Calcium >500 ==> Magnesiumwert falsch?

  • Hallo zusammen,


    schon von Beginn an ist in unserem Becken der Ca-Wert jenseits von gut und böse, nämlich >500mg/l. Bislang haben wir gleichzeitig aber immer vernünftige Mg-Werte (ca. 1300) gemessen. Heute aber ist auch der MG-Wert oberhalb der Nachweisgrenze, also >1500mg/l. In der Anleitung (Salifert) steht, dass Calcium das Messergebnis vom Magnesium nur stört, wenn es außerhalb des Intervalls 300-500 gemessen wurde. Naja, das ist ja der Fall... Und jetzt? Ist der Mg-Wert jetzt verfälscht? Kann mir jemand die Ergebnisse deuten? Oder ist Mg vielleicht tatsächlich viel höher als sonst? Wie messe ich denn jetzt, wieviel Mg tatsächlich drin ist?


    Verändert haben wir seit der letzten Messung vor einigen Wochen nur, dass wir uns jetzt zu mindestens zweiwöchigen Wasserwechseln gezwungen haben, da waren wir immer gerne etwas nachlässig :yrf Anlass für die neue Disziplin war die ständig niedrige KH (meist 5) und dass viele Korallen nach den seltenen Wasserwechseln richtig aufblühten...


    Im Becken (viel Riffkeramik, aber auch LG) sind derzeit hauptsächlich Weiche und LPS, quasi keine SPS.


    Vielen Dank für alle Tipps!

  • Hi!


    Das ist mein Becken:
    http://www.meerwasserforum.inf…ID=51229&hilightuser=9958
    http://www.meerwasserforum.inf…ID=57071&hilightuser=9958


    Die Kurzform: Knapp 1000l, steht seit Sommer 2011, im Sommer 2012 haben wir es gedreht und im Zuge dessen die Deko komplett umgestellt.


    Es ist mit reichlich Riffkeramik von Torsten eingerichtet, dazwischen aber auch einige Kilo Lebendgestein, das wir größtenteils schon in unseren ersten beiden Becken (Start 01/2008) hatten. Wir haben immer Beckenumzüge veranstaltet: 112l --> 300l --> 960l
    Der Bodengrund ist Aragonit 2-3mm und zwischen 0 und 7cm hoch, je nach Grabeaktivitäten diverser Tiere.


    Besatz: Einige Fische, darunter ein Fuchsgesicht und ein Borstenzahndoc, mehrere große Weichkorallen, ein paar LPS, Gorgonoien, Anemonen, Krusten und Scheiben, quasi keine SPS.


    Wir wechseln das Wasser, derzeit alle 2 Wochen 10%, und geben sonst nichts hinzu. Der Verbrauch ist ja auch nicht so hoch bei den Korallen. Denen geht es übrigens sehr gut, und auch die Kalkrotalgen sprießen. Beim Salz wechseln wir gerade, weil wir diverse Reste aufbrauchen: Dupla Marin Premium, das von Korallenwelt und Red Sea Coral Pro.


    Beleuchtung: 2x250W HQI und 4x80W T5. Abschäumer: Mini BK 180. Dazu noch eine 36W-UVC, sonst keine Technik außer Strömungspumpen.


    So, ich hoffe, ich habe nichts vergessen :winking_face:

  • Hallo Christiane,


    wenn ich dich richtig verstanden habe, hast du deinen Ca/Mg-Test schon ein paar mal mit einer Referenz überprüft
    und dabei jedes mal richtige Ergebnisse erhalten. Deine Messergebnisse sind folglich richtig.


    Gibst du Magnesium in irgendeiner Form zu?


    Verdünne deine Probe mit der gleichen Menge destilliertem 'Wasser und prüfe dann noch mal Ca und Mg.
    Welche Werte (mal 2 genommen) erhältst du dann?

  • Azalee


    wenn die Kapazitäten von NaOH beim Calcium-Test (Reagenz 1) oder der Puffer (Reagenz 1) beim Magnesium-Test nicht ausreichend sind, wird es zu Fehlergebnissen kommen.


    Im ersten Fall wird nicht genug Magnesium als Mg(OH)2 ausgefällt und du bestimmst Magnesium mit (Mehrbefund) und im zweiten Fall, wenn die Pufferkapazität für Calcium nachlässt, wird Calcium mitbestimmt (Mehrbefund).


    Auch sollten man die Gesamtkonzentration an Calcium und Magnesium nicht vernachlässigen). Strontium lasse ich wegen der niedrigen Konzentrationen außen vor.


    Diese liegen bei Calcium = 500 mg/l und Magnesium = 1500 mg/l bei Gesamt = 2000 mg/l (Ca + Mg) und da stößt fast jeder Test langsam an seine Grenzen.


    Sonst führe den Vorschlag von Armin durch. Dann bist du im unkritischen Bereich von ca. 1000 mg/l Gesamtkonzentration an Ca und Mg.


    Gruß,
    Peter

    Schwerpunkte: Instrumentelle Analytik, Entwicklung analytischer Methoden und Adsober


    www.reefanalytics.com

    Einmal editiert, zuletzt von filtergranulat ()

  • Armin: Danke für deine Antwort. Ich gebe wie gesagt nichts hinzu, Wasserwechsel ist das einzige derzeit. Als wir vor einer üblen Algenplage in der ersten Jahreshälfte noch mehr Steinkorallen im Becken hatten, hatten wir ab und an Magnesium dosiert. Da war der Wert auch immer gut. Calcium ist schon über der Nachweisgrenze, seit wir das Keramikbecken gestartet haben. Bei den kleineren Becken vorher (ohne Keramik) war auch Ca immer im grünen Bereich bzw. ließ sich über Zugaben leicht halten.


    Ich messe nachher noch mal mit der von dir vorgeschlagenen Methode durch.


    Peter: Danke für die Erklärung. Wenn ich es richtig verstanden habe, könnte es also sein, dass die Reagenz 1 vom Mg-Test mit der hohen Ca-Konzentration nicht klarkommt und der Mg-Test deshalb nicht nur Mg, sondern auch Ca bestimmt und folglich einen zu hohen Wert für Magnesium ausgibt.
    Ich gehe erst mal davon aus, dass Ca stimmt, weil der Wert wie gesagt schon von Beginn an so hoch ist. In irgendeinem Thread hatten wir das auch schon mal diskutiert und die Ursache wurde im Zusammenhang mit der Keramik vermutet, glaue ich.


    Danke, ich melde mich später, wenn ich noch mal getestet habe!

  • Also, das wird mir jetzt langsam unheimlich... :confused_face:


    Ich habe zunächst noch mal die Referenzlösung (Fauna Marin) getestet. Beide Saliferttests, Ca und MG, lieferten korrekte Ergebnisse, der TM scheint nicht mehr zu funktionieren, der ist aber auch abgelaufen.


    Dann habe ich nach Armins Anleitung eine verdünnte Beckenprobe getestet. Beide Tests färbten sich NICHT um! :winking_face_with_tongue: Theoretisch ist also Ca>1000 und Mg>3000??


    Hilfe, und jetzt?

  • Hi,


    bei meinem Becken hatte ich Anfangs auch Ca. über 500... einfach das Becken mit SPS besetzen und das ganze reguliert sich von selbst. Die Keramik gibt glaube ich selbst CA ab, ich muss nur gaaaanz wenig Ca zudosieren. Mit MG hatte ich auch dauernd Probleme, es war zu niedrig. Das hat sich aber gelegt!


    Gruß Mike

  • Gerd: Mein Problem ist aber nicht, dass ich die Werte nicht genau genug messen kann, sondern dass sie scheinbar außerhalb jedes Messbereiches liegen. Und dass die Tests funktionieren, sieht man ja an der Referenz.
    Oder gibt es eine Erklärung für diese Messphänomene?


    Mike: Ja, dass die Keramik da einiges durcheinanderbringt, ist mir ja bewusst. Ein zu hoher Ca-Wert ist auch erst mal nicht weiter schlimm. Und Mg haben wir bis zum Sommer ja auch leicht zugeben müssen, da decken sich unsere Erfahrungen. Aber wo kommt jetzt das viele Magnesium her? Oder wie hoch muss Ca tatsächlich sein, dass solche Mg-Ergebnisse herauskommen?


    Ich will's ja nur verstehen :confused_face:

  • Generell stimmt das wohl schon, aber ich bin da nicht gerade Expertin :winking_face:


    Ich wüsste einfach gerne, was ich machen kann, um
    - herauszufinden, welche Werte tatsächlich drin sind und wie das Verhältnis aussieht und
    - sie danach entsprechend zu korrigieren.


    Das Becken mit SPS zuzuknallen klingt sowohl verlockend als auch teuer :grinning_squinting_face: aber es kann ja auch nicht die einzige Lösung sein. Ich meine, es gibt ja nun genug funktionierende reine Weichkorallenbecken...

  • Hallo Christiane,


    hast Du mal Deine Salinität gemessen ? Eine hohe Salinität bedeutet natürlich auch hohe Ca- u. Mg-Werte.


    Das Aragonit ist auch eine möglich Ca-Quelle.


    Hast Du viele Seeigel im Becken, die möglichweise gerade das Mg recyceln (Kalkrotalgen verschwinden) ?


    Du benutzt für deine WW auch Salze mit relativ hohen CA- und Mg-Werten. Ich würde einfach bei den zukünftigen WW ein Salz mit niedrigen CA- und Mg-Werten benutzen, also klassischerweise "Fischbecken-Salze" ...


    Gruß


    Naif

  • Hallo allerseits,


    spricht eigentlich etwas dagegen mit einem Salz, bei dem MG und CA separat mitgeliefert werden, die Werte beim Wasserwechsel anzugleichen um so in normale Bereiche zu kommen?


    Viele Grüße,
    Steffen

  • @Naif: Die Salinität ist mit 35 natürlich völlig in Ordnung :winking_face: Aragonitsand verwenden wir "schon immer". Dass Ca hoch ist, ist auch weniger das Problem. Keramik, kaum Verbraucher... Und schaden tut es in dem Sinne nicht. Bisher war eben Mg trotzdem immer ok. Zuletzt noch vor gut einem Monat.


    Seeigel sind derzeit keine drin.


    Dass es Ca- und Mg-ärmere Salze gibt, ist sicher richtig. Das wäre auch ein Ansatz, um die Werte zu senken. Aber vorrangig interessiert mich, wie hoch sie eigentlich sind und ob die Test"ergebnisse" über aussagekräftig sind. Wie gesagt, theoretisch ist Ca>1000 und Mg>3000... Da stimmt doch etwas nicht!


    Steffen: Ich denke, da spricht nichts dagegen, ansonsten s. meine Antwort an Naif.

  • Hallo, Reinhard,


    du hast bestimmt übersehen, dass ich die Ergebnisse schon gepostet habe, oder? :wink


    Schau mal hier:

  • Hallo Christiane,


    Du solltest wirklich noch einmal mit der verdünnten Probe messen, so wie es Armin vorgeschlagen hat. Denn Deine Messung kann nicht richtig sein. Mg ist spätestens ab einer Konzentration von 2.000 mg/l toxisch. Das würdest Du relativ schnell an Deinem Becken erkennen ...


    Gruß


    Naif

  • Ähem... :yrf :yiih :st: :face_with_rolling_eyes: :loudly_crying_face: :yrf :aeh:


    Also, ich hab' das "Verdünnen" jetzt mal anders aufgefasst als heute mittag, was wohl sinnvoller war... *hust* Vorhin hatte ich so verdünnt, dass ich zu den 2ml Beckenwasser noch mal 2ml Osmosewasser zugegeben habe. Nun habe ich mir eben überlegt, dass ja die Reagenzien schon irgendwie für 2ml und nicht für 4ml ausgelegt sind *schäm* Deshalb habe ich 1ml Becken- und 1ml Osmosewasser genommen, und jetzt klappt es auch :yrf


    Oh Gott, wie peinlich...


    Das hier sind die richtigen Werte (jey, jetzt weiß ich endlich mal, wieviel Ca da tatsächlich drin ist):
    Ca: 640mg/l
    Mg: 1260mg/l (hätte ja auch unverdünnt messbar sein müssen, naja, was soll's...)


    Also, vielen Dank für alle Tipps, immerhin hab' ich jetzt wieder etwas gelernt :smiling_face: Und sorry dafür, dass ich zu doof war, die Probe sinnvoll zu verdünnen... :yrf

  • Hi,


    jetzt wäre der KH Wert noch Interessant. Dem CA Wert kannst du ganz einfach mit Korallen entgegen steuern! Also Verbraucher rein und dann regelt sich das schon von selbst! Und Wasserwechsel mit einem Salz machen, dass einen niedrigen CA Wert aufweist!


    Gruß Mike

  • Ja, 6,5 ist völlig ok. Wir hatten drei Jahre lang fast immer eine KH von etwa 7 mit pH konstant bei 8,2 in allen Becken, die wir je am Laufen hatten. Zu Beginn des Keramikbeckens war die KH mal recht hoch, dann fiel sie deutlich und war längere Zeit nur mit viel KH-Puffer aufrecht zu halten. Jetzt geben wir nichts hinzu und sind fast wieder bei "unserer" normalen KH.


    Ja, die SPS-Dichte erhöhe ich gerade. Meld' dich mal, wenn du neben der Stylo mal wieder weitere Ableger hast :smiling_face:

  • Hallo Azalee!
    Du kannst dir das GroTech Marine ReefSalt besorgen,dieses hat im aufgelösten Zustand 0 Calzium
    Bei 10% WW bist du schon unter 600 usw.
    Die flüssige CA Komponente ist extra anbei, hatte bei der Umstellung von SPS auf LPS und Weiche
    selbige Probleme und das DSB produziert bei mir soviel Calzium, ich habe schon 2-3Wochen nix
    hinzugegeben und liege auch bei 450, liegt natürlich auch am TM Bio Activ Salz.
    Mit Salz ohne Calzium kann man da gut ausbalancieren.
    Grüsse Torsten

    Schuran Acrylglasbecken 110x50x50
    AI Nero 5 , ledaquaristik powerbeam vollspektrum 125 Watt, Eheim ECO 300 Aussenfilter

  • Hallo miteinander,


    ich habe derweil das gleiche Problem und gestern einen CA-Wert von 560mg/l gemessen. Als Test habe ich Salidert und JBL verwendet. Zudem habe ich das Aquariumwasser mit Osmosewasser verdünnt, um zu sehen, ob die Tests tatsächlich in die richtige Richtung weisen oder schon außerhalb des messbaren Bereiches sind. Bei JBL hat sowohl die verdünnte Varianrte als auch die direkte Messung 560mg/l ergeben.


    Das Becken ist noch recht frisch und der Aufbau besteht zu 90% aus Riffkeramik, aus der sich noch Calcium lösen könnte.


    Bei mir sind inzwischen einige Steinkorallen im Becken. Die LPS stehen super, aber ich bilde mir ein bei einigen SPS eine ungesunde Ausbleichung der Wachstumsspitzen fest zu stellen. Allerdings ist dieser Prozess sehr schleichend. Da ich die betroffenen Ableger erst seit 2 Wochen im Becken habe kann es auch eine Unverträglichkeit mit dem LED-Licht sein. Eine Koralle, die besonders deutliche Veränderungen an den Spitzen zeigt, steht etwa 20cm von einer Teszla entfernt.


    Andere Ursachen schließe ich inzwischen aus, da KH stabil auf 7°dH gehalten wird, die Dichte bei 1.023 liegt, PO4 ist NN und No3 über Zugabe von NatriumNitrat auf etwa 1mg/l gehalten wird. Da ich eine Balanophyllia im Becken habe, die Nachts mit Arthemien gefüttert wird, schließe ich auch eine Phosphatlimitierung aus.


    Um Ca zu senken wird wohl ein Wasserwechsel die einfachste Lösung sein. Hier habe ich gelesen, dass man beim Ansetzend des Wassers Ca ausfällen kann, indem man zuerst das Salz in den Eimer gibt und dann mit kaltem Wasser auffüllt. Was haltet ihr davon?


    Bewegt sich Ca mit 560mg/l überhaupt in einem Bereich, der für Korallen kritisch ist?



    Gruß,
    Thomas

  • Hallo zusammen,


    wir haben mittlerweile das Grotech Salz mit separatem Calcium hier und wollen es am WE beim Wasserwechsel verwenden.
    Wie schnell darf denn der Ca-Wert runter? Oder gibt's da kein "zu schnell" bei unseren Dimensionen? :winking_face:


    Wir messen vorher noch mal, zuletzt waren es ja 640mg/l. Wenn wir den TWW von ca. 10% jetzt komplett ohne Ca durchführen kommen wir auf ca. 580mg/l. Ist ok, oder?

  • Hi, Armin,


    okay, danke für die Bestätigung =)


    Ja, ich hatte seither nicht mehr gemessen. Ich habe keine dringende Notwendigkeit gesehen, ich meine, der Wert geht vom Messen ja nicht runter... :O Der Ca-Wert ist seit Beckenstart zu hoch und seit Monaten jenseits des normal messbaren Bereichs. Erst durch die Verdünnung wissen wir ja, wieviel tatsächlich drin ist, und den Korallen geht es prima damit. Zugaben, die wir hätten stoppen können, gibt's sowieso nicht und einen Wasserwechsel wollten wir erst durchführen, wenn das Salz geliefert wurde, was bei unserem Händler vor Ort leider etwas gedauert hat. Was hätte also weiteres Messen bringen sollen?

  • Hallo, Armin,


    da hast du im Allgemeinen sicher recht. Aber in diesem Fall war es ja nun tatsächlich egal, ob Ca noch mal gestiegen oder durch den Einsatz einiger SPS-Ableger etwas gesunken ist (ersteres war übrigens der Fall, aber nur ganz leicht). Und Routine im Messen haben wir schon - nur nicht im Verdünnen :ylol


    Nach dem Wasserwechsel ist Ca jetzt bei 600 und Mg bei 1540. Da sind wohl noch einige Wechsel mit dem Grotech Salz fällig, um mit beiden Werten wieder in den Normalbereich zu kommen...

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