Hallo miteinander,
in meinem anderen Beitrag äußerte sich Sandy sehr interessant zum Thema Mikrofauna. Ich kopple das von dem "Mandarin"-Thema ab und eröffne dafür ein neues Thema.
Sandy schrieb:
ZitatAlles anzeigenIch habe inzwischen eine etwas andere Meinung, was geeignete Becken betrifft für Leierfische. Da diese oft nicht an Frostfutter gehen ist die Alternative, eine Kleinkrebspopulation aus Copepoden und anderen Kleinkrebsen zu fördern. Nur ist leider die Meinung, dass ein älteres Becken eine bessere Mikrofauna-Umgebung enthält, meist genau das Gegenteil.
Im Laufe der Beckenentwicklung verarmen die Becken eher, was die Vielfalt betrifft und viele Arten sterben schnell aus, nur wenige können sich behaupten und breiten sich zahlenmäßig aus.
Was bei Besatz mit guten Lebendgestein sich in den ersten Wochen gezeigt an wird nach sechs Monaten sehr selten auch nur annähernd noch vorhanden sein.
Die Frage ist deshalb, wenn das Becken einigermaßen stabil läuft, wäre dies nicht die richtige Zeit für eine Auffrischung der Mikrofauna durch eine kleine Menge neues Lebendgestein? Dies würde sowohl den Korallen, die in der Zeit eingezogen sind durch die Bereicherung der Biologie zugute kommen als auch durch den Einzug von weiteren Arten den Pickern, die gerne nach diesem Mikroleben suchen. Wenn dieses dann durch etwas Zugabe von Staubfutter gefördert wird könnte dies gerade den Fischen entgegenkommen, die mit Frostfutter oder Kunstfutter wenig anfangen können.
Deshalb vielleicht die Empfehlung, wenn man gutes Lebendgestein sieht, ein oder zwei Kilo mit ins Becken zu setzen.
Viele Grüße Sandy
Das erweitert meinen 70+ Horizont, denn es deckt sich mit meinen Beobachtungen. Ich ging bisher davon aus, dass in meinem vier Jahre stehenden 400 l Becken der nur geringe Anteil an Kleinsthüpferlis auf das Abgrasen der Zwergkaiser und des Kanarien-Docs beruhte.
Doch auch mein "leeres" Versuchsbecken mit ausschließlich einem Lebendstein bestätigt Sandys Theorie. Vor einem Jahr gestartet, wimmelte es binnen kurzer Zeit von Tisben und Kleinstkrebsen, etc. Seit etwa einem halben Jahr stelle ich fest, dass davon fast nichts mehr zu sehen ist, obwohl das Becken keine Fischinsassen hat.
Das könnte tatsächlich mit der Monokultur zu tun haben. Denn Zooplannkton-Nahrung inform von Phytoplankton bekommt das große Becken jede Nacht.
Ich würde es begrüßen, wenn sich dieses sicherlich wichtige und interessante Thema hier vertiefen würde.