen tragen


    Geschlechts-Fiederchen mit der braun gefärbten Anschwellung, in der die Geschlechtszellen gespeichert werden

  • Hallo Ihr!


    Ich hoffe ja, ich kann noch einiges einstellen, z. B. den Zeitpunkt, wann die Eier freigesetzt worden sind. Da gibt es noch vieles in der Biologie der Haarsterne, was nicht wirklich gut erforscht ist. Wär´ doch mal was!


    Schau mer mal und hoffen wir das Beste!


    Grüße


    Hans-Werner

  • hallo hans-werner,


    danke für den super beitrag und die tollen bilder.mehr wissenswertes und erfahrungen über die haltung von haarsternen wäre schon toll.


    lg brigitta

  • Hi Hans-Werner,


    Wirklich ein schöner Beitrag mit erstklassigen Bildern – da bin ich fast etwas neidisch auf das Forum, weil ich ihn nicht für die KORALLE akquirieren konnte :winking_face: Aber gut für alle Freunde von OpenSource :thup


    Viele Grüße
    Inken

  • Hallo Inken,


    wenn ich noch etwas mehr herausbekommen sollte, könnt Ihr gerne einen Artikel haben.


    Bislang ist es ja nur der Status Quo. Ich will ja nicht nur aus Büchern abschreiben sondern noch etwas an eigenen Erkenntnissen beitragen. Zusammen mit noch verbesserten Bildern ließe sich da sicher etwas machen, falls Ihr nichts dagegen habt, dass Teile schon über ein Forum veröffentlicht sind.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo zusammen,


    jetzt habe ich am Sonntag die Standorttreue meiner Haarsterne hervorgehoben, nun hat doch einer seinen Standort gewechselt. Der deutlich größte ist in eine Montipora digitata mit guter Strömung geklettert und hat einem kleineren seinen Platz streitig gemacht, der jetzt daneben sitzt. Während der große vorher die Strömung bodennah von der Seite abbekommen hat, sitzt er jetzt radial quer zur Strömung.


    Haarsterne sind "Stromabwärts-Filtrierer", die die Unterseite der Arme der Strömung zuwenden. Die Oberseite mit den Ambulacralfüßchen und der Wimperrinne ist der Strömung abgewandt. Die Haarsterne scheinen regelmäßig die Fiederchen "abzubürsten" indem sie die Fiederchen aneinanderreiben, vermutlich um mit den Abulacralfüßchen an den Fiederchen heftende Nahrungspartikel abzustreifen. Fotos später.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo zusammen,


    hier wieder ein paar Bilder von den letzten Tagen. Nachdem der größte der fünf Haarsterne sich jetzt besser präsentiert hat, konnte man deutlich erkennen, dass er wohl zu einer anderen Art gehört als die kleineren vier. Die Farbe des Großen ist Limonengrün, die der kleineren ist eher ein Blaugrün mit schwarz abgesetzten orangen Fieder-Spitzen.


    Grüße


    Hans-Werner


    Hier Bilder von


    der großen Art
    ... bei der Fütterung
    ... bei der Körperpflege
    und der Geschlechtsfiederchen der kleinen Art.

  • Hallo Hans- Werner


    ein sehr interessanter Bericht und wie immer ganz tolle Fotos :thup


    Es wäre schön, wenn es auch hier gelingen würde, den Tieren ein Milieu bieten zu können, indem sie wirklich auch überleben.


    Ich habe es nach 2 Fehlversuchen dann aufgegeben und bin auf neue Erkenntnisse gespannt...


    oje, jetzt hat man wieder den direkten Fotovergleich ... :frowning_face:


    Viele Grüße und viel Erfolg


    Kathrin

  • Zitat

    Original von Kathrin_M


    oje, jetzt hat man wieder den direkten Fotovergleich ... :frowning_face:


    Stimmt, Kathrin, Du lässt mit Deinen farbigen Bildern meine wieder blass aussehen :frowning_face:


    Aber das war bestimmt keine Absicht, gell ... :winking_face:


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo Kathrin


    Diese gibt es schon , sogar dokumentiert seit nun fast einem Jahr. Wenn du mal in amerikanischen Foren oder Spezialforen unterwegs bist dann wirste feststellen das einige Leute diese Tiere schon erfolgreich halten.



    Dieses Tier hab ich dokumentiert seit es bei uns angekommen ist. Damals in einem sehr schlechten Zustand und nun seit fast einem Jahr bei uns in der Verkaufsanlage mit kompletter Regeneration aller Arme und Beine . Auch heute noch ist er aktiv , neben 10 anderen Arten, Die Grünen Versionen sind haltbar und das sogar recht einfach.

  • Hi Claude


    natürlich habe ich Deine Doku gelesen und fand das auch sehr beachtlich, wie der Haarstern sich regeniert hat. :thup


    Nun ist für mich immer die Frage, ob das auch im "normalen" Riffbecken der Fall wäre. Du schreibst ja etwas von "Verkaufsanlage". Im Riffbecken hat man ja doch das Problem des hohen Nährstoffeintrags, der Dir in einem Becken, wo vielleicht nur Korallen stehen und kaum Fische gehalten werden, sogar wahrscheinlich ganz recht ist.


    Interessant wäre eben, ob die Pflege auch im Riffbecken bewerkstelligt werden könnte, ohne die Nährstoffe nach oben zu schießen.


    Das soll aber den Erfolg, den Du mit der Regeneration hattest, auf keinen Fall schmälern !!


    Auch Hans- Werner hat sicher ein schönes Filtriererbecken eingerichtet, um den Haarsternen gerecht zu werden, oder? Muss noch mal ganz von Anfang lesen... :winking_face:


    Habt Ihr eigentlich eine Erklärung dafür, warum die Grünen sich besser halten sollen? Auch bei Hans- Werner sehe ich ja die grünen Exemplare... Gehört habe ich das ja auch... Aber woran könnte das liegen?


    Zu den Ami- Foren:


    da fehlt mir immer bissel die Zeit, und die Gegebenheiten zur Pflege der Tiere sind da oftmals etwas anders.
    Da wird ja auch oft von Nachzuchten berichtet, aber so richtig überprüft oder hinterfragt wird dann doch nicht.
    Was aber nicht heißen soll, dass ich deren Erfolge und Berichte als Quatsch abtue..


    Viele Grüße


    Kathrin

  • Hallo Kathrin


    Die Haltung vieler solcher Tiere ist heute kein Problem mehr , Natürlich ist hier ein gewisser Aufwand an Wasseraufbereitung und Fütterung notwendig aber die Futtermittel und Zusatzmittel gibt es bereits seit einiger Zeit. Die Erfolge vieler Leute sind Tatsachen und werden in vielen , sowie manchen Spezialforen auch regelmäßig veröffentlicht. siehe z.B. Azoox.org


    Man kann die Biologie der Tiere nicht einfach an ein paar Arbeiten und Abstrakten festmachen, Um zu verstehen wie sich Haarsterne und andere Echinodermaten im Riff verhalten waren nicht wenige Tauchgänge erforderlich. Die Arten Unterscheiden sich erheblich voneinander, die Tageswanderungen die diese Tiere auf sich nehmen sind auch pro Art unterschiedlich. Grüne und manche der schwarzen Haarsterne lassen sich bereits mit Artemia und Fischfutter-resten gut ernähren. Sie bleiben in der Regel relativ Standorttreu und verstecken sich tagsüber nur in Riffspalten. Die grossen Arten, welche vor allem in Gelb /rot / schwarz / Mixfarben unterwegs sind wandern jede Nacht bis auf die Riffspitzen und fangen aktiv "Plankton". Genau das ist auch das Geheimnis in deren Ernährung und dauerhaften Haltung. Da dies unter anderem auch bei meinen Korallenfuttern umgesetzt worden ist, wurde es möglich diese Tiere zu halten. Immo leben 12 verschiedene Arten in der verkaufsanlage. Es wäre für mich einfacher diese in einem Spezialbecken zu halten da dort die Wasserwerte entsprechend stabiler sind als in einer Verkaufsanlage.


    Das größte Problem ist auch hier das viele der Tiere bereits zu verhungert ankommen und dann keine Nahrung mehr aufnehmen. Die grünen Arten z.B. stammen aus Gegenden bei denen der Transportweg sehr kurz ist und unter anderem sind auch diese Arten deswegen etwas einfacher in der Haltung. Wie ich schon oft geschrieben habe sind vor allem die Wasseraufbereitung und die Futterstoffe erst mal das wichtigste, danach dann der Zustand nach einem Import.


    Immo bau ich ne 1 x 1 m Azoo Schauanlage auf , dies werde ich dann entsprechend dokumentieren


    Gruss

  • Hallo Kathrin,


    die Regeneration von Haarsternen ist m. E. nicht das Problem. Wenn die Bedingungen nur halbwegs stimmen, werden die Arme recht rasch regeneriert, das ist zumindest meine Erfahrung mit wenigen grünen und schwarzen Haarsternen, die ich gehalten habe. Auch das gezeigte große Exemplar hat offensichtlich im Aquarium Armteile regeneriert, wie man an den gelben Spitzen der dunklen Arme und dem dünneren Teil am oberen Arm im zentralen Büschel auf dem Foto sieht.


    Die Farbe ist m. E. kein gutes Bestimmungsmerkmal, insofern steht die Haltbarkeit der Grünen auf etwas wackelige Füßen. Meine kleinere Art hat eine sehr einheitliche Färbung, Blaugrün mit Schwarz und schwarz abgesetzten orangen Spitzen.
    Meine größere Art zeigt dagegen neben zitronengelben bis limonengrünen Armen auch schwarzbraune Arme und Armbereiche, ist also offensichtlich farblich variabel. Schuhmacher (Prof. Helmut) und Hinterkircher bilden in ihrem Buch zwei Comanthina nobilis auf einem Bild ab, einer limonengrün, ähnlich wie meiner, und einer schwarz-weiß.


    Ich halte sie mit Korallen zusammen. M. E. liegt der Knackpunkt woanders, aber das muss ich erstmal überprüfen. Im Prinzip gilt das im Dendronephthya-Thread gesagte, wovon ich mehr denn je überzeugt bin. Hätte ich mich daran gehalten, wäre es mit der Dendronephthya nicht so schnell bergab gegangen. Mir war damals das Verhältnis von Aufwand zum Ergebnis zu ungünstig, weshalb ich versucht habe etwas zu ändern, was sich als fatal erwies. Vielleicht bringt ja Jens Kallmeyer in seinem Vortrag über Azoos in Sindelfingen etwas neues zum Thema.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo zusammen


    Wie groß sind/waren denn eure Haarsterne?


    Ich vermute mal das die max. Größe sicher auch Artabhängig ist, oder?
    Die bislang gezeigten Exemplare kommen mir noch recht klein vor, wenn ich das mit den Tieren vergleiche welche ich in freier Natur gesehen habe:







    Diese Haarsterne sind alle 30-50cm groß.
    Mich faszinieren diese Tiere auch, und gescheitert bin ich an ihnen leider auch schon.
    Ich bin gespannt wie sich das hier weiterentwickelt.


    Bei einem von mir gepflegten roten Haarstern war ein weiterer Bewohner mit dabei, leider konnte ich diesen nicht genau identifizieren.
    Es sah Wurm bzw. Schneckenähnlich aus.
    Dieses Tier lebte ausschließlich auf dem Haarstern. Zuerst dachte ich es sei eine Art Magen wie man es zb. bei Asterinas sieht wenn sie an der Scheibe hängen aber dafür bewegte es sich dann schließlich viel zu schnell.
    Ich hoffe ich kann bald die Bilder davon hier einstellen, vielleicht hat ja jemnad von euch eine Idee was es gewesen sein könnte.


    MfG Torsten

  • Hallo Torsten,


    tolle Bilder!


    Ich habe mal ein Lineal ins Wasser gehalten und versucht die Länge der einzelnen Arme zu schätzen. Ich würde sagen, Armlänge bei der kleinen Art 5 bis 6 cm, bei der großen Art um die 10 cm.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo Hans Werner!


    Sehr interessanter Bericht und tolle Bilder!
    Ich halte bereits seit 9 Monaten einige Haarsterne
    im Filtriererbecken, sowohl kleine jedoch auch mehrerer
    große Tiere! Die kleinen Arten , die sich oft in Spalten zurück
    ziehen scheinen genügsamer zu sein!
    Bei den großen Arten scheint mir vorallem auch
    das umsetzen das groesste Problem zu sein! Als ich
    Letztens einen grossen Wasserwechsel von 500l machte
    Waren einige auch 2 Tage beleidigt!


    Ich kann Claude nur zustimmen, das groesste Problem ist es
    gut ernährte Tiere ohne "transportschaden" zu bekommen!


    Gruß


    Boris

  • Hallo zusammen,


    weil der große Comanthina-Haarstern gestern und heute nochmal besonders toll saß, hier der Unterschied zwischen Geschlechtsfiederchen und normalen Fang-Fiederchen. Während der Aufnahmen heute hat er sich dann auf den Weg gemacht und ist nach ca. einer Woche Wanderung durch das halbe Becken wieder genau an die Stelle zurückgekehrt, von der er gestartet ist. Das hat schon einmal einer von der kleinen Art gemacht, nachdem ich ihn in seiner Koralle gestört hatte.


    Die Geschlechts-Fiederchen sind die dickeren, angeschwollenen Fiederchen an der Basis der Arme, in denen die Geschlechtszellen heranreifen. Ich finde, die sind teilweise schon beachtlich angeschwollen.


    Grüße


    Hans-Werner


    Bild 1 von gestern
    Bild 2 von heute mit eingezogenen Ambulacralfüßchen

  • Hallo Hans Werner,
    was ich mit Sicherheit sagen kann ist, dass ich dieses Exemplar als Comutula spec. eingekauft habe.
    Was meinst du?


    Ich füttere in der Anlage im Moment sehr viel Staubfutter und Cyclops, da ich einen ganzen Schwung
    Gonioporen erhalten habe. Es sieht aus als bekäme ihm das ganz gut. Standort erst ein mal gewechselt.


    Die kleine Krabbe ist auch heute wieder gut zu sehen!

  • Hallo Brigitta,


    zunächst ein gutes Neues Jahr und auch bei dem, was es von den Haarsternen gibt, möchte ich beim Guten anfangen: Es sind noch alle 5 am leben.
    Die Entwicklung insgesamt ist aber leider nicht positiv: Durch falsches Lüften war die Temperatur im Aquarienraum über ein Wochenende auf 19°C gefallen. Das quittierten die Haarsterne mit dem Abwerfen von Armen oder Armteilen. Von dieser Selbstverstümmelung und Verkleinerung haben sie sich noch nicht wieder erholt. Es gibt bis jetzt auch noch keine richtigen Anzeichen von Regeneration, was m. E. zeigt, dass die Schädigung stark und nachhaltig ist.
    Die Korallen hatten nach ein bis zwei Wochen wieder das ursprüngliche Aussehen.


    Das zeigt, dass unsere Leder- und Steinkorallen immer noch zu den ziemlich robusten Rifforganismen gehören. Die Zooxanthellen liefern wahrscheinlich die Energie für eine rasche Regeneration, aber auch azooxanthellate Arten wie Corynactis zeigten kaum ein Schädigung, ebensowenig die Schwämme und Röhrenwürmer.


    Die Haarsterne sind offenbar auch deshalb Bewohner des tieferen Wassers, weil dort die Verhältnisse ausgeglichener und ohne größere Dichte- und Temperaturschwankungen sind. Die Annahme, der ich selbst anhing, dass sie als Bewohner des tieferen Wassers niedrigere Temperaturen besser vertragen, trifft offenbar nicht zu.


    Haarsterne können Arme durch Stress jeglicher Art verlieren. Sie können Arme abwerfen, wenn sie sich bedroht fühlen, wie ich auch feststellen musste, als ich einen wegen des Zurechtrückens einer Koralle nicht vorsichtig genug von seinem Platz verscheucht habe. Bei solchen Operationen ist also immer sehr vorsichtig und behutsam mit den Haarsternen umzugehen. Man darf die Tiere nicht jagen sondern muss sie vorsichtig auffordern und ihnen dann die Zeit lassen, sich in ihrem Tempo zurückzuziehen.
    Außerdem kann der Verlust von Armen auf chemischen oder Temperatur-Stress hinweisen.


    Futter ist also nicht das einzige Problem bei der Pflege von Haarsternen. Ich hoffe aber, dass es dennoch bald wieder aufwärts geht, da ich die Ansprüche von Filtrierern und ihren Futterorganismen mittlerweile besser eingrenzen kann. Das erkenne ich derzeit vor allem an Röhrenwürmern und Schwämmen, aber auch an der Vermehrung von Corynactis und Stichodactyla, die man nicht auf Anhieb zu den Filtrierern zählen wird.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo Hans -Werner



    Ich sehe Haarsterne jetzt nicht unbedingt als Bewohner des tieferen Wassers, allerdings weiß ich auch nicht in welchen Populationsdichten sie unterhalb der 15m vorkommen, die ich ich erreiche. Die Bilder von mir entstanden alle in Bereichen zwischen 1-15m. Auch in Lagunenbereichen konnte ich schon einige Haarsterne beobachten.


    Zitat

    Futter ist also nicht das einzige Problem bei der Pflege von Haarsternen. Ich hoffe aber, dass es dennoch bald wieder aufwärts geht, da ich die Ansprüche von Filtrierern und ihren Futterorganismen mittlerweile besser eingrenzen kann. Das erkenne ich derzeit vor allem an Röhrenwürmern und Schwämmen, aber auch an der Vermehrung von Corynactis und Stichodactyla, die man nicht auf Anhieb zu den Filtrierern zählen wird.


    Könntest du das bitte etwas näher erklären wie du das anhand der Röhrenwürmer und Schwämme feststellst?
    Ich habe hier ein 130l Aquarium laufen, welches nur mit tschechischen Lufthebern ausgerüstet ist, um Filtrieren keine technichen Nahrungskonkurrenten aufzuzwungen. Dort leben derzeit zehn große Röhrenwürmer, diverse Schwämme, sowie sechs Tubastreakolonien (drei Arten). Eine dauerhafte Haltung von Haarsternen ist darin bislang mißlungen.
    Bei den Tubastrea´s kann ich Zuwachs in Form neuer Einzelkolonien an unterschiedlichen stellen im Aufbau verzeichnen, die Schwämme wachsen auch zunehmend und die Röhrenwürmer zeigen keinerlei Schwund, laichen gelegentlich auch ab.
    Ich mußte bis vor einer Woche die Lufteheber noch gedrosselt laufen lassen, was zu einer eher schwachen Strömung geführt hat. Ich vermute das dies mit ein Grund ist, weshalb ich die Fehlschläge bei den Haarsternen hatte.


    MFG Torsten

  • Hallo Torsten,


    mit tieferem Wasser meine ich, unterhalb des Gezeitenbereiches, in dem viele Nesseltiere leben. Dort finden die stärksten Dichte- und Temperaturschwankungen statt. In ein paar Metern Tiefe sind die in den Tropen sicher fast vernachlässigbar. In den gemäßigten bis subtropischen Meeren scheinen Haarsterne dann auch noch tiefer zu gehen.


    Wenn Röhrenwürmer eine Größe und Schwämme ein Wachstum erreichen, welche bei sonst unveränderten Bedingungen über den bisherigen liegen, sollte das doch an einer allgemeinen Verbesserung liegen. Offenbar ist unter den optimierten Verhältnissen das im Aquarium heranwachsende Futter quantitativ oder aber qualitativ besser.


    Über welchen Zeitraum sprichst Du bei "dauerhafte Haltung ... bislang mißlungen"?


    Gruß


    Hans-Werner

  • hallo hans-werner,


    danke für deinen weiteren sehr interessanten bericht. leider bin ich an der haltung gescheitert.aber er hat von anfang an armteile abgeworfen und nicht mehr aufgehört,bis er fast keine mehr hatte. denke er war schon sehr angeschlagen als ich ihn bekommen habe. er hat zwar futter aufgenommen aber wahrscheinlich war der stress des versandes zu viel.


    lg und danke brigitta

  • Hallo Has-Werner,


    das Problem mit der Regeneration im Aquarium bei Haarsternen ist - meiner Meinung nach - die fehlende Reserve. Die Tiere können wir vielleicht gerade so an der Grenze ernähren, da bleibt nicht viel übrig für Regenerationswachstum.


    beste Grüße und ein Gesundes Neues Jahr


    Andre´

  • Hallo André,


    auch Dir ein gesundes Neues Jahr. Schön, dass dieses Forum mit Dir einen erfahrenen und aktiven Mitforianer gewonnen hat. Ich habe mich echt gefreut, hier öfter Deine Beiträge zu lesen.


    Das mit den Haarsternen sehe ich genauso. Am Anfang regenerieren sie noch ganz gut aus den Reserven, die sie mitbringen. Im Laufe der Aquarienhaltung bauen sie aber offenbar allmählich ab und verlieren dabei ihr Regenerationsvermögen.


    Beste Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo Hans Werner!


    Ich kann einige Beobachtungen bestätigen :
    Die Haarsterme scheinen extrem empfindlich auf
    plötzliche Veränderung bei den Wasserparametern
    zu reagieren! Ich habe am Wochenende im grossen
    Becken 400 l Wasserwechsel gemacht und etwas zu viel
    Altes Beckenwasser rausgelassen! Habe das fehlende Wasser mit ca. 60l Süßwasser
    aufgefüllt! Einigen Haarsternen hat sogar diese leichte "Ausdünnung "
    nicht gefallen und waren zwei Tage beleidigt! Auch das anschliessen
    eines Bio Pellet Reaktors und die dadurch entstandene Wasser-
    trübung mochten die Haarsterne ganz und gar nicht!
    Inzwischen sind 5 Haarsterne im Becken, zwei davon bald
    schon ein Jahr und alle legen zu!
    Grösstest Problem bleibt weiterhin der Transport und das ständige umgewöhnen!


    Gruß


    Boris

  • Hallo zusammen,


    die Haarsterne verhalten sich wieder normal, öffnen sich zum Filtrieren und positionieren sich in der Strömung. Regeneration lässt noch auf sich warten. Ich werde Bilder einstellen, sobald Regeneration sichtbar wird.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo zusammen,


    im Haarstern-Becken habe ich vor ein paar Tagen etwas anderes entdeckt, womit ich nicht gerechnet hatte, nach Jahren ohne frisches Lebendgestein. In einem Loch sind neu zwei solitäre Seescheiden aufgetaucht. Da ich keine Taschenlampe hatte, um den Fund genauer zu betrachten, mussten Foto und Blitz her. Die endgültige Auflösung, ob es sich vielleicht um einen Schwamm oder Seescheiden handelt, gab es erst heute. Hier also die Seescheiden.


    Grüße


    Hans-Werner


    P. S.: Schärfer gings nicht weil ich schräg in´s Aquarium hineinfotografieren musste.

  • Hallo Hans-Werner!


    Was wieder zeigt, dass eine Versorgung mit ausreichenden und geeigneten Nährstoffen das A und O eines "wirklichen" Miniriffs im Sinne einer wenn auch nur ansatzweise naturähnlichen Lebensgemeinschaft sind. Dein Projekt ist daher nicht nur wegen der Hauptakteure (Haarsterne) sehr interessant.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

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