Welchen Sand ?

  • Hi Zusammen,


    mich würde ja mal interessieren welchen Sand ihr verwendet oder welchen ihr jetzt nehmen würdet bei einem Neustart. "Toter" oder "Lebender" Sand?
    Welche Körnungsgröße? Vielleicht auch genaue Marke? (Wenn das hier geduldet wird)


    Und natürlich auch gerne eine Erklärung, warum.



    Liebe Grüße
    Johann

  • Hallo Johann,


    ich habe mir Sand aus der DSB-Anlage von Mrutzek geholt.
    Der hat die perfekte Korngröße für das Aquarium und es wimmelt nur so von Leben darin.
    Ist zwar etwas teurer, bringt aber in Sachen Biodiversität mehr als jeder andere Sand.


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Hallo Johann,


    bei live Sand aus der Tüte wäre ich vorsichtig. Zwar sind da lebende Bakterien enthalten, was schon ganz gut sein kann, aber andere lebende Organismen wird man darin nicht finden. Ich bin bei solchen Produkten sehr skeptisch. Wenn die Palette mit dem Sand mal bei Minusgraden draußen stand oder in der prallen Sonne, dann lebt da gar nichts mehr. Da kauft man halt die Katze im Sack.
    Wenn live Sand, dann tatsächlich den von Mrutzek.
    Ansonsten gibt es halt die Sande, die nicht aus dem Meer kommen, sondern abgebaut und vermahlen/zerkleinert werden. Da nützen auch die Fantasie Namen nichts, wie Tonga, Fiji usw. Früher gab es von Aquamedic echten Korallensand. 1-2 mal ausspülen und er ist gebrauchsfertig. Die anderen Sande muss man ewig ausspülen und selbst dann werden sie nicht so richtig klar. Außerdem ist der nätürliche Korallensand schön abgerundet, der "hergestellte" ist meist recht scharfkantig.
    Echter Korallensand ist sehr rar geworden, man bekommt ihn aber noch. Er sieht auf Bildern nicht so schön schneeweiß aus, das täuscht aber. Im Becken unter Beleuchtung ist er schön weiß.


    Grüße


    Chris

  • Hallo,


    ich würde niemals Livesand verwenden. Nicht nur, dass da kaum bis gar nicht lebende Bakterien vorhanden sind (die würde man auch schon allein mit Korallen einbringen), sondern meist ist der Livesand mit organischen Stoffen belastet. Dies ist vor allem in der Startphase kontraproduktiv.


    Gruß


    Bernd

  • Hallo Johann,


    nur zur Klarstellung: Der Sand von Mrutzek ist kein Livesand im herkömmlichen Sinne (feuchter Sand in der Tüte mit Bakterien angereichert) sondern Sand aus einer laufenden DSB-Anlage.
    Da sind Kleinkrebse, Sporen, Schwämme, Bakterien, Schnecken, Schlangensterne, ... drin.


    Ich habe dadurch z.B. eine große "Auswahl" an verschiedenen Schlangensternchen erhalten, dazu hunderte von Schnecken und Flohkrebschen.


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Hallo,


    ich habe in meinem Becken seit ewigen Zeiten Korallenkies 3 - 4 mm. Der wurde noch nie gewechselt und anaerobe Stellen bilden sich da nie.
    Allerdings scheint Korallenkies inzwischen schwer erhältlich zu sein. Ersatzweise würde ich Aragonit-Kies in ähnlicher Körnung verwenden. Den gibt es z.B. von Dupla.


    Den Sand von Mrutzek kenne ich nicht. Wenn er wie beschrieben tatsächlich belebt und nicht zu sehr belastet ist, wäre dies sicher auch einen Möglichkeit.
    Wichtig: Nur eine dünne Schicht Bodengrund einbringen!


    Gruß


    Bernd

  • Hallo Johann,


    wenn ich jetzt neu starten würde, würde ich mir echten Korallensand besorgen (Aquamedic, Dupla), so 2-3mm und dazu ein paar Kilo Live Sand von Mrutzek. Zur Sandkörnung: wenn du grabende Tiere haben möchtest oder sandkauende Grundeln, sollte es möglichst fein sein. 5mm ist fast schon wieder zu grob. Je feiner der Sand, desto schneller wird er aber weggeblasen von der Strömung. So ein Mittelding 2-4mm ist meist am besten.


    @Bernd
    Bei dem Experiment von BRS hat der Live Sand aus der Tüte und der Live Mud ganz gut abgeschnitten. Die Vielfalt war deutlich höher als bei tot gestarteten Becken, das haben die mit de Aquabiomics Analyse belegt. Aber ich sehe es wie du, erstens bekommt man die Bakterien auch über Ableger, Lebendgestein oder echtem Live Sand, zweitens weiß man nie, ob da noch Leben in der Tüte ist.


    Grüße


    Chris

  • Hallo Chris,


    da muss ich dir widersprechen.
    Gerade für grabende Tiere ist eine unterschiedliche Korngröße essenziell.
    Zu kleine Körnung macht den Sand schwer und erschwert das Graben, außerdem leben verschiedene Kleinstlebewesen in unterschiedlichen Schichten mit unterschiedlichen Korngrößen.
    Zu große Korngrößen wiederum sorgen für jede Menge Dreck und Mulm.
    Wie bei der Biodiversität ist auch hier die Vielfalt entscheidend.
    Es gab mal einen guten Guide zum Thema DSB, wo auch erklärt wird, warum genau diese oder jene Korngröße verwendet werden sollte.


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Ich finde den leider nicht mehr, ist auch schon relativ alt, aus der DSB-Zeit halt.
    Ich wollte vor einiger Zeit aus diversen Gründen mein Becken auf DSB umrüsten und hatte mich ziemlich intensiv in das Thema eingelesen.
    Dafür hätte ich aber mein Technikbecken umbauen müssen (auch dafür hatte ich schon alles gezeichnet und Angebote eingeholt usw), dafür gab es aber keine Freigabe von der Finanzdirektion :frowning_face:


    Daher ist das im Endeffekt nix geworden.


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Zu DSB würde ich heute aber grundsätzlich nicht mehr raten, vor allem nicht für Einsteiger. Da gab es doch auch viele Probleme, weshalb sich die Sache mehr oder weniger überlebt hat.


    Gruß


    Bernd

  • Hi Rüdiger,


    ich habe 3-5mm und für manche Bodenbewohner ist das schon zu grob. So ganz feinen Sand würde ich auch nicht empfehlen, deswegen der Rat mit den 2-3 mm. Ich bin allerdings mit meinem sehr zufrieden, verschlämmt nicht und wird nicht so schnell weggeblasen.


    Grüße


    Chris

  • ich habe 3-5mm und für manche Bodenbewohner ist das schon zu grob. So ganz feinen Sand würde ich auch nicht empfehlen, deswegen der Rat mit den 2-3 mm. Ich bin allerdings mit meinem sehr zufrieden, verschlämmt nicht und wird nicht so schnell weggeblasen.

    Es ist immer ein Gemisch aus vielen verschiedenen Stärken. Nur so können sich die Tiere z.B. eine Höhle bauen. Zu klein (Live-Sand) ist da gar nicht so gut. Wichtiger ist da auch der Rest im Becken.



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    LG
    Daniel

  • Hallo,


    was ich eigentlich nur zum Ausdruck bringen wollte: je gröber der Sand, desto mehr bodengrabende Tiere fallen als Pfleglinge aus. Sanddollars (ok, sind sehr speziell) brauchen sehr feinen Sand, die allseits beliebten Babylonia Schnecken auch. Bei Versuchen hat sich z.B. gezeigt, dass Babylonia spirata Sand zwischen 0.05 – 0.002 mm bis 0.25 – 0.10 mm bevorzugt. Selbst im noch feinen Sand von 1-2mm fand man kaum noch Schnecken. Auch viele Nassarius Schnecken bevorzugen feinen Sand. Je gröber, desto mehr Stress erzeugt es und dann brauch man sich nicht wundern, warum die Tiere nach kurzer Zeit verschwinden.
    Auch für grabende Grundeln sollte der Sand nicht zu grob sein.


    Das ist für die die Eingangsfrage vielleicht auch etwas zu speziell, man sollte halt im Zweifel immer 10x nachlesen, welche Tiere für welchen Bodengrund geeignet sind.


    Grüße


    Chris


    PS: Rüdiger, schöne Aufnahmen!

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