Fressverhalten Paracentropyge multifasciata

  • Hallo miteinander,

    seit einiger Zeit schwimmt hier ein noch nicht ganz zur Hälfte ausgewachsener Paracentropyge multifasciata. Munteres Kerlchen, das sich gerne im Hintergrund tummelt und ständig am Aufbau etc. pickt.

    Was mir auffällt, dass er neben dem Abpicken ausschließlich frische Artemianauplien annimmt. Ansonsten nichts anderes, keine Norialgen, keinen frisch geschredderten Lachs, kein Granulat, nix. Er reagiert nicht darauf.

    Das ist nicht schlimm, da ich eh' nahezu täglich Nauplien anbiete und er keineswegs ein Hungerhaken ist. Aber interessieren tut es mich schon, wie das mit ihm in anderen Aquarien abläuft.

    Dankeschöns vorab für jeden sinnvollen Beitrag,

    Werner

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner

    Reefer 425, 2 x Hydra 32 + 40 Watt umlaufende LED-Leisten 13.000 K.+ 5 Spots
    6 Turbellen, Rundströmung mit Wellen im 0,3 Sekundentakt, "Ebbe - Flut" alle 3,5 h
    Deltec 600i, Fe-Adsorber (Ramsch-Perlen), Biopellets, Balling light
    15 % Wasserwechsel/Woche

    Täglich lebende Artemianauplien + 120 cm³ frisch gezapftes Phytoplankton

  • Hallo Werner,

    Im Grunde genommen ist der Multifasciata mehr ein omnivorer Geselle, als ein Nahrungsspezialist.

    Er ernährt sich in der Natur von Algen, Schwämmen und allerlei benthischen Lebewesen.

    Anfangs stottert meist die Nahrungsaufnahme, die Gewöhnung an Ersatznahrung kann sich hinziehen.

    Ein breites Futterangebot in der Eingewöhnungsphase erleichtert die Umstellung.

    Von der Pflege in frisch eingerichteten Becken würde ich absehen, da sich dort ein halbwegs entwickelter Riffkosmos noch nicht entwickeln konnte, und der gleitende Übergang von allerlei Auffindbarem zum Anreiz des Ersatzfutters nicht gegeben ist.

    Das Angebot von geeigneter Nahrung beschränkt sich nicht nur auf Frostfutter, sondern ermöglicht auch die Darreichung von Spezialfutter, z. B. für Schwammfresser etc.

    Mit Letzterem hatte ich kein Glück. Es wurde verweigert.

    Im Gegensatz zu dem Exemplar eines Bekannten.

    Hier wurde das Futter nicht abgelehnt.

    Ansonsten benötigt diese Art mehr Aufmerksamkeit, als die meisten Centropyge-Arten.

    Es hat lange gedauert, bis sich mein Exemplar an Frostfutter (Artemia, Mysis, Lobstereier und Kril) gewöhnt hatte. Die lange Hungerphase hätte dem Leben fast ein Ende gesetzt.

    Ein gieriger Fresser ist dieser Fisch nicht gewesen.

    Gruß

    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)

    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • ... Er ernährt sich in der Natur von Algen, Schwämmen und allerlei benthischen Lebewesen. ...

    ... Im Gegensatz zu dem Exemplar eines Bekannten. ...

    ... Die lange Hungerphase hätte dem Leben fast ein Ende gesetzt. ...

    ... Ein gieriger Fresser ist dieser Fisch nicht gewesen. ...

    N'Abend Hajo und Dank für Deine Ausführungen.


    All das, was Du schreibst, kann ich bestätigen.

    ... Er pickt ständig überal im Aufbau herum.

    ... Kenne auch ich, dass dieselbe Fischart untereinander sehr unterschiedlich schwierig sein kann.

    ... Das Problem besteht zum Glück nicht, der Körper ist zwar nicht schön rund, aber ausreichend ernährt.

    ... Stimmig! Er pickt und pickt, macht sich aber nicht die Mühe, einer vorbeitaumelnden Artemialarve hinterherzuschnappen.

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner

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  • Guten Morgen, Werner!

    Sind noch andere Fische im Becken, die helfen könnten die Fresslust zu steigern?

    Wildfang oder Nachzucht?

    Gruß

    Hajo

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    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)

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  • Hallo,

    ich hatte ähnlich schlechte Erfahrungen gemacht, allerdings auch mit zwei anderen Zwergkaisern (Centropyge acanthops und flavissima, alle Wildfänge). In meinem sehr zugewachsenen Riffbecken haben sie sich zu oft zwischen den Korallen bedeckt gehalten, zwar immer überall herumgezupft, auf alle möglichen Futterarten aber nur sehr zögerlich reagiert. Vor allem wurden sie von anderen gierigen Fressern wie bsp. dem Palettendoktor bei der Füttterung immer verängstigt.

    Gruß

    Bernd

  • N'Abend HaJo,

    ist eine Nachzucht, die laut Händler problemlos Ersatzfutter fraß. Nachfrage ergab einen Frost-Mix aus dem typischen Allerlei.

    Andere Fische beachtet er nicht. Gerät er in die Nähe eines Revierverteidigers, zieht er sich gemächlich zurück, allerdings nicht ohne zuvor die Kiemen zu fletschen.

    Das Verhalten ist merkwürdig, deswegen fragte ich nach anderweitiger Erfahrungen zu diesem Fisch explizit nach. Er pickt ausschließlich vom Substrat ab. Auf frei vorbeitreibendes Futter lebend/tot reagiert er überhaupt nicht.

    Es gibt kein Problem mit diesem Fisch, er ist kein Schmalhans. Es interessieren mich die Erfahrungen anderer Paracentropyge multifasciata Halter.


    Grüße vom Aachener Land,
    Werner

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  • Hallo Werner!

    Das Verhalten ist keineswegs merkwürdig!

    Fische, die sich vorzugsweise in ihrem natürlichen Habitat der tieferen Wassersäule (Felsen, Höhlen) von Algen und Schwämmen ernähren, werden nicht in Nullkommanix zu Planktonfängern.

    Der Fisch ist kein einfacher Geselle!

    Versuch Spirulina-Produkte und biete mal eine halb geöffnete Muschel an.

    Das wirkt manchmal Wunder.

    Wenn ich manchmal nicht weiter wusste, war das ein letztes Mittel.

    Von "Two little fishies" (Julian Sprung) gibt es ausgezeichnete Algenprodukte (Sea Veggies).

    Die Fütterung meiner anderen Kaiserfische mit Muschelfleisch hat die Beachtung des Multifasciata geweckt.

    Die zerrupften, im Wasser treibenden Teilchen des Muschelfleisches haben erstmalig das Interesse geweckt und über diese Methode ist der Fisch auf den Geschmack (Geruch!) gekommen auch mal im Wasser treibende Partikel aufzunehmen.

    Gruß

    Hajo

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    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
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  • Hallo Werner,

    wenn der Paracentropyge multifasciata eine Nachzucht ist, dann ist er doch noch nicht so groß oder?
    Und als Nachzucht kennt er wahrscheinlich die normale Fischgesellschaft nicht und muss sich erst einmal eingewöhnen. Wie lange schwimmt er jetzt bei dir?

    Viele Grüße

    Klaus

  • Hallo Werner,

    wenn der Paracentropyge multifasciata eine Nachzucht ist, dann ist er doch noch nicht so groß oder?
    Und als Nachzucht kennt er wahrscheinlich die normale Fischgesellschaft nicht und muss sich erst einmal eingewöhnen. Wie lange schwimmt er jetzt bei dir?

    Viele Grüße

    Klaus

    Meine Beobachtungen sind andere. Dieser Fisch ist über den übrigen Besatz erhaben.

    Will sagen, er ist mehr mit sich selbst beschäftigt.

    Ähnliche Gebaren zeigen auch die grösseren Arten.

    Gruß

    Hajo

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  • Inzwischen, 5. Woche, ist das zarte Fischlein einen knappen Zentimeter gewachsen. Im Gegensatz zu meiner Meinung im ersten Beitrag, bin ich mir nicht mehr sicher, ob er tatsächlich A.-Nauplien schnappt. Es verstärkt sich eher der Eindruck, dass alles, was vorbeischwebt, nicht wahrgenommen wird. Er pickt - wenn er sich mal, selten, zeigt - im Gestein des dunklen Hintergrundes.

    Möglich, dass er dort von den A.-Wolken pickt; da sich Artemien aber kaum aufsetzen, kann das eher ein Zufallstreffer sein.

    Das bestätigt sich, da er nach der reichlichen Futtergabe nie einen kräftig gewölbten Bauch hat.

    Meine Beobachtungen bisher zeigen einen kräftig gefärbten Fisch, der sich auch von deutlich größeren Fischen nicht widerstandslos wegschubsen lässt. Lebt durchweg duster im unteren Riffgestein oder dahinter. Futter findet er offensichtlich zur Genüge. Wird gefüttert, lockt ihn auch nicht das plötzliche Getummel der anderen Fische.

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner

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  • Dann wollen wir mal die Daumen drücken, dass er bald die Kurve kriegt.

    Die Mikrofauna/Flora des Aquariumbiotops wird auf Dauer nicht reichen.

    Gruß

    Hajo

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  • Lebt durchweg duster im unteren Riffgestein oder dahinter. Futter findet er offensichtlich zur Genüge. Wird gefüttert, lockt ihn auch nicht das plötzliche Getummel der anderen Fische.

    moinsens,

    auch im riff sieht man diverse jungfischchen nie im freien.

    sie leben im untergrund.

    das verhalten ist m. e. also nicht abwegig.

  • moinsens,

    auch im riff sieht man diverse jungfischchen nie im freien.

    sie leben im untergrund.

    das verhalten ist m. e. also nicht abwegig.

    Das hat sicherlich auch etwas damit zu tun.

    In der natürlichen Umgebung aber zeigen die Adulten dieses Verhalten auch.

    Gruß

    Hajo

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  • N'Abend,

    heute konnte ich sicher beobachten, dass der kleine Kerl auch im Wasser schwebende A-Nauplien frisst.

    Einen Teelöffel teilgeschlüpfter Vita-Nauplien recht genau oberhalb seiner Pick-Höhle hinabgleiten lassen, und nach einigem Zögern nahm er aus der dichten Wolke die Winzlinge an. -

    Interessant ist übrigens dessen Behaglichkeit, keineswegs ein gieriger Fisch. Auch kein Angstfisch, ich denke/(befürchte?), dass er mal ein dominanter Chef werden könnte.

    Was mir gefällt, ist sein Leben im Untergrund. Ich finde dies spannender und schöner, als wenn Fische ständig mit der Nase vor der Frontscheibe stehen.

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner

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  • Hi,

    ich habe vor vielen Jahren mal ein halb verhungertes Paar aus einer Beckenauflösung bekommen. Der Vorbesitzer hat alle seine Fischehalb verhungern lassen weil er Angst vor zu hoher Wasserbeslastung hatte. Dann haben die Zwergis ihm die SPS angenagt....selber schuld. Die beiden habe ich dann wieder hochgepäppelt und bei mir fressen die inzwischen alles: Mysis, feiner Krill, Tintenfisch, Muschelfleisch, Pellets, etc. Habe sie auch schon an Algen zupfen sehen (Nori, Wakame, Mekabu, Hijiki), wenn auch nur halbherzig. Sie sind den ganzen Tag in der Deko unterwegs und picken mal hier und mal da, schädigen aber keine Korallen. Ich würde dem kleinen noch einen Partner gönnen, sieht echt toll aus wenn die so zusammen durchs Becken ziehen.

    Grüße

    Jens

    Von all den Dingen, die ich in meinem Leben bisher verloren habe vermisse ich meinen Verstand am meisten (Ozzy Osbourne)

  • Ich würde dem kleinen noch einen Partner gönnen, sieht echt toll aus wenn die so zusammen durchs Becken ziehen.

    Grüße

    Jens

    Hi

    Bei mir schwimmen seit 2013 zwei Paracentropyge multifasciata im Becken,

    friedlich zusammen durchs Becken ziehen sieht aber anders aus.

    Als ich die Beiden 2013 bekam, waren sie ca 6cm groß, heute ist der

    Große ca 13-14cm, der Kleine eine Schwanzlänge kleiner und wird immer

    vom Großen gejagt.

    Das gleiche gilt auch für das Paar Paracentropyge venusta, wobei der Große

    noch einen cm größer ist, und der Herr über alles im Becken, da kuscht

    sogar der Weißkehl.

    Gruß Ewald

    _______________________________________________________________________________________________________________________________

    Früher hatte ich Angst im Dunkeln.
    Wenn ich heute so meine Stromrechnung sehe,
    hab ich Angst vorm Licht. :loudly_crying_face:

  • Hi Ewald,

    fütterst Du den Viechern Anabolika? 13-14 cm ist ja monströs. Mein Bock ist kaum 10 cm und das sind die friedlichsten Fische die man sich vorstellen kann. Zwar immer unterwegs aber von einem Loch in der Deko zum nächsten, selten komplett im Freiwasser und wenn dann nur kurz. Was ist mit dem Fressverhalten von Deinen Paracentropygen, sind die eher am picken an der Deko oder stürzen die sich auf angebotenes Futter?

    Grüße

    Jens

    Von all den Dingen, die ich in meinem Leben bisher verloren habe vermisse ich meinen Verstand am meisten (Ozzy Osbourne)

  • Hi Jens

    die beiden Multifasciata bekomme ich kaum zu Gesicht, nicht mal beim fressen,

    durch eine der Höhlen sieht mal manchmal das sie Futter schnappen.

    Die beiden Venusta sind sehr viel im Freiwasser.

    Gruß Ewald

    _______________________________________________________________________________________________________________________________

    Früher hatte ich Angst im Dunkeln.
    Wenn ich heute so meine Stromrechnung sehe,
    hab ich Angst vorm Licht. :loudly_crying_face:

  • Hai,

    inzwischen geht es mit schnellen Erfolgen weiter. Das Kerlchen frisst nun auch Goji sowie Matrine unter der Voraussetzung, dass das Granulat sehr fein gerieben ist. Salzkorngröße.

    Sein Vorzeigerevier hat sich von frauenfaustgroß auf Schmiedemeisterfaustgröße erweitert.

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner

    Reefer 425, 2 x Hydra 32 + 40 Watt umlaufende LED-Leisten 13.000 K.+ 5 Spots
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