Süsswasserbad gegen Glasrosen?

  • Hallo zusammen,


    habe drei Glasrosen auf dem Ablegerstein meiner Pinnigorgia entdeckt.
    Wenn bisher sporadisch mal eine Glasrose aufgetaucht war, habe ich diese problemlos mit Calciumhydroxidbrei
    beseitigen können.


    Nun habe ich aber das Problem, dass die Pinnigorgia auf dem Ablegerstein viele kleine, nebeneinander wachsende Äste und Triebe bildet und somit auch flächig und nicht nur vertikal wächst.
    Zudem hat sie so etwas wie ein Coenenchym ausgebildet.
    Und mitten in diesem "Wäldchen" aus Pinnigorgiatrieben haben sich die Glasrosen angesiedelt.
    Bei Anwendung der Calciumhydroxidmethode würde ich also auch zwangsläufig die Koralle mitbehandeln.


    Üblicherweise scheint die Art (Pinnigorgia) ja einen solitär wachsenden Hauptast zu bilden, um sich dann
    baumartig nach oben zu verzweigen.


    Da ich den Ablegerstein aber noch nicht befestigt habe, könnte ich ihn aus dem Becken nehmen und
    das in der Überschrift erwähnte Süsswasserbad durchführen.


    Glaubt Ihr, dass es so möglich ist, die Glasrosen zu vernichten, ohne der Gorgonie zu schaden?


    Bin Euch, wie immer, dankbar für eine Antwort.


    Gruß
    Markus

  • Ich würde den Ablegerstein rausnehmen und die Glasrosen abreissen.
    Da die Biester aber auch aus Geweberesten neu wachsen können, würde ich anschließend die Stellen mit Riffmörtel oder Korallenkleber zukleistern.


    Dann zurück ins Becken und trotzdem gut im Auge behalten.


    Das scheint mir vorerst die einfachste Möglichkeit, solange sie nur auf dem Ablegerstein sind und sich nicht schon verbreitet haben. Damit kannst Du auch der Koralle nicht schaden und musst nicht mit irgendwelchem Zeug im Becken rumhantieren.

    MfG
    Björn


    -------------------------------------------------------------
    Wisst ihr, was das tragische an Kanada ist?


    Die hätten französisches Essen, britische Kultur und amerikanische
    Technologie haben können, aber die haben französische Technologie,
    britisches Essen und amerikanische Kultur bekommen.

  • Hallo,
    ich glaube auch nicht das du die so töten kannst.
    Habe schonmal versucht ne Glasrose mit Essigessenz außerhalb vom Becken von nem Ablegerstein zu spülen...hat nicht funktioniert.
    Aber die ist danach umgezogen und ich hab sie erwischt als die gerade aufm Sand unterwegs war...einfach mit etwas Sand rausgelöffelt :grinning_squinting_face:
    Wenn du die zumauerst am besten erstmal irgendwo im Sand platzieren...vieleicht kommt sie doch noch raus und will dann woanders hin.


    gruß Niels

  • Ich habe mit AptasiaEx von RedSea sehr gute Erfahrungen gemacht. Das lässt sich selbst bei kleinen Glasrosen sehr punktgenau anwenden und man schädigt keine umliegenden Tiere, selbst wenn sie sehr dicht dran stehen. Solange man noch die Möglichkeit hat den Ablegerstein aus dem Becken raus zu nehmen und das ganze unter Wasser separat zu behandeln, stehen die Chancen noch viel besser. Mit einer ruhigen Hand ist das mit ApsasiEx wirklich kein Problem wenn man sich an die Anleitung hält und das Zeug nicht einfach nur so dahin kleistert. Man muss die Glasrose dazu bringen das Zeug zu schlucken, dann sind sie hin und spucken auch keine Sporen aus bzw. diese werden am Ausströmen gehindert. Wenn man das Separat in einem kleinen Gefäß macht, kann man zur Sicherheit noch mal den Ablegerstein mit Meerwasser spülen bevor man ihn endgültig wieder einsetzt.

  • Hallo zusammen,


    Danke Euch für Eure Antworten!


    Hauke, werde wohl Deinen Tip mit dem Aiptasia-X ausprobieren.


    In diesem Fall geht es mir wirklich um die exakte und punktgenaue Verabreichung des Mittels, um benachbarte


    Korallen nicht in Mitleidenschaft zu ziehen.


    Das scheint mit dem Zeug wohl möglich zu sein.


    Gruß
    Markus

  • Zu dem Mittel wird eine Spritze mit stumpfen Kanülen mitgeliefert (eine abgewinkelte) mit der sich wirklich sehr genau arbeiten lässt sofern man eine ruhige Hand hat.

  • Hallo Hans,


    interessanter Link!


    Ehrlich gesagt ist mir die Herstellung aber zu aufwändig.


    Benutze erfogreich Aiptasia-X oder Calciumhydroxid, damals ging es mir nur um die Möglichkeit


    der punktgenauen Platzierung der jeweiligen Substanz.


    Zur Zeit habe ich eher ein wenig das Problem, einmal entdeckte Aiptasien auch zu erreichen.


    Mein Becken ist zwar nicht groß, als Deltabecken mit knapp einem Meter an der tiefsten Stelle aber recht breit/tief, so dass ich die Tiere im


    hinteren Bereich kaum erreiche.


    Nochmal Danke für Deinen Tipp!


    Gruß
    Markus

  • Hallo,
    ich dachte auch, einer Glasrose den Rest mit Süßwasser geben zu können. Diese war in einer Transportflasche mitgekommen. Nach einer Woche ! in Süßwasser und ohne Licht lebte sie immer noch. Dann habe ich mich entschieden, die Flasche mit zu entsorgen.


    LG Elena Theys

    Elena Theys , 27374 Visselhövede, Bremer Straße 91 Meerwasseraquaristik mit Herz Seepferdchen24.de

  • Hallo zusammen,


    Warum denkt denn niemand an die biologischen Fressfeinde, wie z. B. Lysmata wurdemanni? Calciumhydroxid oder AiptasiaEx oder aehnliche Hilfsmittel sind zwar fuer 3 Glasrosen die preiswertere Loesung, aber mit Aufwand verbunden und oft und nicht so bestaendig. Hier wurde ja schon angesprochen, dass der Standort schwer erreichbar sei. Fuer uns, aber nicht fuer die Garnelen. So wie stets ein Paar Synchiropus (gegen Turbellarien) in meinen Becken zu finden sind (irgendwann schleppt man sie immer ein), so kann man sich mit Wurdemannis gegen Glasrosen und mit einem Kaninchenfisch gegen Algen absichern. Diese "Dreifaltigkeit" laesst mich ruhig schlafen. Vielleicht nicht jedermanns Geschmack, aber auf Dauer sehr effektiv.
    Gruss
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Naja, wurdemannis habe ich gerade ausprobiert.
    Da ich aber viel füttere (habe eine sehr vielfältige Kugelfischsammlung :D), fressen sie lieber den Fischen alles weg und haben die Rosen ignoriert.
    Zukleben sah erst nach Erfolg aus, aber die Rosen sind durch irgendwelche Ritzen wieder rausgekommen.
    Aiptasia-Ex hat nun geholfen (sogar "über Kopf").


    Auf wurdemannis verlasse ich mich nicht mehr :smiling_face:
    (Aber als Prophylaxe lasse ich sie drin).

    MfG
    Björn


    -------------------------------------------------------------
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    Technologie haben können, aber die haben französische Technologie,
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  • Hallo Caren, Hallo Björn,


    das möchte ich nicht so stehen lassen. Es könnte sonst jemand auf den Gedanken kommen, es würde keinen Sinn machen, Wurdemanni einzusetzen.
    Das Gegenteil ist der Fall. Solange man wenig Fische im Becken hat, und nicht übermäßig füttert, zieht diese Option immer. Es sei denn, der eine oder andere Fisch
    interessiert sich für diese Garnelen. Das wäre kontraproduktiv und mit Garnelenfressern nicht machbar. Zu den erwähnten Schnecken ist zu sagen, das sie weitaus
    schwieriger im Gesellschaftsbecken zu halten sind, als die erwähnten Garnelen. Da sind noch andere Faktoren zu beachten (z.B. Strömung, etc.), die den Winzlingen das Leben schwer
    machen. Calciumhydroxid in welcher Verkaufsform auch immer, ist eine Lösung. Die Prophylaxe durch Fressfeinde aber die bessere Variante. Nur müssen die Bedingungen dafür
    gegeben sein. Nicht in jeder Umgebung und in jeder Gesellschaft lässt sich das bewerkstelligen.
    Gruß
    Hajo

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  • Moin Hajo,


    ich kann nur aus eigener Erfahrung berichten.
    Als noch keine Fische im Becken waren, sind die Wurdemanis lieber an die Einsiedler und Schnecken gegangen, als die Glasrosen zu nehmen.
    Und die Kükenthalis haben später lieber das Fischfutter gefressen, als Glasrosenprevention zu betreiben.


    Das einzige "tierische Mittel" das bei mir geholfen hat, sind die Aeolidiella stephanieae,Glasrosenfressende Nacktschnecke (ehemals Berghia verrucicornis).
    Für ein großes Becken muß man zwar erstmal einen großen Trupp selber züchten, aber die fressen eben garantiert Glasrosen.


    Und leider sitzen Glasrosen eben auch unter Überhängen, wo man mit Mitteln zum spritzen oder abdecken nichts wird, da das Zeig einfach runter fällt oder man nicht drannkommt.


    LG
    Caren

  • Hallo zusammen,


    klinke mich als Urheber des Threads nochmal mit ein.


    Natürlich ist auch mir eine biologische "Bekämpfung" eines potentiellen "Schädlings" lieber als die
    Anwendung irgendwelcher chemischen Mittel.
    Dementsprechend habe ich seit 14 Tagen auch 8 Wurdemannis im Becken.
    Wie bekannt und bereits auch hier schon erwähnt, halten sich die Tiere aber an meine reichlichen Futtergaben und ich kann
    kein nennenswertes Schwinden meiner Rosenpopulation feststellen.
    Andererseits scheinen sie sich aber auch nicht weiter zu vermehren, was vielleicht doch für ein Gefressenwerden durch die Garnelen
    spricht.


    Zum Glück handelt es sich aber auch nicht um eine echte Plage und ich muss das Becken schon genau absuchen, um eine Aiptasie zu entdecken.
    Habe als Universalwerkzeug eine etwa 40 cm lange Laborpipette, diese gefüllt mit Calciumhydroxidbrei benutze ich bei weiter hinten im Becken befindlichen Tieren.
    Aber auch damit sind sie halt nunmal teilweise nicht zu erreichen.


    Eine Bereicherung sind die Garnelen aber allemal, als dauerhaften Wohnsitz haben sie sich eine große Lobophytum auserkoren :winking_face: , die sich davon aber nicht stören lässt.
    Werde erreichbare Glasrosen immer mal wieder "eliminieren" und ansonsten weiter beobachten.
    Als letzte Möglichkeit sehe ich immer noch den Einsatz der von Caren angeführten Aeolidiella stephanieae, problematisch nur, dass diese nach dem Vertilgen aller Glasrosen wohl
    verhungert.



    Gruß
    Markus

  • Habe neulich auch mit Schrecken die erste Glasrose entdeckt, ein Freund sagte mir kleine Spritze, Salzsäure aufgezogen, reinpieksen und nen kleinen Schuss .... habs getestet, Glasrose weg und auch nicht wieder gekommen. Beim zersetzen konnte ich fast zusehen, aber nur weil innerhalb einer Sekunde alles weg war. Denke mal bei einer sollte das gehen, bei mehreren bei den Wasserwerten aufpassen.

  • Hi,
    ich habe mir auch insgesamt 20 von denen eingesetzt. Ewig nichts passiert, dann habe ich wurdemanni gekauft.
    Auch hier ist nichts passiert. Glasrosen überall. Also, dachte ich, Aiptasia oder so. Und seit einer Woche pilgern wenigstens drei ausgewachsene Schnecken durch das Becken.
    Jetzt sitze ich die Plage aus, will denen ja nicht das Futter stehlen, nachdem die sich so gut eingelebt haben :smiling_face:


    Gruß aus Hessen,
    Dennis

  • Übrigens wurden Schnecken in verschiedenen Größen eingesetzt, also bin ich optimistisch das die kleinen noch kleine Glasrosen in den Nischen fressen.


    Gruß aus Hessen,
    Dennis

  • Hallo zusammen,


    WIe schon gesagt, unterschiedliche Gegebenheiten in den verschiedenen Becken haben auch unterschiedliche Resultate zur Folge.
    Oft muss man nach dem Einsetzen der Tiere auch etwas Geduld haben. Bei mir hat es ca. 4 Wochen gedauert, bis die ersten sichtbaren Erfolge zu sehen waren. Zu dem Bericht von Dennis moechte ich auf die Unvertraeglichkeit in der Zusammenhaltung von Wurdemanni & Co mit den Berghias hinweisen. Einige Berichte darueber sind im Netz zu finden. Deswegen ist es nicht besonders sinnvoll, beide zusammen einzusetzen.
    Gruss
    Hajo

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    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hi Hajo,
    ich hatte dies auch gelesen. Ich bin davon ausgegangen das die Schnecken nicht überlebt haben. Dann kamen die Wurdemann und zum Glück noch keine Übergriffe. Mal sehen wie es weiter geht. Nachts begegnen die sich auch und irgendwann wird es wohl eng werden für die Schnecken.....


    Gruss,
    Dennis

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