Anthelia Erfahrungen

  • Hallo zusammen,


    wer hat Erfahrung mit dieser Koralle? Die langen Tentakel sehen in der Strömung echt schön aus, aber viele berichten, sie werden zur Plage. Wenn man sie auf einen Stein setzt, bleiben sie da wie z.B. das Affenhaar? Oder muss man mit Ablegern rechnen, die sich irgendwo im Riff festmachen?

  • Hallo Chris,


    ich habe einen Stein mit einer Anthelia aus einer Beckenauflösung bekommen und die Anthelia hat innerhalb von einem Jahr den gesamten Stein überwachsen, mehr aber nicht.


    Tolle Koralle, kannst du von mir haben.

    Mit dem Versand müssen wir uns mal was überlegen dann.


    Viele Grüße,

    Rüdiger

  • Pinnitomie ist eine asexuelle Vermehrungsstrategie ähnlich wie budding.

    Es lösen sich Polypen oder Polypenteile, auch winzige Stückchen.

    Sie können sich überall im Becken ansiedeln.

    So brav, wie Rüdiger es beschrieben hat, hat sich nach meinen Beobachtungen Anthelia nicht verhalten.

    Möglicherweise werden bestimmte Reize ausgelöst, welche die asexuelle Vermehrung triggern.

    Anthelia hat bei mir fast die komplette Rückwand überzogen.

    Einzelne, abgelöste Polypen wucherten auch zwischen den Acroporen.

    Gruß

    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • So brav, wie Rüdiger es beschrieben hat, hat sich nach meinen Beobachtungen Anthelia nicht verhalten.

    Meine schon. Das wunderschöne Exemplar hat sich nur recht langsam ausgebreitet und ist auch nach langer Zeit über die unmittelbare Umgebung nicht hinausgekommen. Vermutlich verhalten sich verschiedene Anthelia-Arten auch unterschiedlich.



    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Ich habe die Art auf Wolfgangs Bild vor langer Zeit auch mal gehalten und bei mir blieb sie auch auf den Stein beschränkt mit dem ich sie erworben habe.


    Ich hatte nur immer wieder Probleme , daß sie sich einige Zeit wunderbar hielt , und dann ein großer Teil abstarb . Nach einiger Zeit regenerierte sie ab aber


    wieder.

  • Es sind mindestens ein Dutzend Arten der Anthelia bekannt.

    Es kommen mit der Zeit noch weitere dazu.

    Aus diesem Grund kann man das Wachstum nicht nur an einer Art für alle festmachen.

    Die Verfügbarkeit der Art(en) im Handel erweist sich als der limitierende Faktor.

    Um mit Loriot zu antworten:

    "Früher gab es mehr Lametta."

    Ziehe ich meine Erkenntnisse ausschließlich aus einer Art, fehlen mir die Vergleiche mit ihren Brüdern und Schwestern.

    Auch sind Verwechslungen möglich.

    Denn Xenia, Anthelia und Cespitularia sind sich ähnlich.

    Aber sicherlich kein Stolperstein für Kenner in dieser Runde. :smiling_face:


    Gruß

    Hajo

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  • Aus diesem Grund kann man das Wachstum nicht nur an einer Art für alle festmachen.

    Meine Rede. :smiling_face:

    Auch sind Verwechslungen möglich.

    Denn Xenia, Anthelia und Cespitularia sind sich ähnlich.

    Da hast du natürlich recht. Mein oben gezeigtes Exemplar wurde als "Sansibia sp." angeboten.


    Schönen Sonntag!


    Wolfgang

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  • habe auch eine bei mir.

    Was sie definitiv nicht mag ist zuviel Strömung, das war bei mir ein Problem, da schon ein gutes Lüftchen weht um die ganze Beckenlänge zu beströmen. Deshalb steht sie auch an der Seite, etwas im Schatten. Dort wächst sie natürlich nun langsamer. Bei viel Licht und seichter Strömung fühlt sie sich am wohlsten. Ablösen vom Stein und vermehren im Becken konnte ich nicht feststellen.

    VG Tina

  • Hallo Wolfgang!

    Sansibia spec.

    Meist wird die Art unter Xenia oder Anthelia angeboten.


    Im MWL bin ich fündig geworden.



    Auch hier:


    "McFadden et al. (2014) also showed that Anthelia, Cespitularia Milne Edwards & Haime, 1850, and Efflatounaria Gohar, 1939 were genetically distant from all other xeniid genera, whereas Ovabunda, Heteroxenia, Sansibia Alderslade, 2000, and Sarcothelia Verrill, 1928 were paraphyletic with Xenia (COI, mtMutS, ND2, 28S rDNA). On the other hand, few molecular phylogenetic analyses have been performed in xeniids at the species level."


    Gruß

    Hajo


    High species diversity of the soft coral family Xeniidae (Octocorallia, Alcyonacea) in the temperate region of Japan revealed by morphological and molecular analyses
    The soft coral family Xeniidae, commonly found in tropical and subtropical regions, consists of 20 genera and 162 species. To date, few studies on this family…
    zookeys.pensoft.net

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    Einmal editiert, zuletzt von hajo ()

  • Hallo zusammen,


    danke für die rege Beteiligung. Ich habe auch noch ein wenig quer gelesen, für viele ist die Koralle die Pest. Allerdings hängt das wohl sehr davon ab, 1. welche Art man hat, 2. wie man sie positioniert, 3. wie gut bewachsen das eigene Becken ist und 4. wie oft man in sein Becken schaut und handelt, wenn man noch handeln kann.

    Rüdiger, ich habe die Koralle schon, das war praktisch ein Geschenk in einem Geschäft. Kaufe 2, nehme 3! Nachdem meine Feilen die Lobophyllia zum fressen gern hatten und ich sie aus dem Becken nehmen musste, haben sie sich auf eine Euphyllia ancora eingeschossen, zumindest eine der Feilen. Ein Polyp ist praktisch schon abgefressen. Die musste ich auch rausnehmen.

    Und für die frei gewordenen Stellen habe ich nun drei neue Korallen gekauft, neben der Anthelia noch eine schöne Finger-Lederkoralle und eine andere Weichkoralle, muss ich mal nachschauen, welche das ist.

    Auf jeden Fall habe ich die Anthelia nun geteilt und auf einen separaten Stein eingesetzt. Ich werde das sehr genau beobachten, mein Becken ist aktuell wirklich fast komplett zugewachsen. Allerdings scheinen die Anthelia praktisch überall zu wachsen, auch in dunklen Bereichen.

    Kann mir allerdings nicht vorstellen, dass sie bei mir wirklich zur Plage werden. Selbst die "Blaue Xenie" hat es schwer und findet kaum mehr freie Stellen bzw. wird von anderen Korallen zurückgedrängt.

    Meine sieht so aus wie die von Wolfgang. Im Geschäft stand nur Anthelia sp. und der Verkäufer, obwohl eigentlich sehr erfahren, wusste auch nicht Bescheid. Mal abwarten!

  • Und hier das einstige Quarantänebecken, nun eine Art Nanobecken mit aus dem Hauptbecken verwaisten Korallen. Rechts unten ist eine der beiden Anthelia. Kann man schlecht erkennen, irgendwie bekomme ich zur Zeit keine ordentlichen Fotos hin:


  • Im Geschäft stand nur Anthelia sp. und der Verkäufer, obwohl eigentlich sehr erfahren, wusste auch nicht Bescheid.

    Hallo Chris,


    das sei dem Verkäufer verziehen, denn die genaue Artbestimmung dürfte (zumal mit rein optischen Mitteln) sehr schwierig sein.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Das sehe ich auch so.

    Auf den Stocklisten tummeln sich zwischen den genauen wissenschaftlichen Bezeichnungen der Arten auch eine grosse Anzahl von diffusen Bezeichnungen von sog. Unterarten.

    Mangel an Kenntnis führt hier zu Vereinfachungen in Subspezies/Unterarten.

    Auch hilft man sich mit unterschiedlichen Farbmorphen, wie z. B. Goniopora, RED, oder auch mit Fantasienamen, wie XYZ "Hellfire" oder noch banaler XYZ sp/ssp., was nur vage zur Klärung der biologischen Systematik und den individuellen Pflegeparametern einer bestimmten Spezies beitragen wird.

    Das führt bei einigen zur Ratlosigkeit.

    Den anderen ist es egal.

    Gruß

    Hajo

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  • Hallo zusammen,


    kurze Rückmeldung zur Anthelia. Im Hauptbecken hat die Koralle die Tangfeilenfische nicht überlebt. Im Quarantänebecken ist sie ganz gut gewachsen. Das Becken habe ich kürzlich aufgelöst und die Korallen in das neue Kallax Becken übersiedelt. Bei der Auflösung des Beckens habe ich an drei Stellen Anthelia Ableger gefunden. Den Hauptstock habe ich separat in den Sand platziert ohne Kontakt zu umliegenden Korallen oder Gestein. D.h. die Ableger sind durch die Koralle verteilt worden.


    Beim Herausnehmen und Einsetzen ins neue Becken hat sich auch gleich ein neuer Polyp abgemacht, der durchs Becken trieb. Insofern ist es bei meiner Unterart so, dass sich diese Koralle - auch wenn sie singulär steht - über kurz oder lang im Becken verteilt. In kleinen Becken dürfte das weniger ein Problem sein, weil man es gleich sieht und sofort reagieren kann.

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