Hallo,
heute, als ich das neue Koralle Magazin genießen wollte, ist mir ein Artikel ganz am Anfang des Heftes sauer aufgestoßen.
Der Autor beschreibt darin die aktuellen Parteiprogramme der an der Bundestagswahl teilnehmenden Parteien in Bezug auf die Tierhaltung und auch die Meeresaquaristik.
Im Ergebnis wollen die SPD und die Grünen den Import von Wildfängen nach Deutschland verbieten. Die Wildtierbörsen sollen ebenfalls verboten werden. Die Linken gehen so weit, dass sie die grundsätzliche Haltung von Wildtieren verbieten wollen.
Bei den Linken wundert mich das nicht, es ist schließlich eine Partei, die am liebsten die DDR wieder auferstehen lassen würde. Nicht um sonst werden die vom Verfassungsschutz beobachtet.
Die Grünen wundern mich ebenfalls nicht. Schließlich ist deren Klientel die alten Kiffer, welche heute noch Woodstock nachtrauern. Diese Partei würde am liebsten alles verbieten, was sie nicht versteht oder nicht anders lösen kann. Ebenfalls nicht wählbar.
Was mich aber sehr wunderte ist, dass die SPD diesen Weg des Wählerstimmenfangs einschlägt. Vermutlich in der Hoffnung auf diese Weise eher eine Koalition mit den Grünen eingehen zu wollen oder man ist sich für nichts mehr zu schade, um noch eine Stimme mehr zu erhalten.
Die CDU hat scheinbar keine Wildtierverbotsgelüste im Parteiprogramm. Aus der Sicht des Meerwasseraquarianers wohl die einzige wählbare Partei - leider.
Der Autor beschreibt sehr gut in seinem Artikel, wie eigentlich wir, die Meerwasseraquarianer, die Wildtierhalter, zu Tierquälern stillisiert werden, so dass sich das Thema Wahlkampftechnisch mißbrauchen lässt und so dem normalen Menschen, der ja Tiere mag und auf Grund seiner Bildungsschwäche nicht erkennen kann, dass die Meerwasseraquaristikentnahmen nicht zur Ausrottung von Wildtieren führen, eingebläut wird, dass Wildtierhalter grundsätzlich böse und sadisten sind, die gerne Tiere quälen.
Aber was will man vom deutschen Stimmvieh erwarten, das zufrieden ist, solange das Bier billig und kalt aus dem Kühlschrank kommt und der Fussball im Fernsehen kostenlos übertragen wird. Ehrlich: Man sollte das Recht zu wählen erst ab einem IQ von über 110 den Menschen zugestehen. Ich finde es unerträglich, dass ein ungebildeter Idiot über mein Schicksal durch das Wählen entscheiden darf!
Nun, da ich meine sämtlichen Tiere für mein Meerwasseraquarium (ob Doktorfisch oder Koralle) selbst importiert habe (die Bestellung im Indopazifik-Raum und die Abwicklung mit dem Zoll ist nicht schwierig, wenn man sich damit befasst hat), weiß ich, dass in meinem Aqua sich keine einzige Nachzucht befindet, sondern ausschließlich Wildfänge. Bin ich deshalb ein Tierquäler? Wäre ich weniger ein Tierquäler, wenn ich nur Nachzuchten einsetzen würde? Fühlen sich Nachzuchten weniger gequält, als Wildfänge, wenn sie im Aquarium leben müssen und davor aus ihrem Lebensraum entnommen wurden? Ich glaube nicht.
Die Andere Frage ist: Lässt sich das Meerwasserhobby überhaupt noch ernsthaft ausüben wenn man nur Nachzuchten verwenden würde?
Wie ist das heutzutage? Die folgenden Fragen sind ernst gemeint, da ich seit Jahren keine Wirbellosen oder Fische mehr im Deutschen Handel kaufte und über die aktuelle Situation dort nicht informiert bin.
* Können sämtliche LPS, sämtliche SPS inzwichen nachgezogen werden?
* Wie ist das bei Doktorfischen zum Beispiel? Können alle Arten inzwischen "künstlich" Vermehrt werden, damit man 100% auf Wildfänge verzichten kann?
Sofern das der Fall ist, dann OK, wenn jedoch nicht, sollte man meiner Meinung nach das Hobby nicht unnötig beschneiden und auf Wildfänge verzichten. Die Cites-Regelungen schränken die Meerwasseraquaristik bereits zu stark ein, wenn man andererseits daran denkt, dass über Riffen Alt-Öl und Müll abgeladen wird oder die Chinesen Milliarden von Seepferdchen verpulvern, damit der kleine "yayin" des Chinesen ganz groß wird!!! Dort gehört es angesetzt, nicht bei den Hobby-Tierhaltern.
Irgendwie erinnert mich das an den Aktionismus zur Zeit der Fukushima Katastrophe. Die "German Angst" (wie es im Ausland genannt wird und darüber gelacht wird), führte zur Abschaltung deutscher AKWs. Auf der anderen Seite des Erdballs geht ein AKW hoch, die Deutschen kacken sich dabei mehr in die Hosen, als die Japaner, die es selbst betrifft und ausgerechnet die Deutschen schalten ihre AKWs ab, während die eigentlich betroffenen Japaner ihre AKWs weiter betreiben. Interessant oder? Aber was soll's der Deutsche Steuerzahler wird das schon bezahlen. Was haben wir nun davon? Seit damals wurde in Deutschland durch die Stromerzeugung viel mehr CO2 in die Atmosphäre geblasen, weil statt der AKWs nun die Kohle- und Gaskraftwerke angeworfen wurden. Windanlagen werden gebaut, die nie ans Stromnetz angeschlossen werden, aber trotzdem bezahlt werden, als ob sie Strom produzieren würden, weil das Gesetz es auch dann vorsieht. Was wir davon haben? Die Umwelt wurde durch CO2 seit Abschaltung der AKW mehr belastet und der Strompreis ist in den letzten 6 Jahren fast um 100% gestiegen.
Aber zurück zum Thema. Dieses Jahr weiß ich dank des Artikels in der Koralle welche drei Parteien man nicht wählen sollte, wenn man am Meerwasserhobby hängt.
Leider ist es beim Wählen gehen nicht mehr so, wie vor vielen Jahren, als man überlegte, welche Partei man wählen sollte, damit etwas besser wird. Heute ist es eher der Gedanke, der mich zur Urne treibt, welche Partei man wählen sollte, damit wenigstens alles so Scheiße bleibt wie es ist und nicht noch schlimmer wird. Jedes Jahr, mehr Verbote, jedes Jahr mehr Bevormundung, jedes Jahr eine neue Dimension an Skandalen, von denen man dachte, das die vorherigen nicht mehr zu übertreffen seien...
In diesem Sinne. So wie es der Autor in dem Artikel mahnend sagte: Schaut, dass Ihr mit Eurem Wahlzettel nicht Euer Hobby zu Grabe trägt, indem Ihr Diejenigen wählt, die es Euch verbieten und wegnehmen wollen!