Welche Koralle hält dem Angriff einer Galaxea stand?

  • Hallo zusammen!


    Einige kennen sicher das Problem, dass man im Umkreis einer Galaxea fascicularis kaum eine Koralle etablieren kann. Deren Kampftentakel erreichen hier locker eine Länge von 20 cm und mehr.


    Hat vielleicht trotzdem jemand einen Tipp aus eigener Erfahrung, ob es eine Koralle gibt, gleich welcher Art, welche die Berührung aushält und mit dieser Nachbarschaft klarkommt?


    Grüße
    Ingrid

  • Hallo Ingrid,


    Kurz und bündig: Keine.


    Gruss
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Catalaphyllia, Euphyllia und Plerogyra kommen in puncto Nesselung zwar ran, haben aber auf Dauer keine Chance.
    Mit einer Catalaphyllia habe ich das noch nicht probiert, mit den anderen schon. Kein gutes Ergebnis.
    Gruss
    Hajo

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    (Mark Twain)


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  • Konnte auch als "Nesselhemd" getragen werden. :grinning_squinting_face:


    Gruss
    Hajo

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  • Catalaphyllia, Euphyllia und Plerogyra kommen in puncto Nesselung zwar ran, haben aber auf Dauer keine Chance.
    Mit einer Catalaphyllia habe ich das noch nicht probiert, mit den anderen schon. Kein gutes Ergebnis.


    Hallo Hajo,


    vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht. Genau darum geht es mir. Ich muss ja keine Korallen verheizen, wenn der Ausgang schon vorher feststeht.


    Grüße
    Ingrid

  • Hi Hajo,


    die lamellosa hast Du auch schon versucht?
    die vertreibt bei mir Anemonen,Euphyllias usw...gläserne Kampftentakeln mit ca 5-10cm länge,bei Blaulicht...ich hätte jetzt wirklich vermutet,dass die 2 sich nichts nehmen....Aber ein Übel mit einem anderen bekämpfen?


    Gruß
    Thomas

  • Hallo Thomas,


    mit der Echinopora lamellosa würde ich die Problemzone dann ja nur ausweiten.
    Aber gut zu wissen, dass die auch so lange Tentakel haben kann. Die sieht auf Fotos immer so unschuldig aus.


    Grüße
    Ingrid

  • Hallo
    Ich habe ca 3 Monate lang ein Keniabäumchen neben meiner Galexea stehen gehabt, bis durch ein Medikamenteneintrag die Galexea eingegangen ist. Es kann aber sein dass es zu keiner Vernesselung gekommen ist, weil ich Aktivkohle im dauereinsatz hab
    Gruß Harry

  • Hallo zusammen,


    mich überrascht ein wenig der Bericht um die "enorme" Nesselfähigkeit von Echinoporen. :confused_face: Meine Beobachtungen sind da völlig anders. Auf der Skala von 1 (schwach) bis 10 (stark) der Aggressivitätenliste befindet sich die Echinopora auf Stufe 2 ! Wer dieser Aussage von Julian Sprung nicht vertraut, der schaue sich die Diskussion über "Nützlinge die im Bestand nicht fehlen sollten. Macht bitte Vorschläge", von Torben an. Hier speziell den Bericht und Bild Nr.77. Dort auf der rechten Seite umwächst eine Echinopora eine Weichkoralle. Ich habe leider keine passable Aufnahme gefunden, wo dieselbe Echinopora Hornkorallen umwächst, aber nicht abtötet. Ist aber so. Normalerweise würden diese den Kampftentakeln einer stark nesselnden Art nicht widerstehen können. Wie man aber sieht, doch. Das kann ja nur eine Ursache haben: Die geringe Nesselkraft des Konkurrenten.
    Auf der anderen Seite möchte ich darauf hinweisen, dass bei unsachgemäßer Pflege Korallen oder die großen Seeanemonen ihre angestammte Nesselfähigkeiten verlieren können. Sie werden schwächer. So ein Tier wird sich dann nicht mehr so durchsetzen können, wie angenommen.
    Darüber kann man einmal nachdenken, wenn bei Vernesselungen die Annahme und das Ergebnis nicht übereinstimmen.
    Gruß
    Hajo

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  • ..............bis durch ein Medikamenteneintrag die Galexea eingegangen ist. Es kann aber sein dass es zu keiner Vernesselung gekommen ist, weil ich Aktivkohle im dauereinsatz hab
    Gruß Harry



    Hallo Harry,


    das ist nicht die richtige Schlussfolgerung. Die Waffen der Galaxea sind die langen bis sehr langen Kampftentakeln. Durch Abtasten ihrer Umgebung verschafft sie sich Platz, aufgrund der hohen Nesselkraft dieser Faeden, schafft hier also Platz durch betasten ihrer Konkurrenz. Da hilft auch keine Aktivkohle. Die wirkt nur bei sich frei im Wasser bewegenden Zellen, die über die Kohle dann festgehalten werden.
    Gruss
    Hajo

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    aber aufhören zu leben.
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  • Ich habe ca 3 Monate lang ein Keniabäumchen neben meiner Galexea stehen gehabt


    Hallo Harry,


    das Keniabäumchen wäre eine Überlegung wert. Immerhin hält es sich in meinem Anemonenbecken auch ganz tapfer.



    mein tip ist immer: gaaanz am ende der strömung auf einem einsamen stück felsen...;-)


    Ja, so war auch mein Plan. Aber meine Strömung hat nicht verstanden, dass sie an der Glasscheibe zu Ende sein soll. :frowning_face:


    Grüße
    Ingrid

  • Hallo Ingrid,


    Kannst Du die Galaxea nicht vertikal versetzen? Das gibt Platz auf der horizontalen Ebene.


    Gruss
    Hajo

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  • Hallo Hajo,


    wenn ich sie vertikal versetze, hat sie ja eine neue Horizontale, die sie erobern kann.


    Grüße
    Ingrid


    Nicht, wenn Du die Galaxea hoch genug unterfuetterst. Das Gestein dahinter koennte man auch nach vorn verlängern und das Tier darauf platzieren. Nicht so hoch, aber doch hoch genug setzen. Geht natürlich auf Kosten des "freien Raums". Um die Galaxea zu behalten, wuerde ich diese Lösung waehlen. Kurz über lang musst Du Dir sowieso Gedanken machen, denn die Galaxea legt, bei entsprechendem Calciumlevel, gut zu.
    Gruss
    Hajo

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    (Mark Twain)


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  • Kurz über lang musst Du Dir sowieso Gedanken machen, denn die Galaxea legt, bei entsprechendem Calciumlevel, gut zu.


    Hallo Hajo,


    ich habe gerade mal nachgeschaut. Die Galaxea habe ich seit sechs Jahren. Bei mir wächst alles nur gaanz langsam (außer Kugelalgen) (und Caulerpa). Das ist meistens nicht gut, aber in diesem Fall schon. :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Grüße
    Ingrid

  • Ein sehr schönes Becken :smiling_face:

    MfG
    Björn


    -------------------------------------------------------------
    Wisst ihr, was das tragische an Kanada ist?


    Die hätten französisches Essen, britische Kultur und amerikanische
    Technologie haben können, aber die haben französische Technologie,
    britisches Essen und amerikanische Kultur bekommen.

  • Hallo Ingrid,


    ich befürchte, wenn du das Keniabäumchen in Reichweite der Galaxea stellst, dass sie dann nicht mehr ihre volle Pracht zeigen wird. Bei mir stand sie lange Zeit zwischen einer Euphyllia und einer Acanthastrea und hatte aufgrund ihrer Größe auch immer wieder Kontakt mit den beiden. Geschadet hat es zwar keiner, aber die Kontaktbereiche aller drei waren immer etwas zusammengezogen.


    Wenn du damit leben kannst, wäre es einen Versuch wert.


    Grüße Andreas

  • Hallo Andreas,


    vielen Dank für deinen Hinweis. Das Keniabäumchen könnte ich wieder entfernen, wenn mir die Sache nicht gefällt. Etwas Bedenken habe ich noch, dass es sich im Becken unerwünscht ausbreitet.


    An eine Euphyllia glabrescens hatte ich auch schon mal gedacht. Die greift bei mir sogar die Kupferanemonen an. Wäre sicher interessant zu beobachten: Zwei Kampfkorallen in Gefechtsstellung.
    Aber auch die Euphyllia bräuchte wieder einen großen Radius um sich herum.


    Grüße
    Ingrid

  • Hallo Ingrid,


    das Problem mit dem Nesseln ist relativ. Nach meiner Erfahrung liegt die Nesselkraft der Kupferanemonen unterhalb der meisten großen Seeanemonen.
    Wie auch immer, hier ein Foto einer ebenfalls 6 Jahre alten Galaxea. Allerdings in optimaler Calciumsättigung stehend. :grinning_squinting_face:


    Gruß
    Hajo




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  • Hallo Ingrid,


    es wurde ja schon geschrieben, dass es wenig Sinn macht, wenn zwei Steinkorallen sich gegenseitig vernesseln oder verdauen. Meines Erachtens halten Leder- und Weichkorallen, insbesondere deren Stamm, eine Vernesselung ganz gut aus.


    Ich habe eine meandroide Hirnkoralle, ich denke Platygyra, die ähnliche lange Kampftentakeln hat. Die putzt vorwiegend in Strömungsrichtung die Steinkorallen von ihren Skeletten, das hält keine Steinkoralle aus.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Meines Erachtens halten Leder- und Weichkorallen, insbesondere deren Stamm, eine Vernesselung ganz gut aus.


    Hallo Hans-Werner,


    vielen Dank für diesen Tipp. Das werde ich mal probieren. Da aus eigenem Bestand Lederkorallenableger zur Verfügung stehen, habe ich da nicht viel zu verlieren.


    Grüße
    Ingrid

  • Hallo zusammen,


    So, wie sich (hoffentlich) über die Vergesellschaftung unserer flossigen Freunde Gedanken gemacht wird, sollte das auch ebenso für die Vergesellschaftung von Korallen gelten. Es darf sich ruhig einmal jeder über die Stärke der Nesselkraft der verschiedensten Korallen informieren. Dann passieren auf diesem Sektor auch nicht so viele Unfälle, die vielerorts zum teilweise, oder auch kompletten Absterben der Korallen führen kann. Learning by doing ist bei der Besetzung eines Riffaquariums mit unterschiedlichen Korallenarten nicht angebracht. Hier sind die bedeutendsten Parameter a) Licht, b) Strömung, c) Aggressivität und die Kenntnis über die Empfindlichkeit (Haltbarkeit) der Tiere. Allerdings greift man manchmal auch daneben. :frowning_face:
    Ich hatte damals eine Catalaphyllia dicht neben eine Euphyllia divisa gesetzt. Beide haben den Ruf stark zu nesseln. Obwohl beide sich nicht berührten, zog sich mit der Zeit bei der Euphyllia, die der Catalaphyllia zugewandte Seite langsam zurück, so dass der Hauptanteil der Gewebemasse sich auf die entgegengesetzte Seite verlagerte. Optisch ergab das jetzt ein asymmetrisches Bild. Man sah der Euphyllia die unangenehme Situation an. Beeinträchtigung gibt es also auch ohne direkten Kontakt. Er muss nur lange genug dauern!
    Man sollte sich auch davon frei machen, alle Spezies einer Art als gleichermaßen aggressiv einzustufen. Das wäre ein schwerer Fehler. Zum Beispiel in der beliebten Familie der Gonioporen sollte es nicht nur den Hinweis auf die unterschiedlichen Nahrungsangebote geben, sondern auch einen Vermerk über ihre sehr unterschiedliche Nesselfähigkeit. Sonst wird man da auch seine Überraschungen erleben können. :grinning_squinting_face:
    Gruß
    Hajo

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  • Moin!


    Hans-Werners Tipp mit der Lederkoralle habe ich umgesetzt. Die Fingerlederkoralle hat etwas gebraucht, bis sie sich an dem Standort akklimatisiert hatte, aber jetzt öffnen sich die Polypen und sie ist auch schon ein gutes Stück gewachsen. Dass die Tentakel der Galaxea sie gelegentlich berühren, scheint sie nicht zu stören.
    Der Hingucker ist sie zwar nicht gerade, aber immer noch besser, als den Platz frei zu lassen.


    Grüße
    Ingrid

  • Hallo Ingrid,


    vielen Dank für die Rückmeldung! Die Lobophytum sieht doch gut aus, braucht man doch nicht verstecken! =) Wenn man die Polypen noch einen Tick mehr rauskitzelt, finde ich die sogar richtig schön. Also, zumindest ich finde die weißen Sternchen auf einer Lobophytum schön.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo Ingrid,


    ähnlich Hans-Werner´s Platygyra möchte ich auch solch einen "Abräumer" vorstellen. Diese Goniopora-Art hinterlässt ausnahmslos "verbrannte Erde". Die Umgebung sieht später so aus, wie nach dem Aufbringen eines besonders radikalen Unkrautvernichtungsmittels. :frowning_face: Dieses natürlich im Garten, nicht im Becken! :grinning_squinting_face: Ich habe manchmal den Eindruck, das Tier besteht in manchen Situationen ausschließlich aus Kampftentakeln. Aus diesem Grund habe ich sie auch in die Ecke verbannt. Selbst der Euphyllia ist die Nähe unangenehm. Meine anderen Gonioporen sind weit weniger aggressiv.
    Gruß
    Hajo







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    (Mark Twain)


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