Clown Versteher gesucht

  • Dass die Anemonen von Ihren Fischen in der Nacht frisches Wasser zugefächelt bekommen, könnte auch eine Fehlinterpretation sein. Nachts erzeugt die Anemone anstelle von O2 eben CO2. Für den Clown nicht ganz so angenehm. Da würde ich meine Behausung auch verlassen und außerhalb nach Luft schnappen.

    Das ist keine Fehlinterpretation. Das ist wissenschaftlich bewiesen.
    Guckst du hier:


    https://news.mongabay.com/2013…-anemone-host-to-breathe/



    Gruß
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo Daniel,


    es ist müßig, stets die gleichen Argumente zu wälzen, wenn sie ohnehin keinen Niederschlag finden. Aber das mit dem Lernen "Wir brauchen keine Anemone" halte ich nicht für einen tauglichen Ansatz. Es ist schlichtweg nicht nachvollziehbar, dass ein Fisch entgegen seiner (genetischen) Konditionierung nach Tausenden von Jahren beim Einsetzen in ein Aquarium in Sekundenschnelle "lernt" oder von vorneherein weiß, dass es hier keine Feinde gibt. Eigentlich müsste er dann ja erst in die Anemone fliehen und sie dann später dauerhaft verlassen, weil er sich sicher fühlt. Tut er aber nicht, er stellt sich gleich in die Ecke. Und warum gehen trotzdem viele Fische in eine Anemone, obwohl keine Gefahr droht? Und sie bleiben dann dort, selbst in einem Artbecken. Die sind dann wohl doofer als die Eckensteher. Und warum gehen bei manchen Züchtern alle Nachzuchten sofort in eine angebotene Anemone, obwohl sie nie eine Gefahr (außer einem Kescher) gesehen haben? Da glaube ich eher, dass durch bestimmt (In-?)Zuchtmethoden das natürlich Verhalten verschüttet wird.


    Dass Anemonenfische Ersatzpartner wählen, kann man vermutlich oft damit erklären, dass ihnen keine oder keine genehme Symbiosepartnerin zur Verfügung steht.


    Bei so manchem Erklärungsansatz ist wohl der Wunsch der Vater des Gedankens. Das ist aber meist ein schlechter Vater. :winking_face:


    Ich denke, ich habe jetzt meine Positionen und Überlegungen oft genug und ermüdend ausführlich dargestellt. Ich glaube, da kommt jetzt nicht mehr viel Neues - von keiner Seite. Die Diskussion war aber trotzdem informativ uns sinnvoll!


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

    Einmal editiert, zuletzt von Poltergeist ()

  • Ich habe (auch teilweise inspiriert durch diesen Thread) einen neuen Versuch gestartet, meine Clownfische in die Anemone zu bekommen. Nachdem die üblichen Ratschläge leider alle nicht funktioniert haben, habe ich heute eine weiter, größere Anemone besorgt und einen weiteren, kleinen Clownfisch der in eben dieser Anemone bereits lebt und ganz eindeutig weiß, was er damit zu tun hat.


    Das Umsetzen in mein Becken klappte, der neue Fisch verblieb sofort in seiner Anemone. Die beiden anderen Clownfische kamen schauen und waren einer Anemone noch nie so lange so nah wie heute. Das Weibchen ist wieder zurück in seine Ecke, kommt aber immer wieder schauen. Meine Sorge, dass es Kämpfe geben könnte, hat sich (noch?) nicht bestätigt. Man hat sich beschnuppert. Der Neuzugang würde gerne mit den anderen schwimmen. Aber wenn diese sich zu weit von seiner Anemone entfernen dreht er um und bleibt in dieser. Ich hoffe jetzt, dass die beiden "Alten" vom Neuling lernen und ihre Neugier sie bald in die Anemone treibt...

  • Das ist keine Fehlinterpretation. Das ist wissenschaftlich bewiesen.
    Guckst du hier:

    Schöner Link und eine schöne Untersuchung, Vielen Dank dafür.
    Schade, dass die nicht noch umfangreicher ist. Auch finde ich das Resümee sehr gut. So sollte Wissenschaft sein.


    "“It is still unclear if flow modulation is the intended effect of these nocturnal antics,” says Szczebak, noting that the clownfish’s behavior could serve an alternative or additional purpose, such as clearing debris from the anemone, and researchers at Auburn University are conducting further, similar studies to this end."


    Ansonsten halte ich es jetzt wie Wolfgang beende für mich hier die Diskussion


    LG
    Daniel

  • :hop2: :geil: :lieb :rollen: :hop1:
    Und tausend andere Smileys dazu.....was sehe ich gerade? Einer der zwei "alten" Clownfische ist zu dem Neuzugang in die Anemone und kuschelt!! Das nach nicht einmal 24 Stunden. Jetzt fehlt nur noch das Weibchen. Sie ist weiter in ihrem Platz. Ich hoffe, dass die Einsamkeit sie zu den anderen treibt. Wenn nicht, dann werde ich im ersten Schritt mal das Korallenregal abbauen, unter welchem sie derzeit fast nur steht. Sollte das nicht klappen, dann teste ich es nochmal mit der Glocke, fange sie damit und führe sie an die Anemone ran.


    Ich sah übrigens keine Eingewöhnungsphase des Anemonenfisches an die Anemone. Er war erst nicht dran, jetzt voll drin.


    Edit: Ich konnte den Post noch nicht fertig schreiben, da war auch sie in der Anemone. :rofl:


    So, das kann jetzt natürlich zwei unterschiedliche Erklärungsansätze haben. Entweder mussten sie nur sehen, was sie tun sollten. Der neue Fisch wurde sehr neugierig gerade vom alten Männchen beobachtet und die zwei haben auch sofort nach dem einsetzen Kontakt aufgenommen. Der neue wollte wie schon gesagt dem alten immer hinterher, es zog ihn dann aber letztlich doch in die Anemone zurück.


    Oder: Die Blasenanemonen wurden einfach nicht als akzeptabel angesehen. Wie die Tabelle (Danke Hajo) ja bereits sagt, ist das nicht die bevorzugte Anemonenart. Ich habe auch deshalb gestern beim Händler eine Art genommen, die fast immer funktionieren soll. Und sie tut es jetzt. Möglicherweise wären die Tiere also auch ohne den neuen Anemonenfisch in die Anemone gegangen. Darüber kann man jetzt spekulieren.

  • Ja, man weiss es :grinning_squinting_face: Ich habe eine Heteractis magnifica erworben. Das habe ich mir schon einige Zeit überlegt, ich bin ja ein Anemonenfan. Aber natürlich braucht die schon wirklich viel Platz und künftig noch mehr. Insofern war das eine etwas längere Abwägung. Aber ich habe die Anemonenfische und die müssen artgerecht gehalten werden - meine Meinung.


    Ja, tatsächlich würde ich sagen, dass hier das Gegenteil einer vorsichtigen Annäherung vorlag. Beim Männchen sah ich es nicht, es war plötzlich drin. Heute früh noch nicht. Beim Weibchen holte ich gerade die Glocke und sah, dass es in Richtung der Anemone schwamm. Es sah sich die zwei Männchen kurz an, ging mit der Schnauze vorsichtig an die Anemone - und war drin. Und seitdem wird gekuschelt und die Anemone nicht mehr verlassen.


    Ich hoffe jetzt, dass der dritte, neue und kleinste Anemonenfisch weiterhin akzeptiert wird.

  • Dea, das freut mich ungemein - für dich und für die Fische!!! :thumbs_up:
    Hoffentlich geht die Dreierkonstellation gut, aber da gibt es einige positive Meldungen.


    Nach meinem Kenntnisstand geht die Wissenschaft davon aus, dass einige Arten Anemonenfische den Schutz für ihre "passende" Anemone schon mitbringen, andere aber ihn mit langsamer Annäherung erst erwerben müssen. Ocellaris und Percula dürften zu der ersten Gruppe gehören.


    Gruß


    Wolfgang

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  • Und mich erst...es ist so schön anzusehen, wie sie das tun wofür sie geboren sind. Und es jetzt schon losgeht damit, dass sie die dominanten Fische im Becken angehen, wenn diese sich der Anemone nähern :smiling_face: Anemonenfische sehen immer so knuddeln und wehrlos aus. Aber das Weibchen hat schon seine Silikonnaht-Ecke gegen alles erfolgreich verteidigt. Die darf man nicht unterschätzen.


    Ein Baustelle weniger im Aquarium. Mal sehen, ob ich eine Baustelle gegen eine andere tauschte wenn die Anemone ihrem Wanderruf gerecht werden sollte. Bisher - toi toi toi - sitzt sie. Wie glücklich einen sowas machen kann... :grinning_squinting_face:


  • Ich hoffe jetzt, dass der dritte, neue und kleinste Anemonenfisch weiterhin akzeptiert wird.

    Ich gehe einmal mehr von dem natürlichen Verhalten von Amphiprion in ihren Wirtsanemonen aus.
    Anemonenfische finden sich in der Natur nicht nur als Paar in der Anemone wieder, sondern bewohnen sie auch mit mehreren Individuen der gleichen Art.
    Wogin auch soll der Nachwuchs so schnell auswandern? :grinning_face_with_smiling_eyes:
    Es gibt mehr Anemonenfische, als Wirtsanemonen.
    Die Fischtruppe wird durch das laichende Paar dominiert, und die kleinen, männlichen "Eckensteher" (Nichtlaicher) rücken bei Bedarf nach. Z.B. bei Verlust eines der laichenden Fische.
    Es wurde auch schon von der Koexistenz zweier unterschiedlicher Arten (A. clarkii und A. sandaracinos) in ein und derselben Anemone berichtet.
    Es ist also wieder einmal nichts in Stein gemeisselt. :winking_face:
    Dass sich manchmal im Aquarium nach anderen Spielregeln verhalten wird, kann vorkommen - muss aber nicht.
    Mit Heteractis magnifica und Amphiprion sandaracinos habe ich viele Jahre Erfolg gehabt.
    Eine gute Wahl.



    Gruß
    Hajo

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  • Hajo hat recht (wie so oft, wenn auch nicht immer :grinning_squinting_face: ). Aber die Anemone heißt jetzt wohl Radianthus magnifica, auch wenn sie immer noch als Heteractis gehandelt wird:

    Hallo Wolfgang,


    als sich damals die Anemone in meinem Aquarium befand, hieß sie noch Heteractis. :grinning_face_with_smiling_eyes:
    Ändert aber nichts an der Namensänderung.


    Gruß
    Hajo

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  • als sich damals die Anemone in meinem Aquarium befand, hieß sie noch Heteractis.

    Ja, so war das um 1900 rum :grinning_squinting_face: .
    Fast alle Händler handeln sie ja auch heute noch als Heteractis und das ist auch nicht so schlimm, wir wissen ja, welche Anemone gemeint ist. Ich hatte im letzten Jahrtausend lange eine Heteractis crispa, das ist jetzt auch eine Radianthus.


    Gruß


    Wolfgang

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  • Ja, so war das um 1900 rum :grinning_squinting_face: .

    Hallo Wolfgang!


    Da hiess sie wahrscheinlich Actinia magnifica. :grinning_squinting_face:
    Ich habe die Anemone auch noch unter Radianthus ritteri kennengelernt.
    Die Namensänderungen bezw. die vielen Synonyme sollten eigentlich eine Folge von taxonomischen Änderungen sein.
    Oder auch: Viele Köche verderben den Brei ?
    Wenn man sich dieses begriffsverwirrende Dutzend anschaut, beschleicht einen ein seltsames Gefühl von Unverständnis.


    Gruß
    Hajo

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  • Ja, beim Meerwasserlexikon ist mir bereits der andere (neue?, derzeitige?) Name aufgefallen. Sei es drum, wir wissen wohl, was jetzt in meinem Becken sitzt :smiling_face:


    Hinsichtlich der Haremsgeschichte vielleicht noch meine Sorge. Ich habe mit dem Händler ja über diese Option im Vorfeld gesprochen. Er gab zu bedenken, dass das zwar die natürliche Lebensform darstellt, dass ein Aquarium aber nicht das Meer ist und es ein Problem der Größe der Fische zur Anemone sein könnte oder werden könnte. Insofern muss ich einfach beobachten, ob es so friedlich bleibt wie es derzeit ist.

  • hi dea,


    nunja, die männchen bleiben ja größenmäßig hinter dem weibchen zurück und die anemone mag auch noch n stück größer werden.


    denke nicht, dass das sich probs ergeben.


    die quadris werden gerne genommen, weil sie als nachzuchten zur verfügung stehen und auch recht gut mit nicht immer optimalen wasserverhältnissen umgehen können.

  • Ja, beim Meerwasserlexikon ist mir bereits der andere (neue?, derzeitige?) Name aufgefallen. Sei es drum, wir wissen wohl, was jetzt in meinem Becken sitzt :smiling_face:


    Hinsichtlich der Haremsgeschichte vielleicht noch meine Sorge. Ich habe mit dem Händler ja über diese Option im Vorfeld gesprochen. Er gab zu bedenken, dass das zwar die natürliche Lebensform darstellt, dass ein Aquarium aber nicht das Meer ist und es ein Problem der Größe der Fische zur Anemone sein könnte oder werden könnte. Insofern muss ich einfach beobachten, ob es so friedlich bleibt wie es derzeit ist

    Weiter oben hatte ich schon geschrieben, dass unter Aquarienbedingungen manchmal andere Situationen entstehen können. Positive, wie auch negative.
    Aber:
    Wer es nicht versucht, wird es nie erfahren. :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Gruß
    Hajo

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