Wo ist mein Phosphat?

  • Hallo zusammen,


    da ich in meinem Becken eine Nährstofflimitierung von Nitrat und Phosphat vermutet habe und mir die Tests 0 bzw. NN anzeigten habe ich eine Probe zu Peter Gilbers geschickt.


    Ergebnis:
    Nitrat: 7,5 mg/l
    Phosphat: konnte nicht nachgewieden werden, befindet sich unterhalb der Nachweisgrenze von 0,01mg/l
    Ca: 402 mg/l
    Mg: 1436 mg/l
    Strontium: 0,14 mg/l


    Meine SPS stehen nicht so besonders da, bezogen auf die Polypenbildung.


    Die Frage von Peter: Wo ist Dein Phosphat bzw. was hast du gemacht???
    Meine Antwort: ???


    Tja das mit dem Phosphat kann ich mir auch nicht erklären?? Ich füttere 2-3 mal täglich FroFu und 1-2 mal Flocken. Das FroFu wird dabei NICHT ausgespült und das schon von Beginn an. Konnte bisher mit dem Gilbers PO4 Test noch nie Phosphat nachweisen, daher diese Maßnahme. Ich hatte auch noch nie Phosphat-Adsorber im Einsatz.

    Mein Abschäumer (Royal Excl. Double Cone 200) ist für meine 210 Liter absolut überdimensioniert, jedoch so trocken eingestellt, dass er kaum abschäumt. Er wird später im großen Becken seine Berufung finden :smiling_face: Ich denke nicht dass er schuld ist.


    Der hohe Magnesiumwert überrascht mich ein wenig. Nutze zwar Dupla Premium Salz, welches ohnehin einen höheren Mg Gehalt hat aber nicht so hoch. Werde die nächsten WW mit einem Mg-armen Salz machen und angleichen


    Strontiumzugabe ist auch bereit bei Henry bestellt.


    Was spielt sich da in meinem Becken ab? Peter meinte dass sich eventuell Depots bilden?!? Was meint Ihr?


    Gruß Patrick

  • Hallo Philipp,


    danke für die Tipps. Genauso war es geplant. :thup Wobei ich sowieso wöchentlich etwa 8% WW mache.
    Strontium ist 0,14 mg/l. Abhilfe wurde schon geordert!


    Die Besatzdicht ist noch nicht sehr hoch, ist ja auch noch ein sehr junges Becken. Seit April steht es.


    Die Frage ist nur wo bleibt mein Phosphat. Füttern tue ich eigentlich reichlich.


    Gruß Patrick

  • hi patrick,


    du schreibst in der überschrift "wo ist mein phosphat".


    wenn ich das foto auf den erseten blick sehe muß ich fragen" wo ist die beckenbiologie??????"


    1. schneeweißer bodengrund obwohl ich keine baggergrundeln sehe?
    2. nicht ein fleck von kalkrotalgen?
    3. nicht mal ein kleinster belag überhaupt einer alge?


    das becken wirkt mir etwas zu steril!
    weniger ist oft mehr!!


    naja und so tramatisch finde ich die wasserwerte nun auch nicht, das man sie gleich zur untersuchung schicken muß.
    find ich bißchen albern.


    sorry bist du zu faul oder einfach nur tierisch ungeduldig?????? ----falscher weg!!!
    :ylol :ylol :ylol :ylol




    mfg


    patti

  • Hallo Patrick,


    das hört sich interessant an. Irgendwo muss dein PO4 doch bleiben, wenn du so gut fütterst.
    Gibst du keine weiteren Mittel zu? Dosierst du z.B. Calcium und Carbonat? Wie hoch ist dein pH-Wert?


    Dein Abschäumer ist natürlich sehr stark. Du kannst versuchsweise mal den Schaumtopf weglassen und beobachten,
    ob sich dann etwas ändert.


    PS: ich kann frühestens am Sonntag wieder antworten

  • Hi Patti,
    Du gehst ja ganz schön in die Vollen, ohne die Vorgeschichte zu kennen :thup


    Zitat

    find ich bißchen albern.


    Ich finde solche Kommentare sehr albern, schade und überflüssig! Wir wollen hier ganz normal diskutieren und keinen "fertig" machen. Dafür ist ein Forum da.


    Wenn sich herausstellt, dass PO4 nicht nachgewiesen werden kann, ist es schon grenzwertig und man muss weitere Handlungen bedenken. Jetzt Bakterien oder Adsorber einzusetzen, würde ich z.B. nicht machen.


    Um das Problem noch mal zu verdeutlichen: ich kann schlecht nur alleine Nitrat weiter senken, ohne das der PO4-Wert tangiert wird. Das ist ja das Problem, was ich immer habe. Wenn Eure eingesetzen PO4-Tests/Photometer immer zu viel PO4 im Wasser anzeigen (obwohl eigentlich weniger drin ist), kann ich auch nichts dafür. Daraus resultieren falsche Handlungen und die Probleme von weißen Korallen/Becken steht nicht gut, kennen wir ja zu genüge.


    Zitat

    das becken wirkt mir etwas zu steril! weniger ist oft mehr!!


    Verstehe ich jetzt nicht so richtig. Noch weniger ! Das ist doch für den Anfang ok so! Was soll er denn noch weniger machen?



    Der Tipp von Armin mit dem Abschäumertopf ist gut. Hatte ich auch nicht dran gedacht.


    Was Du mal zusätzlich machen könntest: Abschäumer ausschalten und ca. eine Stunde nach der FroFu Zugabe den PO4-Wert ermitteln (dann bitte nur von einer klaren abgesetzten Wasserprobe (Behälter ca. 20 Minuten stehen lassen und das Wasser oberhalb abziehen), da Du ja keinen 0,20 µm Spritzenvorsatzfilter hast.

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    www.reefanalytics.com

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  • Hallo zusammen,


    Danke schon mal an Peter und Armin, dass Ihr euch der "SOKO PO4" angeschlossen habt. :thup


    So nun gehts los:


    patti:
    zu 1.: Der Bodengrund sieht nur auf dem Bild richtig weiß aus. Dort ist jede Menge Leben drinne: kleine Würmer, viiiiiiiiele Euplica Scripta Taubenschnecken, einen grabenden Seestern, jede Menge undefinierbarer "Micro-Käferchen" die zwischen den Körnern rumflitzen,......


    zu 2.: Wie gesagt, Becken ist noch nicht so lange am Laufen. Die ersten 1€-Stück großen Kalkrotalgen wachsen gerade an der Rückwand.


    zu 3.: Wenn Du dir den Stein vorne links anschaust wirst auch Du erkennen, dass dieser komplett mit Algen bewachsen ist. Genauso wie der Stein darüber. Außerdem sind im Becken hier und da Kugelalgen zu finden.


    Wenn ich mir hier was vorzuwerfen habe, dann höchstens dass ich mit meiner Canon EOS keine vernünftigen AQ Fotos hinbekomme. :]


    Zitat

    naja und so tramatisch finde ich die wasserwerte nun auch nicht, das man sie gleich zur untersuchung schicken muß.


    Hätte ich die Werte vorher gewusst, hätte ich die Probe ja auch nicht einschicken brauchen. Scherzkeks!!


    Zitat

    sorry bist du zu faul oder einfach nur tierisch ungeduldig?????? ----falscher weg!!!

    Frag Doch mal meine Frau wie "faul" ich im Bezug auf mein Becken bin. Die wird Dich wahrscheinlich mit dem Nudelholz jagen und laut fluchen jemals dem Becken zugestimmt zu haben.Ungeduldig?!? Ich habe mich von Oktober 2009 bis März 2011 nahezu kontinuierlich mit der MW Thematik befasst und erst im März 2011 nach viel Literatur und Planung mein Becken geflutet. Auch danach habe ich das Becken länger einfahren lassen als so manch anderer...


    Sorry patt, um es mit Deinen Worten zu sagen ----falscher weg!!!


    @ Armin:
    Mit dem pH Wert hatte ich seit Beginn der kalten Jahreszeit etwas Probleme. Der ist mir teilweise auf 7,55 morgen und 7,85 Abends abgesackt. Es lag wohl an dem von Dir genannten "Party-Effekt": 3 Personen auf 50 m², weniger Lüften als im Sommer,... Habe dann den Ansaugschlauch des Abschäumers nach Außen legen können.
    Nun liegt der pH morgens bei 7,7 und abends bei 8. Immer noch zu wenig aber höher kommt er einfach nicht.
    Calzium dosiere ich nicht, das lässt sich noch mit WW ausgleichen. Bei Carbonat muss ich bei 210 L etwa 24 ml täglich (bei 84% Sättigung der Lösung) dosieren um eine KH von ca. 7,8 -8 zu halten.Sonst wird dem Becken nichts hinzugefügt. Habe noch nie Phosphatadsorber oder Aktivkohle im Einsatz gehabt.


    Zum Abschäumer: Ja der ist eigentlich zu stark. Wir bauen im kommenden Jahr und da wird er in das neue Becken kommen. Wollte mir nicht 2 kaufen...... Er schäumt echt wenig ab weil er seeehr trocken eingestellt ist. Eventuell ist aber auch das schon zuviel. Werde das mit dem Topf mal testen. Ausschalten möchte ich ihn nicht, da ich ja sonst wieder Probleme mit dem sinkenden pH-Wert erwarte.


    @ Peter:
    Werde mal den von Dir vorgeschlagenen Test machen und später berichten.


    @all:
    Sollte ich den Abschäumer ohne Topf / ausgeschaltet betreiben hätte ich doch sicherlich mit einem Anstieg des Nitratwertes zu rechnen oder??


    Beste GrüßePatrick

  • Hallo Patrick,


    schönes Becken, trotzdem.. :]


    Also so wie man das auf den Bildern sehen kann, sieht es eigentlich doch ganz gut aus, mach Dir keine allzu großen Sorgen. Und das Polypenbild finde ich auch nicht so schlecht, zumindest an der Stylopora ist es ja zu erkennen. :]
    Du könntest zum Phosphat messen auch mal eine kleine Menge des Wassers abkochen um den ungelößten Teil auch mit zu erfassen und dann messen. (Ist übrigens nicht meine Erfindung!)


    Woraus ist denn der Riffaufbau? Vielleicht liegts ja an diesem Matrerial?


    Grüßle Jochen:wink


    patti: guckst Du Standzeit! Zu "zu sehr steril" passt "weniger ist mehr" nicht wirklich

    I want to know God's thoughts - the rest are details.“ Albert Einstein

  • HI Patrik,


    ich kenne noch zwei mit deinem Problem.


    Beide haben deinen Zustand schon seit Jahren ( Po4 nicht nachweisbar) und kämpfen mit zu hohen No³-Werten. Keiner konnte Ihnen bisher helfen. Einen der beiden kenne ich nicht so gut, und weiss nicht genau, was er so treibt.


    Der andere hat ein ca. 1000l Becken mit LS und Riffkeramik, viele und teilweise zu große Fische , die übermäßig gefüttert werden. Frostfutter wird nicht gespült und Granulat gibt es nur mit hohem Po4-Gehalt.



    Ich mache seit fast 20 Jahren MW. Bis nach ca. 1,5 Jahren hatte ich auch fast nie Po4 und hohe No³-Werte. Dann habe ich mein Becken zum 1. Mal abgeschossen. Alle SPS + LPS platt innerhalb von 3 Tagen. Einen Grund dafür zu nennen wäre Glaskugellesen. Ich hatte zu wenig Ahnung und die , die ich kannte, mehr viel und sehr viel Fachwissen, hatten auch keinen Plan.


    Nach meinem Neuanfang vor über 15 Jahren habe ich immmmmmmmer Po4-Probleme, No³ immer unter 10, meist zwischen 2 und 4. Letzte Woche habe ich Amoniumnitrat dosiert, bis ich einen Wert 4mg hatte und wieder einen Liter Diakat+ wirbeln lassen, weil der Wert innerhalb von 6Wochen von 0,05 auf 0,18 gestiegen war, trotz Absorber.


    Wenn ich wüsste, wie die Beckenbiologie es bei meinem Bekannten schafft , die Korallen ohne Absorber gedeihen zu lassen, hätte ich schon ein paar Euro für andere Sachen ausgeben können.





    Gruß
    Dietmar

  • Hallo,


    also ich habe mal den Test gemacht den Peter vorgeschlagen hat. Abschäumer aus und PO4 getestet.
    Habe ordentlich FroFu gegeben: Einen Riegel Artemia und einen Riegel Lobstereier. Eigentlich zu viel aber ich wollte ja auch was nachweisen können.


    Gehen wir mal aus dass ich richtig gemessen habe und nicht gerade eine temporäre Blau-Schwäche habe so liegt das passende Blau etwas oberhalb von 0,00 aber nicht bei 0,02. Also irgendwo dazwischen, aber eher mit der Tendenz zu 0,00 auf der Farbkarte. :ysad


    Der pH Wert hat sich innerhalb der 1,5 Stündigen Pause von 7,84 auf 7,80 verringert.


    Werde nun den Wasserstand im Schäumer so einstellen, dass nichts mehr abgeschäumt wird.


    Gruß Patrick

  • Hallo Patrick,


    war dein PO4-Wert schon so niedrig als dein pH noch höher lag? Hast du jemals Magnesium zugegeben?
    Welchen Bodengrund verwendest du?


    Ich sehe 2 mögliche Erklärungen für dein Phänomen: Entweder eine Anlagerung an Oberflächen, in deinem Fall
    eher am Bodengrund als am (Lebend-)Gestein. Oder eine Bildung von einer Ca-Mg-PO4-Verbindung.


    Der erste Fall ist ein endlicher Prozess, der bald aufhören sollte. Hier spielt auch der niedrige pH eine Rolle.
    Du solltest häufig PO4 messen, um rechtzeitig zu bemerken, wenn dein PO4 plötzlich nicht mehr "verschwindet".


    Im zweiten Fall wäre eine Senkung des Mg-Wertes hilfreich.

  • Patrick, das Becken sieht doch sehr vernünftig aus und gibt erstmal keinen Grund zur Sorge. Nur weil Du mit üblichen Wassertests kein PO4 nachweisen kannst, heißt das ja nicht, daß es nicht vorhanden ist.


    Eigentlich zu viel aber ich wollte ja auch was nachweisen können.


    Jetzt auf Teufel komm raus alles mögliche in´s Becken zu kippen, nur um etwas nachweisen zu können, kann böse nach hinten losgehen!


    Wenn Du unbedingt mal blaue Farbe sehen möchtest, kannst Du Folgendes tun:


    Nimm eine kleine Tasse und fülle Sie unter Wasser mit Sand aus dem Becken. Nimm´ sie wieder heraus, rühre mit dem Finger etwas um und teste dieses Lückenwasser des Bodengrundes. Das sollte Deine Eingangsfrage eigentlich beantworten.


    Ich habe es schon oft geschrieben: Mir ist eigentlich kein Becken bekannt, welches wirklich phosphatlimitiert war und nicht durch einfache Futterzugabe auf einem Level gehalten werden konnte, welches gutes Korallenwachstum sicherstellt. Ich denke da vor allem an Korallenzüchter, die ja über´s Jahr ordentlich Biomasse erzeugen. Von denen gibt keiner Phosphat zu. Ich kann soetwas auch nicht empfehlen.
    Alle versuche in dieser Richtung endeten eher negativ.


    Dein Becken sieht doch prima aus und Du bist einer der wenigen, die scheinbar von Anfang an alles richtig machen (Abschäumer!).
    Ein Meßwert ist einfach nur ein Meßwert. Er kann einiges erklären, macht Dein Becken aber auch nicht schöner! Es gibt ja durchaus unterhaltsamere Themen rund um ein Meeresaquarium und die Wasserchemie ist ja mit Armin und Peter schon ganz gut besetzt.... :face_with_tongue:

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  • Hallo zusammen,


    bin leider erst wieder seit heute morgen im Leben angekommen: Die Telekom hat mir nach einem Fehler die DSL Leitung wieder freigeschaltet... :confused_face:


    @ Armin:


    Ich habenoch nie irgendetwas dazudosiert. Woher der hohe MG Wert kommt kann ich nicht sagen. Als Bodengrund habe ich CaribSea Ocean Direct Live Sand drinne. Um den Mg Wert zu senken habe ich seit dem Wochenende Aqua Medic Reefsalz mit einem Mg-Wert von 1180 mg/l statt dem Dupla mit 1385 mg/l im Einsatz.


    Bei meinem wöchentlichen WW von 8-10 % wird sich das wohl bald einpendeln.


    Hätte diese Ca-Mg-PO4-Verbindung einen leichten Grauschleier auf den Scheiben zur Folge?? Den habe ich nämlich. Wenn ich bei Bekannten die Becken sehe dann sind die Scheiben meistens ganz leicht grünlich wenn sie nicht gereinigt sind. Bei mir ist immer dieser Grauschleier. Wenn ich den mit dem Scheibenmagnet entferne gibt es immer eine leicht "Mehlwolke" im Becken. Würde das für Deine Theorie sprechen? Wenn ja welche möglichen Folgen könnte das haben?


    Einen direkten Zusammenhang mit dem niedrigen pH sehe ich nicht. Bisher konnte ich noch nie mit Peters Tests PO4 nachweisen.


    @ Korallenwelt: Naja selbst Peter konnte ja mit seinem Kleinwagen-teuren Messgerät kein PO4 nachweisen. Sicherlich wird hier und da ein PO4-Molekül rumschwimmen. Die Frage war nur ob es für ein gesundes Korallenwachsrum ausreichend ist. Hinzu kam noch die Verwunderung von Peter, dass er (so machte es den Anschein) noch keine Meerwasserprobe hatte die ohne Einsatz von PO4 Adsorbern eine PO4 Konzentration unterhalb der Nachweigrenze hatte.


    Naja mal schauen wo die Reise hingeht.


    Gruß Patrick

  • Servus


    glaube kann man so nicht stehen lassen,


    mein becken läuft seit 2003 ohne einen adsorber


    und mein PO4 wert ist bei 0.002 seit ewigen zeiten.


    die korallen wachsen zu riesigen stöcken heran.


    daher ist das mit der limitierung sofern ein paar fische schwimmen in meinen augen ein märchen.


    gruss vitus

  • hi,


    das märchen ist dahingehend zu korrigieren, dass es selbstvertständlich bei großen korallenstöcken, bestem wuchs und wenigen fischen es zu einer limitierung kommen kann.


    wenn halt die korallen (das system) mehr po4 verbraucht, als hinzugegeben wird.


    nur, um nicht wieder märchen in den umlauf zu bringen :smiling_face_with_sunglasses:

  • Hi Patrick,


    Nitrat und Posphat sind keine limitierenden Elemente für Korallen und auch keine essentiellen "Nährstoffe".
    Nährstoffe sind in allgemeinen sind Fette,Kohlenhydrate, Eiweisse...
    Nitrat und Phosphat werden nur von Bakterien und Algen/Pflanzen anabol verstoffwechselt bzw veratmet.
    Energie ist da nicht drin, sehe es eher als Dünger an, nicht als Nährstoff.


    Nitrat- und Phosphatwerte an der Nachweisgrenze sind naturidentisch. Korallen nehmen gelöstes und
    partikuläres organisches Material auf und geben den darin enthaltenen Stickstoff und den Phosphor an die
    Zooxantellen weiter. Die Menge an gelöstem organischem Material im typischen Korallenriffen ist zB so gering,
    dass dieser Wasserparameter noch der Trinkwasserverordnung entsprechen würde.
    Die Korallen als solche sind evtl phosphorlimitiert, aber nicht phosphatlimitiert.


    Ohne Phosphat bekommen Algen und Bakterien Schwierigkeiten. Algen spielen eine wichtige Rolle
    bei der Fixierung von anorganischen Stickstoffverbindungen (zB Nitrat) und Bakterien spielen die Hauptrolle
    beim Abbau der organischen Wasserbelastung. Ein Aquarium kann daher phospatlimitiert sein, aber solange
    noch Algen wachsen und das Plankton im Boden floriert sehe ich da keine Gefahr.
    Eine für Acroporas tödliche Phosphatlimitierung wird man in einem Becken,
    in welches gefüttert wird nicht hinbekommen ausser man treibt bösen Unfug.


    Du hast in deinen Becken Korallen, die so in der Natur nicht nebeneinander stehen würden.
    Acroporas haben lieber Wasser, welches äusserst gering organisch belastet ist und Euphylia mag es
    eher "nicht so sauber". Solange es der Euphyllia noch gut geht, solange haben die Acroporas noch genügend
    Nährstoffe inkl Stickstoff und Phosphor.
    Traue den Bioindikatoren.
    Wenn du dein Phosphor suchst, es rennt wahrscheinlich im Boden rum als "lebendes Depot" oder hast du die
    Krebschen alle eingsetzt? Auch die Belebung von totem Material benötigt Phosphor.
    Magnesium und Ph-Wert halte ich eher für bearbeitungswürdig als die Nichtnährstoffe Nitrat und Phosphat.


    Wie lange ist es her, dass der erste lebende Stein in dein Becken gekommen ist und seit wann fütterst du
    in dein Becken?
    Seit wann sind die Acroporas bei dir im Becken? Eingewöhnungsschwierigkeiten?
    Mit welchem Wassertest hast du den Nitratgehalt bestimmt?
    Hast du die Wasserprobe sofort runtergekühlt und hat Peter sie zeitnah untersucht?


    Gruss an den luxusproblemhabenden Patrick


    Rainer

  • Hallo Rainer,
    danke für Deine ausführliche Schilderung. Hast Du irgendwelche Daten bzgl. organischer Belastung im Wasser. Reicht da der TOC oder DOC Wert aus? Auf diesem Gebiet bin ich noch unbefleckt.


    Zu den Wasserproben: die kommen zu dieser Jahreszeit immer mit ca. 10 °C an.


    Ich betreue gerade ein Becken, bei dem mein Photometer bei PO4 auch 0,000 anzeigt. Die BG ist 0,01 mg/l mit einer speziellen Meerwasserkalibration. Nitrat liegt bei ca. 3-4 mg/l.


    Trotzdem sind Korallen sind alle super bunt. --> vermutlich durch die organische Belastung??


    Gruß,
    Peter

  • Nabend Peter,


    ich hab nur die diversen Ausführungen von Ken S. Feldman auf http://www.advancedaquarist.com gelesen.
    zB: http://www.advancedaquarist.com/2008/8/aafeature3
    Da hast du auch TOCs aus der Natur in Tabelle1. Da sieht man das die meisten Messwerte so um 1ppm
    für TOC liegen.Trinkwasser sollte imho nicht über 2mg/l haben.
    Das sind praktisch alle Meerwasserdaten die ich im Moment habe, nach mehr hab ich aber auch noch nicht gegoggelt.
    Der Rest ist "erhöhte Allgemeinbildung" und was so braucht wenn man Abwassserselbstentsorger und
    Trinkwasserselbstversorger ist


    Leider kann ich den TOC nicht messen, sonst hätte ich dich ja auch nicht letztens gefragt.
    Der TOC oder DOC wird auch nicht alles aussagen.
    Ein Azoobecken wird mehr TOC bzw POC haben müssen und eher weniger DOC.
    Man kann den DOC auch mit Phenol erhöhen, oder mit Gelbstoffen, organischen Säuren, Wodka....
    TOC erfasst auch Bakterien teilweise mit. Die würden als organische Wasserbelastung dann fehlinterpretiert,
    sind aber reinigender Natur.
    Was ist "Wasserqualität"? Werfe mal einen Diskusfisch in Topsteinkorallenwasser.
    TOC oder seine Unterteilmengen DOC/POC sind nur das Beste was man zZ hat, aber nicht der Weisheit
    letzter Schluss.
    Am allerbesten sind wahrscheinlich Bioindikatoren und jemand der sie interpretieren kann.
    Aber leider sind die Korallen der Bioindikator. Welche Daube am liebigschen Fass ist zu kurz


    Gruss
    Rainer

  • Hallo Rainer,


    ich gebe dir recht, dass das entscheidende Kriterium bei der Beurteilung eines Aquariums der Zustand der Tiere
    und nicht irgendein Messwert sein sollte.


    Deine Interpretation sowohl der Bedeutung von anorganischen Stickstoff- und Phosphorverbindungen für Korallen
    als auch des von dir zitierten Feldman-Artikels halte ich aber für gewagt. Schau dir besser die Zooxanthellen-Korallen-Symbiose
    und den Artikel im Hinblick auf P/N noch mal genauer an.

  • Hallo Armin,


    Zitat

    Schau dir besser die Zooxanthellen-Korallen-Symbiose und den Artikel im Hinblick auf P/N noch mal genauer an.


    ...der da wäre..? Hast Du einen Link? Danke!


    Rainer


    Danke für den Link. Die Tabelle hilft mir jetzt auch nicht richtig weiter, da die Werte doch relativ eng beieinander liegen und für mich keine signifikanten Aussagen zulassen. Interessanter wären solche Werte in Kombination mit Problembecken.


    Die angebotenen TOC-Tests für Photometer von Hach-Lange sind auch nicht empfindlich genug und dazu noch sehr teuer. Der kleinste Bereich geht von 3-30 mg/l.


    Ob ich mir mal einen richtigen TOC-Analyser kaufe, weiß ich noch nicht. Das könnte die übernächste Anschaffung sein und muss Sinn machen, wenn die Gerätepreise wieder > 20.000 Euro sind. Jetzt ist erst mal ein IC-Anionensystem dran, für das ich noch sparen muss.


    Gruß,
    Peter

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  • Hallo Peter,


    ich meinte den von Rainer zitierten Feldman-Artikel http://www.advancedaquarist.com/2008/8/aafeature3
    Hier werden keinerlei phosphorhaltigen Substanzen erwähnt, zumindest die P-Versorgung über OC ist daher ausgeschlossen.


    Des Rätsels Lösung wird vielmehr in transienten Phosphaten liegen: PO4 wird durch Nahrung zugegeben und
    sofort von Organismen und Oberflächen aufgenommen. So findet zwar keine kontinuierliche, aber eine immer
    wiederkehrende P-Versorgung statt, ohne dass wir überschüssiges, d.h. nicht verwertetes PO4 im Wasser messen können.


    Das gleiche Phänomen haben wir übrigens in jedem Aquarium beim Ammonium. Durch die schnelle bakterielle
    Oxidation und die gute Verwertbarkeit durch Algen können wir immer nur geringste Mengen Ammonium im Wasser messen.
    Trotzdem zeigt uns spätestens der Nitratwert, dass eine ordentliche Menge Ammonium übergangsweise
    vorhanden war.

  • Hallo Philipp,


    das ist ja das Fiese dran, du kannst sie nicht messen, weil sie gleich wieder weg sind. Dazu bräuchtest du eine
    kontinuierliche bzw. zeitlich hochaufgelöste Erfassung. So bleibt nur die Hochrechnung über Stoffbilanzen.
    Oder man untersucht die Phosphatsenken. Da war Torstens Tipp mit der Porenwasseruntersuchung schon mal ein Anfang.


    Aber an dieser Stelle nochmals die Warnung: das ist ein endlicher Prozess, irgendwann sind die Poren und Oberflächen
    gesättigt, dann kann der Phosphatgehalt im Wasser ganz schnell ansteigen!

  • Hi Armin,


    ok verstanden. Das würde also beliebig kompliziert. Wenn ich das aber richtig verstehe,
    ist der hohe Volumenaustausch an den Grenzflächen Segen und Fluch zu gleich.


    Segen .. ich verteile die Nährstoffe ..


    Fluch .. ich habe auch nur Anreicherungen an den Grenzflächen ..



    Wenn ich "ausgeglichen" Nährstoffe eintrage, kann es dann je zu Sättigung kommen,
    bzw. zu einem massiven Anstieg kommen ?




    MfG Philipp

  • Ich habe das selbst mit Ernst Pawlowski vor gut einem Jahrzehnt mittels Merck Test sehr intensiv untersucht. Die PO4 Werte im Bodengrund waren zum Teil -zig mal höher, als im Freiwasser!!!


    aber eine immer wiederkehrende P-Versorgung statt, ohne dass wir überschüssiges, d.h. nicht verwertetes PO4 im Wasser messen können.


    Da der Merck Test mit ziemlich konzentrierter Schwefelsäure arbeitet, behaupte ich mal ganz kühn, daß auch etlicher, in Organismen gebunder Phosphor mit erfaßt wird, dies zu quantifizieren, jedoch schwierig ist (Ich weiß nicht mehr, ob wir einen wirklichen Unterschied P/PO4 feststellen konnten!?).


    Letztendlich wäre die Betrachtung der Gesamtbilanz interessant, aber eine Gleichung mit vielen Unbekannten.
    Wie viele andere auch halte ich Bodengrund im Allgemeinen und dicke Sandschichten im Besonderen, für eine potentiell große Gefahr, irgendwann läuft das Faß über und eine Kettenreaktion kann beginnen.


    Rückblickend auf 40 Jahre Meerwasserpraxis, von denen ich mal behaupte, mindestens 20 mit einigermaßen Hintergrund zu betreiben, würde ich die meisten gehimmelten Becken einer unkontrollierten Bodengrundbiologie und letztendlich Phosphatproblemen, zuschreiben und ich mache das jetzt 20 Jahre beruflich.
    Beckengrößen spielen keine Rolle, bei größeren sind die Probleme nur etwas offensichtlicher, da die auf Veränderungen wie Supertanker reagieren.


    Die leidige Dekade der heimischen Kalkreaktoren klammere ich bei dieser Betrachtung allerdings unberechtigterweise aus, aber auch da gab´s ja eine Menge Phosphatprobleme...

    KORALLENWELT - gegr. 1993 - Torsten Luther - Inhaber
    Tätigkeitsschwerpunkte: Aquariendekorationen, Abyzz Pumpen, Propellerpumpen, Großanlagen, Planungen

  • WENN man diesen Bodengrund IMMER pflegt, ab und zu etwas erneuert und immer dafür sorgt, daß genug grabende Tiere das System nicht verschlammen lassen, dann ist das auch alles kein Problem.


    Aber wer kümmert sich schon IMMER um sein Aquarium??


    Wenn selbst solch ein Vollblutaquarianer wie der hier:


    Tiefphase - Lustlos


    OFFEN darüber schreibt, manchmal wirklich keinen Nerv für sein Aquarium zu haben - übrigens großen Respekt Peter :thup, dann sind wir doch deutlich näher an der Realität, als die Werbeversprechen der "Mirakel Mud" und sonstiger Wundermethoden Anbieter "aus USA" es uns einreden wollen.


    Ich selbst bin ein fauler Sack und fast alle Becken, die ich kenne oder kannte- und das waren bestimmt tausende mittlerweile - hatten so ihre Phasen...


    Das muß ja keineswegs immer in der Katastrophe enden oder gar die Schuld des Besitzers sein, aber zufällig sterben beide Grabseesterne gleichzeitig, man selbst ist gerade bei der Planung des Hauses, der neuen Familie oder in einer der berüchtigten beruflichen Hochdruckzonen und schon nimmt das Unheil seinen Lauf.


    Ganz witzig ist eigentlich diese Kritik hier:


    Nettes kleines Wohnzimmerbecken


    Auch wenn gemörtelte oder anders versiegelte Böden vielleicht noch nicht immer ideal sind, so haben sie doch enormes gestalterisches Potential, ich denke auch, daß solche Becken nach einer gewissen Zeit viel natürlicher aussehen, als solche mit Sandböden.
    Im Riff gibt es ja auch kein "Trennlinie" von der Fels in die Sandstruktur. Ich glaube, die Leute haben noch zu wenig Mut, wirklich Korallen am Boden anzusiedeln. Bei Kai geht´s nicht, der ist ja noch in der "Rochenphase".

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  • Zitat


    ich meinte den von Rainer zitierten Feldman-Artikel http://www.advancedaquarist.com/2008/8/aafeature3
    Hier werden keinerlei phosphorhaltigen Substanzen erwähnt, zumindest die P-Versorgung über OC ist daher ausgeschlossen.


    Wenn man wollte, dann könnte man sehen dass der Link eine Antwort auf Peters Frage nach TOC war.
    Zu suggerieren in dem Artikel hätte ich da was über Phosphat gelesen und hätte eine Leseschwäche ist sicher unseriös!

    Zitat


    Hier werden keinerlei phosphorhaltigen Substanzen erwähnt, zumindest die P-Versorgung über OC ist daher ausgeschlossen.


    Weil in dem Artikel nicht das erwähnt wird, wovon dem nur du behauptest dass ich es dort gelesen hätte, deswegen kann es nicht sein????
    Klasse Argument!
    Wenn du meinst, Korallen konsumieren weder POM noch DOM .... naja, oder enthält weder POM noch DOC Phosphor?
    Oder oxidieren die Tiere phophorhaltiges Material erst zu Phosphat um es dann anzugeben und es wieder aufzunehmen?


    Was Carriersysteme zwischen der Koralle und ihren Zooxanthellen mit dem Thema direkt zutun haben wüsste ich auch gerne.


    Zitat

    Des Rätsels Lösung wird vielmehr in transienten Phosphaten liegen: PO4 wird durch Nahrung zugegeben und
    sofort von Organismen und Oberflächen aufgenommen.


    Phoshorversorgung von Organismen geht nur über Phosphat? Heute schon dein Glas Phosphorsäure genommen?


    Zitat

    Das gleiche Phänomen haben wir übrigens in jedem Aquarium beim Ammonium. Durch die schnelle bakterielle
    Oxidation und die gute Verwertbarkeit durch Algen können wir immer nur geringste Mengen Ammonium im Wasser messen.


    Algen können demnach Ammonium unterhalb der Nachweisgrenze konsumieren, Phosphat unterhalb der Nachweisgrenze ist eine Limitierung?Aha

  • Da ist aber wer kampfessicher und -lustig :face_with_tongue:


    Das steht nicht das es nur/ausschließlich über Phosphat geht.


    Da wir von dynamischen Nährstoffprozessen reden, denen eine Reaktionsgeschwindigkeit
    zugrundeliegt. Kann eine Metabolisierung so schnell ablaufen, dass keine nachweisbare Menge
    von einem Stoff dauerhaft vorhanden ist.


    Das kann für für alle H2PO4- - P043- Stufen gelten, ebenso for alle NH4+ bis NO2- Zwischenstufen.


    Als Beispiel Bryopsis kann ich prma kultivieren ohne das NH4+, NO2- und PO43- nachweisbar ist.


    Den Rest kann Dir Armin sicher näher bringen.



    MfG Philipp

  • Hallo Rainer,


    ich bezog mich auf folgende Aussage von dir: "Nitrat und Posphat sind keine limitierenden Elemente für Korallen und auch keine essentiellen "Nährstoffe"."
    Diese Aussage ist falsch und darauf bezog sich mein Hinweis, nochmals die Zooxanthellen-Korallen-Symbiose zu betrachten.


    In deiner Aussage "Nitrat- und Phosphatwerte an der Nachweisgrenze sind naturidentisch. " wird leider übersehen,
    dass das Meer ein paar Liter mehr Wasser enthält als ein Aquarium.


    Im Satz "Ohne Phosphat bekommen Algen und Bakterien Schwierigkeiten. Algen spielen eine wichtige Rolle
    bei der Fixierung von anorganischen Stickstoffverbindungen (zB Nitrat) und Bakterien spielen die Hauptrolle
    beim Abbau der organischen Wasserbelastung. Ein Aquarium kann daher phospatlimitiert sein, aber solange
    noch Algen wachsen und das Plankton im Boden floriert sehe ich da keine Gefahr. " werden mindestens 3 Dinge übersehen:
    1. dass bestimmte Algen (Zooxanthellen) damit Korallen ernähren und
    2. dass sessile Algen und Bakterien gefällte Phosphate remobilisieren können, die für Zooxanthellen und damit für
    Korallen unerreichbar sind und
    3. dass die Phosphoraufnahme von tierischen Organismen mit Zooxathellen- und Korallenernährung recht wenig zu tun hat.


    Die Bedeutung bzw. das Vorkommen von Phosphaten wird von dir unterschätzt. Das "Glas Phosphorsäure"
    ist gar nicht so weit hergeholt, wie du denkst. ATP, DNA, Phospholipide usw. sind bzw. enthalten alle Phosphorsäureester.

  • Hallo Rainer,


    den Sinn dieser Frage verstehe ich auch nicht ganz:


    Zitat

    Original von Rainer S.
    Phoshorversorgung von Organismen geht nur über Phosphat?


    Die einfachste Antwort ist ein schlichtes "Ja"! Phosphat ist ein essenzieller Nährstoff und die Phosphorversorgung geschieht nur über Phosphat. Mir ist kein Lebewesen bekannt, das elementaren Phosphor in diesem Sinne verstoffwechseln würde. Weißer Phosphor, der in den Stoffwechsel aufgenommen wird, ist ein tödliches Gift.


    Phosphate kommen im Stoffwechsel u. a. als Ester, wie Armin schon sagt, und mit der energiereichen Pyrophosphatbindung, z. B. im ATP, vor.


    Gruß


    Hans-Werner

    Einmal editiert, zuletzt von Hans-Werner ()

  • Fragt sich aber noch welches Phosphat und ob wir mit unseren Meßmethoden auch alle erfassen! Kann zum Beispiel Calciumphosphat von marinen Organismen genauso aufgespalten werden, wie von uns?


    Das "Glas Phosphorsäure"
    ist gar nicht so weit hergeholt, wie du denkst. ATP, DNA, Phospholipide usw. sind bzw. enthalten alle Phosphorsäureester.


    Ein ordentlicher Schluck Cola täglich, reicht zur Phosphorsäureversorgung... :]

    KORALLENWELT - gegr. 1993 - Torsten Luther - Inhaber
    Tätigkeitsschwerpunkte: Aquariendekorationen, Abyzz Pumpen, Propellerpumpen, Großanlagen, Planungen

  • Hallo Torsten,


    normalerweise erfasst man nur "reaktives Phosphat", was hauptsächlich gelöstes oder säurelösliches Orthophosphat sein dürfte. Polyphosphate und organische Phosphate werden von Phosphat-Tests erst nach Aufschluss erfasst.


    Beim Calicumphosphat dürfte es auf den pH-Wert im Verdauungstrakt ankommen. Da scheiden sich beispielsweise innerhalb der Vögel die Geister, Eulen würgen die Knochen in Form der Gewölle aus, Greifvögel verdauen sie einfach.
    Fische können primäres Calciumphosphosphat nutzen, sekundäres und tertiäres laut Werner Steffens nicht. Der pH-Wert im Verdauungstrakt der Fische ist meines Wissens relativ hoch, so dass nur leicht lösliche Phosphate genutz werden könnnen.


    Gruß


    Hans-Werner

    Einmal editiert, zuletzt von Hans-Werner ()

  • Hallo Armin

    Zitat


    .... nochmals die Zooxanthellen-Korallen-Symbiose zu betrachten.


    Ich kann die Zooxanthellen-Korallen-Symbiose betrachten solange ich will, aber solange die im Inneren der Korallen abläuft, da wo wir keinen Phosphattest machen, spielt sie keine Rolle. Ich denke es geht um Phosphat an der Stelle, an der wir üblicher Weise eine Wasserprobe entnehmen: Im freien Wasser!
    Wie die Zooxanthellen an ihr Phosphat kommen ist erst der nächste Schritt. Der erste Schritt ist der Übergang von Phosphor in irgendeiner Erscheinungsform ins Korallengewebe.
    Hast du irgendeine Quelle die beweist, dass dieser Vorgang aussschliesslich diffusionabhängig ist oder über Phosphattransmitter abläuft?

    Zitat


    In deiner Aussage "Nitrat- und Phosphatwerte an der Nachweisgrenze sind naturidentisch. " wird leider übersehen,
    dass das Meer ein paar Liter mehr Wasser enthält als ein Aquarium.


    Das übersehe ich aber ruhigen Gewissens, weil es um die Konzentration geht und nicht um die Gesamtmasse an Phosphat im System.
    Misst du die Konzentration und multiplizierst es mit dem Wasservolumen des Beckens? Welche Erkenntnis gewinnst du daraus?
    Meinst du für eine Koralle ist es ein Unterschied ob es frisches Hochseephosphat ist oder das wiederaufgetischte Phosphat von gestern?


    Zitat


    1. dass bestimmte Algen (Zooxanthellen) damit Korallen ernähren und


    Dieses ist mir bekannt, aber es geht um die Form des Phosphors, in der der Übergang vom freiem Wasser ins Korallengewebe stattfindet. Zooxanthellen liegen im Inneren der Korallen und haben keinen Kontakt zum freien Wasser und dort wurde die Wasserprobe gezogen!
    Einspruch abgelehnt wegen Irrelevanz.


    Zitat


    2. dass sessile Algen und Bakterien gefällte Phosphate remobilisieren können, die für Zooxanthellen und damit für
    Korallen unerreichbar sind


    Dieses ist mir bekannt. Wenn gefällte Phosphate mobilisiert werden, dann nur um den darinenthaltenden Phosphor anabol zu verstoffwechseln.
    Katabol wäre das ein schlechtes Geschäft. Der Phosphor liegt anschliessend organisch gebunden vor, messtechnisch im POM oder DOM als Gesamtphosphor, nicht als messbares Phosphat.
    Die Alge/Bakterie ist dann erstmal eine Phosphorsenke, die für Zooxanthellen auch nicht erreichbar ist. Ins freie Wasser gelang dabei kein Phosphat.
    Wenn die Alge/Bakterie von einem Tier verstoffwechselt wird, zb von einem Nesseltier, dann entsteht wieder Phosphat. Innerhalb des Nesseltieres kann dieses Phosphat Zooxanthellen zur Verfügung stehen. Dieses Phosphat ist dann messtechnisch nie im freien Wasser mit einem PO4-Test messbar gewesen.


    Zitat


    Die Bedeutung bzw. das Vorkommen von Phosphaten wird von dir unterschätzt. Das "Glas Phosphorsäure"
    ist gar nicht so weit hergeholt, wie du denkst. ATP, DNA, Phospholipide usw. sind bzw. enthalten alle Phosphorsäureester.


    Dir ist der Unterschied zwischen dem Phosphat, welches gemessen wird also PO[t]4[/t], und Phosphaten klar?
    Der Vergleich ist soweit hergeholt wie der Unterschied zwischen Phosphat und Phosphaten.


    Gruss
    Rainer

  • Aha,
    jetzt gibt es plötzlich doch einen Unterschied zwischen dem Phosphat was wir messen, dem PO[t]4[/t], und Gesamtphoshor, welches wir nicht messen.

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