Blasenanemone + Zebrasoma

Hallo Anna,

herzlich willkommen bei uns im Forum! Vielen Dank für die nette Vorstellung.

Bevor ich auf deine Fragen eingehe, habe ich noch ein paar:

Dein Becken sieht noch sehr "frisch" aus. Wie lange steht es denn seit der Vergrößerung bereits? Ich habe den Eindruck, dass das Becken für eine Anemone noch nicht eingefahren genug ist. Anemonen benötigen schon einigermaßen gut gereifte Becken mit stabilen Wasserwerten. Am besten setzt man eine Anemone nicht vor einer Standzeit von 5-6 Monaten ein. In sehr jungen Becken haben Anemonen häufiger mal Probleme.

Über deinen Zebrasoma denke ich noch mal nach. Aber auch hier eine Frage vorab. Wie oft und mit was genau fütterst du denn deine Fische? Schön wäre es auch, wenn du mal versuchen könnest, ein gutes Foto deines Doktors zu machen. Wie lange lebt der Fisch denn schon bei dir?

Auch von mir also nur Fragen, aber nur so kommen wir deinen Problemen vielleicht auf die Spur.

Viele Grüße,
Ina

Hallo,

auch von mir ein Gruß und herzlich willkommen.

Ich denke das Becken ist nach 1 Monat viel zu schnell besetzt, weshalb auch die Anemone durchhängt. Ihr werden die Nährstoffe fehlen.

Auch der Doktorfisch hat dadurch nicht genügend Beifutter aus den Biofilmen in verhält sich deshalb anders.

Versuche nach und nach die Korallen zu ergänzen bevor weitere Fische einziehen.

Beste Grüße Andre´

Hallo Anna,

du bist mit dem Besatz deines neues Beckens ziemlich flott. Für meinen Geschmack hast du leider zu schnell und mit zu vielen Fischen besetzt. Vor Erreichung des endgültigen Besatzes hätte aus meiner Sicht ruhig deutlich mehr Zeit vergehen können.
Leider war auch das Einsetzen der Anemone etwas verfrüht. Anemonen sind empfindlicher als man vielleicht denkt. Nach sechs Wochen eine Anemone einzusetzen ist leider nicht optimal. Wie ich bereits geschrieben habe, sollte ein Becken ruhig 5-6 Monate Standzeit aufweisen.
Ich bin kein Anemonen-Experten, aber dein Tier sieht leider nicht besonders gut aus. Ob ein Umsetzen in das alte Becken etwas bringt, sollen lieber andere beurteilen.

Dein Becken sieht schon etwas "steril" aus. Ich glaube auch, dass das die Ursache für das Verhalten deines Zebrasoma sein könnte. Er findet auf den sehr sauberen Oberflächen einfach nichts zu knabbern. Eine Idee wäre, dass du ihm den ganzen Tag Algen, Löwenzahn, Salat oder Gurken zur Verfügung stellst, damit er immer reichlich für "Zwischendurch" findet.
Ich will dir jetzt nicht zu weiterem schnellen Fischbesatz raten, aber auf lange Sicht würde ihm ein Kumpel sicherlich gut tun. Er wäre dadurch sicherlich entspannter. Vorausgesetzt natürlich, dass beide nicht hungern müssen.

Außerdem sind Doktorfische in neuen Becken häufig etwas nervöser. Das liegt sicherlich am noch nicht so recht passenden Umfeld. Nix zu knabbern, wenig Korallen, wenig Beifische, die für Sicherheit sorgen. Das sollte sich meiner Meinung nach mit längerer Standzeit bessern.

Viele Grüße,
Ina

Hallo Anna,

also ich habe einen Zebrasoma mit zwei Tominiensis zusammen. Das funktioniert sehr gut. Die schwimmen eigentlich immer zusammen.
Was vielleicht noch wichtig ist, das die Docs auch Rückzugsmöglichkeiten haben müssen, sprich das die Deko nicht so ein Block ist sondern gut strukturiert und gegliedert ist.
Lass mal die Scheiben etwas veralgen und beobachte den Zebrasoma dann mal.

Olaf

Zitat

Hallo Ina, wir haben jetzt dafür gesorgt das der Doc ein abwechselndes 24 h Nahrungsangebot neben den Hauptmahlzeiten vorfindet.

Hallo Anna,

das freut mich zu lesen. Beobachte deinen Zebrasoma einfach in nächster Zeit weiterhin aufmerksam. Häufig liegt die Ursache von nervösen Doktoren meiner Meinung nach in einer nicht ganz optimalen Ernährung. Gemäß ihrem natürlichen Verhalten sollten sie eigentlich über einen längeren Zeitraum des Tages immer eine Kleinigkeit zum Zupfen vorfinden. Ich hoffe, dass es auch bei deinem Zebrasoma hilfreich ist.

Zitat

Meine Hoffnung war eigentlich das der Zebrasoma sich mit dem Borsti anfreundet und diese sich zusammen die Zeit vertreiben können.

Das kann aus meiner Sicht auch gut funktionieren. Die Voraussetzung dafür ist natürlich, dass sie immer schön satt sind und sich nicht gegenseitig anfeinden, weil der eine dem anderen das Futter streitig macht. Schöner ist natürlich immer arteigene bzw. artverwandte Gesellschaft. Das Nachsetzen sollte funktionieren. Aber auch hier ist wieder eine der Grundvoraussetzungen, dass der alteingesessene entspannt und satt ist. Falls nicht, teilt er sein Revier eher ungern. Du merkst also, für wie wichtig ich eine ausreichende und ausgewogene Ernährung halte. Davon hängt vieles ab.

Zitat

Der Korallenbestand wird nun nach und nach aufgestockt

Das ist eine gute Idee und im Moment viel wichtiger, als weiter über den Fischbesatz nachzudenken. Bis zum nächsten Fisch (falls noch etwas geplant ist) würde ich mir im Moment ruhig acht Wochen Zeit lassen.

Vielleicht ist es ja auch noch möglich die Einrichtung deines Beckens etwas offener, "luftiger" zu gestalten. Doktoren brauchen abwechslungsreichen, gut strukturierten Schwimmraum. Höhlen und Unterstände lieben sie zum ausruhen und schlafen.

Zu deiner Anemone kann ich dir leider keinen Tipp geben, sorry.

Viele Grüße,
Ina

P.S.: Als kleiner Anhaltswert: Bei mir fressen ein Z. flavescens, ein Z. scopas, ein A. japonicus und ein Fuchsgesicht Grünfutter in einer vergleichbaren Menge von etwa 5 größeren Löwenzahnblättern jeden Tag. Und dazu eben dann noch Frost-, Flocken- und Granulatfutter. Die kleineren Mitbewohner bekommen dabei sowieso genug ab.

Das ist die verfressene Bande:

Hallo Anna,

ehrlich nach viel Rückzugsraum sieht das nicht aus, täuscht aber vielleicht ja auch.
Ina schreibt ja auch viel über Futter.
Das sehe ich ähnlich wichtig, nur halte ich Gurke, Löwenzahn etc. für nicht so sinnvoll (nahrhaft) sondern eher als Beschäftigungstherapie.
Ich füttere eigentlich ausschließlich Meeresalgen: Nori, Wakame, Rot-, Grün- oder Braunalgen. Gibts getrocknet fasst in jedem Aqualaden, beim Chinesen oder im Biomarkt.

Olaf

hi,

docs sind gesellige tiere.

ggfls. noch n zweiten dazu....dann braucht er sich nicht mit der scheibe zu beschäftigen.

Hi Anna,

wo spiegelt sich denn das Bild vom Doktor? In deinem Becken hast du ja sehr viel Schwimmraum und der Doktor kann aus den Scheiben genauso raussehen wie du reinschaust. Vom Futter kann ich auch das Söll mit Kelp (bei OBI oder Stark Aquaristik) oder Spectrum (gibts in Nürnberg bei Transmarine) empfehlen, da sind meine Doktoren ganz wild drauf.

Ciao und viele Grüße aus Schwabach
Joachim

Hi Anna,

ich würde den Fischbesatz nicht mehr mit anderen Fischen aufstocken, aber einzelnen Fischen später noch einen Partner geben (Zwergkaiser, Putzerlippfisch und Königsfeenbarsch). Die zwei vorhandenen Doktoren werden sich gut ergänzen. Für eine Gruppe Zebrasoma oder ein Paar C. tominiensis ist das Becken m.M. nach zu kurz/klein.

Wenn dein Becken mit Korallen besser bestückt ist und sich alles ein wenig "eingewachsen" hat, wird dein Z. flavescens auch nicht mehr an die Scheibe gehen. Das ist oft so bei frischen Becken und liegt wohl auch wie André und Ina geschrieben haben am fehlenden Aufwuchs.

Die Anemone wurde zu früh eingesetzt, dein Becken sieht noch sehr steril aus. Mit totem Gestein dauerts auch trotz Bakterien und eingefahrenem Wasser länger. Zusätzlich könnten sie die Anemonenfische noch stressen? Wegen der Anemonenfische sollte man nach Möglichkeit warten, bis die Anemone richtig eingewöhnt ist und dann die Fische erst einsetzen oder eine größere Anemone einsetzen, die mit den Kuschelbedürfnissen der Fische besser zurechtkommt.
Kommst du denn überhaupt an die Anemone heran? Wenn nein, bleibt dir nichts übrig als abzuwarten. Wenn ja, kannst du sie evtl. in einen Einhängekasten setzen, das Beste hoffen und versuchen sie aufzupäppeln.

Viele Grüße
Corinna

Zitat

Sollte der Löwenzahn vorher abgekocht werden oder kann dieser frisch gepflückt gegeben werden?

Hallo Anna,

ich pflücke den Löwenzahn im eigenen Garten, wasche ihn gründlich unter fließendem Wasser und dann ab ins Becken.
Das Thema Löwenzahn, Gurke und Salat ja oder nein ist immer eine Grundsatzfrage. Ich bin grundsätzlich dafür. Andere sind absolut dagegen. Ich denke, dass muss jeder mit sich selber ausmachen. Meine Fische bekommen natürlich auch regelmäßig verschiedene Algensorten, aber eben auch die genannten Grünfuttersorten. Meine Devise ist immer, auch z.B. beim FroFu, möglichst abwechslungsreich zu füttern. Und den Pflanzenfressern dadurch auch Beschäftigung zu bieten. Hat bisher nicht geschadet.

Zitat

Deine Docs sehen übrigens super klasse aus

Vielen Dank für das nette Kompliment.

Viele Grüße,
Ina

Zitat

Ich finde es echt herrlich, zu beobachten, wie unterschiedlich die Fischies reagieren - könnte den ganzen Tag nix anderes machen

Willkommen im Club!

Mit neuem Futterangebot dauert es schon einen Moment, bis sich einer traut. Aber wenn sich der erste traut, dann lassen die anderen auch nicht lange auf sich warten. Bei mir wissen sie inzwischen, dass alles was in der Futterklammer hängt wohl auch fressbar ist. Entsprechend eifrig stürzen sie sich darauf.

Es würde mich sehr freuen, wenn deinem Doc damit schon geholfen wäre. Häufig hängt es wirklich einfach am Füttern. Mein Fuchsgesicht ist auch so ein verfressener Fisch. Bei ihm merke ich sofort, wenn er noch nicht satt ist. Dann ist er auch etwas unruhig.

Viele Grüße,
Ina

Hi,

sagt mal was habt Ihr denn für Futterklammern?
Ich hab schon mehrere Probiert...diese rabiaten Fische bekommen jede Klammer von der Scheibe abgerissen.
Entweder reißen sie das ganze Blatt raus, wenn das Blatt nicht hält, oder die Klammer kommt mit.

Und dann finde diese Dinger mal im Becken wieder, 2 sind schon verschwunden.

Irgendein Modell, was Ihr empfehlen könnt? Oder liegts einfach an den recht großen Tieren?
Besonders der Acanthurus olivaceus, noch lange nicht ausgewachsen, aber der rupft da mit einer Kraft rum...

Viele Grüße,
André

Zitat

sagt mal was habt Ihr denn für Futterklammern?

Ich benutze die Futterklammern von Ocean Nutrition. Nach einer gewissen Zeit muss ich die aber auch austauschen.
Meinem Fuchsgesicht halten die eigentlich stand. Meine Doktoren sind nicht so rabiat.

Viele Grüße,
Ina

Warum Futterklammer?

ich klemme das Grünzeug seit über 10 Jahren hinter den Scheibenreiniger.

Mal noch was zu dem (wenig sinnvollen - sihe Olaf) Grünzeug aus dem Garten: Solange es nicht zu viele Zucker enthält (diese sind in Meeresalgen fast nicht vorhanden), kann man jedes Grünzeug verfüttern. Die Algen sind da genau so Nährstoffarm wie der Löwenzahn etc. Wer den Fischen mal mehr Futter besser aufschließen will, der kann den Salat kurz mit heißem Wasser überbrühen, dann wird er besser verdaut. Zur Doktorfischtypischen Ernährung gehören aber meist schwer verdauliche Algen.

Beste Grüße Andre´

Hallo Andre,

was ist mit Jod?

Olaf

Hallo Olaf,

die Iodversorgung ist bei Meerwasserfischen auf Grund des Iodgehalts im Wasser normalerweise kein Problem.
Auch in Trockenfutter, in dem Fischerzeugnisse enthalten sind, ist viel Iod enthalten.

Algen sind eine sinnvolle Nahrungsergänzung, aber gerade der hohe Iodgehalt mancher Arten kann ihren Einsatz
begrenzen, da die Iodzufuhr ins Aquarium sonst zu hoch wird.

noch was,

wenn ausreichend grünaufwuchs anstelle kalkrotalgen (keine fadenalgen o. äh.) vorhanden ist, finden zebrasomas ausreichend durch abnagen von denselben im becken.

so haben sie den ganzen tag was zu tun und kommen nicht auf dumme gedanken und tun noch etwas für die reiffpflege.

ausserdem kommt keine zusätzliche belastung ins wasser.

hallo

damit nix falsch verstanden wird, Doktorfische können sich nicht vom Algenaufkommen in einem Aquarium ernähren. Es ist nur Beikost zum Knabbern, die Masse muss übers Futter zugefügt werden.

beste Grüße Andre´

hi andre,

danke für die wichtige ergänzung.

Hallo Anna,

mit "sinnvoller Einsatz" meine ich eine gemischte Kost, die aus Algen und anderen cellulosehaltigen Nahrungsmitteln
wie Salat usw. bestehen sollte. So kann man sowohl die herbivoren Fische als auch deren celluloseverdauende
Bakterien den ganzen Tag beschäftigen, ohne dass die Gefahr einer Iodüberdosierung besteht.

moin,
nur kurz am rande: meinen hawaidoktorfischen habe ich vor kurzem zum erstem mal algen aus der fischabteilung unseres supermarktes gegeben. ich weiß nicht, wie die heißen, sie sehen aber so aus:

roh mochten meine sie (wie übrigens auch verschiedene salate und löwenzahn) nicht. nachdem ich sie aber tiefgefroren und wieder aufgetaut hatte, fraßen sie sie gerne. wie jetzt die nährstoff-/ nährsalzversorgung aussieht, weiß ich nicht. kann nur beisteuern, dass sie sie mögen und sie augrund der sehr (preis-) günstigen verfügbarkeit zu empfehlen sind.
martin

Hallo Anna,

vielen Dank für die positive Rückmeldung. Ich freue mich sehr, dass sich dein Zebrasoma nun viel wohler fühlt.

Zu deiner Anemone kann ich dir leider keine hilfreichen Dinge schreiben, da ich wie schon erwähnt (noch) keine Erfahrung mit Anemonen habe. Es wäre somit nur ein raten. Aber ich denke schon, dass es sehr stark damit zusammenhängen könnte, dass dein Becken zu jung ist und du ihr dadurch kein optimales Umfeld bieten kannst. Ich drücke ihr und dir aber auf jeden Fall fest die Daumen, dass sie sich wieder vollständig erholt.

Viele Grüße und viel Glück,
Ina

Hallo,

die abgebildeten "Algen" von Martin sind Queller-Pflanzen - also echte Pflanzen aus dem Watt, die keine Algen sind. Sie fallen regelmäßig trocken. In N-Dänemark habe ich die selber geerntet und gegessen, in Deutschland gibt es auch Vorkommen, die aber in der Roten-Liste verzeichnet sein sollten. Die gibts z.B. bei der METRO in der Fischabteilung. Salzig und hoher Jodgehalt.

beste Grüße Andre´

moin,
interessant! meine sind auch aus der metro.
martin

Hallo Anna,

was macht die Anemone?

Viele Grüße,
Ina

Zitat

Original von Queen
Weißt Du vielleicht, wie lange es dauert, bis sich so eine Anemone regeneriert?

Hallo Anna,

diese Frage kann ich dir leider nicht beantworten. So pauschal kann man das wahrscheinlich sowieso nicht. Die vollständige Regeneration deiner Anemone hängt eben von vielen Faktoren ab. Wenn sie sich in deinem Becken (noch) nicht wohlfühlt, dann wird es sicherlich länger dauern, als wenn sie für sie passende Bedingungen vorfindet.

Ich hoffe, dass sie wieder über den Berg kommt. Vielleicht hast du ja Glück.

Viele Grüße,
Ina