Spezielle Frage zu Osmoseanlage mit Druckerhöhungspumpe

  • Hallo,


    ich habe mal eine Frage bzgl. der Funktion meiner Osmoseanlage. Ich habe eine Anlage von Aquaperfekt, die nun seit 6 (?) Jahren bei mir läuft. Immer gut gepflegt, gespült, Vorfilter regelmäßig getauscht und dahinter MB 400 Harz (4 Liter). Das Osmosewasser daraus ist nach wie vor top, wegen unseres hohen Silikatwertes im Leitungswasser komme ich aber um den Harzfilter nicht drumherum.


    Vor ein paar Monaten ist nun die Druckerhöhungspumpe mehr und mehr Leck geschlagen, so dass ich sie gegen ein Modell mit gleicher Volt- und Watt-Zahl sowie sehr ähnlichen Druck- und Liter/Stunde-Parametern getauscht habe. Danach lief die Anlage wie gewohnt weiter, daher weiß ich auch nicht, ob das aktuelle Problem damit überhaupt zusammenhängt. Seit der neuen Pumpe betreibe ich die Anlage aber etwas weniger intensiv und versuche (via Zeitschaltuhr) nach einer Stunde immer eine halbe Stunde Abkühlzeit einzulegen, ehe die Anlage weiterläuft. Ich habe die Vermutung, dass meine zu intensive Nutzung vorher die alte Pumpe verschlissen hat.


    Die Anlage hat ein eingebautes Manometer, das vermutlich den Druck hinter der Pumpe und vor den Osmosemembranen (zwei) anzeigt. Bis vor ein paar Tagen sackte der Druck beim Öffnen des Spülventils immer um ca. 2 bar ab (was mir logisch erschien) und ging beim Schließen wieder in den Arbeitsdruck über. Nun passiert gefühlt nichts mehr, wenn ich das Spülventil öffne und insgesamt habe ich das Gefühl, dass sich der Arbeitsdruck unabhängig von der Stellung des Spülventils weiter erhöht hat (ca. +0,5 bar). Vorfilter und Harz habe ich gerade getauscht, das hat keine Änderung gebracht. Das Wasser aus der Anlage ist nach wie vor gut (mit ppi-Messer überprüft), zum Verhältnis Abwasser/Osmosewasser kann ich nichts genaues sagen. Irgendwie habe ich aber ein ungutes Gefühl weil das Spülventil vermeintlich keine Änderung des Druckes bewirkt und der Druck insgesamt gestiegen ist. Vielleicht könnte jemand mit etwas mehr Ahnung von Osmoseanlagen eine Vermutung abgeben, was das Problem sein könnte und ob es überhaupt ein Problem gibt?


    Vielen Dank und schöne Grüße,

    Malte

  • Kann es sein, dass genau das Spülventil sich zugesetzt hat? Bei mir kann ich das sehr einfach ersetzen, vielleicht ist das einen Versuch wert? Eventuell reicht es auch einfach, dieses Ventil einmal etwas zu spülen.

    Bei mir ist dieses "Ventil" eigetnlich nur eine Umgehung des Durchflußbegrenzers, kann es sein, dass diese Umgehung bei Dir anders aussieht?


    Meine Anlage ist gute 10 Jahre alt mit immer noch der gleichen Membran, nur musste ich das Netzteil der Pumpe tauschen. Bei einem geplatzten Druckschlauch hat dieses leider etwas Wasser abbekommen und einen Kurzschluß verursacht. Jetzt habe ich ein gedichtetes Meanwell-Netzteil drangesetzt.

  • Tach Malte,


    das Öffnen des Spülventils umß immer einen Druckabfall verursachen, bei mir ist das von >5,5 auf 3 bar. Ich lasse die Pumpe entgegen der Anweisung ohne Pause laufen, das ist im Winter 1,5 ha, im Sommer 1 h für 110 l. Dabei wird sie gerade mal handwarm.

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


    Reefer 425, 2 x Hydra 32 + 40 Watt umlaufende LED-Leisten 13.000 K.+ 5 Spots
    5 Turbellen, Wellen im 0,3 Sekundentakt, "Ebbe - Flut" alle 3,5 h
    Deltec 600i, Fe-Adsorber (Ramsch-Perlen), Biopellets, Zeolith, Balling light
    15 % Wasserwechsel/Woche

    Täglich lebende Artemianauplien + 120 cm³ frisch gezapftes Phytoplankton

  • Bei meiner Anlage steht die Anweisung, Pumpe maximal 4 Std am Stück laufen lassen

    Gruß Ewald


    _______________________________________________________________________________________________________________________________


    Früher hatte ich Angst im Dunkeln.
    Wenn ich heute so meine Stromrechnung sehe,
    hab ich Angst vorm Licht. :loudly_crying_face:

  • Ok, danke für die Hinweise. Somit war ich schon richtig damit, dass das offene Spülventil eigentlich - wie es bisher auch funktioniert hat - für einen Druckabfall sorgen müsste. Das Ventil ist tatsächlich nur eine Überbrückung für den Begrenzer. Da die ganze Anlage nur gesteckt ist konnte ich das eben kurz ausbauen, es ist absolut frei. Nach Wiedereinbau gab es auch keine Veränderung, leider.

  • Die kleinen Niedervoltdruckpumpen haben eine Laufzeit von ca. 10.000 Stunden - einige schaffen es, andere nicht. Pumpen, die kochendheiß werden, sind schon einmal minderwertig. Gut warm ist o.k.. Von außen sehen die Pumpen leider alle gleich aus; im Inneren gilt: gute Teile, schlechte Teile. Wie immer in der Aquaristik.

    RO-Anlagen sollten so lange wie möglich am Stück laufen, um beste Qualität zu erzeugen. Also, takten ist schon einmal suboptimal.

  • Malte,


    wenn Du den "Abwasser"-Schlauch zudrückst, steigt der Druck an?

    Du hörst das Ventil nach der automatischen Spülung deutlich klacken?

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


    Reefer 425, 2 x Hydra 32 + 40 Watt umlaufende LED-Leisten 13.000 K.+ 5 Spots
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    15 % Wasserwechsel/Woche

    Täglich lebende Artemianauplien + 120 cm³ frisch gezapftes Phytoplankton

  • Hallo Burkhard,


    ich habe eine Druckpumpe mit Netzteil dran und die wird nur Handwarm.

    ABER! Die macht Brrrrrrrrrrrrrrr , ein bisschen schneller wie eine Harley.

    Mich stört es nicht aber das überträgt sich zurück ins Rohrsystem und stört meinen Nachbarn

    unten drunter.

    Gibt es da eine Lösung zum Entkoppeln?

  • Hi Peter, da fällt mir auf die Schnelle nur eine längere Zuleitung aus PE-Schlauch ein. Um keine Druckverluste zu erzeugen, sollte die Leitung einen größeren Durchmesser haben, als die Standardleitung.

    Kommen das Brrrrrrr nicht eher durch die Wände?

  • Hallo,


    also, nicht takten, habe ich verstanden, werde ich dann auch nicht mehr machen. Hast du Burkhard Ramsch irgendeine Erklärung für den hohen Druck in der Anlage, auf den das Spülventil keinen Einfluss mehr hat?

    Ich kann es mir eigentlich nur noch mit einem Widerstand in der Abflussleitung erklären. Das "Schmutz"-Wasser hat bei mir einen recht langen Weg durch zwei Kellerräume bis zum Abfluss. Bisher war das nie ein Thema, aber evtl. hat sich in dem Schlauch etwas zugesetzt? Wasser kommt aber am Abfluss raus. Gibt es irgendeinen anderen physikalischen Grund für den Druck innerhalb der Anlage?

    Was noch auffällt: wenn ich das Wasser zudrehe läuft die Anlage (und damit die Pumpe) bestimmt noch 20 Sekunden weiter ehe sie abschaltet. Vorher (also bis vor ein paar Tagen) hat die Pumpe eigentlich immer sofort mit abgedrehtem Wasser abgeschaltet, was mir auch logisch erscheint da ja nichts mehr nachfließt.


    Schöne Grüße,

    Malte

  • Peter: um den "Wasserhammer" zu dämpfen gibt es Membranausgleichsgefäße (wie bei der Heizung).


    Malte: eine hoher Abwasserwiderstand kann eine Ursache sein. Sollte die Abwasserleitung länger als 5 m sein, würde ich einen Durchmesser größer wählen. Ob das Spülventil einen weg hat, kannst Du ganz einfach testen: Abwasser direkt an der Anlage in einen Eimer laufen lassen. Wenn Du das Spülventil ein- und ausschaltest, solltest Du einen deutlichen Unterschied beim Wasserdurchsatz erkennen können.

    Bei länger nachlaufenden Pumpen kann entweder eine verstopfte Membran die Ursache sein oder der Abwasserschlauch hat einen zu hohen Widerstand. Ich müsste wissen, wie die Anlage aufgebaut ist: Fließbild.

  • Danke Burkhard Ramsch . Das mit dem langen Abwasserschlauch hat über die Jahre gut funktioniert, ich will aber nicht ausschließen dass der inzwischen irgendwie dicht ist. Wenn ich es schaffe werde ich den die Tage mal austauschen, ich müsste noch Schlauch dahaben, ist nur etwas fummelig. Ein Fließbild der Anlage habe ich nicht. Das Spülventil sollte aber i.O. sein, das hatte ich vorgestern in der Hand und konnte durchsehen und es auch schließen.

  • Dann dürfte die Osmosemembran wohl die Ursache sein, wenn diese verstopft ist würde es das Problem erklären.


    Du kannst aber mit ein wenig Aufwand und etwas Schlauch auch methodisch die Komponente herausfinden, die so viel Druckverlust verursachen. Einfach etwas Schlauch nehmen und die in Frage kommenden Komponenten Schritt für Schritt überbrücken und überprüfen, ob der Druckabfall dann auftritt oder nicht. Dieser Aufwand dürfte gering und die Klärung wert sein. Die Wahrscheinlichkeit ist wie gesagt groß, dass es die Membran selbst ist, die verstopft ist.

  • Dann dürfte die Osmosemembran wohl die Ursache sein, wenn diese verstopft ist würde es das Problem erklären.

    Guten Morgen!

    Dann würde aber weniger Brauchwasser produziert und die Menge des Abwassers müsste sich trotzdem ändern wenn am Ventil gedreht wird.

    Ich halte ein defektes Spülventil für sehr wahrscheinlich.

    Gewinde defekt oder im Inneren etwas gebrochen.

  • Dann würde aber weniger Brauchwasser produziert und die Menge des Abwassers müsste sich trotzdem ändern wenn am Ventil gedreht wird.

    Ich halte ein defektes Spülventil für sehr wahrscheinlich.

    richtig. Ab zum Hersteller...

  • Was könnte am Spülventil denn noch defekt sein? Ich hatte es ausgebaut, man kann es schließen und öffnen, im offenen Zustand kann ich durchsehen und -pusten, im geschlossenen nicht. Sieht für mich i.O. aus🤔.


    Ich fürchte zum Hersteller wird nach 6-7 Jahren Betrieb nichts mehr.


    Den Vorschlag von Sandy Drobic habe ich auch in Erwägung gezogen, aber bei der kompakten Bauform der Anlage wäre ein Abklemmen der einzelnen Komponenten mit der Zerlegung der ganzen Anlage verbunden und das ist mir etwas zu komplex, leider.

  • Was könnte am Spülventil denn noch defekt sein? Ich hatte es ausgebaut, man kann es schließen und öffnen, im offenen Zustand kann ich durchsehen und -pusten, im geschlossenen nicht. Sieht für mich i.O. aus🤔.

    Dann muss sich auch die Wassermenge ändern.

    Stoppe doch einmal die Zeit bis ein Messbecher voll ist. Einmal bei geöffnetem Ventil und einmal bei geschlossenem.

  • Reinhard Seidl ich stimmt dir zu, aber die Wassermenge ist gleich. Irgendwo muss etwas anderes "dicht" sein. Die Anlage hatte "früher", also vor zwei Wochen, so etwa 6-7 bar Druck angezeigt, bei geöffnetem Spülventil entsprechend weniger (~4 bar). Jetzt ist der Druck bei 8+ bar, egal was ich mit dem Spülventil anstelle. Von daher ist irgendwo ein Engpass vor dem Spülventil/Durchflussbegrenzer, so dass die Einstellung dort am Ende gar keine Rolle spielt. So richtig etwas Schlaues fällt mir leider auch nicht mehr ein, notfalls muss eben eine neue Anlage her.

  • Moin,


    die neue Pumpe hat die gleichen Leistungsdaten wie die alte. Tatsächlich lief mit der neuen Pumpe ja auch schon einige Wochen (seit Mitte Januar) alles ganz normal wie vorher bevor jetzt plötzlich die Probleme auftraten.


    Mit ausgebautem Spülventil habe ich die Anlage nicht betrieben, da ich nichts passende hier habe um die Lücke im Schlauch zu schließen. Wenn das eine Erkenntnis bringen würde begebe ich mich nochmal auf die Suche ob nicht irgendwo ein Verbinder oder Hahn herumliegt, den ich dort einsetzen könnte kurz.

  • Hallo


    ist die Abwasserleitung etwa zum Teil zu, war bei mir der Fall.

    Gruß Ewald


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    Früher hatte ich Angst im Dunkeln.
    Wenn ich heute so meine Stromrechnung sehe,
    hab ich Angst vorm Licht. :loudly_crying_face:

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