Gammarus Fresser gesucht

  • Hallo,


    suche für eine befreundete Aquarianerin einen Gammarus Fresser.


    Kleines Becken ~ 40l, hängt in einem Kreislauf und durch Fütterung und das fehlen jedweden Feindes hat sich die Population einfach viel zu stark vermehrt.


    Frißt ihrerseits wahrscheinlich die als Korallenfutter gedachten Tierchen......


    Hat wer eine Idee?


    Dachte an einen Zwergbarsch, der nur kurzfristig dort verweilen soll? Und nachher in ein größeres Becken übersiedelt. Wobei die Frage bleibt, wie lange so eine Population braucht um wieder so anzuwachsen....
    Weil den Fisch einmal im Monat zum mästen umzusetzen halte ich für zuviel Streß......


    Danke,
    Wolfgang

  • Hi Wolfgang ,


    nimm doch einfach 'ne garnele oder zwei , die sind vielleicht sogar noch effektiver ,da sie auch subtratgebunden tätig sind

  • Hi,
    welche Arten?
    Hab bis jetzt noch keine "expliziten" Gammarus Fresser gefunden.......


    LG,
    Wolfgang

  • Also, ob eine Garnele mit einem Überangebot so fertig wird das der Betrachter das sehen kann? Kann ich mir nicht vorstellen. Mein Tip wäre: Plectranthias inermis


    Der ist wegen seiner "nicht" schwimmenden Lebensweise gut geeignet. Warum da im Lex 150 L stehen kann ich nicht nachvollziehen.

  • Hi Peter ,


    nachdem was da im lex steht , ist dein vorschlag erstens : kaum erhältlich
    und zweitens ein eher gemütlicher räuber


    die kleinen lysmata arten wie seticaudata oder boggessi sind wesentlich häufiger im handel , und wenn eine nicht reicht , kann man ja leicht auf zwei oder gar mehrere aufstocken


    man sollte garnelen auch nicht unterschätzen , meiner erfahrung nach fressen die kein bischen weniger als fische , im verhältnis zur grösse

  • Hallo Thomas!


    Nun ja - bei uns in Österreich ist er immer wieder erhältlich. Nicht häufig zwar aber eben immer wieder.


    Und als gemütlichen Räuber würde ich Plectranthias inermis nicht bezeichnen. Seine Hauptnahrung besteht aus Krebstieren, von daher hielte ich ihn für durchaus geeignet im Einsatz gegen Gammarus.


    Lieben Gruß


    Harold

    Kleine, biologisch funktionierende Aquarien mit sehr reduzierter Technik
    Motto: "Lieber mehrere kleine Becken als ein großes".
    ... und nicht immer so viel rumfuddeln im Aquarium

  • Hallo ihr Lieben,


    Wolfgang hatte auf meine Bitte hin im Forum gefragt, weil mein PC kaputt war und ich mich nicht selber umhören (besser Umlesen) konnte.


    Entschieden hab ich mich für den Plecranthias inermis aus folgenden Gründen:


    L. boggessi kenn ich aus eigener Erfahrung als stets sehr hungriges Wesen, das alles vertilgt, was ihm in die Scheren kommt. Schnecken aller Art und Gänsefußseesterne stehen genauso auf dem Speiseplan wie z.B. die Lobstereier, die meine Gorgonien bekommen oder die Mysis, mit denen ich meine Tubastrea füttere. Da wären die Garnelen immer schneller, und Futterklaus muss ich in diesem Becken net unbedingt haben


    Glücklicherweise hab ich spontan einen Plectranthias inermis gefunden, und der erweist sich tatsächlich als Idealbesetzung. Das Kleinzeug lässt er in Ruhe und ernährt sich vorderhand von den zahlreichen Gammarus. Sollte er den Bestand tatsächlich dezimieren (muss eigentlich nicht sein, mir geht's bloß um die Limitierung, weil die Flohkrebse ihrerseits das Kleinzeug ausrotten), kann ich ihn gut mit Frost-Mysis versorgen.


    Dank deshalb auch an dieser Stelle an Wolfgang für die Weiterleitung meiner Frage und an Peter für den Tipp :smiling_face:


    Liebe Grüße
    Linda

  • Fast Linda, es war eine L. ambonensis und ich habe einen neuen Rekord im Garnelen raus fangen gestartet.


    Hatte nämlich gerade erst 10 junge Garnelen eingesetzt. Die waren fast so groß wie der Fisch und ich hätte damals nie gedacht das die so was können :winking_face:

  • Ja, Peter, ich musste selbst erleben, dass die so etwas können =). Seitdem bekamen sie immer wieder Futtergarnelen, die ihre Größe hatten, als Leckerli. Alltagsfutter waren Mysis und Krill (gefroren).


    Lieben Gruß


    Harold

    Kleine, biologisch funktionierende Aquarien mit sehr reduzierter Technik
    Motto: "Lieber mehrere kleine Becken als ein großes".
    ... und nicht immer so viel rumfuddeln im Aquarium

  • Hallo Peter,


    na hoffentlich flutscht mein Mini-Zackenbarsch nicht mal über den Ablauf rüber ins Refugium und vertilgt die dort wohnenden Percon planissimum :confused_face:


    Die alternativ mögliche Fütterung mit Frostmysis ist jedenfalls eine beruhigende Aussicht. Mein Kleiner hat in den wenigen Tagen bereits ganze Arbeit geleistet, über kurz oder lang werd ich ihm wohl auch separat was zu essen geben müssen.


    lg
    L.

  • Hallo ich möchte das hier noch mla ausgraben.


    Linda den Barsch hast Du den in Deiner Koppel?
    In der ehemaligen oder?

  • Nein, Anke, der Plectranhias wohnt im Azooteil meines Gorgonienbeckens.


    Die Koppel wär sonst wirklich eine 'ehemalige'. Ich bin sicher, Seegrasponies würden ihm auch schmecken.


    Aber im Gorgonienbecken hat er sehr ordentlich dafür gesorgt, dass die Flohkrebspopulation nicht in den Himmel wächst. Im Augenblick brauch ich zwar nix zuzufüttern, aber lebende Mysis und Flohkrebse sind immer zu bekommen, zur Not hätt ich auch meine Salzwasserguppies. Der Mini-Zackenbarsch isst halt nur Lebendfutter.


    Es ist ein ausgesprochen hübscher Fisch, und wenn er mich mit seinen großen Augen fixiert hab ich das Gefühl, er redet mit mir.


    Ich versuch übrigens grad, wieder einen Partner für ihn zu bekommen. Die Zwergfahnenbarsche sollen innerartlich zwar recht aggresiv sein, aber das konnte ich beim ersten Versuch nicht bestätigen. Die beiden haben nebeneinander liegende Höhlen bewohnt, und es war nett anzusehen, wenn sie gemeinsam aus dem Fenster geschaut haben.


    Leider war das zweite Tier sehr mager als ich's bekommen hab und ist nach wenigen Tagen gestorben.


    Willst dir auch einen zulegen?


    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo Linda, ich habe noch keinen im Handel gesehen aber eine Option wäre das schon.
    Ich habe nur Angst, daß es immer mehr Becken werden. :ylol
    Ich finde sie auch sehr hübsch...


    In meinen Becken ist die Flohkrebspopulation derzeit schlagartig zurückgegangen. Warum weiß ich nicht, habe an den Bedingungen nichts geändert. Vielleicht jahreszeitlich bedingt. Momentan tauchen viele kleine Schnecken auf, die auch größer werden. Flohkrebse sehe ich kaum noch.
    Dafür jede Menge Isopoden... :thup

    Liebe Grüße !


    Anke

    Einmal editiert, zuletzt von Anke ()

  • Hallo Anke,


    wenn du dahinter kommst, was der Grund ist für den Rückgang der Flohkrebse, lass es mich bitte wissen. An jahreszeitliche Populationsschwankungen mag ich nicht recht glauben, denn damals in der Pferdekoppel haben sie sich das ganze Jahr über rasant vermehrt. Die im Gorgoniensystem sind vom Winter bis zum Einzug des Fahnenbarschs auch schnell mehr geworden. Ich denk, der limitiernde Faktor bei den Gammarus ist einfach das Nahrungsangebot. Und da hab ich weder bei den Gorgonien Spielraum noch hab ich ihn damals im Pferdchenbecken gehabt.


    Ich bin dem Peter Schmiedel sehr dankbar für den Tipp mit dem Plectranhias, das muss ich immer wieder sagen. Es ist wirklich ein 'Funktionsfisch' nach Maß: Große Brocken isst er mit Begeisterung, Copepoden sieht er vermutlich gar nicht einmal.


    Bisher hab ich die Fahnenbarsche im stationären Handel in Wien gekauft - da waren sie heuer überraschend oft (na ja, 3x in 2 Geschäften ist für diesen Fisch schon oft :)) zu bekommen. Sind sie dort allerdings längere Zeit mit anderen (großen) Fischen zusammen, bekommen sie so gut wie kein Futter ab.


    Deshalb hab ich diesmal bei Mrutzek bestellt. In der Liste war er zuletzt, und Sabine hat mir geschrieben, dass sie die Tiere direkt vom Großhändler beziehen. Vielleicht klappt's ja.


    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo Linda,


    Du magst Recht haben mit den jahreszeitlichen Schwankungen. Die finden im Becken ja quasi nicht statt.
    Aber das Nahrungsangebot kann es definitiv nicht sein.
    Ich füttere nach wie vor dieselbe Menge im kleinen Becken (Aktinien) und im größeren sogar etwas mehr durch die dort vorhandenen Garnelen.
    Auffällig ist nur eine scheinbar dadurch ständig wachsende Menge kleiner Borstenwürmer. Die tauchen neuerdings überall auf.
    Ich werde das mal beobachten und melde mich dann.

  • Zitat

    Aber das Nahrungsangebot kann es definitiv nicht sein.


    Hallo Anke,


    das muss ja nicht unmittelbar mit der eingebrachten Futtermenge zu tun haben. Könnte es nicht auch Nahrungskomkurrenz sein? Es gibt ja doch auch zahlreiche Gammridenarten, die sich hauptsächlich von Detritus ernähren und nicht so räuberisch sind wie z.B. meine mit ihren großen Klauen.


    Dein Hinweis auf die kleinen Borstenwürmer könnte ein Indiz dafür sein. Ich hab auch so winzige Würmchen, die hier seinerzeit als Vertreter der Sylliden identifiziert wurden. Wenn sich die gelegentlich massenhaft vermehren, vertigen sie auch jede Menge Abfall.


    Hinsichtlich der Limitierung der Flohkrebse verlass ich micht trotzdem auf meinen Mini-Zackenbarsch. Der ist sehr verlässlich.


    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo Linda,


    ist natürlich eine Möglichkeit, dann beträfe es aber nur ein Becken. Im kleinen habe ich die Würmer nicht und trotzdem keine Gammariden mehr.
    Das Salz habe ich vor einiger Zeit gewechselt. Das ist das einzige was sich bei beiden Becken gleichermaßen geändert hat. Und ich habe durch eine Caulerpablüte beide Becken "entgrünen" müssen.
    Ich habe gelesen daß Gammariden sehr empfindlich auf die Sauerstoff-Konzentration im Wasser reagieren. Vielleicht ist das ja ein Ansatz...

  • Hallo Anke,


    es ist schon seltsam - ich hab vor kurzem ein paar Flohkrebse aus meinen Futterzuchtwanndln im Garten mit nach Haus genommen, samt einem Binkel Fadenalgen und Schlamm. Am nächsten Tag hat das Wasser recht deutlich nach Schwefelwasserstoff geduftet und war trüb. Die Flohkrebse sind deshalb zwar an der Oberfläche geschwommen, aber ihrer Vermehrungsfreude hat das nicht geschadet: Ein paar Tage später sind zahlreiche kleine Gammarus in der Box herumgewoiselt.


    Aber wahrscheinlich wird es auch da von Art zu Art Unterschiede geben. Die Krebse in den Gartenwanndln sind eine andere Art (mit ganz kleinen Klauen, während die in den Aquarien in der Wohnung Ärmeln haben wie Popeye.


    Deine Schilderung die Parallelen in deinen Becken betreffend halt ich die Caulerpablüte für eine interessante Spur. Eventuell mögen die Krebse das Caulerpin nicht. Den Salzwechsel als Ursache kann ich mir nicht recht vorstellen.


    Liebe Grüße
    Linda

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