Fische sterben nach zwei Tagen

  • Hallo!


    Als langer (aber schreibfauler) Mitleser, könnte ich Tips von Fachleuten gebrauchen.
    Das Becken steht jetzt seit gut 2 Jahren. Der Besatz ist gemischt Lps, wenige SPS,eine Fingerlederkoralle und eine Kupferanemone. An Fische waren dort zwei Clownfische, zwei Pyjamabarsche, eine Gelbschwanzdemoiselle und ein kleiner Schwarzschwanz Preußenfisch (außerdem Einsiedler, Schnecken und eine gedrungene Partnergarnele).
    Angefangen hat das ganze vor circa drei Monaten, nachdem drei Sps plötzlich ihr Gewebe verloren. Nach überprüfen der Wasserwerte, konnte weder ich, noch der Händler meines Vertrauens etwas dramatisches feststellen. Der Händler tippte dann auf zuviel Nesselgift der Kupferanemone. Also habe ich großzügige Wasserwechsel gemacht und über Aktivkohle gefiltert. Die Korallen habe sich alle wieder gut erholt und auch die SPS habe wieder schöne Wachstumsspitzen. Die Kupferanemone habe ich nach dem Tod meine Clownfische abgegeben.


    Kaum hatte sich die Korallen erholt, zeigten die Clownfische plötzlich erste Anzeichen von .... tja von was? Die Farben wurden dunkler und sie schwammen nicht mehr in ihre Anemone. Fressen wollten sie auch von einem auf den anderen Tag nicht mehr. Sie haben sich nicht an irgendwelchen Gegenständen gescheuert und zeigten auch keinerlei Anzeichen von Pünktchen. Es war dann ein starkes Hecheln/Pumpen zu sehen, später dann "umhertorkeln" und dann ein schneller Tod). Im Abstand von ein bis drei Tagen zeigten auch die anderen Fische dieses Verhalten.
    Man kann sagen, ab dem Zeitpunkt wo das Hecheln begann bis zum Tod sind maximal 48 Stunden vergangen. Auf anraten des Händlers habe ich Tetra Marinoopharm (zwei befragte Händler tippten auf Oodinium) nach Anweisung angewendet, was allerdings keine Wirkung gezeigt hat. Eine UV Lampe läuft seit dem ersten Auftreten, bis heute mit. Leider sind alle Fische innerhalb einer Woche verstorben!
    Den kleineren Pyjamabarsch habe ich in dieser Zeit herausgefangen und vorübergehend in mein Nano gesetzt, da der Große in gejagt und in die Flossen gebissen hat. Der Arme war schon ganz zerfleddert. Er hat sich aber komplett erholt und lebt immer noch!


    Das Aquarium lief nun drei Wochen "Fischfrei", mit Uv und Wasserwechsel von 15 Liter die Woche. Mein Händler meinte er würde nach zwei Wochen versuchen neu zu besetzen. Ich habe nun am vergangenen Freitag einen kleinen Pfauenaugen-Zwergfeuerfisch und ein kleines Pärchen Centropyge Bispinosa nachgesetzt. Bevor jemand schimpft: Die drei sollten Ende des Jahres in ein großes Becken umziehen und dort der einzige Besatz bleiben.
    Tja, so weit wird es dann wohl nicht kommen! Der Feuerfisch ist stark am Hecheln und schwimmt ab und zu unkontrolliert umher. Die Zwergkaiser atmen etwas schneller, verstecken sich und nehmen kein Futter mehr. Gestern Abend sind sie noch putzmunter durchs Aquarium geschwommen.


    Das es am Futter liegt, möchte ich mal ausschließen. Die beiden Fische im Nano (eine Trimma und eine Zitronengrundel) bekommen das gleiche Futter. Den Einsiedlern, Schnecken und der Garnele geht es nach wie vor gut.


    Zum Aquarium:


    144 Liter
    Nitrit: n.N.
    Nitrat: 5mg
    KH: 7,3
    Mg: 1350
    Ca: 430
    PH: 8


    Abschäumer Bubble Magus NAC QQ
    Vortech MP 10
    11 Watt UV


    Vielleicht hab ich ja was übersehen und ihr habt einen Tip für mich?!


    traurige Grüße
    Andrea

  • Also den Feuerfisch habe ich gerade tot aus dem Becken gefischt. Es hat also keine eineinhalb Tage gedauert.


    Wir haben uns gerade die Kiemen mal angesehen.
    Bei den anderen verstorbenen Fischen waren die immer schön rot. Was für mich als Laien jetzt mal heissen würde, das sie gut durchblutet sind. Der Feuerfisch hat auch schön rote Kiemen, allerdings sieht es aus als wenn auf der einen Seite ein Loch "gerissen" ist.
    Viel mehr gibt meine Lupe von Oma leider nicht her...


    Was mich so schockiert ist, das es wirklich so schnell geht. Freitag Abend eingesetzt und heute der erste tote Fisch.


    Ich habe das ganze auch in einem anderen Forum gepostet. Dort wurde evtl. auf Uronema marinum oder ähnliches getippt. Ich musste erst einmal nachlesen, das war mir bisher unbekannt.
    Es gab/gibt bei den Fischen keinerlei äußere Anzeichen. Keine Pünktchen, Verfärbungen, Belag, Farbverlust, nix. Nur Atemnot.


    Gruß Andrea

  • Hallo Andrea,


    erstmal mein Mitgefühl für das was du gerade durch machst. Es ist immer schlimm, wenn man hilflos vor dem Aquarium steht und nicht weiß, wo man ansetzen sollte.


    Die Symptome klingen für mich eher nach Vergiftung oder Sauerstaufmangel.


    Hast du goldbraune Beläge in dem Becken? Ein Freund von mir klagte bei einer Dinoflagellatenplage über die gleichen Symptome bei seinem Besatz, bis hin zum Sterben des Besatzes.


    Zitat

    Das Aquarium lief nun drei Wochen "Fischfrei", mit Uv und Wasserwechsel von 15 Liter die Woche. Mein Händler meinte er würde nach zwei Wochen versuchen neu zu besetzen.


    Die Zeitspanne wäre im Falle von Oodinium viel zu kurz. Eher drei Monate als drei Wochen! :winking_face:


    Auch wäre es empfehlenswert, Tiere wie bei deinem Neubesatz passiert, erst dann zu kaufen, wenn auch das "große Becken" schon steht. Erspart viel Stress für die Tiere.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Zu viel Fisch für zu wenig Wasser.

    144 Liter

    Nitrit: n.N.
    Nitrat: 5mg
    KH: 7,3
    Mg: 1350
    Ca: 430
    PH: 8
    P04: ???



    2 Clownfische (140 Liter mit Anonemone)
    2 Pyjamabarsche (250 Liter)
    1 Gelbschwanzdemoiselle (150 - 300 Liter)
    1 kleiner Schwarzschwanz Preußenfisch (100 Liter)
    2 Centropyge bispinosa (550 Liter)
    1 Pfauenaugen-Zwergfeuerfisch (600 -1000 Liter)


    Dein Becken ist für die Tiere einfach viel zu klein.


    Tiere zurück geben bis auf die 2 Riffbarsche und dann mal ein paar kleine Grunden.



    MfG Philipp

  • Hallo!


    Beläge habe ich keine! Keine Dinos, keine Cyanos oder sonstiges.


    Ich habe erst einmal ein zweite Pumpe ins Becken gehängt, die ein bißchen Luft zieht, zwecks Sauerstoff. Außerdem noch Aktivkohle und ne Run Easy Life. Mehr fällt mir auf die Schnelle auch nicht ein.


    Die Temperatur beträgt 26 Grad (Dachgeschoss Wohnung). Die Temperatur war aber auch noch nicht höher, dank einer Klimaanlage.


    Mit dem größeren Becken hast du natürlich recht! Aber es ist sooooo deprimierend in ein "leeres" Becken zu schauen.
    Ich habe mich da von den Worten des Händlers mitreißen lassen. Manchmal hört man leider nur das, was man hören möchte...



    Gruß Andrea

  • @ Phillip


    Es waren nur die Clownfische, die Pyjama und die Riffbarsche im Becken! Diese sind gestorben. Die Anemone ist inzwischen umgezogen.


    Die Bispinosa und der Feuerfisch waren der Neubesatz, der nun wieder Probleme hat. Außerdem sollten die drei nur bis Dezember in dem Becken wohnen und dann in ein größeres Aquarium umziehen! Dort sollten die drei dann auch der einzige Besatz bleiben.


    Gruß Andrea

  • Die Zwergkaiser verstecken sich im Riff, schwimmen also nicht zur Oberfläche. Sollte die Garnele bei Sauerstoffmangel nicht auch irgendeine Reaktion zeigen?


    Gruß Andrea

  • Hallo Andrea,


    wenn ich die bisherigen Symptome und Indizien mal zusammenfasse:


    - Das Becken ist 2 Jahre in Betrieb.
    - Fische zeigen starkes Hecheln / Kiemenpumpen
    - kein Scheuern an Gegenständen
    - Tod innerhalb 48 h
    - Neubesatz stirbt ebenfalls mit den selben Symptomen
    - Den Einsiedlern, Schnecken und der Garnele geht es nach wie vor gut.


    Ich würde, wie Corinna, eine Inefektion mit Parasiten ausschließen - auch die mit dem "Killer" Uronema marinum. Die Behandlung mit Tetra Marinoopharm war damit eher unnötig.


    Interessant ist, dass der kleine Barsch, den Du umgesetzt hast, bis heute symptomfrei weiter lebt. Hätte er eine Infektion mit Parasiten, wäre er ziemlich sicher stark erkrankt und inzwischen wahrscheinlich daran gestorben. Daher deuten alle Indizien auf eine Vergiftung hin. Dagegen spricht allerdings, dass die Garnele diese Giftgeschichte überlebt ? Das Becken ist 2 Jahre in Betrieb.


    Konntest Du irgendwo schwarz verfärbten Bodengrund ausmachen ? Sind die Kiemen der toten Fische blutrot gewesen oder haben sie sich eher in Richtung rot-violett verfärbt ? Es ist immer sehr schwierig, die Ursache bei einer Vergiftung zu finden. Die Quelle kann von der Technik bis zu Schwefelwasserstoff und zu natürlichen Giften abgestorbener Tiere reichen.


    Gruß,
    Torsten

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
    E.P. Odum 1980 - Grundlagen der Ökologie

  • Hallo Thorsten


    Also meine bessere Hälfte meinte gerade die Kiemen wären eher violett-rot gewesen. Ich hätte jetzt eher blutrot gesagt. Da scheiden sich die Geister.
    Der Bodengrund hat keine sichtbaren, schwarzen Stellen. Es sind zwei große Babylonia Schnecken darin unterwegs, die auch immer wieder, mal hier mal da auftauchen. Ich habe auch schon im Bodengrund rumgestochert und konnte nichts auffälliges entdecken.
    Das Wasser riecht richtig schön nach Meer!
    Die große Riffkeramik in der Mitte ist nach allen Seiten offen und kann gut um- und durchspült werden. Rechts steht noch ein großer Brocken Lebendgestein, als eine Art Säule. Beides steht direkt auf dem Aquarienboden. Die Sandschicht ist ca. 1,5cm hoch.


    Alle Fisch die gestorben sind, habe ich sozusagen "begleitet" und nach ihrem Ende gleich aus dem Aquarium geholt.


    Irgendwelche Seegurken o.ä. Habe ich nie im Becken gehabt.


    Die Technik wäre noch ein Möglichkeit. Diese könnte ich ja direkt mal tauschen. Eigentlich habe ich alles doppelt rumfliegen.


    Gruß Andrea

  • Ich habe ähnliches auch erlebt. Alles gut dann ging es los. Alles ist gestorben und dann ging es den Korallen an den Kragen.
    Ich habe x Chromis auf dem Gewissen, da ich die immer als Testfische besorgt habe. Jetzt mag man mich dafür hassen aber dazu stehe ich,
    da es keinen Anhaltspunkt für irgendwas gab. Was ich alles probiert habe kann ich kaum aufzählen.
    Am Schluss habe ich dann eine Bakterienkur gemacht, diese gut gefüttert und dann wieder mit einem Testfisch angefangen.
    Nun dosiere ich regelmässig Bakteren und fütter sie und es läuft super.


    Alle Messergebnisse und Methoden zeigten im übrigen keine Aufälligkeiten.


    Ich suche dazu meinen Thred mal raus ...

  • Hi MKR


    Habe mir deinem Thread jetzt durchgelesen...
    Es bleibt wohl immer ein großen Rätselraten.


    Ich bin schon am überlegen, ob ich heute losfahre und ein größeres Aquarium kaufe. Dann könnte ich den Bodengrund gleich komplett tauschen und mal am Stein und er Riffkeramik schnuppern. und ich hätte gleich die richtige Beckengröße für meinen Wunschbesatz.


    Allerdings bleibt dann immer noch die Angst, das es sich doch um solche Sachen wie Uronema marinum o.ä. handelt.
    Bekommt man so etwas überhaupt aus dem Aquarium?



    Gruß Andrea

  • Hallo,ich hatte vor ca. 3 Monaten das gleiche Problem,11 Fische binnen 24h verloren,nur die Clowns und ein Azur Riffbarsch haben überlebt, nach Rücksprache mit Michael Mrutzek,welcher mich schon 7Jahre "begleitet" konnten
    wir es auf eine vermutliche Fischvergiftung durch minderwertiges Frostfutter eindämmen.
    Ich habe das Futter gewechselt, 48h 2000ml Kohle auf 650Liter ,volles Rohr im Wirbelbettfilter,dazu eine "Überdosis " Microbe Lift TheraP . Keine weiteren Verluste.
    Nach 2 Wochen habe ich den Fischbestand wieder aufgestockt,bis heute keine Verluste.
    Viele Grüße Torsten

    Schuran Acrylglasbecken 110x50x50
    AI Nero 5 , ledaquaristik powerbeam vollspektrum 125 Watt, Eheim ECO 300 Aussenfilter

  • Hallo Thorsten, das Futter hatte ich eigentlich schon ausgeschlossen. Ich habe noch eine Trimma und eine kleine Korallengrundel im anderen Nanobecken sitzen.
    Die Beiden bekommen das gleiche Futter wie die Fische im "großen" Becken und sind Top Fit!


    Gruß Andrea

  • Laut Michael können bestimmte Arten das Gift besser verarbeiten , da ich sehr schnell reagiert habe, konnte der Rest überleben,es kommt natürlich auch auf das Fressverhalten an, Futtermenge, da ich 6 Squamipinnis hatte,
    dazu noch 2 große Doktoren, haben die Clowns wahrscheinlich nicht allzu viel abbekommen,da sie ja auch nicht
    groß im Freiwasser schwimmen,sondern nur das erwischen,was gerade so an der Anne vorbeischwimmt,ist
    meine Vermutung.
    LG

    Schuran Acrylglasbecken 110x50x50
    AI Nero 5 , ledaquaristik powerbeam vollspektrum 125 Watt, Eheim ECO 300 Aussenfilter

  • Ok, das mag natürlich so sein, wie du es sagst. Bei mir würde allerdings dagegen sprechen, das der Feuerfisch noch gar nichts gefressen hatte. Dazu bin ich ja gar nicht gekommen, da ich ihn am ersten Abend erst einmal in Ruhe lassen wollte. Am nächsten Tag zeigte er ja schon dieses Hecheln und nahm nichts mehr an.


    LG

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