Dendronephthya-Haltung - ein Versuch

  • Hi


    Ich kenn den Kerl mittlerweile ganz gut und bei der Cirri finzt das schon ganz gut. Bei einer Dendro geht das so nicht aber so ähnlich. Es bringt auch nichts was zu haben was erst mal ein Riesen Polypen Effekt hat, das hatte ich auch schon probiert, das Problem war da einfach das die Korallen 10 mal aufmacht dann aber nix kam was sie wollte und dann war auch Schluss nach 3 Monaten.


    Ich hab in den letzten Monaten zu wenig Zeit gehabt mal die ganzen neuen Ideen und Methoden auszuprobieren
    aber ich hab schon ein Becken fertiggemacht wo das auch so wieder angegangen wird. :smiling_face: Dann kann ich auch einige neue Sachen probieren


    Gruss

    -----------------------------------------------------------------
    Grüsse Claude


    HERSTELLER


    www.FaunaMarin.de

  • Also wenn das so nicht funktioniert, dann verstehe ich das System dieser 2 Mittel nicht. Im Prinzip verklumpen Sie doch das Futter. Wird das dann besser aufgenommen?
    @Hans-Werner: Hast Du schon mal gesehen, dass so eine Flocke direkt auf den Polypen ging? Was passierte?

  • Zitat

    @Hans-Werner: Hast Du schon mal gesehen, dass so eine Flocke direkt auf den Polypen ging? Was passierte?

    Diese Frage habe ich mir auch gestellt, ist bestimmt interessant.

    Marine Nachzucht ist eine Chance, wenn man den Mut aufbringt sie zu nutzen.
    Ich entscheide mich für den Mut.


    Gruß Harald

  • Hallo Axel,


    bisher konnte ich ehrlich gesagt noch nicht wirklich etwas bei der Fütterung feststellen. Vielleich sollte ich die Dendro mal bei der Fütterung fotografieren. So oberflächlich beobachtet muss ich sagen, es passiert gar nichts, sie bleibt normal geöffnet. Ob sie ein paar von ihren unzähligen Tentakeln bewegt, weiß ich nicht. Mein Eindruck ist, dass es nicht sehr viele sein können weil man sonst ein paar weniger geöffnete Polypen sehen müsste.


    Heute habe ich die Pumpe etwas besser auf die Dendro ausgerichtet, die Strömung war erst etwas zu sehr entlang der Wasseroberfläche. Ein paar leichte Schläge auf den Deckel waren hilfreich. Die Strömung ist um die Dendro stark verwirbelt, m. E. weil die Dendro ein Hindernis darstellt.
    Ich fand dann die Dendro einige Zeit nach zwei der Fütterungen zusammengezogen, was schon eher ungewöhnlich ist, sie ist danach aber freiwillig wieder aufgegangen. Die LPS in dem Becken und der ganzen Anlage öffnen m. E. maximal und die Montis sehen auch gut aus. Die Polypen der Sinularia sehen extrem fedrig aus und bei den Scheiben regenerieren sich sogar zwei zunächst farblose, schleimige Kumpen, die ich bei einem Trennungsversuch verursacht habe. Einzig ein großer Olivgrüner Schlangenstern schien am Montag explodiert zu sein und die Körperscheibe war in drei Stücken, keine Ahnung wieso, scheinbar leben sie aber noch.


    Grüße


    Hans-Werner

  • hi
    der schleim wird ja verdünnt im becken. kann mir nicht vorstellen das da was passiert wenn da ne flocke auf den polypen landet. im gegenteil das wird die polypen stören. aber der polyp kann den feinsten schleim fangen und dient so als trägersubstrat für futterteile und aminos...


    aalex

    ich war mal die signatur:D

  • Sind die Polypen theoretisch (größe) in der Lage Cyclops oder Oyster Eggs aufzunehmen? Vielleicht kann man damit eine Kontraktion provozieren. Wäre sehr interessant ob sie das dann verarbeiten könnte.

  • hi
    also cyclops sind meiner meinung def. zu groß. ich meine mal gelesen zu haben, dass weichkorallen nicht in der lage sind zooplankton zu fangen, da sie nicht stark genug sind um dieses festzuhalten.
    ich experimentier auch im moment mit austern eier... ich müsst das zeug mal unter mikroskop anschauen in wie weit das frostfutter eier sind. ich hab schon festgestellt das da auch noch andere teile mit drin sind.


    alex

    ich war mal die signatur:D

  • Ich war mir nicht sicher ob die Polypen mit denen einer Gorgonie vergleichbar sind. Bei meiner Menella kann ich die Aufnahme von Cyclops bspw. sehen. Vielleicht würden Copepoden gehen?

  • Hallo zusammen,


    die folgenden Abstracts scheinen zu bestätigen, dass Dendronephthya und andere azoxanthellate Octocorallia ihre Fettsäuren von symbiotischen Bakterien beziehen:


    Comparative Biochemistry and Physiology Part B: Biochemistry and Molecular Biology
    Volume 148, Issue 3, November 2007, Pages 314-321


    Comparison of fatty acid compositions of azooxanthellate Dendronephthya and zooxanthellate soft coral species


    Andrey B. Imbs , a, , Nikolay A. Latysheva, Natalia V. Zhukovaa and Tatyana N. Dautovaa
    A. V. Zhirmunsky Institute of Marine Biology, Far Eastern Branch of the Russian Academy of Sciences, 690041 Vladivostok, Russian Federation
    Received 17 April 2007; revised 29 June 2007; accepted 29 June 2007. Available online 5 July 2007.


    Abstract
    Ten zooxanthellae-free Dendronephthya species , twelve zooxanthellate soft coral species of the genera Sarcophyton, Lobophytum, Cladiella, Lytophyton, Cespitularia, and Clavularia, and the hermatypic coral Caulastrea tumida were examined for the first time to elucidate the fatty acid (FA) composition of total lipids. In Dendronephthya species, the main FAs were 20:4n-6, 24:5n-6, 16:0, 18:0, 7-Me-16:1n-10, and 24:6n-3 which amounted on the average to 26.0, 12.7, 12.1, 6.0, 4.8, and 4.0% of the total FA contents, respectively. For zooxanthellate soft corals, the main FAs were 16:0 (25.7%), 20:4n-6 (18.2%), 24:5n-6 (6.2%), and 18:4n-3 (5.6%), as well as 16:2n-7, which amounted up to 11.8% in Sarcophyton aff. crassum. Corals with zooxanthellae had low contents of 24:6n-3. The significant difference (p < 0.01) between azooxanthellate and zooxanthellate soft corals was indicated only for 12 of 46 FAs determined. The principal components analysis confirmed that 7-Me-16:1n-10, 17:0, 18:4n-3, 18:1n-7, 20:4n-6, 22:5n-6, 24:5n-6, and 24:6n-3 are useful for chemotaxonomy of Dendronephthya. The azooxanthellate soft corals studied were distinguished by the absence of significant depth-dependent and species-specific variations of FA composition, low content of 16:2n-7, an increased proportion of bacterial FAs, predominance of n-6 FAs connected with active preying, and a high ability for biosynthesis of tetracosapolyenoic FAs.


    Keywords: Fatty acids; Octocorallia; Dendronephthya; Sarcophyton; Zooxanthellae; Chemotaxonomy; Tetracosapolyenoic acids


    ORIGINAL ARTICLE
    Lipids, 2009 Apr;44(4):325-35. Epub 2008 Nov 26.


    Fatty Acid Biomarkers of Symbionts and Unusual Inhibition of Tetracosapolyenoic Acid Biosynthesis in Corals (Octocorallia)


    Andrey B. Imbs, Darya A. Demidkova, Tatyana N. Dautova and Nikolay A. Latyshev


    Abstract
    Seven zooxanthellae-free species of octocorals (the genera Acanthogorgia, Acabaria, Chironephthya, Echinogorgia, Menella, Ellisella, and Bebryce) and two zooxanthellate octocorals (the genera Paralemnalia and Rumphella) were examined to elucidate their fatty acid (FA) composition. Arachidonic (about 40% of the total FA) and palmitic acids were predominant in all the species studied. Seven furan FA (F-acids) (up to 9.7%) were identified in the azooxanthellate octocorals. The main F-acids were 14,17-epoxy-15-methyldocosa-14,16-dienoic and 14,17-epoxy-15,16-dimethyldocosa-14,16-dienoic acids. In all specimens of Bebryce studeri, C25–28 demospongic FA (about 20%) were identified. These FA reflect the presence of a symbiotic sponge in B. studeri and can be used as the specific markers for other corals. A significant difference (P < 0.01) between azooxanthellate and zooxanthellate corals was found for odd-chain and methyl-branched saturated FA, 18:1n-7, and 7-Me-16:1n-10; that indicated the presence of an advanced bacterial community in azooxanthellate corals. The zooxanthellate species were distinguished by significant amounts of 18:3n-6, 18:4n-3, and 16:2n-7 acids, which are proposed as the markers of zooxanthellae in soft corals. Contrary to the normal level of 24:5n-6 (9.4%) and 22:4n-6 (0.6%), unexpected low concentrations of 24:5n-6 (0.4%) accompanied by a high content of 22:4n-6 (up to 11.9%) were detected in some specimens. The presence of an unknown factor in octocorals, specific for n-6 PUFA, which inhibited elongation of 22:4n-6 to 24:4n-6, is conjectured.


    Keywords Fatty acids - Octocorallia - Corals - Zooxanthellae - Symbionts - Tetracosapolyenoic acids - Furan acids - Demospongic acids


    Es dürfte also nicht ganz falsch sein, dass sich Dendronephthya zu erheblichen Teilen von symbiotischen Bakterien ernährt.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hi Hans-Werner,
    weiß man denn welche Bakterienarten das sind und wie man deren Wachstum bzw. Fettsäurenausschüttung fördern kann?


    Grüße
    Axel (der auf dem Gebiet der BioChemie null Ahnung hat...)

  • Hallo zusammen!


    Naja, die Bakterien verdauen eben das, was sonst keiner verdauen kann, bei Termiten und Wiederkäuern die Cellulose, bei den Fischen die Algenpolysaccharide, das sind Beispiele für Tiere, wo man in den Fettsäureprofilen die Spuren der Bakterien findet.


    Von den Bakterien denke ich, es sind die gleichen Arten, die auch die antibiotische und aufwuchshemmende Wirkung haben.


    Vibrio spp. sind sowieso im Meer überall und mit gamma-Proteobacteria könnt Ihr bestimmt etwas anfangen ;).


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo Axel,


    nach meiner derzeitigen Einschätzung funktioniert das bei nahezu allen Filtrierern im Meer +/- ähnlich, nur dass der Anteil an Beutefang, Partikelfang und gelöster organischer Substanz variiert, aber in irgendeiner Art dürften alle Filtrierer vom Schwamm über Korallen, Muscheln, Röhrenwürmern, Schlangen- und Haarsternen bis hin zu diesen tollen Seescheiden mit symbiotischen Bakterien eine Gemeinschaft bilden, die von den gleichen Maßnahmen profitiert.
    Ich soll Dir also ein Fläschchen zuschicken? Dann schreib mir mal Deine Adresse per PN.


    Gruß


    Hans-Werner


    Übrigens, wo bekommt man sowas her?

    Einmal editiert, zuletzt von Hans-Werner ()

  • ... hier ein Artikel zu Bakterien-Metaboliten und der Symbiose zwischen Bakterien und Tunicaten, zu denen die Seescheiden gehören:


    Tunicates
    Concerning bacteriological aspects and richness of their natural product chemistry, tunicates can be compared to sponges.2,7,168,306 Both organisms are filter feeders, harbor symbiotic bacteria and have been the source of numerous biologically active compounds that frequently resemble bacterial metabolites..


    Gruß


    Hans-Werner

    Einmal editiert, zuletzt von Hans-Werner ()

  • Zitat

    Ich soll Dir also ein Fläschchen zuschicken? Dann schreib mir mal Deine Adresse per PN.


    :face_with_tongue: :face_with_tongue: :face_with_tongue:


    wie lang hält eigentlich dieses granulat?
    jetzt hab ich so nen schönen selbstreinigenden zeofilter und kann ihn gar nicht nutzen:(

    ich war mal die signatur:D

    Einmal editiert, zuletzt von AlexRügamer ()

  • Hallo Alex,


    keine Ahnung wie lange es genau hält, ich denke mindestens ein halbes Jahr, das hängt auch von der Wasserbelastung ab.


    Hier mal meine zweite Azoo-Koralle, die aber bei weitem nicht so oft tagsüber geöffnet ist.


    Grüße


    Hans-Werner

  • schöne sclero!
    scheint mir die steht heftig in der strömung... von links komment?
    ich habe mit dieser koralle gute erfahrungen machen können. am fuß hatten sich sogar einzelne polypen abgeschnürt... sie war ganz täglich geöffnet... leider hat sie meinen ein wöchigen urlaub ohne fütterung nicht überlebt, sie began dann mehlig zu werden und sich aufzulösen... sollte an sich einfacher zu halten sein als dendros...


    alex

    ich war mal die signatur:D

  • Hallo Alex,


    das mit der Haltbarkeit war auch der Grund, weshalb ich mal eine halten wollte, im Moment habe ich aber keinen richtigen Draht zu dem Tier. Braucht sie weniger Strömung? Direkte Fütterung?
    Die Sclero steht deutlich weiter weg von der Pumpe als die Dendro und die Strömung wird mehrfach durch Hindernisse gedämpft bevor sie die Sclero erreicht. Die Tiere halte ich in zwei verschiedenen Anlagen.
    Ich bilde mir ein, ich habe eher eine Idee, welche Ansprüche eine Dendro haben könnte als bei der Sclero.


    Zum Unterschied Dendro - Sclero gibt es ganz interessante Angaben in einem älteren Schuhmacher-Artikel.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner

    Zitat

    Ich soll Dir also ein Fläschchen zuschicken? Dann schreib mir mal Deine Adresse per PN.

    Ich hätte auch gerne ein Fläschen, um es an meinen Gorgonien auszuprobieren. Habe dir eine mail geschickt.

    Marine Nachzucht ist eine Chance, wenn man den Mut aufbringt sie zu nutzen.
    Ich entscheide mich für den Mut.


    Gruß Harald

  • hey gott sei dank hab ich meins:)
    heute hab ich das erste mal seit 5 tagen erst nachmittag füttern können, das hat den korallen überhaupt nicht gefallen... ich werd auf jedenfall ne dosierpumpe installieren, kann ich dafür jede nehmen?


    alex

    ich war mal die signatur:D

  • Hallo zusammen,


    hier noch einmal ein Vergleich über einen Monat. Man sieht hier ganz gut ein Zunahme der Polypenzahl.
    Bild 1 ist eine Aufnahme von heute im Maßstab 1:2 auf APS-C mit 50er Objektiv.
    Bild 2 ist ein Ausschnitt aus einer ähnlichen Aufnahme von heute.
    Bild 3 ist vom 13.11., an diesem Tag im Macro-Thread eingestellt.

  • Bild 2 und 3 sind ähnliche Ausschnitte aber andere Kamera, anderes Objektiv und andere Blende.
    Der Ast am linken Bildrand ist auf Bild 3 teilweise unscharf, man kann aber beim rechten Zweig gut die gelben Spikeln am unteren Rand wiedererkennen. So wie es aussieht, sind aber nur ein oder zwei Polypen sichtbar an diesem Zweig dazugekommen, der Rest dürfte bessere Expansion und evtl. Vergrößerung der Polypen sein.
    Besonders schnell ist das Wachstum also nicht, mal sehen, wie es weitergeht.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hi,
    Also ich weiß nicht ob "schnelles Wachstum" bei einer Dendro nicht bissel viel verlangt ist :confused_face:
    Ich würde mal sagen, das Ergebnis ist schon recht respektabel.


    Grüße
    Axel

  • Hi,


    solange es ihr gut geht, ist ja alles in Ordnung und der Zustand der Polypen spricht dafür. Fabricius berichtet von 4 bis 7% Zunahme der Polypenzahl pro Tag bei kleinen Dendronephthya, unabhängig von der Anfangs-Polypenzahl. Da ist also noch eine Menge Potenzial drin. :grinning_squinting_face: Mal sehen, was man noch verbessern kann.


    Grüße


    Hans-Werner

  • hallo,
    ich lese diesen thread seit Anfang mit und würde mich ja gerne an dem Experiment beteiligen. Aber was sind das für Tropfen ??


    Gruß Edith

  • Hallo Edith,


    ich arbeite für eine Firma, deshalb geheim, Du kannst die Tropfen aber bekommen, wenn Du mir Deine Adresse zukommen lässt.
    Das ist aber nicht alles. Bei unterschiedlichen Futtermitteln, die wir als Rohstoffe für unsere Futtermischungen einsetzen, lassen sich scheinbar auch noch deutliche Unterschiede erzielen, mal sehen, woran das liegt. Es bleibt spannend.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo!


    ...hier ist wieder neues Wissen über das etwas vernachlässigte Thema der Zuckerbiologie/
    Zellkommunikation etc.. Ich kann mich noch schwach dran erinnern, dass wir mal im Studium
    etwas über Hydrapolypen und deren Fußanhaftung am Untergrund aufgrund von Polypeptiden
    und oder Zuckern erzählt bekommen haben...


    Gruß Reinhard


    Quelle


    http://www.vbio.de/e26/e16497/e17162/index_ger.html


    Wie Hefen haften


    Modell der A-Domäne des Flokkulins Flo5. Sie enthält eine bislang unbekannte Struktur, die
    Calcium bindet; diese ist offenbar sowohl bei Mikroorganismen als auch bei Lebewesen mit
    kernhaltigen Zellen weit verbreitet. Die Flockung unterbleibt vollständig bei mutierten
    Flo5-Zellen, deren Struktur an dieser Stelle abgewandelt ist.
    (Abbildung: AG Essen)
    Biologen und Chemiker aus Marburg und Bayreuth haben herausgefunden, wie es bei Hefe zur
    Flockenbildung kommt, die beim Bierbrauen wichtig ist – und wie diese sich verbessern lässt.
    Hefezellen heften sich mittels bestimmter Proteine aneinander, deren Bindungspartner weiter
    verbreitet sind als sie selbst; deswegen werden auch Zellen ohne derartige Proteine gebunden,
    schreiben die Wissenschaftler in der Online-Ausgabe des US-amerikanischen
    Forschungsmagazins "Proceedings of the National Academy of Sciences" (PNAS),
    die heute erscheint (13. Dezember 2010).



    Wenn Hefezellen sich zusammenlagern, entstehen Flocken oder Filme. Dafür sorgen spezielle
    Proteine auf der Zelloberfläche, so genannte Flokkuline, die an Oberflächenmoleküle anderer
    Zellen koppeln. "Trotz der Bedeutung für Industrie und theoretische Biologie blieb bislang
    ungeklärt, auf welche Weise Flokkuline die Hefeoberfläche erkennen und welche Struktur die
    Bindungspartner haben ", erklären die Autoren um Professor Dr. Hans-Ulrich Mösch und
    Professor Dr. Lars-Oliver Essen von der Philipps-Universität. Sie untersuchten einen Abschnitt
    des Proteins Flo5, nämlich die A-Domäne (Flo5A), die für die Anheftung verantwortlich ist.


    Die Wissenschaftler bauten die A-Domäne von Flo5 in Flokkuline anderen Typs ein, die sie
    anschließend in Hefezellen einschleusten. Das reichte aus, um nicht-flockende Hefen zur
    Flockenbildung zu bewegen.


    Als Bindungspartner von Flo5 identifizierten die Forscher eine ganz bestimmte
    Zuckerverbindung, die ebenfalls auf der Zelloberfläche verankert ist und aus mehreren
    Mannoseeinheiten besteht. Dabei handelt es sich um ein weit verbreitetes Oberflächenmolekül,
    das nicht nur bei Flo5-haltigen Hefestämmen vorkommt. Flo5-Zellen heften sich daher nicht
    nur an ihresgleichen; vielmehr binden sie auch andere Hefen, sofern diese Mannose tragen.
    Die Flo5-freien Zellen lagern sich an der Peripherie der Hefeflocken an, wodurch sie die
    weiter innen befindlichen schützen.


    Die Erkenntnisse der Forscher haben auch praktische Konsequenzen für die Bierherstellung.
    Die Industrie verwendet hierfür moderne Hefestämme, deren Anheftungsproteine keine
    Vorliebe für bestimmte Zuckerarten aufweisen. Zugleich ist die Flockenbildung solcher
    Industriestämme weniger effizient. Sie lässt sich verbessern, indem man diese mit FloA5
    ausstattet.


    Die Marburger Wissenschaftler haben für ihre aktuelle Forschungsarbeit finanzielle
    Fördermittel der Deutschen Forschungsgemeinschaft und des „LOEWE“-Zentrums für
    Synthetische Mikrobiologie an der Philipps-Universität erhalten.


    *****
    Maik Veelders, Stefan Brückner & al.: Structural
    basis of flocculin-mediated social behaviour in yeast, PNAS Online-Ausgabe 13. Dez. 2010, doi: 10.1073/pnas.1013210108
    Philipps-Universität Marburg


    14.12.2010

    Becken 100 x 50 x 50 cm


    soft coral tank & macro algae
    giesemann sphera mit pulzar g3 tropic & ho marine
    jebao slw 20

    tunze stream 3
    eheim skim 350

  • Hallo Reinhard,


    ich bin auch der Meinung, dass die Oberfläche der Dendros für bestimmte Moleküle klebrig ist, und zwar vermutlich für Exopolysaccharide, also vielleicht ein ähnlicher Chemismus wie bei den Hefen. Die von Fabricius gefundenen Planktonalgen werden dann auf Grund ihrer Ausstattung mit entsprechenden EPS eingefangen und nicht durch die Tentakeln mechanisch ausgesiebt, wozu dieses Netz m. E. auch noch zu grob wäre. Neben den Algen werden aber ebenso andere EPS-haltige Partikel eingefangen, z. B. Marine Snow und Korallenschleim, mit allem, was daran gebunden ist. Die Aussagen von Fabricius, dass Zooplankter nicht festgehalten werden können, halte ich für überzeugend, ganz egal, was in einem kleinen Aquarium mit Nauplien passiert.


    Ich habe heute mal wieder gemessen, KH knapp 8°, PO4 0,01 mg/l, NO3 <1 mg/l, dabei füttere ich schon etwas mehr an gehaltvollen Sachen. An Nährstoffen dürfte es dennoch nicht mangeln, wenn auch nicht in messbarer Form. Algen und Korallen zeigen jedenfalls keine Defizite.


    Ich bin doch zu der Überzeugung gekommen, dass die Strömung zu schwach ist und die prall gefüllte Dendronephthya auch mehr verträgt. Das war bei meinen zwei Haltungsversuchen in den letzten Jahren ein Manko, die Denros haben sich nicht so prall aufgepumpt, dass sie höheren Strömungsgeschwindigkeiten überhaupt widerstanden hätten. Das scheint diesmal anders.
    Man vergleiche hierfür auch einmal die Bilder von Seite 1 mit denen von Seite 3. Auf Seite 3 wurde die Strömung schon optimiert und dennoch stellen sich die besser geöffneten Polypen stärker gegen die Strömung.


    Ich habe deshalb eine Sicce Strömungspumpe mit 18 W Stromverbrauch installiert. Da diese in dem flachen Becken an der Oberfläche einen zu starken Wellenschlag erzeugte, habe ich den mitgelieferten Diffusor eingesetzt. Den habe ich dann aber etwas abgefeilt, insbesondere in der Mitte bis auf das Minimum, mit dem Erfolg maximaler Strömung ohne Wellenschlag. Außerdem habe ich die Dendro etwas mittiger in die Strömung gerückt, wobei sie jetzt statt schräg gegen die Strömung senkrecht steht, sie hat das ganze hantieren hingenommen ohne sich auch nur im geringsten zu schließen.
    Es wird jetzt aber schwieriger, die fotografierten Teile wiederzuerkennen.
    Außderdem habe ich ein paar überflüssige Teile, die Partikel "einfangen" könnten, aus dem Becken entfernt.


    Die Strömung habe ich auch aus folgenden Überlegungen verstärkt:
    - Mehr Strömung hält das Futter länger in der Schwebe.
    - Eine Propellerpumpe statt einer Kreiselpumpe erzeugt weniger Verwirbelungen und einen gleichmäßigeren Strömungsdruck, was den natürlichen Verhältnissen, unter denen Dendronephthya wächst (oft strömungsreiche Kanäle und Durchbrüche), näher kommt. Außerdem könnten die Scherkräfte in den Kreiselpumpen die Organik im Wasser verändern oder EPS von den Partikeloberflächen abreißen.
    - Dendronepthya zeigten bei Fabricius ein stark strömungsabhängiges Wachstum und, wie schon gesagt, konnte die Dendro das derzeit verkraften, sie steht gut da, wenn auch die Polypen auf der Strömungsseite von der Strömung ausgerichtet werden.


    Mit 18 W hat sich der Stromverbrauch nicht verändert.


    Grüße


    Hans-Werner

    Einmal editiert, zuletzt von Hans-Werner ()

  • Hallo zusammen,


    durch eine Störung bei der E-Mail-Weiterleitung habe ich offenbar ein paar E-Mails nicht bekommen. Jetzt funktioniert wieder alles. Die Adresse von Harald kann ich seiner Homepage entnehmen, Alex weiß bescheid, falls Edith eine E-Mail geschrieben hat, bitte nochmal schicken. Es dauert aber noch ein paar Tage. Eine Zutat fehlt und die habe ich heute nochmal angemahnt. Es wird also nächste Woche.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner


    Danke das du mir die Tropfen schickst.


    @Reinhard
    Sehr interessant, und ohne jetzt Chemiker oder Biologe zu sein, die Ausführung ist sehr plausibel.

    Zitat

    Biologen und Chemiker aus Marburg und Bayreuth haben herausgefunden, wie es bei Hefe zur Flockenbildung kommt, die beim Bierbrauen wichtig ist –


    Ja ja die gute alte Hefe. Gut ich benutze Bäckerhefe, die ich regelmäßig unter das Futter mische. Letzendlich bilde ich mir ein, auf natürliche Weise Bakterienplankton zu erzeugen. Fragt mich jetzt nicht wie das funktioniert aber zumindestens habe ich seit der Zeit eine wahre Explosion von Zooplankton. Warscheinlich ist es eine Summe der Gegebenheiten, insbesondere mein DSB-Algenrefugium.

    Marine Nachzucht ist eine Chance, wenn man den Mut aufbringt sie zu nutzen.
    Ich entscheide mich für den Mut.


    Gruß Harald

  • hi
    kleiner zwischenstand... der belag vom stamm hat sich fast komplett gelöst... soweit erst mal ein erfolg! aber... nachdem ich diese woche den ganzen tag unterwegs war konnt ich leider nur begrenzt füttern... d.h. die koralle bekamm nur ca. 4 std am tag futter...
    das hat ihr gar nicht gefallen!!! im moment sieht sie sehr fertig aus:( ich habe jetzt wieder 4 tage frei... mal schaun ob es durch intensive fütterung noch mal was wird. es sah bis jetz sehr vielversprechend aus....


    alex

    ich war mal die signatur:D

  • Hi Alex,


    das hört sich ja nicht so gut an! 4 Std. am Tag füttern sollte doch reichen. Ich würde nicht immer nach dem fehlenden Futter schielen, wenn etwas nicht klappt, am wenigsten bei einer Dendronephthya. Die Ökologie von D. hemprichii sagt eigentlich, sie kann in sehr klarem und nährstoffarmem Wasser wie im nördlichen Roten Meer gut leben. Warum sollte sie im Aquarium ständig Fischsuppe benötigen? Wie sieht es denn bei Dir mit Spurenelementen aus? Ich denke schon, dass Dendronephthya mindestens Eisen, Mangan und Iod als Spurenelemente brauchen. Deiner Beschreibung nach, gibst Du nichts zu?
    Außerdem glaube ich, sie mag keine äußerlich fetten Futter, also irgendwelche sehr fetten Frost- oder Trockenfutter, die sich fettig anfühlen und wo die Partikel äußerlich mit Fett überzogen sind. Sind die Lobstereier eigentlich intakt?


    Anstelle der Alles-Mixen-Futterrezepte wie beim Reefcentral-Thread würde ich lieber in kurzer Folge verschiedene Futtersorten durchprobieren oder den anfänglichen Gesamt-Futtermix immer in zwei Mixe aufteilen und immer nur jeweils den besseren Mix weiterfüttern und das so lange, bis nur eine Futtersorte übrig bleibt und die dann nochmal gegen den Gesamtmix testen. Ggf. würde ich den Prozess rückwärts nochmal durchgehen, ob es beim aufsteigenden Mixen irgendwo eine Verschlechterung gibt.


    Gruß


    Hans-Werner

  • hi
    naja das frostfutter wie lobstereier,auserneier, rotiferien und cyclops ist primär erst mal für die gorgonien!!!
    hab heut wieder ganzen tag gefüttert, jetz sah sie schon besser aus...
    hab mir heut mal euer zooton und reefactif geholt... leider fehlt der dosierlöffel für actif:(
    alex

    ich war mal die signatur:D

  • Hallo Alex,


    bohr mal ein bisschen rum (z. B. mit einem Teelöffelstiel), es ist ein 5-ml-Löffel mit kurzem Stiel, der könnte "untergetaucht" sein.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hi Alex

    Zitat

    rotiferien


    Steh wohl gerade auf der Leitung, aber was sind rotiferien?

    Marine Nachzucht ist eine Chance, wenn man den Mut aufbringt sie zu nutzen.
    Ich entscheide mich für den Mut.


    Gruß Harald

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