Methanol - Nitratprobleme

  • HI,


    da ich zum ersten Mal seit vielen Jahren ein "Nitratproblem "habe( 20-30mg), hat mein Händler mir einen Liter Methanol mitgegeben. Ehrlich gesagt, habe ich noch keine Lust das Zeug ( morgens und abends 3ml ) in mein Becken zu kippen. Hat jemand Erfahrungen damit? Funktionierende andere Kohlenstoffquellen gibt es ja genug.



    VG,
    Dietmar

  • Hallo Dietmar,


    in meinem Azoo-System verwend ich seit eineinhalb Jahren Ethanol und bin mit dem Alkohol recht glücklich :smiling_face:


    Diese Art der Kohlenstoffzufuhr lässt sich sehr einfach dosieren. Mit Zellstoff etwa hat's nicht so gut geklappt. Ich hatte allerdings einen insgesamt recht hohen Nährstoffgehalt im Becken, also auch Phosphat, hab als Inspiration die Seite von Reef Dreams verwendet und den Alkoholgehalt von Wodka halt auf 'mein' Ethanol umgerechnet.


    Ob Ethanol oder Methanol scheint in dem Zusammenhang wurst zu sein.


    Wenn du nur ein NO3-'Problem' hast, dann würd ich an deiner Stelle auf Grünzeug setzen. Das sollt mit dem CO2, das im Weg des Gasaustauschs ins Aquarium kommt, das Auslangen finden.


    Falls dir hier trotzdem zum Alkohol geraten wird, würd mich auch gleich interessieren, warum die Nährstoffwerte mit der Zeit auch bei Reduktion der Dosis tendenziell niedriger werden. Vielleicht kann's mir hier wer erklären.


    Liebe Grüße
    Linda


    PS: Falls es an der Stelle von Interesse ist: Ich hab meine Statistik auf Google Drive hochgeladen: https://docs.google.com/file/d…femU2NDA/edit?usp=sharing
    NB: Bitte den Menüpunkt <Datei herunterladen> verwenden.

  • Hallo Dietmar,


    bist Du sicher, dass dein Händler Methanol abgegeben hat?
    Methanol ist ein starkes Gift und bereits beim Umfüllen kann man soviel davon einatmen, dass starke Kopfschmerzen entstehen. Methanol wird im Körper zu Formaldehyd und Ameisensäure abgebaut, beide sind nicht gerade gesundheitsfördernd. Ich würde als Kolhenstoffquelle nur Ethanol einsetzen. Methanol gehört nicht in den Aquarianer-Haushalt!


    Ich hoffe für deinen Händler, dass er als gewerblicher Verkäufer im Besitz einer Erlaubnis für den Verkauf von giftigen Stoffen ist und die Sachkunde nachweisen kann. Die Abgabe giftiger Stoffe und Zubereitungen darf nur durch eine sachkundige Person erfolgen (§2 Abs.1 ChemVerbotsV).


    Warum ist Methanol so giftig?


    Viele Grüße,
    Torsten

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
    E.P. Odum 1980 - Grundlagen der Ökologie

  • Hallo Torsten,


    ich muss nachsehen, wo ich den Hinweis gefunden hab ...


    Für diesen aquaristischen Zweck soll auch Methylalkohol geeignet sein. Ich denk, dass ein mündiger Aquarianer sich der Risken des Methanols bewusst ist.


    lg
    Linda


  • Klar ist das "geeignet" als Kohlenstoffquelle, man sollte es aber nicht benutzen.



    MfG Philipp

  • Hallo Dietmar,


    Was hälst Du denn vom 4 in 1 Killer, ich habe damit bisher immer gute Erfahrungen gemacht.


    Drahtalgen und Zeolith eignen sich auch zur NO3 Reduktion, noch dazu ohne Einsatz jeglicher Chemie.


    G
    Ralf

  • Hallo ihr Lieben !


    Vielen Dank für die zahlreichen Antworten.


    Es ist Methanol. Ich hatte auf die leere Apfelsaftflasche schon Ethanol mit Totenkopf gemalt. Auf dem Faß stand Methanol ( 25L - 64€), also habe ich den Schriftzug auf der Flasche geändert.


    Die meisten No3 u. evtl. Po4 reduzierenden Maßnahmen habe ich schon früher ausprobiert. Grünzeug müßte ich erst wieder bekommen und dann muß es auch noch wachsen.


    Ich habe noch reichlich Zeolith, 1-2 KG NP Pellets und Vodka im Haus. Ein Becken für Grünzeug wäre auch noch im Kreislauf.
    Eigentlich wollte ich mal etwas für mich Neues ausprobieren. Nachdem ich das Methanol hatte und danach erst gegoogelt habe, habe ich ein ungutes Gefühl mit dem Methanol bekommen. Wenn sich das Zeug in unserem Körper zu Ameisensäure und Formaldehyd umwandelt, könnte es auch im Meerwasser dumme Sachen machen. Macht es aber anscheinend nicht, da ja bei meinem Bekannten die Tiere auch noch leben.


    Dank Eurer warnenden Worte werde ich das Zeug nicht verwenden.


    Ich werde erst nochmal mit den allgemein üblichen Methoden das Nitrat attackieren. Vielleicht kann ich später mal Ethanol testen.




    Es ist schon merkwürdig, jahrelang hatte ich fast kein Nitrat. Es gab immer wieder Abschnitte , da durfte ich Nitrat dosieren. Nachdem ich vor 8 Monaten mein Becken mit u. a. Amoniunnitrat abgeschossen hatte, hat sich vieles verändert.



    Viele Grüße,
    Dietmar

  • Hallo Dietmar


    Zitat

    Ich hatte auf die leere Apfelsaftflasche schon Ethanol mit Totenkopf gemalt.


    Niemals giftige Flüssigkeiten in Getränkeflaschen füllen. Wenn Kinder da rankommen hilft auch kein Totenkopf mehr.
    Da ist die Katastrophe vorprogrammiert.


    MfG Gerhard

  • Hallo Dietmar,
    ich löse das Nitratproblem prinzipiell mit Wodka. Gibt`s beim Aldi und co und funktioniert - bei meinem Becken- prima.
    Gruß Edith

  • :smiling_face: Edith!


    Früher habe ich Wodka mit der Dosierpumpe dosiert. Susanne wollte irgendwann das Zeug nicht mehr besorgen, weil sie von Kunden abgesprochen wurde, wofür wir so viel Wodka brauchen würde ... zum Backen????...... Jaja, Schwiegermutter durfte dann den Schnaps besorgen .... irgendwann ginge es auch ohne Alohol



    Methanol ist noch deutlich günstiger ... wenn man keine Mist baut.



    Gruß, Dietmar


  • Ich frage mich echt wie er das bekommt, bzw. wieso er Dir das verkaufen darf :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Ich habe da eine Ahnung, die Flüssigkeit überquert eine Grenze :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Falls das so ist, lass dich ncht erwischen.

  • Bevor Didi mitsamt seinem Dealer ins Gefängnis kommt (schließlich liest die NSA bestimmt im MW-Forum mit, und da hilft es nix, wenn er jetzt sagt, er verwendet's eh net) ...


    Bei uns in Österreich bekomm ich Methanol im Drogeriefachhandel, allerdings mit Giftschein.


    Wo steht eigentlich, dass Methanol in Deutschland nicht verkauft werden darf? Im BtMG hab ich nix gefunden, aber um die Betäubung geht's da offenbar gar nicht.


    Es ist schon seltsam, welche Blüten die Bürokratie heutzutage treibt. Ein Gefahrenhinweis sollte eigentlich genügen, um einen mündigen Bürger selber entscheiden lassen zu können, ob er das Risiko eingeht oder nicht.


    lg
    Linda

  • Zitat

    Original von Linda
    Ein Gefahrenhinweis sollte eigentlich genügen, um einen mündigen Bürger selber entscheiden lassen zu können, ob er das Risiko eingeht oder nicht.


    Mündige Bürger alleine entscheiden lassen?
    BILD-Leser?!?
    Bist Du wahnsinnig?!?!?!!!!!!!111111einself
    :grinning_squinting_face:

    MfG
    Björn


    -------------------------------------------------------------
    Wisst ihr, was das tragische an Kanada ist?


    Die hätten französisches Essen, britische Kultur und amerikanische
    Technologie haben können, aber die haben französische Technologie,
    britisches Essen und amerikanische Kultur bekommen.

  • Hallo,
    Methanol ist z.B. ein im Modellbau üblicher Kraftstoff. Auch wenn es sehr giftig ist und ich sowas nicht im Haushalt haben möchte, so ist der Verkauf mit entsprechender Kennzeichnung erlaubt. Und die Sache mit der Apfelsaftflasche ist ja jetzt erledigt.

  • Moin zusammen!



    Unabhängig von der Unnötigkeit des Methanols in der Meerwasseraquaristiknur letzte Fragen:



    Wenn 50ml 50 Liter Menschen ins Jenseits beförden, bringen 50ml Methanol auch 50Liter Meerwasser mit Fisch und Fleisch um? Bildet sich im Meerwasser auch Ameisensäure?
    Würde bei einer Dosierung von 1ml, das Methanol bis zum nächsten Tag, giftfrei abgebaut ?




    Für alle die Vermuten ich hätte etwas Illegales, siehe Anhang:




    Gruß,


    Dietmar

  • Hi Dietmar,


    genau beantworten kann ich es Dir leider nicht bzw. würde ich meine Hände nicht ins Feuer legen. Aber ich würde mich nicht so sehr auf die akute, letale Dosis (LC50, 4.82 g/L und höher) konzentrieren (... die Dosis macht das Gift). Es wird ja täglich nachdosiert und über den Tag verbraucht und du hast ein total heterogenes Becken mit unterschiedlichsten Lebewesen, die es unterschiedlich gut wegstecken. Ich glaube zwar nicht, dass man sich in dem Bereich bewegt, aber so gibt es eben auch sub-letale Dosen, die eine Beeinträchtigung deiner Bewohner mit sich bringt. Es gibt verschiedene Veröffentlichungen, die hier vor allem bezüglich der Reproduktionsrate, dem Fressverhalten und dem Schwimmverhalten argumentieren. Zumindest für Süßwasser konnte ich eine Grenzkonzentration von ca. 24 mg/L (überschlagen 3 ml auf 100 L Wasser) finden, unter welche keine Effekte mehr nachgewiesen werden konnten (NOEC; siehe http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15162848).


    Ein anderer Artikel stellt die Frage, ob Methanol besser für diesen Zweck Biomasse zu bilden geeignet sein soll als Ethanol. Laut dem Artikel spricht für Methanol, dass es günstiger ist und der Sauerstoffverbrauch durch die Gabe weniger Ansteigt (C/O Verhältnis im Molekül). Dagegen spricht die höhere Toxizität (Metabolit: Formaldehyd) auch für den Anwender. Der Pluspunkt für Ethanol ging demnach an die höhere Biomassenausbeute, die man unter den aeroben Bedingungen erhält und die man Abschäumen könnte.


    Viele Grüße,
    Björn

  • HI Björn,


    vielen Dank für deine Infos. Ggf. werde ich ein Drittel der Wodkamenge dosieren. Erstmal besorge ich mir noch Ethanol (Linda's Tip) und werde es abwechselnd dosieren. Nirat zu senken ist ja nicht das Problem. Ich hoffe immer, dass ich irgendwie auch Po4 los werde.




    LG,
    Dietmar

  • Hallo Dietmar,


    ja, das Ethanol ist eine feine Sache. Der Liter 98%iger Äthylalkohol kostet bei uns im Drogeriefachhandel 24 Euro - das ist umgerechnet auf den Alk-Gehalt von durchschnittlichem Wodka im Supermarkt dasselbe. Bei 0,25 ml/d komm ich damit fast 11 Jahre aus :smiling_face:


    Dafür verwend ich ihn verdünnt auf 75% auch als Desinfektionsmittel und nötigenfalls zum Einlegen von Obst.


    Ist g'scheiter als Methanol.


    Und Phosphat hab ich damit auch auf ein verträgliches Maß reduziert. Die oft angeführten Risken (z.B. O2-Mangel) sind in meinem Aquarium nicht aufgetreten, und wie eingangs gesagt: Die Dosierung halt ich für einfacher als die Kohlenstoffzufuhr mittels Pellets.


    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo Linda,


    eine solch geringe Dosiermenge dosierst du aber manuell oder verdünnst du das vorher? Verdünnt bietet es meiner Meinung nach mehr Sicherheit gegenüber Dosierschwankungen.


    Viele Grüße,
    Björn

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