Anemonenfischzüchter - Bindenfehler

  • Liebe Anemonenfischzüchter/innen,


    habt ihr schon einmal von Anemonenfischen mit Bindenfehlern Nachzuchten aufgezogen?


    Wenn ja, haben die Nachzuchten dann auch alle Bindenfehler wie die Elterfische oder gibt es auch Fische ohne Bindenfehler.


    Danke für eure Informationen


    Viele Grüße
    Klaus

  • Hi Klaus,


    mein Kumpel hat jahrelang (jahrzehntelang!) Anemonenfische gezüchtet.
    In jedem Wurf hatte er Fische mit "Bindenfehlern", die hat er dann meistens verschenkt, weil die niemand haben wollte. Er hat sie jedenfalls nicht für die Weiterzucht verwendet, warum auch? 100x 0 EUR bleibt 0 EUR :winking_face:


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Hallo,


    sowas hatte man früher mal in Bio ;-). Ich weiß nicht, was heute unterrichtet wird, aber damals haben die Mendelsche Regeln noch gegolten.


    LG
    Daniel


    Zum nachlesen: Mendelsche Regeln | WIKI (garnelenhaus.de)

  • Hallo Daniel,


    danke für den Link.


    Noch eine Frage zu den Bindenfehlern im Allgemeinen:


    Ich dachte bisher, das diese Fehler hauptsächlich darauf zurück zu führen sind, dass nicht ausreichend gutes Futter vorhanden ist für den einzelnen Fisch und sich deshalb bei einzlnen Fischen dieser Bindenfehler ausbildet.


    Viele Grüße
    Klaus

  • Veränderte Phänotypen (z.B. Bindenfehler) können auf zwei Art und Weisen zustande kommen: Fehlversorgung im frühen Larvenstadium oder durch einen veränderten Genotypen (Mutation, Rekombination). Im ersten Fall wird die Nachfolgegeneration keine Bindenfehler haben (vorausgesetzt eine optimale Versorgung der Larven). Im zweiten Fall wird der Bindenfehler weiter vererbt.
    Ohne Versuche oder genetische Untersuchungen ist das nicht zu unterscheiden.

  • Hallo, das ist beides richtig.....



    die neuen "Mode-Nemos" werden in der Regal ja aus Mutation gezüchtet und manche leider für horrende Summen veräußert, dies ist aber nicht wirklich mein Ding.


    Nur wenn man mit den veränderte Phänotypen weiterzüchtet und man in der zweiten, dritten, vierten Generation ist, weiß man tatsächlich mehr. Erinnert mich alles etwas man meine Guppy-Hochzuchten mit dutzenden von Einweckgläsern.


    LG
    Daniel

  • Hallo,


    über Geschmack lässt sich schwer streite, aber was dabei inzwischen herausgekommen ist und teilweise zu horrenden Preisen angeboten wird, finde ich schon recht grenzwertig, manchmal sogar echt scheußlich.


    Gruß


    Bernd

  • Das sehe ich eher pragmatisch. Wem's gefällt, der soll die Tiere halten. Es werden ja auch Bonbon-Korallen gehalten, die es in der Natur kaum gibt. Nur sollten keine negativen Folgen für die Tiere (Stichwort Qualzuchten) auftreten. Ob die Tiere in der Natur keine Chance haben, steht für mich nicht im Vordergrund. Diese Tiere sollen ja auch nicht in die Natur entlassen werden. Im Aquarium sollten sie "normales" Aquariumverhalten aufweisen.

  • b die Tiere in der Natur keine Chance haben, steht für mich nicht im Vordergrund. Diese Tiere sollen ja auch nicht in die Natur entlassen werden. Im Aquarium sollten sie "normales" Aquariumverhalten aufweisen.

    moin burkhard,


    nun, vom bindenfehler - wie in der anmoderation gefragt - bis zum weissen ocellaris, der in der natur wahrscheinlich kein überleben hätte, ist es ja weit hin.


    bei binden fehlern sind m. e. hier eher die gemeint, denen mal ne querbinde fehlt oder nur ne halbe ausgebildet haben u. äh..


    also im prinzip meilenweit weg vom, desingerclown.


    wenn ich leute beim kauf mal auf die fehlerhafte binde hinweisen, werden diese fischchen trotzdem gekauft, weil auch sie das recht auf ein gutes zuhause haben, sagen die kunden.


    was eher bei "fehlzuchten" als bedenklich einzustufen ist, ist m. e. die mangelhafte ausbildung von ober- bzw. unterkiefer mit "fehlbiss", was auch zu beobachten ist.

  • Hallo,


    so wie Joe es schreibt so sehe ich es auch, natürlich würde ich mich freuen, wenn die beiden Nachwuchs bekommen und dann werde ich sehen was rauskommt. Zumindest ist die Möglichkeit gegeben, das Clowns ohne Bindenfehler dabei sind.


    Viele Grüße
    Klaus

  • wenn ich leute beim kauf mal auf die fehlerhafte binde hinweisen, werden diese fischchen trotzdem gekauft, weil auch sie das recht auf ein gutes zuhause haben, sagen die kunden.

    Genau so sollte es sein,jedes Tier hat das Recht zu leben,leider gibt es Menschen die diesen Slogan abgeschworen haben,traurig aber war
    Grüße Torsten

    Schuran Acrylglasbecken 110x50x50
    AI Nero 5 , ledaquaristik powerbeam vollspektrum 125 Watt, Eheim ECO 300 Aussenfilter

  • Zumindest ist die Möglichkeit gegeben, das Clowns ohne Bindenfehler dabei sind.


    Wenn es aufgrund von Fehlversorgung im frühen Larvenstadium dazu gekommen ist, auf jeden Fall, ansonsten kommt es halt auf die Eltern an, siehe meinen Link von oben. Allerdings bin ich kein so großer Freund von Geschwister-Verpaarungen, obwohl das bei uns aber oft die Regel sein wird (im Süßwasser gibt's das ja auch zuhauf: Albino-Makropoden, Schleierkampffische, Brokatbarben, Schleierguppys, Kois und Co....)


    LG
    Daniel

  • Hallo,


    die "Geschwisterverpaarung" mit möglichen Folgen der Inzuchtschäden dürfte bei heutigen Zuchtversuchen nicht unbedingt die Ausnahme sein. Bei der Zusammenstellung der Zuchtpaare wird vermutlich eher selten auf eine unterschiedliche Herkunft geachtet. Wenn man dann Tiere womöglich vom gleichen Züchter kauft und mit diesen erneut züchtet, wird das genetische Potential stark eingeschränkt. Ich weiß nicht, ob dies immer allen "Züchtern" bewusst ist.
    Ein auffälliges Beispiel sind für mich häufig angebotene P. fridmani, bei denen die ursprünglich leuchtend violette Farbe stark verblasst ist. Ähnliches sieht man auch bei Nachzuchten von Zebrasoma flavescens. Da liegt der Verdacht der Inzucht doch recht nah. Vor allem bei Fischen, die nur noch selten oder gar nicht mehr importiert werden, sehe ich da bei längeren Nachtzuchtlinien Gefahren.


    Gruß


    Bernd

  • Hallo Bernd!


    Bei der Aufzucht von Zebrasoma flavescens ist für die Farbe und das Wachstum
    das entsprechende Fütterungsschema verantwortlich.
    Je optimaler die Fütterungsmethoden angelegt sind, desto schneller wird der Übergang zur
    Jungtierfärbung vollzogen, was auch eine höhere Überlebensrate und ein
    verbessertes Größenwachstum mit sich bringt.
    Wobei natürliches Licht signifikant zur Ausfärbung beitragen soll.
    Bei der kommerziellen Zucht der Barsche wird das bezüglich der Farbintensität ähnlich zu sehen
    sein.
    Vererbungsfehler, wie Fehlstellungen oder Fehlfarben etc. sind eine andere Baustelle.


    Gruß
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

    Einmal editiert, zuletzt von hajo ()

  • Hallo Hajo,


    alles schön und gut, ich kenne mich mit der aktuellen Zucht von Zebrasomas etc. auch gar nicht aus. Aber aus der Süßwasseraquaristik weiß ich noch, dass es da bei nicht mehr importierten Arten in der Nachzucht, unabhängig von den Aufzuchtbedingungen, nach einigen Zeiten nicht nur - zu manchmal gewollten - Farbmutationen gekommen ist, sondern Inzuchtdepressionen auch zu Degenerationserscheinungen, verstärkter Krankheitsanfälligkeit usw. führen können. Durch Austausch zwischen verschiedenen Zuchtlinien wurde/wird dem begegnet, was aber bei der weit geringeren Masse an Fischen in der Meerwasseraquaristik deutlich schwieriger sein dürfte.


    Wie gesagt, ich bin kein Züchter und will dies auch nie werden, aber ein allgemeiner Denkanstoß sei mir gestattet. Es wäre für mich schon schade, wenn anstatt der natürlichen Ursprungsformen eines Tages bei uns immer mehr monströse Mutanten in unseren Riffaquarien herumschwimmen würden. Die Gier nach angeblichen "Raritäten" fördert ja derartige Entwicklungen, wie wir es auch heute schon bei Amphibrions beobachten können.


    Gruß


    Bernd


  • .... nach einigen Zeiten nicht nur - zu manchmal gewollten - Farbmutationen gekommen ist, sondern Inzuchtdepressionen auch zu Degenerationserscheinungen, verstärkter Krankheitsanfälligkeit usw. führen können.

    Hallo Bernd,


    du hast ja nicht ganz unrecht. Auch von Z. flavescens ist das bekannt.
    Im Gegensatz zu der weit verbreiteten Ansicht, dass Nachzuchten stabiler sind, hört man von Krankheitsanfälligkeit und Pigmentstörung, sowie Hautablösungen im Kopfbereich (HLLE). Das bereits im juvenilen Stadium.
    Diese Fische sollten erst gar nicht im Handel auftauchen. Sie tun es aber.
    Wahrscheinlich ist die Nachfrage doch zu groß, als dass genau draufgeschaut wird.
    So gesehen scheint das Dilemma bei Süß- und Meerwasserfischen wohl ähnlich gestrickt.
    Gruß
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!