3m Schlammspringerbecken entsteht

Eine schöne Aufgabe für ein tolles Haus:

Die Biosphäre Potsdam, eine wirklich sehenswerte Indoor Tropenanlage mit dieversen Tieren und vor allem Pflanzen, bekommt von Korallenwelt eine neue Schlammspringeranlage gesponsort.
Das alte 150 x 50cm Becken ist viel zu klein für die Tiere und die Mangroven. Jetzt wird ein neues Domizil mit richtiger Felslandschaft gebaut, wo auch die Mangroven bis zu 2 m hoch wachsen können.

Hier haben die Chefplaner mal wieder ganze Arbeit geleistet, denn die Anlage, eine große 2000 Quadratmeter Halle hat natürlich gar keinen richtigen Zugang... Braucht man ja auch eigentlich nicht, wenn da 20m hohe Bäume drin stehen...
Also gings mit der Anlieferung nur auf die harte Tour:

Der Chef persönlich an der Deichsel:

WER baut solche Wege? ARCHITEKTEN?

Und abwärts geht´s auch noch:

Stefan, Du kommst doch selbst von der Küste, daher weißt Du ja:

Die besten Kapitäne stehen immer an Land!

Hier die größte Tür um in eine 2000 Quadratmeter große Halle zu gelangen! Natürlich erst, nachdem man mehrere dieser Zickzackwege erfolgreich absolviert hat:

Deswegen gibt´s ja auch das Forum. Viele wollen sehen, wie die "Profi´s" das machen, aber die kochen natürlich auch nur mit Wasser.

So, noch eine Indoor Dschunglefahrt und das Ding ist fast an seinem neuen Platz:

Nee Sigfried: Der Chef steht nur rum und die anderen wissen auch nicht recht, was sie machen sollen...

Naja, der Chef nimmt schon mal Maß und dann steht das Ding da, wo es hin soll.

Naja, ich möchte ja nach und nach zeigen, wie es entsteht, noch ist es ja nicht fertig. Rom wurde ja auch nicht an einem Tag erbaut.

Nun ist es also dort, wo es hingehört: Mitten im Dschungel. noch ist eine einfache Holverkleidung drumherum, die der Betreiber aber noch ändern will.
Auch hier kommt ein energiesparendes Konzept zum Einsatz, bei dem das Wasser keine Höhen überwinden muß.

Stefan, die ganze Halle hat eigentlich ganzjährig über 20°C. Die Schlammspringer werden insofern NICHT artgerecht gehalten, als das die ganze Landschaft aus einem von Klaus Jansen mal in die Meeresaquaristik eingeführten 2 Komponenten PU Schaum ausgeformt wird. Also so gut wie keine Ablagerungen und immer klares Wasser, was für die Besucher wichtig ist.
Die Art, welche vorgesehen ist, gräbt auch selbst keine Löcher, man kann die schon im Zooaquarium Berlin und in Wilhelmshaven bewundern. Das Becken ist auch groß genug, damit sich alle Tiere aus dem Weg gehen können.

Hier ein Einblick, wie diese Landschaft für die Tiere aussieht. Hier kann man Klaus Jansen nur danken, daß er das Thema Schaum mal wirklich professionell in die Aquarienszene eingeführt hat. Alle Becken, vor allem in öffentlichen Schauaquarien, die ich bisher gesehen habe wirkten nur kitschig.
Wir haben viel von ihm gelernt, erreichen aber noch nicht seine Perfektion. Wir arbeiten daran Klaus und nochmals Danke für die Bereitstellung einer solch großartigen Technologie!

Zur Energieeinsparung: Vorher wurde das vorhandene Becken mit einer 60W Eheim Pumpe aus einem Unterschrankfilterbecken hochgepumpt. Diese fällt komplett weg. Der in der Filterkammer stehende Abschäumer saugt sein Wasser selbständig an und es läuft über einen kleinen Bachlauf wieder ins Hauptbecken zurück. Gemessen an den Wasserfällen dort in der Halle ist das sicher peanuts, aber 60W kosten die meisten von uns schon 100 Euronen im Jahr. Für ein Becken zu Hause vielleicht schon ein wenig interessant.

Das Problem war, daß die engen Wege links und rechts mit z.T. 30cm hohen Stahlkanten versehen waren, an denen wir das Becken niemals vorbeibekommen hätten. Daher die abenteuerlich Konstruktion mit dem Palettenstapel.

Diese Woche werden die Rückwände verblendet und die Filterkammer. Dann wird der Rest ausgeschäumt. Bin auch mal gespannt von welcher Höhe sich die kleinen Schlammspringer ins Becken stürzen...

Das alte Becken hatte Keramik, aber wir wollten eine Deko aus einem Guß, die wir hier fertig vorbereiten und dort vom Betreiber zusammengebaut werden kann. Ich mache nur noch das endfinish.

Wenn man nur den Boden macht, dann reicht der Schaum aus, benötigt allerdings natürlich eine vernünftige Haftkonstruktion auf Glas, um später nicht einfach aufzuschwimmen. Gerade bei Wasserständen über 60cm wirken da nicht zu unterschätzende Kräfte.

Für den Rest muß man sich überlegen, was man will. Für die Schlammspringer soll ja eine richtige Landschaft her, so daß die auch an Land herumhüpfen können. Das geht natürlich nur mit vorheriger Unterkonstruktion. Denn das Schaummaterial ist verdammt teuer und wenn man dann einen Kubikmeter nur für das Modellieren verbraucht, rechnet es sich irgendwann nicht mehr. Schließlich benötigt man ja nur diese schöne Oberfläche!

So, nun ist alles fertig und Tiere sind auch schon eingezogen:

Stefan, daß habe ich früher auch immer geglaubt, bis ich mal die Anlage im Zoo Aquarium Berlin gesehen habe. Alle Schlammspringer, die ich bisher geshen habe, saßen den ganzen Tag herum oder verbrachten die Zeit damit, sich so lange zu dezimieren, bis nur noch zwei übrig waren.

Diese kleine indonesische Art ist sehr gesellig und unheimlich aktiv. Die streiten und schubsen sich den ganzen Tag, balzen herum und schmeißen sich gegenseitig in´s Wasser. Da kann man wirklich stundenlang zusehen, es wird nie langweilig.
Sowas will ich auch mal haben, wenn ich groß bin!

Die Biosphäre an sich ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Merkwürdig warum 400.000 in das gräsliche Dome Aquaree gehen und nur 100.000 hierhin, wo einem wirklich was geboten wird.
Deine Frau wäre auch von den Schlammspringern begeistert, vor allem Deine Tochter! Auf Bildern sehen die sehr unspektakulär aus, aber wenn die erstmal eingewöhnt sind....

Die Biosphäre macht viel regionale Werbung. Wer da einmal war, wird wohl immer wieder hingehen, wenn er sich für Tiere und Pflanzen begeistert.

Das Sealife Zeugs kennen sicher auch viele aus Funk & Fernsehen...