weiße Punkte

  • Hallo,


    habe derzeit mit einem frisch eingesetzten A. pyroferus in meinem 550 Liter Becken Probleme mit weißen Punkten.
    Diese breiten sich nun auch auf einen Zwergkaiser und einen gelben Doc aus.
    Der pyroferus frisst jetzt seit zwei Tagen auch nicht, schwimmt aber recht normal durchs Becken.


    Seit zwei Tagen habe ich nun eine 25 Watt de Bary UV angeschlossen.
    Seit 7 Tagen läuft bereits Ozon mit ca. 40 mg mit.


    Nachdem ich nun im Netz nach Behandlungsmöglichkeiten gesucht habe, lese ich, dass Ozon mal gut (keimtötend) und mal schlecht (stress für die Kiemen) der Fische sein soll.


    Was würdet Ihr also machen: Ozon an oder aus ?


    Medikamente kommen für mich nicht in Frage, da ich zu große Sorge vor Auswirkungen auf meine Garnelen und Korallen habe.


    Übrigens bevor hier Schelte bezüglich des A. pyroferus in Bezug auf meine Beckengröße aufkommt. Diesen Fisch habe ich ohne jedwede Probleme zuvor in einem gleichen Becken über 7 Jahre ohne Probleme gehalten. Ich vermute das der jetzige einfach nur durch den Stress im Rahmen des frischen Einsatzes erkrankt ist und ich das jetzt durch die UV zeitnah in den Griff bekomme.


    Nehme gerne Ratschläge/Meinungen an.


    Gruß


    Guido

  • Halllo Guido,


    die Ektoparasiten hast du wohl mit dem Fisch zusammen erworben und bei Stress sind lediglich die Auswirkungen der parsitären Erkrankung dramatischer - aber die Parasiten entstehen nicht aus dem "Nichts". Da sich die Parasiten bereits ausbreiten, ist eine wirkungsvolle UV-Anlage der beste Weg, sie langfristig wieder los zu werden. Ozon macht nur Sinn, wenn man es im Technikbecken z.B. im Abschäumer einsetzt und danach das Restozon wieder eliminiert (z.B. über Aktivkohle). Freies Ozon ist sonst eher schädlich für den Fisch und stresst ihn zusätzlich. Die mikrozide Wirkung von Ozon erzielt man erst bei Konzentrationen, die auch den Fisch schädigen würden. Zur Abtötung der Parasiten würde man Konzentrationen benötigen, die ebenso den Fisch abtöten. Daher entweder die Ozonisierung in einer "Reaktionskammer" wie dem Abschäumer mit anschließender Zerstörung der Ozonreste betreiben oder besser nicht einsetzen.


    Das die Bekämpfung der Parasitose mit UV allein über viele Wochen mit wechselnden Auf- und Abwärtsbewegungen einher geht, liegt an der Vermehrungskinetik des Parasiten und der geringen Reduktionsrate der (25W)-UV-Bestrahlung und dürfte inzwischen hinlänglich bekannt sein. Ansonsten kannst du hier nachlesen (unter Pkt. 2 - Doktorfische), wie lange und mühsam der Weg in ein parasitenfreies Dasein für den C. pyroferus und seine Mitbewohner sein kann.


    Schelte bzgl. Beckengröße übe ich nicht, aber...

    Zitat

    Nehme gerne Ratschläge/Meinungen an.

    :winking_face:


    Viele Grüße,
    Torsten

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
    E.P. Odum 1980 - Grundlagen der Ökologie

  • Vielen Dank erst mal für die Tips.


    Kann man eigentlich Ektomarin von Aquarium Münster im Riffaquarium mit korallen Muscheln Schnecken und Garnelen einsetzen.
    Laut Herstellerhomepage soll das möglich sein. In der mir jetzt mit dem Mittel vorliegenden Gebrauchsanleitung steht dann hiervon nichts mehr


    Hat jemand Erfahrungen mit diesem Mittel ?


    Gruss Guido

  • Hallo Guido,


    das Ektomarin wirkt über Sauerstofffreisetzung und ist kein Medikament im engeren Sinne. Deshalb ist es auch für Korallen ungefährlich.


    http://www.aquaristikshop.com/…ium-M-nster-ektomarin.htm


    Aber schau mal nach dem protomarin coral von Aquarium Münster. Das kann auch in Becken mit Korallen und Wirbellosen eingesetzt werden. Die Wirkung ist weniger gut als bei einem stärkeren Mittel, aber eine Verbesserung hat es bei meinen Fischen bewirkt.


    Grüße
    Ingrid

  • [/Seit zwei Tagen habe ich nun eine 25 Watt de Bary UV angeschlossen.]


    Hallo Guido,


    aus meiner Sicht ist die UV-Anlage unterdimensioniert. Diese wird nicht ausreichen, die Krankheit in den Griff zu bekommen.


    Ich würde mir entweder eine leistungsfähige UV anschaffen oder mich umhören, wer eine solche leihweise zur Verfügung stellen kann.

  • Hallo,


    die de Bary 25 AN E soll für Becken bis 1.500 Liter geeignet sein, d. h. ich habe nur 1/3 dieser Literzahl in meinem Becken.
    M. E. muss das ausreichen, oder wieviel überdimensioniert soll eine UV sein ?


    Der Pyroferus hat es überigens nicht geschafft. Dafür zeigen heute aber alle anderen Beckenbewohner kaum noch weiße Punkte.


    Gruß


    Guido

  • Zitat

    Original von Guido Immeln
    Dafür zeigen heute aber alle anderen Beckenbewohner kaum noch weiße Punkte.


    Hallo Guido,


    solche kurzfristigen Verbesserungen haben leider überhaupt nichts zu sagen. Das hat Torsten dir schon versucht klarzumachen. Schau mal hier den Entwicklungszyklus des Erregers an:


    http://www.marubis.de/uploads/…tocaryion_irritans_01.pdf


    Grüße
    Ingrid

  • Hallo Guido,


    die 25 Watt auf 1500 Liter sind ein schlechter Scherz. In der Koralle oder im Meerwasseraquarianer war vor längerer Zeit ein Artikel über die Wattagen. Für dein Becken mit dem Hintergrund Pünktchenbekämpfung darfst du ne ordentliche Schippe drauf legen. Die Anlagen von Fiap sind sehr gut (aber auch teuer). Wichtig ist, dass das Wasser für die UV direkt im Becken angesaugt wird und nicht im TB.

    Beleuchtung: ATI Sunpower 8x80 Watt T5,Strömung: 2x Tunze 6105, Abschäumer: RE Double Cone 180 mit RD3 speedy, Balling Zeo und blaue Flaschen nach Gusto
    Extra bavariam non est vita et si est vita non es ita




    Viele Grüße
    Stefan

  • Hallo,


    was ich nicht ganz verstehen mag.
    Fiab mag OK sein, aber wenn ich dann eine Fiab nehme, soll diese dann bei gleicher Watt Leistung besser als eine de Bary sein.
    Die haben doch die gleichen Leuchtmittel.


    Welche Watt UVC muss ich denn Eurer Meinung für 550 Liter verwenden. Es wäre dann schön hier konkrete Angaben zu bekommen.


    Unschön ist natürlich, wenn man alles an Technik so gut im Unterschrank versteckt hat und dann aus dem Becken für die UVC direkt ansauen soll. Hier wären dann Schläuche etc. in jedem Fall sichtbar.


    Ich habe in meinem alten Becken in ca. 7 Jahren zweimal Cryptocarion irritans überstanden und hatte die UV im Unterschrank und in dem Fall auch dei 25 Watt Version.


    Nun bin ich etwas verwirrt, was man nun unbedingt haben muss.
    Ich kann schließlich auch 55 Watt oder mehr einbauen. Frage ist nur, muss das so sein und wieviel mehr bringt hier mehr ?


    Gruß
    Guido

  • Hallo Guido,


    unabhängig von UV solltest du nun auch gut für die restlichen befallenen Fische sorgen.
    Was und wie fütterst du denn?
    Kannst du bitte mal Bilder von den anderen Fischen einstellen, die betroffen sind?


    Auf jeden Fall solltest du nun darauf achten, dass die Fische wenig Stress haben und gut ernährt werden. Abwechslungsreich und vitaminisiert. Pflanzliche Kost für den Zebrasoma und den Zwergkaiser.
    Es ist sehr wichtig, dass die Fische bei Kräften bleiben, damit sie den Angriff der Parasiten überstehen.


    Ich drücke dir für den restlichen Besatz die Daumen.


    Viele Grüße,
    Ina

  • Hallo,


    auf Bildern sind die Punkte nicht bzw. kaum zu erkennen und seit dem der Pyroferus nicht mehr im Becken ist, sehe ich auch kaum noch etwas. Das Einzige was mir auffällt ist, dass der Zebrasoma und der Zweigkaiser dann und wann ruckartig schwimmen.


    Ich füttere:
    nyos gold pods
    Norialgen
    Tetra Pflanzenflocken
    Artemia lebend
    reef pepper von Nyos
    Algentabletten für die Grundeln
    Zyclob Ezze


    alles im Wechsel bzw. teilweise in Abständen von 10 Minuten/30 Minuten über den Tag verteilt. Die Norialgen hängen festgemacht im Becken.


    Seit gestern bemerke ich, dass die Kardinalsgarnelen am Zwergkaiser hängen und aller Kraft dort offenbar Parasiten aus den Schuppen und Kiemen holen. Komischerweise interessieren sich die Puztergarnelen hierfür überhaupt nicht.


    Gruß
    Guido

  • Hallo Guido,


    die 25 W reichen bei Dir, Du darfst nur nicht erwarten, dass die Pünktchen gleich völlig weg sind. Die Keime werden geschwächt und die Fische bauen Resistenzen auf. Später kann ein neuer Fischh gerade bei Crytocaryon immer wieder Infekte auslösen, da der Keim immer im becken vorhanden bleibt.
    Das Wasser für die UV kann auch aus dem Technikteil angesaugt werden, sollte aber nicht wieder dorthin zurückfließen, sondern ins Aquarium.


    Beste Grüße Andre´

  • Zitat

    Original von Andre Luty
    Das Wasser für die UV kann auch aus dem Technikteil angesaugt werden, sollte aber nicht wieder dorthin zurückfließen, sondern ins Aquarium.


    Hallo André,


    wenn nur Oberflächenwasser ins Technikabteil gelangt, ist es nicht sinnvoll, die Pumpe für die UV-Röhre dort zu installieren, da sich die Schwärmer im Bodenbereich (des Aquariums) aufhalten.


    Grüße
    Ingrid

  • Hallo,


    - ich füttere kein Frostfutter da ich beruflich bedingt recht wenig Zeit habe und ich bei meinem letzten Becken ständig Probleme mit Phosphat bezüglich Frostfutter bekommen habe.


    - Zwischenstand. Wie schon geschrieben hat es der Pyroferus leider nicht geschafft. Dafür sind die anderen Fische offenbar auf dem Weg der Besserung. Punkte kann ich schon seit Tagen nur noch beim meinem Zwergkaiser erkennen.


    Ich habe mich deshalb aber auch entschieden JBL Punktol anzuwenden. Ich stelle mir nur die Frage, wenn ich dies auf Algenflockenfutter tropfe und dann trocknen lasse, kommt ja auch eine gewisse Menge "frei" ins Korallenbecken.
    Auf der Packungsbeilage wird vor der Anwendung in Korallenbecken aber gewarnt.
    Marubis empfiehlt auf deren Seite aber die Anwendung auf Flockenfutter.


    Es hier nur einfach die Menge im Futter so gering, dass dies im Becken nichts anrichten kann bzw. wieviel von diesem Futter darf denn über welchen Zeitraum gefüttert werden ?


    Hat hier jemand Tips oder Erfahrung mit dieser Anwendung ?


    Gruß


    Guido

  • Zitat

    Ich habe mich deshalb aber auch entschieden JBL Punktol anzuwenden. Ich stelle mir nur die Frage, wenn ich dies auf Algenflockenfutter tropfe und dann trocknen lasse, kommt ja auch eine gewisse Menge "frei" ins Korallenbecken. Auf der Packungsbeilage wird vor der Anwendung in Korallenbecken aber gewarnt. Marubis empfiehlt auf deren Seite aber die Anwendung auf Flockenfutter. Es hier nur einfach die Menge im Futter so gering, dass dies im Becken nichts anrichten kann bzw. wieviel von diesem Futter darf denn über welchen Zeitraum gefüttert werden ?


    Hallo Guido,


    die Verfütterung von angereicherten Flockenfutter ist eine unterstützende Maßnahme im Rahmen einer langfristigen Therapie gegen den Erreger der Weißpünktchenkrankheit. Die Akzeptanz der Flocken ist sehr unterschiedlich und die Inhaltsstoffe aus dem Punktol werden im Meerwasser schnell inaktiviert. Geringe Mengen gelangen natürlich auch ins Aquarium. Aber bedeutend weniger, als wenn man es nach Herstellervorschrift direkt ins Wasser geben und die regelmässigen Nachdosierungen durchführen würde.


    Gruß,
    Torsten

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
    E.P. Odum 1980 - Grundlagen der Ökologie

  • Hallo Thorsten,


    vielen Dank für die Antwort.


    Nachdem ich die Packungsbeilage nun nochmals gelesen habe und mal beobachtet habe wer und was alles in meinem Becken die Algenflocken frisst, habe ich etwas Sorge, dass die ebenfalls ans Flockenfutter gehenden Garnelen Schaden nehmen.
    Oder ist auch hier die Konzentration alleine übers Futter zu gering für Schädigungen ?


    Ansonsten würde ich Norialgen mit Punktol tränken und ins Becken hängen. Hier gehen die Garnelen in der Regel nicht ran. Der Zwergkaiser allerdings mit Vorliebe.


    Die getränkten Flocken trocknen derzeit. Ich hoffe, dass ich diese spätestens morgen dann einsetzen kann.


    Gruß


    Guido

  • Zitat

    Nachdem ich die Packungsbeilage nun nochmals gelesen habe und mal beobachtet habe wer und was alles in meinem Becken die Algenflocken frisst, habe ich etwas Sorge, dass die ebenfalls ans Flockenfutter gehenden Garnelen Schaden nehmen. Oder ist auch hier die Konzentration alleine übers Futter zu gering für Schädigungen ?


    Garnelen sollten diese angereicherten Futterflocken nicht fressen! Falls das möglich wäre, sollte man lieber darauf verzichten.


    Gruß,
    Torsten

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
    E.P. Odum 1980 - Grundlagen der Ökologie

  • Hallo André,


    hast du die Schwärmer mit dem Mikroskop nachgewiesen?


    Mit der Strömung hat das meiner Meinung nach nichts zu tun, wenn sich auch Schwärmer im Oberflächenwasser finden. Sie sind aktive Schwimmer und müssen auch mit den Strömungsverhältnissen im Meer klarkommen, damit der Erreger in seiner Fortpflanzungsstrategie erfolgreich ist.
    Die Frage wäre dann wohl eher, wie "Bodennähe" definiert ist und ob nicht ein 60-80 cm hohes Aquarium ausschließlich "bodennahe" Bereiche hat.


    Vielleicht kann Torsten darüber Aufschluss geben, ob Untersuchungen in Aquarien durchgeführt wurden, die Ansiedlung von Cryptocaryon-Erregern betreffend.


    Grüße
    Ingrid

  • Hallo zusammen,


    kurz ein Udate:


    Ich habe nun seit drei Tagen in Punktol getränktes (richtig intensiv getränkt) Flockenfutter verfüttert. Nicht gerade das Lieblingsfutter, aber alle Fische gehen bei ausreichend Hunger schon an die Flocken. Allerdings auch die Garnelen.
    Zuerst hatte ich Sorge, dass diese das nicht überleben. Aber den Weiißbandputzergarnelen, wie auch den Kardinalsgarnelen geht es weiterhin prächtig. Zudem zeigen nun auch alle Fische keinerlei erkennbare Punkte mehr und schwimmen auch wieder ganz normal bzw. scheuern sich nicht mehr. Ich werde das jetzt noch bis zum Ende der Woche so weiter machen und dann in Verbindung mit der laufenden UV Anlage auf ein Ende der weiße Punkte Krankheit hoffen.


    Ich kann diese kombinierte Behandlung mit UV und mit Punktol getränktem Flockenfutter insofern empfehlen. Offenbar, oder zumindest bei mir, auch bei Garnelenhaltung.


    Gruß
    Guido

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