Deutsche oder lateinische Namen?

  • Hallo zusammen,


    in einem anderen Thread hat P. Schmiedel gefragt wie man sich nur die deutschen Bezeichnungen merken kann. Andere denken bestimmt genau umgekehrt, nämlich dass man unmöglich alle lateinischen Namen drauf haben kann.


    Bei mir war es zu Beginn des Hobbies so dass ich nur die deutschen Namen kannte und mit der Zeit (und diesem Forum) habe ich mir halt die lateinischen Namen angeeignet. Ein Hawaiidoc ist zum Beispiel für mich heute kein Hawaiidoc mehr sondern ein Zebrasoma Flavescens.


    Jetzt würde mich unheimlich interessieren wie das bei Euch so läuft oder gelaufen ist. Welche Bezeichnungen haben sich bei Euch so verinnerlicht? War das von Anfang an so oder erst im Laufe des Hobbies?


    Freue mich auf Eure Antworten!

  • Irgendwie versuche ich die lateinische Bezeichnung der Tiere für die ich mich interessiere und vor allem die ich pflege zu wissen. Zumindest halt den Teil, z. B. C. bicolor, um dieses Tier auch überall als diesen beschreiben zu können. Die deutschen Namen sind aber eigentlich sehr geläufig, prägen sich parallel dazu ein und werden von mir auch noch genutzt. Ansonsten ist es immer von Vorteil schon mal zu wissen um was für eine Art Fische es sich handelt, wenn z. B. jemand Pseudanthias (Fahnenbarsch) oder Ctenochaetus (Borstenzahndoktor) sagt. Da geht bei mir aber nur bei den geläufigsten.

  • Hi Claudia,


    ich habe mit diesem Hobby angefangen, als die meisten Tiere nur sehr sporadisch angeboten wurden,
    dies hauptsächlich unterm Lateinischen Namen. Die Verwechslungsgefahr war mir bei deutschen
    Namen zu gross.


    Mein Hauptinteresse waren schon immer Steinkorallen und wenn man z.B. eine bestimmte Acropora Art (früher nicht per Nachzucht zu kriegen) haben wollte, kam man mit "Geweihkoralle" nicht wirklich weit ;-).


    Grüsse,
    Ralf

  • Hallo Claudia,


    bei mir ist es so, dass ich generell die Verwendung von lateinischen Namen praktischer finde, da man sicher sein kann das selbe Lebewesen zu benennen. Mein Problem ist allerdings, dass ich so schnell lese, dass ich den Namen nur erkenne aber nicht wirklich lese. Der Zebrasoma flavescens ist also für mich der Zeb.....flav.... .Ich erkenne zwar welcher Name gemeint ist, aber könnte den Namen schwer aus dem Gedächtnis hersagen. Ich kenne keinen Aquarianer und wenn ich mal in einem Laden bin fallen mir die Namen nicht ein :winking_face: . Ich war einmal bei einem Vereinsabend und da wurde mir bewusst dass ich keine Ahnung habe wie die Fische heissen, obwohl ich die Namen überlese und das "Bild der Buchstabenkombination" kenne. Da habe ich dann auch mit deutschen Namen hantiert. "Der Kardinalbarsch da...der eine...schwarz weisse..kauderni...habt ihr davon Nachzuchten?" Antwort: "Häh welchen Barsch, PTERAPOGON KAUDERNI ?"
    Ich will nicht wissen was die Händler da an Arbeit mit den Bücher, Foren Autodidakten haben wenn die mit ihren seit Jahren eingefahrenen Phantasienamen ankommen. lol


    off topic mal mein Gespräch aus der Kindheit mit der Bedienung am Kiosk (Ranger ist ein Eis)


    Felix: Ein Ranger (deutsch ausgesprochen) bitte
    Mädchen: Häh was?.....achso ein RANGER (englisch ausgesprochen)


    peinlich peinlich :yrf...aber zwei Tage später ein neuer Versuch...


    Felix: Ein RANGER (englisch ausgesprochen) bitte
    Alte Frau: Häh was....achso ein Ranger (deutsch ausgesprochen) :yidee


    off topic Ende :


    Gruß Felix

  • Hallo Ihr Sprachgenies,


    Zitat

    Original von Haeckel
    Mein Problem ist allerdings, dass ich so schnell lese, dass ich den Namen nur erkenne aber nicht wirklich lese. Der Zebrasoma flavescens ist also für mich der Zeb.....flav....


    kann ich voll unterschreiben und bin froh, daß es nicht nur mir so ergeht.
    Handhabe es leider genauso. Damit steht man dann aber im Laden ganz dumm da, wenn man da so herumstammelt :grinning_squinting_face:


    Gruß Dirk

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  • Grins, dafür bin ich mal in einem Laden angesprochen worden, weil ich auf Anhieb und ohne Fehler nach einem Acreichthys tomentosus fragen konnte, das wäre dem Verkäufer noch nie passiert!
    Hat mich zwar etwas gewundert, aber ich habe auch zugegeben dass ich mir die Bezeichnung gut eingeprägt hatte um nicht blöd dazustehen. :grinning_squinting_face:


    Bei Korallen und Co kann ich mir vorstellen dass man ohne lateinische Namen nicht weit kommt, aber die Händler sollten schon wissen wie der Trivialname der Tiere lautet sonst wären sie nicht kundenfreundlich (meine Meinung).

  • Für mich als studierten Biologen sind natürlich die lateinischen Namen das A und O. Der Vorteil der lateinischen Namen ist die "einmalige Vergebung" an eine Tier- oder Pflanzenart. Da gibt es dann keine Verwechslung und man ist über die Suchfunktion nicht nur im deutschsprachigen Raum fündig. Auch können deutsche Namen regional unterschiedlich bekannt oder nicht eindeutig definiert sein (z. B. Pferderose, Erdbeerose).


    Am Anfang etwas schwierig, aber die Mühe lohnt sich.


    Viele Grüße



    Volker

  • Für mich nur LATEIN!
    Bei den ganzen Trivialnamen schleichen sich so schnell Fehler ein. Schaut Euch mal das Fishboard bei Reefcentral an, nicht ein lateinischer Name und oft genug weiss ein Schreiber nicht was der andere meint, da gibt es echt die Brueller dabei. Habe es drüben mal in einem Zooladen erlebt, da schwamm ein Centropyge ferrugata und ein c. argi in einem Becken. Beim ferrugata war ich mir nicht sicher welcher das ist und fragte nach. Antwort: das ist ein Zwerkaiser. Darauf ich: und was ist der andere? Antwort: auch ein Zwergkaiser. Man kann es sich auch einfach machen. Deshalb für mich bitte nur Latein. OK, bei einem Z. flavenscens sage ich schon mal gelber Hawaiidoc oder bei einem A. leucosternon Weisskehl, aber das ist es dann auch schon....


    Gruesse


    Jens

    Von all den Dingen, die ich in meinem Leben bisher verloren habe vermisse ich meinen Verstand am meisten (Ozzy Osbourne)

  • N'abend zusammen,


    ich bevorzuge die lateinischen Bezeichnungen, weil sie eindeutig sind, während es mit den verwendeten deutschen Bezeichnungen und Synonyma eine ziemlich "blumige" Bezeichnungsvielfalt für ein und dieselbe Art geben kann.
    Da wir ca. 15 Jahre Süßwasserfische pflegten, ist uns das Lateinische, na ja, mit den gängigen Arten vertraut.
    Seit wir auf die Salzigen vor einem Jahr umgestiegen sind, muss ich allerdings die grauen Zellen trainieren, um einige Zungenbrecher fehlerfrei und ohne Knoten in der Zunge "rüberzubringen".
    Vorletzte gelernte Vokabel war der Macropharyngodon bipartitus. Und im Moment knabber ich an Duncanopsammia axifuga. :winking_face:


    Geschichte am Rande: durch das Hobby Fotografieren halte ich mich häufig in Zoos und Tierparks auf. Durch diese Besuche in den Aquarienabteilungen bin ich "Dori" und "Nemo"-geschädigt. Wenn da ne Horde Kids lauthals reingestürmt kommt, ist der Lerneffekt da zwangsläufig.

  • hallo,


    als anfänger in der meereswasseraquaristik geht bei mir nur deutsch. latain ist so komisch und hört sich alles gleich an. aber wie ihr schreibt giebt sich das alles. aber wenn ich ein latainischen namen sehe, lese ich immer drüber :winking_face:


    mfg


    michi :thup

  • Moin,


    Auch wenn natürlich jeder weiß was gemeint ist, ist der "lateinische Name" auch nicht immer ganz korrekt- richtiger wäre es zu sagen, "wissenschaftlicher Name".


    Nur mal so, wenn wir hier schon mit der Namenklauberei anfangen :grinning_squinting_face:


    Für mich war das damals ganz natürlich, mit dem wissenschaftlichen Namen anzufangen, weil ich damals nicht mit dem Aquarium, sondern mit Vogelspinnen anfing- da half mir das überhaupt nichts, wenn mein Händler sich irgendwelche kreativen Namen wie "Bunte Baumvogelspinne" ausdachte und ich ein Männchen von Avicularia versicolor brauchte :grinning_squinting_face:
    Letztlich hat sich das seitdem irgendwie so gehalten, weil die deutschen Namen immer wunderbar variieren- bei gängigeren Arten geht das ja immer noch, d.h. z.B. wird in der Terraristik immer jemand ahnen, was man mit einem "Grünen Leguan" meinen könnte, aber wenn die Händler dann in Anfällen spontaner Langeweile anfangen ihre Terrarien mit "Brauner Baumgecko", "Grüner Baumgecko" und "Blaugrüner Taggecko" zu beschriften, dann möchte ich sehen, wer da noch mitkommt...


    Letztlich ist der wissenschaftliche Name ja auch der einzige, der auf ausländischen Seiten zu finden ist, und das ist bei Recherchen enorm wichtig- Deutsche Seiten zu unbekannteren Wesen gibt eigentlich fast nicht, und dann steht man recht hilflos da, wenn man da steht und versucht, den Trivialnamen auf englisch zu übersetzen- das gibt dann häufig sehr lustige Kreativitätsausbrüche, aber keine Sucherfolge :grinning_squinting_face:


    Ich sehe die deutschen Bezeichnungen heute eher als Kuriosum, weil es zu jedem Tier mindestens 8 davon gibt und man bei jedem Zooladenbesuch noch ein paar neue lernt...

  • Hi,


    ich verwende die deutschen Namen eigentlich nur für meine Kinder oder Gäste. Ansonsten immer die lateinischen/wissenschaftlichen, da ja selbst die Händler oft unterschiedliche deutsche Namen verwenden und man dann dasteht, was er nun meint...


    Ciao
    Joachim

    ab 02/20 - 80 x 100 x 65; bis 12/19 165 x 100 x 80; SPS, LPS, Weichkorallen





    Rüdiger Nehbergs Menschenrechtsorganisation TARGET kämpft erfolgreich gegen die Genitalverstümmelung von Mädchen, Infos unter:
    www.target-human-rights.com

  • Hallo Zusammen,


    ich verwende mittlerweile fast ausschliesslich wissenschaftliche Namen, außer bei wenigen geläufigen Deutschen Namen wie Gelber Hawai Doc, Weißkehl oder Palettendoc.


    Ansonsten bleibt es aber mittlerweile bei den wissenschaflichen Namen, was allein schon deswegen nötig ist weil ich in einem Meerwasserladen arbeite Samstags und die meisten nach wissenschaftlichen Namen Fragen. Allerdings gibt es da auch manchmal Brüller wie letzten einer nach einem Hepatusbarsch fragte.... :grinning_squinting_face:
    Habe aber machmal Probleme beim richtigen Schreiben der wissenschaftlichen Namen.


    Meine Freundin ist da etwas unkomplizierter (aus Ihrer Sicht, denn ich weis oft nicht was sie meint :D). Da gibt es zB. zwei Torpedogrundeln, die heißen einfach Haie, und Krabben sind Krakelviecher, der C. Tominiensis ist der Böse, und die T. derasa ist die Muschi :grinning_squinting_face:

    Christian A.

    Webmaster / Administrator


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    Marubis e.V.

  • Hi
    ich weiß nicht ob das daran liegt das ich Latein hatte oder so aber ich merk sie mir schneller als ab und zu die Deutschen
    Ich blättere auch viel in Büchern und da merke ich sie mir wiederrum
    Gruß Benedikt

  • Hi
    ich weiß nicht ob das daran liegt das ich Latein hatte oder so aber ich überlese die wissenschaftlichen Namen immer schnell.....
    Gruß Felix

  • Schon aus meiner Süßwasserzeit ( ich sag mal Blaupunkt Buntbarsch) war schnell klar, das nur die Wissenschaftlichen Namen eine Verwechslung ausschließen können. Ist mann dann - wie ich - auch international aktiv wird es schnell schwer - denn was ein Regal Angle ist hat mir nichts gesagt, oder der Powder Blue Surgeon fish :grinning_squinting_face:


    Die Europäer sind übrigens weit aus besser mit den wissenschaftlichen Namen als unsere USA Freunde :winking_face:

  • Hallo zusammen,


    danke für Eure Kommentare. =)



    Es ist also so wie fast überall, wenn man wirklich fachsimpeln will, geht es nicht ohne die wissenschaftlichen Bezeichnungen, ansonsten sind die "sprechenden Namen" auch was schönes und bringen Herz mit in das Hobby. Wir lieben unsere Tiere halt, vermenschlichen sie ein wenig und so soll es doch auch sein. Und es kommen schönen Geschichten dabei heraus.


    Sehr schön finde ich da zum Beispiel, dass hier im Forum fast jeder weiß wer Helmut ist und ich zumindestens bezeichne jeden Helmut den ich sehe als Helmut, egal ob es der Helmut ist. :grinning_squinting_face:


    Schneeflocken haben wir hier genauso wie den Anemonenfisch "Peter", und die kleinen blau-gelben Stinkstiefel kennt wohl auch jeder.

  • Hallo Claudia,


    ja genau, "Stinkstiefel" war es! Mir viel gestern beim Besuch durch meine Eltern der deutsche Name nicht ein. :grinning_squinting_face:


    Gruß Dirk

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  • Hallo Jens,


    ja die Amis sind schon krass mit ihren umgangsprachlichen Namen und der Negierung der Lateinischen Bezeichnungen. Ist aber auch immer schwierig, wenn die die lateinischen Namen aussprechen - hä, was meinten die jetzt..?


    Grüße


    Markus

    Grüße aus Tirol - dem Herz der Alpen
    PS: wozu an die See fahren, wenn man "Meer" zuhause hat?

  • Hi,
    also Stinkstiefel ist bei uns je nach Becken entweder ein Pärchen C. bispinosa,
    oder der Salarias.
    Im Bad ist es die Amblyeleotris sungami, wenn sie den Tubastrea diaphana Futter klaut.


    Also ohne die lateinischen / wissenschaftlichen geht es kaum.
    Auch wenn manche furchtbare Zungenbrecher sind.


    LG,
    Wolfgang Suchy
    Lupus Corridor Sikus

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