Wachstum Meerwasserfische

  • Moin mbb,


    naja, bei der Folter hat er ja nicht ausdrücklich Fische erwähnt sondern ist mit "Lebewesen" ziemlich allgemein geblieben. Da wir in Tiere nicht hineinfühlen können und schlecht beurteilen können bei welchen wie stark die mentale Verknüpfung von Schmerz und Tod ist, würde ich das einfach mal so stehen lassen und nicht so auf die Goldwaage legen. Ich habe dabei an Guantanamo gedacht, Martin vielleicht auch.... :D.


    Auf jeden Fall hat es die Diskussion belebt. Konsensrunden sind doch irgenwie langweilig... :D.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Zitat

    Original von Hans-Werner
    Hallo zusammen,



    Ich würde mir lieber überlegen, ob die Ursache für die geringere Endgröße der Aquarienfische in der physikalischen Umwelt (dem geringeren Raum zum Beispiel), in der chemischen Umwelt (es wurden vom Fisch abgegebene Hemmstoffe diskutiert) oder im suboptimalen Futter zu suchen ist, wobei man letzteres am leichtesten verbessern könnte.


    ... oder wie Martin es ausgedrückt hat,ob wir Körperschäden aufgrund der Wasserqualität, Hungerkrüppel oder Streß- oder Raumkrüppel haben.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Zitat

    Original von Hans-Werner
    in der chemischen Umwelt (es wurden vom Fisch abgegebene Hemmstoffe diskutiert)
    Grüße
    Hans-Werner




    Hallo Hans-Werner,
    in der Tat wurde schon vor vieeeelen Jahren nachgewiesen, dass Süsswasser-Fische wachstumshemmende Hormone ins Wasser abgeben mit dem Hintersinn der Natur, das sie so selbst ihr Wachstum bremsen, wenn z.B. der Tümpel allmählich kleiner wird/eintrocknet. Ob und inwieweit man das bei Meeresfischen untersucht hat, ist mir allerdings nicht bekannt. Hast Du da neuere Informationen??
    Grüße, Rainer

  • wie oben schon an beispielen belegt,gibt es arten,die ihr wachstum den gegebenheiten anpassen können und andere,die auf die beckengröße überhaupt keine rücksicht nehmen.


    dieses ist für eigentlich ein beleg,daß es sich um eine genetisch bedingte,natürliche anpassung handelt,die sich halt bei einigen arten entwickelt hat,wohingegen andere arten nicht in ihrer evolution dazu gezwungen waren.


    :winkmbb

  • da die Meere im Allgemeinen aus Sicht eines Fisches unendlich sind (und bleiben) würde das eigentlich keinen Sinn machen solche Hormone zu entwickeln. Die begrenzenden Faktoren sind hier wohl eher andere.


    Frank:
    Palettis in Meterbecken sind leider ziemlich sicher keine allzu seltene Erscheinung - zumindest seit Nemo.


    PS: wenn das "Meterbecken" auch nen Meter tief und einen Meter hoch ist passt es doch wieder :winking_face: Alles Paletti sozusagen. :winking_face:

  • Zitat

    Original von Steffen Schwarz
    da die Meere im Allgemeinen aus Sicht eines Fisches unendlich sind (und bleiben) würde das eigentlich keinen Sinn machen solche Hormone zu entwickeln.




    Hallo Steffen,
    exakt, das war seiner die Argumentation solche Untersuchungen bei Meerwasserfischen zu unterlassen. Hätte man vielleicht vorsichtshalber doch mal überprüfen sollen.
    Grüße, Rainer

  • Rainer


    im meer halte ich chem. botenstoffe zur wachstumsregulierung auch für nicht vorstellbar,da sie ja nur langfristig greifen können!


    um mein beispiel vom hecht noch mal aufzugreifen,die wachstumsregulierung aufgrund der gewässergröße klappt auch nur in stehenden gewässern oder in stauseen etc mit geringem wasseraustausch.


    in flüssen etc. gibt es diese regulierung meines wissens nicht.und im meer mit gezeiten,strömungen etc kann ich sie mir erst recht nicht vorstellen,man muß sich nur mal ansehen,wie weit planktonische larven verdriften.


    :wink

  • Hai use

    Zitat

    Wieviel 10 Jahre alte Palleties kennst Du in Becken unter 500l ?


    Keinen, aber ich kenne Palettis die so alt und älter sind. Trotzdem ist das kein Vergleich zu machen Fischen die ich schon als XXL improtiert gesehen hab. Meine haben jetzt auch schon einige Jahre auf dem Buckel und deshalb nehm ich mir das recht heraus sagen zukönnen, das Palettis eben nicht unbegrenzt in kleineren Becken draufloswachsen. Ich kann dir wenn du möchtest noch Beispiel von anderen mir bekannten Aquarianern bringen.
    Gruß Frank

  • Zitat

    Original von Steffen Schwarz


    PS: wenn das "Meterbecken" auch nen Meter tief und einen Meter hoch ist passt es doch wieder :winking_face: Alles Paletti sozusagen. :winking_face:


    Hallo Stefan!


    Das ist doch nicht Dein ernst.


    Einem Meter macht ein halbwüchsiger Paletti mit einem halben Flossenschlag seiner linken Brustflosse.


    Mein ca. 4 Jahre alter und ca. 23 cm großer Paletti steht oft vor der Wavebox. Um gegen die 12000 Stream darin anzuschwimmen braucht er kaum einen merkliche Bewegung. Da sieht man kaum einen Flossenschlag. Um eine Runde um das Mittelriff meines 2m Beckens zu schwimmen braucht er keine Sekunde. Man kann in kaum mit den Augen folgen.


    Einen Meter als ausreichen zu Bezeichnen ist ein Witz.


    PS: Na wenn es im Forum steht und mein Händler sagt es auch dann wird es schon gehn.

  • die Aussage sollte eher ein Spässle sein als eine Haltungsempfehlung und bezog sich rein auf die Aussage "Meterbecken".
    Ich hatte noch nie einen solchen Fisch und werde in der näheren Zukunft sicher nicht entsprechend vergrössern können um einen zu halten.


    Wenn es nach manchen Händlern geht könnte ich auch in meinem 150l Würfel einen Paletti pflegen - das ist kein Maßstab. Einen Kofferfisch wollten sie mir ja auch verkaufen "der passt sich an" .


  • Hallo Reinhard,


    jo :grinning_squinting_face: aus diesem und ein paar anderen Gründen habe ich meine beiden an ein viel größeres Becken schweren Herzens abgegeben.... :loudly_crying_face:

    Gruß Jürgen


    Panoramabecken 200x70x60, Photon Plus 2x400W Megachrome Coral 14K E40 + 4x54W T5 Aqua Science Special 15K, 2x Tunze Stream 12000 l/h,ATK Abschäumer150cm mit The Pump 40


    Die Summe der auf der Erde vorhandenen Intelligenz bleibt ewig gleich. Nur die Bevölkerung wächst ständig...

  • Wenn man stundenlang über einem Riff schnorchelt und dabei kreuz und quer einmal hier und einmal dorthin schwimmt, dann scheint so ein Riff ein riesiger und für einen kleinen Fisch quasi unendlicher Lebensraum zu sein.
    Doch das selbe Riff sieht aus der Sicht eines Doktorfischs, eines Falterfischs, eines Drückers, eines Kaiser- oder Zwergkaiserfischs, eines Lippfisches, eines Riff- Zwerg- Fahnen- Zacken- oder Kardinalbarschs, einer Grundel oder eines Schleimfisches ganz anders aus:
    Viele dieser Tiere besetzen Reviere und verteidigen diese Reviere vehement gegen Tiere der gleichen Art und des selben Geschlechts oder gegen alle Artgenossen. Einige Fische verteidigen ihr Revier sogar gegen andere Fischarten, die entweder eine ähnlich Ernährung haben oder sonst irgendwie die notwendige Revierausstattung bedrohen (vegetarisch lebende Riffbarsche/Doktorfische, Anemonenfische/Anemonenfresser). Dies ist nebem dem Fraßfeinddruck einer der Gründe, warum viele Fische ihr eigenes Revier im Riff wohl kaum verlassen können - Der Versuch einmal dem Schnorchler hinterher - quer durchs Riff zu schwimmen - dürfte für viele der erwähnten Fische - mit dem Versuch des Schnorchlers sich in einer texanischen Kleinstadt einmal über alle Privatgrundstücke zu schleichen, vergleichbar sein.
    => Viele Fische dürften in ihrem natürlichen Lebensraum zwar einen großartigen Blick auf ein Korallenriff haben - aber der Raum ist für sie genauso wenig nutzbar, wie das Wohnzimmer das sie hinter der Aquarienscheibe sehen.


    Gerade weil das Riff in so viele gut verteidigte Reviere aufgeteilt ist, haben übrigens einige Fischarten eine spezielle Strategie entwickelt, die es ihnen ermöglichet, sich im Riff zumindest zeitweise etwas freier zu bewegen, und auch gut verteidigte Nahrungsresourcen zu nutzen:
    So schließen sich zum Beispiel Doktorfische zeitweise zu grossen Nahrungsschwärmen zusammen, um so in die Reviere von Riffbarschen oder anderen Doktorfischen einzufallen, und an die dort wachsenden Algen zu gelangen.
    Einige Doktorfische haben eine Jugendfärbung, die mit der Färbung von Zwergkaiserfischen fast identisch ist. Mit Hilfe dieser "Tarnung" gelingt es ihnen, in die Reviere von Riffbarschen einzudringen, die ihre Algenbestände gegen einen Doktorfisch ansonsten vehement verteidigen würden.
    Kaiserfische haben häufig eine Jugendfärbung, die es ihnen ermöglicht sich "unerkannt" und unbekämpft in einem Riff aufzuhalten, das vollständig in Kaiserfisch-Reviere aufgeteilt ist - doch sobald sich die Fische umfärben, ist es mit der Freizügigkeit vorbei.


    Das gerade Doktorfische, Zwergkaiser, Schleimfische und Riff- und Zwergbarsche, ihre Reviere sehr effektiv gegen Eindringlinge verteidigen, dürfte eigentlich auch schon jedem Aquarianer aufgefallen sein, der versucht hat, in ein mit diesen Fischen besetztes Aquarium, einen Fisch nachzusetzen, der den bereits vorhandenen Bewohnern auch nur annähernd ähnlich sieht.


    Fraßdruck durch Raubfeinde dürfte in unseren Aquarien (zumindest für die Fische) seltener eine Rolle spielen - doch in der Natur kann der Wechsel eines Fahnenbarschweibchens in den Harem des Nachbarn - und das damit verbundene Geplänkel - schon ein Risikofaktor sein. - Zumal beim plötzlichen Auftauchen eines Feindes, die Versteckplätze im neuen Revier auch noch nicht bekannt sein dürften.


    Das manche Fische sehr spezielle Umweltansprüche haben und ihre Lebensräume im Riff daher sehr fleckenhaft verteilt sind, sei nur am Rande erwähnt - manche Grundeln, Skorpionsfische, Seepferdchen und Seenadeln verbringen ihr Leben weitgehend in einer einzigen Koralle. Auch für diese Tiere ist ihr Lebensraum natürlich nicht unendlich, sondern bestenfalls mit einer schönen Aussicht versehen.


    LG Martin

    The only reason many species have not yet been successfully reared is that too few people have tried (Naomi Delventhal)

    Many species might go extinct, as too few people look out for them (Martin Reith). Help to change this http://accion-salva-una-especie.org/

    Einmal editiert, zuletzt von seegraswiese ()

  • Hallo Martin,


    super Beitrag. Darüber lohnt es sich noch ein Bisschen nachzudenken ....


    Es macht auch mehr Spass, am richtigen Ende zu optimieren und den Fisch tatsächlich noch etwas "glücklicher" zu machen, als resigniert zu grübeln: "Was kann ich mit meiner Pfütze schon machen ...."


    Ich bin der Meinung, dass doch viele Fische im Aquarium ein praktisch völlig natürliches Verhalten und Aussehen zeigen können, gerade die an Strukturen gebundenen. Anemonenfische, die balzen und laichen, Revier-, Balz- und Laichverhalten von Demoisellen und vieles mehr. Das gehört für mich zu den schönsten und faszinierendsten Erlebnissen an der Meeresaquaristik.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hai Hans Werner :smiling_face:

    Zitat

    Balz- und Laichverhalten von Demoisellen


    Zitat

    Das gehört für mich zu den schönsten und faszinierendsten Erlebnissen an der Meeresaquaristik.


    Tja, hier unterscheiden wir uns :face_with_tongue: Für mich sind das die nervigsten Fische überhaupt. Mein Paar blue devil haben auch schön gebalzt,gepaart und auch fleissig gelegt, dabei war ihnen egal wie gross das Becken war (soviel zu terretorial :winking_face: ) Die haben dann selbst mein 2,5m Becken aufgemischt. Das gleiche und noch schlimmer hab ich mit Chromis hinter mir.
    Ob Fische jetzt glücklich sind kann denke ich keiner sagen, aber ich hab auch wirklich keinen Bock mehr, mich für meine Fische und deren Haltung zurechtfertigen. Einen verbutteten Fisch erkennt man und ich kann zu 100% sagen das keiner meiner Fische, egal welcher Grösse, auch nur den kleinsten Ansatz davon zeigt. Ich hab auch keine Pyschofische, selbst meine doch sattlichen Palettis schwimmen weder an der Scheibe hoch und runter, noch machen sie sonst irgend welchen Blödsinn.
    Was ich mich aber dann doch frage nach Martins posting. Doc´s bilden Schwärme das ist richtig, sie dringen dann in Reviere anderer Fische ein,Ok, nur was ist in dieser Zeit dann mit ihren eigenen Revieren? Jede Lücke wird ja bekanntlich sofort wieder besetzt. :winking_face:
    Was ich mich noch so frage, scheinbar sind sehr viele hier selbst ernannte Fischflüsterer. Einige scheinen echt zuwissen, was Fische denken, fühlen, natürlich Verhalten usw usw

    Zitat

    "Was kann ich mit meiner Pfütze schon machen ...."


    Ich denke ich habe in meinen Augen das Optimum für meine Becken erreicht und jeder der mal bei mir war, wird das auch sicherlich bestättigen.
    So das wars jetzt von meiner Seite zu diesem 100000 Fischgrössenthread. Jeder sollte machen was er für richtig hält.
    Gruß Franky

  • Zitat

    Original von Frank Mohr
    Ich denke ich habe in meinen Augen das Optimum für meine Becken erreicht und jeder der mal bei mir war, wird das auch sicherlich bestättigen.
    So das wars jetzt von meiner Seite zu diesem 100000 Fischgrössenthread. Jeder sollte machen was er für richtig hält.
    Gruß Franky



    HAI Frank,
    was ich von deinen Becken halten


    :respekt::respekt::respekt::respekt::respekt:


    me(e)hr muss man nicht sagen!
    und wenn es darum geht was Martin schreibt, darf man wohl keine Fische halten!-> wurde ja alles schon angesprochen, ich bleibe dabei(und du hoffentlich auch Frank) und werde auch weiterhin meine Doc's im 540er halten-> selbst mein Beckenchef (c. striatus), hat ''problemlos'' (es gab nur sehr kurz(~1h), Ärger und seither ist Ruihe) den Weißkehl akzeptiert:arschix:
    und die beiden kleinen Palettis sowie so! :sheep


    Probleme/ unnatürliches Verhalten = 0 in meinem Becken und das obwohl ich nicht mit ihnen ''reden'' kann :grinning_squinting_face:



    mfg Christoph

    Einmal editiert, zuletzt von ChristophKlose ()

  • Ja, Frank,


    meine Demoisellen zeigen keine Unarten ?(.


    Ich will dir ja gar nicht die Freude an deinen Fischen nehmen, im Gegenteil .... aber ich habe auch Martins Postings nicht als direkten Angriff verstanden :D.
    Martin hat ja eigentlich gerade die größe des Riffes für den Fisch relativiert.
    Ja, ob Fische glücklich sind ..., naja, ich denke halt, wenn etwas verbessert wird, geht´s ihnen besser, deswegen auch " ".
    Wie gesagt, es kommt mir halt darauf an, das richtige zu verbessern.
    Tja, und Verhalten ist etwas, was nach aussen sichtbar ist, und wenn es mir natürlich erscheint, lass mir doch die Freude ;).
    Und da wir gerade nicht wissen, was unsere Fische fühlen und denken, lüge ich mir vielleicht etwas in die Tasche, wenn ich glaube, dass sie sich gerade sauwohl fühlen, vielleicht aber auch diejenigen, die es nicht lassen können sich selbst immer ein schlechtes Gewissen zu machen :D.


    Schönes Wochenende


    Hans-Werner

  • Zitat

    Original von ChristophKlose
    und wenn es darum geht was Martin schreibt, darf man wohl keine Fische halten!->
    mfg Christoph


    Hi Christoph - das ist ein Mißverständniß :confused_face:


    Die Argumentation


    "Fische kommen aus unbegrenzten Lebensräumen
    => darum können Fische im Aquarium weder angemessen noch optimal gehalten werden.
    = :haeh: => darum ist Fischhaltung in Aquarien sinnvoll."


    beruht erstens auf einer falschen Grundlage.
    Und der zweite Schritt ist auch kaum logisch,
    darum teile ich diese Argumentation auch nicht.


    mein Standpunkt entspricht in etwa dem, was auch für die Wildtierhaltung in Zoos die Argumentationsgrundlage ist (das Vorwort, sowie die Seiten 8 und folgende, lesen sich ganz interessant - und lassen sich weitgehend auf Meerwasser-verhältnisse übertragen):


    "Das Leben der Fische ist in der Natur durch verschiedene Faktoren begrenzt (wie oben am Faktor Raum andiskutiert)
    => darum kann man auch im begrenzten Raum eines Aquariums Fische angemessen oder sogar optimal halten, wenn man die Ansprüche die sie an die Umwelt stellen erfüllt.
    => darum ist Fischhaltung in Aquarien sinnvoll."


    LG Martin


    Ps.: Dein Aquarium gefällt mir übrigens auch sehr gut ;). - und der persönliche Ausrutscher von oben tut mir leid.

    The only reason many species have not yet been successfully reared is that too few people have tried (Naomi Delventhal)

    Many species might go extinct, as too few people look out for them (Martin Reith). Help to change this http://accion-salva-una-especie.org/

  • Zitat

    Original von Frank Mohr
    solange es im Rahmen der Normalität bleibt.
    Gruß Frank


    Hi Frank


    na Normalität ist eines


    Der Spruch: "der Fisch passt sich dem Aquarium schon an" verleugnet den durchaus vorhandenen Raumbedarf bei Fischen. Und führt zumindest bei unbedarften Aquarianern zu einem ganz falschen Eindruck:


    Zitat

    Original von Steffen Schwarz
    Wenn es nach manchen Händlern geht könnte ich auch in meinem 150l Würfel einen Paletti pflegen - ... . Einen Kofferfisch wollten sie mir ja auch verkaufen "der passt sich an" .


    Dieser Spruch ist darum aus meiner Sicht etwa vom gleichen Niveau wie:
    "wenig Füttern - dann wächst der nicht so schnell."
    oder "Nemo - geht auch im Süßwasser".
    oder gar " gefärbte Fische und Korallen - sind einfach bunter"
    - Das mag alles seine physiologische "Berechtigung" haben - aber daß das einer angemessenen Haltung, wie von Dir gefordert, widerspricht
    Und darum natürlich jedesmal die "Moralapostel"-Seite zum Widerspruch provoziert, sollte auch klar sein (hab ich Dir widersprochen :winking_face: - oder nicht).



    LG Martin

    The only reason many species have not yet been successfully reared is that too few people have tried (Naomi Delventhal)

    Many species might go extinct, as too few people look out for them (Martin Reith). Help to change this http://accion-salva-una-especie.org/

  • ich finde Martins Standpunkt völlig OK, klar argumentiert und hübsch ausformuliert. Manche fühlen sich einfach immer angegriffen obwohl das keiner tut - keiner will dir deine Monster schlechtreden Frank.
    Du machst dein Ding und du machst es scheinbar gut - also passt das doch.
    Du bist aber weder der Durchschnittsaquarianer noch hat dein Becken eine Durchschnittsgrösse.


    Die meisten Becken sind halt viel kleiner und da finde ich die Diskussion interessant inwiefern man es bestimmten Fischen guten Gewissens "zumuten" kann darin zu leben. Ich will ja hier keine Psychos ausbrüten :winking_face:

  • Zitat

    Original von Steffen Schwarz
    ich finde Martins Standpunkt völlig OK, klar argumentiert und hübsch ausformuliert.


    Dito. Die Frage ist aber, ob der Standpunkt richtig ist.


    Soweit ich es verstanden habe, argumentiert er, da der Fisch in Natur wie im Aquarium in den gleichen physkalisch begrenzten Verhältnissen lebt, ist das Größenwachstum ein Zeichen für falsche Haltung.


    Auch wenn ich die Meinung teile, daß die natürlichen Verhältnisse begrenzt sind, so bin ich doch weit davon entfernt, ein "normales" Aquarium als ähnlich azusehen.


    Man muß nur mal zwei Streitenden einer Art zusehen, wie sie sich über mehrere Meter mit Hochgeschwindigkeit gegenseitig jagen. Man betrachte Licht und Strömung. Man betrachte die Größe eines Schwarmes. Man betrachte das viele Meter tiefe Höhlensystem des Riffes, usw. usw.


    Kurz gesagt, die natürlichen Verhältnisse sind immer noch deutlich anders als im Aquarium. Insofern ist es auch kein Wunder, daß die nicht so stark geforderten Aquarienfische nicht so stark wachsen.


    Gruß
    Uwe

  • Hallo mbb,


    Inwiefern sollen die Sprüche "der Fisch passt sich dem Aquarium schon an" nicht mit den anderen zu den Akten gelegten Sprüchen vergleichbar sein. Das sehe ich eigentlich auch so, zumindest in dem Zusammenhang wie Martin das bringt.
    Selbst die Gegner von Martins Argumentation haben oben eingeräumt, das die "Selbshemmung" im Meer nichts bringt und folglich nicht vorhanden sein sollte.
    Zumindest kann dieser Mechanismus nicht als natürlich auftretender Zustand angenommen werden. Sollte sich solcher Zwergwuchs dennoch einstellen, wäre dieser auf eine nicht artgerechte Haltung zurückzuführen. Folglich ist auch die Bezeichnung "Krüppelwuchs", wenn auch nicht sehr sachdienlich und informativ, nicht ganz daneben gegriffen.
    Ich habe auch erlebt, dass Fische in einem Aquarium, wo sie eigentlich viel Platz gehabt hätten, nicht normal gewachsen sind und daneben auch Lochkrankheit entwickelt haben. Deshalb stelle ich jetzt mal in Frage, ob wir hier an der richtigen Front kämpfen. Könnte der Zwergwuchs auch andere Ursachen haben, als die Größe des Beckens? Ist die Größe des Beckens der entscheidende Faktor?
    Das befreit aber nicht ganz von der Frage, welche Beckengröße und -form als artgerecht eingeschätzt werden sollte, vielleicht gerade weil der Fisch ziemlich groß wird, wenn wir denn den "Krüppelwuchs" abstellen könnten.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Zitat

    Original von Hans-Werner
    Selbst die Gegner von Martins Argumentation haben oben eingeräumt, das die "Selbshemmung" im Meer nichts bringt und folglich nicht vorhanden sein sollte.
    Zumindest kann dieser Mechanismus nicht als natürlich auftretender Zustand angenommen werden. Sollte sich solcher Zwergwuchs dennoch einstellen, wäre dieser auf eine nicht artgerechte Haltung zurückzuführen. Folglich ist auch die Bezeichnung "Krüppelwuchs", wenn auch nicht sehr sachdienlich und informativ, nicht ganz daneben gegriffen.
    Hans-Werner


    moin,hans-werner


    woher hast du die info,daß es das in der natur nicht gibt?


    meines wissens gibt es im mw darüber keinerlei untersuchungen,und die im süßen durchgeführten belegen eine natürliche "verkrüppelung",heißt dort glaube ich wachstumsdepression,eindeutig,hatte ich aber bereits vorher belegt.


    natürlich führe ich nicht jeden zwergenwuchs im becken darauf zurück,aber es generell auszuschließen,halte ich auch für vermessen!


    :winkmbb

  • Hallo mbb,


    ich habe nicht behauptet, dass es diese Hemmung nicht gibt, aber im Meer treten dauerhaftere Kleingewässer, wo das Sinn machen würde, eher selten auf.
    Folglich finde ich die Selbsthemmung, so sie im Aquarium die Ursache des Zwergwuchses ist, gleichfalls unnatürlich.
    Was dem Fisch zugemutet werden kann, wäre dann Thema einer Diskussion, die man nicht als dümmlich abtun sollte.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo Martin!


    Zum eigentlichen Thema:
    Ich finde, du hast eine Reihe ganz bemerkenswerter Gedanken und Thesen hier niedergelegt, die nicht nur diskussionswürdig sind sondern auch die Meerwasseraquaristik weiterbringen können. Was du schreibst, ist als Diskussionsgrundlage gut durchdacht, schlüssig und nachvollziehbar und keineswegs dümmlich. Wer das als Angriff auf sich oder die Aquaristik wertet, hat entweder Grund dazu oder sich nicht ernsthaft mit deinen Gedanken auseinandergesetzt (oder beides)!
    Dass die Haltungsbedingungen bei manchen Tieren zu Zwergwuchs führen können, dürfte unstreitig sein. In erster Linie ist dabei sicher auch an die Beckengröße zu denken. Ich meine aber, dass auch solche Aspekte wie Besatzart und –dichte, Nahrungskonkurrenz und Lebensweise (revierbildend oder vagabundierend) ebenso eine Rolle spielen können wie die konkrete Beckeneinrichung (Struktur) und natürlich die Wasserwerte sowie das Nahrungsangebot. Da empirische Untersuchungen dazu wohl nicht vorliegen, wäre interessant, über einen Erfahrungsaustausch zu ermitteln, welche Arten betroffen sind und welche Faktoren zum Kümmerwuchs geführt haben bzw. natürlich auch, unter welchen Bedingungen die Durchschnittsgröße erreicht wird. Auf diese Art und Weise wäre es möglich, sich an die unabdingbaren Mindest-Voraussetzungen für eine möglichst artgerechte Haltung einerseits und die optimalen Voraussetzungen andererseits heranzutasten. Daraus könnten sich fundierte Haltungsempfehlungen entwickeln, die über ein „Das wird schon gehen“ oder „Der pass sich schon an“ hinausgehen. Das wäre wahre aquaristische Pionierarbeit!


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hallo Gerlinde!


    Zitat

    .....finde ich, dass solche Diskussionen der Meerwasseraquaristik nicht gerade gut tun.


    Da bin ich exakt gegenteiliger Ansicht, so lange es sich um wirkliche Diskussionen mit dem Ziel einer Verbesserung der Hatlungsbedingungen handelt. Misstände in der Tierhaltung und das "Unter-den-Teppich-kehren" - das tut der Aquaristik nicht gut! Und Tierliebe allein vermag weder die Kenntnis von den Bedürfnissen der Tiere zu ersetzten noch entbindet sie uns von der Verantwortung für das Tier, dem es egal ist, ob es aus Unwissenheit oder Liebe zu Tode gepflegt wird.


    Ach ja: Das Thema hier ist eigentlich "Wachstum der Meerwasserfische (unter besonderer Berücksichtigung aquaristischer Aspekte)". Und es sollte den Interessierten schon erlaubt sein, so ein Thema sachlich zu beackern, auch wenn es vielleicht nicht ganz in die "Heile-Welt-Aquaristik" passt. In Österreich gibt es ja schon die gesetzlichen Mindestanforderungen, wie du sicher weißt. Vielleicht hätten dort die Aquarianer etwas früher und engagierter mitdiskutieren oder ihre Eigenverantwortung belegen sollen.....


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

    Einmal editiert, zuletzt von Wolfgang S ()

  • Zitat

    Original von Wolfgang S
    Da empirische Untersuchungen dazu wohl nicht vorliegen, wäre interessant, über einen Erfahrungsaustausch zu ermitteln, welche Arten betroffen sind und welche Faktoren zum Kümmerwuchs geführt haben bzw. natürlich auch, unter welchen Bedingungen die Durchschnittsgröße erreicht wird.


    hallo wolfgang,


    nun, aus diesem grunde wurde das board eingerichtet.

  • Hallo Joe!


    Ob es sich um eine Entwicklungsverzögerung, Klein-, Zwerg- oder Kümmerwuchs oder gar Verkrüppelung handelt, ist zum einen Definitionssache und zum andern wohl auch von den zugrundeliegenden Faktoren abhängig. Man darf sicher nicht alle Formen des Kleinbleibens in einen Topf werfen. Einzelne Erscheinungen dürften einer artkonformen Entwicklung entsprechen (z. b. Kleinbleiben bis zur Chance der Geschlechtsumwandlung), bei anderen Formen (z. B. bei Nahrungsmangel) dürften aber durchaus Dinge mit Krankheitswert (die es auch im Meer geben kann!) im Spiel sein. Da wir bisher noch von einem Sammelsurium an Erscheinungen reden, deren Hintergründe wir nicht kennen, verwendet man halt die Begriffe mehr oder minder unscharf. Ob man sich dabei wohlfühlt, ist nicht die entscheidende Frage, sondern ob der Begriff für eine bestimmte Erscheinung stimmt und ob man sich darüber verständigen kann.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

    Einmal editiert, zuletzt von Wolfgang S ()

  • Hallo Gerlinde,


    Das Thema Reviergröße und Aggresionsdruck (besonders innerartlich) ist da schon sehr wichtig denk ich.
    Beispiel: Ele1 hat Maximalgröße von 25cm, Ele7 nur 12 (seit 6 Jahren).
    Flavescenz und Chelmons stocken bei 13-14cm ohne großen Aggressionsdruck aber relativ kleinem Becken (760L). Kleinere oder weniger beweglkiche Arten wachsen voll aus.z.B Istiogobius ornatus und Rüsselbarben-> Monster.
    Bei nem Paletti oder Drücker in 500L packen mich allerdings auch Aggressionen :winking_face:


    Grüße
    Ulrike

  • Hallo zusammen,


    ich verstehe ehrlich gesagt die Ängste um eine Diskussion ebensowenig wie Wolfgang und ich sehe hier auch keine Apostel, Moral hin oder her.
    Ich frage mich, ob Martins Avatar hier einige so irritiert, dass sie nicht mehr lesen könnten.
    Die Diskussion um Wörter, die einen Zustand beschreiben wollen, finde ich vorgeschoben. Komischerweise "leiden" diejenigen am meisten unter den Wörtern, die ansonsten als Freunde der deutlichen bis überdeutlichen Sprache bekannt sind.
    Für mich sieht es eigentlich so aus, als ob manche mit ihren "Minderwüchsigen" ganz glücklich wären und keinesfalls am Status Quo rühren wollen, auch dann nicht, wenn es eine Verbesserung für Tiere und Pfleger wäre, z. B. weil die Tiere länger leben, interessanteres Verhalten zeigen etc..
    Bei allgemeinem Fortschritt ist aber Wahrung des Status Quo Rückschritt, und ich denke es kann am wenigsten den "Spezialisten" daran gelegen sein, als rückständig und veraltet zu gelten.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Ich schliesse mich Ulrikes Haltung zu diesem Thema an.
    Ich finde nichts wirkt deplazierter als ein zu grosser Fisch in einem zu kleinen Becken. Mir gefällt das rein optisch nicht - unabhängig von den "Empfindungen" des Tieres.
    Ob sich nun eine Naso in 500l wohl fühlt ist halt schwer zu entscheiden,
    solange er keine sichtbaren "ticks" entwickelt oder krank ist und "nur" etwas kleiner ausfällt als seine Kollegen im Meer.
    Meine Antwort wäre nein aber das ist Ansichtssache und ich würde da keinem Vorschriften machen wollen.
    (werden die Regelungen in Österreich eigentlich auch angewendet?)


    Was mich auch immer wieder ärgert ist dass in 2 von 3 hier ansässigen Läden weder gefragt wird wie gross das Becken ist noch ein Hinweis auf die Endgrösse des Fisches gegeben wird. Wenn mir das nicht so peinlich wäre würde ich mich öfter mal im Laden dumm stellen um mal zu sehen was sie mir so alles empfehlen würden. :winking_face:

  • Hallo,
    da mein vor langer Zeit erstellter Thread über Pom. paru hier ins Spiel gebracht wurde, möchte ich zum Thema doch noch etwas anmerken.
    Der Fisch hat die Fertigstellung des großen Beckens im übrigen mit einem Zeitversatz von 2 Monaten nicht mehr erlebt.


    Das Für und Wider über die Haltung und Fischgröße ist müßig.
    Ich kenne ein Becken mit 700 Liter in meiner Nähe. Der Halter legt größten Wert auf paarweise (Paar= Paar :grinning_squinting_face: ) der Fische. Eben auch 2 Hepatus. 4 Jahre alt und etwa 8 cm groß. Ob es vielleicht am Zeovit-betriebenen System liegt, das die Fische einen dermassenen Kümmerwuchs aufweisen ;),-keine Ahnung.....
    Einer meiner Hepatus (beide mußte ich trennen) im 1000Ltr. Becken mißt 26cm im Alter von 4 Jahren. Quälerei in meinen Augen:-(
    Der 2., genauso alt, schwimmt im großen Becken, wurde aber für die Dauer eines Jahres in 400Ltr. zwischengehältert. Seit umsetzen ins große Becken (vor 2 Jahren) ist er nicht mehr gewachsen und hat ein Maß von 16cm.
    Tatsache ist aber nun mal, je größer das Becken, umso artnatürlicher das Verhalten der Fische. (und zwar von klein auf eingesetzt und aufgewachsen)
    Als einfaches Beispiel: einen Schwarm von 20 Pseud. Squamipinnis setzte ich vor 1 Jahr in Zwergengröße von 2,5 -3cm ins große Becken ein. Innerhalb dieser Zeit wuchsen sie auf ihre absolute Endgrösse und brauchen tatsächlich das gesamte Becken mit 6m² Fläche für ihre 'Spielchen'. Die intensive Ausfärbung der Männchen habe ich in diesem Maße so noch nicht gesehen (was man so aus Vergleich mit Normal-Aquarien kennt).
    Vollkommen verhaltensgestört und degeneriert dagegen eine Gruppe von Dispar bei mir im 1000Ltr. Becken. Mittlerweile nur noch 7 Stück von einstmals 10 (Rangkämpfe). Der größte mißt ca. 6 cm. Das ginge wohl anders, wenn der Platz zur Verfügung stünde....
    aber ich würde mich wetten trauen, wenn letztere nun in ein größeres Becken kämen, würde sich am Wachstum kein mm mehr tun.


    Was den Fischen allerdings schlußendlich guttut, darüber haben nicht wir Menschen zu entscheiden. Mit den ganzen technischen Krücken ein 'natürliches Biotop' im Kleinen nachzubilden, wird immer fehlschlagen.
    Und ich nehme mich absolut nicht aus, wenn ich sage...Meerwasser ist immer ein Kompromiss zwischen 'menschlich' gut gemeinter/geglaubter Tierliebe und Tierquälerei. Der Grat ist schmäler als schmal. :face_with_rolling_eyes:

    Servus
    Stefan

    Einmal editiert, zuletzt von Stefan C. ()

  • Hallo zusammen!


    Ich kann mich allen Beiträgen seit meinem letzten grundsätzlich anschließen :].


    @ Hans-Werner
    Danke für die Unterstützung - tut gut!
    Die Halter von "Bonsai-Fischen" sollten aber nicht Angst haben, sondern ganz im Gegenteil furchtlos ihre Erfahrungen mitteilen können, weil man sich nur so an die Grenzen herantasten kann, was noch erträglich ist, was nicht und was in Richtung Optimierung geht. Das gilt umgekehrt natürlich auch für die Halter von Normalgrößen, weil man ja nicht nur aus Fehlern lernen kann.


    @ Steffen
    Die Regelungen in Österreich sind bei Aquarianern wohl eher unbekannt und haben auch nicht dazu geführt, dass nun bei jedem ein Veterinär im Wohnzimmer steht. Aber ob die Regeln und ihr Inhalt überhaupt sinnvoll sind, darf man schon hinterfragen. Wie gesagt, vielleicht hätte eine offene Diskussion der Aquarianer im Vorfeld etwas lenken können. So aber ging das Ganze wohl an den Kollegen vorbei und jetzt ist es festgeklopft. Das ist für mich aber nicht der Hauptgrund, für eine solche Diskussion, sondern vielmehr die Optimierung der Haltung zum Wohle aller Beteiligten. Im übrigen, ein Tierschutzgesetz gibt es in der BRD auch, das erfasst auch Zierfische; aber darum geht es m. E. gar nicht in erster Linie, sondern es sollte für jeden Aquarianer selbstverständlich sein, dass er den ihm anvertrauten Lebewesen möglicht objektiv gute Bedingungen schafft und nicht nur solche, die er für sich subjektiv für gut hält oder, wenn er das nicht kann, die Finger davon lässt.


    @ mbb
    Weil es eben keine systematische Untersuchung im aquaristischen Bereich gibt (oder kennt jemand eine?), kann man nur über Erfahrung herangehen. Die Meldung von bloßen Einzelfällen bringt aber wenig, weil nicht repräsentativ und ein wirklicher Rückschluss auf die Ursachen schwer ist. Vielleicht sollte man zunächst klären, bei welchen Arten das Phänomen auftritt, dann, wie und wie lange die Tiere gehalten wurden und ob sich z. B. nach Änderung der Bedingungen oder Umsetzen etwas anderes ergibt usw.


    @ Stefan


    Genau so habe ich mir die Sammlung entsprechender Erfahrungen vorgestellt. Man müsste das Ganze nur systematisieren, also nicht in Thread-Form abhandeln, denn dann geht die Übersicht und Vergleichbarkeit verloren. So könnte man ja zunächst eine Tabelle aufstellen von betroffenen Arten und sich zunächst auf deren erreichte Größe und die Beckengröße beschränken. Zeigt sich, dass das nicht allein ausschlaggebend sein kann, könnte man weiter Daten wie z. B. den Besatz erfragen usw. Daraus entwickelt sich eine Haltungsempfehlung für diese Arten und es gäbe vielleicht weniger von diesen emotionalen und von subjektiven Ansichten (und oft auch nur Wunschdenken!) geprägten Diskussionen. Dass wir den Tieren ihre Heimat nicht wirklich ersetzen können, ist wohl jedem klar. Aber für mich gibt es auch einen Unterschied zwischen verantwortbarer Tierhaltung, suboptimaler Haltung und Tierqüälerei. Und deshalb gebe ich dir auch in deinen Schlusssätzen vollkommen recht!


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

    Einmal editiert, zuletzt von Wolfgang S ()

  • Zitat

    Original von Wolfgang S
    Die Meldung von bloßen Einzelfällen bringt aber wenig, weil nicht repräsentativ und ein wirklicher Rückschluss auf die Ursachen schwer ist. Vielleicht sollte man zunächst klären, bei welchen Arten das Phänomen auftritt, dann, wie und wie lange die Tiere gehalten wurden und ob sich z. B. nach Änderung der Bedingungen oder Umsetzen etwas anderes ergibt usw.
    Wolfgang


    genau das habe ich doch geschrieben:


    "zunächst an einzelbeispielen den grund für wachstumsdepressionen zu untersuchen und nach möglichst vielen einzelergebnissen auf das grundsätzliche zu kommen,"


    natürlich ist ein beispiel nicht representativ,aber in der summe sollten sie dann doch aussagekräftig sein!ich kann sogar ein beispiel dafür geben,daß das umsetzen eines fisches von 200l in 1000l zu einer haltungsverschlechterung führte,also wie steht bei steffen immer zu lesen,größe ist nicht alles :face_with_tongue:


    :wink

  • Hallo Zusammen,


    Meine Erfahrungen/Beobachtungen Lassen sich wie folgt Zusammenfassen:


    Das Wachstum meiner Fische entspricht kaum einer Vereinheitlichung. (Warum auch - tut es das bei uns Menschen denn?)


    So habe ich Kaiser gepflegt die ordentlich gewachsen sind (35-knapp 50cm) und dieselben ihrer Gattung kaum über 20cm hinaus.


    Auch Vertrete ich ja die Ansicht daß besonders kleine, neu angekommene Expl. in einem kleinen Aquarium besser Aufgehoben sind, und erst nach einigen Monaten (je nach Art) ins große endgültige Heim wandern sollten. Aber auch hier Beobachtete ich schon daß manche im großen Aquarium eingesetzt rasch weiterwuchsen, andere aber kaum.


    Es speilen hier eine ganze Reihe von faktoren eine wichtige Rolle. Futter, Wasserqualität, Beckenröße/form, um nur einige zu nennen...


    In der Natur ist oft selbiges zu Beobachten. Aus Kenia sind mir ganze "Rudel" der eigentlich als Einzelgänger deklarierten P. Imperator bekannt. Sowohl juv. als auch adulte Expl. Sie waren Schätzungsweise auch kaum über 30cm groß. Deutlich größere Expl. kamen wiederum nur als Einzelgänger vor.


    Es scheint also auch in der Natur deutliche Unterschide bezügl. der größe zu geben. Ob "Zwergenwuchs" und "Tierquälerei" hier die richtigen Worte sind wage ich aus diesen Gründen zu Bezweifeln.


    Sicher befürworte ich nach wie vor Die Fische dem Aquarium anzupassen und hier eben nicht über seine eigene Ziele hinauszuschießen als das Aquarium den Fischen anzupassen, was in der Realität doch eher selten geschieht.


    Eine gute Beobachtungsgabe und die entspr. Pflege so nah wie möglich an die Natur anlehnen ist sicher das beste was wir tun können.


    Wenn Fische Apathisch oder Verhaltensgestört wirken kann man sich sicher sein daß etwas nicht stimmt. Hier gibt es genügend Beispiele wie Drücker die wahre Monster werden können, oder permanent Korallenbeissende Kaiser u.v.m. - Die Liste ist Endlos lang.


    Es liegt in unserer Verantwortung hier zu erkennen daß WIR etwas falsch machen.


    Wenn ich mich aber - um auch noch ein Gegenbeispiel zu nennen - an Franks Palettis zurückerinnere gäbe es für mich, trotz des zum Fischbesatz Verhältnismäßig kleinen Beckens, keinen Grund diese Fische in ein größeres Becken zu setzen. Sie zeigen ein sehr natürliches und ausgeglichenes Verhalten, sind wahrlich keine Zwerge und stehen Top im Futter mit leuchtenden Farben.


    zwecks Nachahmung gibt es hier nur ein Bedenken: Den immensen Pflegeaufwand.


    Also lieber zweimal Nachdenken beim Händler und bissal in die Natur schauen dann wird einem vieles klarer, und unsere Pfleglinge habens sicher besser. Tiere sind Individuen und sollten nicht wie ein Päckchen bei der Post nach "größe" sortiert und gemustert werden. :winking_face:



    Grüße Thilo

  • Hallo mbb!

    Zitat

    genau das habe ich doch geschrieben:


    Stimmt, das habe ich in diesem Sinne nur nicht so überrissen. War ja auch kein Angriff meinerseits sondern lediglich eine Ergänzung. Aber das wäre für mich tatsächlich ein gangbarer Weg, wie Aquarianer mit positiven und negativen Erfahrungen maßgeblich zur Fortentwicklung des Hobbys und zum Tier- sowie Artenschutz gleichermaßen beitragen könnten.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hallo Thilo!


    Nur ganz kurz:
    Dass es in der freien Natur auch größere und kleinere Exemplare gibt, ist klar. Aber wer sagt dir eigentlich, dass die von dir beobachteten Tiere ausgewachsen waren? Im übrigen tu ich mich z. B. im Meer recht schwer mit exakten Größenschätzungen nach Augenmaß.
    Und was mich noch interessieren würde: Wie pflegt man einigermaßen angemessen Kaiser mit 50 cm? In welchem Becken sind die auf diese Größe herangewachsen? Ich kenne eher Beispiele der gegenteiligen Art. Aber gerade das sollte unser Bestreben sein: Herauszufinden, welche Faktoren für so unterschiedliche Entwicklungen maßgeblich sind.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Zitat

    Original von Frank Mohr
    Solangsam sollte es auch der Letzte endlich mal kapieren das wir alle dieses Hobby zu unserem einen Egoismus ausüben. Jeder der etwas anders behauptet lügt sich doch selbst in die Tasche.


    Absolut korrekt! Wenn das sich mal jeder selbst eingestehen würde sind wir
    einen riesen Schritt weiter. In der letzten "Enwicklungshilfe"-Diskussion hatte
    ich das schon geschrieben...


    Wir alle hier befriedigen nur unseren Voyourismus bzw. unser Ego!
    Der eine mit mehr und der andere mit weniger Verantwortung.

  • endlich mal zwei posts,denen ich bedingungslos zustimmen kann.



    und wer wirklich der meinung ist,er könnte "natürliche"bedingungen bieten,der lügt sich in die tasche,dazu würde nämlich auch auslese,das heißt raubfische und futterkonkurenz gehören.


    fische passen sich nämlich auch verhaltensmäßig an,wer sich also über einen sehr scheuen fisch freut,der bei ihm oft zu sehen ist und auch im freiwasser schwimmt,der hat eigentlich,einige theorien hier zugrunde gelegt,zumindest verhaltensmäßig wohl einen krüppel?!


    :wink

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!