Skimmer und Abschäumer

  • Hi, ich bin noch recht neu und hab mein Meerwasseraquarium jetzt seit 20 Tagen am laufen.

    Ich habe jetzt eine Frage bezüglich Skimmern, Oberflächenabsaugern und Abschäumern: wo liegt hierbei der Unterschied.

    Ich weiß, dass ein Abschäumer organisches Material aus dem Aquarium filtert und aufschäumt, damit man es dann entfernen kann. Aber was ist dann ein Skimmer und ein Oberflächenabsauger? Ich hab teilweise gelesen, dass das das selbe sei, zumal auf englisch heißt Abschäumer ja auch skimmer.

    Primär frage ich, weil ich bisher noch keinen habe, weil man wohl auch ohne ganz gut auskommt, solange man regelmäßige Wasserwechsel macht, was ich bisher mache. Ich weiß, dass der Vorteile hat, deswegen will ich mich jetzt erkunden.

    Ich habe Online den Eccoskim von Juwel gefunden, der wohl auch für Meerwasseraquarien genutzt werden kann. Da ich eh ein Juwel Aquarium habe, auch den Filter davon nutz und man den Skimmer wohl einfach an den Filter packen kann, fänd ich das gar nicht schlecht.

    Danke für eure Tipps :smiling_face:

  • Hallo!


    Der Eccoskim saugt die Kammhaut nur an und vermischt sie mit dem Beckenwasser. Er entfernt nichts und macht das Beckenwasser nicht besser.

    Ein Abschäumer fördert die Kammhaut in den Schaumbecker und entlastet somit das Beckenwasser von Schadstoffen. Eine zugegeben sehr vereinfachte Darstellung die DIr hoffentlich hilft den Unterschied zu verstehen.

  • Okay, das heißt wenn ich einen Abschäumer habe, brauche ich den Eccoskim nicht, weil er die selbe Aufgabe übernimmt nur besser umsetzt, richtig?

    Wenn ich jetzt auf beides Verzichten würde, wie würde ich die Kahmhaut dann denn loswerden?

  • Aquarium hat 240 Liter max, schätze mal 200 L netto. Maße sind 120x40x50 cm. Fische möchte ich ein paar Grundeln, vielleicht einen Schleimfisch, Clownfisch und idealerweise irgendwann einen Mandarinfisch. Primär möchte ich aber Wirbellose und Korallen halten

  • Skimmer(engl) = Abschäumer(deu)

    Ein Oberflächenskimmer sorgt lediglich dafür, dass an der Oberfläche das Wasser angesaugt und darunter wieder herausgeschoben wird. Dies befreit die Oberfläche von der Kahmhaut und sorgt so für mehr Licht und besseren Gasaustausch mit der Luft. In einem kleinen Becken wird auch noch etwas Strömung dadurch erzeugt. Dies ist notwendig, wenn kein Technikabteil oder Überlaufschacht mit Überlauf existiert, wo die Oberfläche automatisch herunterfließt.

    Ein Abschäumer lagert an der Grenzschicht von Wasser und Luft organische Partikel an, erzeugt so einen braunen Schaum und befördert diesen dann in den Auffangbecher, wo man ihn entfernen kann. Gleichzeitig wird durch das Vermischen von feinen Blasen und dem Wasser ein hoher Gasaustausch mit der Luft erreicht. Durch die enorme Oberfläche der vielen Blasen ist der Gasaustausch ein Vielfaches von der Oberfläche des Aquariums.

    Ohne Abschäumer:
    Gasaustausch findet nur über die Oberfläche statt. Deshalb darf das Aquarium nicht geschlossen sein, sonst ersticken die Tiere. Höchstens eine Sprungsicherung mit Netz, aber keine Scheibe oder sonstige geschlossene Abdeckung. Wegen der Kahmhaut sollte ein Oberflächenabzug vorhanden sein, da sonst die Kahmhaut den Gastaustausch blockiert und zusätzlich das Licht schluckt, was eigentlich zu den Korallen kommen soll.
    Je wärmer das Wasser desto weniger Sauerstoff kann es aufnehmen. An heißen Tagen im Sommer können Tiere mit hohem Sauerstoffbedarf wie Garnelen und Fische dann ersticken, wenn nicht für starke Oberflächenbewegung gegengesteuert wird. Eine Strömungspumpe sollte deshalb zusätzlich zum Oberflächenabzug dafür sorgen, dass die Oberfläche gut bewegt wird.
    Im Winter wenn wenig gelüftet wird, reichert sich die Luft mit Kohlendioxid an und das Becken, das seinen Gasaustausch mit der Raumluft vornimmt, wird im Laufe der Zeit immer weiter versauern. Niedriger pH-Wert sorgt dann für Probleme bei Kalkablagernden Tieren wie Steinkorallen, Muscheln, Schnecken. Teilweise können auch Fische unter niedrigem pH-Wert leiden. Ohne Abschäumer kann nur regelmäßig und häufig gelüftet werden. Ergänzend kann man mit Kalkwasser arbeiten, um den pH-Wert zu erhöhen.
    Ohne Abschäumer kann nach Methode von Anker und Meer ein Außenfilter verwendet werden, dieser sollte dann Filtermaterialien enthalten für Bakterien zur Nährstoffumwandlung.

    Mit Abschäumer:
    Wenn ein Abschäumer aktiv ist sollte die Luftzufuhr zum Abschäumer immer mit Frischluft versorgt sein. Ähnlich wie wenn Du Deinen Kopf in eine Tüte steckst wirst Du ersticken, auch wenn Du noch so heftig am Keuchen bist. So ist es auch, wenn der Abschäumer unter der geschlossenen Abdeckung arbeitet oder der Unterschrank mit Technikbecken gut abgedichtet wird. Idealerweise wird von draußen eine Luftzufuhr zum Abschäumer zu legen, um das Versauern des Beckens zu verhindern.
    Zusätzlich gibt es noch die Möglichkeit, die Luftansaugung über Atemkalk zu filtern, wenn im Winter wenig gelüftet wird. Kalkwasser kann dies noch unterstützen.

    Wenn Fische im Becken sind wird wegen der Sauerstoffzufuhr ein Abschäumer empfohlen. Wird im Sommer der Raum mal 25-27°C warm, ist es sehr angeraten, einen Abschäumer zu verwenden, das Becken wird dann noch ein paar Grad wärmer sein und schnell an die Grenze kommen, wenn Du nicht über Lüfter gut das Becken runterkühlst im Sommer.

    Viele Grüße

    Sandy

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